Something that should be von Minouett (...or not.. (Yuuram)) ================================================================================ Kapitel 1: Something that is confusing -------------------------------------- Guten Tag, liebe Leser. ;) Eigentlich hatte ich mich darauf eingerichtet, diese FF erst hochzuladen, wenn ich sie komplett fertig gestellt habe. Aber da hat mich das Fieber zum zeichnen wieder gepackt und ich wollte mich lieber mit einem Doujinshi beschäftigen. Letztendlich hat mein Photoshop den Geist aufgegeben und da meine Langeweile mich zu blöden Ideen verführt, lade ich diese FF nun also doch einfach mal hoch und schau, wie es euch so gefällt. BD Disclaimer: Die Rechte liegen bei Tomo Takabayashi. Mir gehört lediglich diese FanFic, die bitte weder geklaut, noch kopiert, noch sonstwie ohne meine Absprache verwendet wird. Danke. Pairing: Tja...welches könnte das nur sein. Warning: 1. Shounen-Ai; wers nicht mag, sollte sich eigentlich gar nicht in der Seriensparte aufhalten BD 2.SPOILER. Die Geschichte spielt nach der dritten Staffel des Animes. Novel und Manga sind ja noch nicht abgeschlossen; deswegen... Bei Fragen könnt ihr mir natürlich jederzeit schreiben :) Und jetzt... Viel Spaß :D _______________________________________ Yuri seufzte abgrundtief. Wie er diese Papierarbeit hasste! Stapel türmten sich auf seinem Schreibtisch und der Teil, den er noch erledigen musste war um ein Dreifaches größer als der, den er schon hinter sich hatte. War das nicht eine Zumutung? Nicht nur auf der Erde musste er arbeiten, nein, auch hier in Shin Makoku. Welcher arme Teenager war denn fähig so viel Arbeit zu bewältigen? Er sicher nicht! Wäre er nicht so unglaublich gewissenhaft gewesen, hätten ihn diese Formulare, die manchmal nur die Wandfarbe irgendeines Korridors betrafen, sicher in den verzweifelten Selbstmord getrieben. Sein Kinn ruhte auf seiner Handfläche, seine Augen klappten alle paar Minuten zu. Er brauchte frische Luft, Sauerstoff...Bewegung! Günter hätte er sicher mit irgendwelchen Argumenten und bittenden, großen Augen dazu gebracht ihm eine Pause zu gönnen. Aber Gwendal? Ihm lief ein leichter Schauer über den Rücken. Er wusste, dass der Älteste der drei Brüder eigentlich ein weiches Herz hatte. Seine Zuneigung zu allem Süßen bezeugte das nur. Aber dennoch...hatte er manchmal das Gefühl, dass die dunklen, blauen, leicht stechenden Augen in der Lage waren ihn zu durchbohren. Wie der Pfahl einen Vampir. Vampire...ob es die hier in Shin Makoku wohl auch gab? Schließlich gab es ja auch Drachen. Und fliegende Gerippe. Und tote, schwimmende Fische. Und seltsame Leute. Und überaus aufmerksame Verlo-...Wolframs. Jaaah. Warum dann nicht auch Vampire? Mit träger Hand kritzelte er seine Unterschrift auf das untere Ende des Blattes und hoffte, dass er sich seiner Müdigkeit wegen nicht verschrieben hatte. (Bei seinem eigenen Namen, wohlgemerkt.) Sein Blick huschte kurz zu Gwendal, der neben ihm stand und einige Papiere in der Hand hielt. Der mürrische Mazoku war immerhin so nett gewesen die Stapel zu sortieren. Nach Anliegen die wichtig waren und besprochen werden sollten, und welchen die Yuri nur überfliegen musste. Wofür er ihm wirklich äußerst dankbar war. In seinem momentanen Trancezustand wollte er nicht aus Versehen eine Kriegserklärung unterschreiben. Trotzdem fühlte er sich nicht fähig dazu, die restliche Arbeit zu bewältigen. Er wollte gerade den Mund öffnen um Gwendal