Growing is no requirement of growing-up von Lingo (It should be though.) ================================================================================ Kapitel 3: False Truth ---------------------- »Eugen Jenkins und Edmund Parker, Richter Ashdown, Sir«, stellte der hübschere der beiden, Edmund, sich und seinen Partner mit einer leicht angedeuteten Verbeugung vor, sobald diese inmitten des Ganges Halt gemacht hatten. Sein Blick war nach vorne gewandt, auf unser Gegenüber. Wir standen vor einem hohen Tisch, an dessen anderer Seite ein Mann saß, der sicherlich bereits vierzig Jahre zählte. Sein Blick war ernst, die Mundwinkel schienen von einer unglaublichen Kraft gen Boden gezogen zu werden und alles in allem schien er ein Mensch der Sorte, die ich nie hatte kennen lernen wollen, zu sein. Er machte dafür einen zu peniblen und unnachgiebigen Eindruck. Auch die Tatsache, dass seine Augen zu kleinen, misstrauischen Schlitzen verzogen waren, und seine Stirn durch einen einzigen Teppich von Sorgenfalten gebildet wurde, trugen dazu bei. Er schien einer höheren Schicht anzugehören. Denn seine Kleidung war feiner als die, die unsere Eltern für die Arbeit je anziehen würden, sie schien sogar noch ein wenig feiner als die Kirchkleidung, die mein Bruder und ich noch immer trugen. Nun, das war jedoch auch nicht schwer, so befleckt wie diese mittlerweile leider war. Unkonzentriert ließ ich meine Hand den Saum meines Kleides entlangfahren und über einen der dunklen Flecken auf dem Stoff reiben; mit der anderen Hand nun fester die meines Bruders drückend. Erschrocken gewahr ich eine Bewegung, als sich der Mann uns entgegen beugte und unterließ augenblicklich jeglichen Versuch, meine Erscheinung zu verbessern. Noch einmal schluckte ich schwer, ehe er zu sprechen begann. »Ihr seid die Kinder der Familie Wheatleigh. Ist das richtig?«, erkundigte er sich zunächst mit tiefer Stimme und einem an unseren Gestalten herab wandernden Blick, woraufhin Alec knapp nickte. Die wortkarge Erwiderung missfiel Richter Ashdown, wie Edmund ihn zuvor genannt hatte, sichtlich und ich war mir sicher zu sehen, wie er für einen kurzen Moment brüskiert die Lippen schürzte. »Ist es ebenfalls richtig, dass die Menschen, die in den eurem Haus nahegelegenen Häusern wohnen, seit neulich an schweren Krankheiten leiden?« Diesmal nickte Alec widerwilliger. »Aber nicht unseretwegen.« »Lüge!«, schrie es schlagartig von einer der anderen Gestalten, die sich um den Tisch herum aufgestellt hatten, und ich kam nicht umhin zu bemerken, dass tatsächlich aller Augen feindselige Blicke uns galten. Unwirsch donnerte Richter Ashdown seine flache Hand auf den Tisch und sorgte mit einem strengen Blick in Richtung des Mannes, der laut geworden war, für erneute Ruhe, bevor er sich wieder uns zuwandte. »Mochtet ihr diese Menschen? Wie gut kanntet ihr sie?«, diesmal ließ er seinen Blick nicht von einem von uns zum anderen schweifen, sondern fokussierte mich. Alec hatte bisher offensichtlich geplant, dies alles zu übernehmen, und ich spürte, wie sich seine Hand verkrampfte, nun, da ihm der Richter einen Strich durch die Rechnung machte. »Hast Du Deine Nachbarn leiden können? Sei ehrlich«, forderte der Mann nun. Eingeschüchtert schüttelte ich den Kopf. »Sie waren uns seit jeher nicht gut gesinnt, haben unsere Familie gemieden und dafür gesorgt, dass wir nie auch nur in ihre Nähe kamen. Wie sollten wir sie mögen?«, entgegnete ich ihm, allen Mut zusammennehmend, den aufzubringen ich in der Lage war. »Dennoch haben wir ihnen nie etwas getan«, fügte Alec hart an. »Sie konnten sie nicht leiden«, murmelte ein hagerer Mann, der sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet hatte, kopfschüttelnd, während er augenscheinlich etwas notierte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)