120 Tage für Torchwood von Yoite (120 One-Shots) ================================================================================ Kapitel 5: Für dich sterben --------------------------- Schlagwort: Für dich sterben Hauptcharakter/Hauptpairing: Toshiko Sato Genre: Mystery Für dich sterben „Tosh!“ … Klack. Klick. Klack. „Toshiko?“ … Klick. Klack. Klick. „Toshiko Sato.“ Klick. Klack. ... Tosh sah auf. Sie war sich sicher, dass sie etwas gehört hatte. Ihre dünnen Finger fuhren kurz gen Augen, um die Brille, die ihr mittlerweile schon viel zu tief gerutscht war, wieder nach oben zu rücken. Nur, um sie im nächsten Moment doch abzunehmen. Die Brille fing schon an, sich in ihr Nasenbein zu drücken. Und die Nasenfüße hatten sich auch schon langsam verfärbt. Es wurde Zeit für eine neue. „To... shhhhhhh?“ Sie ließ nun ihren Blick hinter den Bildschirm gleiten. Dort saß Owen an seinem und arbeitete. Der drahtige Typ sah immer noch so jung aus. Wahrscheinlich sah er sich die Daten des Fischkopfs an. Diese Art von Aliens tauchte in letzter Zeit extrem häufig auf. Und fast ausschließlich im Zentrum von Cardiff. Dann... Dann sah der Kerl mit den markanten Wangenknochen zu ihr auf, fragend. „Ist irgendwas...?“ Seine Augenbrauen hoben sich. Und er hatte wieder diese Maske auf. Eine Art Pokerface, aus dem es unmöglich schien zu lesen. „Nichts. Ich dachte nur gerade, du hättest etwas gesagt.“ „Nun. Ich habe nichts gesagt. Vielleicht hast du zu lange auf den Bildschirm gestarrt? Wäre ja nicht das erste Mal.“ So sehr sich Tosh gerne einen freundlichen Unterton wünschte, bei besten Willen konnte sie nichts der gleichen aus der Gleichgültigkeit und dem Ansatz von Kälte heraushören. Nicht einmal, wenn sie es sich vorstellte, es wäre so. Tosh schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war sie wirklich nur müde und brauchte eine Pause. War ihre Haltung eigentlich noch ergonomisch? Würde sie in 5 Jahren Probleme mit ihrem Rücken bekommen? Aber mit was für unproduktiven Gedanken befasste sie sich da eigentlich gerade? „Toshiko?“ „...“ „Tosh!“ „Aber... da sagt doch jemand meinen Namen!“ „Bitte was?“ Owen sah nochmal zu ihr herüber. Nun nahmen seine Züge doch einen besorgten Ausdruck an. Er schien kurz innerlich mit sich selbst zu ringen, doch dann hatte er sich selbst überwunden.? Mit wenigen Schritten seiner langen Beine hatte er die Distanz zwischen seinem und ihrem Schreibtisch überwunden. Nun stand er neben ihr, groß, hoch aufgerichtet und... und besorgt.? „Es ist nichts. Schon gut. Ich... Ich bin wohl wirklich zu müde.“ Es kam nur ein Grummeln als Antwort. Tosh schlürfte in die Richtung, in der sich der Ausgang befand. „Hey...!“ Als hätte sie darauf gewartet, blieb sie abrupt stehen und drehte sich noch einmal zum drahtigen Kerl um. Er kam schnellen Schrittes auf sie zu und als er bei ihr war, da legte Owen ihr seine Jacke um die Schultern und murmelte nur schlaff „Ich fahr dich... Nicht dass du noch einen Unfall baust.“ Tosh nickte dankbar. Morgen würde Owen es ihr eh vorhalten. Oder zumindest, dass sie ihn auch einfach von selbst darum hätte bitten können. Als sie bei Owen im Auto saß und er um die Ecken mit unverschämt hoher Geschwindigkeit fuhr, schloss sie die Augen, damit ihr nicht noch schlechter wurde als ihr ohnehin schon war. „Tosh?