I'm falling away with you von abgemeldet (Wahrheit benötigt oft nur wenige Worte) ================================================================================ Kapitel 4: Long way Down ------------------------ http://www.youtube.com/watch?v=CCJ9WdelbnQ -»Ich finde es passt irgendwie zu dem kurzen Rückblick.^^ PS: Ich denke, mit diesem, vielleicht noch etwas aus dem nächsten Kapitel, endet diese miese Stimmung. Es folgt Gutes.^^ Long Way Down Read & Enjoy Was genau uns miteinander verbindet kann man manchmal unmöglich erklären. Man bleibt miteinander verbunden, auch wenn das Bündnis vermeintlich zerbrochen ist. So manches Bündnis setzt Zeit, Raum und die Logik außer Kraft. Denn manche Bindungen sind vorbestimmt. - Grey‘s Anatomy Es war einfach unfassbar. Ein trockenes Lachen entstieg ihrer Kehle. Sie war allein. In diesem Jahr, als auch in den Sekunden, Minuten, Stunden, des neuen, eigentlich besseren, Jahres. Ob es wirklich besser war? Tja – das konnte einem niemand vorher sagen. Vielleicht blieb auch alles so wie immer. Oder es würde alles noch schlimmer werden? Wer weiß das schon? Selbst sie wusste nicht, was sie wohl erwarten würde. Wie sollte sie es auch wissen? Sie kannte die Pläne der Zukunft nicht. Niemand kannte sie. Aber man konnte etwas dafür tun, dass man die Zukunft, seine eigene und vielleicht auch die anderer, in eine gewünschte Richtung anstieß. Temari saß allein auf der riesigen Kücheninsel, die im Grunde nur zur Deko gebaut worden war. Ihre Eltern, oder überhaupt jemand, der darauf ein Essen zubereiten konnte, war nie im Haus. Selbst zu Silvester schaffte es ihre Familie nicht wenigstens für fünf Minuten an einem Tisch zu sitzen und einfach einmal das Dasein als Familie zu genießen. Ihre Mutter hatte ihr eine lieblose, von einer Sekretärin geschriebenen, Postkarte aus Italien zukommen lassen, in der sie sich wieder einmal mit den üblichen gefühllosen Worten entschuldigen ließ. Fast zeitgleich war eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter von ihr vorgefunden worden. Ein Mitarbeiter hatte Herrn Sabakuno abgemeldet. Ihren Vater. Sie wusste nicht, ob sie diesem Menschen je wieder verzeihen konnte. Er hatte sie zu einer gebrochenen Person gemacht. Diese ganze Prozedur, von wegen sie hätten keine Zeit, hatte sie mit einem Schulterzucken wahrgenommen. Ihre Erzeuger hielten es nicht für nötig, ihre, noch immer, schwangere Tochter zu besuchen und ihr ins Gewissen zu reden. Besonders ihr Vater. Aber eigentlich konnte er ja nicht wissen, was mit ihr los war. Niemand wusste von dieser Schwangerschaft, bis auf Gaara. Und auch er konnte nicht bei ihr sein. So kurzfristig bekam er, nicht mal mit richtig viel Geld, keinen Flug aus den USA. Jeder flog nach Hause oder gerade weg, um neue Kraft zu schöpfen oder einfach nur bei seiner Familie zu sein. So wie er es eigentlich auch wollte, denn er machte sich große Sorgen um sie und trotzdessen bekam er nicht die Chance, ihr zu helfen und beizustehen. Was waren schon Sorgen? Sorgen waren diese kleinen Flecken, die im Gewissen umherschwirrten und einen immer wieder an eine ausgewählte Tatsache, die einen gar nicht betraf, erinnerte. Persönlich hatte man manchmal gar nichts mit den Sorgen anderer zu tun und trotzdem hatte man Angst um diesen einen Menschen. Weil man ihn liebte. Seltsam, nicht wahr? Ohne den Gedanken an die Risiken, die mit dem Trinken von Alkohol zu tun hatten, zu verschwenden, schraubte sie den edlen Bourbon, der ihrem Vater heilig war, auf und kippte ihn achtlos in ein Glas. Bis zum Rand gefüllt betrachtete sie ihre Tat, zuckte mit den Schultern und setzte das Getränk an ihre Lippen. Eine angenehme Wärme, vermischt mit dem Brennen, dass der Tropfen auslöste, bereitete sich in ihr aus. Verschwommen dachte sie an den Tag zurück, an dem sie bei der Frauenhilfe war und ziemlich rasant wieder abgehauen war. Der Himmel war Wolkenverhangen, als sie die Haustür hinter sich zu zog. Ihre Stiefel waren im Schnee völlig lautlos, als sie aus dem Hof ging und sich auf den Weg zur Frauenhilfe