Last Of The (American) English Girls von Friday_Ocean (Rose+Scorp, inspiriert bei Green Day) ================================================================================ Kapitel 1: Last Of The (American) English Girls ----------------------------------------------- Ich hatte nie ein einfaches Leben. Nein, dass wird jetzt bestimmt völlig falsch interpretiert. Das klingt fast so als ob ich den dritten Weltkrieg miterlebt hätte, oder eine schlimme Hungersnot... Nein, so schlimm ist mein Leben nicht. Ich habe nur einige Probleme... mit meiner Familie, der Schule, dem Sozialen System, einem bestimmten Mann... ... ... ... Eigentlich habe ich nur einen jüngeren Bruder und somit einen kleinen Familienkreis. Wäre da nicht die Familie meines Vaters. Man muss wissen: mein Vater hat sechs Geschwister, die alle, bis auf einem (Gott sei es Gedankt!), ebenfalls Kinder haben. Ergo: Ich lebe in der größten Großfamilie Englands! Jeder kann sich nun wahrscheinlich denken was das für ein Kampf ist, um Aufmerksamkeit und dem letzten Stück Kuchen. Selbst auf der eigenen Geburtstagsparty gibt es immer einen raffgierigen Cousin der schneller ist. Dazu kommt noch das Problem das unsere Familie aussieht wie eine große Klonfamilie. Zu 95% sind wir alle Rothaarig! In Hogwarts hatte der Schulleiter bereits überlegt, einen eigenen Tisch für unsere Familie aufzubauen. (Zum Glück hatte er es sich doch anders überlegt!) Aber in den Sommerferien zwischen dem dritten und vierten Schuljahr, fand ich eine Möglichkeit mich endlich von meiner Familie ein wenig abzugrenzen. Meine roten Haare mussten leiden. Und ab hier, geht meine eigentliche Geschichte los. … … ... Als ich die kleine Falsche entkorkte, verbreitete sich sofort der leicht stechende Geruch der Flüssigkeit im großen Gemeinschaftsbad. Schnell bürstete ich mir die ölige Flüssigkeit in die Haare und schloss die Flasche wieder. Nun musste ich nur noch eine viertel Stunde warten, bis ich mir das Zeug wieder aus den Haaren waschen konnte. Zufrieden setzte ich mich mit meinen Lieblingsbuch „Spaß mit Psychoanalyse“ auf den Boden und lehnte mich an die Wand. Ich färbte jetzt schon seit der vierten Klasse meine Haare regelmäßig. Schwarz. Meine Mutter hatte es damals richtig erschrocken als ich mit kurzen, schwarzen Haaren von meinen Frisör wiederkehrte, bei dem ich eigentlich „nur“ die Spitzen geschnitten haben wollte. Sie hatte auch gehofft, dass das nur eine Phase sein würde und ich bald schon wieder „erröte“. Doch ich hatte schnell den Dreh selbst raus meinen Ansatz neu zu färben. Seitdem verbringe ich monatlich eine viertel Stunde im Gemeinschaftsbad der Mädchen im Gryffindorturm, um meinen Haaransatz neu schwarz zu färben. Nachdem ich mir die ölige Flüssigkeit wieder aus den Haaren ausgewaschen hatte, schminkte ich mich noch. Wie schon bei den Haaren kam meine Familie am Anfang nicht mit meinen neuen Schmink Gewohnheiten aus. Der starke Eyeliner, Mascara und Kajal brachte sie aus der Fassung und mein „geliebter“ Cousin Albus, sagte, „mein Gesicht ziere ein Modernes Graffiti aus der Innenstadt“. Wie meine Familie, reagierten damals auch meine Klassenkameraden auf mein neues Styling. Sie waren geschockt, schauderten und einige ekelten sich sogar. Doch diese Unruhe hat sich mittlerweile gelegt. Keiner lästert mehr hinter meinen Rücken wenn ich einen Gang entlang gehe und die Versuche meiner Cousins mein Haarfärbemittel gegen eine andere Farbe auszutauschen, haben sie auch aufgegeben. Zum Abendessen setzte ich mich wieder zu meinen beiden Cousinen und gleichzeitig besten Freundinnen Lily und Lucy an den Gryffindortisch. Lucy, die Älteste von unserem Trio, hatte länger gebraucht um zu verstehen warum ich mich so verändert hatte. Lily hingegen, unser Küken, war recht schnell von meinen neuen Äußeren begeistert. „Hey Rose, neue Frisur?