zu fragen, ob nicht doch die Möglichkeit bestand wenigstens fünf Minuten die frische Luft genießen zu dürfen, als dessen Miene sich augenblicklich verfinsterte. Yuuri zuckte unmerklich zusammen und hielt den Mund versiegelt. Er hatte nicht mal einen Laut von sich gegeben und schon war der Typ wütend! Konnte er vielleicht riechen, was er fragen wollte? Yuri verdrängte das imaginäre Bild, das Gwendal gerade eine riesige Hundeschnauze schenkte. "Hoheit..!", brummte die tiefe Stimme des Dunkelhaarigen und Yuri blinzelte verunsichert. Gwendal ließ das Dokument in seiner Hand sinken und sah Yuuri an, der unwillkürlich schluckte. "Uhm...äh...ja?", brachte er etwas unbeholfen hervor und versuchte möglichst unschuldig dreinzusehen. Gwendal hob nur kurz eine Augenbraue und warf erneut einen Blick auf das Dokument. Eine Sorgenfalte zierte seine Stirn, obwohl sich Yuri nicht sicher war, ob es eine war. Gwendal lief immer mit mürrischer Miene und oftmals gerunzelter Stirn herum. War es vielleicht eine Wutfalte? Nein, dafür war die Falte zu weit oben-... "Ich möchte nicht eure intensive Arbeit unterbrechen..." //Meine Faltenanalyse?//, scherzte Yuuri gedanklich. "...aber ich habe hier ein Anliegen, das ihr euch aufmerksam durchlesen solltet. Es betrifft euch persönlich." Nun war es an Yuri leicht besorgt dreinzusehen. Er konnte an Gwendals Gesicht Widerwillen erkennen. Etwas das Yuri selber betraf? Ging es vielleicht um irgendeine Zeremonie? Aber derartige Blätter legte Gwendal normalerweise auf einen Extrastapel, den Yuuri dann mit zu Günter trug, damit dieser ihm wortgewandt erklären konnte, um was für eine Art es sich handelte und was er tun musste, damit er niemandem die Loyalität kündigte etc. Zögernd nahm der junge Dämonenkönig das Dokument entgegen und hielt mit Gwendal Blickkontakt, konnte aber nicht herauslesen um was es sich handeln mochte. Ein bisschen fühlte er sich wie bei der Entgegennahme einer schlechten Erdkundeklausur. Ein Glück, dass Gwendal nicht sein Lehrer war. Bei solch einer Mimik hätte er sich sonst jedes mal die Hosen genässt; so viel war sicher. Langsam wanderte sein Blick auf das Dokument. Die Schrift erkannte er sofort, wenn auch eher intuitiv. Seine schwarzen Augen huschten über das Blatt und er hielt unmerklich die Luft an. Etwas Schweres legte sich auf seinen Magen. Ein erdrückendes Gefühl. Dafür war er jetzt hellwach. "Was...ist das? Das Dokument ist doch schon alt, oder?", fragte er etwas angestrengt. Er wollte dieses Dokument nicht zwanghaft noch einmal lesen und an das erinnert werden, was vor einem gut halben Jahr geschehen war. Gwendal sah ihn missmutig und etwas abschätzend an. "Ihr glaubt doch nicht, dass ich euch alte Dokumente auf den Tisch lege?", schnarrte er und klang entrüsteter, als er offensichtlich wollte. "Ja aber,...das Dokument...darin steht...und warum denn?" "Um eine Verlobung zu lösen braucht man keinen geringfügigen Grund, Eure Majestät." Yuri presste die Lippen leicht zusammen. War ja klar, hier war mal wieder alles anders. Wenn er anderen Ländern den Krieg erklärte, dann brauchte er einen Grund, (nicht, dass er das in irgendeiner Art und Weise in Erwägung zog. Bei Shinou nicht!), aber wenn Wolfram ihre Verlobung lösen wollte, gab es plötzlich keinen? Gut, der Vergleich war ielleicht doch etwas an den Haaren herbeigezogen..aber das war jetzt auch egal. Dass Niemand ihn falsch verstand; die Verlobung an sich war ein Unfall beruhend auf seinen Nichtkenntnissen der hiesigen Sitten gewesen. Und er war gerade mal 17...! Viel zu jung um an eine Heirat zu denken... Er hatte bisher nicht einmal eine Freundin gehabt! (Wobei er das nicht mehr wirklich aussprach. Es war ihm irgendwie doch ziemlich peinlich.) Da gleich von Heirat zu sprechen, war doch ziemlich...