Dreisam (Teesorbet) von Noa-Willow (WB Beitrag zum Sorbets Allerlei von Yakurami - Alister x Ryou x Duke) ================================================================================ Kapitel 1: Einziges Kapitel --------------------------- Dreisam - Teesorbet Ja, verdammt er war ein Feigling, aber wie sollte man sich auch zwischen zwei Menschen entscheiden, die man beide aus ganzem Herzen liebte. Jeder der Beiden hatte seine Vorzüge, jeder gab ihm etwas, das er brauchte, ob es nun Sicherheit, Zärtlichkeit, Leidenschaft oder auch Aufregung war. Was konnte er dafür, dass er dies nicht in einem sondern in zwei eigenständigen Menschen gefunden hatte. Zwei Menschen, die er mit seinem Verhalten, seinem Doppelleben sehr verletzt hatte und um es noch schlimmer zu machen war auch noch einfach abgehauen, hatte das weite gesucht, um in Ruhe nachzudenken und doch zu wissen, dass er sich niemals würde entscheiden können. Er liebte sie beide und ginge es nach ihm würde er auch beide in seinem Leben behalten, doch er war sich nur zu sicher, dass keiner der beiden da mitspielen würde. Ryou seufzte und blickte vom Bildschirm seines Laptops auf und hinaus auf den zugefrorenen See, der direkt vor der kleinen Hütte, die er nach seiner Flucht für einige Wochen gemietet hatte, lag. Gedankenverloren beobachtete er die zarten Schneeflocken, die geräuschlos zu Boden tänzelten und seufzte ein weiteres mal leise vor sich hin. Warum nur … warum hatte er sich in sie beide verlieben müssen, wieso konnte ihm einer nicht genug sein? Er schüttelte leicht den Kopf, versuchte diesen Gedanken aus seinem Kopf zu bekommen und sich wieder auf die Korrektur des Manuskripts, dass er momentan für den Verlag, für den er als Lektor arbeitete, zu konzentrieren. Leider gelang ihm das nicht wirklich, dabei saß ihm ein Abgabetermin im Nacken. Statt zu arbeiten starrte er wieder nur auf den flimmernden Bildschirm, mit den Gedanken weit weg vom hier und jetzt. Er dachte an Alister mit seinem rotem Haar, den rauchgrauen Augen, die ihn liebevoll ansahen und in dessen Armen er sich immer so sicher, geliebt und geborgen gefühlt hatte, aber auch an Duke, dessen langes schwarzes Haar, die dunkelgrünen Augen, in denen das Verlangen nach ihm immer und zu jederzeit zu brennen schien, der ihm atemlose und wilde Nächte geschenkt hatte, wie kein anderer jemals zuvor. Dabei dachte er noch nicht einmal an den wundervollen Sex, denn er mit beiden erlebt hatte, ob es nun sanfter und zärtlicher oder wilder und hemmungsloser gewesen war. Alister hatte er in einer Autowerkstatt kennen gelernt, als er seinen Wagen zur Reparatur hatte bringen müssen. Damals war seine letzte Beziehung gerade in die Brüche gegangen und er war sicher nicht auf der Suche nach jemand neuem gewesen, aber der Rotschopf in seiner schmutzigen blauen Latzhose und mit dem gut trainierten Körper war ihm gleich aufgefallen und er anscheinend diesem, denn als er den Wagen wieder abgeholt hatte stand auf der Rückseite der Rechnung Ruf mich an! Und Alisters Nummer. Er hatte sich lange geziert es zu tun, aber letztendlich rief er doch an, man verabredete sich und kam sich nach und nach näher. Alister war ein guter Zuhörer, auch wenn er manchmal ein wenig Machohaft herüber kam, so war er im tiefsten Herzen doch ein Softie, dem sein Wohl am Herzen lag und ihn sowohl geistig als auch im Bett forderte und ihn dabei immer wieder spüren ließ, wie sehr er ihn liebte. Doch bevor aus Ihnen ein richtiges, festes Paar werden konnte trat auch noch Duke in sein Leben. Diesen traf er auf einem Event seines Verlages. Zuerst hatte er gar nicht hin gewollt, den Alister hatte ihn, da es in der Werkstatt (die ihm sogar gehörte) zu einem Rohrbruch gekommen war, nicht begleiten können, dieser musste ihn geradezu drängen zu gehen und sich einen schönen Abend zu machen. Allerdings stand er dann die erste Zeit eher gelangweilt in der Nähe der Bar herum und hatte sich hier und da mit einem der anwesenden Autoren unterhalten und etwas aus seinem Rotweinglas, dass er in der Hand gehalten hatte, getrunken. Irgendwann, war dann Duke in ihn herein gerempelt, sichtlich angetrunken und mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Später einmal beichtete ihm Duke, dass er dies sogar absichtlich getan hatte, da er den anderen unbedingt hatte kennen lernen und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen wollte. Das hatte der junge Autor von Erotikthrillern allerdings auch getan, denn sein Hemd war danach durch seinen verschütteten Wein ruiniert gewesen und dieses unverschämte Grinsen konnte er bis heute nicht vergessen. Er hatte Duke damals verbal zur Sau gemacht und war dann wutschnaubend über dessen mangelnden Manieren zu den Toiletten gegangen, um noch zu retten was zu retten war. Duke der zuerst verdutzt da gestanden hatte, war ihm daraufhin gefolgt, er hatte sich kurz umgesehen, ob sie allein waren und dann die Tür hinter ihnen verschlossen, dann wusste Ryou nur noch, dass er am Arm herum gerissen wurden und Duke seine warmen, vollen Lippen auf seinen Mund presste und er sich nahm wonach es ihm verlangte. Zuerst hatte er sich gesträubt, versucht sich los zu reißen, aber dann begann das brennende Verlangen auch in ihm auf zu lodern und er erwiderte den Kuss mit all der Leidenschaft, die er in diesem Augenblick verspürte. Sie stolperten in eine der Toilettenkabinen und gingen bis zum äußersten. Gott, hatte er sich danach schlecht gefühlt, nachdem ihm klar geworden war, dass er Alister, auch wenn sie offiziell noch kein Paar gewesen waren betrogen hatte. Dennoch hatte er Dukes Nummer in seinem Handy gespeichert und irgendwie auch gehofft ihn noch einmal wieder zu sehen, denn er war sich sicher gewesen, dass sein