“, begrüßte mich Lucy scherzhaft. Lasziv strich ich mir die Ponyfransen aus dem Gesicht. „Natürlich, ich war gerade bei Francois. Er hat mich wieder hergerichtet!“ „Was hat er dafür denn benötigt? 3Packungen Entwachsungsstreifen und einen Monatsvorrat an Zehn-Sekunden-Pustel-Entferner von deinem Onkel?“, lachte plötzlich jemand schallend hinter mir. Ich erschauderte. Diese Lache. Jedes mal läuft mir ein Schauder über den Rücken... Vor Ekel. Scorpius Hyperion Malfoy Mein Erzfeind, auf dem Quidditchfeld, bei Schülerversammlungen und im Kampf um die besten Noten. Momentan stand es unentschieden in unserem Zweikampf. Bei den Schülerversammlungen hatte Scorpius momentan den Kopf vorne, denn er wurde als Hauptvertreter gewählt, während ich „nur“ Vertrauensschülerin war. Bei den Noten war ich eindeutig die Bessere, ich hatte einfach mehr Talent als er! Nur auf dem Quidditchfeld war keiner von uns eindeutig besser. Das letzte Spiel Slytherin gegen Gryffindor ging sogar unentschieden aus! Scorpius schnappte zwar den Schnatz, wir aber hatten genügend Tore geworfen um es auszugleichen. „Was willst du, Malfoy?“, fragte ich abschätzig. Bloß nicht zu viele Emotionen zeigen! Er könnte sich darauf noch was einbilden, in seinem kranken Hirn. „Ach, nichts wichtiges. Ich wollte nur das tolle Werk von Francois bestaunen. Ich bewundere ihn immer wieder wie er es schafft deinen Damenbart zu entfernen...“, als wenn seine Aussage nicht schon fies genug wäre, beugte er sich vor und betrachtete meine Oberlippe. „Zisch weg Malfoy, wir haben deine Aussage verstanden“, mischte Lucy sich ein. „Ja, sofort. Ich wollte Damenbart-Rose auch noch an unsere Sitzung heute Abend erinnern“, grinste Scorpius. „Ich weiß. Ich vergesse keine Sitzungen und komme auch nicht zu spät, wie einige andere von uns“, erwiderte ich schnippisch. Doch Scorpius hörte meine geistreiche Erwiderung nicht mehr, denn er verließ bereits den großen Saal mit seinem besten Freund, meinen Cousin, Albus. Auch Lucy und Lily sahen ihnen nach. „Ganz ehrlich, Rose? Scorp ist ja echt ein Arsch, aber dieser ist echt heiß“,sagte Lucy, mit einem deutlichen Blick auf Scorpius Hintern. Darauf konnte ich nur die Augen verdrehen. Heiß? Na ja, wenn man auf Hühner steht. „Oh Gott Rose! Bist d u etwa immer noch im Hungerstreik?“, fragte Lily entsetzt als ich nach der kleinsten Haferschleim auf dem Tisch griff. „Klar, oder hast du bemerkt das sie meiner Forderungen nach gegangen sind?“ „Nein, musst du deswegen aber immer nur Haferschleim essen? Zum Frühstück, Mittag und Abendessen?“ „Ja, ganz den Hungerstreik ausführen kann ich nicht, dann breche ich noch während einer Klausur oder auf dem Quidditchfeld zusammen!“ Lucy und Lily sagten darauf nichts. Schweigend fingen sie an Braten, Soße und Kartoffeln auf ihren Tellern zu laden und zu essen. Erst zum Nachtisch, Schokoladenpudding mit Vanillesoße, den ich nicht anrührte, fingen die beiden wieder an mit mir zu reden. „Glaubst du denn die Schulleitung gibt deinen Forderungen irgendwann nach?“, schmatze Lucy zwischen zwei Löffeln Pudding. „Sie müssen! Meine Mutter hatte es damals doch auch geschafft!“, sagte ich stolz. „Die armen Hauselfen würden doch gar nicht wissen was mit ihnen passiert, wenn ihnen plötzlich Gehalt bezahlt würde!