Adventskalender 2010 von Walpurgisnacht (One-Shot Sammlung) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Dezember - Ein Kuss im Schnee (Kuroshitsuji) ---------------------------------------------------------- „Cieruuuuuu~!!!“ ertönte die nervige Stimme eines blonden Mädchens durch die ganze Villa und ließ den jungen Herren im Bett aufschrecken. „Mist!“, kam es von dem Jungen mit den verschiedenen Augen und hielt sich den Kopf. Wie konnte er nur seine Verlobte vergessen? Heute war doch schließlich der 5. Dezember. Und er hatte Sebastian doch extra gebeten ihn früher zu wecken. „Sebastian!“, rief er auch schon verärgert nach seinem Butler. Die Tür sprang auf und knallte gegen die Wand, aber es war nicht Sebastian. „Cieruuuuuu!“, brüllte Lizzy und rannte freudestrahlend auf ihn zu und fiel ihm noch im Bett um den Hals. „Cieru! Du liegst ja immer noch im Bett. Nun steh schon auf. Du hast mir versprochen heute mit mir rodeln zu gehen!“, sagte sie und zog ihn unsanft aus dem Bett. „Verzeiht, Miss Elizabeth. Aber ich bevorzuge es, wenn Sie meinen jungen Herren nicht so grob anfassen würden.“, sagte Sebastian lächelnd. Er stand in der Tür und richtete sich lächelnd seinen weißen Handschuh. Lizzy klappte den Mund auf. Ciel war aber nur dankbar. Er rieb sich sein schmerzendes Handgelenk. „Wenn Ihr mich entschuldigen würdet.“, sprach Sebastian lächelnd. „Würden sie uns bitte allein lassen, damit ich meinen jungen Herren für Sie fertig machen kann?“, fragte Sebastian und schob den Servierwagen, der vor ihm stand, nun ganz ins Zimmer. Demonstrativ verließ Lizzy das Zimmer und zog die Tür hinter sich zu. „Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Morgen, Bouchan.“, sagte Sebastian und servierte Ciel das Frühstück. „Virgin White Tea und ein typisches Englisches Frühstück:“, sagte Sebastian und goß den teuersten Tee der Welt auf. Ciel seufzte leise, setzte sich und fing auch gleich an zu frühstücken. Sebastian ging zu den Fenstern, zog die Gardinen auf und öffnete ein Fenster, um frische Luft rein zu lassen. „Du hättest mich früher wecken sollen, Sebastian.“, sagte Ciel verstimmt und sah seinen Butler an. „Aber das habe ich doch, Herr.“, meinte sein höllisch gut aussehender Butler lächelnd. „Ihr seid eine Stunde früher wach als normalerweise. Hätte ich gewusst, dass Ihre Verlobte so früh erscheint, hätte ich Euch auch zwei Stunden früher geweckt.“, entschuldigte sich Sebastian. „Wieso ist sie schon so früh da? Sie wollte doch erst in einer Stunde kommen.“ Ciel schnaubte und trank seinen Tee aus. Dann ließ er sich von Sebastian ankleiden. Sebastian kniete sich vor seinen Herren und öffnete ihm sein Nachthemd. Nach und nach zog er ihn der Jahreszeit entsprechend an und richtete ihm die Haare. Dann verließen sie gemeinsam das Zimmer. „Cieruuuuu~!“ Da kam auch schon Lizzy angelaufen. „Elizabeth!“, fing Ciel auch sofort böse guckend an. Lizzy hielt in ihrer Bewegung, zu Ciel laufend, inne und sah ihn verwundert und doch verängstigt an. „Aber Cieru~…“, kam es leise von ihr und schaute gen Boden. „Ihr seit zu früh. Haltete Euch nächstes Mal bitte an die vereinbarte Zeit und laufe nicht noch einmal einfach so in mein Zimmer.“, stellte Ciel klar und ging ins Kaminzimmer. „Aber…Wir sind etwas früher los gefahren, weil wir nicht in den Schneesturm geraten wollten.“, versuchte Lizzy es zu erklären und folgte ihm. Sie warf einen kurzen Blick aus dem Fenster. Der Schneesturm hatte schon begonnen. Leise seufzte sie. „Jetzt können wir die Schlittenfahrt vergessen.