noteworthy von Herzkirsche (pansy & blaise) ================================================================================ Kapitel 1: was du nicht hast. ----------------------------- Pansy schrie. So lange, bis irgendwann kein weiterer Ton mehr über ihre blutroten Lippen strich, und so laut, bis ihre Kehle dermaßen weh tat, als wäre sie tausende Meilen ohne Unterbrechungen gerannt. Die junge Frau schleuderte sich die unbequemen Stilettos von den Füßen und trat gegen ihre Wohnungstür, die krachend ins Schloss fiel. Einen kurzen Moment lang versuchte sie, ihre Augen zu schließen und sich das ruhige, blaue Meer vorzustellen, wie ihr Heilerin Agnes aus dem St. Mungo geraten hatte, nachdem sie ihr eine Therapie vorgeschlagen und danach von Pansys Zorn über die bloße Idee heimgesucht worden war. »Denken Sie an das blaue, ruhige Meer und entspannen Sie sich. Lösen Sie alle aggressiven Gedanken und besinnen sich, Ihre Wut nicht die Oberhand gewinnen zu lassen! Natürlich wollte ich Ihnen mit dem Vorschlag einer Therapie nicht zu nahe treten.« Doch der kleine, feine Unterschied zwischen ihr und dieser dummen Heilerin war, dass sie schlichtweg nicht zur Sorte Mensch gehörte, der abschalten konnte, indem er an ein blödes Meer dachte. Nein, wenn sie es versuchte, verwandelte sich das Bild der ruhigen See oftmals schon in nächster Sekunde, sodass eher meterhohe, bedrohliche Wellen und tosender Sturm die Szenerie beherrschten. Nein, auf diese Art und Weise wurde sie ihre Wut und die anhaltende Scham jenes Abends niemals loswerden können. Also stapfte Pansy samt unterdrückter Zornesröte in die Küche, nahm sich eine Flasche Elfenwein und nestelte im Weitergehen am Verschluss ihres schwarzen Kleidchens herum, das erst an ihren Beinen hinunterglitt, als sie sich ihres Zauberstabs erinnerte und ihn benutzte. Nur ein kurzer Blick ins Schlafzimmer genügte, um ihre Vorahnung bestätigt zu sehen – sie war allein. Ganz und gar allein, wie ihr mit einem Anflug Melancholie bewusst wurde, doch war dieses Fünkchen schon im nächsten Moment vom unter der Oberfläche brodelnden Tobsuchtsanfall erstickt, denn es kam selten vor, dass sich noch andere Gefühlsregungen in ihr erstreckten, wenn sie dermaßen verärgert war. Wahrscheinlich war es Marcus‘ größtes Glück noch fern ihrer gemeinsamen Wohnung irgendwo draußen in einer Bar zu sitzen und mit seinen Schulfreunden zu trinken. Insofern es stimmte und Seelenpartner – und Pansy glaubte mal mehr, mal weniger, dass Flint ihrer war – die Gedanken oder Emotionen des anderen fühlen konnten. In gewissen Situationen. Wenn dem so wäre und er ihre jetzige Verfassung spürte, dann käme er sicherlich stockbesoffen zurück, würde sich ins Bett legen und bis Mittag durchpennen – ihr wäre es recht. Sie konnte es nicht leiden, wenn man versuchte, ihre aufgerüttelte Seele zu beruhigen - denn wenn es ihr schon nicht gelang, wie dann bitte jemand anderem? Mittlerweile waren sie so weit, dass Marcus Flint es nicht mehr einfach so schaffte, ihr die Sinne zu rauben, indem er sie leidenschaftlich küsste oder dergleichen. Im Prinzip hatte er sie so nur die ersten Monate zum Schweigen gebracht – dann war sie immun gewesen. Immun gegen Zärtlichkeit, wenn ihre eigene Unzufriedenheit zu groß wurde und alles andere überdeckte. Pansy warf sich auf die Couch und versank zunächst in den Kissen, bevor sie sich in eine ordentliche Position brachte, um die Flasche regelmäßig an ihre Lippen setzen zu können und dabei nicht die gesamte Garnitur zu versauen. Marcus würde sie umbringen. Ihm gehörte die Wohnung; er hatte sie bezahlt – es waren seine Galleonen gewesen, wie er ihr manchmal unter die Nase rieb, auch wenn sie ihren Freunden gegenüber etwas anderes behauptete. Um ehrlich zu sein – und als ehemalige Slytherin mit Leib und Seele war sie das nicht sehr oft und auch selten zu sich selbst – hatte sie keinen Knut in der Tasche. Nichts. Nada. Niente. Beim bloßen Gedanken wurde ihr Griff um den Flaschenhals stärker und sie setzte die Flasche erneut an. In diesem Moment hätte sie perfekt in einen dieser Liebesstreifen gepasst, bei denen nach der Hälfte des Filmes erst einmal alles in die Brüche ging, bevor es zum glorreichen Happy End kam. Nur spielte das wahre Leben oft anders und wenn man kein Geld hatte, tja, dann würde es nicht plötzlich welches regnen. Man musste sich selber die Hände schmutzig machen, bedachte Pansy mit einem kleinen Seufzer, oder aber man machte es wie sie. Als ihr Vater Pansy irgendwann nach dem Krieg ihre finanziellen Sorgen mitgeteilt hatte, die nach dem Fall des Dunklen Lords ins Unermessliche gestiegen waren, da hatte sie zunächst nicht gewusst, wem sie mehr geneigt war, böse zu sein. Ihrem Vater, diesem verschwenderisch lebenden Idioten, ihrer noch verschwenderisch hausenderen Mutter am anderen Ende der Welt, oder aber diesem Troll von Voldemort, der es nicht einmal geschafft hatte, einen Siebzehnjährigen ins Grab zu schicken. Nicht, dass es sie allzu sehr störte, dass Potter noch lebte – im Grunde genommen war es ihr gleich, denn sie sah ihn ja doch nicht und las auch nie den Tagespropheten, dessen Titel er tagein tagaus zu schmücken schien und in die Hexenwoche schaffte es meistens nur Hermione Granger – und das überblätterte sie schnell. Aber es war doch so: Hätte er einfach ins Gras gebissen, wäre der Dunkle Lord noch ganz Oben und nicht unter der Erde und gesetzt diesem Fall hätte ihr Vater somit noch sein Geld und vielleicht sogar noch mehr – dann wäre ihr Leben nicht so beschissen! Dann hätte sie Geld und wäre nicht von einem Mann wie Marcus abhängig. Beziehungsweise hätte ihre finanziellen Mittel spielen lassen, um die Welt so zu drehen, wie es ihr gefiel und wie sie es wollte – was schlichtweg hieß, sie wäre nie mit Marcus zusammen gekommen, weil sie andere Alternativen gehabt hätte. Zum Beispiel den König der Slytherins und ihre Jugendliebe, den, der ihr die Unschuld geraubt hatte – ja, auch sie hatte sie einmal besessen – Draco Malfoy! Oder eben den Slytherinprinzen Blaise Zabini – eigentlich wäre es ihr egal gewesen, denn beide Familien besaßen Unmengen von Galleonen und hatten zudem noch attraktive Söhne. Doch das Schicksal hatte sich eingemischt und während Pansy noch verdaut hatte, dass