übereilt. Vor allem, weil Wolfram männlich war. Seine femininen Aspekte mal außer Acht gelassen. Aber das letzte Mal, als er solch einen Brief hatte lesen müssen, war Wolfram bei Nacht und Nebel abgehauen und hatte sich auf dem Anwesen seines Onkels verschanzt. Und dem nicht genug, hatte er auch noch gegen ihn kämpfen müssen. Einem vertrauten Freund gegenüber zu stehen und zu einem ernsthaften Duel herausgefordert zu werden, war einer der schlimmsten Alpträume, den Yuuri sich ausmalen konnte. Und somit war es wohl wenig verwunderlich, dass er sich jetzt Sorgen machte und verwirrt war. Was war es diesmal, das seinen blonden Freund dazu trieb ihre Verlobung abzulehnen? Wurde er erpresst? Hatte Waltorana doch nicht akzepiert, dass Yuuri Maoh war ? Wobei er Letzteres nicht glauben konnte; bei den Sitzungen der 10 Noblen waren sie inzwischen sogar ab und an einer Meinung und Wolframs Onkel schien nicht mehr so feindlich gesinnt, wenn er auch arrogant war. Eines war sicher, da war etwas faul! Yuri grübelte einen Moment, ob sich Wolfram die letzten Tage seltsam verhalten hatte, aber er konnte sich nicht wirklich entsinnen. Der Blonde war vielleicht etwas schweigsamer gewesen, aber er hatte ihn trotzdem als 'Weichei' beschimpft und in Yuuris Bett geschlafen. (Man konnte davon ausgehen, dass Wolfram etwas bedrückte, wenn er abends nicht zu Yuri und Greta ins Bett kroch.) Andererseits war Yuuri die letzte Woche sehr beschäftigt gewesen. Sie hatten Sararegui-heika aus Shou Shimaron einen Besuch abgestattet und dadurch hatte er keine Zeit gefunden die Papierarbeit aufzuholen. Er hatte Wolfram hauptsächlich während der Mahlzeiten gesehen und da hatten sie sich dann auch nicht viel unterhalten. Eigentlich gar nicht, wie es Yuuri gerade auffiel. Aber die kurze Zeitspanne, in der er keine Aufmerksamkeit bekam, konnte nicht der Grund sein. Dafür war er zu hartnäckig. Also was um alles in der Welt hatte Wolfram für ein Problem? Seinen Gedankenfluss stoppend blickte er zu Gwendal. "Ich würde das gerne sofort klären.", sagte er schließlich. Einerseits, weil es ihn wirklich beschäftigte, andererseits, weil er dann die Möglichkeit hatte wenigstens ein paar Minuten der ganzen Arbeit zu entkommen. Gwendal nickte knapp und Yuri wusste, dass er nicht mehr als Antwort zu erwarten hatte. Das Dokument ließ er auf seinem Schreibtisch liegen, als er zügigen Schrittes das Zimmer verließ. Wo sollte er als erstes suchen? Yuuri stand einen Moment unschlüssig im Gang und begrüßte abwesend Dakaskos, der in Eile irgendwelche Körbe schleppte. Wahrscheinlich die Wäsche für die Hausmädchen. //Vielleicht trainiert Wolfram wieder..