Leben mit dem Schwarzhaarigen darin niemals langweilig sein würde. Zu diesem Zeitpunkt war ihm noch nicht klar gewesen, das ihn sein Verhalten hierhin bringen würde. In eine einsame Hütte, an einen See, auf der Flucht vor den beiden Menschen, die ihn liebten und sicher eine Entscheidung von ihm haben wollen würden. Eine Entscheidung die er nicht treffen konnte und wenn er tatsächlich keine Lösung fand dann bliebe ihm nur die Möglichkeit beide gehen zu lassen, damit sie ohne ihn glücklich werden konnten und nicht weiter unter seiner Unentschlossenheit leiden mussten. Der Gedanke daran brach ihm schon jetzt das Herz. >>><<< Die beiden Sitzengelassenen hatten sich in der Zwischenzeit allerdings zusammengetan, um den Flüchtling aufzuspüren und zur Rede zu stellen, denn dessen Abgang war alles andere als Nett gewesen, sondern erinnerte mehr an einen der Thriller die Duke geschrieben hatte. >>><<< Duke erinnerte sich zu gut daran, dass er an dem Abend mit Ryou verabredet gewesen war, sie wollte in ein nettes Restaurant und danach hatte er noch vorgehabt einen kleinen Spaziergang mit dem Weißhaarigen im Park der Stadt zu machen, um dann mit ihm hinter einen der Büsche zu verschwinden und den anderen unter dem Sternenhimmel schnell und hart zu nehmen, den die Gefahr entdeckt zu werden war nicht gerade klein und um so mehr turnte einen das an. Allerdings war dann alles ganz anders gekommen. Als er bei Ryou angekommen war hatte er geklopft. Ryou hatte lächelnd geöffnet und ihn hereingelassen. Sofort hatte er den Weißhaarigen eng an sich gezogen und ihn gierig und voller Leidenschaft geküsst. Seine Hände waren über den geliebten Körper geglitten und Ryou hatte wohlig in den Kuss geseufzt. Nach einer Weile war er grinsend einen Schritt zurück getreten, denn sonst hätte er Ryou wohl an Ort und Stelle die Kleider vom Leib gerissen und sich auf ihn geworfen. Mit geröteten Wangen und einem atemlosen Lächeln hatte Ryou dann gemeint „Also das war … wow …! Mit dir fühlt sich echt jeder Kuss an, als wären wir Wochen, Monate getrennt gewesen.“ „So kommt es mir manchmal auch vor!“, hatte er ihm lächelnd zugestimmt und ihn noch einmal, aber diesmal zärtlich, geküsst. Seit dem er den Weißhaarigen kannte gab es für Duke keinen anderen mehr, früher wollte er nie eine längerfristige Bindung eingehen, doch mit Ryou hatte sich das geändert. Dieser war manchmal ein richtiger Sturkopf, gab ihm Paroli und konnte ihm auch durch seine Tätigkeit als Lektor in seinem Beruf als Autor helfen und ihm Anregungen geben noch besser zu werden. Mit Ryou war es nie langweilig und er liebte es mit ihm zu schlafen, ihn an den Rand des Wahnsinns zu bringen. Aber am liebsten war es ihm aber mit Ryou an einem regnerischen Tag auf der Couch zu liegen, ihm aus seinem neuesten Buch vorzulesen und ihm nah zu sein, dessen Wärme zu spüren und zu wissen, dass er sein war. Hätte ihm das einer vor ein paar Monaten gesagt, dann hätte er demjenigen wohl eine gebrochene Nase verpasst, aber jetzt … jetzt wollte er nichts lieber, als den Rest seines Lebens mit dem Mann in seinen Armen zu verbringen. „Hmm … das war schön, das machen wir nachdem essen hoffentlich noch sehr oft heute!“, hatte Ryou gelächelt und dann seine Jacke und Schlüssel geholt, damit sie los konnten. Ab dem Zeitpunkt war dann alles aus dem Ruder gelaufen. Ryou hatte die Tür geöffnet und war erstarrt, als er vor dieser einen rothaarigen, jungen Mann stehen sah, der einen Strauß Sonnenblumen in der Hand gehalten hatte und wohl gerade im Begriff gewesen war zu klopfen. „Alister … was … was tust du hier?“, kam es mit unsicherer Stimme von dem Weißhaarigen. Alisters finsterer Blick allerdings wanderte nur von Ryou zu Duke und dann wieder zurück. „Ich denke ich sollte wohl eher fragen, was das hier zu bedeuteten hat!“, deutete er auf die beiden, zumal Dukes Hand sich auf Ryous Hüfte befand und dieser ihn enger an sich gezogen hatte, wohl als demonstrative Geste, dass Ryou ihm gehören würde. „Ich … das ...!“, setzte Ryou an, um eine Erklärung abzugeben, als Duke dazwischen funkte. „Ich bin sein Freund und wir sind gerade auf den Weg zum Essen. Wenn du also verschwinden könntest, wir sind ein wenig im Zeitdruck!“ „Dein Freund?“, weiteten sich Alisters Augen vor Wut, den bisher hatte er angenommen er wäre Ryous Freund. „Das meinst auch nur du! Ich bin sein Freund und dachte ich überrasche ihn heute einfach mal mit ein paar Blumen und dem Vorschlag ins Kino zu gehen!“, hielt Alister dagegen. „Hmpf! Das entspringt wohl nur deiner Fantasie, als ob Ryou dich mir vorziehen würde!“, ließ Duke Ryou los, um seinen Rivalen ziemlich sauer an zu sehen und seine Hände vor Wut zu Fäusten zu ballen. „Da bin ich ziemlich sicher, schließlich will er jemanden soliden und keinen Macker, der für ein paar Nächte seinen Spaß mit ihm hat und ihn dann fallen lässt wie eine heiße Kartoffel!“, baute sich Alister vor Duke auf, nebenbei drückte er Ryou, der in der ganzen Zeit noch immer geschockt von der Situation, nur zwischen den beiden hin und her gesehen hatte, den Strauß Sonnenblumen in die Arme. Nun kam langsam aber sicher Panik bei Ryou auf. Was wenn die beiden sich anfangen würden zu prügeln? Was … was sollte er dann tun? Und was … sollte er überhaupt tun, denn schließlich war er es, der das alles hier überhaupt ausgelöst hatte. „Das hast du gerade nicht wirklich gesagt, du Arsch!“, tippte Duke dem Rothaarigen auf die Brust. „Oh doch … Ryou braucht was solides wie mich und keinen Typen der nur auf was flüchtiges aus ist!“, schubste Alister den Schwarzhaarigen weiter in die Wohnung hinein. „Ich liebe ihn und hab vor noch lange mit ihm zusammen zu sein!