sie fortan pleite war, da war die Qualität und Quantität in Person bereits in die Fittiche von jemandem geraten, deren Konkurrenz Pansy so nie bedacht hatte. Ihr Name war Greengrass. Pansy schnitt eine Grimasse beim bloßen Gedanken an die fürchterlichen Schwestern, die ihr Leben zusätzlich verkompliziert hatten. Sie waren all das, was Pansy nicht mehr war – reich und in den höheren Kreisen angesehen. Sie galten als gute Partie, bestochen mit ihrem Humor und ihrer Intelligenz und trugen die Unschuldsmasche wie eine zweite Haut. Doch Pansy wäre keine Parkinson, wenn sie die Show der Schwestern nicht sofort durchschaut hätte – intrigant und berechnend schoben sie sich die Welt nach ihrem Gefallen. Etwas, das in Pansy Zorn und Neid gleichermaßen keimen ließ, denn im Vergleich zu ihr waren die beiden Amateurinnen! Sie war Slytherins Prinzessin gewesen und diesen Titel hatte sie sich mehr verdient als dieses grässliche Doppelpack zusammen. Obgleich sie nur zu gut wusste, wie wenig ihr der Neid stand, konnte sie nicht umhin ihn zu empfinden, wenn immer sie an die schönen – ja, sie gab es augenverdrehend zu – Schwestern dachte. Astoria war die Jüngere und Harmlosere, wie sie fand, und einmal hatte sie an dem Plan festgehalten, ihr Draco Malfoy einfach wieder auszuspannen. Etwas, dass so wenig Umsetzung erfahren hatte wie der Vorsatz, sich einen Job zu suchen und so die Unabhängigkeit von ihrem Verlobten und seinen gehässigen Bemerkungen zu erlangen. Doch seit dem heutigen Abend, an dem Astoria und Draco die Bombe hatten platzen lassen, weshalb Astoria in letzter Zeit nur diese weiten Kleider getragen hatte – ein weiterer Punkt, um den Pansy die Frau beneidete, denn sie war groß und schlank und konnte Kleider tragen, in denen Pansy versank – und tadá, sie war schwanger! Pansy hatte geglaubt, sie kollabiere im nächsten Moment. Sie hätte einfach von ihrem Stuhl kippen und tot am Boden liegen können – es wäre in diesem Moment keiner Menschenseele aufgefallen, denn alle hatten sie sich um die werdenden Eltern gescharrt. Schön! Worte des Glückwunsches waren ihr nur schwer über die blutroten Lippen gekommen, doch Draco hatte sie wohl verstanden und Astoria sich nicht weiter darum gekümmert. Pansy seufzte in ihre Flasche Elfenwein und schloss einen Augenblick die Lider, um den Abend bis ins kleinste Detail Revue passieren zu lassen. Sie war zur Toilette entwischt, ganz klammheimlich, um einen Zusammenbruch der schlimmsten Sorte zu erleiden. Draco war fortan für immer und ewig in Astorias Fängen – sie würden ein Kind haben! Die Möglichkeit, ihn Astoria eventuell doch auszuspannen, war begraben, denn nicht einmal Pansy würde soweit gehen und dem ungeborenen Balg die glückliche Kindheit mit einer intakten Familie nehmen. In solchen Fällen meldete sich immer ihr Herz – ja, sie hatte eins. Kurze Zeit später war die Tür aufgeflogen und Daphne Zabini, geborene Greengrass, war mit wohlwollendem Lächeln herein geschritten, um sich ganz unschuldig nach ihrem Befinden zu erkundigen. Daphne war die Ältere der Schwestern und abgrundtief böse – jedenfalls zu Pansy. Ihr Haar war von einem aristokratischen Blond und ihre Gestalt so zierlich, dass sie den Anschein erweckte, niemandem ein Haar krümmen zu können. (Pansys riss Daphne ihr am liebsten büschelweise aus.) Sie war es auch gewesen, die ihr die Aussicht auf eine rosige Zukunft genommen, indem sie Zabini vor gut einem Jahr geheiratet hatte. Pansy hasste diese Frau abgrundtief. Noch mehr als das Leben, das sie zu führen verdammt war. Und dann hatte dieses Weib es gesagt. Gehässig wie immer. »Ich hab, was du nicht hast, ist mir klar, dass du mich hasst.« »Wie bitte?«, hatte Pansy gezischt, obgleich sie es haargenau verstanden hatte. Daphnes Lächeln hatte sie buchstäblich massakriert, sie ausgelacht und erniedrigt, und wenn es Dinge gab, die Pansy sich nicht gefallen ließ, dann war es genau das. »Du hast soviel an meine Schwester und mich verloren, Pansy, ich meine ja nur – ich verstehe, wenn du mich hasst. Du bist die Dauerverlobte von einem Versager, für eure Hochzeit steht noch nicht einmal ein Datum fest! Du hast keine Arbeit und bist kinderlos. Du hast also nichts in deinem Leben, außer das Träumen von besseren Zeiten oder das Verlieren in der Vergangenheit, in der dein Name noch etwas wert war. Ich verstehe wirklich, warum du mich hasst, Pansy.« Um ihr die Augen zu öffnen, hatte Daphne lediglich das Wort an sie richten müssen. Ein überhebliches Lächeln hatte sein Ziel verfehlt – ihr nicht den Gnadenstoß verpasst, sondern hingegen jeglicher Vermutung etwas in Pansy geweckt, das sie verloren oder nie besessen geglaubt hatte – ihren Kampfgeist. Die junge Frau zog noch in selbiger Nacht den Zauberstab und ließ eine Ausgabe des Tagespropheten auf sich zu schweben. Auch wenn sie das Blatt nicht mochte – Stellenanzeigen würde sie mit Sicherheit dort finden. Seufzend schlug sie die Zeitung auf und verschwand dahinter. Sie wäre keine Parkinson, wenn dies nicht der perfekte Augenblick wäre, um sich der Welt zu beweisen. - War es nicht total absurd, dass ausgerechnet eine Stelle als Lifestyle Journalistin des Tagespropheten sie angesprochen hatte? Von unzähligen Angeboten hatte es sie hierhin verschlagen. Zum Londoner Sitz des beliebten Zaubererblatts, verbogen hinter der Fassade eines Spielzeugherstellers für Muggel. Als sie durch die Gänge streifte und verstohlene Blicke in die abgrenzenden Büros warf, drang ihr der Geruch von Kaffee, Schweiß und Papier in die Nase. Im ersten Moment kam sie sich fehl am Platz vor; eingeschüchtert auf eine Weise, wie sie sich bisher noch nie gefühlt hatte. Sie hatte einen unverhohlenen Respekt vor diesem Ort. Der Gang verflüssigte sich und sie stand am Anfang eines riesigen Raumes, in dem zahllose kleine Büros angelegt waren – allesamt nur getrennt durch pappähnliche, weiße, nicht allzu hohe Wände, die auf der genau richtigen Höhe in der Luft schwebten, um die dahinter Arbeitenden zu verbergen. Pansy atmete einmal tief ein und aus, bevor ihr Blick an der Küchenzeile im Nebenraum verharrte, in dem eine rothaarige Frau gerade den Zauberstab schwang, um Geschirr zu spülen und dabei wütend vor sich hinzumurmeln. »Ginny Potter? Ich glaub’s ja nicht.