Universelles Durcheinander von abgemeldet
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Kapitel 4: Widerstand ist zwecklos
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Juchhu ! In nur zwei Wochen ist Teil 4 fertig geworden (neuer persönlicher
Re-kord, glaub ich ?!). Aber egal. Um es kurz zu machen: Ich wünsche allen viel
Spaß beim Lesen.
Widmen tue ich dieses Werk allen Leutchen da draußen bei Animexx, insbeson-dere
aber Sunny und Sakurajima (eure netten Comments zu Teil 3 waren ein guter
Ansporn, um schnell mit Teil 4 fertigzuwerden).
Universelles Durcheinander - Teil 4
Mit : Star Trek-Next Generation-Crew, Borg-Kollektiv, Ryoko und Ryo-Oki (
Ten-chi Muyo ), Vegeta, Son-Goku, Son-Gohan ( alle Dragon Ball Z ), Skuld ( Oh!
My Goddess ), Soryu Asuka Langley ( Neon Genesis Evangelion ), Rally Cheyenne
und Aristo [ Kategorie-1-Lucifer Hawk ] ( Silent Möbius )
Trotz seines geschwächten Zustands war der Lucifer Hawk namens Aristo noch
immer in der Lage, die meisten seiner Kräfte einzusetzen. Allerdings auf einem
niedrigeren Level als gewöhnlich, was in einem Kampf vermutlich tödlich
gewe-sen wäre. Es reichte jedoch, um sich unsichtbar zu machen, während er
sich ne-ben Crewman Johnson durch das Schiff bewegte. Ein dünner Faden aus der
Kör-permasse des Lucifer Hawks war mit dem Körper des Crewmans verbunden, der
nach dem Angriff auf seinen Geist im Grunde nur noch eine Marionette war. Eine
Marionette mit gerade genug Eigenbewußtsein, um vorbeigehende
Besatzungs-mitglieder zu täuschen.
"Ich will auf dem schnellsten Weg zur Erde, Sklave." dröhnte Aristos Stimme in
Johnsons Geist. "Wie kann das bewerkstelligt werden ?"
"Dieses Schiff kann die Erde in etwa zehn Tagen erreichen." bekam er auf
dem-selben Weg Antwort. "Um es zu kontrollieren müssen die Leute auf der
Brücke und im Maschinenraum neutralisiert werden."
Aristo dachte kurz nach und kam zu dem Schluß, daß dies zur Zeit jenseits
seiner Möglichkeiten lag. Zumal sich eine mächtige Feindin von ihm auf dem
Schiff be-fand. Bei ihrer letzten Begegnung hatte er sie überrumpeln können
und außer Gefecht gesetzt, indem er sie unter einem Kistenstapel begraben
hatte. Er hatte ihr nur deshalb nicht den Gnadenstoß versetzt, weil der
plötzliche Realitätswech-sel ihn so irritiert hatte, daß er nur daran gedacht
hatte, herauszufinden, was los war.
"Gibt es keine andere Möglichkeit ?" fragte er ungehalten.
"Ein Shuttle. Es ist kleiner und langsamer, aber..."
"Ich habe verstanden, Sklave." unterbrach Aristo die Antwort. Sein Opfer fügte
sich augenblicklich und verstummte. "Du wirst ein Shuttle in deinen Besitz
brin-gen und mich an mein Ziel bringen."
"Ja, Meister."
Zufrieden folgte Aristo Johnson zum nächsten Shuttle-Hangar. Vier Shuttles
standen dort, und Johnson wählte eines aus. Nachdem er die Vorflug-Checkliste
durchgegangen war, leitete er den Start ein und verließ den schützenden Bauch
der Enterprise.
Sofort erhielt er eine Anfrage von der Brücke, in der er gebeten wurde, den
au-ßerplanmäßigen Start zu erklären.
"Erfinde etwas, was sie zufriedenstellt." befahl Aristo.
"Ähhm...Commander LaForge wollte, daß die Schiffshülle von unabhängigen
Sen-soren überprüft wird, Lieutenant." erklärte Johnson nach kurzem
Nachdenken dem diensthabenden Brückenoffizier. "Er meinte, nach den ganzen
Problemen würde er den internen Schiffssensoren nicht trauen, also sollte ich
mal von drau-ßen einen Blick auf das Schiff werfen."
Einen Moment Stille, während Johnson mit langsamen mechanischen Bewegun-gen
einen Fluchtkurs programmierte.
"Der Commander hat keinen Inspektionsflug angemeldet." meldete sich Lieute-nant
Franks erneut.
"Als ich den Maschinenraum verließ, herrschte dort ein ziemliches Chaos, und
der Commander hatte 'ne Menge zu tun." erwiderte der Crewman. "Vermutlich hatte
er angesichts einer Notsituation einfach keine Zeit für Bürokratie."
"Schon okay, Crewman." beruhigte Franks ihn. "Ich hole mir später die
Anforde-rung von Commander LaForge."
"Danke, Lieutenant."
Johnson schaltete die Kommunikation aus und konzentrierte sich wieder auf die
Navigationsberechnungen.
"Warum dauert das so lange ?" fragte Aristo gereizt. Inzwischen hatte er sich
wieder sichtbar gemacht.
"In wenigen Sekunden werden wir die Traktorstrahlreichweite der Enterprise
ver-lassen, Meister." antwortete Johnson. "Und da sie noch nicht flugfähig
sind, wer-den sie uns nicht verfolgen können."
"Gut." Der Lucifer Hawk betrachtete neugierig das Nav-Display. "Was bedeutet
diese Linie dort ? Und warum fliegst du von hier aus nicht direkt zur Erde ?"
ver-langte Aristo zu wissen, nachdem er seinem Sklaven bei der Programmierung
des Flugwegs zugesehen hatte.
"Der direkte Weg ist aufgrund ausgedehnter Bereiche mit gefährlichen
kosmi-schen Phänomenen unpassierbar." erklärte Johnson augenblicklich. "Und
diese Linie ist die klingonische Grenze."
Aristo dachte einen Moment über das nach, was er in Johnsons Kopf über die
Klingonen gefunden hatte. Plötzlich hatte er einen Einfall.
"Setze einen neuen Kurs, Sklave." befahl er. "Bring mich auf schnellstem Weg zur
klingonischen Grenze."
"Wie ihr wünscht, Meister."
Augenblicke später wendete das Shuttle, machte einen Satz nach vorn, und war im
nächsten Moment nicht mehr zu sehen, nachdem es auf Warp gegangen war.
