I'm falling away with you von abgemeldet (Wahrheit benötigt oft nur wenige Worte) ================================================================================ Kapitel 5: One Trust -------------------- One Trust Read & Enjoy Unsere Wünsche sind nicht so leicht zu erfüllen. Wir haben große Wünsche, anspruchsvolle, unerreichbare. Wir haben Wünsche, weil wir Hilfe brauchen und weil wir Angst haben. Wir wissen, dass wir vielleicht zu viel verlangen, wir wünschen uns trotzdem etwas. Denn manchmal gehen die Wünsche in Erfüllung. - Grey’s Anatomy Das Klingeln der Haustür riss sie von ihrem Spiel zwischen Eiswürfeln und Bourbon los. Leicht angetrunken rutschte sie von der Kücheninsel runter, landete dabei etwas schummrig auf den teuren Marmorfliesen, schnappte sich die Flasche mit der goldbraunen Flüssigkeit und trottete entspannten Schrittes zur Tür. Wer es sein könnte wusste sie nicht. Vielleicht ihre Eltern? Doch so schnell wie dieser Gedanke gekommen war, verwarf sie ihn auch schon wieder. Nie im Leben würden ihre Eltern sich die Mühe machen, nach ihr zu sehen. Voller Elan zerrte sie die weiße Holztür auf, um sofort in ihrem Enthusiasmus inne zu halten. Vor ihrer Haustür stand Shikamaru. Was wollte er hier? Fast wäre es ihr gelungen ihn zu vergessen. Beinahe wäre sie für einige Stunden den Schmerz losgeworden. Beinahe. Vielleicht hatte sie an diesem Abend doch ein wenig zu viel getrunken. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass direkt vor ihr Shikamaru stand. Vielleicht könnte es auch daran liegen, dass sie schwanger war und nicht über die Folgen von ihrem Alkoholkonsum nachgedacht hatte. Es dauerte nicht lange, da kniete sie über der Kloschüssel und erbrach wahrscheinlich alles, was sie in den letzter Zeit zu sich genommen hatte. Jedenfalls fühlte sich Temari so. Lange ließ der Nara nicht auf sich warten. Immerhin kannte er sich hier aus. Über drei Jahre war er hier regelmäßig gewesen. Da konnte man sich doch das ein oder andere Zimmer einprägen. Er stand in der Badezimmertür, in der Hand den Whisky haltend, betrachtete er sie voller Sorgen. Ging es ihr schon den ganzen Abend so? Sein Blick glitt auf die, zur Viertel geleerten, Flasche. Oder lag ihre Übelkeit einfach nur daran, dass sie das Getränk nicht vertrug? Dutzende von Fragen preschten aus seinen Gedanken hervor. Doch keine dieser war wirklich bedeutsam. Es gab nur diese eine, ganz besondere Frage, die ihm auf der Seele brannte. Allerdings sah er Temari an und verspürte noch immer nichts als die Liebe zu ihr. Wie sollte er dann seine vielen Gedanken, die er sich so oft schon ausgemalt hatte, sie immer wieder formulierte, laut aussprechen? Er stellte die Flasche auf den kalten Fliesen ab, ging zum Waschbecken, nahm ein Handtuch, das dort lag und befeuchtete es. Das kühle Rinnsal glitt über seine Hand, hinab zu seinen Finger und auf das Handtuch. Er reichte Temari das nasse Stück Stoff, die es ihm dankend abnahm. Als Naruto die Schritte hörte, schaute er auf und sah in das Gesicht seines besten Freundes, der gerade auf ihn zukam. „Hast du nicht eine Party zu schmeißen?“, fragte Sasuke. Der Uzumaki verscheuchte die deprimierende Stimme aus seinem Kopf und schaute Sasuke erfreut an. „Ich hab mir nur kurz die Füße vertreten.“ „Beim Sitzen? Das ist sehr genial“, meinte Sasuke lachend. Es war ein angenehmes Gefühl, dass er im Moment verspürte, als er Naruto getroffen hatte. Er schob seine Hände in seine Jackentasche und bewegte sich unruhig von einem Fuß auf den anderen. „Ich habe Itachi wiedergetroffen“, murmelte Sasuke beinahe. Überrascht schaute Naruto wieder zu dem Uchiha. Er hätte nun wirklich nicht damit gerechnet, dass Sasuke doch noch auf ihn zukommen würde, wenn ihn etwas bedrückte. Wieder war er glücklich, sein, noch immer, bester Freund zu sein. Ebenfalls wusste Naruto, dass er nicht reden, sondern einfach zuhören brauchte. „Er wirkte völlig verändert seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe.“ „Auch du hast dich in diesen vielen Jahren verändert. Wir alle verändern uns. Jeden Tag. Jede Minute und Sekunde.“ „Ich weiß, aber er wirkte nicht mehr wie der Bruder, den ich einmal hatte. Er war für mich ein völlig fremder Mensch. Ich kann dir nicht sagen, ob es mir noch einmal gelingt, zusammen mit ihm an einem Tisch zu sitzen.