“, anklagend schaute mich Lily an. Diese Meinung teilte ich nicht. Meine Mutter hatte es vor Jahren geschafft, dass Leben der Hauselfen ein Stück weit würdiger zu gestalten, indem sie Arbeitskleidung bekamen. Diesen Weg wollte ich nun weiterführen, indem ich nun dafür Sorgte, dass sie Gehalt bekommen. Plötzlich schreckte Lily auf. „Oh mein Gott! Rose! Hast du schon mal auf die Uhr gesehen? Deine Sitzung geht in 5 Minuten los!“ Zur Unterstreichung ihrer Worte hielt Lily mir ihre Hello- Kitty- Armbanduhr unter die Nase. Entsetzt sprang ich auf. Erst Prahlen nie zu spät zu kommen und jetzt?? Komme ich fast selbst zu spät! „Verdammte Koboldkacke!“, fluchte ich. „Sorry, ihr beiden! Ich muss los!“ Ohne auf ihre Antworten zu warten, stürmte ich aus dem Saal, hinunter in den Keller. Je nachdem welchem Haus der Vorsitzende angehört, wird der Sitzungsaal in die Nähe des jeweiligen Hauses gelegt. Da Scorpius ja dem Haus Slytherin angehört, musste ich nun ein Stockwerk nach unten und geschätzte 1km Tunnelwege hinter mir lassen, bevor ich in den Saal stolperte. Schnell blickte ich an die Wanduhr. Eine Minute zu früh! „YES!!!!“, schrie ich in Gedanken und boxte in die Luft. Ich war einfach zu gut! „Wenn du deine Krämpfe wieder im Griff hast, kannst du dich ja zu uns gesellen, Weasley.“ Diese Stimme! Diese ätzende, ölige, schleimige, unschöne Stimme! Wie gerne würde ich die Stimmbänder zerreißen die diese Qual entstehen lassen! Doch trotz meiner Mordgedanken setzte ich ein Lächeln auf und sagte: „Guten Abend, alle miteinander“, als ich mich neben meinen Partner Caleb Wood niederließ. Dies würde ein langer Abend werden, dessen war ich mir bewusst als ich mein heißgeliebtes Notizbuch aus meiner Tasche nahm. „So, kommen wir zum letzten Punkt auf unserer Tagesliste“,sagte Scorpius nach 1 ½ Stunden endlich. Erleichtert atmete ich aus. Fünf Minuten, im schlimmsten Fall noch 10 Minuten, und ich bin endlich wieder frei! „Ich hatte ja schon mit einigen von euch über die Anschaffung eines neuen Hygieneartikels für alle Bäder gesprochen und nun möchte ich um eure letztendliche Zustimmung bitten“, bat Scorpius und sah in die Runde. Anschaffung? Hygieneartikel? Davon hatte ICH aber noch nichts gehört! „Entschuldige, Scorpius? Ich habe davon noch nichts gehört. Was willst du anschaffen?“ Scorpius sah mich entschuldigend (geheuchelt!) an. „Das wusste ich nicht. Tut mir Leid. Ich dachte Caleb hätte dich unterrichtet?“ „Nein, dass hat er nicht...“, um meinen Unmut auch deutlich Sichtbar für die anderen Teilnehmer zu machen, tippte ich mit meinen Kulli auf meinen Block und versetzte Caleb einen tödlichen Blick, woraufhin er den Kopf einzog. „Also dann wiederhole ich noch mal alles. Ich hatte daran gedacht das wir einen neuen Hygieneartikel einführen. Toilettenpapier mit Bekanntmachungen für den Tag und die laufende Woche!“ „WAS?“, ich glaube das sich vor entsetzten meine Stimme fasst überschlug, aber das war mir im Moment egal. Scorpius ging nicht weiter auf meinen entsetzten Ausruf ein und redete einfach weiter. „So könnte zum Beispiel ein Lehrer seine Schüler daran erinnern ihre Hausaufgaben pünktlich abzugeben, oder an wichtige Veranstaltungen erinnern. Und wie ich weiß, hat bis jetzt schon jeder meinen Vorschlag zugestimmt, nur du fehlst noch, Rose.“ Mein zweites entsetztes „WAS?!“, wurde noch weniger wahrgenommen als mein erstes, denn keiner sah mich mehr direkt an. „Stimmt das? Seit ihr alle dafür? Das ist doch eine mega hirnrissige Idee! Ich wusste ja noch nicht mal das es so was gibt!“ Plötzlich drehte sich Caleb zu mir um. „Wir alle fanden das eine tolle Idee! Wichtige Mitteilungen schnell zu sehen und gleichzeitig etwas zu lesen zu haben während man auf dem Stillen Örtlichen sitzt ist doch eine tolle Idee!