“, meinte sie und sah ihren Verlobten traurig an. Ciel setzte ich in den Sessel am Kamin und ließ sich von Sebastian erst die Beine mit einer Decke zu decken, bevor dieser dann den Kamin anmachte. Lizzy senkte den Kopf und fing langsam und leise an zu schniefen. Erschrocken sah Ciel zu ihr. Er wollte sie doch nicht zum weinen bringen! Er sprang auf und ging zu ihr, wobei die Decke zu Boden rutschte. „Lizzy, nicht weinen.“, sagte er entschuldigend und strich ihr über die Wange. Nun fing sie erst richtig an, warf sich Ciel um den Hals und weinte weiter. Beruhigend klopfte Ciel ihr auf den Rücken. Es klingelte und sein Butler stand vom Kamin auf. Erst faltete er die Decke zusammen und legte sie über die Sessellehne und ging dann die Tür öffnen. Als er wieder kam, wollte er gerade den Besuchen ankündigen, doch dieser Tat es schon selbst. „Ciel Phantomhive!“, sagte Alois und kam ungebeten ins Kaminzimmer. „Schön dich wieder zu sehen:“, sagte der ungebetene Gast und ging zu Ciel. Ciel sah ihn mehr als verwundert an. „Alois Trancy…“, kam es ihm über die Lippen. Lizzy drehte sich zu dem Besucher um und wischte sich über die Augen. „My Lady.“, sagte Trancy lächelnd, nahm ihre Hand und küsste diese. Schlagartig wurde Elizabeth rot. Ciel schnaufte leise. „Was führt Euch zu mir, Trancy?“, fragte er und sah seinen Rivalen, der gar keiner war, an. „Ich wollte nur mal vorbei schneien.“, sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. „Ihr wart nicht eingeladen:“ „Ich lade mich immer wieder gerne selbst ein.“, meinte er und klatschte in die Hände. „Claude!“ rief er und sein Butler betrat das Kaminzimmer. Er trug eine rote Zipfelmütze und hatte mehrere Geschenke im Arm. Erst jetzt bemerkte Ciel, dass auch Alois eine Trug, aber was sie mit den Geschenken vor hatten, wusste er nicht. „Sebastian:“, befahl Ciel stumm seinen Dämonenbutler. Dieser ging zu Claude und nahm ihm die Geschenke ab. Er stellte sie in die Ecke, wo heute eigentlich der Tannenbaum hin sollte, den Sebastian aus dem Wald holen wollte. „Hach! Ihr habt ja noch gar nicht geschmückt? Schlimm, schlimm:“, meinte Alois. „Doch wir können aushelfen:“, meinte er und klatschte erneut in die Hände. „Mach dich an die Arbeit, Claude.“, sagte er und sah kurz über die Schulter guckend zu ihm. Dieser verbeugte sich. Jawohl, Euer Majestät.“, sagte der Butler, der ebenfalls ein Dämon war und zog sich zurück. Ciel hatte nichts dagegen. Sollte Claude doch seine Villa schmücken, dann muss Sebastian das nicht mehr machen. Dieser konnte sich dann um die Gäste kümmern. Erst jetzt bemerkte Alois, dass Lizzy weinte. „Aber Ciel!“, sagte er empört. „Wie kannst du nur so eine junge, hübsche Dame zum Weinen bringen!“ Alois holte sofort ein Taschentuch aus seiner Tasche und tupfte Lizzy, die immer röter wurde, die Tränen weg. “A-Aber nein..:“, fing Lizzy an. „Ciel hat mich nicht zum Weinen gebracht. Aber er hatte mir versprochen mit mir Rodeln zu gehen, aber wie du selbst sieht…“, sagte sie und ließ den Satz offen. Ihr Blick wanderte wieder zum Fenster. Noch immer wütete der Schneesturm draußen. „Ach das. Der vergeht schon wieder. Wir werden sicher noch die Gelegenheit zum Rodeln bekommen. Vielleicht nach dem Mittagessen?“, sagte er zuversichtlich. Da war er sich sicher. Er wollte selbst gerne rodeln, aber natürlich nur mit Ciel. Alle setzten sich zusammen hin und warteten auf das Mittagessen. Als die Stundenzeiger gen der Ziffer 12 war bereitete Sebastian schnell das Mittagessen zu und servierte dieses im Speisesaal. Dieser war bereits hübsch und prachtvoll von Claude geschmückt, sowie der Rest der Villa. Auch draußen wurde die Villa beschmückt. Ein lautes Quieken durchzog die Stille im Speisesaal, das nur von klapperndem Besteck erfüllt war, als Lizzy aus dem Fenster sah. „Es hat aufgehört zu schneien!