“, gab Duke an diesem Abend zum ersten Mal preis, das er Ryou liebte und schubste dann zurück. „Ich liebe ihn auch und werde nicht einfach den Platz räumen! Ryou gehört zu mir! Verstanden!“, brüllte Alister und machte damit auch zum aller ersten Mal klar, dass er den Weißhaarigen liebte. Ryou erstarrte. Sie … beide liebten ihn!? Er … er hatte es geahnt und er … er liebte sie auch, aber das war … alles ziemlich viel auf einmal und er musste sich erstmal auf die Lehne eines seiner Sessel im Wohnzimmer setzen, den seine Beine waren weich wie Pudding. „Nein er gehört zu mir!“, stürzte Duke sich auf Alister und eine hitzige Rauferei begann. Man sah nur so die Fäuste fliegen. Man duckte sich, bekam einen Treffer ab, brüllte und stieß dabei Vasen, Bücher und anderes das sich im Weg befand um. Der Weißhaarige bekam dies nur am Rand mit, denn er war einfach zu geschockt. Er liebte sie, aber wie … sollte es jetzt weiter gehen? Entweder würden sie richtig, richtig sauer werden, sobald sie zu Sinnen kamen, und ihn sitzenlassen oder keiner von beiden würde ihn aufgeben wollen und es würde immer wieder zu hässlichen Auseinandersetzungen kommen. Also was … was sollte er tun? Musste er sich für einen Entscheiden? Wenn ja … wie? Er liebte doch beide, wie ihm heute nach dessen Geständnissen klar wurde. In ihm fuhren seine Gedanken Karussell. Er konnte sich nicht entscheiden! Nicht jetzt … nicht hier! Also stand er in so einer Art Kurzschlussreaktion auf, legte die Blumen auf den Sessel und ging in sein Schlafzimmer. Hinter sich schloss er ab, um dann die Schubladen seiner Kommode und die Türen seines Schranks aufzureißen. Unter seinem Bett holte er eine Tasche hervor und warf ein paar Sachen in diese, dann schnappte er sich seinen Laptop der auf dem Bett lag, packte ihn in seine Laptoptasche und sah sich dann nach einem Fluchtweg um. An den beiden vorbei konnte er nicht, denn dann wurde er vermutlich aufgehalten, also öffnete er sein Schlafzimmerfenster, warf seinen Tasche raus, hängte sich den Laptop um und flüchtete über die Feuerleiter. Unten angekommen schnappte er sich seine Tasche, rannte zur Straßenecke und hielt ein Taxi an, er wies den Fahrer an ihn zum Bahnhof zu bringen und seufzte dann erst einmal, erleichtert darüber davon gekommen zu sein, auf. Doch dann nagte sofort das schlechte Gewissen an ihm. Er hatte die Männer die er liebte, sich prügelnd und ohne eine Erklärung zurück gelassen. Ryou blickte aus dem hinteren Wagenfenster zurück auf sein Wohnhaus. Gott, bitte verzeiht mir! Ich melde mich, sobald ich selbst weiß, was ich will! dachte er nur und erste Tränen begannen seine Wangen zu benetzen. Alister und Duke hatten sich währenddessen weiter geprügelt, bis beide so außer Atem waren, dass sie schwer atmend auf dem Boden sitzend bzw. liegend zum stillstand gekommen waren. Dukes Nase blutete und er holte ächzend ein Taschentuch aus seiner Lederhose hervor, um es sich unter die Nase zu halten und den Kopf zurück zu neigen. Alister hatte ein ganz schönes Veilchen am linken Auge zu erwarten und seine Lippe war aufgeplatzt. Die Lederjacke von Duke hatte einen Ärmel verloren und Alisters Hose war an einem Bein seitwärts aufgerissen. „Scheiße!“, wischte sich der Rothaarige das Blut, mit seinem Jackenärmel, von der Lippe. „Kannst du laut sagen!“, kam es von Duke, auch wenn er durch das Taschentuch etwas nuschelte. Beide versuchten noch zu Atem zu kommen. „Wieso sind wir eigentlich auf Eineinader los?“, wollte Duke nach einer weile wissen. „Hmm … Eifersucht, Wut!“, schlug der Rothaarige vor. „Ja … da hast du recht! Dabei sollten wir eher Ryou zur Rede stellen!“, nahm Duke seinen Kopf wieder runter. „Oh … genau!“, setzte sich Alister, der bis eben gelegen hatte auf. „Wo ist er … überhaupt?“, sah er sich verdutzt im Raum um. Dieser war reichlich lädiert, hatten sie doch einiges zerbrochen oder umgestoßen bei ihrem Kampf, aber Ryou war nirgends zu sehen. „Jetzt wo du es sagst?, blickte sich auch Duke nun um. „Eigentlich hätte er ja mal dazwischen gehen können! Schließlich war der ganze Kampf nur seinetwegen“, knüllte er das Taschentuch zusammen, nachdem seine Nase endlich zu bluten aufgehört hatte, um es wieder in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen. „Genau!“, nickte Alister, was er gleich darauf, aber mit einem Schmerzlaut kommentierte. „Du hast einen ganz schönen Schlag drauf!“, seufzte er, als er sich den Nacken massierte. „Du aber auch!“, deutet Duke auf seine geschwollene Nase. So lädiert wie sie da saßen und sich ansahen, blieb es nicht aus, das beide erstmal in ein lautes Lachen ausbrachen, welches der Anspannung in beiden erstmal Luft machte. Nach einer Weile beruhigten sich beiden wieder und Duke stand auf, um dann auch Alister hilfreich die Hand zu reichen und ihm aufzuhelfen. „So … und jetzt lass uns Ryou suchen!“ „Vielleicht war ihm das zu viel und er ist ins Schlafzimmer geflüchtet!“, schlug Alister vor. „Lass uns nachsehen!“, stimmte ihm der Schwarzhaarige zu. Beide waren sauer auf Ryou, richtig sauer, aber rumbrüllen oder sich schlagen brachte ja nichts, wie sie gerade gemerkt hatten, also wollten sie in Ruhe mit dem Weißhaarigen sprechen. Als Duke die Tür zu Ryous Schlafzimmer öffnen wollte, merkte er, dass die Tür verschlossen war. „Ryou … bist du da drin? Mach bitte auf!“, rief Alister daraufhin. „Wir wissen wir haben uns daneben benommen, aber wir sollten dringend über alles reden!“, stellte Duke klar. „Ryou!? Hey, komm schon mach auf!“ Als Ryou noch immer nicht antwortete wurden beide so langsam unruhig. „Was sollen wir jetzt machen?“, wollte Alister wissen. „Hmm … Es ist zu ruhig!“, erwiderte Duke besorgt. „Wir müssen da rein!“ „Du hast recht! Also auf drei!