« Die Frau drehte sich langsam zu Pansy um und ihr Anblick schien ihr die Sprache zu verschlagen. Sie ließ den Zauberstab sinken und schüttelte nur ungläubig den Kopf. »Pansy Parkinson, was willst du hier? Wir drucken keine Gerüchte über dich, nur damit dein Name wieder im Umlauf ist – auch nicht für viel Geld.« Ginny Potter zog eine Grimasse bei der Vorstellung und entlockte Pansy somit ein zufriedenes Lachen – na wenigstens galt sie noch unter ihren ehemaligen Schulkameraden als ganz die Alte. Irgendwie beruhigte sie der Gedanke. Ihr Blick glitt musternd an der jungen Frau, die ihres Wissens schon Mutter eines Sohnes war, hinunter und blieb an der sichtbaren Wölbung ihres Bauches hängen. »Wie ich sehe, hast du nach deiner Schwangerschaft noch nicht abgenommen – traurig, wirklich«, sagte sie gehässig und stolz, trotz ihrer Rundungen offenbar besser in Form zu sein als eine ehemalige Quidditchnationalspielerin, doch Ginny entwich nur ein kurzes Seufzen. »Das wird mein zweites«, erwiderte sie trocken und Pansy gefror das Lächeln. Bei Merlin, sofort schob sich ihr ein Bild von Potter Junior in die Sinne, der gemeinsam mit Malfoy Junior im Sandkasten spielte! Das animierte mehr als alles andere ihren Brechreiz. »Wie schön. Gratulation.« Ginny Potter wirkte nicht überzeugt. »Was tust du hier, Pansy?« Die Parkinson strafte ihre Schultern und erwiderte ihren festen Blick. »Ich möchte eure neue Lifestyle Journalistin werden«, sagte sie mit all ihrer Überzeugung und Ginny verschluckte sich an ihrem Kaffee. »Du willst arbeiten? Ernsthaft?« Was fiel dieser Weasley Geborenen eigentlich ein? Traute sie ihr das schreiberische Handwerk etwa nicht zu? Pansy schnaubte. »Ja. Also könntest du mir zeigen, wo ich hin muss, um mich vorzustellen?« Ihre verbissene Höflichkeit schien die Potter zu irritieren, doch sie zeigte ihr den Weg (einfach geradeaus ins nächste Büro) und Pansy machte sich eiligen Schritts auf, um die Welt von sich zu überzeugen. Vielleicht einen Hauch zu enthusiastisch, denn sie war so unaufmerksam, dass sie den rasenden Reporter nicht bemerkte, der aus dem Büro stürmte und mit dem sie so hart zusammenstieß, dass sie auf den Boden gestürzt wäre, wenn dieser Typ sie nicht festgehalten hätte. »Was fällt dir eigentlich ein, du-«, Pansy stockte jäh in ihren Ausführungen, als sie den Kerl erkannte. Es war kein geringerer als Blaise Zabini. »Pans? Was machst du hier?« Sein Entsetzen sprengte alle Grenzen. Nicht einmal Marcus hatte so reagiert und der war immerhin ihr Verlobter und sollte sie am besten kennen. Ach, Blaise. »Ich bin hier, um mich für die Stelle als Lifestyle Journalistin vorzustellen«, erklärte sie wahrheitsgemäß und Zabini wirkte noch einen Funken verwirrter. »Ich wollte eigentlich gerade weg, aber ja, okay, komm rein.« Pansy blinzelte. Konnte das wirklich wahr sein? »Du bist mein Boss?«, fragte sie skeptisch und Zabini grinste schelmisch, ehe er nickte und hinter sich ins Büro deutete. »Du hast nie erzählt, dass du zur Chefetage gehörst.« »Doch, mit Sicherheit. Du hast bloß nie zugehört, weil es dich nicht interessiert hat«, erwiderte er. Und leider Merlin, lag er damit goldrichtig. Was sie nicht vorrangig interessierte, verstand sie seit jeher immer sehr gut auszublenden, sei es da Gerede von den Greengrass Schwestern oder langweilige Themen wie den Job. »Also Pans, was motiviert dich dazu, für den Tagespropheten zu arbeiten?« Seine Stimme nahm einen eigenartigen Klang der Monotonie an und die Parkinson war sich sicher, dass er diese Frage schon unzählige Male gestellt haben musste. Unruhig rutschte sie in ihrem Sessel nach vorn und verschränkte die Hände in ihrem Schoß, bevor sie den Blick durch das Büro wandern ließ. Ja, was motivierte sie eigentlich? Die Wände zeigten Blaise mit den verschiedensten Sternchen ihrer Zeit; allesamt wirkten die magischen Bilder als erzählten sie von innigen Freundschaften, doch sie bildete sich noch immer ein, den Zabini so lange und so gut zu kennen, dass diese Beziehungen wohl alle kaum über die beruflichen Wege hinausgingen. Blaise war ein Slytherin gewesen – bewies das nicht schon alles? »Ich«, begann Pansy zögerlich und als sie an ihre nächsten Worte dachte, verzog sie unwillkürlich das Gesicht. »Na ja, ich würde sehr gut in die Redaktion passen, ich habe Talent und der Tagesprophet hat mich schon immer interessiert.« Blaise‘ Augenbrauen wanderten ungläubig in die Höhe und ein Funken Amüsement strahlte ihr entgegen. »Du lügst.« »Wie bitte?« »Du liest nicht mal, Pans – hast du noch nie, also erzähl mir nicht, dass sich das unter Marcus‘ Einfluss geändert hat.« Am liebsten wäre sie aufgestanden und hoch erhobenen Hauptes gegangen, aber sie unterdrückte den Impuls und funkelte ihn nur frostig an – seine Worte waren als eindeutige Beleidigung gegen den niedrigen Intelligenzquotienten ihres Verlobten zu deuten (etwas, was nur sie an ihm kritisieren durfte). »Sicherlich, lese ich«, knurrte sie und Blaise nickte, doch sein Gesichtsausdruck versicherte ihr trotzdem, dass er ihr keineswegs glaubte. »Okay, Pans, du bekommst eine Chance. Eine Challenge der ganz besonderen Art. Meistere sie und du hast den Job.« Sie konnte es ganz und gar nicht leiden, wenn er sich als der Boss aufspielte. Er war es zwar, aber er musste es ihr nicht schon in den ersten fünf Minuten ihres neuen Lebens so unter die Nase reiben, oder? - Sie hasste ihn! Sie hasste Blaise Zabini mehr als jeden anderen auf der Welt! Sie würde ihn den Testralen und Riesen gleichermaßen ausliefern – was mit ihm geschiehe, wäre ihr dabei herzlichst egal. Dieser Kerl! Sie verfluchte ihn. Kein Wunder, dass Heilerin Agnes aus dem St. Mungo ihr damals beunruhigt prophezeit hatte, sie würde nicht über die Vierzig hinauskommen, wenn sie sich weiter so über Kleinigkeiten aufregte. Doch das Problem: Wie sollte Pansy denn alt werden, wenn ihre Welt nur von hirnlosen Idioten bevölkert wurde, die nichts weiter außer einem ansehnlichen Arsch an sich hatten und es liebten, ihre Seele zu strapazieren? Marcus war der Versager in ihrem Leben, mit dem sie zu allem Unglück auch noch verlobt war, der nichts von Romantik hielt und jeden Knut für Feuerwhiskey und Abende mit seinen Kumpanen sparte. Nicht, dass sie allzu viel von Romantik hielt. Aber