My angel, the deamon von Schpain (Mein Engel, der Dämon) ================================================================================ Kapitel 1: Where are you? ------------------------- Ciel schlüpfte in den Mantel, den Freya ihn hinhielt und nahm seinen Gehstock zur Hand. Freya streifte sich selbst noch einen Mantel über ihre Dienstmädchenuniform, nahm den Haarschmuck heraus und öffnete dem jungen Grafen die Tür. Dieser trat hinaus in den Schnee und sein Atem bildete eine Art weißen Rauch. Er und Freya gingen zur Kutsche und machten sich auf den Weg zu der Person, die seltsamer Weiße immer am besten Bescheid wusste, wo Sebastian war. Aufgrund ihrer Fähigkeiten, auch wenn diese nach wie vor sehr eingeschränkt waren, schaffte es Freya ihn aufzuspüren. Den Shinigami Grell Sutcliff. „Glaubst du wirklich, dass uns dieser Shinigami helfen kann?“ Ciel war sich nicht ganz sicher, ob man von diesem Trottel eine große Hilfe zu erwarten hatte. Und dabei war es noch nicht einmal unbedingt der fehlende Wille zu helfen, denn wenn er konnte, würde er alles tun um Sebastian zu finden. Was dem jungen Grafen viel mehr Sorgen bereitete war die Tatsache, dass Grell nicht unbedingt zu den Personen gehörte, dessen Hilfe viel Wert war… „Ich weiß, dass Grell nicht immer sonderlich zuverlässig ist, aber wenn wir herausfinden wollen wo Sebastian steckt, sollten wir uns auf jeden Fall als erstes an ihn wenden. Die Fähigkeiten eines Todesgottes könnten uns in diesem Falle sehr nützlich sein, Boo-chan.“ Ciel nickte leicht. „Ja, ich verstehe.“ Der Earl ließ seinen Blick aus dem Fenster der Kutsche streifen. Wo sein Butler wohl steckte? Was könnte passiert sein, dass er nicht zurück konnte? Er war doch bisher auch mit jeder noch so schweren Aufgabe fertig geworden, oder? Langsam schlichen sich die Zweifel in Ciel´s Kopf ein und drohten, sich dort einzunisten. „Freya?“ „Ja, Boo-chan?“ Ciel zögerte ein wenig und versuchte bei seiner nächsten Frage so gelassen wie möglich zu klingen. „Glaubst du, Sebastian kommt aus eigenen Willen nicht mehr zurück?“ „Boo-chan…?“ Freya schenkte ihren Herren ein sanftes Lächeln und sah ihn mit ihren purpurnen Seelenspiegel beruhigend an. „Nein, Boo-chan. Ich bin mir sicher, dass er euch niemals aus freien Willen verlassen würde. Sebastian…“ Die Dämonenprinzessin überlegte kurz, ob sie sich die nächsten Worte wagen sollte. „Sebastian mag euch zu sehr, um euch einfach so alleine zu lassen, Boo-chan.“ Stille. „M… Mögen? Er ist ein Dämon. Er ist bei mir, weil wir einen Ver…“ „Verzeiht, aber ich muss euch widersprechen. Nur weil er ein Dämon ist bedeutet das nicht, dass er keine Gefühle hat. Seht mich an. Ich habe weder einen Vertrag mit euch, noch mit sonst irgendwem. Aber ich wollte als Mensch leben und ich arbeite für euch, auch ohne Vertrag. Ich bin auch ein Dämon, wenn ich gewollt hätte, sogar einer der mächtigsten die es gibt. Beweist das nicht, dass Dämonen nicht unbedingt den menschlichen Klischees entsprechen müssen, Boo-chan?“ Ciel schwieg. Ja, das was Freya sagte, entsprach der Wahrheit. Sie war nicht an ihn gebunden. Sie stand eines Tages vor seinem Anwesen und hatte um Arbeit gebeten. Es hatte sich schnell herausgestellt, dass sie ebenfalls ein Dämon war. Sebastian war sich sicher gewesen, dass Ciel ihr vertrauen konnte und so durfte sie bleiben. Bis heute hätte niemand einen Grund dazu gehabt, an Freya´s Loyalität zu zweifeln. Sie hatte ihn und Sebastian immer unterstützt, auch unter Einsatz ihres Lebens. Einmal hatte sie sogar das Siegel gelöst, welches ihre Kräfte unterdrückte und hatte unerträgliche Höllenqualen, wie Sebastian es versucht hatte in Worten auszudrücken, ertragen und das nur, um sie beide zu retten. Ja, Freya hatte Recht. Dämonen waren anders, als es sich alle erzählten… zumindest die meisten. „Gut…“ „Wir werden ihn schon finden, Boo-chan.