Das Schwert der Macht von Niduan (Ein langer Weg zum eigentlichen Ich und zum Leben...) ================================================================================ Kapitel 15: Die Drachenwelt --------------------------- Die Gruppe war schon seit einer Woche an ein und dem selben Fleck. Schidon hatte sehr lange gebraucht, bis er sich vollends erholt hatte. Aber nun war er wieder einigermaßen in Ordnung, auch wenn er sich noch nicht so gut bewegen konnte. „Hoffentlich gehen wir bald weiter!“, meinte Sinfita und lockerte seine etwas steifen Glieder. Katharina saß auf einem flachen Stein und sah ihm zu, wie er etwas mit seinem Schwert trainierte. Der Wolf war wieder so groß wie eine Katze und lag auf ihrem Schoss. Es war noch früh am Morgen und Sindri und Schidon schliefen noch. „Bestimmt.“, sagte Katharina und sah ihm staunend zu. Er war nach wie vor elegant und unglaublich schnell. Das Schwert schien in seiner Hand zu tanzen! „Hat dir das alles dein Vater beigebracht?“, fragte Katharina neugierig und zuckte etwas zusammen, als er einen Sprung auf sie zu machte. „Ja!“, antwortete Sinfita während er weiter machte, „Fast jeden Tag hat er mit mir trainiert. Wir hatten im Schloss eine große Waffensammlung! Er hat immer gesagt, das ich bald das Geheimnis dieses Schwertes heraus finden werde.“ „Du wirst deine Kraft heute vielleicht gar nicht brauchen!“, meinte plötzlich eine Stimme aus der Höhle und Sindri kam heraus, „Wir sollten heute in die Welt der Drachen gehen. Die habe einige Splitter des Schwerts. Außerdem sollst du dich doch noch nicht so anstrengen!“ „Das ist aber keine Anstrengung!“, widersprach Sinfita und schob sein Schwert zurück in die Scheide, „Ich will nur wieder in Form kommen!“ Sindri verdrehte die Augen und warf Katharina ihren Rucksack zu. „Schidon kommt gleich, er ist nur noch ziemlich müde!“, meinte Sindri. Katharina schnallte sich den Rucksack auf den Rücken und sah Sinfita an. Er verengte kurz die Augen und seine Hand zuckte. Nun kam auch Schidon langsam aus der Höhle. „Ist alles wieder in Ordnung?“, fragte Katharina und stand auf, „Kannst du fliegen?“ „Ja, es müsste gehen!“, antwortete Schidon und sah Katharina direkt in die Augen. „Verdammt, hör auf, das ist mir peinlich!“, dachte Sinita und wurde leicht rosa. „Dann können wir ja los!“, meinte Sindri. Der Wolf reagiert und wurde wieder groß. Katharina schwang sich geschickt auf seinen Rücken und ließ ihn nach oben steigen. Sindri, Sinfita und Schidon folgten ihr. Schidon`s Körper war wieder wie der eines Adlers mit weiten Flügeln und glänzenden Federn. Sinfita achtete irgendwie sehr darauf, das er zwischen Katharina und Schidon flog. Er nahm wieder ihre Hand und das Loch zum Weltensprung öffnete sich. Sie sausten durch den Tunnel aus Farben und Formen und waren plötzlich in einer unwirklichen dunklen Welt. Bräunliche zackige Berge ragten in die Höhe und der Wind heulte um sie herum. Der Wald in den Tälern war dunkelgrün und dicht. „Wir müssten bald zur Drachenstadt kommen!“, meinte Sinfita und ließ Katharina`s Hand los. Katharina ließ den Blick in die Ferne zum Horizont schweifen. Sie entdeckte einen Berg, der ziemlich symmetrisch war, irgendwie künstlich! Als sie näher kamen erkannte Katharina, dass der Berg oben stumpf war und oben drauf eine Stadt mit einer Burg stand. „Wir sind da!“, sagte Sinfita. „Ich kann ziemlich viele, oder einen großen Splitter spüren!“, meinte Katharina und folgte Sinfita, der in den Landeanflug ging. Sie landeten auf einem großen Platz in der Mitte des Berges. Katharina schwang sich von ihrem Wolf herunter und sah sich unsicher um, während ihr Wolf wieder klein wurde und auf ihren Rucksack sprang. Überall waren menschenähnliche Wesen. Sie hatten Körper und Statur von Menschen, aber seltsame Merkmale. Einige hatten lange Krallen an den Fingern und die Ohren endeten in fischähnlichen Flossen. Andere hatten, ähnlich wie Tiger, Streifen aus Schuppen im Gesicht. Oder zwei kleine Hörner ragten aus den dunkelbraunen bis schwarzen Haaren. Die Augen waren schwarz bis dunkelrot. Alle trugen nur braun, grün und dunkelrot. Die meisten hatten einen Umhang um die Schultern gewunden. Von überall her starrten sie rote Augen an. Katharina lief eine Gänsehaut den Rücken hinunter. „Was wollt ihr?