sie wollte doch ein wenig Geld haben, um einkaufen zu gehen – nada. Dann gab es Draco, ihre erste große Liebe, den tollsten Mann von allen – er hatte all das, was Marcus grundsätzlich fehlte. Wenn auch keine Romantik, aber wer brauchte das schon? Und dann gab es schließlich noch Blaise. Er war der, der ihre Nerven schon in ihrer gemeinsamen Schulzeit strapaziert hatte, indem er einfach er selbst gewesen war. Wie oft hatte sie ihn damals vor McGonagall und Co. decken müssen? Unzählige Male wegen der unwichtigsten und lächerlichsten Dinge – hauptsache, er hatte seinen Spaß gehabt. Diese drei Kerle, um die sich ihre ganze Welt drehte, hatten eines gemeinsam – einen geilen Arsch. Ansonsten war sie nicht mehr als lästige Flubberwürmer, die ihr zusammen ein schönes Grab aushoben. Insofern sie die Verschwörer nicht zuerst ausstach und der erste auf ihrer imaginärer Liste war ganz klar Blaise. »Hi«, formulierte sie äußerst eloquent und richtete den Blick auf die Hexe ihr gegenüber, die ihre Emotionen – vorrangig Verwirrung – offen auf ihrem Gesicht trug, während Pansy als ehemalige Slytherin ihre Gefühle hinter einer kühlen, distanzierten Fassade verborgen hielt, obgleich sie innerlich nicht minder verstörter war. »Hallo. Ich habe eigentlich mit Blaise gerechnet«, gab Hermione Weasley kopfschüttelnd zu und zog eine Augenbraue in die Höhe, als erwarte sie eine ausführliche Erklärung. Nur was sollte sie schon sagen? Dass Blaise ihr eins auswischen wollte und sie deswegen hierher zu einem improvisierten Zwei – Mann Klassentreffen geschickt hatte, wo sich zwei Frauen gegenübersaßen, die sich in ihrer Schulzeit gehasst hatten? Als eine Art verspätete Beilegung ihrer alten Differenzen? Pansy seufzte theatralisch, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. »Blaise ist leider verhindert, drum interviewe ich Sie heute, Mrs. Weasley. Ich bin seit kurzem neue Lifestyle Journalistin für den Tagespropheten«, erklärte Pansy mit all ihrer von Merlin gegebenen Professionalität und verabscheute sich für diese neue Form der Freundlichkeit, die dieser Beruf mit sich brachte. O, wie sie Blaise hasste! Granger nickte und wiegte den Kopf leicht zur Seite, bevor sie zögerlich sagte: „Na dann los.“ Pansy zog ihren Notizblock aus der Tasche und zückte ihre Feder, um sich Ort und Zeit zu notieren, während sich in ihrem Kopf ein paar Fragen zusammenschusterten. Wohl oder Übel müsste sie das Beste aus dieser Situation machen. »Wie läuft es so beruflich, Grang... ähm, Mrs. Weasley? Bist du zufrieden? Und wie läuft das Projekt B.Elfe.R?« Es interessierte sie ja alles sowas von wenig. O Merlin, die nächste viertel Stunde redete Granger von wirklich nichts anderem als ihrem langjährigen Projekt für die Elfenrechte. Pansy vertrat eigentlich die Ansicht, dass B.Elfe.R das System komplett kaputt gemacht hatte. Jedenfalls für sie hatte sich Grangers Idee keineswegs gelohnt, denn vielleicht wäre sie bei Marcus‘ miserablen Einkommen trotz allem in den Genuss einer helfenden Hand gekommen. Aber diese Vorstellung hatte sich ebenso schnell begraben wie ihre Aussicht auf ein schönes Anwesen im Gründen und viele Galleonen. Pansy seufzte leise, ehe sie ihrer flotten Schreibefeder Einhalt gebot und sich ein nettes Lächeln aufs Gesicht zwang. »Lass uns das Thema wechseln, bitte«, sagte Pansy unvermittelt und schlug ihre Beine übereinander, während Hermione die unwirsche Unterbrechung nur milde begeistert hinnahm. »Worüber willst du reden?« »Am liebsten hätte ich etwas Skandalöses, aber da man das bei dir wohl kaum finden wird, Granger, erzähl mir einfach von deiner Ehe. Wie läuft’s?« Das war wiederum etwas, das Pansy wirklich interessierte. Sie bezweifelte, dass es bei Sauberfrau Hermione irgendetwas zu finden gab, das nicht in das von ihr vermittelte perfekte Bild passte. Ob nur Gryffindors dieses Glück vergönnt war? Okay, mit einem kurzen Gedanken an Astoria und Draco verlor diese Theorie ihre Farbe. »Ich bin glücklich verheiratet und im Endeffekt würde ich sagen, dass Ron das Beste ist, das mir passiert ist. Die Familie ist mir wichtiger geworden in den letzten Jahren, viel wichtiger als die Arbeit – etwas, das ich nie erwartet hätte. Aber wenn man jemanden gefunden hat, mit dem man sein Leben verbringen will, dann verlieren manche Dinge wie von selbst an Bedeutung, die vorher ach so wichtig waren.« Pansy nickte nachdenklich, während ihre flotte Schreibefeder jedes Wort der Hexe aufsaugte. Wenn dem wirklich so war, dann war Flint wohl kaum mehr als ein Zeitvertreib für sie. Jedenfalls gab er ihr nichts von dem, dass Granger in ihrem Kerl – bei Merlin, fuchsrot fand sie dermaßen unattraktiv – gefunden hatte. Marcus war es eher zuzuschreiben, dass sie sich einen Job gesucht hatte und das Bedürfnis besaß, sich in Arbeit zu stürzen. Aber er bot ihr keine Ablenkung oder pure Momente der Glückseligkeit. Schon lange nicht mehr. Noch nie? Vielleicht war sie lediglich aus Bequemlichkeit noch mit ihm zusammen. Pansy seufzte. »Plant ihr, eure Familie zu vergrößern? Kinder?« Ein seltsames Lächeln schlich sich auf Hermiones Gesicht und Pansy zog fragend eine Augenbraue in die Höhe, ohne jedoch sofort eine Antwort auf ihre Frage zu erhalten. »Normalerweise rede ich nie über diese Angelegenheiten«, begann Hermione Weasley zögernd, doch Pansys Hand fegte durch die Luft und am liebsten hätte sie auf den Tisch geschlagen. »Granger, ich bin mal ganz ehrlich! Noch bis eben wusste ich nicht, dass du mich hier erwartest. Zabini hat sich das als besondere Herausforderung für mich ausgedacht, um an den Job der Lifestyle Journalistin überhaupt ranzukommen. Und ich brauche diesen Job, damit ich mich endlich von meinem Nichtsnutz von Verlobten loseisen kann. Also bitte, sei ehrlich und mach in dem Punkt eine Ausnahme.