White Angel & Black Soul von akai-tsuki (MxS) ================================================================================ Kapitel 1: the one and only --------------------------- Wir trafen uns auf einem Jazzkonzert. Sie erzählte mir wie sehr sie die Musik lieben würde und ich stimmte ihr zu. Sagte ihr, wie wichtig die Musik für mich wäre. Darauf lächelte sie mich so strahlend an, dass ich nicht anders konnte als ihr Lächeln zu erwidern. In ihr Lächeln habe ich mich zuerst verliebt. Wir tauschten unsere Handynummern aus und trafen uns fortan jedes Wochenende. Sie war so fröhlich, hatte eine solche Lebenslust in sich, dass mir die Wochenenden viel zu kurz vorkamen. Wir besuchten gemeinsam Konzerte, kauften CDs und fuhren an den Strand. Ich weiß noch wie bildhübsch sie in ihrem Bikini ausgesehen hat. Wie sie mich schüchtern angelächelt hat, weil sie sich nicht sicher war ob sie mir auch gefällt. Damals wie heute kann ich über ihre Sorge nur den Kopf schütteln, war sie für mich doch die schönste Frau der Welt. Sie hatte blondes, schulterlanges Haar, grüne Augen und helle, weiche Haut. Sie hatte keinen besonders großen Busen, doch mich störte das nicht. Sie war einfach perfekt, überall. Eines Abends saßen wir gemeinsam bei mir zu Hause und ich spielte ihr ein bisschen auf meinem schwarzen Piano vor. „Traurig!“, hatte sie dazu gesagt und fing an zu singen. Sie passte sich perfekt meiner Melodie an und ihre Stimme wirkte auf mich engelsgleich. Sie verlieh meiner Melodie eine Stimme, formte meine Gedanken zu einem Lied und das ganz ohne Songtext. Es schien ihr nicht einmal schwer zu fallen. Zu jeder Melodie fiel ihr sofort ein Text ein. Wir ergänzten uns perfekt. An diesem Abend sagte sie mir dass wir zusammen gehörten. Ihre Stimme und meine Melodie. Ich glaubte ihr sofort. Sie hatte gute Kontakte in der Musikbranche und es dauerte nicht lang um in einem dieser Nachtclubs auftreten zu können. Sie hat sich der dortigen Atmosphäre angepasst und mit einer solch erotischen Stimme gesungen, dass ich sie sofort wollte. Ich war selbst erschrocken, welch Emotionen allein ihre Stimme in mir auslösen konnte. Nur kurze Zeit später gestand ich ihr, dass ich mich in sie verliebt hatte. Ich war ziemlich nervös, da ich sonst nicht der Typ für Liebeskram war, aber bei ihr schien es gar nicht so schwer. Ihr Blick war erst überrascht und dann ganz weich und liebevoll gewesen. Sie schenkte mir ein wunderschönes Lächeln und sagte dass es ihr wie mir ginge. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Ich schloss sie in meine Arme und küsste ihre Lippen. Sie schmeckte so süß. Wir liebten die Musik. Sie liebte meine Melodie. Ich liebte ihren Gesang. Wir liebten uns. Wir gründeten ein Duo und traten immer häufiger in irgendwelchen Clubs auf und gaben sogar ein Konzert. Wir nannten uns Black & White. Als unsere erste CD veröffentlicht wurde tänzelte sie durch meine Wohnung und sah so glücklich aus. Die Musik war ihr Leben, unser Leben und das sah man ihr deutlich an. Wir waren beide im Rausch des Erfolges gefangen, aber vor allem im Rausch der Musik. Die Zeit mit ihr schien endlos und war wunderschön. Sie schaffte aus jeder Kleinigkeit etwas Wunderbares und ich konnte mich nicht einmal mehr daran erinnern, wann es mir das letzte Mal schlecht gegangen war. Ich lag schon im Bett als es an der Tür klopfte. Müde schleifte ich mich aus dem Bett um die Wohnungstür zu öffnen