Bad Apple!! von abgemeldet (Project has started. Continue.) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel der Ahnungslosigkeit I. ------------------------------------------ „Das ist Ylva.“ Hallo Ylva. Naja... Ich wusste nicht so recht. Sie war irgendwie komisch. Nicht, dass ich sie schon kennen würde. Aber es war vielleicht ihr Aussehen was mich an ihr störte. Ylva sah nämlich auf den ersten Blick so aus, wie ein Mädchen, was man persönlich nicht kennen will, weil es wie eine Cola ist. Süß, ungesund und wird gern untereinander geteilt. Nicht, dass ich sie nicht mögen würde, ich kannte sie ja noch nicht! Wahrscheinlich ist sie nett, das sind die meisten hier. Und komisch sind die meisten auch. Was an ihr seltsam aussah, war eigentlich nur die Frisur. Und die Hose. Sie trug ihre platinblonden Haare offen, und eine sehr dicke Strähne fiel ihr über ihr linkes Auge. Oh ihre Augen...! Die, das musste ich zugeben, waren der absolute Hammer. Ein richtiges Eisblau, kalt, unerbittlich, aber sahen halt sehr interessant aus. Und ihre Hose erinnerte mich an einen Hip-Hopper. Nur deswegen mochte ich sie wohl nicht. Ich bin auch verhaltensoriginell und seltsam, ich weiß. „Neben der Weißhaarigen ist ein Platz frei, setz dich.“ Die Neue nickte und ließ ihren Popo auf den Platz neben der genannten Person nieder. Das war ich. Womit wir bei dem Seltsam wären, weiße Haare. Und das ungefärbt.. Ich nenne mich persönlich, ganz liebevoll, einen wandelnden Gendefekt, und so sah mich Ylva auch gerade an. „Skål!“ Ich lächelte sie fröhlich an, und ihr Blick wurde ungewöhnlich verwirrt. Vielleicht war das nicht so die gute Begrüßung.... Skål war ein Wort, was man in unserer Sprache mit „Prost!“ verbinden würde. Und vielleicht war ich auch einfach ein zu hübscher Anblick in diesem Moment.... Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, was ziemlich schnell ging, schaute Blondie mich neugierig an. „Trägst du Kontaktlinsen?“ „Nö.“ Ein weiterer Gendefekt meinerseits: Ich besitze lila Äuglein. Ich hätte eigentlich blaue Augen, aber weil die Blutgefäße sich mit meiner Iris vermischen wirken sie lila. Sehr einfach, aber auch sehr selten. Weiße Haare habe ich, weil meine Zellen keine Farbstoffe produzieren, wie bei einer alten Frau... Ein schweres Los, sich nicht über das erste graue Haar ärgern zu können. Ob sie das als Ironie und oder Sarkasmus genommen hat, wusste ich nicht so genau, jedenfalls schwieg sie mich den Rest des Schultages nur noch an. Ziemlich komisch, aber dass sie mir ziemlichen Ärger besorgen würde, hätte ich nicht vermutet. Aber meine Eltern haben auch gedacht, dass ich ein nettes Mädchen bin. So kann man sich täuschen. Während unsere Lehrerin weiterhin versuchte, uns Mathematik ins Gehirn zu zwängen, machte ich das selbe wie immer, und starrte Leute an. Was für ein Glück, dass ich eine neue Banknachbarin habe, ich hatte großes mit ihr vor! Endlich, nach vielen Jahren, würde ich meinen Plan verwirklichen, und bei einer Menschenausstellung den ersten Platz belegen. Ich war zu Tränen gerührt und fing an zu weinen. Nicht so schlimm, das machte ich oft in Mathe. Keine Sorge, aber das meiner neuen Banknachbarin zu erklären, war mir doch ein wenig zu dumm. Ich schob ihr einen kleinen Zettel herüber. Nach der Schule bei den Bänken. ♥ Ylva zog eine Augenbraue hoch, jedenfalls die, die man sah. Was sie wohl dachte? Bestimmt versaut. … Nein, das war ich. Was die blonde Schwedin erwartete, war bei weitem nicht so schlimm, wie manche vielleicht erwarten würde. Es war Standard in unserer Klasse, die neuen Mitschüler einzuweisen. Also saß unser kleiner Trup, das Willkommenskommitee, wie immer in den Schatten der Bäume, lachte, redete, bis Ylva dann endlich da war. „Shii?