“ „Ja,…danke.“ Ciel hasste es, Schwäche zu zeigen, aber in den letzten Tagen hatten sich die Risse in der Mauer, die er um sich und seine Gefühle errichtet hatte, immer mehr vergrößert. Die letzten Jahre hatte er immer wieder versucht sie zuzuschmieren, doch als Resultat blieb nichts, als die kleinen Risse, die sich immer wieder von neuem Auftaten und eine kalte, beklemmende Traurigkeit… Nach einer weiteren Weile Kutschfahrt ließen sie Tanaka die Kutsche anhalten und stiegen aus. Ciel und Freya liefen noch ein wenig weiter, bis sie eine große Brücke entdeckten, unter der ein Kanal durchführte. Und dort im Schatten lag ein rotes Etwas, welches scheinbar gerade ein Nickerchen machte. Grell Sutcliff. Ciel ließ ein etwas abfälliges Schnaufen hören und Freya trat an Grell heran und rüttelte ihn, vielleicht etwas unsanfter als gedacht, wach. „Hey, Grell! Grell! Hey, hörst du nicht? Grell, wach auf!“ Der Shinigami öffnete die Augen, ließ ein leises Schmatzen hören und war mit einem Schlag hellwach, als er Freya erblickte. Schnell stand er auf, rückte seine Brille zurecht und sah Freya und Ciel erwartungsvoll an. „Oh, was verschafft mir die Ehre, Freya no Jigoku-hime.“ Freya´s Augen blitzten für den Bruchteil einer Sekunde rubinrot auf, ehe sie Grell ein wenig säuerlich ansprach. „Wir haben eine sehr wichtige Frage an dich, Grell.“ Der Todesgott sah Freya ein wenig verdutzt an und blickte dann verunsichert zu Ciel, der in diesem Moment ein wenig abwesend schien. Moment… Freya, der kleine blauhaarige Nervensäge… und wo… „Hey, wo ist mein Sebby?“, fragte Grell mit einem breiten, anzüglichen Grinsen auf den Lippen. Freya seufzte und bevor sie etwas sagen konnte, meldete sich Ciel zu Wort. „Du hast also keine Ahnung wo er ist, nehme ich an.“ „Wie meinst du das, Bengel?“ „Wir haben keine Ahnung wo Sebastian steckt, Grell.“, erklärte Freya und sah besorgt zu Ciel. „Ehrlich gesagt hatten wir gehofft, du könntest uns weiterhelfen.“ Grell stand der Mund offen. SEIN Sebby war verschwunden?!? „Wie, ihr habt keine Ahnung wo er steckt!?“ „Ich habe ihn auf einen Auftrag geschickt und er ist bisher nicht zurückgekehrt.“ „Das ganze ist jetzt eine Woche her...“ Grell packte Ciel am Kragen, wurde jedoch sofort von Freya in die Schranken gewiesen. Kochend vor Wut starrte der Todesgott den jungen Grafen an. „Und da suchst du ihn erst jetzt?! Du bist wirklich…“ „Wirst du uns nun helfen ihn zu finden, oder nicht!?“ Freya wusste, dass sich Ciel auch ohne die Kommentare des Shinigami, schuldig an Sebastian´s Verschwinden fühlte. „Spar dir deine Kommentare Grell! Hilfst du uns nun ihn zu finden, oder nicht?“ Grell verstand den Wink mit dem Zaunpfahl und nickte. „Ja, ich helfe euch. Aber wenn meinem Sebby etwas passiert ist, werde ich den Namen dieses Bengels ganz oben auf meine Liste setzten.“ Ciel funkelte den Todesgott böse an. Er fühlte sich auch so schon mies genug. „Grell! Boo-chan hat keine Schuld daran, was passiert ist. Er hat ihm wie immer einen Auftrag gegeben. Er sollte Informationen beschaffen, aber er ist noch nicht zurück und das ist für Sebastian sehr ungewöhnlich. Aber solltest du Ciel noch einmal die Schuld an den Geschehnissen geben, vergesse ich mich, hast du das verstanden Grell?!