Lieutenant Franks löste Alarm aus, aber zu diesem Zeitpunkt war es völlig
un-möglich, das Shuttle zurückzuholen. Insofern war Johnsons Analyse der Lage
fehlerlos gewesen.
Als Captain Picard die Krankenstation betrat, sah er Doktor Beverly Crusher
ne-ben einem der medizinischen Behandlungsbetten stehen, auf dem eine Frau in
einem an einigen Stellen eingerissenen türkisfarbenen Kostüm lag. Die
rothaari-ge Ärztin scannte die Frau gerade mit einem medizinischen Tricorder
und studier-te aufmerksam das Ergebnis der Messung. Zwei Sicherheitsleute, die
die Frau in einem der Frachthangars gefunden hatten, hielten neben dem Bett
Wache. Ihre Aufmerksamkeit galt ebenfalls der Frau, allerdings aus anderen
Gründen als der Sorge um ihre Gesundheit.
"Nun, Doktor ? Was haben wir hier ?" fragte Picard, während er sich neben die
Ärztin stellte und die Patientin genauer in Augenschein nahm. Es handelte sich
um eine Frau im Alter irgendwo zwischen dreißig und vierzig Jahren, wie er
schätzte. Ihr Haar war platinblond, fast schon weiß. Da sie bewußtlos war,
hatte sie ihre Augen geschlossen. Quer über ihre Stirn verlief eine blutige
Schramme, die die Ärztin nun, da sie die Untersuchung abgeschlossen hatte, mit
einem Hautregenerator behandelte. Sie führte das kleine stiftförmige Gerät
einmal langsam über die Wunde, und der Strahl regenerativer Energie, den das
Gerät dabei aussandte, verschloß die Wunde augenblicklich und ohne eine Narbe
zu hinterlassen.
"Die Sicherheitsleute, die sie hergebracht haben, haben sie unter einigen
Fracht-containern gefunden." erklärte Doktor Crusher ihrem Captain. "Daher die
Kopf-wunde. Außerdem hat sie eine leichte Gehirnerschütterung erlitten."
"Also nichts ernstes." bemerkte Riker, der die Frau aufmerksam musterte, so als
könnte sie jeden Moment aufspringen und sich in Monstermanier auf die
Anwe-senden stürzen.
"Das stimmt, Will." bestätigte die Ärztin. "Allerdings wäre ich bei der
Interpreta-tion der medizinischen Scans vorsichtig."
"Inwiefern ?" fragte der Captain sofort.
"Nun...sie sieht aus wie ein Mensch, und die meisten Biodaten stimmen mit de-nen
eines Menschen überein. Aber es gibt da einige rätselhafte Abweichungen in
ihrem DNA-Muster."
"Können sie sie aufwecken, Beverly ?"
"Ich denke schon, Captain."
"Dann tun sie's." entschied er knapp. "So werden wir das Rätsel sicher nicht
lö-sen, also können wir sie ja einfach selbst fragen."
Doktor Crusher griff nach einem Hypospray und injizierte ihrer Patientin das
dar-in enthaltene Stimulans.
Augenblicke später öffnete die Frau ihre Augen und blickte sich mißtrauisch
um.
Die rothaarige Frau hielt ein Gerät in der Hand, was sie zusammen mit dem
Aus-sehen des Raums als Ärztin identifizierte. Die zwei Typen, die ihre Liege
flankier-ten, erkannte sie sofort als Wachen. Blieben noch ein jüngerer Mann
mit Vollbart und ein älterer mit Glatze. Als nächstes fiel ihr Blick auf die
kleinen silbernen Knöpfe an den Uniformen. Vollbart hatte drei, Glatze vier.
Damit war die Frage geklärt, wer hier das Sagen hatte.
Rally Cheyenne setzte sich vorsichtig auf, wobei ihr die Anspannung in der
Hal-tung ihrer Wachen nicht entging. Dann wandte sie sich an den Glatzkopf.
"Wer sind sie, und wo bin ich hier ?"
"Ich bin Jean-Luc Picard, Captain des Föderationsraumschiffs Enterprise. Und
sie sind ?"
Die Wachen standen kurz davor, sich auf sie zu stürzen, als sie mit der rechten
Hand unter ihr Jacket griff, hielten sich jedoch zurück, als sie mit einer
Ausweis-karte wieder zum Vorschein kam.
"Ich bin Rally Cheyenne. Vorsitzende und Präsidentin der Cheyenne Corporation
und Gründerin der A.M.P.."
"AMP ?" fragte Picard stirnrunzelnd.
"Attacked Mystification Police." entgegnete Rally. "Wir bekämpfen die Bedrohung
der Welt durch Lucifer Hawks."
"Was sind diese...?" wollte Riker fragen, aber Rally unterbrach ihn.
"Bevor ich weitere Fragen beantworte, will ich ein paar Antworten auf meine
Fra-gen haben."
"Gut." meinte Picard. "Es sieht so aus, als kämen sie aus einem anderen
Univer-sum, und zwar durch eine Verbindung, die entstanden ist, als ihr
Universum sich irgendwie mit unserem verbunden hat."
"Das klingt gar nicht gut."
"Das ist wohl die Untertreibung des Jahres." bemerkte Riker trocken. "Außer
ih-rem Universum sind noch sechs weitere Universen an diesen
Raum-Zeit-Koordinaten mit unserem Universum verbunden, und aus jedem dieser
Universen haben wir einen Gast erhalten."
Rally Cheyenne schüttelte mit finsterer Miene den Kopf.
"Tut mir leid, sie zu enttäuschen, aber das ist nicht ganz richtig."
"Nicht ?" fragte Picard überrascht.
"Meine Verletzungen, die ihre Ärztin so erstaunlich schnell wieder geheilt hat,
sind das Ergebnis eines Kampfes in ihrem Frachtraum, ausgetragen zwischen mir
und einem Kategorie-1-Lucifer Hawk."
"Sie haben den Namen Lucifer Hawk schonmal erwähnt." stellte der Captain
dar-aufhin fest. "Würden sie uns jetzt mehr darüber erzählen ?"
"Die komplette Geschichte zu erzählen würde zu lange dauern..."
"Wir haben Zeit." warf Commander Riker lässig ein.
"Nicht, wenn sie einen Lucifer Hawk an Bord haben." entgegnete Rally grimmig.