“ Als Antwort auf Calebs tollen Beitrag boxte ich ihm nur in die Rippen. Das war doch nicht ernst zu nehmen! „Nein, zu diesem Vorschlag werde ich nicht meine Zustimmung geben!“, entspannt legte ich mich zurück und grinste zufrieden. Diesen Vorschlag wird Scorpius nie durchbringen! Denn die Regelung besagt, dass eine neue Anschaffung von dem gesamten Ratsversammlung abgezeichnet werden muss, ansonsten gibt es für diese Anschaffung keine Chance! Genervt musterte Scorpius mich. „Liebe Rose“, bei diesen Worten musste er ausatmen und hat wahrscheinlich den Großteil seiner Würde verloren, doch ich ergötze mich geradezu an seinem Leid. „Wir haben verstanden das du diese Anschaffung als unnötig ansiehst, doch der restliche Rat ist von der Idee begeistert! Also, was hältst du von der Idee zu kooperieren und einzulenken? Zum Wohle des Ratsfrieden?“ Ich fühlte die hoffnungsvollen Blicke meiner Freunde auf mich Ruhen, doch ich schaute nur Scorpius fest in die Augen, als ich sagte: „Nein, ich kooperiere nicht!“ Nun war Scorpius sichtlich entnervt. Er lockerte seine Krawatte und ich glaubte zu hören wie er flüsterte: „Dieses Weib!“ Ich war aber gerade mit mir und der Welt zufrieden. Scorpius so leiden zu sehen erfühlte mich mit Befriedigung! „Nun gut, Rose. Irgendwie hatte ich befürchtet das so etwas auf mich zu kommt.“ Plötzlich schien ihm ein unheilvoller Gedanke zu kommen. „Sag mal, was denkst du von einer kleinen Wette?“ „Wette? Wieso kommst du denn auf einmal auf so eine Idee?“ Scorpius zuckte nur mit den Schulter. „Also? Ein Quidditch Spiel. Wer zu Erst den Quaffel durch ein Tor bekommt. Jeder darf sich noch einen weiteren Mitspieler aussuchen. Wenn du gewinnst, lassen wir die Idee mit dem Klopapier, wenn ich gewinne, wird das Papier angeschafft. Außerdem muss der Verlierer dem Gewinner drei Wünsche erfüllen.“ Scorpius schien sehr von sich überzeugt zu sein, ich aber von mir noch mehr. „Okay, ich bin einverstanden!“ Scorpius nickte einverstanden und erhob sich. „Gut, in 15 Minuten auf dem Spielfeld. Wer zu spät kommt, hat automatisch verloren.“ Und schon war Scorpius aus dem Raum verschwunden und sein Handlangerin, Judith-Margarethe Nott, gleich mit. Schnell wählte ich Caleb als meinen Mitspieler aus, sprang auf und rannte die Treppen hoch zu meinen Turm. Nach diesem Sprint hätte ich heute kein Sport mehr machen brauchen um meine Figur zu verbessern. Ohne zu fragen schnappte ich mir Lily und Lucy die gemütlich im Gemeinschaftsraum saßen und rannte mit ihnen im Schlepptau zum Quidditchfeld. In der Umkleidekabine klärte ich sie schnell über die Wette auf. Zu meinen bedauern war meine Quidditchuniform in der Wäscherei, deswegen musste ich mit meiner normalen Schuluniform und den Regenmantel Vorlieb nehmen, um mich vor dem gröbsten Schmutz zu schützen. Völlig gehetzt rannte ich auf das Feld, meinen Feuerblitz fest in der Hand. Wie erwartet stand Scorpius bereits, in seiner vollständigen Uniform, auf dem Feld, umgeben von seinen „Fans“. Glücklicherweise stand etwas abseits auch Caleb in seiner Uniform und Besen, umgeben von einer Schar Mitschüler. Erst jetzt bemerkte ich das sich fast die gesamte Oberstufe von Hogwarts auf den Rängen des Stadiums verteilt hatte, viele hatten offizielle Banner in den Farben Gryffindors und Slytherins dabei. Das Herz sank mir gerade in die Hose. Lily und Lucy drückten aufmunternd meine Schulter bevor sie sich zu den anderen aus Gryffindor setzten und ich alleine den Gang zur Spielfeldmitte fortsetzte. Dort angekommen, gesellte sich Caleb zu mir und gemeinsam sahen wir unsere Gegner an. Scorpius Malfoy und Albus Potter. „Seit ihr zwei bereit zu verlieren?