Das Schwert der Macht von Niduan (Ein langer Weg zum eigentlichen Ich und zum Leben...) ================================================================================ Kapitel 27: Die Schlacht des Schwerts der Macht ----------------------------------------------- Katharina war schon vor dem ersten Sonnenstrahl wach. Sie hatte furchtbare Angst. Was würde heute passieren? Würde sie überleben? Diese Fragen hatten ihr auch in ihren Träumen keine Ruhe gelassen. Sie war noch ziemlich verschlafen. Trotzdem stand sie auf und verließ die Höhle. „Hoffentlich geht heute alles gut.“, dachte sie besorgt, „Wenn es das tut, dann komme ich wieder nach Hause.“ Sie stand eine Weile da und lauschte in die unheimliche Stille des Waldes. Dann knackte es hinter ihr. Katharina fuhr herum und hatte schon die Hand an ihrem Schwert. „Ich bin es doch nur!“, meinte Sinfita abwehrend, aber ganz schön erschrocken. „Entschuldige.“, murmelte Katharina und entspannte sich. „Du hast auch Angst.“, meinte Sinfita und setzte sich auf eine Wurzel. „Ja.“, erwiderte Katharina, „Aber nicht nur vor der Schlacht, auch vor dem, was danach passiert! Ich werde wohl nach Hause zurück kehren können. Was ist, wenn wir es nicht schaffen und alle Welten in ewige Knechtschaft reißen? Ich habe Angst, das wir versagen.“ „Komm mal her!“, sagte Sinfita mit ganz sanfter Stimme. Katharina ging auf ihn zu und er nahm ihre Hände in die seinen. „Du darfst nicht mehr daran denken!“, sagte er und sah sie sehr seltsam an, „Wir müssen das tun, und sollten wir sterben, dann wissen wir trotz allem: Wir haben es versucht und uns die größte Mühe gegeben! Vielleicht schaffen wir es ja wirklich! Wenn das so sein sollte, dann hat jeder das, was er wollte. Du kannst dann endlich nach Hause und ich mein Erbe antreten. ... Weißt du noch? Als wir uns kennen lernten! Am Anfang konnte ich dich nicht so recht leiden. Aber, jetzt, jetzt werde ich dich beschützen! Und jetzt denk nicht mehr daran, dass wir versagen könnten. Denk nicht mal eine Sekunde daran!“ Katharina lächelte und nickte, er hatte ja so Recht. Katharina setzte sich neben Sinfita auf die Wurzel. Sie sprachen über ihre gemeinsame Vergangenheit. Über das, was sie zusammen erlebt hatten. „Es ist seltsam, das einem kurz vor der Entscheidung Tod oder Leben noch einmal so viel durch den Kopf geht!“, dachte Katharina und sah zu, wie die Sonnenstrahlen sich langsam über den feuchten Waldboden tasteten. Jetzt kamen auch Sindri, Schidon und Afenju aus der Höhle. Sekunden später folgte ihnen der Wolf in der Rüstung. Schidon, der ohnehin schon sehr blass war, wirkte heute noch weißer, fast etwas grünlich und durchsichtig. Afenju zitterte hin und wieder. Sindri schauderte, als sie alle vor der Höhle versammelt waren. „Dann muss es wohl sein!“, murmelte er, als hätte er Angst, dass er sich übergeben müsste, wenn er den Mund weiter öffnete. Katharina konnte das verstehen. Ihr war ebenfalls übel geworden. Schweigend verwandelte sich Schidon in seine Vogelgestalt. Er ging in die Hocke und ließ Afenju auf seinen Rücken klettern. Der Wolf kam zu Katharina und Sinfita. Ihm war wohl auch etwas mulmig. Katharina ließ Sinfita zuerst auf den Wolf steigen und kletterte dann hinter ihn. Sie wollte besser zielen können, wenn sie mit ihrem Bogen schoss. Sindri holte noch einmal tief Luft, „Dann los!“ Er sprang in die Luft und schoss Richtung Himmel. Sinfita trieb den Wolf an und Schidon schlug mit den Flügeln. Sindri öffnete den Weltentunnel und flog hinein. Schidon mit Afenju und der Wolf mit Katharina und Sinfita auf dem Rücken folgten ihm. Der Weltensprung kam Katharina heute viel kürzer vor als bei allen anderen Welten. Dann waren sie in der Welt der Dämonen, dort wo Sinfita gelebt hatte und aufgewachsen war. Alles war verbrannt und verkohlt. Das Schloss war mit blutroter Farbe überzogen und große schwarze Fahnen mit Totemschädeln darauf wehten im Wind. Das Schloss stand auf einem Hügel. Rund um den Fuß des Hügels waren Überreste verbrannter Häuser. Es war einst eine große stolze Stadt gewesen. In einiger Entfernung waren die verkohlten Reste eines großen Waldes zu sehen. Es gab kein Gras, nichts, das nach Leben ausgesehen hätte. Sogar der Himmel war grau in grau und traurig. „Wir gehen zu den großen Felsen auf der Ebene.“, sagte Sinfita leise und deutete auf eine Felsengruppe, „Von dort können wir vorrücken. Die Geister werden schon im Schloss Stellung bezogen haben.