« »Du hast bitte gesagt«, stellte Hermione entgeistert fest und Pansy schob ihre Nasenspitze etwas in die Höhe, während ihre Wangen einen seichten Rotton annahmen. Sie hatte sich eigens vor Granger blamiert. Kein Wunder, dass sie nur noch unterste Liga spielte, wenn sie sich schon dermaßen unpassend verhielt. Nett war. Und ehrlich. Einen Job anstrebte … und so weiter. »Wir erwarten ein Baby«, murmelte Hermione schließlich und Pansy fühlte, wie ihr diese Aussage jegliche Luft aus den Lungen sog. Furchtbar. Sie war doch glatt in einem kleinen Albtraum gelandet. Zu Potter und Malfoy Junior im Sandkasten gesellte sich noch ein weiteres windelgepolstertes Etwas. Weasley Junior. O Merlin. »Es wird ein Mädchen und wir wissen es seit etwa einem Monat«, ergänzte Hermione weiter und ihr Blick wurde umso besorgter, je länger Pansy keine Regung zeigte. Na wunderbar, wie hoch standen die Chancen, dass die Weasley Göre und der Malfoy Macho was in Hogwarts miteinander hatten? Die Parkinson tröstete sich mit dem Gedanken, dass sie dann bereits in den Vierzigern und nach Heilerin Agnes sowieso schon tot wäre. »Weißt du eigentlich, dass Malfoy und Potter auch schwanger sind?«, presste Pansy hervor und Hermione lachte daraufhin erheitert. »Von Harry und Ginny weiß ich es natürlich, wir freuen uns auch schon sehr, dass die Kinder gemeinsam aufwachsen können. Aber mit den Malfoys haben wir keinen Kontakt.« Besser so, dachte Pansy säuerlich. Sie stellte noch ein paar weitere Fragen; all das, was ihr spontan einfiel und das ihrer Meinung immer außer Acht gelassen wurde, wenn sie Interviews las. Was zwar nur selten vorkam, aber wenn, dann waren sie allesamt gähnend langweilig und nur auf die Themen begrenzt, die man eh wusste beziehungsweise die langweilig waren. Die Leute interessierten sich für Geheimnisse, Skandalöses und dergleichen. Sie würde das ändern. Wenn sie den Job bekam. »Das ist das mit Abstand intimste Interview, das Hermione Weasley je gegeben hat«, urteilte Blaise Zabini grinsend und ließ den Artikel aus dem Büro hinaus geradewegs zu seiner Sekretärin schweben, die das Pergament zum Layout und Druck brachte. Pansy lehnte sich zufrieden in dem Sessel zurück und schlug die Beine übereinander. »Also habe ich den Job?« »Ich wäre ein Narr, wenn ich dich nicht nehmen würde.« Pansy lächelte zufrieden und legte den Kopf schief. »Du machst Fehler nicht ein zweites Mal, oder?« - Pansy fühlte sich an jenem Nachmittag, kaum eine Woche nach ihrem glorreichen Triumph, wie neu geboren. Tatsächlich. Den Artikel hatte der Tagesprophet mit Leichtigkeit noch an andere Blätter (selbst den Klitterer!) weiterverkaufen können und Hermione Weasley trug seither nicht mehr nur ihr Sauberfrauen Image, sondern auch das der wilden, glückseligen Ehefrau und werdenden Mutter spazieren. Bisher hatte kaum jemand geschafft, hinter ihrer professionellen Fassade zu schnüffeln, doch Pansy war dies mit gezielten Fragen gelungen. Das vermochte wohl auch nur ihr, tja. Ihr Artikel hatte für Furore gesorgt. Aufruhr erregt. Und Hermione Weasley einen neuen Glanz verliehen, sie zu einer Frau werden lassen, mit der sich normale Hexen ebenfalls identifizieren konnten. Sollte sie je Zaubereiministerin werden, so hatte Pansy dafür wohl einen Meilenstein gelegt. An diesem Tag hatte sie Gringotts besucht. Es war das erste Mal seit etlichen Jahren gewesen, dass es sich gelohnt hatte, denn bisher hatte sie in ihrem Verlies keinen Knut gehabt. Doch ihr erster Erfolg hatte sich gelohnt und auch wenn es noch kein Berg an Galleonen war – der Anfang war getan. Sie musste sich nicht mehr schämen. Sie war endlich unabhängig von Marcus. Aus Bequemlichkeit blieb sie auch weiterhin bei ihm, hatte Pansy für sich beschlossen, denn für eine eigene Wohnung reichte ihr Geld wohl kaum. Und da sie sich nun, da sie arbeitete, immer seltener sahen, war es ihr eh, als lebte sie allein. An diesem Abend stand wieder einer jener Treffen an, die Draco, Blaise und sie nun schon seit Jahren veranstalteten, um sich nicht aus den Augen zu verlieren. Ab und zu kamen auch andere Slytherins aus ihrem Jahrgang hinzu, doch die letzten Monate waren es immer zwei glücklich verheiratete Paare (Brechreiz!) und sie gewesen. Etwas, das ihr regelmäßig Tobsuchtsanfälle und Migräne beschert hatte, doch diesem Abend blickte Pansy ruhig entgegen. Sie war im wahrsten Sinne des Wortes wie neu geboren. Ihr altes Ich kehrte langsam wieder in ihren Körper ein. Sie spürte genau, wie vergessen geglaubte Arroganz zurückschlich. Daphne würde was erleben. Pansy schlenderte durch die Winkelgasse und schnupperte den gesamten freien Nachmittag durch die Läden, bis sie sich entschloss, einer fixen Idee nachzugeben, die ihr beim Anblick einer Modepuppe im Schaufenster, die auf und ab stolzierte, jäh gekommen war. Sie würde sich neue Unterwäsche gönnen, aber nicht für Marcus. Sie würde ausprobieren, ob sie es noch konnte. Ob Blaise wollte – und sie hatte ganz genau die Blicke am Arbeitsplatz gesehen. Sie wollte es sehen und fühlen. Aber vor allem wollte sie Daphnes Untergang. »Ich habe so gelacht. Man hat richtig gemerkt, dass bei euch die Chemie gestimmt hat und wie viel Spaß ihr gehabt habt«, sagte Astoria Malfoy lächelnd und neigte begeistert den Kopf, bevor ihre Hand über ihren Bauch wanderte. Mittlerweile trug sie wieder enge, schwarze Oberteile und Hosen, da es allmählich kühler wurde. Länger hätte sie Pansy auch nicht in diesen wallenden Kleidern sehen mögen. Sollte sie je die Trends bestimmen, dann kämen jene Kleider in die Geht gar nicht Spalte. Pansy saß zufrieden auf ihrem Stuhl und nippte an ihrem Glas Elfenwein, während ihr die lobenden Worte einer ehemaligen Konkurrentin schmeichelten. Sie war zu dem Schluss gekommen, dass Astoria gar nicht so schlimm war, wie zunächst angenommen. Beinahe redeten sie miteinander, als wären sie Freundinnen. Etwas, das die naive Astoria vielleicht schon die ganze Zeit geglaubt hatte. Pansy warf Blaise einen kurzen Blick zu, der ihr mit einer säuerlich guckenden Daphne im Arm gegenüber saß und grinste. »Danke.« Bescheidenheit kam immer gut an. Außerdem genügte ihr vorerst der böse Blick Daphnes. Es war so schön, sich in ihrem Hass zu sonnen und ihr vollends die kalte Schulter zeigen zu können. Am liebsten hätte sie ihren Freunden mitgeteilt, dass alles nur Daphnes Verdienst war. Doch sie unterließ es. Vorsicht war geboten, wenn sie ihre nächsten Ziele in die Tat umsetzen wollte. »Ob es ein schlechtes Omen ist, dass unser Sohn zusammen mit Potter und Weasley Kindern zur Schule geht?