“ Caleb und ich grinsten uns an. Wir beiden hatten zwar vor Aufregung die Hosen gestrichen voll (Metapher!!), aber wir vertrauten beide in unsere Fähigkeiten. Wir vier stiegen gleichzeitig auf unsere Besen und rauf in die Lüfte. Der Sieg war zum Greifen nah! Scorpius war ein Sucher und hatte keine Erfahrung einen Quaffel zu fangen. Albus war Torhüter. Er würde das größte Problem darstellen, denn er würde sich nie zu weit von seinen Ringen entfernen. Aber was wäre das denn auch für ein Spiel, ohne einen ernstzunehmenden Gegner? Das Zischen von Calebs Besen verriet mir das er sich im hinteren Teil des Feldes aufhalten würde, während ich im Zweikampf versuchen würde den Quaffel für uns zu gewinnen, wie bei unseren echten Spielen. Zu meiner Überraschung spielte eine Hufflepuff Schülerin die Schiedsrichterin, Sandy Macmillan. Sie kam mit dem Quaffel im Arm zu uns her rauf geflogen und sah uns ernst an. „Ich will ein faires Spiel sehen! Wer foult oder schummelt wird automatisch disqualifiziert und verliert damit die Wette!“ „Okay, lasst das Spiel beginnen!“ Der Quaffel wurde hoch von Sandy in die Lüfte geschleudert. Scorpius und ich flogen sofort hinter her. Doch leider hatte ich Scorpius Körperlänge vergessen. Seine Arme waren viel länger als meine! Er schnappte mir förmlich den Ball vor der Nase weg. Ohne eine Sekunde zu zögern riss Scorpius den Besen herum und im Sturzflug Richtung Boden, einen halben Meter über der Erde fing er sich und flog förmlich an einen Schnur gezogen zu unseren Toren. Doch ich wäre nicht die Top-Jägerin unseres Teams wenn ich nicht die ganze Zeit an seinen Besenspitzen geklebt hätte! Doch dann tauchte mein persönlicher Engel auf: Caleb! Ich hatte schon oft miterlebt das Caleb das außergewöhnliche Talent besitzt plötzlich unerwartet in Fluglinie zu kreuzen. Elegant Schnitt er Scorpius Weg sodass er ins Taumeln geriet und den Quaffel fallen lies! Ich schoss unter Scorpius hervor, griff nach den Quaffel, änderte meine Richtung und nun flog ich geradewegs auf Albus und die Tore zu. Mein armer Feuerblitz musste schon oft leiden, doch dieses mal trieb ich ihn zu Höchstleistungen. Wie eine Irre sauste ich auf Albus zu. Auf einmal schoss Albus ebenfalls nach vorne und direkt auf mich zu. Doch ich verringerte nicht mein Tempo, sondern raste weiterhin direkt auf Albus zu. Er würde ausweichen. Gleich. Sofort. Ja, jeden Moment! Doch er wich nicht aus! Wir flogen direkt auf einander zu! Im letzten Augenblick lenkte ich meinen Besen nach rechts ab, aber Albus und ich krachten trotzdem mit den Schultern aneinander. Albus normale Schulter hätte mir keine Schmerzen zugefügt, doch verstärkt durch die Schützer dachte ich meine Schulter zerspringt! Kurzzeitig wurde mir schwarz vor Augen und ich verlor den Quaffel! Albus fing ihn geschickt auf und raste auf das Gryffindortor zu. Ich versuchte ihm zu folgen, doch meine Schulter schmerzte so fürchterlich das ich nicht geradeaus fliegen konnte. Deshalb musste ich mit ansehen wie Scorpius Caleb so stark bedrängte, dass er nicht Albus aufhalten konnte, der wiederum ohne Zwischenfälle den Quaffel durch das mittlere Tor beförderte. Auf den Rängen kochte die Stimmung bei den Slytherin über als Scorpius und Albus landeten und grölend zu ihren Freunden liefen. Caleb und ich landeten ebenfalls, doch wurden wir nicht überschwänglich begrüßt und gefeiert. Lily und Lucy nahmen mich traurig in den Arm während Caleb von seiner Freundin Amy Corner, Ravenclaw, empfangen wurde. Traurig stellte ich meinen Besen in meinen Spind in der Umkleide und hängte meinen Regenmantel hinzu. „Sei nicht zu deprimiert, nur weil du verloren hast.