“, sah Alister den anderen fragend an. Duke nickte und bei drei warfen sie sich gemeinsam gegen die Tür, die beim dritten Mal endlich nachgab und aufging. Allerdings war von Ryou keine Spur zu sehen, nur die offenen Schubladen und Schranktüren und das offene Fenster, durch das sich der Wind in den Vorhängen bauschte. „Das ist jetzt nicht wahr oder?“, setzte sich Duke, dem die Enttäuschung über Ryous offensichtlichen Abgang im Gesicht stand, aufs Bett. Alister sah derweil aus dem Fenster und auf die Straße runter. „Er ist über die Feuerleiter abgehauen! Dieser Idiot!“, schlug er mit den geballten Fäusten auf das Fensterbrett. „Der kann doch nicht einfach was mit uns beiden anfangen und dann ohne eine Erklärung oder eine Entscheidung abhauen!“, brummelte er. „Anscheinend schon!“ seufzte Duke unglücklich, aber dann erwachte sein Kampfgeist. „Der kommt uns nicht davon!“, stand er auf. „Wir finden ihn und dann wird geredet!“ Alister wandte sich ihm zu. „Davon kannst du ausgehen!“, nickte er zustimmend. >>><<< Ryous Flucht war nun drei Wochen her, seitdem hatte keiner der beiden von Ryou gehört und dessen Handy war aus. Sie hatten in der Wohnung aufgeräumt und dann nach Hinweisen gesucht, die sie vielleicht zu Ryous Aufenthaltsort führen konnten hatten allerdings nichts gefunden. Dann waren sie angefangen die Freunde des Vermissten aus seinem Adressbuch anzurufen, aber auch die wussten nicht wo Ryou war bzw. wo er hätte sein können. Die einzigen die von dem Weißhaarigen gehörte hatten waren dessen Vater, dem er bescheid gegeben hatte, dass er ein paar Wochen nicht in der Stadt sei und der Verlag, bei dem Ryou arbeitete, denen hatte er mitgeteilt, dass er zwar nicht in der Stadt sei, aber seinen Abgabetermin einhalten würde, damit das Buch, das er gerade korrigierte auch pünktlich erscheinen konnte. Leider brachte sie das erstmal nicht weiter und so trafen sie sich an diesem Abend in einer kleiner Bar, um über das weitere Vorgehen zu sprechen. Alister traf kurz nach Duke ein, dieser hatte sich ein Bier bestellt und saß an der Theke. Der Rothaarige klopfte sich den leichten Schnee von seinem Mantel und ging dann auf den anderen zu. „Hey! Was von Ryou gehört?“, wollte er gleich wissen. „Hi, Alister! Nein, wie immer nichts und du?“, sah er ihn fragend an.“ Auch nichts!“, seufzte er und setzte sich dann neben Duke. Er bestellte sich auch ein Bier und griff dann nach der Schale mit den Erdnüssen, die auf der Theke stand, um sich ein paar in den Mund zu werfen. „Langsam macht er mich echt wütend!“, nahm Duke einen Schluck aus seiner Flasche. „Nicht nur dich!“, stimmte Alister zu. „Ich kann es noch immer nicht glauben, dass er was mit uns beiden hat! Der Kleine kommt einem so unschuldig vor und dann so was!“, spülte Alister die Erdnüsse mit Bier runter. Duke konnte nur nicken, denn er verstand den anderen nur zu gut. „Das bescheuerte allerdings ist, dass ich ihn noch immer liebe und will!“, meinte der Schwarzhaarige. „Es tut verdammt weh, aber irgendwie … irgendwie überwiegt einfach das positive an Ryou!“, seufzte er. „Mir geht’s genauso!“ meinte Alister. „Er hat mich tief verletzt, denn ich dachte echt, dass das, was zwischen uns ist auch ihm wichtig ist und dann kommt das mit dir raus und du … bist nun ganz anders als ich! Anscheinend sieht er in jeden von uns etwas das er braucht!“ „Am besten wir verschmelzen zu einer Person, dann hat er uns beide!“, nahm Duke noch einen Zug aus seiner Flasche. „Wenn das so einfach wäre! Er wird sich entscheiden müssen und ich denke ich spreche für uns beide, dass keiner von uns freiwillig dem anderen den Vortritt lassen wird!“, stellte Alister seine Flasche zur Seite, um sich noch ein paar Nüsse zu nehmen. „Allerdings! Du willst ihn, ich will ihn! Die Entscheidung wird bei ihm liegen und egal wer ihn bekommt, der andere wird leiden und Ryou auch, denn einen Anschiss wird er so oder so bekommen!“, griff nun auch Duke nach den Erdnüssen. Alister nickte zustimmend! „Nur, damit er sich entscheiden kann müsste er erstmal auftauchen oder sich melden oder wir müssten ihn finden!“, erwiderte Duke kauend. „Er macht es uns ja aber auch nicht gerade leicht ihn zu finden! Heutzutage müsste man bei der Polizei oder der Regierung arbeiten, um ihn aufzuspüren fürchte ich!“, murrte der Rothaarige. „Sag das noch mal!“, hielt Duke, der sich gerade noch ein paar Nüsse nehmen wollte, inne. „Was das mit dem Aufspüren und der Regierung?“, sah ihn der andere überrascht an. „Du bist ein Genie!“, stand Duke auf, umfasste Alisters Gesicht mit seinen Händen und presste ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. „Bin gleich wieder da, muss nur mal eben telefonieren!“, rauschte Duke dann aus der Bar nach draußen, um sein Handy hervor zu holen und zu telefonieren. Verwirrt sah Alister ihm nach. Der Kerl war verrückt und auch wenn es schwerfiel, so musste er doch zugeben, dass er Duke eigentlich recht gern mochte und verstand, was Ryou an ihm so mochte. Er war wild, leidenschaftlich und brachte Leben in die Bude. Er dagegen war der verlässlichere, ein Mensch, der da war, wenn man ihn brauchte, an den man sich anlehnen und Schutz suchen konnte. Es tat weh, dass er Ryou nicht alles geben konnte was er zu brauchen schien, denn er liebte ihn wirklich. In der Werkstatt damals war er ihm sofort aufgefallen, Ryou hatte so zart ausgesehen und doch sah man ihm auch die Stärke an die ihm inne wohnte. Manchmal konnte der Weißhaarige auch richtig stur und zickig sein, aber er brachte ihn auch zum lachen und ließ ihn nicht alles so ernst sehen. Nach den ersten Dates war er sich sicher gewesen, dass sie zusammen gehörten und das sie zusammen waren, darum hatte ihn Dukes Anwesenheit an dem Abend, dessen Hand auf Ryous Hüfte auch so wütend gemacht, denn so was hätte er nie von seinem Freund erwartet. Ryou schien einfach nicht der Typ zu sein, der zweigleisig fuhr und bei Gott, wenn er jetzt zurück dachte gab es eigentlich genug Anlässe bei denen er hätte stutzig werden können. Oft hatte Ryou ihn abgewimmelt, gemeint er sollte mit seinen Jungs los ziehen, man sollte auch wenn man quasi zusammen war nicht ständig aufeinander hocken, oder er war über das Wochenende ohne ihn weggefahren, auf Seminare, die wohl eher Wochenendausflüge mit Duke gewesen waren. Es machte ihn noch immer rasend sich auszumalen, dass Ryou auch mit Duke geschlafen hatte, aber es brachte nichts sich aufzuregen, was geschehen war, war geschehen und Duke ging es sicher nicht anders, aber sie mussten damit leben, zumindest so lange bis sie Ryou fanden und dieser eine Entscheidung traf. „So, da bin ich wieder!