Das Schwert der Macht von Niduan (Ein langer Weg zum eigentlichen Ich und zum Leben...) ================================================================================ Kapitel 13: Schidon, der Mächtige --------------------------------- Katharina sah schweigend und nachdenklich auf die Splitter, die ihr aus dem Beutel entgegen glitzerten. Es war kurz vor Sonnenaufgang und sie saß alleine auf einem Felsen vor der Höhle, in der sie mit Sinfita und Sindri übernachtet hatte. Die Brüder schliefen noch. Sie konnte wieder richtig gehen, da die Wunde verheilt war. „Was hat dieser König gemeint, als er meinte, das ich die Splitter aktivieren könnte?“, fragte sie sich und kraulte den kleinen Wolf an ihrer Seite. Langsam wurde es ihr wirklich zu viel. Sie sollte das Schwert der Macht vereinen und führen und jetzt auch noch die gute Seite der Splitter nutzen können. Nachdenklich band Katharina den Beutel wieder an ihren Gürtel, stand auf und streckte sich. Der Morgentau glitzerte an den Halmen und Gräsern. Die ersten Sonnenstrahlen tasteten sich durch den Wald und kitzelten die vielen Blumen wach. „Einen Vorteil hat meine Zeit - und Weltenreise ja schon!“, dachte Katharina verträumt, „Die Natur hier ist viel ursprünglicher und unberührter als in der Neuzeit. Außerdem habe ich hier irgendwie schon Freunde. Aber eine schwere Aufgabe.“ „Katharina!“, klang plötzlich ein erschrockener Ruf aus der Höhle hinter ihr. „Mann Sinfita, schrei doch nicht so!“, meinte Katharina laut, „Ich bin doch da!“ Sinfita kletterte aus der Höhle und sah Katharina an, „Im ersten Moment bin ich ganz schön erschrocken!“, meinte er etwas tadelnd, „Warum schleichst du dich einfach so weg?“ „Ich war doch gar nicht weg!“, erwiderte Katharina, „Ich war die ganz Zeit hier, vor der Höhle.“ Sinfita brummte etwas und wischte sich über die Augen. Er sah noch sehr müde aus. Jetzt kam auch Sindri mit Katharina`s Ausrüstung aus der Höhle. Er unterdrückte ein Gähnen, als er Katharina ihr Schwert, den Bogen mit Köcher und den Rucksack überreichte. Sie schnallte sich ihre Sachen wieder um und winkte ihren Miniwolf heran. Er wuchs sofort wieder auf seine Reittier – Größe. „Dann können wir ja eigentlich loslegen.“, meinte Sinfita etwas besorgt, „Ich hoffe, das alles gut geht.“ Plötzlich hatte auch Katharina ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Sie schwang sie wieder auf den Wolf und ließ ihn hinauf in die Luft steigen. Von dort konnte sie sehen, wie Sinfita und Sindri ihr hinterher flogen. Sinfita nahm wieder Katharina`s Hand, „Wir werden direkt in die Ritualhöhle fliegen. Von dort dann wieder durch den Tunnel zum Weltenportal und dann direkt in den Hof des Schlosses des Königs.“ Sekunden später sausten sie schon durch den Tunnel aus Farben und Schatten. Das Ende kam ganz plötzlich! Sie waren in einer großen kegelförmigen Halle, die dunkelrot und schwarz schimmerte. Von überallher donnerte und grollte es. Wahrscheinlich war draußen ein Gewitter oder so. In der Mitte der Halle war ein großer Steinquader, offenbar ein Altar. Katharina hörte ihr Herz pochen und auch ihren Atem fliegen. Diese böse Aura in der gesamten Halle war erdrückend. Es war, als würde etwas Böses versuchen sie zu erdrücken. Katharina sah sofort, wo sich der Splitter befand. Er war in dem Altar, genau in der Mitte, eingelassen. Katharina deutete schweigend darauf, sie wollte hier nichts sagen. „Ich hole ihn!“, flüsterte Sindri und ließ sich ganz langsam hinunter zu dem Altar gleiten. Katharina konnte auf dem roten Gestein schwarze Flecken erkennen. Etwa ... Blut? Katharina ekelte sich einfach nur. Sindri streckte nun ganz vorsichtig die Hand aus und packte etwas kleines Schwarzes, das in der Mitte des Altares eingelassen war. Er zog es heraus und in diesem Moment stürzten von überallher kleine widerliche Wesen mit drei Augen, Spinnenbeinen und gefährlichen Zähnen auf sie zu. Katharina schrie auf und Sinfita stürzte sich sofort in den Kampf. Sindri schoss zurück und zerschlug diese Teile, die sich ihm in den Weg stellten. Er drückte Katharina den Splitter in die Hand und stürzte sich auf die Teile. Katharina umschloss den Splitter mit der Hand. Er begann pulsartig Licht auszusenden. Das Licht zerstörte die Monsterchen und brachte sie gleich noch zu dem Weltenportal mit dem Splitter. „Was war denn das?