Hot & Cold von Kikoro (We experienced the affair) ================================================================================ Kapitel 3: Step Two - Cold -------------------------- "Herr... Kado?" "Kudo" "Ihre Schrift ist etwas... unleserlich. Nun gut, beginnen wir. Sie leben also zusammen mit einer Frau, die nicht Ihre Freundin ist?" "Hai" "Und was empfinden Sie dabei?" -- Shinichi sah vorbei an dem kleinem Kiosk und beobachtete unauffällig einen sich äußerst merkwürdig benehmenden Passanten, der nun schon seit zehn Minuten mit einem komplett in schwarz gekleideten Mann sprach. Ungeduldig sah er auf seine Armbanduhr - und seufzte. Es war schon früh am Abend und er hatte sich in einer Stunde mit Ran verabredet. Ran... Er rief sich die zierliche hübsche Frau ins Gedächtnis. Niedlich, mit langem braunem Haar und einem stets strahlendem Lächeln auf dem Gesicht. Sie war das genaue Gegenteil von Shiho, die er eher als erotisch und temperamentvoll bezeichnen würde, aber das hieß nicht, dass Ran nicht ebenso wie Shiho seine Bedürfnisse befriedigen konnte. Sie taten es nur auf etwas andere Art und Weise... "Sayonara" Die beiden Männer verabschieden sich und das Beschattungsopfer des Braunhaarigen schritt an ihm vorbei, die Hände tief in den Taschen seines beigen Mantels verborgen. Wenn der nichts zu verheimlichen hatte, würde Shinichi seine heißgeliebten Sherlock Holmes-Romane verbrennen. Ergo: Dieser burschikose Hüne hatte ganz bestimmt Leichen im Keller. Wenn nicht sogar genau das wortwörtlich der Fall war. Gerade, als er sich auf Verfolgungsjagd begeben wollte, wurde er vom Klingeln seines Handys unterbrochen und er starrte genervt stöhnend auf das Display. Die SMS war, wie nicht anders zu erwarten, von Ran... Er rollte mit den Auge und betätigte die Eingabetaste, damit er die Nachricht lesen konnte. Manchmal konnte Ran echt nerven mit ihrer anhänglichen Art. Shiho störte ihn nie bei seiner Arbeit... Überhaupt, Kommunikation war den beiden ein Fremdwort. Das Einzige, was Shiho gut konnte, war im Bett zu kommunizieren. Während er darüber nachdachte und nicht bemerkte, wie der, anscheinend auch noch rüpelhafte, Hüne verschwand, stieß er einen lauten Fluch aus und sah dann verdutzt aus der Wäsche, als sein Beschattungsobjekt mit dem Einbiegen in die nächste Seitengasse verschwunden war. "Verdammt!" Er zog sich seinen dunklen Schal enger um den Hals und überlegte, wie er nun weiter vorgehen sollte. ~~°~~ Keine halbe Stunde später schloss er die Tür seiner kleinen Apartmentwohnung auf, warf seinen Mantel und die Schuhe in eine Ecke und lief dann gähnend Richtung Küche, um sich mit einer guten Flasche Wein zu trösten. Als er besagtes Getränk gefunden hatte, lief er schnurstracks in Richtung seines Arbeitszimmers, als sein Blick plötzlich in die kleine Bibliothek, die sich auf dem Weg befand, fiel. Die Bibliothek war keine Bibliothek im eigentlichen Sinne, sondern einfach nur ein Raum, vollgestopft mit Detektiv- und Kriminalromanen. Sein größter Schatz waren die wertvollen Sherlock Holmes-Bücher, die er feinsäuberlich in einem Regal geordnet hatte und auf die er jedes Mal einen Blick werfen musste, wenn er an der Bibliothek vorbeilief. Doch worauf sich sein Augenmerk diesmal legte, war die schlanke, blondhaarige Person, die in einem dicken Bestseller versunken in einem der schwarzen Ledersessel saß. "Hey" Er trat ein und hielt grinsend die Flasche mit dem dunkelroten Inhalt hoch. Als sie seine Stimme vernahm, fuhr Shiho herum und besah ihn mit einem verdutzten und etwas argwöhnischen Blick. "Was machst du denn hier? Ich dachte, du wolltest zu Ran?" "Naja" Er trat vor den Sessel, stellte die Flasche Wein auf den kleinen Tiekholztisch, der sich neben dem Sofa befand, und beugte sie zu ihr hinunter. "Ich dachte mir, dass du dich langweilen würdest, wenn-" Er biss ihr ins Ohrläppchen und zog dann leicht daran, ehe er mit seinem heißen Atem ihren Hals entlangfuhr. "-du die ganze Zeit alleine bist" Shiho keuchte unter seinen zärtlichen Berührungen und krallte sich beinahe in dem Buch fest. Als er dann seine Zunge einsetzte, stieß sie ihn entschieden von sich. "Lass das... Ich habe gleich eine Verabredung!" Sein wachsamer Blick musterte ihre zarten Gesichtszüge. Argwohn lag darin. "Ein Date? Aber doch nicht etwa mit diesem Prosecco?" "Sein Name ist Gin und nein, ich habe weder ein Date, noch mag ich ihn!" "Aha" Grübelnd legte er eine Hand auf ihre Wange, wickelte sich dann eine ihrer dunkelblonden Haarsträhnen um den Finger. "Naja", erwiderte der Braunhaarige nach einer Weile, in der er das hübsche Gesicht vor sich Millimeter für Millimeter bestaunt hatte. "Tut mir ja Leid für dich, aber ich glaube, mit der Verabredung wird heute nichts" Langsam fuhren seine Fingerkuppen die zarte Haut ihrer Wangen hinunter und verweilten dann auf ihren samtigen vollen Lippen. "Und wieso?" Shihos