"Die Lucifer Hawks stammen aus einer anderen Dimension, von einer Welt na-mens
Nemesis. Vor einigen Jahren - es gab zu diesem Zeitpunkt sporadische Kontakte
zwischen der Erde und Nemesis - wurde das Projekt Gaia begonnen. Dieses Projekt
sollte für kurze Zeit ein Tor zwischen Nemesis und der Erde er-schaffen, um
für eine Art Ausgleich zwischen unseren Welten zu sorgen. Damals hatte jede
Seite etwas, was die andere Seite dringend brauchte, also schien die-ses
Tauschgeschäft eine gute Idee zu sein. Die Schließung des Tors nach Ab-schluß
des Projekts wurde vertraglich vereinbart, aber wir wurden von den Luci-fer
Hawks hintergangen. Sie kamen in großen Mengen in unsere Welt mit dem Ziel
einer dauerhaften Verbindung zwischen den Welten. Sie wollten in unsere Welt
expandieren, also ihren Lebensraum erweitern - auf Kosten der Menschen."
"Inwiefern ?"
"Lucifer Hawks verfügen über gewaltige Psi-Kräfte. Wir ordnen die Hawks in
drei Kategorien, wobei drei die schwächste und eins die stärkste Kategorie von
Lucifer Hawks ist. Und diese Kräfte setzen sie ohne Rücksicht zum Erreichen
ihrer Ziele ein. Menschen sind für sie nichts weiter als Vieh. Und deswegen
werden sie von der AMP bekämpft."
"Verstehe." murmelte Picard nachdenklich.
"Ich habe bei ihrer Untersuchung festgestellt, daß ihre Werte nicht völlig
denen eines Menschen entsprechen." warf Doktor Crusher ein.
"Das ist leicht erklärt." antwortete Rally sofort. "Ich bin selbst zur Hälfte
ein Luci-fer Hawk."
"Aber...?!"
"Sparen sie sich eventuelle Anmerkungen zu diesem Thema. Meine Herkunft
lie-ferte mir überhaupt erst die Einsichten in das Wesen der Lucifer Hawks -
und darein, wie man sie bekämpft." stellte sie klar. "Ich mußte die Wahl
treffen zwi-schen der bösartigen Existenz eines fast allmächtigen Wesens und
der Bewah-rung meiner Menschlichkeit." Sie zuckte in gespielter Gelassenheit mit
den Schul-tern. "Und das war eine Wahl, die mir wirklich leicht fiel."
"Und sie sagen, einer dieser Lucifer Hawks befände sich auf meinem Schiff ?"
"So ist es, Captain Picard." bestätigte sie. "Und es ist bis jetzt der
mächtigste Lucifer Hawk, dem ich je begegnet bin."
"Was würden sie als Expertin uns hier raten ?" fragte Picard Rally nach kurzem
Nachdenken.
"Sie haben einen Vorteil dadurch, daß wir uns nicht im Sonnensystem befinden."
"Warum ?"
"Bei der Anwendung der mächtigeren Kräfte ziehen wir magisch begabten Wesen
Kraft aus der Unterstützung durch die Planetengeister." erklärte sie. "Aristo
ist im Moment - genau wie ich - von seiner Kraftquelle abgeschnitten, und muß
mit seinen eigenen Kraftreserven auskommen. Daher kann ich ihn stellen, und ihn
in einen Kampf verwickeln, der ihn Kraft kostet, so daß sie, obwohl sie nur
einfache Menschen sind, eine kleine Chance haben, ihn zu überwältigen."
"Klingt nicht sehr ermutigend." bemerkte Riker mit sorgenvoller Miene. Der
Cap-tain nickte zustimmend.
Im nächsten Moment zirpte sein Insignienkommunikator.
"Captain Picard, hier Lieutenant Franks."
"Sprechen sie."
"Ähhm...Crewman Johnson hat soeben ein Shuttle entwendet."
Riker, Crusher, Picard und Rally Cheyenne warfen sich bestürzte Blicke zu.
"Ist er noch in Traktorstrahlreichweite ?"
"Nein, Sir. Das Shuttle ist gerade völlig überraschend auf Warp gegangen."
"Wie konnte das passieren ?"
"Ähhm...der Crewman erklärte, Commander LaForge hätte ihm den Auftrag
er-teilt, die Außenhülle des Schiffs mit den Shuttlesensoren zu überprüfen,
weil den internen Sensoren nicht zu trauen sei." kam umgehend die Antwort. "Ich
habe die Flugpläne überprüft, aber dort stand nichts von einem
Inspektionsflug, wor-aufhin Johnson erklärte, im Maschinenraum ginge es zur
Zeit so chaotisch zu, daß der Commander vermutlich keine Zeit dafür gehabt
hätte."
"Verstehe." brummte der Captain verdrießlich. Warum hatte Franks nicht einfach
sofort bei LaForge nachgefragt ? Das hätte einige Probleme vermieden, vor
de-nen er nun stand.
"Ich denke, es ist klar, was das bedeutet, nicht wahr ?" warf Rally düster
ein.
"Der Lucifer Hawk hat das Problem mit der Kraftquelle erkannt und hat
beschlos-sen, dieses Problem durch einen Flug zur Erde zu lösen." vermutete
Riker.
Rally nickte bestätigend.
"Gehen wir auf die Brücke und informieren wir uns aus erster Hand." schlug der
Captain vor. "Sie können uns natürlich begleiten, Miß Cheyenne."
"Warum verfolgen sie das Shuttle nicht einfach ?"
"Das hängt mit der Problematik der verknüpften Universen zusammen."
antwor-tete der Captain. "So wie's aussieht, dürfen wir das Schiff im Moment
nicht be-wegen. Alles weitere kann ihnen Fräulein Skuld nachher erklären,
falls sie an den Details interessiert sind."
"Natürlich bin ich das." stellte die AMP-Gründerin sofort fest, folgte jedoch
den beiden Sternenflottenoffizieren erstmal zur Brücke.
Währenddessen hatte Son Gohan den Korridor vor den Gästequartieren erreicht.
Unschlüssig stand er nun vor der Tür von Asukas Quartier herum. Sicher würde
sie ihn, sobald er an der Tür klingelte, sofort fragen, was er wollte. Und
deshalb suchte er nach einer passenden Formulierung. Bis plötzlich eine Hand
auf seine Schulter fiel.
"Na ? Traust du dich nicht, da rein zu gehen ?" Ein gewisser Spott lag in der
Stimme, aber auch ein Hauch von Verständnis.
Erschrocken zuckte Son Gohan zusammen und fuhr zu der Person herum, zu der die
Hand gehörte.
"Mußt du mich so erschrecken Ryoko ?"
"Nein." antwortete sie. "Aber das macht Spaß."
"Aha. Was willst du?"