«, fragte Draco unterdessen und während Astoria noch die Augen verdrehte, piepte Blaise‘ Spielzeug. Pansy nannte es jedenfalls so, denn sie kannte den Fachbegriff dafür nicht und Blaise hatte bisher auch lediglich ergänzt, dass es auf einer Muggelerfindung beruhte, die magisch verbessert und verstärkt worden war. Es war seine Quelle für die wirklich guten Stories, denen er immer wieder nachjagte und Pansy hatte schon mit dem Gedanken gespielt, sich selber eines anzuschaffen, doch diese Dinger schien es nicht auf dem Markt zu geben. Das Interessante an dem kleinen Piep-Ding war jedoch das, was es mit Zabini jedesmal anstellte, wenn er auf den Display schaute. Er wurde aufgeregt und seine Augen glänzten, als wittere er gerade die Story des Jahrhunderts. »Pans, wir müssen los. Die Vrasta Vultures wurden gesichtet.« Überrumpelt sah Pansy zu Blaise auf, der seine Jacke schon halb angezogen hatte und sichtlich aufgeregt wirkte. »Die bulgarische Quidditchmannschaft?«, hakte sie nach und kippte sich schnell den Rest Elfenwein die Kehle hinunter, ehe auch sie nach ihrem Mantel griff. »Ihre Ankunftszeit war top secret, na ja, bis eben.« »Moment mal«, knurrte Daphne und stand ebenfalls auf, um Blaise den Weg zu versperren, »Ich dachte, diese Potter macht das ganze Quidditchzeug? Warum soll dann Pansy mit?« O Merlin, war diese Kuh eifersüchtig. Ob sie ihr glauben würde, wenn Pansy ihr versicherte, dass sie insgeheim bereits die Galleonen nachrechnete, die sie nach dieser Story verdienen würde? Und nicht, wie sie am besten Blaise flachlegen könne? Nun ja, gerade war das jedenfalls kein Thema ihrer Gedanken. »Ginny Potter ist schwanger, Daph. Ich werde sie wohl kaum so spät noch benachrichtigen.« Daphne verzog den Mund und setzte sich wieder, während sie Pansy einige bitterböse Blicke zu warf, in denen sich die Parkinson noch einen Moment sonnte. O, wie sie diesen Neid der anderen doch liebte! - Sie apparierten in einem dunklen Raum und Pansy landete auf einem so wackeligen Gestell, dass es sie für einen kurzen Moment in Blaise‘ Arme trieb, da ihr das Gleichgewicht fehlte. Ein leiser Fluch entwich ihren blutroten Lippen und mit unverhohlener Leichtigkeit und ohne einen Mucks zog Blaise sie vor sich auf den festen Untergrund. Sie spürte seinen Körper so erbarmungslos hinter dem ihren, dass ihr einen kurzen Moment lang der Atem stockte, bis sie sich dazu besann, ihrer Umgebung Herr zu werden. Doch die Wärme, die von ihm ausging, benebelte ihre Sinne so sehr, dass sie sich am liebsten hätte fallen lassen. Doch Pansy riss sich jäh zusammen. Sie würde ihren Spaß schon kriegen. Nach getaner Arbeit. Spärliches Licht fiel unter der nächstgelegenen Tür hindurch und machte die Schemen ihrer Umgebung sichtbar, sodass Pansy kurz den Blick schweifen ließ. Sie waren inmitten von Sportgeräten appariert und Blaise schien diese Abstellkammer ziemlich vertraut zu sein, immerhin waren es seine Anweisungen gewesen, die sie hierher gebracht hatten. War das nun gut oder schlecht? Doch diese Frage war keinesfalls vorrangig, denn noch immer fehlten Pansy die Erklärungen, warum sie beide ausgerechnet hier gelandet waren. Blaise griff kurzerhand über sie hinweg und öffnete die Tür einen Spalt breit, sodass sich nun mehr Licht in den Raum schlich und Pansy nach ein paar Augenblicken des Blinzelns freien Blick auf eine Art Umkleidekabine hatte, in der großgewachsene Männer saßen und wie fixiert auf ihren Trainer starrten, der in schnellem bulgarisch eine Ansprache zu halten schien. »Was wollen wir hier?«, flüsterte Pansy, doch sie erhielt nicht sofort eine Antwort. Erst als die den Ellbogen in Blaise‘ Seite stieß, setzte dieser zu einer kurzen Antwort an: »Abwarten.« Pansy hatte das Bedürfnis nach einer weiteren Flasche Elfenwein, denn nach dem Apparieren fühlte sich ihre Kehle immer rau an. Ärgerlich, da es nur ihr so zu gehen schien. Also wartete sie zunächst schweigend, ehe sie sich leicht nach vorn beugte und dabei gegen Blaise stieß, der sofort ein Stück von ihr abrückte. »Willst du mich geil machen oder was?« Sie hörte sein Grinsen durch die Frage hindurch und noch etwas anderes, das ihr nicht gelang zu definieren. Ein stummes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. »Nein, noch nicht«, antwortete sie wahrheitsgemäß und dachte nicht einmal daran, sich wieder vollends aufzurichten. Er konnte ruhig sehen, wie geil ihr Arsch war und dass sie mit Dingen dienen konnte, die seine Daph ganz und gar nicht hatte. Diese Bohnenstange von Greengrass. Zudem klang Pans viel cooler. Pansys Sinne schärften sich jäh, als der Trainer oder Sponsor oder was auch immer – Blaise wüsste es im Nachhinein schon – abschließend in die Hände klatschte und dann in eine Richtung winkte, die Pansy noch verborgen blieb. Sie zog scharf die Luft ein, als eine Gruppe von Mädchen in den Nationalfarben Englands aufmarschierte und sich eine nach der anderen wie selbstverständlich vor den bulgarischen Nationalspielern positionierte. Danach begann etwas, das Pansy sich in ihren kühnsten Träumen nie vorgestellt hätte. »Die feiern da ‘ne Orgie«, murmelte sie entgeistert und Blaise feixte. Zuallererst entging ihr, dass Zabini diese ganz besondere Party mit seinem Piep-Ding festhielt, doch als sie den Blick hob, erkannte sie es über ihrem Kopf in der Luft schweben und eifrig - ohne den kleinsten Funken Blitzlicht - Fotos machen. »Es ging schon lange das Gerücht um, dass die Bulgaren ganz besondere Ansprüche für Freundschaftsspiele stellen, seit sie ihre Erfolgstour feiern. Vierzig Mal ohne Niederlage macht ganz schön überheblich.« »Was du nicht sagst«, erwiderte Pansy kopfschüttelnd und riss ihren Blick von dem Szenario los, als die englischen Cheerleader ihre Höschen verloren. Es war einfach nur zu widerlich, doch skandalös von der feinsten Sorte. O Merlin, was würden sie für Geld mit dieser Story machen! Allein mit den Bildern! »Woher hast du gewusst, dass das heute Nacht passiert?«, fragte sie leise und wandte den Kopf zu Blaise, der nur lässig mit den Schultern zuckte. Er war so viel größer als sie. »Ich habe meine Quellen«, grinste er und kurz verfing sich sein Blick mit ihrem, bevor er weiterwanderte. In diesem Moment wurde ihr bewusst, wie nahe sie ihm nach all den Jahren wieder war und ohne Vorwarnung traf sie die Wucht der Möglichkeiten. Der einzigen Möglichkeit, denn wann würde sich ihr je eine bessere Gelegenheit bieten? Wahrlich hatte sie sich noch nicht groß ausgemalt, wo und wie es sein würde, ihn wirklich zu verführen, obgleich das ihr stiller, lange gehegter Plan gewesen war. Doch was tat man gegen das bloße Schicksal, das sie in dieser Nacht hierhergeführt hatte? Ließ man die Möglichkeit verstreichen? Wohl kaum. »Hey, Blaise, was hältst du von ein bisschen Spaß?