linke Augenbraue wanderte fragend in die Höhe und sie fühlte sich etwas beklommen, da ihr Shinichi keinen Fluchtweg bot. Sie wollte heute nicht... "Naja" Auf seine Lippen schlich sich ein gehässiges Grinsen, das die Blondhaarige wissen ließ, dass die Antwort wohl kaum 'Weil ich dich brauche' heißen würde. Nun befand sich sein Kopf links neben ihr, sein heißer Atem strich ihr Ohr entlang und die Worte, die er ihr ins selbige flüsterte, ließen das Blut in ihren Kopf schießen, was zur Folge hatte, dass sie errötete. "Baka", murmelte sie leise und krallte sich leise seufzend in seinem Haar fest, als er begann, ihren Hals mit brennend heißen Küssen entlangzuwandern. Shiho legte den Kopf leicht in den Nacken und bekam nur aus de Augenwinkeln heraus mit, wie seine Hände in Richtung ihres Bauches wanderten. Als er ihr dann einen besinnlichen, leidenschaftlichen und fordernden Kuss gab, kam die wunderschöne Frau nicht umhin, sich einfach den Gefühlen hinzugeben, die sie durchfluteten. Sie schlang die Arme um Shinichis Nacken und zog ihn näher an sich, während er mit einer Hand in ihr seidiges Haar fuhr und die andere sich einen Weg unter den grauen Pullover suchte. Als er sein Ziel gefunden hatte, strich er behutsam über ihren flachen Bauch und wanderte immer höher, bis er bei ihren Brüsten ankam und vorsichtig begann, diese zu streicheln und zu massieren. Shiho wollte protestieren, doch die Zunge, die plötzlich sanft über ihre Lippen strich und um Einlass bat, machten es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Im darauffolgenden Moment hatte der Braunhaarige sich von ihr gelöst, den Saum ihres Oberteils ergriffen und es ihr über den Kopf gezogen, ehe er ihre Hüften ergriff und sie auf seine Arme hob, um sie in gemütlichere Gefilde zu bringen. Diese waren, seines Erachtens nach, das Schlafzimmer. Eine Dreiviertelstunde später lagen zwei verschwitzte Körper übereinander und erfüllten den Raum mit unregelmäßigem Keuchen. Shinichi rollte sich von dem zierlichen Körper unter sich, griff nach seiner Decke und wickelte sich darin ein. Der Person neben sich schien er keine Beachtung mehr zu schenken, deshalb beschloss die junge Wissenschaftlerin, erst einmal zu duschen und die kommende Nacht ausnahmsweise mal wieder in ihrem Zimmer zu nächtigen. Das Rascheln der Decke war zu vernehmen und fragend fuhr Shinichi herum und sah auf den ansehnlichen Rücken seiner Mitbewohnerin, die auf schweigend auf der Bettkante saß. "Hey", murmelte er und richtete sich leicht auf. "Wo willst du hin?" "Duschen" Shinichi, der diese knappen Antworten bereits gewohnt war, setzte sich nun auf, fuhr sich leicht durch das strubbelige Haar und griff dann nach Shihos Handgelenk. "Bitte geh nicht!" Es war ein leises Murmeln gewesen, doch diese drei kleinen simplen Worte lösten etwas Unbeschreibliches in Shiho aus und verleiteten sie dazu, innezuhalten. Noch immer sah er auf ihren Rücken, dann bewegte er sich vorsichtig darauf zu, schlang einen seiner kräftigen Arme um ihren Bauch und bettete seinen Kopf auf ihrer rechten Schulter. In der linken Hand hielt er immer noch die ihre. Sanft hauchte er einen kleinen Kuss auf ihr Schulterblatt und als er merkte, wie ihren gutriechenden Körper eine kleine Gänsehaut heimsuchte, war es seine männliche Stimme, die sie beinahe verrückt werden ließ. "Komm wieder ins Bett" Er drehte sie zu sich um, ergriff mit beiden Händen ihr Gesicht und drückte ihr sanft einen Kuss auf die Stirn, dann griff er nach ihrer Decke und wickelte sie darin ein. "Oyasumi nasai", waren seine letzten Worte, ehe er sich wieder in die weichen Kissen warf und zufrieden beobachtete, wie die Blondhaarige dabei war, sich wieder in die warme Decke zu schmiegen. Er musterte ihre engelsgleichen Gesichtszüge ein letztes Mal, fuhr mit einer Hand über ihre Wange und schloss dann die Augen, um ganz genüsslich ins Reich der Träume zu wandern. Während seine Atmung immer flacher wurde, lag Shiho völlig wach da und wusste nicht so recht, was sie jetzt denken oder fühlen sollte. Wieso hatte sich Shinichi diese Nacht so merkwürdig verhalten? Er war so besitzergreifend gewesen. Dieses ungewöhnliche Verhalten seinerseits quälte sie so lange, bis die Müdigkeit schließlich ihren Tribut forderte. -- "Sie behaupten also, Ihre Mitbewohnerin wäre ein kaltes Biest?" "Ich sagte, sie seie kühl und ein Tier im Bett ..." "Sorry, Interpretationsfehler" "..." "Wieso kühl?" "Sie ist so unnahbar und verschlossen, redet kaum, lässt niemanden an sich heran. Ihre Blicke sind eisig. Sie ist einfach ... kalt" "Aha, also cold. Verstehe... wirklich interessant" "Apropos cold... Haben Sie gestern Cold Case gesehen? Es war mir natürlich sofort klar, dass der Täter...." - Übersetzung - Hai - Ja Sayonara - Hallo, Auf Wiedersehen Baka - Idiot, Trottel Oyasumi nasai - Gute Nacht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)