"Nein, nein, mein Lieber." Die Dämonin schüttelte in einem Tonfall sanfter
Zu-rechtweisung den Kopf. "Die Frage ist: Was willst DU, Son Gohan ?!"
"Ähhm..."
"Geh einfach zur Tür, drück auf den verdammten Klingelknopf, und wenn sie sich
meldet, sag ihr, du willst mit ihr reden." meinte Ryoko während sie Son Gohan
zur Tür von Asukas Quartier schob. "Der Rest ergibt sich dann von selbst."
"Und wenn sie mich nicht reinläßt ?"
"Darüber solltest du erst nachdenken, wenn sie dich nicht reinlassen will."
ant-wortete die Dämonin enthusiastisch.
"Aber..."
"Meine Güte...." seufzte sie. "Und ich dachte immer Tenchi wäre schüchtern.
Aber im Vergleich mit dir ist er ja der reinste Playboy."
"Wer ist...?"
Ryoko fuhr zu ihm herum.
"Klappe halten, zuschauen und lernen."
Son Gohan gehorchte eingeschüchtert. Im nächsten Moment beugte Ryoko sich so
weit vor, daß ihr Oberkörper die Tür durchdringen konnte.
Für Asuka im Innern des Quartiers mußte es so aussehen, als würde sich
zu-nächst ein Kopf und dann der zugehörige Oberkörper mitsamt der Arme durch
das feste und undurchdringliche Material bewegen, aus dem die Tür bestand - was
auch tatsächlich der Fall war. Anschließend drückte eine Hand dieses Wesens
auf den Öffnungsknopf neben der Tür und verschwand wieder.
Im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür mit einem leichten Zischen. Dann
versetzte Ryoko Son Gohan einen kräftigen Stoß, der ihn weit in das Zimmer
hineinbeförderte. Anschließend schloß sich die Tür wieder.
Als Son Gohan sich nach der unsanften Landung vom Fußboden erhob, schaute er
sich vorsichtig um. Schließlich entdeckte er Asuka, die mit angezogenen Bei-nen
auf ihrem Bett saß und ihn böse anstarrte.
"Ähh...hallo." war alles, was Son Gohan - zusammen mit einem naiv-hilflosen
Lächeln - in diesem Moment von sich geben konnte.
"Du bist doch der Grapscher von gestern, oder ?" brummte Asuka wütend. "Und
jetzt brichst du auch noch in mein Quartier ein. Sag mal, schämst du dich
eigent-lich gar nicht für sowas ?"
"Ähhm...also...das ist so..."
"Komm zur Sache, und dann verzieh dich wieder, klar ?" fauchte Asuka gereizt.
"Ich wollte dir erzählen, was bei dem Treffen mit den anderen rausgekommen ist,
aber als ich vor der Tür stand, hab ich mich irgendwie nicht getraut,
anzu-klingeln..."
"Wieso denn nicht ?"
"Naja...also ich dachte, du würdest dich gleich wieder aufregen, und ich wollte
nichts falsches sagen...ich meine, nichts, womit ich einen Streit hätte
provozie-ren können."
"Toll." kommentierte Asuka säuerlich und verzog angewidert das Gesicht. "Solche
Gedanken um die passenden Formulierungen macht ihr Jungs euch doch nur, wenn ihr
was von 'nem Mädchen wollt."
Nach dieser Feststellung wurde Son Gohan augenblicklich knallrot, was Asuka
sofort als Beweis dafür auffaßte, daß ihre Aussage ins Schwarze getroffen
hatte.
"Okay, ich geb's zu." erklärte Son Gohan nach einem Moment peinlichen
Schweigens. "Ich wollte wirklich nicht nur erzählen, was bei dem Treffen
passiert ist."
"Wie ich sagte." meinte Asuka nur. "Ihr wollt alle nur das eine."
"Stimmt." antwortete Son Gohan. "Ich will wirklich nur das eine. Nämlich dein
Freund sein."
Als sie das hörte, weiteten sich für einen Moment ihre Augen. Doch sie
überwand diesen Moment der Überraschung schnell, und fand wieder zu ihrer
kühlen, ab-lehnenden Fassade zurück. Wenn auch mit einigen Schwierigkeiten.
"Warum ?" fragte sie schließlich, woraufhin Son Gohan sie verwirrt musterte.
Diese Frage hatte er nicht erwartet, und sicher gab es darauf auch keine
einfache Antwort.
"Ich weiß es nicht genau." sagte er nach langem, nachdenklichem Schweigen.
"Vielleicht, weil du hier sonst keine Freunde hast."
"Nicht nur hier." murmelte sie leise, unhörbar für Son Gohan.
"Außerdem - abgesehen von dem Streit bei deiner Ankunft - finde ich dich sehr
sympathisch."
"Du kennst mich doch gar nicht." brummte sie. "Und auf Leute, die sich aus
Mit-leid an mich ranschmeissen, kann ich verzichten. Ich brauche kein Mitleid
!"
"Das hat doch mit Mitleid nichts zu tun !" protestierte er heftig. "Ich weiß
nicht genau, wie ich es dir verständlich machen kann, aber ich möchte einfach
nur dein Freund sein ! Ist das denn wirklich so schwer zu verstehen, verdammt
?"
"Wozu soll das gut sein ?" schrie sie wütend. "Ich bin hier doch völlig
nutzlos ! Ich bin die beste EVA-Pilotin, die es gibt, aber das war es auch schon
!...Ich kann sonst nichts !...Ich habe keine Ahnung von dem, was mit uns
passiert ist, und ich hab auch keinen Schimmer davon, wie ich hier wieder
rauskommen kann ! ...Und...und wenn ich zu lange wegbleibe, wird Kommandant
Ikari einfach je-mand anderen in meinen EVA setzen, und dann..." Ihre letzten
Worte gingen in einem hilflosen Schluchzen unter.
Son Gohan hatte ihren Wutausbruch in stiller Hilflosigkeit ertragen müssen, da
er keine Ahnung hatte, wovon sie da eigentlich sprach. Doch nachdem sie in
Tränen ausgebrochen war, nahm er sie vorsichtig in den Arm, um sie zu trösten,
wobei er streng darauf achtete, alles zu vermeiden, was im Hinblick auf seine
Absichten zu Mißverständnissen hätte führen können.
"Und dann was ?" fragte er sanft.
"Hm ?"
"Du sagtest gerade etwas darüber, was passieren würde, wenn du zu lange
weg-bleibst."