“, riss ihn Dukes Stimme wieder aus seinen Gedanken. „Und auf was für eine Idee hab ich dich gebracht?“, wollte Alister nun wissen. „Oh … ich hab mich nur an einen Ex von mir erinnert. Tristan! Der sagen wir mal unserem Land dient und dieser hat ziemlich gute Möglichkeiten jemanden zu finden, der nicht gefunden werden will. Auf jedenfall war er mir noch einen Gefallen schuldig und den löst er gerade ein. Sobald er was über Ryous Aufenthaltsort hat, ruft er mich an!“, erklärte ihm der Schwarzhaarige den Stand der Dinge. „Dann hoffen wir mal das dein Ex ihn auch findet! Oh, ich glaub schauen!“, lächelte Duke optimistisch. „Stoßen wir darauf an, dass wir den Ausreißer bald gefunden haben!“, hielt er die Flasche Bier hoch. „Einverstanden!“, nickte Alister und gemeinsam stieß man an. >>><<< Ryou hatte es aufgeben heute noch mit seiner Arbeit weiter zu machen und hatte es sich stattdessen auf der Couch bei einem Kaminfeuer gemütlich gemacht. Er brütete weiter vor sich hin und kam doch zu keiner Entscheidung. Um sich abzulenken begann er darum sich einen Einkaufsliste zu machen, denn er brauchte unbedingt noch einige Dinge aus der Stadt. Zum Beispiel Obst, neuen Tee, Waschmittel und so. >>><<< Währenddessen saßen Alister und Duke noch immer an der Bar. Sie waren ein wenig angetrunken, aber das durfte man in ihrer Situation aber doch wohl auch mal sein. Dukes Handy klingelte und er nahm nachdem er sich bei Alister kurz entschuldigte ab und ging dann raus, denn die Bar war wirklich voll geworden und man verstand kaum sein eigenes Wort mehr. „Duke! Ich bin es Tristan! Ich hab die Info, die du wolltest. Ich kann dir zwar nicht die direkte Adresse sagen, denn wir konnten sein Handy nicht orten, da es aus ist, aber über die IP-Adresse seines Laptops konnte wir die Suche auf einen kleinen Ort ein paar Kilometer vor der Stadt eingrenzen!“, meinte Dukes Ex. „Das ist … oh Tristan, du bist ein Schatz!“, lächelte er breit, auch wenn dieser es nicht sah. „Für dich immer doch, Honey!“, erwiderte der Andere, bevor er Duke die Daten durchgab und dann auflegte. Sofort nach dem Gespräch begab sich der Schwarzhaarige zurück zu Alister, um ihm die frohe Kunde mitzuteilen. Man entschloss sich noch schnell essen zu gehen und reichlich Kaffee zu trinken, um anschließend ein paar Sachen aus ihren jeweiligen Wohnungen zu holen und in den Ort zu fahren, in dem sich ihr Freund aufhalten musste. Sie waren aufgeregt und hofften Ryou wirklich dort zu finden. Früh morgens, noch vor dem Morgengrauen fuhren sie mit Alister Geländewagen los. >>><<< Ryou hatte eine unruhige Nacht hinter sich. Eigentlich war jede Nacht, seit seiner Flucht eine unruhige Nacht für ihn. Er hatte oft Alpträume, an die er sich zwar nicht genau erinnerte, die ihn aber immer wieder aus dem Schlaf rissen. Oft glaubte er den Geruch der beiden neben sich im Bett wahrzunehmen, wenn er aus dem Schlaf aufschreckte und dann begann er zu weinen, wenn ihm bewusst wurde, dass er ganz allein in dem großen Bett lag. Er schlang dann immer seine Arme um sein Kissen und weinte, bis er wieder vor Erschöpfung einschlief. Ein wenig übermüdet, schlurfte er am nächsten morgen ins Bad, um sich frisch zu machen und dann eine Kleinigkeit zu essen, bevor er in den Ort fahren würde, um sich mit Lebensmitteln und weiterem einzudecken, was er gestern auf seine Liste gesetzt hatte. Er zog sich dick an, schnappte sich sein Geld und seine Schlüssel und fuhr dann mit seinem Mietwagen, den er sich am Bahnhof gemietet hatte zum Supermarkt. Das seine Geliebten derweil auf den Weg genau in diesen Ort waren, das ahnte er nicht. >>><<< Duke und Alister kamen am frühen Mittag im Ort an. Es schien mehr ein kleines verschlafenes Nest zu sein, als eine wirklich Stadt, aber sie konnte verstehen, wieso Ryou hierhin verschwunden bzw. hier auf seiner Durchfahrt geblieben war. Niemand stellte dumme Fragen, man lag abgelegen und man konnte sofern man keine Straftat begann, seine vollkommene Ruhe genießen. Da es nicht allzu viele Geschäfte gab, hofften sie schnellstmöglich fündig zu werden. Nachdem Alister geparkt hatte, stiegen beide aus und beschlossen erstmal im Cafe der Stadt vorbei zusehen, sich mit frischem Kaffee zu versorgen und gleichzeitig nach Ryou zu fragen. Zwar hatte man ihn wohl schon gesehen, aber die Adresse oder das Motel des jungen Mannes kannte man dort nicht. In der zwischen zeit hatte Ryou den Supermarkt erreicht, seinen Wagen abgestellt und schob nun seinen Einkaufswagen durch die Gänge. Mit Kaffee in Pappbechern in der Hand kamen Alister und Duke aus dem Café, sie sahen sich um begannen dann nach und nach alle Läden auf der Hauptstraße abzuklappern. Allerdings war es wie im Café, man kannte Ryou vom sehen, aber ansonsten hatte er kaum mit jemanden gesprochen. Man empfahl ihnen noch beim Supermarkt oder dem Makler der Stadt nachzufragen, ansonsten könnte man ihnen wohl nicht helfen. Die beiden hatten sich für die Tipps bedankt und standen nun draußen, im Schnee und überlegten, wohin sie jetzt sollten, Makler oder Supermarkt. Da letzterer näher lag, entschied man sich erstmal für diesen. Sie brauchten gut 5 Minuten bis dahin, draußen stampften sie ein wenig den Schnee von ihren Schuhen bevor sie den Laden betraten. Sie sahen sich kurz um, gingen dann aber gleich zur Ladentheke. Die beiden hatten Ryou nicht gesehen, weil er gerade hinter einer Pyramide aus Dosensuppen gestanden hatte, hinter der er gerade erst wieder hervor kam. Duke lächelte den älteren Herren hinter der Theke freundlich an. „Guten Tag!