“ Ich knallte den Spind zu. „Musst du gerade jetzt mich nerven, Malfoy?“ Zwar stand mit dem Rücken zu Malfoy doch ich konnte mir genau vorstellen wie er sich an den Spind lehnte, die Arme vor der Brust verschränkt und ein spöttisches Lächeln auf den Lippen. „Nun ja, ich wollte so schnell wie Möglich meine drei Wünsche erfüllt haben.“ Genervt stöhnte ich auf. Scheiße! Die hatte ich ja total vergessen! Das Klopapier alleine war schon die reinste Qual, aber diese drei Wünsche demütigten mich noch mehr! Aber ich bin eine taffe Frau! Ich stelle mich meinen Feinden! „Nun gut, was willst du?“, fragte ich als ich mich umdrehte und ihn ansah. Auf Scorpius Gesicht trat das fieseste Grinsen das ich je gesehen habe! Oder, Moment? Was das ein verführerisches Grinsen? Das, welches er immer beim flirten benutze? Nein, ich muss mich geirrt haben... Das konnte nicht sein. „Fest steht das Klopapier wird angeschafft. Und das führt mich zu meinen ersten Wunsch. Du wirst für den gesamten nächsten Monat die Nachrichten für das Klopapier verfassen!“ „WAS? Nein! Das ist doch eine Aufgabe für Doofe! Das mache ich nicht!“, regte ich mich auf, doch Scorpius bedeutete mir ruhig zu sein und ich hielt ausnahmsweise mal die Klappe. Nachher brummte er mir den Dienst noch für das ganze restliche Schuljahr auf! „Zu meinen zweiten Wunsch komme ich gleich, den überspringen wir erst einmal. Denn den dritte übertrage ich dir.“ „Hä?“, ein sehr geistreicher Kommentar, aber vor Verwunderung fiel mir nichts besseres ein. Wieso sollte ein egoistischer Mensch wie Malfoy einen Wunsch verschenken? „Komm ja nicht auf die Idee dir damit zu wünschen das Klopapier nicht anzuschaffen oder es nicht zu beschriften! So läuft der Drache nicht! Du darfst erst den Wunsch einlösen wenn ich meinen zweiten erfüllt bekommen habe!“ Aha. Wusste ich doch das Scorpius noch einen Hintergedanken hatte. „Nun gut, ich weiß Bescheid. Also? Was ist nun dein zweiter Wunsch?“ Ohne es gemerkt zu haben stand Scorpius plötzlich direkt vor mir. Sanft strich er über meinen Arm und sah mir fest in die Augen. Das tiefe Blau seiner Augen schien mich auf einmal zu hypnotisieren. Ich konnte mich nicht mehr von der Stelle rühren und mein Herz schlug mir bis in den Hals! Ohne Vorwarnung sengte Scorpius seinen Kopf und legte seine Lippen auf meine. Vor Schreck riss ich meine Augen und Mund weit auf um zu protestieren, doch Scorpius nutze diese Gelegenheit anderweitig aus. Seine Zunge drang förmlich in meinen Mund um mit meiner einen feurigen Tanz zu tanzen. Ich hatte schon einige Knutschereien, auf dem Gang, im Klassenraum, ja sogar einmal auf der Mädchentoilette, aber dieser Kuss raubte mir den letzten Rest Verstand. Mehr und mehr gab ich mich den Kuss hin, schmiegte mich an Scorpius, schlang die Arme um ihn und verlangte mehr. Doch der Kuss fand ein jähes ende, denn wir beide mussten nach Luft schnappen. „Wieso hast du mir deinen dritten Wunsch geschenkt?“, fragte ich etwas atemlos, um die aufkommende Stille zu durchbrechen. Noch immer heilt ich ihn fest umklammert. Scorpius grinste nur süffisant. „Ich dachte du wolltest dir hier nach eine Fortsetzung wünschen?“ Vielen Dank das Du es bis hier unten geschafft hast! ^^ Ich hoffe das Lesen hat Dir genauso viel Spaß gemacht wie mir das schreiben! Am Ende würde ich mich sehr über Feedback freuen! ^^ Grüße Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)