"Diese kaltherzige Streberin Rei und der Trottel Shinji werden bestimmt ihre
Synchronwerte verbessern während ich weg bin, und dann bin ich die
schlechte-ste EVA-Pilotin." erklärte sie stockend. "Und wenn ich zu lange
wegbleibe, wird der Kommandant einen anderen Piloten für meinen EVA einsetzen,
und wenn ich dann wiederkomme, wird es keinen Grund für ihn geben, mir meinen
EVA wie-derzugeben, und dann...dann habe ich gar nichts mehr."
"Gar nichts mehr ?" Son Gohan war fassungslos.
"Mein einziger Nutzen ist meine Fähigkeit als EVA-Pilotin im Kampf gegen die
En-gel." Asuka fuhr sich kurz mit der Hand über ihre tränenfeuchten Augen,
bevor sie mit stockender Stimme weitersprach. "Deshalb sind bei NERV alle
freundlich zu mir. Aber wenn ich keine Pilotin mehr bin, muß ich NERV
verlassen, und weil ich sonst nichts kann, stehe ich vor dem Nichts."
"Es muß doch noch andere Leute geben, die sich was aus dir machen. Eltern ?
Verwandte ? Freunde ?"
Sie schüttelte traurig den Kopf. "Meine Mutter hat sich selbst umgebracht."
be-richtete sie mit leiser Stimme. "Ich war damals, glaub ich, sieben Jahre alt
und hatte gerade erfahren, daß man mich für's EVA-Pilotenprogramm ausgewählt
hatte. Und als ich nach Hause kam, um Mutter an meinem Glück teilhaben zu
lassen, fand ich sie. Sie hatte sich in unserer Wohnung erhängt."
Asuka kämpfte gegen einen neuen Schwall von Tränen an. In einem Anflug von
Erstaunen wurde ihr dabei plötzlich bewußt, daß Son Gohans Gegenwart sie
ir-gendwie beruhigte, und daß es guttat, mit jemandem über ihren Kummer reden
zu können, der anschließend keine Analyse über die Auswirkungen ihrer
psychi-schen Verfassung auf ihre Kampffähigkeiten veranlassen würde.
"Mit meinem Vater und meiner Stiefmutter verstehe ich mich nicht so gut, und
andere Verwandte hab ich keine."
"Und was ist mit Freunden ?"
Sie schüttelte traurig den Kopf.
"Es gibt ein paar Freunde für die EVA-Pilotin, aber nicht für das Mädchen
Asuka."
"Also ich würde nicht in einer Welt leben wollen, in der ein Mensch nur nach
sei-nem Nutzen beurteilt wird."
Asuka seufzte schwer.
"Leider können wir uns das nicht aussuchen, Son Gohan."
"Wohl nicht."
"Trotzden danke."
Sie drückte ihn für einen Moment fester an sich.
"Wofür ?"
"Dafür, daß du meine schlechte Laune erträgst, und dafür, daß du mir
zugehört hast."
"Für so etwas", erwiderte er fest, "sind Freunde nunmal da."
Daraufhin erntete er von ihr ein herzliches Lächeln. Seiner Meinung nach das
schönste Lächeln, das er je gesehen hatte...
"Unbekannte Technologie lokalisiert." meldete eine von vielen Billiarden
Stim-men, die zusammengenommen den Hive, das Kollektivbewußtsein der Borg,
bil-deten. Die Borgkönigin warf einen Blick auf ein Display in ihrer an eine
Hightech-Kathedrale erinnernde Regenerationskammer.
"Was treiben sie nun schon wieder, Picard ?" murmelte sie, während sie die
Sen-sordiagramme studierte, die das Detektor-Schiff übermittelte, welches die
Enter-prise zur Zeit unbemerkt beobachtete.
Es hatte an Bord des Föderationsschiffs einen massiven Ausbruch einer
unbe-kannten Energieform gegeben. Ein Ausbruch, der nicht ohne Folgen geblieben
war, wie die Königin mit Genugtuung registrierte. Als sie die Sensoranalysen
über die wahrscheinlichen Schäden auf dem Flaggschiff der Föderation
überflog, stahl sich ein kaltes Lächeln auf ihr Gesicht. Da war sie. Die
Chance, auf die sie schon so lange gewartet hatte.
Und dennoch. Wenn sie Picard und seine Leute jetzt unterschätzte, würde dieser
vermutlich wieder einen Ausweg finden. Diesmal war es besser, mehr Ressour-cen
zu mobilisieren, als notwendig.
Ihr Geist fand die Schiffe, die sie suchte, und gab den Drohnen an Bord neue
Anweisungen. Ein vielstimmiger Chor monotoner Stimmen bestätigte die
Ausfüh-rung der neuen Befehle.
Wenige Augenblicke später lief ein kurzer Ruck durch das Innere der
Regenerati-onskammer. Dann öffnete sich eine breite Schleuse auf einer Seite
der gewalti-gen Konstruktion des Nexus von Unimatrix null-eins, und ein
oktaederförmiges Schiff, von der Föderation Diamond-Klasse genannt, verließ
den Unikomplex, um die Königin an den Ort ihres großen Triumphs zu
transportieren.
Noch während ihr Schiff Kurs auf den nächsten Transwarpkanal nahm, erhielt die
Borgkönigin eine weitere Neuigkeit über die Enterprise übermittelt. Der
Detektor hatte ein Shuttle registriert, welches die Enterprise in Richtung der
klingonischen Grenze verlassen hatte. Außerdem waren Funksprüche an den
Piloten aufgefan-gen worden, in denen er zur sofortigen Rückkehr aufgefordert
worden war.
Natürlich hatte die Königin kein besonderes Interesse an einem Shuttle. Aber
die Tatsache, daß es nach seinem offenbar unerlaubten Start nicht von der
Enterpri-se verfolgt worden war, bestätigte die Richtigkeit der
Schadensanalyse.
Kurz darauf tauchte ihr Schiff in das grünlich schimmernde Innere eines
Trans-warpkanals ein, der die gewaltige Entfernung von siebzigtausend
Lichtjahren in wenigen Minuten überbrücken würde.
Aufmerksam verfolgte sie die Transwarpsprünge der anderen Schiffe, die sie für
den Angriff auf die Enterprise ausgewählt hatte. Angesichts der relativen
Wehrlo-sigkeit der Enterprise wollte die Borgkönigin die Vernichtung ihres
ärgsten Wider-sachers zu einer ganz besonderen Inszenierung machen, und da war
das Timing natürlich von großer Bedeutung...