“, rief sie freudig, sprang vom Stuhl und lief auch gleich zum Fenster um raus zu sehen. „So viel neuer Schnee und das alles nur, damit wir rodeln gehen können!“, sagte sie und lief lachend zu Ciel. Sie packte seine Hände, zog ihn vom Stuhl und schleuderte ihn umher. „Schnee!“, rief sie lachend und ließ Ciel wieder los. Dann drehte sie sich mehrmals um sich selbst und nahm wieder Platz. „Wir müssen gleich rodeln gehen!“ Ciel, der nun Kreidebleich war und sich die Haare richtete setzte sich wieder. „Aber erst wird zu ende gegessen:“, meinte er und aß weiter. Alois konnte darüber nur lachen und hielt sich dabei den Bauch. „Wie du aussiehst!“, lachte er und deutete auf Ciel. Dieser sah wirklich aus, als wäre er von einer stürmischen Seereise wieder heim gekommen. Sebastian, der neben seinem Herren stand richtete ihn sofort wieder her und schenkte ihm etwas zum Trinken nach. Ciel schnaubte nur stumm. Nach dem Essen konnte Lizzy es kaum mehr erwarten. Sie lief gleich los, um sich fertig zu machen und auch Ciel ging auf sein Zimmer, um sich von seinem Butler passend einkleiden zu lassen. Auch Alois wurde von Claude passend angezogen. Schließlich sollten sie sich nicht erkälten. Draußen vor der Tür trafen sie sich am großen Schlitten und stiegen ein. Gemeinsam fuhren sie zu einem Berg, der eher als Hügel durchging und stiegen wieder aus. Die Butler zogen die Schlitten hoch und die drei Kinder folgten ihnen. „Ich fahre mit Ciel!“, sagte Lizzy freudig und klatschte einmal in die Hände. „Dann nimm vor mir Platz, Lizzy, damit du nicht runter fällst.“, meinte Ciel und reichte ihr die Hand, während sie Platz nahm. Dann nahm er hinter ihr Platz und legte die Arme um sie. „Lasst uns ein Wettrennen machen!“, kam der Vorschlag von Alois und er setzte sich ebenfalls, aber auf seinen eigenen Schlitten. Ciel und Lizzy nickte einverstanden. Die drei machten sich bereit und fuhren auf 3 Gleichzeitig den Berg runter, wo sie auch schon von den Butlern erwartet wurden. Es stand gleichstand und nach mehreren Rutschpartien gewann Ciel und Lizzy 8:5. Nun wurde es Lizzy aber zu kalt. "Lass uns zurück gehen, Ciel. Mir ist kalt.“, meinte sie und rieb sich die Arme. Ciel nickte. „Wäre besser. Nicht, dass du dir noch eine Erkältung zu ziehst.“, meinte er und sah zu Alois. So wie er und Lizzy, hatte auch Alois ganz rote Wangen. „Aber vorher, möchte ich noch einmal mit dir fahren, Ciel:“, sagte Alois und lächelte trotz der roten Wangen. Das ließ Ciel skeptisch werden, doch er nickte. „Na gut. Noch ein Mal. Du kannst ja schon mal zum Schlitten gehen Lizzy, und dich aufwärmen.“, meinte er und strich ein wenig den Schnee von ihrer Jacke. Lizzy lächelte und nickte. Dann lief sie auch schon los. „Kümmere dich um sie, Sebastian:“, sagte Ciel und nahm das Band vom Schlitten in die Hand. „Warte, ich helfe dir.“, sagte Alois, nahm auch ein Teil des Seils und zog den Schlitten mit Ciel nach oben. Beide schwiegen während sie den „Berg“ erklimmten, aber sie spürten, wie sie sich gegenseitig beobachteten. Oben angekommen atmeten sie tief durch. Stumm sahen sie sich um. So weit das Auge reichte war Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Wie auf den Feldern, so auch auf den Bäumen. Atemwolken bildeten sich aus den Mündern der Jungen und lösten sich in der Luft auf. Alois war der erste, der den anderen ansah, dann sah auch Ciel ihn an, als er dies bemerkte. Alois lächelte den Dunkelhaarigen an. „Wir haben es schön hier. So ruhig.“, sagte er. Ciels Misstrauen wuchs, er schwieg aber. „Man könnte meinen, es wäre romantisch. Romantischer als das quietschige Bonbonmädchen.