machte. Dort angekommen betrachtete sie das Bauwerk skeptisch. Die Außenfassade bestand einfach nur aus grauen Betonplatten, die weiße Farbe der Fenster platze ab und es roch nach abgestandenen Frittiereöl, obwohl doch erst eine Straße weiter ein Fast-Food Laden stand. War das wirklich die Straße, die Gaara ihr durchgegeben hatte? Es wirkte eher wie in einem schlechten Film. In ihrer Tasche wühlte sie nach dem Zettel, auf dem die Adresse stand, und fischte ihn zwischen den ganzen Dingen heraus. Sie verglich die aufgeschriebene Anschrift mit dem Straßennamen, der auf dem grünen Schild geschrieben stand. Es stimmte. Sie war hier richtig. Einmal tief Luft holend drückte sie die Tür auf und setzte einen Schritt in den Flur. Vor ihr lag die Treppe, die sich über die Stockwerke hinauszog. Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen. In ihr machte sich ein Gefühl der Unsicherheit breit. War es wirklich der richtige Weg oder nicht eher nur eine Einbahnstraße? Sollte sie nicht doch lieber mit ihm darüber reden? Ohne es zu bemerken war sie die Stufen, bis in den ersten Stock, emporgestiegen und stand nun vor einer Tür mit leuchtend bunten Stickern, auf denen Schriftzüge von sicherer Verhütung, aufgedruckt worden waren. Direkt daneben, an die Wand geschraubt, hing ein Schild mit dem Namen ‚Dr. med. April Robins‘. Es war der Name, den Gaara ihr durchgegeben hatte. Im Moment jedenfalls fühlte sie sich weniger als bereit, sich der Tatsache zu stellen, dass sie schwanger war und vielleicht, sollte sie nicht endlich professionelle Hilfe beziehen, es auch noch die nächsten acht Monate wäre. Ohne darüber nachzudenken, was für Konsequenzen ihr jetziges Handeln haben würde, drehte sie sich auf ihren Stiefelspitzen um, rannte die Treppe wieder hinunter, gelang ins Freie und ließ sich auf die nächste Bank fallen. Verunsichert von sich selbst und den vielen, unbekannten und nicht unbekannten Menschen, zog sie ihre Beine an ihre Brust und umschlag sie mit ihren Armen. Ihren Kopf bettete sie auf ihren Knien, sodass sie einen eingeschränkten Blickwinkel hatte. Allerdings war das egal. Denn sie wollte nichts von der Welt und all ihrer Farbe, Fantasie und Freude wissen. Mit der Kenntnis, dass sie Shikamaru gegenüber noch immer nichts gesprochen hatte, suchte sie sich ein paar Eiswürfel und drückte sie in das Getränk und betrachtete wie diese darin badeten, bis sie so weit waren, dass sie untergingen. Auch sie ging langsam unter. In ihrer eigenen Welt. In der Welt, in der sie allein war. Das Chaos in Narutos Wohnzimmer hatte eindeutig überhandgenommen. Wer würde aber schon mit einer, auf dem Boden liegenden, Ino rechnen, die sich vor Lachen nicht mehr halten konnte? Ebenso mit einer Sakura, die kopfüber auf der Couch lag. Ihre Beine hingen über der Lehne, während ihr Kopf beinahe auf dem Boden aufschlug, direkt neben Inos Füßen. Noch immer feierten sie über Kibas Gesichtsausdruck, als er sich, um nicht nur vom Alkohol zu leben, ein Glas Cola einschenkte, es auf Ex trank und gleich danach alles im Badezimmer wieder losgeworden war. Denn als die Bowle leer war, mussten Ino und Sakura auf ein anderes Getränk umsteigen. Dazu hatten sie einen Großteil der Cola in Gläser geschüttet, um Platz für Rum zu machen. Es schmeckte nicht besonders, da die Cola schon Zimmertemperatur besaß. Aber es war besser als nichts. Die Flasche war für einen Moment ohne Aufsicht gewesen, da hatte sich Kiba schon dieses Glas voll genehmigt. Doch neben dieser heiteren, offenen Stimmung hing auch ein dicker Schatten über den Freunden. Ein weniger breiter lag allein schon auf Naruto, der sich seine Enttäuschung jedoch nicht anmerken ließ, denn er musste diesen Abend ohne Hinata feiern. Diese war über Silvester mit ihrer Familie ihren Cousin Neji, der in Sapporo studierte, besuchen. Das war auch der eigentliche Grund, weshalb das Wohnzimmer mit seinen Freunden gefüllt war. Er wollte nicht allein bleiben und sich selbst einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen. Doch nicht jeder versteckte