Auf der Brücke der Enterprise studierten Picard und Riker unterdessen
aufmerk-sam die Sensoraufnahmen von der Flucht des Shuttles. Rally Cheyenne
stand neben den beiden Offizieren und versuchte, möglichst viele Informationen
zu er-gattern.
"Unsere Sensoren arbeiten zur Zeit zwar nur eingeschränkt", meinte Riker
schließlich, "aber es sieht so aus, als wäre ihr Freund nicht zur Erde
unterwegs."
"Und wie kommen sie darauf ?" fragte Rally reserviert.
"Sehen sie sich seinen Kurs an." erwiderte der Erste Offizier und deutete auf
ei-nige Markierungen auf dem Sensordisplay, um Rally zu zeigen, was er meinte.
"Man kann zwar von hier aus nicht direkt zur Erde fliegen, weil es ein paar
unan-genehme kosmische Phänomene gibt, denen man unterwegs ausweichen muß,
aber sein Kurs führt ihn eher zur klingonischen Grenze."
Rally sah den Commander fragend an.
"Einfach gesagt: Er fliegt in eine völlig falsche Richtung."
"Wie schnell wäre er mit dem Shuttle, wenn er zur Erde fliegen würde ?" fragte
sie nachdenklich.
"Etwa dreieinhalb Wochen." antwortete Riker nach kurzem Überlegen. "Wenn man
davon ausgeht, daß er unterwegs Patrouillen ausweicht, so oft es geht."
"Und die klingonische Grenze ?"
"Zwei Tage."
"Wollen sie auf etwas bestimmtes hinaus ?" fragte Captain Picard ungeduldig.
"Wie lange würde ein klingonisches Schiff für die Strecke brauchen, Captain
?"
"Das kommt auf den Schiffstyp an." antwortete dieser. "An der Grenze sind meist
Bird-of-Preys im Einsatz. Diese sind in etwa doppelt so schnell wie das
Shuttle."
"Die Tarnvorrichtung." warf Riker plötzlich ein. "Vergessen sie nicht die
Tarnvor-richtung."
"Wovon reden sie ?" fragte Rally verwirrt.
"Hier weiß jeder, das klingonische Schiffe über eine Tarnvorrichtung
verfügen, mit denen sie sich unsichtbar machen können." erklärte Riker. "Und
wenn ihr Lucifer Hawk Crewman Johnson unter Kontrolle hat, wird er das
vermutlich auch wissen."
"Dann kann Aristo also mit einem klingonischen Schiff in zwei Wochen die Erde
erreichen, ohne daß jemand in der Lage wäre, ihn vorher zu entdecken."
erkann-te Rally, die im Verlauf dieser Erkenntnis immer blasser wurde.
Picard nickte knapp. "Ich fürchte, damit haben sie recht."
"Captain." meldete sich Fähnrich Daniels von der Sensorstation. "Ich orte einen
Transwarpkanal in der Nähe. Ein einzelnes Borgschiff nähert sich uns."
Riker und Picard warfen sich erschrockene Blicke zu. Hatte Skuld nicht gesagt,
sie müßten die Freisetzung von Energie - wie beispielsweise durch Explosionen
oder Waffenfeuer - unbedingt vermeiden ? Wie sollte man das den Borg klarma-chen
?
Picard marschierte gelassen zu seinem Kommandosessel und setzte sich.
"Schilde hochfahren, Waffen bereit machen und auf Alarmstufe Rot gehen." be-fahl
er.
Im nächsten Moment wurden auf dem gesamten Schiff Alarmsirenen aktiviert,
während die Leuchtpaneele an den Wänden, die den Betriebsstatus an Bord
an-zeigten ihre Farbe von gelb nach blutrot wechselten.
Zu diesem Zeitpunkt hatte Son Goku Vegeta gerade von der Entscheidung des
Captains erzählt, beide für ihren Kampf am nächsten Tag zu einem
nahegelege-nen Mond zu fliegen.
Als die roten Wandlichter ansprangen, eilten plötzlich alle möglichen
Crewmit-glieder auf dem Korridor hin und her, um ihre für diesen Alarmzustand
vorge-schriebenen Positionen einzunehmen.
"Was geht denn jetzt ab ?" brummte Vegeta genervt.
Son Goku zuckte nur mit den Schultern.
"Keine Ahnung, Vegeta. Bin schließlich auch neu hier."
"Komm mit, Kakarott." verlangte Vegeta schließlich und stapfte auf einen der
Turbolifts zu.
"Und wohin ?"
"Na zur Brücke, du Blödmann." erhielt er zur Antwort. "Dieser Picard wird
schon wissen, was los ist, und solange ich hier bin, will ich über jede Gefahr
für das Schiff bescheid wissen."
Als die beiden auf der Brücke ankamen, zeigte der Hauptschirm der Brücke
gera-de das Auftauchen eines oktaederförmigen Schiffs aus einem grünlichen
Licht-tunnel.
"Hey, Picard." rief Vegeta leicht gereizt. "Was zum Teufel ist hier los ?"
Der Captain verdrehte genervt die Augen und bedeutete seinem Ersten Offizier,
sich mit Vegeta zu befassen.
"Das da draußen ist ein Schiff der Borg." erklärte Riker dem Sayajinprinzen.
"Borg ?"
"Nun...stellen sie sich einen Menschen vor, der einen Großteil seines Körpers
durch elektronische und mechanische Implantate ersetzt hat..."
"Ich glaube, er meint sowas wie C-17 und C-18." flüsterte Son Goku Vegeta zu.
Dieser warf Son Goku kurz einen giftigen Blick zu. "Ich bin nicht blöd,
Kakarott. Ich weiß, was ein Cyborg ist."
"Oh." Riker warf ihm einen überraschten Blick zu. "Bei den Borg jedenfalls gibt
es keine individuellen Wesen mehr. Die Einzelkörper teilen sich einen
gemeinsamen Verstand. Ein gewaltiges Kollektivbewußtsein, das wir Hive
nennen."
"Und was ist so besonderes an denen ?"
"Zum einen assimilieren sie die Welten anderer Spezies und machen deren
Be-wohner zu ihresgleichen." antwortete Riker mit finsterer Miene. "Und dann
sind sie außergewöhnlich anpassungsfähig. Ganz gleich, von was sie
angegriffen wer-den...man kann ein paar von ihnen zerstören, aber da das
gesamte Kollektiv durch den Angriff die Daten der Wirkung der verwendeten Waffe
erhält, können sie ein Gegenmittel entwickeln, daß sie immun gegen die
fragliche Waffe macht."