“ „Die Talismane, die uns dieser Magier gegeben hat, werden uns auch etwas schützen.“, sagte Sindri und sah zu Afenju, „Du bleibst immer in Schidon`s Nähe, er soll dich beschützen!“ Afenju und Schidon nickten. Dann schossen sie alle zu den Felsen und versteckten sich dahinter. Katharina kletterte von dem Wolf herunter und sah an den Felsen vorbei. Plötzlich erklang ein Horn! Sie zuckte zurück. „Verdammt, sie haben uns gesehen und blasen zum Angriff!“, flüsterte Sindri wütend. „Da kommen hunderte von Skelettkriegern.“, flüsterte Katharina entsetzt. „Die können wir noch besiegen. NOCH!“, meinte Sinfita und zog sie wieder auf den Wolf. „Wir treffen uns hier wieder!“, sagte Sindri und schoss in die Höhe. Der Wolf mit Reitern ebenfalls. Katharina nahm ihren Bogen vom Rücken und spannt einen Pfeil ein. Er begann wieder zu leuchten und wurde magisch. Sie ließ los und bestimmt hundert Skelette zerrieselten zu Staub. So ging es weiter. Jeder vernichtete diese Krieger auf seine eigene Art. Schidon flog sehr tief und Afenju schwang sein Schwert. Sindri kämpfte mit beiden Schwertern gleichzeitig und aktivierte mal diese mal jene Fähigkeit. Nach ein paar Minuten waren die Skelettkrieger besiegt und die Freunde zogen sich wieder hinter den Felsen zurück und konnten jetzt tief durchatmen. „Die haben garantiert noch andere Monster oder so!“, murmelte Sindri erschöpft, „Bestimmt kommen noch Zombiekrieger und die Riesengobelins. Die werden nämlich sehr schwer zu besiegen sein! Sie können immer wieder erschaffen werden. Wenn wir doch nur mehr wären! Dann hätten wir eine Chance!“ „Ihr braucht Hilfe?“, fragte eine Stimme hinter ihnen. Sie drehten sich erschrocken und kampfbereit um. Hinter ihnen standen Krieger in schwarzen Rüstungen mit Schwertern und Bögen bewaffnet! Es waren weit über hundert Krieger. Die Runenkrieger waren gekommen! „Ihr!“, stieß Sinfita nach einer Pause hervor, „Ihr seid gekommen?“ „Ja, wir bekamen Nachricht, das heute die finale Schlacht stattfinden soll. Und wir verdanken dir unser Leben und unsere Freiheit, darum sind wir gekommen!“, sagte die Kriegerin, die schon in der Welt der schwarzen Bäume mit ihnen gesprochen hatte. „Wer hat euch benachrichtigt?“, fragte Sindri. Katharina drehte sich wieder zum Schloss um und schrie auf! Unmengen von halb zerfallenen Zombies kamen aus der Erde und stapften auf sie zu. „Verdammt es geht schon weiter.“, knurrte Sinfita. „Schwertkämpfer nach vorne! Bogenschützen nach hinten!“, rief die Runenkriegerin, „Schwertkämpfer! Aktiviert die Flamme des Stahls! Bogenschützen! Feuer der Pfeile!“ Die Runenkrieger formierten sich. Die Schwertkämpfer standen etwas halbkreisförmig vor dem Felsen und die Bogenschützen einige Meter hinter ihnen. Sie spannten ihre Pfeile. Die Zombiekrieger kamen mit gurgelndem Gebrüll auf sie zu gerannt. Sie bewegten sich abgehackt und träge, aber trotzdem schnell! Sindri, Sinfita, Schidon und Afenju postierten sich vor den Schwertkämpfern. Katharina schwang sich auf ihren Wolf und machte sich bereit zum Abflug. Sinfita zog sein Schwert, das einst seinem Vater gehört hatte. „Hoffentlich kann er es endlich aktivieren. Es ist endlich in der Heimat und es wird helfen um sie wieder zu befreien!“, dachte Katharina und legte einen Pfeil in ihren Bogen ein. Sindri zog seinen beiden Schwerter und machte sich bereit. Schidon hob die Hände und ließ blaue Flammen um sie tanzen. Afenju zog unsicher sein Schwert. Dann ging der Kampf los. Katharina ließ ihren Wolf in die Luft schnellen und schoss von oben auf die Zombies. Wenn der Pfeil traf zerbröselten die Krieger im Umkreis von zehn Metern zu Staub. Es waren ja lebende Tote. Die Runenkriegerinnen gingen sehr gut mit ihren Bögen um. Sie wussten, wie sie zielen mussten um über die Schwertkämpfer drüber die Zombies zu treffen. Sindri`s Schwerter blitzten immer wieder auf und ließen Funken durch die Luft fliegen. Sinfita dagegen konnte nur normal kämpfen, er konnte die besondere Fähigkeit seines Schwertes nicht aktivieren. Plötzlich erzitterte die Erde und eine höhnische Stimme, die vom Schloss kam, sagte, „Na? Ob ihr das hier wirklich überlebt? Ich bezweifle es. Ihr werdet sterben, ich bekomme die letzten Splitter und werde alle Welten regieren! Sinfita! Sieht so aus, als würde das Schwert deines Vaters nicht viel nützen! Eben nur ein Stück Schrott!“ Die Stimme begann zu lachen. „Sinfita, lass dich nicht reizen!