“ Da war sie wieder. Die Stimme. Woher kam sie? Wohin ging sie? Es war dumpf. Sie klang dumpf. Als käme sie aus den hintersten Ecken ihres Kopfes. Unförmige Bilder versuchten sich vor ihrem inneren Auge zu manifestieren und an Form zu gewinnen. Doch ein Erfolg blieb aus. Tosh öffnete kurz die Augen, weil das Auto hielt. Aber sie war noch nicht bei sich daheim. Eine Ampel war nur auf rot geschaltet und schien ewig zu brauchen bis sie endlich umsprang. Sie betrachtete Owen noch einmal. Wie wäre Owen wohl, wenn er eine Brille tragen würde? Wenn er nicht so unnahbar wäre. Würde er ihr Blumen schenken? Weiße Orchideen vielleicht? … Ein kurzes Ziehen machte sich in ihrem Kopf bemerkbar, gefolgt von einem dumpfen Pochen von innen gegen die Stirnplatte. Sie schloss zur Beruhigung wieder ihre Augen. Und diesmal... diesmal sah sie etwas. Sie konnte es nicht ganz erkennen, es war nicht scharf. Aber... es war definitiv ein Hinterkopf. Von wem? Sie wusste es nicht. Sie sah sich selbst in einem lustvollen Gemenge. Zusammen mit einer verschwommenen Masse. Sie war einfach nicht deutbar. Als würde irgendwas verkrampft versuchen, eine Erinnerung zu unterdrücken. War es das? Eine Erinnerung? Oder war es eine 'falsche' Erinnerung? Sie teilte ihr Bett mit einem Fremden Mann. Er flüsterte ihr süße Worte ins Ohr. Dann sah er sie plötzlich ernst an. Tosh konnte ihn nicht ganz verstehen. Es hatte etwas melancholisches, etwas das sie nicht vergessen wollte, aber aus unerfindlichen Gründen doch vergessen hat. Eine Hand berührte sie vorsichtig an der Schulter. Tosh erschrak. Und Owen schien davon nicht gerade überrascht zu sein. „Du bist daheim.“ Toshs Blick war noch etwas verklärt, doch dann formte sich alles zu sinnvollen Bildern und sie stieg vorsichtig aus dem Auto aus. Von Owens kräftigen Schultern gestützt, wankte sie die Stufen zu ihrer Wohnung hinauf. Und Owen brachte sie noch ins Bad. Er war danach wohl gegangen. Zumindest war er nicht zu sehen, als sie wieder aus ihrem Bad geschlichen kam. Tosh fühlte sich aber nicht so gut, dass sie sich jetzt darüber den Kopf zerbrechen wollte. Sie legte sich in ihr Bett. Das Bett, auf dem sie sich mit einem fremden – war er wirklich fremd? - Mann gewälzt hatte. Tosh stand nun doch einmal auf, ging zur Küche und nahm eine Redcoon-Pille zu sich. Vielleicht half das. Sie torkelte zurück in ihr Bett und dank des Schlafmittels fand sie schon recht bald Ruhe. Sie konnte Worte hören. Laut und deutlich. „Tosh, ich muss es wissen. Würdest du für mich sterben?“, fragte eine fremde Stimme. „Ja...!“, hauchte sie nur zurück. Am nächsten Morgen erhob sie sich schlaftrunkend von ihrem Bett, sah sich kurz verwirrt um und erkannte dann, dass Owen sie wohl nach Hause gebracht hatte. Genau genommen war dieser immer noch da. Er saß auf einem kleinen Sitzkissen neben dem Bett und war in eines seiner Medizinbücher vertieft. Dann nahm er sie wahr. „Ich habe dir Frühstück gemacht.“ Die Worte kamen trocken aus seinem Mund, aber dennoch meinte sie Sorge heraushören. Sie nickte dankend. … Was war gestern nochmal passiert? ------------- Hallo :) Vielen Dank, dass du es ein weiteres mal bis hierher durchgehalten hast ;) Mich ließ die Idee nicht los, was wohl passieren würde, wenn die Wirkung des Redcoon erneut durchbrochen werden kann - so wie bei Gwen anfangs. Und weiter fragte ich mich, was wohl mit Adam passieren würde. Würde er wohl zurück kommen? Immerhin ist er ja gestorben - ist er das wirklich? - weil alle ihn vergessen haben. Gut, die Frage kläre ich nicht, aber ich fand die Thematik unheimlich interessant und sie spukte schon so lange in meinem Kopf umher. Ich hoffe, es hat dir gefallen - haha~ Ich würde mich freuen, wenn du das nächste Mal wieder reinschaust ^^ Die nächsten Kapitel folgen in Kürze - ich muss mal son bissel aufholen D: Bis zum nächsten Mal - ich würde mich jedenfalls sehr freuen! Liebe Grüße, Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)