“, sagte der Blonde und ging auf Ciel zu. Er hob eine Hand legte sie auf Ciels kalte Wange und sah ihm tief in die Augen. „Wir sind hier zum Schlitten fahren, nicht zum flirten.“, erwiderte Ciel auf Alois Flirtversuch und schob seine Hand weg. Alois grinste und zog seine Hand zurück. „Dann mal los.“ Ciel nahm auf dem Schlitten Platz und sah zu Alois. Alois lächelte und setzte sich hinter ihn. Dann legte er seine Arme um Ciel. Ciel fühlte sich merkwürdig. Alois war eine Gefahr, doch trotzdem duldete er dies. Er stieß sich vom Boden ab und der Schlitten rutschte den Berg runter. Und wie er es erwartet hatte, kippte Alois den Schlitten um und sie purzelten die Hälfte des Berges runter. „Urgh!“, kam es von Ciel, als er spürte wie Alois unten auf ihn viel. Ciel hatte die Augen zugekniffen und atmete die kalte Luft tief ein. Alois sah Ciel an und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Ehe sich Ciel versah spürte er auch schon den warmen Atem, der sein Gesicht streifte und das Gewicht, das sich noch einmal erschwerte. Er öffnete die Augen und sah Alois an. Erschreckend nah war dieser und kam ihm auch noch näher. Alois Lippen legten sich auf die seine. Ciel erschauderte. Ob von der Kälte oder dem Kuss, das wusste selbst er nicht und er hatte das Gefühl, als wäre es beides gewesen. Stumm sahen sie sich dabei an. Was Ciel ebenso merkwürdige fand, als dass er nur erschauderte war, dass er nichts dagegen tat. Das schien auch Alois zu spüren, denn er schloss die Augen und drückte seine Lippen fester auf die des unter ihm liegenden. So langsam wie der Kuss kam, löste auch Alois ihn wieder und sah Ciel an, der ihn unentwegt ansah. Alois grinste. Dann stand dieser auf. Er reichte Ciel eine Hand und half ihm beim Aufstehen. Erst jetzt kamen ihre Butler zu ihnen. „Ist alles in Ordnung, Bouchan?“, fragte Sebastian und klopfte den Schnee von ihm ab. „Habt Ihr Euch weh getan?“, fragte Claude seinen eigenen Herren und befreite ihn ebenfalls vom Schnee. Stumm nickten die Beiden. „Aber Bouchan. Ihr seid ja ganz rot im Gesicht.“, bemerkte Sebastian freundlich lächelnd und strich ihm über die Wange. „Es ist nichts, Sebastian. Mir ist nur etwas kalt.“, sagte er und sah kurz zu Alois. Hatte Sebastian das den gar nicht mit bekommen? Oder wollte er ihn nur ärgern? Alois lächelte Ciel an, während Claude sich um sein Wohl kümmerte. „Geht schon mal vor.“, bat Alois seinen Butler und meinte nicht nur ihn damit, sondern auch Sebastian. Dieser bekam es mit, sah kurz zu Alois und sah wieder zu seinem jungen Herrn. Ciel nickte Sebastian zu. Sebastian verbeugte sich, legte dabei eine Hand auf seine Brust und ging mit Claude zum Schlitten, wobei sie den kleinen Schlitten gleich mit nahmen. Alois sowie Ciel sahen den beiden Dämonen nach, dann sahen sie sich an. Nun machten auch sie sich auf den Weg und stampften ihnen hinterher. Ciel sah aus dem Augenwinkel zu Alois. Er verstand ihn und sich selbst nicht. „Was sollte das?“, fragte er auch gleich nach und sah ihn an. Alois erwiderte ruhig den Blick und lächelte dann. Er sah wieder nach vorne und schwieg. Nicht gefallend schnaubte Ciel leise. Doch dann spürte er Alois Hand. Verwundert sah er zu dieser runter, die nach seiner Hand gegriffen hatte. Sein Blick wanderte noch mal in Alois Gesicht, doch dieser sah ihn nicht an. Wenn Ciel jetzt noch rot werden konnte, dann tat er dies. Sanft erwiderte er den Druck und sah nach vorne. Sie wurden schon von ihren Butlern am Schlitten erwartet, die ihnen jeweils eine Hand reichte um ihnen auf die Kutsche zu helfen. Sanft lächelten die beiden Butler. Auch wenn es nicht zu Claude passte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)