Versklavt von MarieSoledad (Die Hölle auf Erden) ================================================================================ Kapitel 2: Setos Weg -------------------- Vielen lieben Dank für eure Reviews, ich habe mich sehr darüber gefreut :) _________________________________________________________________________ „Was soll das?“, fuhr der alte Kampfgeist in Joey auf. „Willst du mich weiter fertig machen? Ich glaube kaum, dass das der richtige Ort ist, um sich zu zoffen!“ „Nein, keineswegs“, unterbrach ihn der Größere. „Ich denke nur, dass du der Einzige bist, der meinen Weg aushalten würde.“ „Deinen Weg?“ Seto lotste Joey in eine Ecke am anderen Ende des großen Raumes, während er ihm geduldig seinen Plan erklärte. „Sieh mal, Wheeler, in jeder Gruppe gibt es Aufmüpfige und Unruhestifter. Sie werden danach suchen, um ihren Willen und Kampfgeist zu brechen. Und sie werden nicht eher Ruhe geben, bis sie den oder die gefunden haben, sie WOLLEN ja jemanden zerstören. Wenn alle brav sind, ist ihnen das langweilig. Ich habe nun angeordnet, sich ohne Widerspruch zu unterwerfen. Was, denkst du, werden sie tun?“ Joey schluckte. „Sie werden….ich weiß nicht, auf kleinste Widerspenstigkeiten und Zögern reagieren?“ Seto nickte. „Und zwar mit aller Gewalt, weil sie ihre Brutalität an niemand anderem auslassen können. Deshalb ist mein Ziel, ihnen jemand zu liefern, der in ihnen den Wunsch weckt, gerade diese eine Person zu erniedrigen und zu brechen.“ „Und du willst jetzt, dass ich oder du den Posten übernimmt?“, fragte Joey unsicher. „Ich. Ich werde zwar keinen offenen Widerstand leisten, aber mit der antrainierten arroganten Ausstrahlung, die du ja so liebst“, er grinste kurz humorlos. „alle Aufgaben erfüllen, die sie mir auftragen. So entsteht der Eindruck, ich würde das alles nur aus Gnädigkeit tun, was ihnen natürlich gar nicht gefallen wird. Und die Folge davon ist Sex“, schloss er schließlich ruhig. Joey sah ihn entsetzt an. „Du meinst, sie werden dich vergewaltigen?“, fragte er fassungslos. Was war nur mit dem kalten, arroganten Kaiba passiert, der immer über allen anderen stand? Nun wollte er sich plötzlich opfern…so viel Altruismus passte einfach nicht ins Bild! Seto nickte nur. „Aber…aber…wie kann ein Mensch so was freiwillig provozieren? Und vor allem, warum tust du das für unsere Mitschüler? Du kannst sie doch nicht leiden!“ Seto fuhr sich seufzend durch die Haare, als käme nun etwas Unangenehmes auf ihn zu. „Es wäre nicht das erste Mal, dass mir so etwas passiert. Glaub mir, ich kann damit umgehen. Es wird zwar nicht besonders schön anzusehen sein – deshalb wollte ich dich als Partner, weil ich es dir zutraue – aber ich werde es überstehen. Und warum…nun ja, wenn ich sie nicht finanziert hätte, hätte die ganze Kreuzfahrt niemals stattgefunden, also ist es in der Folge meine Schuld, dass das passiert ist.“ „So ein Schwachsinn, das ist doch einfach ein schlimmer Zufall!“, zischte Joey aufgebracht. „Nett, dass du das sagst, aber du kannst es mir nicht ausreden, versuch’s erst gar nicht. Und jetzt versuch zu schlafen, die werden früh genug wieder zurückkommen“, murmelte der Braunhaarige mit gesenktem Kopf. Traurig sah ihn der andere an und ließ sich dann zögernd auf dem Boden nieder, wo er seine Jeansjacke zu einem Polster zusammenknüllte und seinen Kopf darauf bettete. Er hörte Kleidung neben sich rascheln. Als er noch einmal die Augen öffnete, sah er Kaiba, der sich, seinen Mantel um sich geschlungen, neben seinen Kopf setzte. „Schlaf ruhig“, flüsterte er. „Ich passe schon auf.“ Noch bevor der Sinn der Worte sein Gehirn erreichte, war er schon eingeschlafen. Als Joey wieder erwachte – zu welcher Tages- oder Nachtzeit vermochte man hier nicht zu erkennen- saß Seto immer noch wie ein stummer Wächter neben ihm und schien sich kein einziges Mal bewegt zu haben. „Wie spät ist es?“, fragte Joey mit einem leichten Gähnen. „Halb Vier“, kam prompt die Antwort seines Partners, der rasch auf eine flache, unter dem Pulloverärmel versteckte Armbanduhr geschielt hatte. Der Blonde fühlte sich wie zerschlagen nach der „Nacht“ auf dem harten Boden. Nachdem er langsam wach geworden war, erkundigte er sich nach dem Befinden seines Gegenübers. Ein Schulterzucken war die Antwort. „Ein wenig angespannt, aber es geht schon“, murmelte Seto. Joey seufzte nur. Wer wäre das auch nicht, bei Setos Aussichten? Die nächsten Stunden verbrachten sie in einheitlichem Schweigen miteinander. Sie gingen zusammen zur Toilette, wobei einer vor der Türe wartete, und ins Badezimmer, um sich etwas frisch zu machen und zu rasieren, wobei Seto die Klingen einer prüfenden Betrachtung unterzog, bevor er sie, scheinbar zufrieden, zurücklegte. Für Joey war sein Verhalten ein Rätsel, denn er hatte deutlich gemacht, dass er nicht vorhatte, sich umzubringen. Irgendwann, laut Setos Uhr gegen 10 Uhr vormittags, brachten zwei der Piraten ein paar große Brotlaibe und eine Stange Plastikbecher. Alle stürzten sich wie wild darauf und wieder musste Seto ein Machtwort sprechen. Es endete damit, dass Seto selbst, unter den scharfen Augen eines Mitschülers, das Brot in möglichst gerechte Stücke teilte, die er an alle ausgab und jedem einen Becher dazu reichte – Wasser gab es schließlich im Bad. „Wofür gibt es eigentlich Klassensprecher?“, murrte er, als er mit zwei Stücken Brot zurückkam und sie Joey reichte. „Zwei? Und was ist mit deinem?“, fragte der Blonde verwirrt nach. Sein Partner deutete nur auf Joeys zweites Stück und schüttelte den Kopf: „Kein Hunger.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)