//, schoss es ihm durch den Kopf und er marschierte zu einem der großen Fenster, von denen man aus einen guten Blick auf das Trainingsfeld hatte. Tatsächlich waren dort einige von Wolframs Soldaten am trainieren. Sie trugen alle ihre blaue Uniform und schlugen mit ihren Schwertern aufeinander ein. Wolfram konnte er jedoch nicht entdecken. Selbst aus der Entfernung hätte er ihn erkannt. Yuuri trabte etwas weiter den Gang entlang, ziellos, in der Hoffnung, dass er ihn vielleicht über den Haufen rannte. Was wenn Wolfram wirklich zu Waltorana abgehauen war? Yuri lief es kalt über den Rücken und sein Herz pochte schmerzhaft. Alles nur das nicht. Er wusste, dass Wolfram ihn nie hintergehen würde. Auch zu der Zeit, als er sein Schwert gegen den Maoh gerichtet hatte, hatte er nie vorgehabt seine Treue zu brechen. Und Yuri wusste, dass er darauf zählen konnte. Zu der Zeit, als er das erste Mal den Brief in der Hand gehalten hatte, in dem Wolfram ihre Velobung auflöste, war ihm ähnlich zumute gewesen. Er war irritiert gewesen. Hatte nicht verstanden, was los war. Und auch als die Anderen ihm erklärten, wohin Wolfram gegangen sei, war er ruhig geblieben. Es hatte ihn selbst erstaunt, wie klar er die Dinge gesehen hatte. Er wusste, dass er Wolfram zurückbringen würde. Er wusste, dass Wolfram ihn nicht einfach hintergehen würde, nicht nach dem, was sie alles miteinander erlebt hatten. Er konnte sich noch gut daran erinnern, als er anfänglich ihrer Bekanntschaft Zweifel gehabt hatte, ob Wolfram ihn nicht in einem Moment der Unaufmerksamkeit abschlachten würde. Doch Conrart hatte ihm damals versichert, dass Wolfram eine der loyalsten Personen war, die er finden konnte. Und er hatte Recht. Yuris Mimik wirkte entschlossen. Egal, wer Wolfram in der Hand hatte, er würde ihn nicht davon kommen lassen! Mit diesem heorischen Vorsatz, setzte er sich sein Zimmer als nächstes Ziel. Falls Wolfram vorhatte aufzubrechen oder schon weg war, würde er sofort sehen ob seine Sachen fehlten. Yuri atmete tief durch. Die große Tür vor ihm wirkte auf einmal gewaltig, als würde sie ihn nicht hineinlassen wollen, um ihn vor dem Kommenden zu schützen. //Einbildung...alles Einbildung//, redete er sich ein. Einen Moment lauschte er und war erstaunt, als er Stimmen vernahm. Wie es schien, war Wolfram tatsächlich im Zimmer. Aber mit wem sprach er denn? Ohne groß zu überlegen, öffnete Yuri mit Schwung die Tür. Das Anklopfen ersparte er sich, denn erstens, war es sowieso sein eigenes Zimmer und zweitens hielt er das Ungewisse nicht mehr aus. "Yuri!", ertönte die Stimme seiner Adoptivtochter. Sie sprang augenblicklich vom Bett auf und rannte zu ihm um ihn zu umarmen. Etwas an Gretas Stimme ließ die Alarmglocken des Maohs schrillen. Seine Tochter hatte nicht freudig geklungen, sondern eher kläglich, vorwurfsvoll. Einen Moment lang gab Yuri in seiner Verwirrung keinen Ton der Begrüßung von sich. Er erwiderte die Umarmung und streichelte ihr sanft über den Rücken. Sein Blick hob sich, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Wolfram stand in der Mitte des Raumes und hatte eines seiner Nachthemden in der Hand. Es war erstaunlich, dass egal in welcher Situation, sein blonder Freund immer wie ein auf die Erde losgelassener Engel aussah. Obgleich es ziemlich im Kontrast zu seinem energischen und temperamentvollen Charakter stand, so schien er trotzdem eine weiche, strahlende Aura um sich zu haben. Das konnte selbst Yuuri nicht leugnen. Anstatt Yuri zu begrüßen, versteifte sich Wolfram augenblicklich und wandte das Gesicht ab. Er sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. (und selbst da, sah er noch engelsgleich aus! Kein Wunder, dass man davon Komplexe bekam...) "Ich bin sofort weg.", murmelte der Schönling nur und schien hastig etwas auf dem Schreibtisch zu suchen. Yuri blieb der Mund offen. Was ging denn hier bitte ab? Packte Wolfram tatsächlich seine Sachen zusammen? Unter anderen Umständen