Tagebuch eines Marines von Somoron ================================================================================ Kapitel 1: Tag 1, Turaxis II, Ankunft und Reinigung --------------------------------------------------- Schon lustig wie sich die Szenen in einem Truppentransporter doch gleichen. Ob beim ersten beiden Kriegen gegen die Zerg oder heute, immer die gleichen Arten vom Gesichtern. Die einen sind nervös, andere schauen als wenn sie das Töten kaum erwarten können, diejenigen, die schon gekämpft haben schauen mürrischer als ein alter Einsiedler und die den die Erinnerung ausgeputzt wurde starren leer an die Wand gegenüber, als wären sie nicht da. Der kommandierende Sergeant ist auch immer von gleichen Typ, abgebrüht, bissig und zäh wie eine Klapperschlange. Alleine die Begrüßung dieses alten Haudegens als wir den Transporter bestiegen, der uns nach Turaxis II bringen sollte unterstrich das. "Hey du Frontschwein, ich bin Sergeant Hanfort. Bist du nicht der Irre, der das Massaker in der Waffenfabrik auf Korhal vor ein paar Jahren veranstaltet hat?" Leicht genervt, weil ich diese Frage schon so oft gehört hatte seit man mich wieder in den Kampfanzug geschraubt hatte, hab ich nur genickt. "Ok dann sag ich dir was,... " , na Klasse, was für eine Beschimpfungsarie darf ich mir nun wieder geben? ", wenn du unter meinem Kommando auch ein ganzes Magazin brauchst um drei erbärmliche Gestalten zu erledigen, trete ich dir in den Arsch, dass du dem alten Mengks direkt wieder vor die Füße fliegst, solche Schlamperei dulde ich unter meinem Kommando nicht." Okay, dieser alte Hund hatte gerade das Verbrechen für da ich in den Bau gegangen bin als Schlamperei bezeichnet, könnte doch noch interessant werden. Plötzlich rumpelte es heftiger, diese Blechbüchsen knarzen immer als wenn sie sich gleich auseinander brechen würden beim Eintritt in eine Planetenatmosphere. Einen der Frischlinge scheint es aber überfordert zu haben, als der ein paar Minuten später sein Visier öffnet, tropft eine leicht brockige Masse heraus. "Wenn der Kleine sich nicht schnell bessere Nerven zulegt, kann der Sergeant seiner Familie schon mal die Todesurkunde schicken.", kam von der Seite, " oder siehst du das anders Ikoro? " leicht verwirrt schaue ich zu dem Marine neben mir der nur dunkel grinst und meint "Ah sie haben dir also nicht das Hirn getoastet, ich bin Borkan, auch ein stolzer Träger des Todesanzug." Als er das gesagt hat mussten wir beide los gröllen was uns ein finsteres "Schnauze ihr Tunten." von unserem Sergeant einbrachte. Doch nicht alle fanden das so witzig, fast alle der Freiwilligen waren offensichtlich angewidert davon mit Sträflingen, die auch noch ihre Erinnerungen hatten, zu dienen. "Wir sind schwer beliebt wie mir scheint. Du weil du ein Massenmörder bist und ich weil ich ein aufständischer Terrorist bin. Dummerweise war ich nicht helle genug um als Mitglied der Raiders einen Bogen um die Kernwelten zu machen. Tja jemand erkannte mich, schrie Raiders und ich wanderte in den Bau." Ein Raider, der Name wurde schon seit ich aus dem Knast kam immer mal wieder geflüstert, allerdings mit massiver Angst gemischt. Ich frage mich ob die Kerle wirklich so schlimm sind wie es die Gerüchte sagen, aber naja Gerüchte. "Keine Angst ich fresse keine Babys, sprenge keine Schulbusse in die Luft und mache aus Vergewaltigung keinen Sport, so nett wie die Raiders von Mengks Presse beschrieben werden könnte man denken wir sind schlimmer als die Zerg." und wieder lachte er lauthals, aber ich bin lieber vorsichtig. Mit lauten Dröhnen und einem starken Ruck der beim Aufsetzen entstand, war unsere kleine Unterhaltung beendet. Während sich die Ladeluke mit lautem