“, begrüßte er ihn freundlich und meinte dann „Wir suchen jemanden und hoffen, dass sie uns vielleicht helfen können.“ Er zeigte ihm ein Bild von Ryou und hoffte, dass er ihn wieder erkennen würde. „Oh … ja, den jungen Mann kenne ich! Ryou Bakura nicht wahr? Er hat von meiner Schwiegertochter die kleine Hütte am See gemietet!“, konnte sich der Herr, trotz seines fortgeschrittenen Alters, recht gut erinnern. „Eine Hütte am See? Können sie uns eine Wegbeschreibung geben! Wir suchen unseren Freund schon länger und es ist wichtig, das wir ihn sprechen!“, brachte sich nun Alister ins Gespräch mit ein. Ryou horchte auf. Diese Stimmen … kannte er doch! Dann sah er zur Ladentheke von der aus die Stimme zu ihm herüber getragen wurden. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Alister und … Duke!? Was … Wie hatten sie ihn gefunden? Er hatte doch darauf geachtet keine Spuren zu hinterlassen, in dem er das Handy ausließ und nur Bar bezahlte. Ryou duckte sich ein wenig, denn er hatte Angst, dass sie ihn sehen könnten und bewegte sich, den Einkaufwagen einfach stehen lassend langsam auf den Ausgang zu. Nur keine Laut! sagte er sich immer wieder in Gedanken. Nicht das sich die beiden noch zu ihm umdrehen würden. „Wenn sie mit ihm reden wollen können sie das auch hier! Da vorne ist er nämlich!“, deutete der Mann direkt auf Ryou. Verdammt! Erstarrte dieser einen Moment. Alister und Duke drehte sich eilig um und sahen ihn natürlich sofort. „Ryou! Endlich haben wir dich gefunden!“, meinte der Rothaarige. „Ähmm … Hi! Schön … Schön euch zu sehen, aber ich muss dann auch gleich weiter!“, stotterte Ryou, sich dabei aus seiner gebückten Haltung aufrichtend. „Das denke ich nicht! Wir haben zu reden!“, trat Duke einen Schritt auf ihn zu und Alister tat es ihm gleich. „Keine Zeit, nicht jetzt!“, erwiderte Ryou aufgeregt. „Die wirst du dir nehmen müssen.“ Duke deutete mit dem Kopf nach rechts und Alister nickte. Er verstand nach der Zeit die sie verbracht hatten zu gut, wie der Schwarzhaarige dachte, denn dieser wollte das sie Ryou einkesselten, damit er ihnen nicht entkam. „Jungs! Es tut mir leid … aber ich … das alles überfordert mich ein wenig!“, versuchte Ryou die beiden zu beruhigen. „Oh … nicht nur dich und darum müssen wir reden!“, gingen beide nun in verschiedenen Richtungen zwischen den Regalen auf den Weißhaarigen zu. „Bitte gebt mir noch etwas mehr Zeit versuchte dieser beide im Auge zu behalten.“ „Du hattest genug Zeit!“, kam es von Duke leise und bestimmend. „Allerdings!“, stimmte ihm Alister zu. Ryou sah sein Heil nur noch in der Fluch und so stürzte er kurz entschlossen weiter in Richtung Eingang los. Alister und Duke setzten ihm nach, da Alister ihm immer näher kam suchte Ryou während er rannte nach einer quasi Waffe, um ihn abzulenken. Letztendlich griff er sich eine Flasche Shampoo und spritzte den Inhalt auf den Boden hinter sich. „Was?“, wurden Alisters Augen groß, doch es war schon zu spät, er konnte nicht mehr ausweichen und begann auf dem glibbrigen Boden herum zu rutschen, bis er längs hin knallte und erstmal benommen liegen blieb. Ryou vergewisserte sich mit einem Blick zurück, dass Alister nicht blutend am Boden lag und rannte dann weiter, er umrundete einige Regale, damit Duke ihm nicht allzu nah kam. „Ryou … jetzt gib schon auf! Wir finden dich eh!“, rief Duke ihm zu. „Nein … ich kann nicht!“, meinte der Weißhaarige, dann griff er nach einer Plastikflasche mit Babypuder und warf sie in Dukes Richtung. „Daneben!“, grinste Duke, doch dieses verging ihm gleich darauf. Den Ryou hatte eh das Regal hinter ihm treffen wollen, was er auch tat, worauf es ein riesige Puderwolke gab und Ryou so schnell rannte wie es nur ging, um den Ausgang zu erreichen, solange Duke noch nicht wieder seine volle Sicht hatte. „Tut mir leid! Ich schick ihnen einen Scheck für ihre Unkosten, wegen dem Vorfall!“, rief er dem Ladenbesitzer zu, dann lief er zu seinem Wagen. Zuerst bekam er, weil er so zitterte die Wagentür nicht auf. Er sah sich immer wieder um, aber von Duke und Alister war noch nichts zu sehen, dennoch fühlte er sich ziemlich unter Zeitdruck. Letztendlich saß er dann doch endlich im Wagen und fuhr los. Ziemlich schnell sogar, denn er wusste früher oder später würden sie ihn am See aufsuchen und bis dahin wollte er … abhauen … bleiben ... nachdenken! Er wusste es nicht, zu aufgewühlt war er nach dem unverhofften Wiedersehen. Im Rückspiegel sah er Alister und Duke aus dem Laden stürmen. Der eine voller Shampoo und der andere voller weißem Puder. Sie schienen vor sich hin zu schimpfen, während sie seinem Wagen hinter her sahen. Ein Kickern konnte Ryou sich trotz der ganzen Situation einfach nicht verkneifen, dann gab er weiter Gas. >>><<< „Dieser … ahhh!“, schimpfte Duke vor sich hin, bevor er zu Alister herüber sah. „Bei dir alles ok!“ „Ja … nur der Stolz ist ein wenig angekratzt!“, grinste der Rothaarige, unwillkürlich bei ihrer beider Anblick. Auch Duke konnte ein Lachen nicht unterdrücken. „So was hätte ich echt nie erwartet! Aber das bekommt er zurück!