und sah sie in einem Kleid vor mir stehen. Bevor ich fragen konnte, was los sei, hatte sie ihre Lippen auf meine gepresst und mich tiefer in die Wohnung hinein gedrängt, Richtung Schlafzimmer. Ich wusste was du wolltest und wollte es mit gleicher Intensität. Sie drückte mich aufs Bett, doch die Positionen waren schnell vertauscht und es machte mir Spaß sie beim Ausziehen ein wenig zu ärgern und zu reizen. Sie war so wunderschön. Nicht nur ihr Körper, sondern auch ihr Blick. Voll von Verlangen und Liebe. Unsere erste Nacht war einfach einmalig gewesen, nie würde ich auch nur eine Sekunde davon vergessen. Aber sie vermochte aus jedem Augenblick etwas Besonderes zu machen. Unsere Tragödie begann ein Jahr später. Draußen regnete es in Strömen und sie wollte schon seit Stunden zu Hause sein. Zu dem Zeitpunkt lebten wir schon seit zwei Monaten zusammen und ich machte mir immer größere Sorgen. Auf meine Anrufe reagierte sie nicht, also ging ich los um sie zu suchen und fand sie nicht unweit in dem Park in dem wir oft spazieren gingen. Sie war völlig durchnässt und reagierte erst gar nicht. Erst als ich ihr Gesicht in meine Hände nahm, erhielt ich ihre Aufmerksamkeit. Ihr Blick war so traurig, so schmerzerfüllt, dass es mir den Atem raubte. Ich weiß noch wie ich sie in den Arm nahm und dann nach Hause brachte. Ich ließ ihr ein Bad ein und machte ihr etwas zu Essen. Sie stieg zwar in die Wanne, wirkte dabei aber geradezu leblos und dass Essen rührte sie auch nicht an. Heute weiß ich dass sie unter Schock stand. Ich trocknete sie ab und trug sie ins Bett. Es dauerte lange, bis sie endlich eingeschlafen war und ich selbst dachte nicht einmal daran, ebenfalls zu schlafen. Ich hielt sie fest und schaute sie die ganze Zeit an. Erst zwei Tage später hatte sie die Kraft darüber zu reden. Warum sie so unendlich traurig war. Sie hatte Lungenkrebs und würde bald nicht mehr singen können. Die Ärzte hatten ihr erzählt, dass sie zwar eine gute Chance hatte zu überleben, aber nur unter der Bedingung, dass sie mit dem Singen aufhörte. Nach ihrem Geständnis fühlte ich mich so hilflos, weil ich ihr einfach nicht helfen konnte. Wir mussten Black & White aufgeben und ich wusste dass etwas in ihr zerbrochen war. Irreparabel. Ich hörte sie nie wieder singen. »10 Jahre später« Maka Evans ist der Name der Frau, die ich über alles liebe und mit der ich immer noch zusammen lebe. Vor drei Jahren habe ich sie gefragt ob sie meine Frau werden möchte und sie hat ja gesagt. Noch nie habe ich mich über dieses kleine Wort so sehr gefreut wie in diesem Moment. Einige Monate danach haben wir dann geheiratet und haben jetzt eine zweijährige Tochter mit dem Namen Kami. Sie hat Makas Augen und ihr Lächeln, dafür aber meine weißen Haare. Sie sieht einfach umwerfend süß aus. Maka hat es nie überwunden, dass sie nicht mehr singen durfte, hat aber ihre Liebe zu Kindern entdeckt und ist nun Erzieherin. Ich selbst habe ihr zuliebe mit dem Piano spielen aufgehört und gebe stattdessen Musikunterricht für Kinder. Unser Anfang war unbeschreiblich schön, doch wurde unser Glück durch eine Krankheit gefährdet. Gebt niemals auf! Denn jede Geschichte die gut anfängt, kann auch im wirklichen Leben gut zu Ende gehen. Die Geschichte von Black & White mag ein trauriges Ende genommen haben, aber das war nur der Anfang einer schönen Geschichte von Maka & Soul. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)