“, fragte Sindri verdattert und richtete sich auf. Gerade hatte er noch mit den Monstern gekämpft und im nächsten Moment stand er mit Sinfita und Katharina auf einem niedrigen Felshügel. Sinfita und Katharina sahen sich verdutzt an. Was hatte Katharina da eben gemacht? Dann bemerkten sie das gigantische Bauwerk, das vor ihnen stand. Hohe Halbbögen, drei Stück, ragten in die Höhe und trafen sich in der Mitte. Katharina deutete dorthin, „Da ist der Splitter.“ Sie drehte sich auf ihrem Wolf zu Sinfita um, er nickte und schoss hinauf. Er landete auf dem Kreuz aus den drei Bögen. Er kniete sich hin und griff nach den Splitter, der unter ihm war. Kaum hatte er ihn entfernt brach das Portal in sich zusammen. Er flüchtete sofort, zum Glück! Die zusammen brechenden Bögen wurden in eine Art schwarzes Loch im Boden gesaugt! Katharina schrie erschrocken auf und hielt sich an ihrem Wolf fest. Plötzlich aber, war der Wind weg und nur noch ein tiefer Krater war zu sehen. „Wieso ist das Teil eingestürzt?“, fragte Katharina und nahm den Splitter von Sinfita entgegen. „Es brauchte die Macht des Splitters um zu existieren. Es ist also nur logisch, jetzt wo wir den Splitter haben.“, meinte Sinfita und sah an Katharina vor bei in die Ferne, „Dort müssen wir nun hin!“ Katharina drehte sich um und sah was er meinte. Am Horizont war ein großer, schwarzer Berg zu erkennen. Er war an der Spitze etwas geplättet und irgend etwas stand auf ihm. „Was ist das?“, fragte Katharina und schob geistesabwesend den Splitter in den Beutel zu den anderen. „Das ist die große Festung dieser Welt.“, antwortete Sindri, „Schon viele Heere haben hier gekämpft, aber sie brachen sich an den Mauern wie Wellen an der Brandung. Wenn wir dort hinein und auch wieder hinaus kommen, dann haben wir geschafft, was seit Jahrtausenden von allen möglichen Rassen versucht wird.“ Katharina schwieg und ließ diese Umrisse dieses Berges auf sich wirken. „Wie kommen wir dort hin?“, fragte sie schließlich. „Durch die Luft. Das Portal können wir doch nicht nutzen.“, murmelte Sindri. Katharina nickte langsam und schwang sich auf ihren Wolf. Sinfita und Sindri schossen in die Höhe und Katharina folgte ihnen. Das Land unter ihr wirkte tot und verwahrlost. Kein Gras, nicht einmal Gestrüpp oder ähnliches. „Das hier irgend etwas leben kann!“, dachte Katharina und sah auf. Der Berg kam immer näher und wirkte immer bedrohlicher. Katharina spürte die gewaltige Macht, die von dieser Festung ausging. „Dort ist dieser Schidon, der so mächtig ist. Hoffentlich hat man uns wirklich nicht bemerkt.“, hoffte Katharina und sah auf Sinfita, der neben ihr flog, „Gut das er bei mir ist, ansonsten wäre ich vollkommen verloren. Hoffentlich passiert IHM nichts!“ Der Berg war nun ganz nah. Die drei umkreisten die Festung ein paar Mal und landeten dann in dem großen Innenhof. Es war seltsam still, niemand war im Hof. Katharina schwang sich von ihrem Wolf herunter und sah sich um. Die Mauern waren spiegelglatt und es gab keine Ställe oder ähnliches. Wie dick die Mauern waren, konnte man nicht sagen. Vor ihnen ragte ein großer Kasten auf, darin waren wohl Wohnräume und so. „Irgendwie ist es hier zu still!“, murmelte Katharina nachdenklich. „Macht nichts!“, flüsterte Sinfita zurück, „Vielleicht sind alle in der Ritualhöhle! Hier ist niemand!“ Wie konnte er nur so dumm sein! Das hier etwas nicht stimmte merkte man doch auf der Stelle! Und Sekunden später folgte auch der Beweis! „Du irrst dich aber!