Ruins von BluejayPrime (Von Krieg und Frieden) ================================================================================ Kapitel 18: ------------ Entweder hatte Thunderblast keine Ahnung, wo genau sie sich hier befand, es war ihr vollkommen egal – was bedeuten würde, sie wäre komplett lebensmüde – oder ihre Festplatte hatte einen gewaltigen Sprung. In einer Umgebung wie dieser auch nur eine Sekunde lang nicht aufzupassen war einer der größten Fehler, die man begehen konnte und wenn man dann zumindest noch etwas Glück hatte, war man schnell beim Quell der Sparks. Kurz gesagt war es eine verdammt schlechte Idee in Stasis zu verfallen. Besonders zu diesen Zeiten mitten in einem Camp der Decepticons. Der Energonmangel war zwar noch nicht gravierend genug, als dass man gerechtfertigterweise aufeinander hätte losgehen können aber dazu brauchte man sowieso keinen Grund. Man verprügelte jemanden, wenn einem danach war und wenn man Lust dazu hatte, riss man den Cybertronier auch noch in Fetzen. Damit hatte hier nun wirklich niemand ein Problem und auch er hatte nichts dagegen, wenn sich seine Kollegen gegenseitig ausschalteten. Ein gieriges Maul weniger, das gestopft werden wollte. Zwischen Gut und Böse unterschied er nicht. Sicher, es gab welche, die behaupteten für die gleiche Sache zu kämpfen wie er, dabei wusste er noch nicht einmal, wofür er hier ständig seinen Hintern riskierte. Für ihn gab es nur die, die versuchten ihn umzubringen und die, die bald versuchen würden ihn umzubringen. Jeder war sich selbst der nächste und auch wenn irgendwann Frieden herrschen sollte, würde er nicht anders denken können. Wozu auch, der Krieg würde niemals aufhören und wenn doch, würde er das Ende nicht erleben. Nachdem er sein Energon besser versteckt hatte, war er in eines der oberen Stockwerke gegangen. Sie waren stärker vom Verfall bedroht aber dieser Umstand spendete auch einen gewissen Schutz. Decepticons, die aufgrund ihrer Größe eine ernsthafte Bedrohung für ihn darstellen konnten, kamen gar nicht erst nah genug an ihn heran, weil sie durch den Boden brechen würden. Außerdem gab das Gebäude bei jeder Bewegung in seinem Inneren deutliche Geräusche von sich und er wäre gewarnt, selbst wenn er nicht die ganze Zeit auf jegliche Kleinigkeit achten würde. Schweigend kauerte er an einem Loch in der Wand, das vielleicht mal ein Fenster gewesen war und starrte in die trübe Dunkelheit. Der Planet sollte einmal schön gewesen sein, doch wenn dem wirklich so gewesen war, konnte man davon jetzt nichts mehr erkennen. Alles hier starb, nicht nur diese Welt sondern auch seine Bewohner und der Verfalle jedes einzelnen Moleküls schien mit jedem Tag schneller von Statten zu gehen. Einem blieb nur übrig zu hoffen, dass man früh genug drauf ging, damit man das letzte Ende nicht miterleben musste. Seine Lebenserwartung war sowieso nicht sonderlich groß, er war noch ein halber Sparkling und wuchs in Zeiten des Energonmangels auf. Es war schon fast ein Wunder, dass er bisher überhaupt überlebt hatte. Seine Glückssträhne würde nicht mehr lange anhalten, dessen war er sich sicher. Die Treppe erfüllte ihren Dienst nicht nur für Thunderblast. Sofort war er alarmiert und aktivierte seine Sensoren und als er bemerkte um wen es sich handelte, war er keineswegs erleichtert. Sie konnte immer noch versuchen ihm in den Rücken zu fallen er hatte keinen Grund ihr auch nur so weit zu trauen, wie er sie werfen konnte. Und nein, er hatte sie nicht beklaut. Noch nicht. Vielleicht kam das ja noch. Die Femme kam allerdings erst einmal näher und ließ sich in seiner Nähe auf den Boden sinken. Abschätzig mustert er sie von oben bis unten. Wenn sie so dicht bei ihm war, konnte er nicht mehr einfach aus dem Loch in der Wand starren, dass vielleicht mal ein Fenster gewesen war – sonderlich sicher war er sich da nicht und eigentlich war es ihm auch egal; so oder so handelte es sich dabei um etwas, durch das man die leere und ausgestorben wirkende Straße beobachten konnte – sondern musste sie weiter unter Beobachtung halten. Ja, er war müde aber nein, er würde auf keinen Fall in den Ruhemodus gehen, schon gar nicht, wenn jemand dabei war den er gar nicht kannte. Auf ihre Frage sparte er sich jegliche Antwort, es ging sie sowieso weder etwas an noch konnte sie ihm glaubhaft vermitteln, dass es sie wirklich interessierte. Er durfte einfach nicht zugeben, dass er müde war, Schwäche war etwas, das man anderen Decepticons gegenüber nicht zeigte, ganz egal was passierte. Da konnte man sich ja gleich mitten in eine Gruppe stellen und schreien, dass man bitte möglichst heimtückisch sterben wolle. Mit einem leisen metallischen Schaben rückte er weiter von Thunderblast weg, weiter in die Ecke, damit ihn niemand von hinten attackieren konnte und lehnte sich mit der Schulter gegen die Wand neben ihm. Sie bröckelte und war nass, wenn er hier zu lange blieb würde er anfangen zu rosten aber er hatte ohnehin nicht vor hier noch allzu viel Zeit zu verschwenden. Sobald es wieder heller wurde, würde er sein Energon schnappen und verschwinden, sich ein neues Versteck suchen und darauf warten, dass sie ihn aus dem Lager warfen um ihn an die Front zu treiben. Kanonenfutter. Er freute sich ja schon so sehr darauf. Nicht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)