hätte er es vielleicht noch begrüßt, denn gegen etwas Privatsphäre hatte er nichts einzuwenden, aber so? Da kam einem doch nur die Frage auf, wieso das Schloss nicht von einer Wolke aus diesen geierartigen Vögeln umhüllt war, die nervtötend ihr 'Böses Omen' kreischten. "Tu doch was Yuri!", quikte Greta und hörte sich verdächtig erstickt an. Yuuris Gedanken rotierten unaufhaltsam. Er kam gerade wirklich nicht mit. "Wolfram...was hat das hier zu bedeuten?", stieß er schließlich hervor, obwohl er wusste, dass ihn die Antwort nicht zufriedenstellen würde. Er wollte einen Schritt auf Wolfram zugehen, um sein Gesicht zu sehen und eventuell erhaschen zu können, ob es nicht vielleicht doch ein ziemlich makaberer Scherz war, aber er mochte auch Greta nicht loslassen, die sich wie eine Etrinkende an ihren Rettungsring (in diesem Fall Yuris Hemdzipfel) klammerte. "Ich packe. Das ist wohl offensichtlich, oder?", kam die prompte Antwort und wie erwartet stimmte sie Yuri nicht zufrieden. "Du weißt was ich meine, wieso hast du-...", sein Blick fiel auf Gretas rotbraunen Haarschopf und er betete, dass sie nicht anfing zu weinen, "...wieso hast du die Verlobung aufgelöst?" Wolfram zuckte leicht zusammen und griff unbeirrt nach seiner Haarbürste. Er drehte sich zu Yuri und schwieg. "Äh...", setzte Yuri schnell an, in der Angst, dass Wolfram einfach gehen würde, "...wenn...wenn du Probleme mit Jemandem hast oder du erpresst wirst, dann sag es bitte! Ich werd persönlich dafür sorgen, dass keinem etwas passiert!" Er wollte beruhigend klingen, aber wusste nicht, ob er wirklich so sicher rüberkam, wie er es gerne gehabt hätte. Greta schniefte. Wolframs Mundwinkel zuckte leicht. "Kein Grund zur Besorgnis. Heika." Yuri fühlte einen sehr unangenehmen Tritt in der Magengegend, als er die Bezeichnung 'heika' aus Wolframs Mund hörte. "Ich werde lediglich in eines der Zimmer zwei Türen weiter ziehen. Seitdem Geigenhuber das Zimmer nicht mehr belegt, steht es frei. Wenn also etwas sein sollte, könnt ihr mich jederzeit rufen." Wolframs Blick hatte sich interessiert auf Gretas Haarschopf gerichtet. Er vermied jeglichen Blickkontakt. Greta drehte sich zu Wolfram um und lief zu ihm, umarmte ihn anstelle von Yuri und schniefte erneut. "Du sollst doch nicht wegziehen Wolfram! Wenn Yuri wieder blöd zu dir war, wird er sich bestimmt entschuldigen, nicht Yuri?", sie erwartete keine Antwort und fuhr fort, schien ähnliche Angst zu haben, dass wenn sie verstummte, Wolfram einfach gehen würde," Und wenn es dir wieder schlecht geht, dann kann ich dir auch was vorlesen, so wie du es immer für mich machst! Oder wir holen Gisela!" Ihre Stimme brach ab und Wolfram rührte sich nicht. Greta schien sich an mehrere Vorfälle zu erinnern, bei denen Wolfram Schlafprobleme gehabt hatte und lieber in einem anderen Zimmer übernachtet hatte. Yuri wusste nicht, warum das Gefühl von Erleichterung auf sich warten ließ. Wolfram würde also nicht weiter wegziehen als ein paar Zimmer weiter, das war doch eine gute Sache oder? Solange das sicher war, konnte er sich zurücklehnen. Und er sagte ja selbst, dass es keinen Grund zur Besorgnis gab. Obwohl Yuri wusste, dass Wolfram dasselbe gesagt hätte, wenn er mit Wunden übersäht und dem Tod nahe am Boden gelegen hätte. Yuri wollte sich selbst beruhigen, aber es gelang nicht. Das erklärte schließlich immer noch nicht, weswegen er die Verlobung überhaupt aufgelöst hatte. Nur um zwei Zimmer weiter zu ziehen? Das machte wirklich keinen Sinn. Wolfram hatte an ihrer Unfallverlobung mehr als 2 Jahre festgehalten. Es musste etwas anderes dahinter stecken! Und sein Verhalten war mehr als auffällig. Seit wann gab es ein 'heika' aus Wolframs Munde? Seit ihres Kennenlernens, hatte Wolfram ihn nie anders als mit 'Yuri' angeredet. (Oder auch Weichei...je nachdem.) 