Als er das hörte, trat ein freudiges Glitzern in Vegetas Augen, und seine bis
dahin mürrisch nach unten gezogenen Mundwinkel hoben sich zu einem wölfischen
Grinsen.
"Na auf die bin ich aber gespannt."
"Sir, das Borgschiff hat knapp außerhalb unserer Waffenreichweite gestoppt."
meldete Fähnrich Daniels.
"Ob sie wissen, daß wir hier nicht wegkönnen ?" murmelte Picard verwundert.
"Captain, der Diamond ruft uns." meldete Worf von der Taktikstation hinter
Pi-cards Kommandosessel aus.
"Auf den Schirm."
Im nächsten Moment wechselte die Ansicht des Hauptschirms von der
Außendar-stellung des Borgschiffs zu einer Übertragung aus dem Inneren der
zentralen Kontrollkammer. Das diffuse grüne Licht ließ die bleiche Haut auf
dem hohen Schädel der Borgkönigin auch nicht gesünder Erscheinen. Ihre Haut
glänzte feucht, so als wenn sie von einem dünnen Schweißfilm bedeckt wäre.
Trotzdem strahlte die Borgkönigin majestätische Würde, erhabene Eleganz und
gelassene Überlegenheit aus, die ihrer Position als unumschränkter Herrscherin
eines der größten und mächtigsten Reiche der gesamten Galaxie zustand.
"Captain Picard." Ihr Tonfall schien fast Überraschung darüber ausdrücken zu
wollen, daß sie ihm hier begegnete, gerade so, als ob die Borgkönigin durch
pu-ren Zufall zu dieser Zeit und an diesem Ort eingetroffen wäre. Mit einem
leichten Kopfnicken begrüßte sie ihn. "Es ist schon lange her seit unserer
letzten Begeg-nung."
"Nicht lange genug, fürchte ich." knurrte Picard gereizt. Ihm stand der Sinn
ganz und gar nicht nach dümmlichen Wortgeplänkeln. "Was wollen sie ?"
"Ich wurde informiert, daß ihr Schiff ernsthaften Schaden genommen hat."
ant-wortete die Königin, und obwohl sie in der Vergangenheit immer wieder
betont hatte, daß Gefühle für die Borg irrelevanter Ballast waren, stand doch
so etwas wie ein amüsiertes Funkeln in ihren Augen.
"Kommen sie noch ein bißchen näher heran." brummte der Captain kampflustig.
"Dann können sie herausfinden, wie gut ihre Informationen tatsächlich sind."
Die Borgkönigin wirkte belustigt.
"Und ich wollte ihnen gerade um der alten Zeiten willen meine Hilfe anbieten."
Der Captain keuchte ungläubig auf.
"Ihre Hilfe ?" schnappte er. "Und wie soll diese Hilfe aussehen ?"
"Senken sie ihre Schilde und lassen sie ein paar meiner Drohnen an Bord."
ent-gegnete sie. "Dann wird ihr Schiff in kürzester Zeit wieder flugfähig
sein."
"Ja, sicher." warf nun Commander Riker ein. "Nach seiner Assimilierung und als
Teil des Kollektivs."
"Ahh, der unverwüstliche Commander Riker." Auch dem Commander schenkte sie ein
höfliches Kopfnicken zur Begrüßung. "Unsere Hilfe hätte viele Vorteile für
sie. Effizienz und Perfektion gehören untrennbar zur Natur des Kollektivs."
"Small talk seit neuestem scheinbar auch." bemerkte er trocken. "Oder sind
ih-nen die Unterhaltungen mit den geistlosen Drohnen ihres Kollektivs einfach
nur zu langweilig geworden ?"
"Weder noch. Aber sie und ihre Crew haben in der Vergangenheit ein
bemer-kenswertes Talent dafür gezeigt, uns Schwierigkeiten zu machen. Und da
sie im Moment kaum in einer guten Ausgangsposition für einen Kampf sind, wollte
ich mir einfach die Zeit für ein zivilisiertes Gespräch nehmen."
"Bevor ich auch nur eine Drohne freiwillig auf mein Schiff lasse, zerstöre ich
es lieber eigenhändig." bekam sie daraufhin von Picard zu hören.
"Melodramatisch wie immer." stellte die Borgkönigin fest. "Aber im Moment bin
ich primär an dem anderen Schiff interessiert, das dort neben ihrem Schiff
liegt."
"Wie schön für sie, aber da kann ich ihnen nicht helfen." entgegnete der
Captain. "Selbst wenn ich Informationen hätte..."
"Würden sie sie mir nicht geben, ich weiß." vollendet sie seinen Satz. "Aber
ich biete ihnen im Tausch für das fremde Schiff ihr Überleben an, was
angesichts ihrer momentanen Lage ein sehr großzügiges Angebot ist."
"Mag sein." antwortete Picard. "Aber wenn sie auch nur den Versuch machen, das
andere Schiff in Schlepp zu nehmen, oder zu assimilieren, werde ich es
zer-stören."
"Ich habe natürlich mit einer derartigen Antwort gerechnet." Die Borgkönigin
schien völlig unbeeindruckt zu sein. "Schließlich neigt ihr jämmerlichen
Individu-en zu unvernünftigen Handlungsweisen. Aber ich habe da ein paar gute
Argu-mente vorbereitet."
"Nichts, was sie sagen, wird meine Meinung in dieser Angelegenheit ändern."
entgegnete Picard mit grimmiger Entschlossenheit.
"Abwarten." lautete die Antwort, begleitet von einem geheimnisvollen Lächeln.
"Ich gebe ihnen nach Erhalt meiner Argumente fünfzehn Minuten Zeit für ihre
Entscheidung. Schließlich weiß ich, daß ihr Individuen eure Zeit vor einer
Ent-scheidung immer erst mit langatmigen Diskussionen vergeuden müßt."
Nach diesen Worten verschwand die Borgkönigin vom Bildschirm und wich wieder
der Außenansicht ihres Schiffs.
"Captain ! Soeben treffen zehn...nein...zwanzig.....vierzig....Sir, es sind
gerade mindestens vierzig weitere Borgschiffe in dieses System eingedrungen."
"Welche Schiffstypen, Fähnrich ?"
"Ähhm...sechs Sphären, ein Detektor, fünf Assimilatoren, zwölf taktische
Kuben, zwanzig Standard-Kuben und...mein Gott, das Ding ist ja riesig...das muß
einer dieser neuen Fusionskuben sein, von denen der Geheimdienst der
Sternenflotte berichtet hat." meldete Daniels völlig geschockt. "Wir haben die
Daten dazu erst vor einem Monat erhalten."