“, klang eine Stimme aus dem Nichts! Katharina fuhr erschrocken herum. Aus dem Tor zu den Wohnräumen trat ein Junge, vielleicht 17 oder 18 Jahre alt. Er hatte schwarze kinnlange Haare und rote Augen. Er stand da, elegant und mächtig. Er trug eine schwarze Lederhose, die in den schwarzen Stiefeln verschwand. Das schwarze Seidenhemd umspielte im aufkommenden Wind seinen Oberkörper. Katharina riss die Augen auf! Um den Hals trug er eine Kette mit einem Schwertsplitter! „Falls ihr es wissen wollt, ich bin euer einziger Gegner. Mein Vater ist in der Geisterwelt. Aber auch wenn ihr eure vollen Dämonenkräfte aktiviert, ich werde spielend mit euch fertig!“, meinte er arrogant. Sinfita knurrte und zog sein Schwert, Sindri tat es ihm gleich, nur das er beide Schwerter zog. „Das wollen wir doch erst mal sehen!“, schrie Sinfita und sprang auf ihn los. Schidon sprang einfach hoch in die Luft und landete ein paar Meter von Katharina entfernt. Die Stelle, an der er gestanden hatte war nur noch ein großer Krater. Sie wich erschrocken zurück. Schidon`s Aussehen hatte sich verändert! Sein Körper war mit schimmernden Federn überzogen und aus seinem Rücken sprossen gigantische Flügel. Einer hatte bestimmt drei oder vier Meter Spannweite! Seiner Haare waren zu langen Federn geworden. Plötzlich stand Sindri schützend vor Katharina. „Der Splitter ist an einer Kette um seinen Hals!“, flüsterte Katharina und duckte sich, als Schidon sie ansah. Seine Augen waren stechend und eiskalt. Langsam hob er eine Hand. Sie begann zu leuchten! Dann warf er aus seiner Hand mehrere rotierende Sicheln aus schwarzem Licht! Sindri packte Katharina und floh mit ihr. Der Wolf brachte sich ebenfalls in Sicherheit. Sindri setzte wieder auf dem Boden auf und drehte sich um. „Das ist doch unmöglich!“, schrie er erschrocken! Katharina sah an ihm vorbei. Eine lange und tiefe Spalte zog sich durch den Boden, genau dort, wo sie gestanden hatten. Die Mauer, die hinter ihnen gewesen war, war nur noch ein Häufchen Steine. Schidon sah wieder nach Katharina. „Was will der von mir?“, fragte sie sich erschrocken. „Du bringst dich in Sicherheit!“, knurrte Sindri und trat langsam auf Schidon zu. „Das ist gut gemeint, aber, WO?“, fragte Katharina und sah sich um. In die Wohnräume wollte sie nicht, wer wusste, was dort drinnen lauerte! Und auf dem Hof gab es kein Versteck. Sinfita näherte sich von der anderen Seite. „Glaubt ihr wirklich, das ihr mich so einfach erwischt!“, lachte Schidon arrogant, „Euch beide werde ich mit einem Schlag erledigen.“ Er sah wieder zu Katharina und schlagartig wusste sie, das er sie nicht für voll nahm! „Ich weiß was er über mich denkt! Ein Mädchen, das kann doch nicht kämpfen!“, dachte Katharina wütend, „Ein Mädchen gehört sich in die Küche und soll Kinder kriegen! Idiot!“ Schidon sammelte wieder Macht. Es war, als saugte er sie aus der Luft und der Erde ein! Alles bebte. Plötzlich hatte er ein rotes Schwert in der Hand und schoss auf Sinfita los. Er rammte es ihm einfach durch den Bauch, noch bevor Sinfita reagieren konnte! „Sinfita!“, schrieen Sindri und Katharina wie aus einem Munde und Sindri stürzte sofort zu seinem Bruder. „Jetzt kann ich euch beide vernichten!“, grinste Schidon und hob das Schwert. Blitzschnell zog Katharina einen Pfeil und spannte ihn in ihren Bogen ein. „Das wollen wir doch sehen!“, schrie sie wütend und ließ los! Schidon drehte sich erstaunt um und taumelte nach hinten, als der Pfeil ihm das Schwert aus der Hand schlug! Es löste sich in Staub auf. „Katharina!“, schrie Sindri erstaunt, und nahm Sinfita in den Arm. Die weiße Kleidung war blutrot und aus seinem Mundwinkel sickerte Blut. Offenbar war er bewusstlos. „Ups!