“ Ich drehte mich um. „Ay ay Captain?“ Alex, der mich gerufen hatte, schaute mich genervt an. Ich wusste, dass ich Ylva zu betreuen hatte, ich sollte auch alle vorstellen und heute war zu dem kein guter Tag, um mit dem Braunhaarigen zu spaßen. Manchmal denke ich, dass er auch seine Periode bekommt, aber bisher konnten mir die Mitbewohner von ihm keine Anzeichen auf Binden und Tampons geben, wir Drei würden aber bestimmt nicht so schnell aufgeben. „Joooo...“ Alle sahen mich mit großen Augen an. Ich hasste es abgrundtief im Mittelpunkt zu stehen, zudem war es das erste Mal dass ich jemanden vorstellte. „Willkommen erstmal an unserer schönen kleinen Schule. Ich denke wir werden uns hier alle vertragen. Ich bin übrigens Shii, aber das weißt du sicherlich schon.“ Nö, wusste sie nicht. Ich fand es ja nicht so prickelnd, mit ihr zu reden. Aber sie schwieg weiterhin. Langsam kotzte es mich richtiggehend an. Weiter. Ich wies mit einer Geste auf Alex. „Das ist Alex... Er wird mal unser Superstar!“ Ich grinste als er mich böse anschaute. „Spaß, aber ist Sänger unserer kleinen Band, die wir hier haben. Ich finde er singt gut... Egal.“ ich machte eine kurze Pause, als ich Alex leicht verträumt ansah. Er war einfach so süß, tut mir Leid, wenn das gerade etwas „Girlie-mäßig“ herüber kommt. Er strich sich eine Strähne aus den Augen und starrte weiter mit seinen dunklen Augen auf den Rasen. Und so ging es weiter im Text: Jesper, der blonde Däne der immer gern zu Späßen bereit war, am liebsten noch mit Ole. Er kam, wie Ylva, aus Schweden. Kazuya war ein sehr stilles Mädchen, sie hatte lange bläulich-schwarze Haare und braune Augen. Ich mochte sie – aber sie mich nicht.... Was soll's. Tiffany war die Freundin von Ole, sie kam aus Amerika und hatte Wurzeln in Mexiko, was man ihr deutlich ansah. Die Jüngste in unserer Gruppe war die kleine Fenja. Der Schuldirektor war ihr Vater. Diejenige die hier noch fehlte war Anja – sie kam heute nicht zur Schule, da es ihr nicht besonders ging. Ich teilte mir mit ihr ebenfalls ein Zimmer, so wie ich es mit Ylva machen würde. Natürlich hatten wir noch mehr Leute in der Klasse, nicht viele – aber die, die gerade vorgestellt worden sind sind Hauptbestandteil unserer „Clique“. „So, ich muss weg!“ Jesper streckte sich. „Fußballtraining.“ Ole nickt, beide standen auf. Sie waren ein Herz und eine Seele, wenn man sie getrennt sah, dann lag das daran, dass jemand der beiden den Kühlschrank leer gefressen hatte. Über Essen ging bei ihnen keine Freundschaft. Ich sah den beiden nach. „Gut, ich führ Ylva ins Wohngebäude... Kommt jemand mit?“ Schweigen. Ja, so was war nicht unterhaltsam, aber deswegen musste man mich doch nicht alleine lassen? .. mit Ylva! Nichts gegen sie, aber ihr Schweigen machte mir Angst. „He he, Alex! Was ist los?“ Ich schlug im freundschaftlich auf die Schulter, doch er zuckte stark zusammen, Der Gute hatte wohl heute nicht seinen Tag. „Wann ist der Geburtstermin?“ Er sah mich böse an, böser als ich es gewöhnt war. Wow, dem war heute wohl wirklich eine Laus über die Leber gelaufen bin. Der Schwangere drehte sich wieder um und zeigte mir wortwörtlich die kalte Schulter. Ich konnte sehen wie er nachdenklich in Kazuyas Richtung blickte. Ich ging langsam von hinten an ihn heran und raunte ihm in sein Ohr: „Da ist wohl jemand verliebt?“ Er wurde rot und ich fing an zu lachen. Volltreffer! Es wäre mir zwar lieber, wenn ich die Glückliche wäre... „Halt die Schnauze Shii. Zeig Ylva euer Zimmer, geh lernen, was auch immer. Du nervst.“ Dann ging er einfach weg und ließ mich ratlos stehen. Ylva sah ihm fragend nach. „Was ist mit dem los?“ „Da wären wir!“ Die Blonde sah sich um. „Es ist nett hier.