"Und ?"
"Es ist etwa so groß wie acht Kuben zusammengenommen und hat eine Kampf-kraft,
die nach Schätzungen mindestens beim zehn bis zwölffachen eines Kubus liegt."
"Wenn wir Ryokos Schiff nicht ausliefern, sind wir tot." bemerkte Commander
Riker nüchtern.
"Und wenn wir es ausliefern, sind wir ebenfalls tot." bemerkte Vegeta grinsend.
Riker und Picard drehten sich zu ihm um und musterten ihn fragend.
"Ist doch klar, was diese blutarme Tante will." erklärte Vegeta vergnügt,
wobei allerdings keiner der anderen eine Ahnung hatte, was bei dem
Sayajinprinzen zu einer so drastischen Verbesserung der Stimmung geführt haben
mochte. "Sie hat Angst, daß Ryokos Schiff durch den Versuch, es gewaltsam zu
entfernen mögli-cherweise beschädigt wird. Sobald das Schiff aus dem Weg ist,
wird sie uns die Hölle heiß machen."
"Das habe ich mir auch schon gedacht." entgegnete Picard mit plötzlich
erwa-chender Achtung für die ungeahnten geistigen Fähigkeiten des Sayajins.
"Aber welcher Aspekt unserer Lage ist für ihre gute Laune verantwortlich ?"
"Ist das nicht offensichtlich ?" fragte er fröhlich. "Das wird einen
mörderischen kleinen Kampf da draußen geben."
"Und das freut sie ?" rief Picard fassungslos.
"Na klar. Endlich mal etwas action." erwiderte Vegeta. "Ich hab nämlich schon
angefangen, mich zu Tode zu langweilen."
"Ähhm...sie wissen, wie es um unser Schiff steht, oder ?" fragte Riker
vorsichtig.
"Klar. Und ?"
"Dann sollten sie wissen, daß wir gegen diese Übermacht von Borgschiffen nicht
den Hauch einer Chance haben."
Vegeta grinste.
"Richtig."
"Und was finden sie daran so toll ?"
"IHR habt tatsächlich keine Chance, und das weiß diese Tante da draußen
natür-lich auch." lautete die Antwort. "Aber sie weiß nicht, daß ich auf
diesem Schiff bin."
"Und inwiefern soll uns das helfen ?" fragte Picard zweifelnd. "Immerhin sind
die Borg da draußen, während sie hier drinnen sind, und um uns zu vernichten,
wer-den sie nicht an Bord kommen, sondern einfach auf dieses Schiff feuern, bis
es zerstört ist."
"Eben." meinte Vegeta. "Und deshalb brauche ich eine freie Schußbahn auf die
Borg."
"Das verstehe ich nicht."
"Man, Picard. Ist doch ganz einfach: Wenn ich von hier aus auf die bösen Borg
schiesse, werde ich dabei automatisch Löcher in dein Schiff machen - was sicher
nicht erwünscht ist. Also brauche ich freies Schußfeld. Klar ?"
"Was haben sie vor ?" fragte Worf interessiert.
Als Antwort streckte Vegeta einfach den rechten Arm aus und ließ in der flachen
Hand einen kleinen Energieball entstehen.
"Ich verstehe." meinte Worf sichtlich beeindruckt. "Wir könnten sie mit einem
Raumanzug auf die Außenhülle lassen." schlug er vor.
"Na bitte, warum nicht gleich so ?"
"Ich werde mitkommen." entschied Son Goku spontan.
"Das schaff ich auch ohne dich, Kakarott."
"Das ist mir klar, Vegeta. Aber wenn du nicht alle schaffst, bevor sie das Feuer
erwidern, zerstören sie vielleicht das Schiff."
"Auch wieder wahr." brummte der Sayajinprinz unwillig. "Außerdem solltet ihr
Ryoko bescheid geben, daß diese Borg-Penner es auf ihr Schiff abgesehen
ha-ben." fügte er hinzu.
Picard nickte zustimmend.
"Mister Worf, rüsten sie die beiden mit Raumanzügen aus und bringen sie sie zu
einer Ausstiegsschleuse." befahl er dann. "Anschließend veranlassen sie, daß
sich die Sicherheitsabteilung auf mögliche Borg-Eindringlinge vorbereitet -
für den Fall, daß die Schilde ausfallen sollten."
Nachdem er alle notwendigen Befehle erteilt hatte, rief er Ryoko auf die
Brücke, die wenige Sekunden später durch den Fußboden auftauchte - was bei
Rally Cheyenne sofort für Mißtrauen sorgte, da sie diese Fähigkeit nur zu gut
von Luci-fer Hawks kannte.
Mit knappen Worten setzte der Captain die Dämonin über die Absichten der Borg
in Kenntnis und fügte dann noch einige Erklärungen über die Natur des
Kollektivs hinzu, die im großen und ganzen dem entsprachen, was sein Erster
Offizier zuvor schon Vegeta erklärt hatte.
Wider erwarten war Ryoko jedoch über die Pläne des Kollektivs keineswegs
be-sorgt. Genau wie Vegeta schien sie sich über die kleine Abwechslung, wie sie
es nannte, zu freuen.
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So. Eigentlich wollte ich den Kampf mit den Borg schon in diesem Teil
unterbrin-gen. Aber da ich mir fest vorgenommen hatte, diesen Teil zu meinem
Geburtstag (heute am 9.8. ) fertig zu haben, wird daraus leider nix (
naja...hebt die Spannung für Teil 5, oder ?).
Hab heute bis spät in die Nacht an der Story gesessen ( am Ende rauchte mir
richtig der Kopf ), aber ich hoffe, ich hab den Schluß dieses Teils halbwegs
ver-nünftig hingekriegt.
Zum Geburtstag wünsch ich mir von allen, die die Story gelesen haben 'nen
Kommentar (wie immer: egal ob Lob oder Kritik) *umKommentarebettelntut*
Teil 5 beginnt dann - wie zu erwarten - mit dem Kampf gegen die Borg. Außer-dem
wird Skuld die eine oder andere Erleuchtung haben. Aristo ist weiterhin auf dem
Weg zur Erde, aber natürlich wird Rally Cheyenne an Gegenmaßnahmen arbeiten.
Mit Son Goku und Vegeta hab ich auch noch einiges vor (ich verrat aber noch
nicht, was ).
Ich hoffe, das Lesen des 4. Teils hat euch so viel Spaß gemacht, wie mir das
Schreiben.
Bis bald,
clef-san
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