“ Sasuke dachte kurz an den heutigen Abend zurück. Vor einigen Tagen, als die Beerdigung seines Vaters war, hatte er seinen Bruder nur sehr flüchtig gesehen. Doch heute hatte seine Mutter zum Essen eingeladen. Eigentlich sollte Sakura noch mitkommen, aber diese wollte nicht stören und ist daher zu Naruto gegangen. Sasuke wollte dann einfach später dazu stoßen. Doch eigentlich hatte er sich einen ganz anderen Abend erhofft. Ein solches Abendessen war für ihn noch nie so erdrückend gewesen. Man konnte die Anspannung förmlich in der Luft riechen, ebenso wie das Abendessen. Mikoto hatte sogar versucht ein Gespräch aufzubauen, doch keiner der beiden ist wirklich darauf eingegangen. Es waren eher einsilbige Antworten, die sie den kompletten Abend über verteilt bekommen hatte und ehe sie sich umschauen konnte, hatte sich Sasuke schnell verabschiedet und den Entschluss gefasst, die Sache mit seinem Bruder so zu lassen, wie es die letzten Jahre war. Gar nicht. „Lass uns wieder reingehen. Ich glaube, mein Gehirn hat schon damit begonnen zu gefrieren“, meinte Naruto, rieb sich seine Hände aneinander, um Wärme zu erzeugen. „Welches Gehirn? Bitte Naruto. Bleib bei der Wahrheit. Ich habe dir damals, als ich dich kennengelernt habe doch schon gesagt, dass du das mit deinem Gehirn und dem Denken sein lassen kannst. Es bringt nichts.“ Grinsend wich Sasuke einem Schneeball aus, den Naruto nach diesen Worten geformt und geworfen hatte. Statt sein eigentliches Ziel zu treffen, flog der Ball in den hell erleuchteten Flur. Irgendjemand hatte soeben die Tür geöffnet und einen Streifschuss des Schneeballes gespürt. „Deine Treffsicherheit ist ja auch der Oberkracher“, sagte Kiba, der sich das Weiß vom Pullover klopfte. „Eines solltest du nicht vergessen Naruto“, sein Blick legte sich auf den Uzumaki. „Sasuke ist noch immer der Sportler unter uns.“ „Oh ich bitte dich. Das ist jetzt schon Jahre her, seit ich das letzte Mal auf meinem Board stand. Ich glaube eines der letzten Male war, als ich neu bei euch war und Naruto sich einfach auf Manfred gestellt hat und losfahren wollte. Das Endergebnis kennen wir ja alle schon.“ Der Uzumaki lachte ironisch. „Sehr witzig Sasuke. Manfred konnte einfach nicht mit meinem Talent fürs Skateboarden umgehen.“ „Natürlich.“ Sowohl Kiba, als auch Sasuke betrachteten Naruto, als ob er nicht ganz dicht wäre. „Können wir jetzt rein? Wie gesagt, ich habe das Gefühl das einige meiner Synapsen im Hirn angefroren sind. Hast du die Mädchen eigentlich alleine gelassen, oder ist noch jemand bei ihnen?“, wollte Naruto wissen. „Wer sollte bitte bei ihnen sein, wenn nur noch ich dabei war? Sie liegen noch immer auf dem Boden rum und feiern sich einen ab. So langsam sollte man sich doch schon Sorgen machen, oder nicht?“ Diese Worte waren an den Uchiha gerichtet. Dieser beantwortete seine Frage mit einem Schulterzucken. „Sorry Kumpel. Ich bin ja erst seit ein paar Minuten hier. Ich weiß nicht einmal, was bei euch davor abgegangen ist. Aber wie ich aus deinen Worten schließe, haben Sakura und Ino ein wenig mehr intus, als gut für sie ist?“ „Hallo Sasuke! Was machst du den schon hier?“, rief Ino übertrieben verwundert und winkte ihm theatralisch zu. Erstaunt über den Zustand, in dem sich sowohl Ino, als auch Sakura befanden, ging er zu seiner Freundin und half ihr sich vom Boden zu erheben. „Danke“, kicherte die Rosahaarige und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, ehe sie sich dem Essen zuwandte, das noch immer auf dem Tisch angerichtet war. „Und? Ich hätte auch gerne ein wenig Hilfe beim aufstehen.