“, fragte einer der Drachenmenschen und trat langsam auf sie zu, die Hand auf dem Schwert an seiner Seite, „Wir wollen in keine Kriege hineingezogen werden!“ „Wir sind nicht wegen einem zu führenden Krieg hier!“, antwortete Sindri selbstsicher, „Wir sind hier um einen Krieg zu verhindern!“ „Ihr wisst, das ein Krieg ausbricht?“, fragte der Drachenmensch und entspannte seine Hand. „Ja, das wissen wir!“, erwiderte Sindri und senkte etwas die Stimme, „Wegen den Splittern des Schwerts der Macht! Wenn wir die Splitter von hier mit nehmen, dann kommen die Geister gar nicht erst und ihr habt eure Ruhe.“ Der Drachenmensch überlegt kurz und machte dann eine Kopfbewegung, das sie ihm folgen sollten. Er führte sich durch die Menschenmenge auf die Burg zu. Nach einer kurzen Treppe kamen sie durch ein Torhaus in einen Hof. Einige Männer mit Waffen traten zu ihnen und sprachen in einer anderen Sprache mit dem Mann. Der beruhigte die Ritter und schien kurz zu erklären was los war, die Ritter traten zur Seite und ließen sie durch. Der Mann führte sie durch eine große Tür in eine kleine Halle mit einer weiteren Tür. „Wartet hier einen Moment.“, sagte er und verschwand durch die Tür. Katharina war nervös, sie spürte ganz genau einen großen Splitter des Schwerts. Nach ein paar Minuten kam der Mann wieder heraus und winkte sie in die Halle, dann verschwand er wieder und ließ sie allein. Die Halle war groß und mit Teppichen ausgelegt. An den Wänden hingen Bilder. Eine Frau stand an einem der vielen Fenster und sah hinaus. Sie trug ein feines Kleid und hatte die Haare hochgesteckt. „Die Geister wollen also alle Schwertsplitter.“, sagte sie und drehte sich zu der Gruppe um. Sie musterte die Freunde kurz. Ihre Augen waren orange und die Haare schwarz. Sie war ungefähr Mitte 30. Die Fingernägel waren lange Krallen. „Was wollt ihr mit den Splittern?“, fragte sie, „Woher soll ich wissen, das ich euch trauen kann?“ „Wir wollen die Splitter um den Geistern zuvor zu kommen um sie zu verbannen!“, sagte Sinfita und sah Katharina an. Sie verstand und zog das Stück Schwert heraus. Die Frau kippte fast um. „Unglaublich!“, flüsterte sie und trat vorsichtig näher, „Es leuchtet! Also ist es dir bestimmt es zu führen!“ „Allmählich weiß ich das!“, dachte Katharina und steckte das Stück wieder zurück in den Beutel. „Nun gut, ich kann euch wohl trauen!“, meinte die Frau und plötzlich begann sich der Raum zu verändern. Die Teppiche verschwanden, die Fenster mauerten sich zu und der Raum wurde kleiner und dunkler. Zwischen der Gruppe und der Frau schoss eine Säule in die Höhe, die ein einhalb Meter über dem Boden unterbrochen war. Die Lücke war etwa dreißig Zentimeter hoch. Darin schwebte, sich um die eigene Achse drehend, das Heft des Schwertes mit einem kleinen Teil der Schneide unten dran. „Nimm es!“, sagte die Frau fordernd, „Wenn du die Auserwählte bist, kannst du den Bann brechen und des nehmen.“ „Auserwählte!“, wiederholte Katharina in Gedanken, „Das klingt furchtbar!“ Langsam ging sie auf die Säule zu. Sie blieb kurz vor ihr stehen und streckte die Hand aus. Blitze zuckten durch die Dunkelheit. Fest schloss sich Katharina`s Hand um das Heft. Langsam zog sie es heraus und in diesem Moment loderte überall Feuer! Die Frau lachte brutal, „Die Geister werden mir, der Zombie – Prinzessin, auf ewig danken! Seid zerschlagen!