“, dachte Katharina und wartete, wie Schidon reagieren würde. Er sah sie eiskalt an und ließ die Hand sinken, „Schön, du hast mein Schwert zerstört. Hättest du dich heraus gehalten, wie es sich für ein Mädchen gehört, dann würde dir nun nichts passieren. Aber du zwingst mich.“ Er schoss in die Höhe und stürzte sich wie ein Raubvogel auf seine Beute auf Katharina. Sie warf sich zu Boden, landete auf dem Bauch und er streifte nur ihre Haare, aber er ging schon wieder auf sie los. Katharina rollte sich herum und beobachtete entsetzt, wie er auf sie zukam! Gleich würde sie tot sein! Katharina riss die Arme nach oben und kniff die Augen zusammen. Sie hörte einen Schmerzensschrei, aber ihr geschah nichts. Langsam öffnete sie die Augen und sah erstaunt auf das wabernde Licht, das sie wie eine Halbkugel schützte. Die Splitter in dem Beutel leuchteten durch das Leder. „Sie haben mich geschützt!“, dachte Katharina und rappelte sich hoch. Sie konnte nur das rosane Licht sehen. Plötzlich wurde ihr gesamter Körper heiß und ihre Haut spannte. Katharina biss die Zähne zusammen, verschränkte die Arme und beugte sich nach vorne. Irgend etwas wuchs aus ihrer Haut heraus. Aus ihrem Rücken brach etwas hervor, das sich weit spannte. Dann war es vorbei und sie öffnete die Augen. Ihr gesamter Körper war mit weißen Federn überzogen! Auf ihrem Rücken befanden sich riesige Schwingen! „Wie Schidon, nur die Farbe ist anders!“, dachte sie, als sie sich aufrichtete. Ihre Kleidung war verschwunden, dafür waren ja die Federn da. Sie bedeckten ihren Körper. Entschlossen spannte sie die Flügel, als hätte sie schon immer welche gehabt, und schoss aus dem Schutzschild heraus in die Höhe. Schidon war um das Schutzschild herumgegangen und sprang nun zurück. Sindri sagte gar nichts, er kümmerte sich um Sinfita. Aber er merkte, das irgend etwas mit Katharina geschehen war. Und der Wolf bewachte die Brüder. Elegant landete Katharina ein paar Meter von Schidon entfernt. Er sah sehr erstaunt und überrascht aus. Dann grinste er fies, „Gleich gegen gleich! Aber ich bin stärker! Du wirst verlieren!“ Er schoss auf sie zu und Katharina wich elegant mit einem Flügelschlag hoch in die Luft aus. Schidon machte kehrt und folgte ihr. Katharina drehte sich, schlug seine Krallen zur Seite und rammte ihm die eigenen in die Seite. Blut spritzte durch die Luft. Katharina hatte nicht mit voller Kraft zugeschlagen um ihn nicht zu töten. Sie wollte ihn nur außer Gefecht setzten. Schidon sackte ein paar Meter nach unten und fing sich wieder. „Noch nie hat es irgend jemand geschafft mich zu verletzen.“, murmelte und sah Katharina an, „Erst recht kein Mädchen. Aber ich wette das liegt nur an den Splittern.“ Er presste seine Hand auf die Verletzung und griff schon wieder an. „Er ist so was von stur!“, dachte Katharina und drehte sich aus seiner Flugbahn. Er rauschte an ihr vorbei, streifte mit einer Kralle aber ihren Arm. Die Federn rissen weg und es begann zu bluten. Aber zum Glück keine Hauptschlagader. „Hoffentlich gibt er bald auf!“, dachte Katharina und schielte zu Sinfita und Sindri, „Ich will nicht das Sinfita stirbt.“ Sie wandte sich wieder Schidon zu, er grinste überlegen. „Jetzt weiß ich, wo deine Schwachstelle ist!“, lächelte er, „Die Splitter haben dir nur geholfen dich zu verwandeln, aber du hast etwas anderes!" Er schoss an Katharina vorbei auf Sinfita und Sindri zu! „Nein!“, kreischte Katharina und schoss ihm hinter her! Langsam kam sie näher und schafft es in letzter Sekunde sich vor Sinfita und Sindri aufzubauen! Ein Sturm aus scharfen Federn, Kristallen und Lichtsicheln brach auf sie herein! Katharina spannte ihre Flügeln und versuchte Sinfita und Sindri zu schützen. „Katharina!“, brüllte Sindri. Katharina drehte den Kopf und fing ein weißes Schwert auf. Es war das von Sinfita! „Kämpf!“, rief Sindri und beugte sich über Sinfita. Katharina nickte und schwang die Klinge. Ein weißer Lichtblitz durchzuckte die Luft und zerriss den Sturm. "Wow!