Der Spiegel des Schicksals von Reika-san (Verloren in einer anderen Welt) ================================================================================ Kapitel 1: Allein am Bahnhof ---------------------------- Es war jetzt Freitagabend und ich saß im Zug auf dem Weg zu meiner Mutter. Mit den Ohrhörern meines Ipods in den Ohren und meinem Lieblingsbuch in den Händen. So lief das immer ab, Musik hören und lesen. Eine Frau mit ihrem kleinen Sohn (der vermutlich drei Jahre alt war) setzte sich neben mich, das war der einzige freie Platz. Der Kleine guckte mich mit großen Augen an, ich lächelte zurück. „Au!“, er hatte mir an den Haaren gezogen. Seine Mutter guckte mich entschuldigend an, wandte ihr Gesicht dann dem Jungen zu und schimpfte: „Tom, du kannst dem Mädchen doch nicht an den Haaren ziehen!“ Jetzt guckte der Kleine mich wieder an, als erwartete er, dass ich jetzt auch mit ihm schimpfen würde und sagte ganz leise: „Tsuldidun“ „Schon gut.“ Ich lächelte den Jungen namens Tom an und strich ihm sanft übers Haar. Dann hielt der Zug plötzlich ruckartig an und ich wusste, dass wir am Frankfurter Bahnhof waren. Ich nahm meine Sachen und stieg aus. Meine Mutter war nirgends zu sehen. Das war mal wieder typisch. Sie kam immer zu spät wenn es darum ging mich abzuholen. Ich setzte mich auf eine Bank und wartete. Es wurde dunkel, noch immer saß ich da, alleine. Ich rief sie an, denn mir wurde langsam unheimlich. Ich mochte die Dunkelheit nicht. Sie machte mir Angst. „Mama, ich bin am Bahnhof, du wolltest mich doch abholen.“ „Oh Schatz, gut dass du anrufst, ich hätte dich fast vergessen. Ich bin gleich da.“ „Mama, wann ist gleich?“, ich fragte extra, denn gleich konnte bei meiner Mutter auch in einer Stunde bedeuten. „In zwanzig Minuten.“ „Beeil dich bitte, du weißt, ich mag’s nicht wenn’s dunkel ist.“ „Ist gut. Bis dann, mein Schatz.“ Langsam wurde es kalt, ich zog meine Jacke an. Die Lichter am Bahnhof gingen plötzlich aus. „Kuso!“, fluchte ich. Jetzt war es ganz dunkel. Ich sprach fließend Japanisch, kein Wunder, ich lebte ja auch bei meinem Vater und zu Hause sprachen wir fast nur Japanisch, es sei denn meine Freunde oder seine waren da, dann wurde ihnen zu liebe auf Deutsch gesprochen. Naja egal, jedenfalls saß ich im Dunkeln. Ich hörte nach einer Weile Schritte, sah aber nichts. Mein ganzer Körper zitterte und ich spürte ein Ziehen in der Magengegend. Kurz darauf sah ich aber das Leuchten einer Taschenlampe und konnte sicher sein, dass es meine Mutter war. Wir stiegen ins Auto, ich setze mich auf den Beifahrersitz und schaltete den CD-Player an. Mam hatte meine CD rausgenommen und eine ihrer eigenen eingelegt, also griff ich ins Handschuhfach und fand meine auch direkt. Es war das Album Rotation von Cute is what we aim for. Schweigend fuhren wir bis zu ihrem Appartement im 7. Stock eines Hochhauses. Es hatte drei Zimmer: Ein Wohnzimmer, ihr Schlafzimmer und ihr Arbeitszimmer in dem auch ein Sessel stand, den man zu einem Bett ausziehen konnte. Mam schlief oft in ihrem Arbeitszimmer, wenn sie denn zu Hause war. So auch an diesem Wochenende. Ich schlief in ihrem Zimmer. In ihrem Schrank hatte ich auch ein Fach mit Klamotten von mir, deshalb musste ich nie eine große Tasche mitnehmen. Ich hatte alles hier. Ich hatte eigentlich nur meinen Eastpak in dem ein paar DVDs, CDs, ein Buch, mein Handy und mein Ipod waren mitgenommen. ------ Ihc weiß, dass die Chapter ein wenig kurz sind..(auch als Anmerkung für die nächsten Kapis). Die von der Fortsetzung sind definitiv länger... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)