“ Es klang etwas überrascht. Na klar, wnn jemand wie ich darin wohnt, müsste das Zimmer ja eine einzige Bruchbude sein, oder wie?! Hier ist alles stinknormal. „.... SHIII! Was ist DAS?!?“ Geschockt sah meine neue Zimmerkollegin vor ihre Füße. „Da ist mein Haustier, Freddy. Freddy, das tapfere Hühnchen.“ … Naja, ich hielt mir halt ein Huhn als Haustier. Hey, dafür hatte ich wenigstens jeden Tag frische Eier! Freddy war ein weißes, zerzaustes Huhn, das ein rosa Cape trug. Sie hatte es sich selbst ausgesucht. Und warum ein weibliches Haushuhn einen männlichen Vornamen trug? Lassen wir das... „Darfst du das?“ „Ja, ich hab den Direktor persönlich gefragt.“ Ungläubig schaute Ylva auf das Tier vor sich. Ich hatte das starke Gefühl, dass sie etwas ängstlich war... etwas sehr. „Ich.. ich hab Alektorophobie, das Vieh muss w-weg!!“ Ich lachte laut auf. Das sollte wohl ein Scherz sein? Doch bevor ich antworten konnte, tappste Anja zu uns, sie war kurz im Bad und hatte uns gehört – naja, Kunststück. Anja kam aus Deutschland. Ihre langen, zerstrubbelten braunen Haare hatte sie sich zu einem losen Zopf umgebunden. Nun ging sie freundlich auf die Schwedin zu. „Hi, ich bin Anja.“ Sie lächelte ihr Gegenüber freundlich an und – das war das erste Mal, dass ich sie so sah – Ylva lächelte zurück! „Ylva.“ „Okay, Ylvchen. Klingt süßer.“ Die beiden kicherten schon jetzt wie beste Freundinnen und ich konnte nur ratlos zusehen. Mit fließendem Übergang zeigte Anja „Ylvchen“ ihr Bett. Unsere „Wohnung“ bestand aus einem Eingangsbereich, das Wohnzimmer, dem Schlafraum mit drei Betten und einem Bad. Es war zwar klein, aber doch recht gemütlich. Schränke waren auch für jeden vorhanden, so dass dies kein Problem war. Die meisten wohnten hier nur das Schuljahr lang, aber es bestand auch die Möglichkeit auf dem Campus zu bleiben. So vergingen die ersten zwei Wochen mit der Neuen relativ ereignislos, aber das sollte sich bald ändern. ___________________ Ahh~ Ich verrat jedenfalls nicht so viel über die FF mit dem Kapitel, gomen ne! Das zweite Kapitel ist jedenfalls aufschlussreicher und schon fast fertig. Kekse und Äpfel für Kommi-schreiber. Kapitel 2: Kapitel der Ahnungslosigkeit II. ------------------------------------------- Es war drei Uhr morgens als ich aufgewacht bin. Um, naja.. halt mein Geschäft zu verrichten, aber ich wünschte mir, ich hätte es besser nicht getan. Nicht das, was die versauten Leute unter euch denken. Etwas Größeres, was der Anfang eines großen Abenteuers darstellte. Ein Kampf um Leben und Tod – wie in einem schlechten Buch, das langweilig beginnt, ewig braucht um Spannung aufzubauen und die beste Szene mit drei Wörtern abgeharkt. Naja, vielleicht besser, immerhin war es das Leben und das hielt bekanntlich immer eine Überraschung parat. Zurück zum Thema. Ohne die beiden anderen Mädchen von meinem Zimmer zu wecken, schlich ich also zum Bad. Verrichtete mein Geschäft, Händchen waschen.. Jedenfalls fiel mein Blick in den Spiegel. Mir blieb für einen kurzen Moment der Atem stehen. Meine Augen. Sie glühten. Ich strich mir den langen Pony aus dem Gesicht und sah nochmal in den Spiegel. Eindeutig. Oder ich träumte. Meine eisblauen Augen glühten bedrohlich und gaben mir im Dunkeln schwache Umrisse meines Gesichtes und meiner Umwelt frei. Ich bekam eine Gänsehaut. Das war bestimmt nur ein Traum! Hinter mir ging die Tür knarrend auf, Shii. Ich lief schluchzend zu ihr und warf mich in ihre Arme. „Sag mir, dass das alles nur ein Traum ist, bitte, bitte, Shii!“ Ich sah zu ihr hoch. Sie hielt die Augen geschlossen und schüttelte bekümmert den Kopf. Dann sah sie mich an. Ihre Augen glühten ebenfalls und ihre lila Augen sahen mich ungewohnt kühl an. „Was ist das?!“ Ich packte sie und schüttelte sie durch. „Das ist nicht normal!