“, dachte Katharina. Sie flog etwas tiefer und konnte hören, wie Sinfita knurrte. „Ich vertraue dem Schwert meines Vaters. Es ist mächtiger, als man denkt! Ich ... Wir werden dich vernichten!“ Die letzten Worte brüllte er und hob das Schwert, so dass es senkrecht aufragte. Dann, ganz plötzlich, war er von einem Wirbel aus Licht und Farbe umgeben! Sinfita selbst begann zu leuchten. Der Wirbel wurde in das Schwert gezogen und Sinfita schlug so, als wolle er einem Gegner quer über die Brust schneiden. Ein gigantischer goldener Wirbel, umgeben von zuckenden Blitzen, wurde von dem Schwert erschaffen und schlug eine 50 Meter breite Schneise in die Armee des Gegners. „Sinfita, nun hast du die Fähigkeit deines Schwertes kennen gelernt.“, murmelte Katharina und Schoss wieder mit Pfeilen. Sinfita aktiviere noch mehrmals diese ultimative Technik und vernichtete fast ein Drittel der Armee alleine. Als die Zombies vernichtet waren verschwanden die fünf Freunde wieder hinter den Felsen. „Sinfita!“, keuchte Sindri, „Das war unglaublich! Du hast es geschafft!“ Sinfita nickte etwas abwesend, sein Schwert hatte er immer noch fest umklammert, jetzt war es voll und ganz mit ihm verbunden. „Sinfita!“, flüsterte Katharina plötzlich, „Deine Oberarme!“ Sinfita zog erstaunt einen Ärmel der Tunika nach oben und nun sahen es alle. Ein seltsames Mal, ein Schwert umwickelt von zwei Drachen, die Feuer spieen. Ein Sichelmond war über dem Heft und unter dem Schwert war ein fünfzackiger Stern. Das Zeichen seiner Herkunft. „Das ... das hatte Vater auch!“, flüsterte Sinfita erstaunt, „Es ist das Zeichen der Dämonen, die Mut, Loyalität und Freundschaft bewiesen haben.“ „Stimmt!“, meinte Sindri, „Mut: Dir war egal, ob du das Schwert beherrscht oder nicht, du hast trotzdem gekämpft. Loyalität: Du hast unseren verstorbenen Vater verteidigt. Und Freundschaft: Du wolltest uns beschützen!“ Dabei warf Sindri allerdings einen Seitenblick auf Katharina. Sie lief rosa an. Musste er immer solche Anspielungen machen? „Jetzt werden die Angriffe immer heftiger!“, meinte die Runenkriegerin und sah über die Kämpfer zum Schloss, „Feuerdrachen des Todes!“ Katharina schoss herum und sah die gigantischen Schwergewichte auf vier Stummelbeinen. Sie hatten keine Flügel, waren aber sehr gefährlich, das spürte Katharina. Es waren mindestens dreißig Drachen. „Gegen was sind diese Teile den schwach?“, fragte Katharina ängstlich. „Wasser und Eis!“, sagte Afenju, „Wenn man sie einfriert können sie eine Weile ihr Feuer nicht mehr einsetzten!“ Die ersten fünf Drachen bauten sich auf und öffneten die Rachen. Eine rote Feuerkugel bildete sich im offenen Maul. „Wir werden gegrillt!“, rief Schidon und wollte weg. Plötzlich schoss aus der Luft Wasser an, das sich um die Drachen legte und sie einfror! „Larrissa!“, rief Katharina, als sie die Prinzessin entdeckte! Sie hatte einen Teil der Wiese vereist und lief mit ihren Schlittschuhen darauf! Sie feuerte noch mehr Eis auf die Drachen und vereiste den Boden vor ihnen. „Dein Einsatz! Sinfita!“, rief sie und fuhr zu ihnen. Sinfita nickte und sprang über die Krieger und aktivierte die ultimative Technik seines Schwertes. Die ersten fünf Drachen zerfielen zu Staub. „Los Kriegsmagier!“, schrie Larrissa und sauste auf die Eisfläche wo über fünfzig Männer in blauen Kutten erschienen, „Eissturm!“ Sie hoben die Hände und vereisten die letzten Drachen. „Toll!“, dachte Katharina, „Unsere Freunde kommen und helfen uns! Wir sind nicht allein, wir sind stark!“ Sinfita holte mit seinem Schwert aus und ließ wieder diesen gigantischen Wirbel durch die vereisten Drachen schießen. Nach ein paar Minuten waren auch die letzten Drachen vernichtet und sie zogen sich wieder hinter den Felsen zurück. Sinfita knurrte. „Was ist?“, fragte Katharina und sah ihn an. „Wir brauchen dieses letzte Stück des Schwertes der Macht, wenn wir gewinnen wollen!“, sagte er und sah Katharina, „Kannst du mir deinen Wolf leihen?“ „Nein, das lass` ich nicht zu!“, widersetzte sich Katharina, „Du wirst nicht alleine in dieses Schloss gehen! Kommt nicht in Frage!“ Plötzlich krachte es und gigantische Kugeln aus Stein schlugen wie Bomben in die Erde ein. Sinfita riss Katharina zu Boden und schützte sie vor den zersplitternden Steinen. „Wir haben keine Wahl!“, sagte er eindringlich, „Gib mir deinen Wolf! Ich hole die letzten Splitter!“ „Aber ...