«, fragte Pansy kokett und zog eine Augenbraue in die Höhe, während ihr keine seiner Regungen entging. Es waren nicht viele, denn wie jeder Slytherin bekam man es in die Wiege gelegt, bestimmte Emotionen zu verbergen. »Immer gerne«, erwiderte er leise und sie lächelte zufrieden, ehe sie ihre nächste Frage stellte. »Schon mal in einer Abstellkammer gefickt?« »Siebtes Jahr - mit dir.« O Merlin, wie hatte sie das außer Acht lassen können? Aber ja, nachdem Draco so seltsam nach Hogwarts zurückgekehrt war, hatte sie sich kurzerhand auf Blaise eingelassen. Und wo sie es nicht alles getrieben hatten …. »Stimmt«, murmelte Pansy langsam und Blaise‘ Lachen hallte rau in ihren Ohren wider. »Lust auf eine Wiederholung?« Wie zur Antwort umgriff er ihre Taille und liebkoste ihren Hals, als hätten sich mit einem Mal alle Schranken wie von selbst aufgehoben. Es war einer dieser vielen Momente, in denen Pansy Parkinson nicht an die Konsequenzen ihrer Taten dachte. -             Vier Monate später. »Vielleicht schreibe ich ein Buch!« »Über was? «, stellte Ginny Potter die Gegenfrage und ihre Miene ließ die Parkinson nicht daran zweifeln, dass sie ihr alles zutraute, nur eben nicht das. Pansy schnaubte und verschränkte die Arme vor der Brust, während sie in der kleinen, wie immer unaufgeräumten Kaffeeküche des Tagespropheten auf und ab schritt. »Darüber wie Pansy Parkinson die Welt sieht. Es trägt dann den Untertitel Überlebenstechniken. « Ginny unterdrückte ein Grinsen und warf die neuste Ausgabe der Hexenwoche zurück auf den Tisch, ehe sie bissig einwarf: »Dann erklärst du also anhand deiner Eskapaden, wie man es richtig macht und deine Fehler nicht wiederholt?« Im Laufe der Monate hatte sich etwas an ihrer Beziehung zueinander geändert. Fakt. Pansy ging zwar nicht so weit und nannte eine ehemalige Gryffindor und zudem noch eingeheiratete Potter ihre Freundin, doch sie gab zu, dass sie und Ginny sich angenähert hatten und platonisch auf einer Wellenlänge lagen. Die Potter seufzte. »Niemand würde es kaufen.« Direkt wie immer. Ein weiterer Grund sie nicht als Freundin zu bezeichnen. »Dann verkaufe ich wohl doch besser das Balg«, zischte Pansy beleidigt und griff sich einen weiteren Donut. Den dritten. Aber hey, sie würde ohnehin fett werden. O Merlin. Sie würde fett werden! »Hast du es Marcus schon gesagt?« Pansy verdrehte genervt die Augen. »Hast du es gleich Potter erzählt?« Die Rothaarige blickte einen kurzen Moment verwirrt drein, ehe sie langsam nickte. O Merlin! Diese elenden Gryffindors und ihre verdammte Ehrlichkeit in allen Lebenslagen! »Ein Baby ist etwas ganz Großartiges.« »Ehrlich?« Eine werdende Mutter mit bereits einem Balg an der Backe musste doch wissen, wovon sie sprach, oder? »Nein, aber du bist noch nicht bereit dafür, dass ich dich im Club der Fetten begrüßen kann. Selbstmordgefahr.« »Wo?« »In deinem Gesicht.« »Ist es überhaupt von Flint?«, fragte Ginny forschend und Pansy wich noch ihrem Blick aus, da war es schon zu spät. »O, ist es nicht? Na ja, irgendwie wundert es mich nicht.« »Was soll das heißen?«, erwiderte die Parkinson spitz und Ginny zuckte mit den Schultern. »Flint sieht nicht so aus, als hätte er Spermien, die den Weg bis in den oberen Eileiter bewältigen.« »Doch, doch, es ist seins«, versicherte sie schulterzuckend. Sie war eine Slytherin. Und sie hasste Blaise Zabini – wiederholte sie sich? Ja, okay, aber sie hasste ihn wirklich. Zunächst hatte alles ganz harmlos begonnen, als Spaß. Nicht mehr und nicht weniger. Sie hatten es einmal miteinander getrieben und ein Kind entstand bei solch belanglosem Sex doch lediglich in sehr schlechten Muggelfilmen. Doch leider war es nicht bei einem Mal geblieben und irgendwann, ja, da hatte sie doch tatsächlich ihre Quittung bekommen. Nun war sie schwanger und es stand außer Frage, dass das Kind von ihm war, denn Marcus steckte sein Ding nicht mehr in ihre Angelegenheiten – Zabini tat es. Eigentlich hatte sie sich ein Baby gewünscht, seit Astoria verkündet hatte, sie bekäme eines, aber unter diesen Umständen hatte Pansy nicht mal eine Ahnung, ob sie das Kind überhaupt wollte. Im Prinzip hatte sich ihr Leben wunderbar neu geordnet, da sie es in den Griff bekommen und angefangen hatte, neu zu gestalten. Endlich hatte sie Galleonen gehabt, um sie auszugeben – dabei würde sie in die Frühjahrskollektion nicht mal mehr reinpassen. Es war zum weinen. Denn eigentlich stand ihre Entscheidung ohnehin fest. -             Fünf Monate später. Die merkwürdigste Erfahrung, die eine Frau in ihrem Leben je zu bewältigen hatte, war nach Pansys Auffassung – und sie hatte es ja nun durch -, einen Wurm in die Welt hinaus zupressen und eben jenes glitschige, blutüberströmte Ding kaum Sekunden später in die Arme gedrückt zu bekommen. Es war so abartig gut; kaum in Worte zu fassen. Und doch war es die leichteste Geburt ihres Lebens gewesen. Zehn Stunden Wehen gegen fünfundzwanzig Jahre unkoordiniertes vor sich hin leben waren erträglicher, als sie zunächst angenommen hatte. Und der Wurm war perfekt. »Sie sieht aus wie ich«, sagte Blaise trocken und musterte die im Bett sitzende Pansy, die langsam ein Bündel hin und her wiegte, aus dem ein winziges Etwas blickte, dessen Hautfarbe einem sahnigen Karamell glich. Er verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Kommode; eine Haltung, die Pansy ahnen ließ, dass er wohl erst gehen würde, wenn sie ihm eine befriedigende Antwort geliefert hatte. Und nein, natürlich hatte sie ihm nie die ganze Wahrheit erzählt. Sie war keineswegs je in sein Büro gestürmt und hatte geschrien, dass er Vater werden würde oder dergleichen. Nein, offiziell war es Marcus‘ Kind. Dabei konnten sich die Gelehrten ruhig streiten, wie er so etwas Großartiges zustande hatte bringen können. »Vielleicht ein bisschen«, erwiderte sie gelassen, doch er verdrehte nur die Augen. »Leg die Karten auf den Tisch, Pans. Es ist offensichtlich, dass das Kind nicht von Marcus ist!