“ Feuer und Funken flogen durch die Luft. Katharina zog das Heft fest an sich, es war echt. Diese Verräterin konnte es ihr nicht weg nehmen. Sie wurden alle vier von einem roten Wirbelwind umhüllt! Sinfita streckte noch die Hand nach Katharina aus, war aber plötzlich weg! Katharina hörte die Schreie ihrer Freunde und dann wurde sie in ein ewiges Nichts gesaugt! Ihr Körper drehte sich immer fort um die eigene Achse. Sie öffnete die Augen und landete hart auf einem Steinboden. Ihr Miniwolf war bei ihr. Er sah sehr verwirrt aus. „Wo sind wir?“, fragte Katharina, stand auf und sah sich um, „Wo sind die anderen?“ In Gedanken versunken schob sie das Schwertheft zu dem Stück der Schneide und sah sich um. Sie waren in einem großen, sehr langen Raum aus gemauerten Stein. Es war sehr dunkel, die Augen des Miniwolfes glühten rot. Dann sah sie an die Decke. Dort oben, etwa einen Meter über ihr war ein quadratisches Loch, das etwa noch fünf Meter weiter hinauf führte. Dort oben war Licht! „Kannst du dich verwandeln?“, fragte Katharina ihren Miniwolf. Er schüttelte traurig den Kopf. „Dann wird es schwierig hier raus zukommen!“, meinte Katharina und plötzlich bebte der Boden kurz, „Und eben ist es noch schwieriger geworden!“ Die Wände an den kurzen Seiten hatten plötzlich Stacheln aus Eisen und wanderten auf sie zu! Der Miniwolf bekam Panik und lief hin und her! „Das nützt nichts!“, rief Katharina und wich an die Längsseite der Wand zurück, „Wir müssen dort hoch!“ aber dort konnte sie sich nirgendwo festhalten! Die Wände waren nur noch fünf Meter auseinander! „Da!“, rief Katharina plötzlich aus! Das Ausgangsloch war etwas kleiner als der darauf folgende Gang! Das hieß, dort war eine Kante! Und knapp über der Kante war ein Stein mit einem seltsamen Zeichen darauf! „Vielleicht hilft das ja!“ , dachte Katharina, nahm Anlauf und sprang! Aber sie konnte sich nur an der Kante festhalten! Sie kam auch mit der anderen Hand nicht an den Stein heran! „Verdammt ich schaffe es nicht!“, knurrte sie und rutschte etwas ab! Da nahm der Miniwolf ebenfalls Anlauf und stieß sie mit einem Sprung nach oben! Katharina berührte den Stein und gleißendes Licht trat aus! Sie und ihr Miniwolf wurden durch den Gang nach oben hinaus und hoch in den Himmel geschossen! Der kleine Wolf fiepte erschrocken und Katharina kniff die Augen zusammen! Plötzlich war das Licht weg und Katharina schwebte langsam wieder hinunter zum Portal des Drachenwelt Schlosses. „Na warte!“, dachte sie wütend, „Mini, du kümmerst dich um die Wachen! Töte sie nicht, halte sie nur in Schach!“ Langsam glitten sie hinunter zum Eingangsportal. Sie landeten und die Miniwolf nahm seine riesige Gestalt an. Die Wachen flohen, als der Wolf sie angriff. Katharina nickte ihm zu und öffnete das Tor und lief hinein. Durch die Halle und in den Raum wo die Frau sie empfangen hatte. „Welch schöne Überraschung!“, lachte die Zombieprinzessin, als Katharina mit dem Bogen in der Hand eintrat, „Ich hätte nicht gedacht, das irgend jemand es aus den Verliesen heraus schafft. „Wo sind Sinfita, Sindri und Schidon!“, schrie Katharina wütend und spannte ihren Bogen. „Ach die!“, meinte die Frau gleichgültig und deutete auf drei Kerzen, „Wenn eine Kerze ausgeht ist einer deiner Freunde tot! Es sei den du schaffst es mich zu töten. Aber das hat noch niemand geschafft!“ Die Zombieprinzessin lachte los. „Bis jetzt!“, knurrte Katharina und ließ den Pfeil los! Er durchbohrte den Bauch der Prinzessin. Sie verstummte und starrte auf den Pfeil. „Ein Bannpfeil!“, flüsterte sie entsetzt! Ihr Bauch war skelettiert! Man konnte das Rückgrad, einige Rippen und den Beckenknochen sehen! „Hunde würden sich freuen!“, meinte Katharina und spannte wieder die Bogen aber mit einer magischen Bewegung riss die Prinzessin ihn ihr aus der Hand. Katharina zog ihr Schwert und ging auf die Frau los. Aber die packte einfach das Schwert und schleuderte es weg! Katharina schnappte nach Luft und wich vor ihr zurück. „Du magst Sinfita am liebsten!“, sagte die Frau, „Was würdest du wohl machen, wenn ich ihn sterben lasse!“ „Nein!“, schrie Katharina panisch und hatte plötzlich das Stück Schwert, das sie schon hatte, in der Hand. Sie rammte der Frau die Klinge durch die Brust. „Ich werde nie zulassen, das irgend jemand Sinfita etwas antut! Eher sterbe ich!