“, sagte Katharina verzweifelt und setzte sich auf. „Warte hier auf mich! Ich komme ganz bestimmt hierher zurück und bringe dir die letzten Splitter!“, sagte er selbstbewusst. „Die Splitter sind mir egal!“, flüsterte Katharina, „Wichtig ist, dass dir nichts geschieht!“ Sinfita nickte, „Ich passe auf mich auf!“ Dann drückte er ihr einen kleinen Kuss auf die Wange und schwang sich auf den Wolf und schoss Richtung schloss davon! Katharina wischte ein paar Tränen weg und legte einen Pfeil in ihren Bogen. Sie zerschoss die Steine, die ihnen zu nah kamen einfach. Jetzt kam eine Armee aus Skeletten, in deren Gerippen eine Kugel aus rotem Licht schwebte. „Die Geisterskelette!“, knurrte Sindri und hob seine Schwerter, „Dieses Licht ist ihre Seele! Sie sind extrem stark und äußerst unempfindlich! Wir müssen die Seelen zerstören!“ Dieses mal war es wirklich sehr viel schwieriger als vorher. Sie mussten ja gegen Seelen kämpfen. Nicht einmal Larrissas Magie half etwas. Sie saßen wieder einmal in großen Schwierigkeiten. „Weiße Magie Attacke!“, schrie plötzlich eine Stimme über ihnen. Katharina sah hinauf. Es war Andron, der weiße Magier aus der Hochburg der Magier! Hinter ihm kam ein ganzes Heer aus dem Weltenportal geflogen! Eine Menge Magier, Drachenmenschen aus der Drachenwelt, Elfen aus der mystischen Welt, die Feuerwalküre Johanna, Asro und die anderen Katzenmenschen, eine riesige Armee von Zwergen mit Äxten und Beilen, die Dyreda's mit ihrem azurblauem Drachen, die Feuerkrieger aus Lani und eine gigantische Armee der Harpyien aus dem Windland! Sie waren alle gekommen! Sie landeten bei der Armee und kämpften an vorderster Front! Johanna nahm eine Phönix-Form an! Sie begann zu brennen und schoss durch die Skelette! Schidon starrte ihr ungläubig nach. Mit gewaltigem Schlachtgebrüll rückte die Armee der Freundschaft nach vorne! Sie stießen immer weiter vor! „Katharina!“, schrie schon wieder eine Stimme aus einem Weltenportal. Es waren Lilie und Monja aus dem Urland der Elfen. Mit ihnen kam eine gigantische Armee an Bogenschützen, Kämpferinnen und Kämpfer, Magier und Windschützen! Katharina winkte ihnen zu und sah wie Afenju rot anlief. Der Kampf ging weiter. Die Zwerge brüllte und schwangen ihre Äxte. Sie waren wirklich sehr stark und sehr flink, auch wenn sie so klein waren! Johanna warf Feuerbälle auf die Feinde. Schidon räumte die getroffenen Skelettkrieger mit einem Schwerthieb aus dem Weg. Die beiden kämpften so, als wären sie seit Jahrhunderten ein eingespieltes Team. Die Runenkriegerin, mit der Sinfita geredet hatte, hatte den Felsen magisch mit ihrer Energie aufgeladen. Sollte ein Runenkrieger sterben konnte er sich dort wieder materialisieren und wieder aufleben. Aber die Runenkrieger kämpften so gut wie perfekt! Und ihrer Rüstungen hielten die meisten Schwertattacken ab. Die weißen Magier jagten eine Schockwelle nach der anderen auf die Skelettkrieger los. Den Skelettkriegern wurden durch diese Welle die rote Seele weggerissen. Die Drachenmenschen die ja auch eine Drachengestalt annehmen konnten, jagten Feuer und Blitze auf die Feinde los. Manche kämpften auch mit Schwertern. Von den Elfen waren nur Bogenschützen und Paladine gekommen. Die Bogenschützen trafen mit ihren Pfeilen die Seelen der Skelettkrieger und zerstörten sie. Die Paladine kämpften mit mächtigen, magischen Schwertern, die diese Skelettkrieger sofort zu Staub zerbröseln ließen. König Laudus war einer der mächtigsten Paladine, er beherrschte scheinbar jede erdenkliche Magie. Die mächtigen Dyreda's riefen immer wieder magische Explosionen hervor, die alle Skelettkrieger im Umkreis von zwanzig Metern zerstörte. Der Drache der Dyreda's stieß magische Kugeln aus Licht aus seinem Maul. Diese Kugeln zerstörten die Skelettkrieger mit gigantischen Explosionen. Die Harpyien flogen und schlugen von oben auf die Skelettkrieger ein. Lilie, Monja und ihre Krieger kämpften wahnsinnig gut und schnell. Die Windschützen froren die Skelettkrieger mit magischen Pfeilen kurz ein und schädigten sie so etwas. Die Armee der vereinigten Welten gewann immer mehr Land. Dann donnerte es plötzlich und ein heller Blitz zuckte über den Himmel. Gleich ging ein Gewitter los! „Kann man Geister überhaupt töten?“, fragte sich Katharina plötzlich und starrte auf die Burg, irgendwo dort war Sinfita, „Hoffentlich geht alles gut. Ich will ihn nicht verlieren!