“ Sie sah mich unverwandt an. Sie flüsterte etwas, was ich nicht verstand. Apfel? Ich sah sie fragend an. „Komm mit.“ Shii und ich begaben uns ins Wohnzimmer, wo auch Anja auf uns wartete. Das Licht war aus, doch auch ihre Augen sonderten ein seltsames Licht ab. Ich habe das noch nie bemerkt.. Nachts sahen wir uns nicht, weil entweder Licht an war oder wir schliefen. Das war das erste Mal, dass wir uns so.. im Dunkeln ansahen. Ich schaute aus dem Fenster. Es pisste wie verrückt. Meine Mutter hatte mir früher immer erzählt, dass der Himmel weinte, weil etwas ganz schrecklich Böses passierte. Ich schluckte. Ihre Geschichte könnte in diesem Fall wohl stimmen. Anja zündete eine Kerze auf dem Couchtisch an und schaute mich an. Durch das Kerzenlicht wirkte sie noch beunruhigender. „Hast du schon davon gehört?“ Ich sah sie verwirrt an. „Wovon?“ Die Weißhaarige stand auf und ging zum Fenster. „Dem Projekt... Was sie hier durchführen.“ Ich verstand nix. Anja erklärte weiter. „Es... es gibt ein Gerücht. Über diese Schule. Warum sie mitten im Niemandsland ist, dennoch so intelligente Schüler führt.“ Sie machte eine Pause und sah nach unten. „Will jemand Kakao?“ fragte die Weißhaarige in die Runde und erntete genervte Blicke. Sie zuckte mit den Schultern und beobachtete weiter den Regen. „Was für ein Projekt?“ fragte ich weiter. Ich hatte immer noch Gänsehaut aber es packte mich. „Dass wir alle Versuchskaninchen sind. Keine Ahnung, sie sollen uns irgendwo, wahrscheinlich im Essen, ein Medikament untermischen.“ Ich starrte sie geschockt an. Ich träumte bestimmt nur, bitte bitte bitte! Eine Droge in meinem Essen?! Das sollte wohl ein Witz sein, so schlecht schmeckte es auch nicht! … nun ja, ich musste zugeben, dass das bei einer Schulkantine selten war, dass es schmeckte. „Ylvchen, denk nicht wieder ans Essen.“ Diesmal war es Shii, die mich ermahnte. Volltreffer. Ich sah schuldig zum Boden. „Was soll die Droge bewirken...? Außer Augen, bei denen ich mir in die Hosen machen könnte?“ Anja schwieg, und die Japanerin antwortete an dieser Stelle. „Eine Persönlichkeitstrennung. In 'Gut' und 'Böse'. Das Böse soll aber verderben bei der Teilung, sodass nur 'perfekte' Menschen übrig bleiben, gottgleiche Wesen... So würde ich es nennen. Ob das funktioniert ist fragwürdig...“ Sie durchbohrte mich mit ihrem Blick und ich fühlte mich selbst schon fast schuldig dafür, dass ich Teil dieses verrückten Versuches war. Wenn es denn stimmte, aber eine andere Erklärung gaben sie mir nicht und ich glaubte in diesem Moment fest daran, dass ich in einem Irrenhaus war. „Und die Nebenwirkungen... Was denkt ihr?“ Die Antwort erschütterte mich, auch wenn sie so offensichtlich schien. Wir würden alle sterben. Denn wenn das Böse die Macht übernahm, würde ein winziger Tropfen reichen und jemand würde zu morden anfangen. Das Ende der Moral, der Zivilisation. Ich schluckte. Aber... wenn das Ziel gottgleiche Wesen sind... „Sind wir Teufel?“ Schweigen. Es zog mich in die Tiefe der Ungewissheit und ich krallte meine Hände in meine Oberarme und sah geschockt zu Boden. Das dürfte doch wirklich nur ein schlechter Scherz sein... Nein es musste! So etwas Lächerliches, wie konnte ich nur daran glauben, ohne zu zweifeln? Doch ich zitterte trotzdem wie Espenlaub. Shii schritt auf mich zu und gab mir ihre Jacke, die sie trug. Sie flüsterte. „Vergiss es einfach, wenn das zu viel für dich ist... Es ist nur ein Gerücht. Wir reden nicht darüber... Verstehst du?“ Die letzten beiden Worte hauchte sie mir in mein Ohr und ließen mich eine Gänsehaut bekommen. „So, gehen wir wieder schlafen, Leute?