quietschen öffnete brüllte der Sergeant nur, "Bewegung ihr weichen Weiber, schnappt euch eure Lumpen und bewegt eure fetten Hintern hier raus sonst Helfe ich mit einem Tritt nach. In Reihe vor dem Transporter angetreten und das am besten schon gestern." Immer wieder erfrischend die herzliche Art von Vorgesetzten, wir stürmten aus dem Transporter, reihten uns auf und harrten der Dinge die kommen würden, während der Sergeant beim Kommandanten dieses Abschnittsmeldung machte. Wir waren außerhalb der Bergbauanlagen auf Turaxis II. Sicher verkauft die Presse das als massiven Schutz für die Bergleute und ihre Familien. Letztlich sollen wir doch nur das Erz und Gas schützen, wenn sich rausstellen würde das es hier nichts mehr zu holen gäbe, säßen wir schnell wieder im Transporter, aber leider wurde hier immer noch gefördert. Also dürfen wir uns in dieser trockenen Steppe erstmal etwas einrichten, so gut das geht mit nervigen Killerinsekten die einen verspeisen wollen. Der Sergeant kam mit einem der Lamettahengste zurück, der sich vor uns aufbaute. "Wilkommen auf Turaxis II Männer. Wir sind hier um die Bergleute gegen die Zerg zu verteidigen, die hier vor zwei Wochen aufgetaucht sind. Ihr werdet an der Schlucht im Osten eingesetzt, bemannt die Verteidigungsanlagen und kämpft tapfer, dann werden wir die Zerg zurückschlagen." Ich frage mich, ob er den Mist wirklich selber glaubt oder nur versucht hat die Moral zu heben, aber so blöd kann eigentlich kein Mensch sein. Naja ich hab nie viel von Offizieren gehalten die an der Front rumlaufen wie Weinachtsbäume mit ihren ganzen Orden. Kurz danach stiefelten wir los zu unserem Abschnitt. Bei glühender Hitze durch eine staubige Einöde latschen, wie herrlich. Noch besser war allerdings, dass uns der Kommandant vorenthalten hatte, dass wir eine andere Truppe "ablösen" sollten die an der Schlucht vorher stationiert war. Allerdings konnte davon keiner mehr weggehen weil keiner mehr lebte. Überall hinter den Barrikaden lagen Leichen gut durchmischt mit einigen Zergkadavern, sogar ein Ultralisk war dazwischen, scheiße ist das ein riesiges Vieh. Zwischen den Barrikaden waren überall Erdlöcher, wo die Drecksviecher sich aus dem Dreck gebuddelt hatten. Geschosse von Hydralisken ragten aus jedem kleinen Stück der Frontmauer und deren Zersetzung durch die Säure war zu sehen. Herrlich, direkt am ersten Tag auf einen Friedhof geschickt zu werden, gibt es was Schöneres? Also durften wir erstmal Putzkolonne spielen. Massengräber ausheben, Leichen verscharren, Waffen und Munition sammeln und die Verteidigungsanlagen ausbessern. Als es dann endlich richtig Nacht wurde, ich hasse dieses ewige Zwielicht auf dieser Staubkugel, hatten wir die Kadaver entsorgt und die Lücken in der Frontmauer so gut es ging geschlossen. Juhu, wir hatten dünne Stahlplatten die man bald mit der Faust durchschlagen konnte vor Mauerlöcher geschraubt und sogar zwei der sechs doppelläufigen Schnellfeuerlafetten wieder funktionstüchtig gemacht. Bei einem wirklichen Angriff würden die zwar auch nicht viel helfen, aber ein klein wenig besseres Gefühl hat man dann doch. Die erste Wache in der Nacht war dann auch direkt meine: endloses Starren in die Finsternis. Das Licht musste auf Befehl des Kommandos ausbleiben, um unsere Position nicht zu verraten, schon klar die Zerg leiden an Gedächtnisschwund und verdrängen das sie genau an dieser Stelle ein paar Tage zuvor zig Marines niedergemacht haben. Naja mir solls recht sein, ich konnte an der Front schon früher nie schlafen, süß Träumen kann man mit dem Gedanken nicht das einem so ein dreckiger Zergling beim pennen in die Eier kneift. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)