“ Die Armee der Skelettkrieger war zerstört aber jetzt kam schon wieder einen neue Armee. Es waren Eisenskelette! Sie sahen aus wie menschliche Skelette, nur ganz aus Eisen geschmiedet! In den hohlen Augenhöhlen der Schädel leuchtete rotes Licht. Sindri und Afenju kamen zu Katharina. „Was sind das für Teile?“, fragte Afenju keuchend und sah den Eisenskeletten entgegen, die sich langsam näherten. „Skelette mit schwarzer Magie aus Eisen gefertigt.“, antwortete Lilie die mit Monja zu ihnen trat, „Sie sind sehr schwer zu besiegen. Aber es geht, wenn man nicht aufhört zu kämpfen. Ich könnte sie mit meinen Magiern schwächen. Aber immer nur die Eisenskelette, die an vorderster Front kämpfen. Aber ihr könnt sie dann leichter besiegen!“ „Das wäre gut!“, meinte Sindri, „Wir müssen so lange kämpfen, bis Sinfita mit den Schwertsplittern zurück ist.“ Lilie nickte und Monja rief alle Magier zu ihnen. „Wir werden einen Titan erschaffen!“, sagte Lilie noch. Die Elfenmagier zogen sich hinter den Felsen zurück und schwächten die Eisenskelette. Es wurde immer schwerer sich fort zu bewegen. Der Regen prasselte auf den Boden und weichte ihn auf. Sie versanken im Schlamm und konnten sich kaum daraus befreien. „Lilie, bitte, du musst es schaffen! Sinfita, beeil‘ dich! Pass auf dich auf!“, dachte Katharina und spannte wieder ihren Bogen und schoss auf die Eisenskelette die kurz aufleuchteten. Jetzt waren sie etwas geschwächt. Brüllend stürmten die Zwerg vor und zertrümmerten die Skelette zu Schrott. Ja, sie kannten sich mit Eisen aus und mussten wissen, wie man dagegen ankam. „Barumm ..... Rummmmm. Ich komme! Ihr verrosteten Eisenskelette!“, brummte plötzlich eine tiefe Bassstimme hinter der Armee mit Katharina. Sie sah sich erstaunt um und erschrak! Ein gigantischer Baum! Einer der Beine und Arme und einen Kopf hatte! Er war mindesten fünfzig Meter groß und schien extrem stark zu sein. Der Titan, den Lilie angekündigt hatte. Im Gehen bückte er sich und hob einige Windschützen auf seine Schultern, von hier konnten sie besser schießen. Der Titan trat auf einige Skelette, die sich knarrend verbogen und platt waren. „Der ist gut!“, meinte Sindri und stürmte vor, „Ich muss beide Fähigkeiten meiner Schwerter aktivieren!“ Katharina beobachtete, wie er beide Schwerter hob und sie über dem Kopf kreuzte. Sie begannen zu leuchten und zwischen den Klingen bildete sich eine weiße Kugel aus Licht. Um Sindri herum entstand ein Wirbelwind. Er riss die Schwerter auseinander und der Wirbelwind mit der Kugel jagte quer durch die Armee der Eisenskelette. Alle Eisenskelette die den Weg der Windwirbels kreuzten waren tot und zu Eisenstaub zermahlen. Kaum hatte Sindri die Attacke ausgeführt zog er sich wieder zu Katharina zurück. Er keuchte, „Das ist verdammt kräfteraubend! Ich kann das nicht zu oft machen!“ „Das hat uns schon sehr geholfen!“, widersprach Katharina um ihm Hoffnung zu machen, „Es sind schon weniger Eisenskelette. Wir können das schaffen! Ich weiß es!“ Sindri lächelte Katharina an und richtete sich auf. Der Titan schien seine Freude am Kämpfen zu haben. Er zertrat Skelette und schlug sie mit seinen Armen weg. Es war wirklich unglaublich, wie stark die so zarten Elfen sein konnten und wie kaltherzig. „Wie lange kämpfen wir schon?“, fragte sich Katharina und schoss einen weiteren Pfeil ab. Sie kamen ja alle zurück und sie gingen ihr nie aus. „Wir kämpfen bestimmt schon drei Stunden.“, dachte Katharina und zog einen neuen Pfeil, „Sinfita ist schon seit ein einhalb Stunden weg. Hoffentlich lebt er .... nein! So darf ich nicht denken! Ich muss auf ihn vertrauen!“ Nach einem langen harten Kampf waren die Eisenskelette geschlagen und die Arme ein gutes Stück auf die Burg zu gerückt. „Wir kommen immer näher! Näher an Sinfita`s Schloss! Er wird sein Erbe antreten! Und König dieser Welt werden!“, dachte Katharina überzeugt und starrte auf die leeren Fenster der Burg. Der Titan der Elfen zog inzwischen einige Pfeile der Eisenskelette aus seiner dicken Borke. Lilie und die anderen Elfenmagier kamen nun wieder zu den Kämpfern. Monja und Lilie liefen sofort zu Katharina und Sindri, die nebeneinander standen. „Alles in Ordnung bei euch?“, fragte sie keuchend und eindeutig erschöpft. Katharina nickte, „Was wird jetzt kommen?“ „Jetzt kommt die Hauptarmee! Eine Armee aus Geistern und Nekromagiern! Sie beschwören Skelette die mit angreifen! Ihr müsst die Nekromagier besiegen, dann können sie die Armee nicht mehr verstärken. Katharina, ziele einfach in die Luft, der Pfeil wird glühen, sobald er ganz sicher einen Magier der Geister trifft! Und Geister kann man besiegen! Glaubt einfach nur an euch.