« »Warum traut ihr ihm nur alle so wenig zu?«, lächelte sie leicht, ehe ihre Miene unter seinem Blick ernst wurde. »Ja, na und? Es ist deins, aber es ändert nichts.« »Wieso nicht?« In seiner Stimme schwang seltsamer Unwille mit und eine ganz untypische Gereiztheit lastete unübersehbar an seiner Erscheinung. Etwas, das sie innerlich lächeln ließ. Nein, er wäre nicht bereit. Er konnte vielleicht die Wahrheit ertragen, aber sie rechnete mit einem einsetzenden Vaterinstinkt in etwa fünf bis sechs Jahren. Und wer wüsste schon, wie die Dinge dann lägen? Marcus hingegen war reif für ein Kind. Hatte die nötige Zeit gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen und sogar die Wände des Kinderzimmers ganz in Muggel-Manier rosarot angestrichen. Er würde ein guter Vater sein. Marcus hatte sein Leben mit der Nachricht, dass sie schwanger wäre, umgekrempelt; den Job gewechselt und sie umsorgt. Seine Freunde spielten nunmehr nur noch die zweite Geige und Pansy hatte ihn auf eine neue, alte Weise lieben gelernt. Er würde ein guter Vater sein. Blaise brauchte noch Zeit, er war noch ein halbes Kind. Okay, vor einem halben Jahr war sie auch noch eines gewesen, doch die bestehende Ordnung wollte sie keinesfalls über den Haufen werfen. Daphne war seine Frau und Pansy würde es ihr überlassen, ihn großzuziehen. Sie hatte, um ehrlich zu sein, keinen Bock auf zwei Kinder. Auch wenn der gute Sex ein erheblicher Pluspunkt wäre. »Was machen wir jetzt?«, fragte Blaise weiter und sein Blick verriet ihr Unsicherheit, die sie auch einmal gespürt hatte. »Nichts, alles bleibt normal«, sagte sie schlicht. »Du bist mit Daphne verheiratet. Ich heirate demnächst Marcus. Alles ist wunderbar. Du musst dir keine Gedanken machen.« »Du meinst also wirklich, Daph wird diese Sache nie durchschauen? Denn sie ist viel klüger als dein Kerl. Das wird nicht funktionieren.« »Wird es, vertraue mir. Ihr Stolz ist viel zu groß, und um sich und ihr Weltbild zu schützen, wird sie alles glauben außer das Offensichtliche. Sie ist der Typ Frau für's Betrügen, weißt du noch?« Blaise' Lippen verzogen sich zu einem kleinen Grinsen, ehe er sich kopfschüttelnd von der Kommode schwang und zu ihr hinüber kam. »Wie wirst du sie nennen?« »Polly, denke ich.« »Das ist nicht dein Ernst!« »Besser als Scorpius oder Albus Severus«, argumentierte Pansy vehement und dachte an eben jene kleinen Jungen, die sich irgendwann in Hogwarts mit ihrer Kleinen herumzuschlagen hatten. Sie wäre selbstverständlich wie die Mutter und der Vater in Slytherin. Ein bisschen listig, sehr klug, ein bisschen böse und wunderschön. »Genauso schlimm«, sagte Blaise nur trocken und verdrehte die Augen. »Nenn sie Blair oder so.« »Blair klingt wie Blaise« »Der Name passt perfekt, Pans.« »Vielleicht«, räumte sie ein. Daphne Zabini arbeitete im St. Mungo. Und doch hatte sie ihren kleinen Hintern nie zu Pansy geschoben und ihr ordentlich zum Nachwuchs gratuliert! Obwohl es ihr Arbeitsplatz war! Sogar Heilerin Agnes war freudestrahlend hereingeschneit – wohl, weil Pansy nun doch weit über Vierzig werden würde; sie hatte ja endlich einen Grund, alt zu werden. Sogar Harry Potter war vorbeigekommen und war das nicht schon beinahe unmöglich? Okay, sie und Ginny waren befreundet, aber dass die ihre ganze Familie angeschleppt hatte, um das Baby zu sehen, das hatte sie schon schockiert. Zudem war der zweieinhalbjährige James frech und verzogen, aber wer wusste schon, was aus dem Balg noch mal werden würde? Hauptsache, Blair würde ihn nie daten. Danke, Merlin! Hermione Weasley und ihre Familie hatten ihr eine Karte zukommen lassen. Auch sie hatte im letzten Monat geworfen – ja, Pansy sagte ja auch, dass sie selbst geworfen hatte wie Testral oder Hippogreif – und sie hatte sich sogleich schlecht gefühlt, nicht auch zu Rose' Geburt eine Karte geschickt zu haben. Wie dem auch sei – jeder hatte sich irgendwie gemeldet und ihr Glückwünsche zuteil werden lassen. Aber nein, diese Daphne hatte keine Manieren. Astoria dafür viel zu viele, na ja, Merlin verteilte Tugenden ungerecht, war es nicht so? Im Endeffekt hatte Blaise ihr zu erklären versucht, was Daphne so wurmte, nämlich, dass Astoria und sie bereits Mutter geworden waren, es jedoch bei Daphne nicht zu klappen schien. (Jedenfalls lag’s nicht am Vater, wie Pansy freudig und gehässig zugleich jederzeit hätte belegen können.) Und doch war es eben jene, ach so verzweifelte Daphne, die sie am Ausgang des Krankenhauses an jenem Tag erwartete, an dem Pansy mit der Kleinen nachhause ging. Das altbekannte, böse Lächeln schlich sich auf das Gesicht der Greengrass Schwester, doch Pansy hielt ihrem Blick unbeeindruckt stand. »Du siehst noch sehr dicklich aus, Pansy. Funktioniert es nicht mit dem Abnehmen?« Ach ja, hatte sie sich eigentlich schon gerächt? Nein, bedachte Pansy, ehe sie zu einer Antwort ansetzte. Denn nein, obgleich sie alle Möglichkeiten der Welt während ihrer Schwangerschaft gehabt hatte, ergriffen hatte sie diese dennoch nie. »Ich hab was, was du nicht hast – ist mir klar, dass du mich hasst.« Daphne erstarrte und ihr Lächeln glitt ihr vom Gesicht, so schnell wie ein Eis im Sommer schmolz. »Wie bitte?« Pansy zuckte unschuldig mit den Schultern und spielte mit einer Haarsträhne, während sie sich auf den Kinderwagen stützte. »Blair«, lächelte sie leicht und achtete besonders auf die Betonung. Sie sagte keineswegs Blaise und doch schien es ihr, als flackere einen kurzen Moment Erkenntnis in Daphnes Blick auf, ehe sie die Kontrolle wieder an sich riss und eine undurchschaubare Miene auf ihr Gesicht schlich. Dann drehte sie sich um und ging. Ob sie die Wahrheit nun kannte? Wer weiß. Niemand von ihnen wusste, wie die Zukunft aussehen würde. Marcus und Pansy? Daphne und Blaise? Wer wusste das schon?             Blaise und sie? Irgendwann. Vielleicht. Ende. nachwort - ja, es hat mich entjungfert, diesen os zu schreiben. erstens hab ich noch nie zuvor an einem wichteln teilgenommen - , ich hoffe es gefällt dir. zweitens hab ich noch nie was zu pans&blaise gelesen. nun bin ich ganz zufrieden, vor allem weil pans eine gute entwicklung gemacht hat, wie ich finde. (: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)