seine kleinen, eigenen dunklen Geheimnisse so gut, wie der Uzumaki. So zum Beispiel gab es wieder dieses besondere Knistern zwischen Ino und Kiba, dass er schon vor drei Jahren zum Jahresabschluss gespürt hatte. Wenn bisher noch nicht wieder etwas zwischen ihnen laufen sollte, würde das sicher noch kommen. Ebenfalls auffällig war Shikamaru. Er war nur gekommen, um etwas Ablenkung zu erhalten. Er litt noch immer unter Trennung von Temari. Es war einfach von heute auf morgen vorbei gewesen. Eben hatten die beiden noch gemeinsam gelacht, da gingen sie dann auch schon getrennte Wege. Als der Nara ihm das damals verklickerte hatte er ihm erst gar nicht recht glauben wollen. Aber auch schon einen Moment später ist er eines besseren belehrt worden. Über Inos Füße und Sakuras Kopf hinweg steigend gesellte er sich zu dem Nara, der allein am Tisch, welcher noch immer mit Essen beladen war, saß. Shikamarus Blick war starr geradeaus gerichtet. Auch als Naruto sich in sein Sichtfeld stellte blieb sein Gesichtsausdruck gleich. „Du sollest zu ihr gehen“, sagte Naruto, als er sich einen der Stühle heranzog und diesen um 180° drehte, sodass er seine Arme auf der Lehne verschränken konnte. Der Braunhaarige löste seine Augen von den imaginären Punkt, den er die ganze Zeit über fixiert hatte und schaute Naruto überrascht an. Unruhig rutschte er auf seinem Platz hin und her. „Wozu?“ Der Uzumaki kniff seine blauen Augen zusammen, schaute den Nara eindringlich an und erhob sich schon wieder von seinem Stuhl. „Wozu? Weil du es dir schuldig bist. Sie ist es dir ebenfalls schuldig. Du würdest es dir nie verzeihen, nicht mit ihr gesprochen zu haben.“ „Dafür kommst du in die Hölle.“ Shikamaru schob seine Hände in die Jackentaschen und hauchte seinen sichtbaren Atem aus. Naruto ging neben ihm her. Der Schnee knirschte unter ihren Schuhen. Die Nacht war glücklicherweise Sternenklar. An einigen, wenigen Stellen im Himmel leuchtete es immer wieder bunt auf. Sicherlich Familien mit kleinen Kindern, die noch nicht so lange aushielten, aber die trotzdessen auch etwas vom neuen Jahr haben wollten. Naruto zog sein Handy aus seiner Hosentasche hervor und schaute auf die Uhrzeit. 22.30Uhr. Noch eineinhalb Stunden. Er hoffte für Shikamaru wirklich, dass er noch dieses Jahr mit Temari reden würde. Deswegen war er ja auch zu dem Entschluss gekommen, Shikamaru sollte noch einmal auf sie zugehen. Wenn sie ihm dann eine klare Antwort auf die Trennung gab, konnte auch der Nara vielleicht irgendwann mit diesem Kapitel abschließen. Ebenfalls war Naruto lieber persönlich mitgegangen. Auch er machte sie Sorgen um seine Freundin. Seit fast zwei Monaten bekam er sie nur zu den seltensten Gelegenheiten zu Gesicht. Und wenn er auf sie zugehen wollte, war sie in Sekundenschnelle verschwunden. Es war, als wollte sie sich von all ihren Freunden abkapseln, so als gäbe es etwas, dass niemand erfahren durfte. Er hasste das. Er wusste, dass es einen Grund für ihr Verhalten geben musste, aber wenn er nicht an sie rankam, konnte er ihr nicht helfen. Von Sakura hatte er in Erfahrung bringen können, dass auch sie Temari nur noch vereinzelt, fast gar nicht mehr, sah. Geschweige denn, sie erreichen konnte. Vor dem Haus der Sabakunos hielten die beiden inne. Es brannte nur ein einziges Licht im ganzen Haus. Damit war wenigstens schon klar, dass jemand zu Hause war und die Zwei nicht vergeblich hergekommen waren. „Hast du was dagegen, wenn ich allein zu ihr gehe?“ Shikamaru schaute seinen Kumpel an und hoffte auf das Verständnis. Naruto nickte mit dem Kopf, klopfte Shikamaru freundschaftlich auf die Schulter und grinste ihn aufmunternd an. „Klar. Du machst das schon.“ Dann war der Uzumaki verschwunden. Wenn es dem Nara gelang zu Temari durchzudringen, würde der Rest mit Sicherheit nicht mehr weit sein. Sie kamen dem Horizont, an dem ihre Freundin auf sie wartete, vielleicht endlich wieder ein Stück entgegen. Er legte den Zeigefinger auf die Klingel und drückte durch. To be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)