“ „Und an die Freunde!“, dachte Katharina und spannte ihren Bogen. Sie zielte in die Luft. Der Pfeil begann hell zu glühen und Katharina ließ ihn los. Sekunden später wiederholte sie ihren Angriff. Alle Pfeile, die sie abschoss kamen ungefähr fünf Minuten später wieder zurück und schoben sich von selbst in ihren Köcher. Katharina fühlte sich wie in Trance! Das Gebrüll der Geister, das Gebrumme des Titans, die klackernden Skelettknochen, die Schreie ihrer Armee, das alle trommelte gegen ihre Ohren und ließ sie fast taub werden. Viele Krieger waren verletzt. „Es soll endlich aufhören!“, dachte Katharina verzweifelt. Plötzlich sank die Temperatur rapide ab! Es wurde eiskalt! Der Matsch fror ein und der Atem wurde weißer Dampf. Es regnete nicht mehr, es waren eher Schneeflocken und Hagel! Die grauen Wolken verfärbten sich rabenschwarz! Sie kreisten über dem Schloss, wie Aasgeier. Von dem Schloss gingen böse Schwingungen aus. „Das ist die verkörperte Angst!“, sagte Sindri neben Katharina, „Sie schicken die Schatten der Angst!“ Katharina nahm seine Worte nur dumpf und verschwommen war. Was war mit ihr los? Die Schatten der Angst tauchten auf! Als Rauch glitten sie über den Boden und verfestigte sich zu vampirähnlichem Wesen. Sie trugen eine schwarze zerrissene Kutte. Sie wirkte schwerelos und schwebte eher um die weißen Körper. Es waren nur die Hände zu sehen. Sie waren lang und dürr, wie Spinnenbeine! Rote Augen leuchteten in ihren Kapuzen auf. „Schütz‘ dein Herz vor ihr dunkeln Macht!“, flüstere Sindri und stellte sich vor Katharina. Die Elfenmagier sammelten jetzt all ihre Kraft und schleuderten sie auf die Schatten der Angst. Die Schatten stießen einen hellen, kreischenden Schrei aus und explodierten. Plötzlich begann es zu donnern und die Erde bebte! „Was ist denn jetzt los?“, schrie Katharina und klammerte sich an Sindri fest. „Die Geister öffnen das Weltenportal in das Schattenreich des Todes! Katharina, lass dir nicht die letzten schönen Erinnerungen nehmen! Sonst holen sie dich!“ Über dem Schloss bildete sich ein schwarzes Loch, mitten in der Luft, es schien alle Wärme einzusaugen! Katharina`s Herz begann zu rasen. Alle Wärme schien aus ihrem Körper gewichen zu sein. In ihrem Kopf hörte sie die Stimme der Mädchen aus ihrer Klasse! Ihr Atem raste! „Katharina!“, sie hörte Sindri`s Stimme nur hallen, von weit weg, „Denk an etwas glückliches! Halte einen glücklichen Moment fest! Lass dir nicht die schlechten Gedanken aufzwingen.“ Katharina kniff die Augen zusammen und dachte daran, wie Sinfita sie in den Armen gehalten hatte. Fast war es so, als könne sie diese wieder spüren! „Ich will dich nicht verlieren!“, dachte Katharina, „Ich will, dass du wieder kommst! Ich will, dass du lebst!“ Katharina öffnete die Augen und zog ihr Elfenschwert. Es begann hell zu leuchten. „Es reagiert auf reine Herzen und auf das stärkste Gefühl!“, rief Monja ihr zu. Katharina, Sindri, Schidon und Afenju gingen nach vorne, an die Kampfzone. „Ich will Sinfita zurück haben!“, knurrte Katharina und das Schwert begann noch heller zu leuchten. Sie hörte ein seltsames, gleichmäßiges Schlagen aus ihrem Schwert. „Es pulsiert!“, dachte Katharina erschrocken und fasziniert! Plötzlich wusste sie genau, was sie mit dem Schwert machen musste! Kurz vor der Kampflinie streckte sie das Schwert in die Höhe. Ein Wirbel bildete sich um sie und schoss dann in die Höhe. Das Licht nahm eine Gestalt an. Ein gigantischer Drache mit weiten Flügeln bildete sich. „Der Drache der Sterne!“, rief Lilie von irgendwo her. „Sternlichtstrahl!“, dachte Katharina. Der Drache öffnete sein Maul und ein Strahl aus weißem Licht schoss heraus und quer über die Armee des Feindes. Erst geschah nichts, dann flog die Armee dort in die Luft, wo der Strahl getroffen hatte. „Unglaublich!“, dachte Katharina und gab dem Drachen mit Gedanken weiter Kommandos. Der Kampf gegen diese eine Armee, die nur aus Geistern und den Schatten der Angst bestand, dauerte am längsten. Mindestens eine Stunde. Und Sinfita war immer noch nicht zurück! „Bitte, Sinfita, komm zurück! Ich will nicht, dass du stirbst und mich allein lässt!