“ Motiviert stand Anja auf, als wäre nichts passiert, und trottete zugleich mit Shii in den Schlafraum. Ich folgte den beiden wortlos, blieb jedoch am Fenster stehen. Es regnete immer noch, aber da stand eine Person. Ich versuchte zu erkennen, wer es war, aber Shii schleifte mich schließlich zurück ins Bett. „Ich will nach Hause“ dachte ich noch, als ich schließlich wieder in den Schlaf fiel. Als ich aufwachte merkte ich, dass ich...nicht mehr an der Stelle lag wo ich eingeschlafen war. Ich drehte mich um und sah die Kante meines Bettes. Von unten. Ein Arm hing heraus und als ich blinzelte, stand ich verschlafen auf. Die Person schlief noch. Meine Chance. Ich schlich an sie heran, merkte nebenbei aber noch wie Anja mich beobachtete. Ich schritt ran das Bett und dann an das Gesicht des Eindringling der mich rausgeschmissen hatte. Ich räusperte mich kurz. „SHII DU DUMME KUH!“ schrie ich ihr ins Bett und zog ihr gleichzeitig die Bettdecke weg, wobei sie neben mich kullerte. Verwirrt sah sie mich an. „Was ist?“ Ich hatte das starke Verlangen meine Hand gegen meine Stirn zu klatschen, aber ich ließ es. Stattdessen meinte ich zu ihr, dass es Zeit wäre aufzustehen, was sie sogar tat. Anja konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, was die Weißhaarige aber nicht bemerkte. Die Japanerin verschwand sogleich in der Dusche und ich legte mich noch einmal ins Bett und genoss die Ruhe. „Ylva?“ Anja schaute mich durchgehend an. „Mhh...?“ murrte ich nur und genoss die Wärme, die mein Bett noch hatte. „Hast du gestern auch jemanden gesehen?“ Ich setzte mich auf die Bettkante und legte meinen Kopf schief. Dann nickte ich. „Ich weiß aber nicht wer.“ „Mh...“ Unsere Stille wurde unterbrochen als die Tür aufgestoßen wurde und eine kleine Person sich direkt auf mich stürzte. „WO IST SHIIIIIII???“ brüllte sie mich an. Ich massierte meine Schläfen. „Im Bad, duschen.“ ich hielt sie gerade noch rechtzeitig fest, damit sie nicht zu ihr rannte und sich an ihren geliebten Gendefekt ranschmiss. „Ich geh Brötchen kaufen...“ murrte Anja nur genervt, die mittlerweile schon mit Umziehen fertig war. Ich ging in die Küche und setzte mich an den Tisch, gefolgt von der kleinen Braunhaarigen, die mich ständig ansah, als ob ich ein Alien war. Eigentlich war ich das auch... Alien hieß eigentlich auch nur Fremder, also, was soll's. „Wie lange braucht Shii-sensei?“Ich zog eine Augenbraue hoch. Sensei? „Nicht so sehr lange. Wieso Sensei?“ Fenja richtete sich stolz auf. „Sie bringt mir japanisch bei! Aber, Tantchen, was ich dir eigentlich sagen wollte... Du willst doch Medizin studieren oder?“ Es klang mehr wie eine Feststellung, ich nickte trotzdem. „Dann.. kannst du meine Mama aufwecken? Sie schläft... und das schon viel zu lange. Papa sagt, sie wird bestimmt irgendwann wieder aufwachen, aber...“ Ich sah wie sich Tränen in den Augen der kleinen bildeten und wollte sie in den Arm nehmen, ich wusste wie sich das anfühlte. „Ich fürchte, so viel weiß ich noch nicht...“ Ich sagte es leise, aber sie reagierte sauer. Sie stand auf und stellte sich direkt vor mich und versuchte wohl imposant zu wirken. Mission failed³. „Soll ich dir was sagen?! Du hast einen schlechten Apfel bei dir, genau!“ Ich sah sie verunsichert an. Wie? „Und weißt du was?“ Sie trat näher an mich herang, zog mich an meinen Haaren auf ihre Höhe herunter und raunte mir zu. „Ich sehe dich. Du wirst erhängt werden, in der Kantine, das Blut verbreitet seinen Geruch im Raum und dein Herz wird zerstückelt in der Ecke liegen. Und irgendwer... wird lachen.“ Sie sah mich kalt an und grinste. Dann drehte sie sich um und ging in Richtung Tür. „Viel Spaß.“ wünschte sie mir noch fröhlich, als sie die Tür knallen ließ Shii, die gerade aus dem Bad kam, hockte sich neben mich, da ich immer noch auf dem Boden saß. „War was?“ Freddy gackerte verwirrt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)