“, dachte Katharina und sah auf das leuchtende Schwert. Ein leuchtender Wirbel umhüllte für einen Moment den Kampfplatz, dann war alles vorüber. Schidon war zurück geschleudert worden, aber er stand noch auf den Beinen. Er war nun erschöpft und mit den Kräften fast am Ende, man konnte es sehen. Katharina hatte relativ viele kleinere und größere Kratzer am ganzen Körper. Erst jetzt nahm sie die Schmerzen bewusst wahr. Schidon sah langsam auf, seine Augen waren halb geschlossen und etwas gerötet, „Du bist ein verdammtes Miststück!“ „Und du ein Geier!“, gab Katharina zurück. Schidon wollte schon wieder auf sie zu stürzen, aber in diesem Moment erzitterte die Erde! Katharina stieß einen Schrei aus, verlor das Gleichgewicht und stürzte. Schidon landete ebenfalls auf dem Boden! Ein Teil des Schlosses stürzte mit Gedonner und Getöse ein! „Was ist das?“, schrie Schidon panisch! „Die Geister!“, schrie Sindri und nahm Sinfita schnell huckepack. Die Erde wurde brüchig und zerriss! Dann war plötzlich so etwas wie ein schwarzes Loch in der Mitte des Hofes! Katharina stemmte sich rechtzeitig gegen den Sog. Schidon schaffte das nicht mehr und rutschte auf das Loch zu. „Sindri!“, schrie Katharina entsetzt, „Was ist das?“ „Die Geister!“, schrie Sindri, rammte sein Schwert (Weißer Drache) in den Boden und hielt sich daran fest, „Sie wollen uns in ihre Welt ziehen!“ Schidon hatte auf einmal einen Dolch in der Hand und rammte ihn ebenfalls in den Boden. Plötzlich wurde der Sog um einiges stärker! Zu stark! Katharina wurden die Beine vom Sog weggerissen! Während sie fiel verlor sie ihre Vogelgestalt. Sie hatte wieder ihre normale Kleidung. Sie rutschte über den Boden auf das Loch zu! Sie hatte keine Chance! Plötzlich packte sie irgend etwas am Arm und hielt sie fest! Es war Schidon! Katharina griff rasch nach ihrem Beutel mit den Splittern und hielt ihn fest. „Wir müssen etwas tun!“, schrie Sindri herüber und klammerte sich an seinem Schwert fest. Aber auch er war nicht stark genug! Er rutschte minimal auf das Loch zu. Katharina sah nach hinten, dort lag Sinfita`s Schwert! Vielleicht konnte das helfen! Wenn es nur da wäre! Als hätte es Katharina`s Wunsch gespürt rutschte das Schwert mit der Schneide nach vorne! Katharina traute sich nicht nach dem Schwert zu greifen. Es war, als hätte es seinen eigenen Willen. Es schoss auf das Loch zu, wirbelte plötzlich in die Luft und fiel mit der Schneide von oben auf das Loch zu. Ein unglaublich helles Licht strahlte und eine Explosion erschütterte sie alle. Dann war es vorbei und wieder windstill. Katharina löste ihren Arm aus Schidon`s Hand und rappelte sich hoch. Schidon folgte ihr. Wütend sah er auf das verwüstete Schloss. Dann auf Katharina. Sie zucke zurück als er seine Hand hob. „Nimm ihn schon!“, knurrte er und Katharina öffnete die Augen. Er hielt ihr seine Kette mit den Schwertsplitter entgegen. Katharina nahm ihn und er schloss seine Hand um die ihre. „Ich bleibe hier und versuche alles um sie aufzuhalten. Beeil dich!“, flüsterte und rief dann Sindri zu, „Sag deinem Bruder, wenn er sie anrührt kriegt er riesigen Ärger!“ Katharina lief rot an, vor Wut und vor Scham. So etwas war furchtbar peinlich! Dann ließ er Katharina los und deutete auf ihren Wolf, der sich mit an Sindri`s Schwert festgehalten hatte. Katharina rannte auf sie zu. Blitzschnell schwang sie sich auf ihren Wolf und ließ ihn in die Luft steigen. Sindri schoss ihr hinterher. Katharina drehte sich im Flug um und sah dass Schidon wieder sein Schwert herauf beschwor. Er wollte wirklich gegen die Geister kämpfen! „Katharina!“, rief Sindri ungeduldig und öffnete den Durchgang zur Menschenwelt und schoss mit Katharina hinein. Sie schossen durch den langen Tunnel aus Farben und Formen und ganz plötzlich waren auch Sindri und Katharina in der Menschenwelt! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)