“ Ino streckte die Arme aus, sodass Sasuke sie nur noch ziehen musste. „Aber einen Kuss bekommst du nicht von mir“, sagte Sasuke und half Ino vom Boden auf. Mit einem lauten Scheppern stießen sie ihre Gläser an. Jeder zog jeden in die Arme und wünschte einen guten Rutsch, viel Glück und alles, was man einem zu Silvester glückwünschte. Naruto stellte die leere Sektflasche in den Schnee, steckte eine Rakete hinein und zündete diese an. Mit einem Zischen flog sie aus der Flasche und erleuchtete kurze Zeit später den Himmel in einem strahlenden blau. Sakura entfachte einen kleinen Vulkan, der ebenfalls damit begann zu zischen und Funken zu sprühen. Das Licht war so grell wie eine Schweißerflamme. Ino, die ein wenig Bammel vor diesen Dingen hatte, da sie sich immer gleich einbildete, dass es ein Fehlschuss sein könnte, hielt nur eine Wunderkerze in der Hand, da sie diese als ungefährlich einstufte. Während Kiba und Sasuke darum wetteiferten, welche Rakete wohl besser am Himmel aussähe, stand Naruto nun ein wenig abseits und hing an seinem Handy. Er wollte Hinata anrufen, aber wahrscheinlich bemerkte sie den Anruf nicht. Ebenso zog auch Sakura in diesem Moment ihr Handy aus der Hosentasche, da sie den Vibrationsarlarm gespürt hatte. Das Display zeigte ihr jedoch nur eine unterdrückte Nummer an. Vielleicht Shikamaru? Der rief immer unterdrückt an. Hoffentlich war nichts mit Temari. Doch als sie auf annehmen drückte war es weder der Nara, noch die Sabakuno. „Ist es bei dir nicht noch ein bisschen zu früh, um mir ein gesundes, neues Jahr zu wünschen? Wenn ich mich nicht irre, müsste es bei dir doch gerade einmal Vormittag sein. Oder feiert ihr, in den USA, anders Silvester?“ Mit einem Lächeln auf den Lippen entfernte sich auch Sakura ein Stückchen von der Gruppe. „Ja. Es ist noch hell, aber das muss mich doch nicht davon abhalten, einer meiner Freundinnen einen guten Rutsch ins neue, vielleicht bessere Jahr, zu wünschen?! „Hoffentlich ein besseres Jahr.“ „Sicherlich. Ich habe bald wieder Prüfungen, die ich doch überstehen möchte. Außerdem muss ich mich noch um Temari kümmern. Augenblicklich wurde Sakura hellhörig. Wusste Gaara etwas, dass sie nicht von Temari wusste? Sie musste ihm jetzt unbedingt eine Antwort aus der Nase, oder eher aus dem Handy ziehen. „Die Prüfungen werden für dich doch ein Klacks. Da mache ich mir keine Gedanken. Du hast recht. Temari macht mir im Moment auch ziemliche Sorgen. Ich wünschte mir, sie würde es endlich aus diesem Tief schaffen.“ „Sie hat es dir gesagt? Was war nur mit Temari los? Sakura setzte nun alles auf diese eine Karte. „Ja. Sie meinte, die brauchte jemanden zum Reden und dann kam sie zu mir.“ „Dann hoffe ich, beichtet sie auch Shikamaru endlich von ihrer Schwangerschaft. Ich mache mir riesige Sorgen um sie. Sakuras Herz setzte einen kleinen Moment schlagartig aus. Schwanger. Deshalb kapselt sie sich von uns allen ab. Sie ist schwanger. Die Haruno drückte unterbewusst auf die abbrechen Taste und begann damit, zu überlegen, was sie tun könnte, ohne Gaara zu verraten und es erst einmal vor den anderen geheim zu halten. Wenn dies nicht einmal zu einigen Problemen führen mochte. Der Nara schaute auf das schlafende Gesicht von Temari. Sie wirkte so friedlich und vollkommen. Wieder kribbelte sein ganzer Körper und er reagierte auf sie, wie immer. Als sie vergangene Nacht damit fertig war, sich ihren Mageninhalt über der Kloschüssel ‚Tschüss‘ zu sagen, war sie in ihr Bett gefallen und hatte versucht ihn zu ignorieren. Doch Shikamaru hatte nicht aufgegeben. Die komplette Nacht über saß er auf dem Sessel, der neben dem Bett stand und hatte auf Temari aufgepasst. Sie hatte ihm damit gedroht, die Polizei zu rufen, sollte er nicht endlich ihr Haus verlassen, doch der Nara war standhaft geblieben und schließlich hatte Temari erschöpft und zerknautscht aufgegeben. Seit langem konnte sie einmal wieder eine Nacht einigermaßen ruhig schlafen. Manchmal verspürte sie das Gefühl, sich sofort wieder über die Toilette hängen zu müssen. Doch wenigstens das war diese Nacht ausgeblieben. Langsam öffnete sie ihre Augen und schaute Shikamaru an. Er saß ihr gegenüber und beobachtete sie ebenfalls. Keiner der beiden wollte den Blick zuerst losreißen. Dennoch erkannte die Sabakuno, dass sie es doch tun müsste. Ebenso war ihr, jedenfalls in dieser Sekunde klar, dass sie es ihm sagen musste. Darauf bedacht, nicht in ein Schwindelgefühl zu verfallen, setzte sie sich auf und schaute Shikamaru wieder an. „Ich muss dir jetzt unbedingt etwas sehr wichtiges sagen. Ich kann dir nicht versprechen, dass du gut darauf reagieren wirst, aber ich kann es nicht noch länger für mich behalten.“ Temari atmete tief durch und legte sich unbewusst ihre Hand auf den Bauch. To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)