'Heika' fühlte sich für Yuri mehr als nur falsch an. Tief atmete er durch und seufzte leise. Ganz ruhig. Wolfram hatte nicht vor, sich aus dem Staub zu machen, also hatte er genügend Zeit sich mit ihm zusammenzusetzen und zu reden. Ja, es würde sich alles klären. Mit etwas wackeliger Zuversicht sah Yuri Wolfram an, doch das war nicht ganz so einfach, da dieser ihm keinerlei Beachtung schenkte. Sein Blick glitt automatisch weiter runter, auf den rotbraunen Lockenschopf von Greta. "Greta...Magst du mich mit Wolfram eben alleine lassen?", bat er schließlich und seine Adoptivtochter ließ zögernd von Wolfram ab. Sie drehte sich zu Yuuri und ihre Augen waren gerötet vom Weinen. Ein leises Schniefen war von ihr zu vernehmen. Schweigend und mit einem letzten Blick auf Wolfram, tappste die junge Prinzessin aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Yuri brach fast das Herz bei diesem Anblick. Ihm wurde in diesem Augenblick erst mit leichter Furcht bewusst, wie sehr Greta sich an ihre kleine Familie mit zwei Vätern gewöhnt hatte. Für sie waren sowohl Yuri, als auch Wolfram beides Eltern. Wenn sie anfänglich auch nichts gegen eine Mutter gehabt hatte, so hatte sich dieser Wunsch verflüchtigt. Anissina ersetzte ihr das, was sie sich scheinbar von einer Mutter sonst erwünschte. Greta war glücklich mit Yuri und Wolfram. Sie wollte nicht, dass die beiden sich 'trennten'. Yuri spürte eine leichte Übelkeit, doch ignorierte sie. Wolfram stand immer noch wie versteinert an derselben Stelle und rührte sich nicht. Langsam hob er eine Hand und berührte die Stelle an seiner Jacke, in die Greta hineingeweint hatte und die leicht feucht war. "Ich wollte Greta nicht zum weinen bringen...", kam es von dem Blonden und Yuuri ging ein paar Schritte auf ihn zu. "Dass es keine Absicht war, glaube ich dir.", antwortete der Dunkelhaarige und lächelte schief. "Aber ich verzeihe dir nur, wenn du mir sagst, was hier los ist." Eigentlich hatte er die Hoffnung gehegt, dass Wolfram durch Greta etwas aufgetaut war. Doch Wolfram zerstörte diese zarte Hoffnung sofort wieder. "Ich denke, Heika hat wichtigere Aufgaben zu erledigen als sich mit solchen Kleinlichkeiten zu beschäftigen." Yuri runzelte nur die Stirn. "Jetzt hör aber auf Wolfram. Es reicht schon, dass ich Conrad immer ermahnen muss mich Yuri zu nennen. Und dass du mich so nennst wäre nun ganz etwas neues." Wolframs emeraldgrüne Augen durchwanderten den Raum, als hätter er Yuuri überhaupt nicht zugehört und würde noch restliche Utensilien suchen. Doch Yuuri kannte den Mazoku besser. "Ich bezeichne heika wie es mir angemessen scheint.", antwortete er und hatte einen etwas unterkühlten Unterton. Er strich sich durch seine blonden, hellen, leicht lockigen Haare und griff nach dem kleinen Köfferchen. Yuris Herz sackte in die Hose. Wieso war Wolfram so stur? "Wolfram...", seine Stimme klang eindringlich und bittend. Allerdings war er auf einmal nicht mehr sonderlich davon überzeugt, dass Wolfram gerade über irgendetwas reden wollte. "Sag mir was los ist...du hast unsere Verlobung gelöst; ich dachte dir ist sonstwas