“ Dem rothaarigen lief ein kalter Schauer über den Rücken, als er Freya´s Augen so bedrohlich aufblitzen sah. Auch Ciel zuckte ein wenig zusammen, denn auch wenn er wusste, dass Freya eine sehr warmherzige Dämonin war, so wusste er auch, dass sie richtig gefährlich werden konnte. Wenn sie das Siegel löste, spürte sie die Qual und die Trauer aller Menschen, aber wenn es nötig war, würde sie es erneut lösen, da war sich der junge Lord sicher. Grell schluckte. „Sch…schon gut. Ich war nur gerade etwas ungehalten…“ Freya beruhigte sich wieder und überließ Ciel das Wort. „Und? Hast du schon eine Ahnung wie du uns bei der Suche helfen könntest? Mit unnötigen Kommentaren deinerseits kommen wir hier nämlich nicht weiter.“ Grell zog beleidigt einen Schmollmund. „Natürlich habe ich eine Idee. Ich bin ein Todesgott, ich habe schon meine Mittel und Wege. Allerdings…. Wenn ich euch helfe, könnte mich eine ziemliche Strafe von Will erwarten. Für meinen Sebby nehme ich das natürlich in kauf, aber…“ „Was möchtest du haben?“ Ciel verstand diese Andeutung sehr gut und er ahnte auch schon die Richtung, in die die Bedingung wohl verlaufen würde. Aber er hatte jetzt ja wohl eh keine Wahl, oder? „Du bist ein sehr kluger Bengel, Süßer. Also, meine Bitte ist eigentlich recht klein. Nur ein kleines Küsschen von Sebby.“ Ciel drehte es den Magen um. „Ich bin leider nicht Sebastian und ich weiß nicht, ob er dich küssen will, Shinigami.“ „Aber, aber… Er würde alles auf einen Befehl von dir tun. Also, was sagst du?“ Der Shinigami hielt dem Earl seine Hand hin, um die Abmachung gültig zu machen. Doch noch bevor Ciel diese auch nur ansatzweise ergreifen konnte, mischte sich Freya ein. „Ich mache dir ein Gegenangebot. Du hilfst uns und ich verrate Sebastian nicht, dass du ihn nur unter Bedingung eines Kusses helfen wolltest. Wie glaubst du, würde er das finden? Wie würde er es finden, was du uns für Bedingungen stellst, Grell?“ DAS hatte gesessen. Grell ließ seine Hand sinken und ließ ein abwährendes Lachen hören. „A… ach was. Ich meine, einen Versuch war es Wert, aber natürlich werde ich euch ohne Bedingung helfen, Sebastian zu retten.“ „Ja, aber sicher. Aber weil du ja scheinbar eine Strafe erwartest, wenn du uns hilfst, sollte schon eine kleinere Belohnung für dich herausspringen, aber die Küsse anderer stehen nicht zur Verfügung!“ Grell wusste in just diesem Moment, dass ein Kuss mit Sebastian nicht in Frage kam. Küsse anderer stehen also nicht zu Verfügung… Der rothaarige begann zu Grinsen. Einen Versuch war es Wert. „Dann möchte ich einen Kuss von dir, Jigoku-hime.“ „Von mir?“ Jetzt war die Dämonenprinzessin doch ein wenig verdutzt. Aber sie hatte jetzt wirklich ganz andere Probleme, als sich um solche Aussagen große Gedanken zu machen. Kurz entschlossen schritt sie auf den Todesgott zu, nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen. Ciel starrte mit halb offenen Mund auf Freya und Grell und als sich das dämonische Dienstmädchen wieder von dem Shinigami entfernte, war dieser sichtlich überrascht, dass sie seiner Bedingung ohne wenn und aber nachgekommen war. Freya leckte sich kurz über ihre Lippen und sah Grell erwartungsvoll an. „So, du hast bekommen was du wolltest. Jetzt helf uns Sebastian zu finden. Wir sollten wirklich keine Zeit mehr verlieren.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)