“, dachte Katharina und rückte mit der Armee weiter vor. Sie waren jetzt bis auf fünfzig Meter an das Schloss herangerückt. Sindri zog Katharina zu sich, „Sinfita wir jeden Moment kommen! Ich hab das im Gefühl! Er kommt bald. Dann musst du bereit sein, das Schwert der Macht zu aktivieren.“ „Ich weiß doch gar nicht, was ich machen soll, wenn das Schwert vollständig ist!“, widersprach Katharina etwas verzweifelt. Sindri packte sie fest an den Schultern und sah sie eindringlich an, „Wenn es ganz ist, wirst du es wissen. Du bist auserwählt die Geister mit dem Schwert der Macht zu besiegen! Wenn du es hast, dann wirst du wissen, was du tun musst! Vertrau mir und hab keine Angst!“ Katharina nickte und sah hinauf zu dem Schloss. Sindri gab den Befehl hier die Stellung zu halten und alle auf Sinfita zu hoffen. Plötzlich war es sehr still. Nur noch der eisige Wind mit den Schneeflocken und dem Hagel heulte. Katharina ballte die Fäuste und hoffe mit jeder Sehne und Faser in ihrem Körper auf Sinfita. Plötzlich gab es im Schloss eine Explosion und Sekunden später schoss aus einem Fenster der Wolf in der Rüstung heraus .... mit Sinfita auf dem Rücken. Einige fliegende Schatten der Angst folgten ihm. In der Hand hielt er ein Stück eines Schwertes! Ein Stück des Schwertes der Macht! Er hatte es geschafft! Und er lebte! Die Windschützen der Elfen schossen Pfeile auf die Schatten der Angst ab und die Magier jagten ihnen Schockwellen entgegen. Sinfita und der Wolf schossen auf Katharina und Sindri zu. Katharina liefen Glückstränen aus den Augen. Die Krieger um Katharina und Sindri wichen zurück und der Wolf landete sanft. Katharina fiel Sinfita sofort um den Hals. „Er lebt! Er lebt! Er lebt! Er ist am Leben!“, jagte Katharina durch den Kopf und fragte, als sie sich von Sinfita löste, „Ist alles in Ordnung mit dir? Ich hatte solche Angst um dich!“ „Alles in Ordnung!“, sagte Sinfita vollkommen erschöpft, „Da waren nur verdammt viele Geister und Schatten der Angst. Hier ist das letzte Teil des Schwertes der Macht.“ Er gab ihr den letzten Teil des Schwertes und stieg von dem Wolf ab. Katharina hielt den letzten Teil des Schwertes der Macht in der Hand, jetzt konnte sie es zusammen setzten! Sie zog das Schwert aus der Scheide. „Gib her!“, brüllte eine Stimme hinter ihr in der Luft (sie stand mit dem Rücken zum Schloss)! Sie wirbelte herum und sah einen Geist mit schwarzer Rüstung. Er jagte über die Ebene auf sie zu! Blitzschnell hielt sie die beiden Schwertstücke zusammen und sie verbanden sich. In diesem Moment begann das Schwert hell zu leuchten! Es war heller als die Sonne! Katharina packte das Schwert am Griff und hielt es in die Höhe, wie vorhin das Elfenschwert! Katharina war von einer Kugel aus Licht und Funken umgeben. Der Geist mit der Rüstung brüllte vor Schmerz und Angst! Katharina schloss die Augen und konzentrierte sich auf einen Wunsch, „Verbanne die Geister auf ewig und für immer in das Schattenreich des Todes!“ Die Kugel um Katharina und das Schwert zog sich zusammen und blähte sich wieder auf, schön im Rhythmus ihres schlagenden Herzens. Dabei ließ es Wellen aus Licht über die gesamte Welt jagen! Sinfita verschränkte die Armee vor dem Kopf um das Licht nicht an seine Augen zulassen. Katharina öffnete die Augen und sah durch das Licht hinauf zum Schloss. „Verschwindet aus Sinfita`s Schloss!“, dachte sie wütend, „Es gehört ihm und er wird hier regieren!“ Sie trat ein paar Schritte vor und richtete das Schwert auf die Armee der Geister. Die durchsichtigen Gespenster wurden von dem Licht weggepustet und direkt in das schwarze Loch zu Schattenwelt des Todes. Das Licht des Schwertes der Macht schoss in das Schloss und verjagte auch dort die Geister, die ebenfalls in das Schwarze Loch gesogen wurden. Dann war das Licht weg. Katharina stand keuchend da. Dann wurde die schwarze, gefrorene Erde unter ihren Füßen plötzlich grün! Gras wuchs! Die Temperatur stieg und die Wolken brachen auf und zeigten die Sonne und den blauen Himmel. Blitzschnell weitete sich das wenige Grün unter Katharina aus und schon war das ganz Land wieder grün und lebte! Katharina spürte, dass das eine Magie war, die immer und überall ist. Das Schwert der Macht hatte nur geholfen. Aber es gab keine Tiere und das Schloss war immer noch fast kaputt. Katharina hielt das Schwert der Macht fest und wollte es nicht loslassen. Es war, als wäre sie mit ihm verschmolzen! Sinfita lief zu Katharina und umarmte sie. „Du hast es geschafft!