passiert! Willst du mich nicht wenigstens aufklären?", setzte Yuri erneut an. Er war fest entschlossen Wolfram so lange festzuhalten bis alles geklärt war. "Hör zu...Yuri", Wolframs Stimme klang unterdrückt wütend und Yuris Name kam ihm schwer über die Zunge, als müsste er sich überwinden seinen Namen auszusprechen. Yuri fühlte, wie sein Puls anstieg und er idiotischerweise das Gefühl verspürte sich die Ohren zuzuhalten, weil er nun doch nicht mehr hören wollte, was Wolfram zu sagen hatte. Dennoch wartete er ab und suchte weiterhin Blickkontakt zu seinem Gegenüber, den dieser nun auch erwiederte. Einen Moment traf ihn Wolframs Blick, der einen Ausruck in sich verbarg, den Yuri noch nie gesehen hatte. Erst schien es, als wollte etwas aus Wolfram herausplatzen, eine Palette an Beschimpfungen oder dergleichen, doch er straffte nur seine Schultern und sagte: "Ich gebe euch frei. Und jetzt entschuldigt mich." Wolfram ging. Mit angespannten Schritten und einem dumpfen Klacken, das signalisierte, dass die Tür ins Schloss gefallen war. Yuri öffnete den Mund, doch er war wirklich sprachlos. Überrumpelt ließ er sich auf sein Bett plumsen. Wolfram...gab ihn frei? Nach zwei Jahren? Ohne Protest? Ohne...alles? Der Schwarzhaarige versuchte verzweifelt seine Gedanken zu ordnen, die wie ein Bienenschwarm in seinem Hirn surrten. Vergeblich; er war überfordert. Konnte das sein? Er war wirklich frei? Unverlobt? Ungebunden? Er würde seine Ruhe haben, in seinem eigenen Zimmer! Er würde sich in seinem Bett ausbreiten können und würde keine Schläge in der Nacht ertragen müssen! Wobei das abgenommen hatte, seit Greta auch bei ihnen schlief; aber das war jetzt nicht wichtig. Es ging ihm schon immer um einfache Privatsphäre. Trotzdem haben dich Wolfram und Greta das letzte halbe Jahr nicht gestört., wisperte eine leise Stimme in ihm, doch er drängte sie weg. Yuri atmete aus und rollte sich auf die Seite. Das alles hatte er sich in den Jahren so sehr herbeigesehnt. Auch wenn er sich das letzte halbe Jahr daran gewöhnt hatte mit Wolfram und Greta ein Bett zu teilen. Und trotzdem ließ das Gefühl der Freude erneut auf sich warten. Solange er nicht wusste, wo der Harken war, konnte er sich auch nicht freuen. Er wollte nicht, dass sein Glück das Leid eines anderen bedeutete. Und er war mehr denn je davon überzeugt, dass bei Wolfram etwas im Busch war. Irgendwie hatte Wolfram wütend gewirkt und es versucht zu unterdrücken. Und es entsprach keiner Logik, dass sein blonder Freund ihn quasi...aufgab. Das war einfach nicht Wolfram-mäßig. Wolfram war ihm über die zwei Jahre auf Tritt gefolgt, hatte sich aber mit seiner Eifersucht nach Möglichkeit zurückgehalten. (Was nicht hieß, dass es nicht Funken regnete, wenn Jemand es doch wagte Yuri anzufassen.) Irgendetwas musste passiert sein. Nur was? Yuri strengte sein Gehirn an, aber konnte sich einfach an nichts erinnern, das ein möglicher Auslöser gewesen sein könnte. Ihm blieb wohl also doch nichts anderes übrig, als Wolfram ein weiteres Mal zum Reden zu zwingen. Und zwar so bald wie möglich. Er richtete sich auf. Nicht nur so bald wie möglich. Am besten sofort. Wer wusste, ob Gwendal nicht nur darauf wartete ihn wieder an den Schreibtisch zurückzuschleifen. Yuri konnte ein gedankliches Aufstöhnen nicht unterdrücken. Nein danke, dann doch lieber das gute Gespräch mit dem dickköpfigen Blondschopf. _________End of Chapter 1 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)