“ „Dann lass uns mal schnell zurück in den Laden, den Schaden bezahlen und dann zur Hütte am See, damit er uns auch ja nicht davon kommt!“, erwiderte Alister. „Einverstanden!“, nickte Duke. >>><<< Nachdem Ryou an der Hütte angekommen war, sprang er gerade zu aus dem Wagen und stürmte ins Haus. Er wollte seine Sachen zusammen packen und erneut verschwinden. „Ach Scheiße! Was hat mir die erste Flucht den überhaupt gebracht, außer Tränen?“, seufzte er, nachdem die Panik in ihm langsam nachließ. Früher oder später musste er sich ihnen eh stellen. Warum nicht jetzt! Sie waren nachdem gerade eben eh sauer auf ihn und sauer konnten sie ja eh nicht werden. Er knete nervös seine Hände, dann entschloss er sich zu bleiben und auf sie zu warten. Sie hatten es verdient, nachdem sie so viel auf sich genommen hatte, um ihn zu finden und er ihnen vorhin recht übel mitgespielt hatte. Ryou packte seine Sachen daher wieder weg und ging dann in die Küche, er stellte den Wasserkocher an und machte ihnen Tee. Dazu stellte er noch Plätzchen auf den Tisch, dann zog er sich seine Jacke an und stellte sich in die Tür, denn er hörte einen Wagen den Weg herauf kommen. >>><<< Alister und Duke waren wieder in den Laden gegangen und hatte den Schaden bezahlt und sich dann eine Wegbeschreibung zur Hütte geben lassen. Der ältere Herr schien eher amüsiert über den Vorfall gewesen zu sein, als das er sauer war, denn er grinste ziemlich breit. Sicher würden sie in den nächsten Tagen das Stadtgespräch sein. Anschließend waren sie los gefahren und kamen kurz darauf am See an. Sie hielten vor dem Haus und konnten kaum glauben, dass Ryou im Türrahmen stehend auf sie wartete, war er doch gerade noch vor ihnen geflohen. Beide stiegen aus und sahen argwöhnisch zu Ryou herüber. „Du bist noch da!“, stellte Duke fest. „Ja, ich bin genug davon gelaufen! Tut mir leid!“, seufzte der Weißhaarige. „Habt ihr … euch weg getan … vorhin?“, musste Ryou bei der Erinnerung und dem momentanen Anblick der Beiden ein Lachen unterdrücken. „Nein, aber das hätte ins Auge gehen können!“, meckerte Alister, dem sein Po, doch schon ein wenig wehtat. „Tut mir leid! Aber ich bin echt erleichtert, das ihr euch nicht verletzt habt und nun kommt bitte rein!“, lud er sie ins Haus ein. „Bist du sicher, dass du vorm Haus kein Loch gegraben und abgedeckt hast, damit wir reinfallen und du in aller Seelenruhe verschwinden kannst?“, sah Duke ihn skeptisch an, denn momentan traute er seinem Freund so ziemlich alles zu. „Nein … hab ich nicht und nun kommt rein, es ist kalt!“, erwiderte der Weißhaarige und ging ins Haus. Duke und Alister folgten ihm brav, doch zuvor holten sie noch ihren Taschen aus dem Wagen, damit sie sich umziehen konnten, den Duke war immer noch ziemlich weiß und Alister klebrig vom Shampoo. „Dein Bad ist wo?“, wollten beide wissen. Ryou zeigte es ihnen und sah dann nach dem Tee. Alister zog sich gleich im Schlafzimmer um, während Duke noch schnell duschte und sich dann frische Sachen anzog. Anschließend stopfte Ryou die Sachen in die Waschmaschine und bat beide dann in die Küche. „Setzt euch, ich schenke euch Tee ein!“, meinte er betont ruhig, auch wenn er innerlich vor Aufregung bebte. Nachdem auch er sich Tee eingeschenkt hatte, setzte er sich zu den beiden an den Tisch. „Bevor ihr was sagt lasst mich bitte vorher was sagen!“, sah er die beiden bittend an. Sie nickten nur und ließen den Weißhaarigen sprechen. „Ich weiß ich … ich habe euch wehgetan, in dem ich mit euch beiden was angefangen habe, aber glaubt mir, das … das war wirklich nicht geplant! Kurz nachdem ich Alister getroffen hatte traf ich Duke und Gott, ihr beide seit einfach … einfach perfekt für mich und ich brachte es nicht über das Herz mit einem von euch Schluss zu machen, denn ich … ich lieb euch beide von ganzen Herzen!“, seufzte er. Duke wollte etwas sagen, doch Ryou war noch nicht fertig. „Einen Moment bitte noch!“, kam es von dem Weißhaarigen. „Ich weiß, das das euch beiden gegenüber nicht fair war und noch unfairer war es von mir euch einfach während ihr euch geprügelt habt zurück zu lassen und abzuhauen, aber ich war einfach so durcheinander. Beide hattet ihr wohl unbewusst gestanden, das ihr mich liebt und mir wurde klar, das es mir genauso ging und ich … ich nicht damit klar kommen würde, wenn ihr mich verlassen solltet oder ihr mich vor die Wahl stellt, wenn ich von euch beiden ich wirklich will! Sie verstanden ihn nur zu gut und keiner von beiden wollte ihn verlieren, aber wie sollte das gehen, es musste einfach eine Entscheidung her. „Wir haben uns um dich gesorgt! Du hättest dich zumindest melden können!“, spielte Duke mit dem Henkel an seiner Tasse. „Das tut mir leid, ich hätte mich wirklich melden sollen!“, blickte Ryou bekümmert auf seine Tasse, denn er konnte ihre Sorge um ihn nur zu gut nachvollziehen. „Nur hatte ich Angst, dass ihr … mir keine Zeit geben würdet nachzudenken.“ „Die hättest du auf jedenfall haben können!“, warf Alister ein. „Aber du hast uns nicht mal die Chance gegeben mit dir zu reden!“ „Ich … ich weiß!“, wurden Ryous Augen feucht. „Vorhin als … als ich euch im Supermarkt sah, da hab ich Panik bekommen, denn ich wusste ihr wolltet sicher eine Entscheidung, aber ich kann mich nicht zwischen euch entscheiden!“, sah er die beiden ernst an. „Ich liebe euch beide, von ganzem Herzen und es bricht mir … das Herz euch damit zu verletzen!“, stand er auf, um sich an die Spüle zu stellen und nach draußen zu sehen. „Ich wünschte es wäre nicht so und ich hätte nur aus Spaß mit euch beiden was angefangen, dann könntet ihr mir eine reinhauen und eurer Wege gehen, aber das zwischen uns war mir ernst. Ich war egoistisch und wollte euch beide in meinem Leben und ich habe nicht an erster Linie an euch gedacht, sondern an mich und meine Bedürfnisse!