“, flüsterte er, dann sagte er etwas lauter, „Aber es wird lange dauern, bis das Schloss meines Vater wieder ganz ist und Tiere und Bäume wieder hier leben können!“ „Wir Zwerge könnten das edelste weiße Gestein aus den Bergen schürfen und das Schloss reparieren! Es soll das schönste werden, das es in allen Welten je gab! Wir bauen auch Häuser für neue Bewohner!“, rief der Zwergenkönig und die Zwerge brüllten ihre Zustimmung. „Die Elfen werden Bäume pflanzen, Blumen sähen und Tier auswildern!“, sagte der Elfenkönig aus der mystischen Welt. „Wir werden die seltenen Heilpflanzen unserer Welt hierher bringen!“, sagte Laufeyja, die Dyreda. „Die Elfen des Urlandes bringen die seltene Schwarzeibe! Das Heiligtum unserer Rasse!“, sagte Lilie würdevoll und lächelnd. „Die Magier werden mit weißer Magie die Erde fruchtbar machen und allen helfen.“, meinte Andron und verbeugte sich etwas. „Dann wollen wir Harpyien auch nicht untätig sein! Wir werden von überall seltene Pflanzen holen, damit dieses Land reich und schön wird!“, rief die Harpyienkönigin. „Die Runenkrieger, Drachenmenschen und die Katzenmenschen wollen helfen, wo es geht!“, sagte Asro. „Wenn alle Welten zu einer ganzen verschmelzen würden, wäre das alles einfacher!“, meinte Monja unschuldig. Lilie starrte ihre Tochter an, „Das ginge!“ Die ganze Armee brüllte ihr Einverständnis! „Siehst du!“, sagte Katharina zu Sinfita, „Jetzt wird dein Erbe gerettet und alle Welten zu einer vereint!“ Sinfita nickte. Plötzlich schepperte es. Katharina war das Schwert der Macht aus der Hand gefallen! Aber sie hatte es doch fest umklammert gehalten. Sinfita starrte Katharina erschrocken an! Sie sah an sich hinunter! Sie löste sich langsam auf! Sie wurde durchsichtig! Sie wurde von irgend etwas aus dieser Welt gezogen! Sie ... sie hatte ihre Aufgabe erfüllt und sollte zurück in ihre Welt. Bevor sie etwas tun oder sagen konnte war sie schon wieder in dem Weltentunnel der sie in ihre eigene Welt brachte. Farben und Formen wirbelten um sie herum. Sie drehte sich unablässig im Kreise. Tränen liefen ihr übers Gesicht und fielen in den Weltentunnel. „Nein, nein!“, schrie Katharina verzweifelt, „Ich will bei Sinfita bleiben!“ Aber sie konnte nicht mehr zurück! Rückwärts fiel sie aus dem Weltenportal und sah das Schloss ihrer Familie. Nein, das durfte nicht wahr sein! Sie war wieder zurück in ihrer Welt. Das, was sie sich zu Beginn ihres Abenteuers so sehr gewünscht hatte, war nun ihr größter Alptraum! Katharina schüttelte kurz den Kopf um wieder klar denken zu können. Sie sah hinunter auf das Schloss ihrer Familie und riss erschrocken die Augen auf! Das Dorf von damals war eine gigantische Stadt! Und der Wald, der hinter der Burg begonnen hatte war weit zurückgedrängt worden! Außerdem war am Fuß des Berges ein Parkplatz! So hatte es nicht ausgesehen, als sie hier in das schwarze Buch gezogen worden war. Wir lange war sie weg gewesen?!!? Sinfita starrte ungläubig und erschrocken an die Stelle, an der Katharina gestanden hatte. Wohin war sie verschwunden? Warum war sie verschwunden? Warum jetzt? Wieso hatte irgend etwas sie einfach so aus dieser, seiner, Welt gerissen? Sinfita krampfte sie Hände zu Fäusten zusammen und senkte den Kopf. „Ihre Aufgabe war erledigt, deshalb musste sie zurück in ihre Welt. Nur deshalb war sie überhaupt hier!“, flüsterte Sindri und eine Träne kullerte ihm über die Wange. „Das ist unfair!“, knurrte Sinfita, „Sie ... sie wollte bestimmt hier bleiben. Ich werde sie nie mehr wieder sehen. Das ist so gemein! Ich ... ich...“ Sinfita brachte keinen Ton mehr heraus. Die Tränen, die über sein Gesicht liefen sagten ohne Worte alles! „Ich wollte ihr doch sagen, das sie für immer bei mir bleiben soll!“, dachte Sinfita verzweifelt, „Ich wollte ihr sagen, dass ... dass ...dass ich sie von ganzen Herzen liebe!“ Sinfita hob die Hände und bettete darin sein Gesicht. Sindri nahm seinen weinenden Bruder in den Arm. Plötzlich begann Monja zu schluchzen und begann auch zu weinen! Lilie nahm ihre Tochter in den Arm und wischte sich ebenfalls Tränen aus den Augen. Irgendwie ging dass, was eben geschehen war allen nah. Viele zerdrückten ebenfalls Tränen. Den Zwergen liefen sie in die dichten Bärte. Sogar die Elfen zeigten Tränen. Das taten sie eigentlich nie! Aber es brachte Katharina nicht zurück!! Sie würden Katharina nie mehr wieder sehen, aber sie mussten weiter leben, irgendwie! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)