“, knurrte Katharina mit Tränen in den Augen. „D ... du l .. liebst ihn! Dagegen bin ich machtlos!“, flüsterte die Frau und löste sich in Staub auf. Ein paar Sekunden lang war es still. Katharina ließ sich auf die Knie fallen und sah auf das Schwert. Heft und Klinge waren mit einander verbunden, aber es war noch nicht vollendet. Die drei Kerzen explodierten und Sinfita, Sindri und Schidon tauchten aus dem Nichts von Farben und Nebel auf! „Seid ihr in Ordnung?“, rief Katharina glücklich, stand auf und lief zu ihnen. „Denke schon!“, erwiderte Sindri und schob sein Schwert zurück in die Scheide. Der eine Ärmel seiner Tunika war etwas verbrannt. Die anderen sahen nicht besser aus. Sinfita`s Hose war mit Gift verbrannt und Schidon`s Haare waren ebenfalls etwas angekokelt. „Was ist jetzt eigentlich passiert?“, fragte Sinfita und sah auf den Staub, der auf dem Boden lag und dann auf das Schwertstück in Katharina`s Hand. Schnell erklärte Katharina was sie wusste. „Wahrscheinlich hat dieses Zombieweib die echte Königin gefressen und dann ihre Gestalt angenommen um erst uns zu erledigen und dann in den Besitzt des Schwertstücks zu kommen.“, fasste Sindri zusammen und überlegte, „Wir können jetzt nicht einfach so gehen, das alles muss abgeschlossen werden. Das werde ich übernehmen. Ich gehe hinunter in das Dorf, ihr wartet vor dem Schloss auf mich!“ Damit verschwand Sindri durch die Tür, das Tor öffnete sich. „Gehen wir raus!“, meinte Sinfita und sah sich unbehaglich um, „Ich will hier nicht länger bleiben.“ Katharina nickte, schob das Schwertstück in den Beutel und ging wie Sindri durch die Tür, sie durchquerten zusammen Halle und verließen das Schoss durch das große Tor. Frischer Wind wehte ihnen ins Gesicht und ließ ihre Haare flattern. „Endlich frische Luft!“, meinte Schidon und stellte sich dicht neben Katharina. Sinfita sah sehr ihn bissig an. Es passte ihm nicht. Katharina`s Wolf begrüßte sie freudestrahlend. Wild sprang er um sie herum und über sie hinüber. Katharina setzte sich auf die Treppe und wartete. „Wo wart ihr denn?“, fragte sie plötzlich und sah die beiden jungen Männer an. Sinfita setzte sich neben sie (jetzt kassierte er einen bissigen Blick von Schidon), „Ich war bei so seltsamen Schlangendrachen, daher auch das Gift. Du hast mich wirklich ihm richtigen Moment herausgeholt. Lange hätte ich wohl nicht mehr durchgehalten! Es war, als würden sie plötzlich stärker werden, dann war ich auf einmal von einem Farbenwirbel umgeben und dann waren wir plötzlich auch schon bei dir.“ „Ich war bei solchen gemeinen Feuergeistern in so einer komischen Höhle. Mit Skeletten und solchen Überresten.“, sagte Schidon und setzte sich auf die andere Seite neben Katharina, „Dieses Weib muss schon sehr viele Menschen und andere in diese Fallen geworfen haben. Komisch, dass das keiner bemerkt hat! Wo warst du eigentlich?“ „In einem Fallenraum. Die Wände waren mit Stacheln besetzt und sind aufeinander zugekommen. Aber Skelette waren keine da.“, sagte Katharina und schauderte. Endlich kam Sindri wieder einige Ritter folgten ihm. Als er bei ihnen ankam nickte er den dreien kurz zu und betrat dann noch einmal das Schloss. Nach einer Weile kam Sindri wieder heraus. „Wir können zurück in die Menschenwelt, jetzt ist alles wieder in Ordnung.“ „So ein Glück!“, meinte Katharina und schwang sich auf ihren Wolf. Er stieg in die Luft und wartete auf die beiden Dämonen und den Halbvampir. Sinfita nahm diesmal sofort Katharina`s Hand. „Weia, dieses Zombieweib hat erkannt, dass ich in Sinfita verliebt bin. Hoffentlich hat das keiner mit bekommen!“ , dachte Katharina und versuchte nicht rot anzulaufen. Sie schossen durch den Weltentunnel aus Farben und Formen und landeten wieder in der Menschenwelt. Es war schon wieder einmal Nacht! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)