“, fuhr Ryou fort. „Aber jetzt ist mir klar geworden, besonders nachdem ihr mich gesucht habt, dass ich für euer Glück und Leben genauso verantwortlich bin wie ihr es für meines wart!“ Duke horchte auf, denn das der Weißhaarige in der Vergangenheitsform sprach missfiel ihm gewaltig. Auch Alister, der gerade einen Schluck getrunken hatte sah zu Ryou herüber. Tief atmete der Weißhaarige ein und aus. „Ich denke ihr seit hier, weil ich eine Entscheidung wollt und die habe ich jetzt, nachdem ich euch gesehen habe, getroffen. „So schwer es mir auch fällt …!“ Duke und Alister sahen gebannt zu Ryou. Was würde nun wohl kommen? Wieder eine Kurzschlussreaktion ihres Freundes.“ Also ich … ich denke es ist das beste, wenn wir alle getrennte wegen gehen! Ich will keinen von euch mehr verletzten und mich auch nicht, in dem ich an euch festhalte. Ihr habt was besseres als mich verdient!“, rang Ryou um Fassung, die aber dann doch verlor. Er schlug die Hand vor den Mund, schluchzte und rannte raus aus der Hütte in Richtung des Sees. Er hatte gerade sein eigenes Herz gebrochen, aber er war sich sicher, das richtige getan zu haben, für sie alle. „Das … hat er … hat er gerade wirklich mit uns beiden … Schluss gemach!“, blickte Alister Duke verdattert an. Dieser rang um seine Selbstbeherrschung. „Allerdings! Das … kann nicht sein ernst sein! Er sagt er liebt uns und macht dann Schluss!“, schüttelte er den Kopf. „Das kann er … kann er nicht machen! Für … für uns gibt es doch nur ihn, egal wie dumm er sich benommen hat!“, meinte der Rothaarige. „Wem sagst du das, aber was … wir können ihn schlecht drängen einen von uns zu nehmen, wenn er nicht will!“, erwiderte Duke. „Ich weiß, aber ich … ich will ihn nicht verlieren!“ „Ich doch auch nicht! Aber eine Wahl zwischen uns würde ihn zugrunde richten, er ist jetzt schon nah an einem Nervenzusammenbruch!“, sah Duke hinaus zum See, an dem Ryou weinend stand. Der Wind zerrte an ihm und es tat ihm und auch Alister, der nun auch hinaus sah, im Herzen weh ihn zu sehen, egal wie sehr er sie auch verletzt hatte. „Dann gibt es nur eine Möglichkeit für uns drei!“, nippte Alister an seinem Tee. „Und die wäre?“, richtete Duke seinen Blick auf ihn. „Wir müssen ihn uns teilen!“ „Teilen?“, kam es fassungslos von dem Schwarzhaarigen. „Ja, teilen! Ich lieb ihn, du liebst ihn und er liebt uns! Ohne dich bekomme ich ihn nicht und du ihn nicht ohne mich, also müssen wir drei halt eine Beziehung führen!“, meinte Alister recht nüchtern. „Eine Beziehung? Meinst du das ernst?“, wollte Duke wissen. Er war nicht gerade prüde, sondern eher aufgeschlossen, aber das hatte er noch nie ausprobiert. „Wir müssen natürlich Regeln aufstellen und vielleicht suchen wir uns zusammen ein Haus, aber ich denke … das es funktionieren kann! Ich weiß, das klingt von jemanden wie mir ziemlich verrückt, aber ich mag dich … irgendwie und wenn wir es nicht zumindest ausprobieren, dann treten wir uns vielleicht irgendwann dafür in den Arsch, dass wir Ryou einfach so aufgegeben haben.“ Duke atmete tief durch. „Du hast recht! Einen Versuch ist es wert!“, nickte er dann zustimmend. Er nahm sich einen Keks, biss ab und meinte dann „Nun müssen wir das nur noch Ryou beibringen.“ „Dann lass uns das tun!“ Und somit standen die beiden auf, um zu Ryou hinaus zu gehen. Dieser stand noch immer weinend am See. Als er Schritte auf ihn zukommen hörte drehte er sich um. „Ihr … seid noch da?“, wunderte er sich, er hatte eher angenommen, dass sie sofort abgereist wären, nachdem er sie verlassen hatte. „Du solltest uns besser kennen, so schnell geben wir nicht auf.“ „Bitte … ich hab euch schon gesagt, dass ich mich nicht zwischen euch entscheiden kann, also lasst mich bei meiner Entscheidung bleiben und sucht euch jemanden, der nur euch allein liebt und nicht zwei Männer. „Ryou … wir lieben dich!“, meinte Duke „Und wir können dich nicht einfach so aufgeben!“, strich er ihm ein paar Tränen von der Wange. „Wir haben geredet! Alister und ich und wir denken, wir wollen es zusammen versuchen!“ „Zusammen?“, wurden Ryous Augen groß. Er verstand nicht so recht, was die beiden meinten. „Ja, zusammen!“, griff Alister nach Ryous Hand. „Wie Duke schon sagte lieben wir dich und wenn wir dich nur haben können, in dem auch der andere in deinem Leben eine Rolle spielt, dann ist es eben so. Am Anfang wird es sicher nicht leicht, aber wir wollen es zumindest versuchen und es ist ja auch nicht so, das wir uns nicht leiden können, wir sind sogar so was wie Freunde geworden, während der Zeit in der wir auf der Suche nach dir waren. Wir müssen natürlich Regeln aufstellen und noch einiges anderes Besprechen, aber wir wollen eine gemeinsame Zukunft mit dir.“ Ryous Herz schlug unglaublich schnell vor Freude. Sie … sie liebten ihn noch immer und sie wollten mit ihm zusammen sein. Richtig zusammen in einer offenen Beziehung. Damit hätte er nie gerechnet. „Ihr … ihr wisst nicht wie glücklich ihr mich damit macht!“, erschien ein zaghaftes, dann immer freudestrahlenderes Lächeln aus seinen Lippen. „Ich … ich liebe euch!“, warf er sich in ihre Arme. Er nahm sich vor alles zu tun, damit es zwischen ihnen klappte und niemand zu kurz kommen würde, das hatten sie die beiden verdient, nachdem sie solch ein Opfer für ihn brachten. Duke und Alister tauschten ein glückliches Lächeln aus und hofften, auf eine harmonische und durch Liebe geprägte, gemeinsame Zukunft. Natürlich würde es auch Probleme zwischen Ihnen geben, aber die würden sie lösen, denn keiner von Ihnen würde davon laufen und sollte Ryou es noch einmal versuchen, dann würden sie ihn wieder suchen, finden und zurück nachhause holen, so oft, wie es eben sein musste. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)