Verliebt in Nachbars Sohn 2 von Luci-Maus ================================================================================ Kapitel 7: Zweite Chance? ------------------------- ‚Hm… Was ist das? … Ach so, ein Herzschlag… ein Herzschlag?!‘ Erschrocken fuhr Minoru hoch, war auf Kajis Brust eingeschlafen und hatte im ersten Moment nicht begreifen können, wo und bei wem er sich befand. Es war einfach zu lange her, dass er in den Armen des Rothaarigen hatte aufwachen können. Dieser schaute ihn ein wenig bedröppelt an, so dass Minoru sich kurz über Gesicht fuhr und dann seufzend meinte: „Entschuldige, ich bin wohl eingeschlafen und wusste beim Aufwachen im ersten Moment gar nicht, wo ich bin. Hast du auch geschlafen? Ich wollte dich nicht wecken.“ „Nein, ich hab nicht geschlafen, macht also nichts. Erst hat es so lange gedauert, bis die Schmerzmittel angefangen haben zu wirken und dann hatte ich Angst, dass du weg sein könntest, wenn ich wieder aufwache…“ „Ich geh schon nicht einfach weg. Und wenn, dann bin ich irgendwo hier in der Wohnung, ansonsten sag ich dir schon, wenn ich wieder nach Hause fahren muss.“ Sanft und noch ein wenig müde lächelte der Blonde seinen Freund an und streichelte ihm leicht über die Wange. „Wie geht’s dir denn inzwischen? Ich war dir hoffentlich nicht zu schwer, oder hab dich gestört.“ „Es war schön dich wieder so nahe bei mir zu haben“, gestand Kaji frei heraus: „Kannst du nicht heute Nacht auch hier bei mir bleiben und bei mir schlafen? Ich möchte dich gar nicht mehr hergeben.“ „Süß, dass du das sagst, aber ich weiß noch nicht. Ich hab ja auch Laro mitgebracht und vielleicht sollte ich besser bei ihm…“ Enttäuscht blickte der Größere zur Seite: „Natürlich, ich versteh schon… Du hast ihn zur Unterstützung mitgebracht?“ „Ja, nach dem letzten Besuch hier hab ich mich einfach wohler gefühlt, wenn er mich begleitet. Aber was anderes, es ist schon spät geworden, ich mach uns am besten etwas zum Abendbrot. Du kannst deine Arme ja nicht wirklich bewegen, also sollte es etwas sein, was man mit dem Löffel isst, dann kann ich dich besser füttern.“ „Ich kann auch alleine essen, die Schmerzmittel wirken ja jetzt.“ „Nein, es ist besser, wenn du deine Arme schonst und außerdem sind sie ja nicht plötzlich deswegen gefühllos, also wird es trotz der Medikamente unangenehm sein sie zu benutzen.“ „Schon, aber“, setzte der Rothaarige erneut an, wurde jedoch sofort wieder von Minoru unterbrochen: „Nix aber, ich bestehe darauf, dass du dich von mich betüteln lässt. Es ist ja auch nicht so, dass ich es ungern und widerwillig mache, ich möchte es. Ich möchte dich umsorgen solange ich hier sein kann.“ Kaji schluckte, fühlte sich zum einen schlecht, weil Minoru sich so um ihn kümmerte, obwohl sie sich noch nicht einmal ausgesprochen hatten und zum anderen freute er sich über diesen Umstand sehr. „Zieh nicht so ein bedröppeltes Gesicht, ich weiß was du denkst, aber es ist schon in Ordnung, ich bin doch dein Freund, also kümmere ich mich auch um dich.“ Kurz streichelte er dem Älteren über die Wange und erhob sich dann, streckte sich noch einmal ausgiebig. „Was möchtest du denn nun essen? Wenn du nicht schnell was vorschlägst, dann mach ich dir Haferflocken mit Zucker.“ „Mach das ruhig, ich hab auf nichts spezielles Lust. Ich bin außerdem dankbar genug, dass du mir überhaupt was machst.“ „Na das haben wir ja nun geklärt“, meinte der Blonde abwehrend und lächelte ihn leicht an, verließ dann das Zimmer, um die Haferflocken zu kochen. Dabei traf er dann wieder auf Laro und die Schwestern, die sich ebenfalls gerade ihr Abendessen zubereiteten, wobei sie sich ganz einfach mit ein paar Broten begnügten. „Und? Wie geht’s euch Beiden“, wollte der Braunhaarige sanft wissen und drehte sich zu seinem Freund um. „Ich denke es geht Kaji den Umständen entsprechend ganz gut und damit meine ich nicht nur seinen Gesundheitszustand. Ich dagegen… ich weiß nicht genau. Ich bin bei ihm eingeschlafen, weil es so schön war endlich wieder bei ihm zu sein und ihn spüren zu können, doch ausgesprochenen haben wir uns noch nicht und ich… ich weiß auch gar nicht, ob ich über die Sache noch mal sprechen möchte.“ „Aber das musst du unbedingt“, meinte Chisaki besorgt: „Es hat euch Beiden sehr zugesetzt und wenn ihr das nicht durch ein Gespräch aus der Welt schafft, dann wird es früher oder später eure ganze Beziehung gefährden. Es wird ganz sicher wieder zur Sprache kommen und wenn, dann im denkbar ungünstigsten Moment.“ „Diese Weisheiten hat sie aus ihren tollen Liebesdramen, aber recht hat sie trotzdem. Ihr müsst euch aussprechen und könnt das nicht einfach unter den Teppich kehren.“ „Vollkommen richtig“, stimmte schlussendlich auch noch Laro den Schwestern zu und stand auf, stellte sich hinter seinen besten Freund, der am Herd herumwerkelte. Er legte ihm die Hände auf die Hüften: „Du machst dir doch wahnsinnige Sorgen wegen diesem Kuss, also sprich mit Kaji darüber. Oder willst du etwa gar nicht mehr weiter mit ihm zusammen sein?“ „Doch, natürlich“, fiepte der Jüngere aufgeregt: „Sicher will ich das, ich liebe Kaji doch!“ „Na siehst du, dann hör auf uns Drei und rede dir deinen Kummer von der Seele.“ „Und wenn ihr das gemacht habt, dann könnt ihr euch eine Lösung für euer Problem mit der Entfernung überlegen, denn so wie es bis jetzt abgelaufen ist, werdet ihr euch sicher nur bald wieder streiten und zwischenzeitlich unglaublich vermissen“, ergänzte Chisaki, die ihrer Schwester inzwischen für ihre freche Bemerkung mit den Liebesdramen in die Wange gekniffen hatte. „Ihr habt ja recht, ich sehe es ja ein, doch leichter wird’s deshalb trotzdem nicht“, meinte Minoru tief seufzend und bereitete die Haferflocken zu. Als sie dann fertig waren füllte er für Kaji einen Teller auf und streute zum Schluss noch Zucker drüber, so wie er es versprochen hatte. „Ich geh ihm jetzt sein Essen bringen, kann ich nachher duschen?“ „Klar“, entgegnete ihm die jüngere Lilahaarige und lächelte dabei sanft, so dass er nach einem kleinen Nicken wieder im Zimmer seines Freundes verschwand. „So, da bin ich. Du musst ja schon einen Bärenhunger haben…“ „Nein, nein, es geht schon. Ich hab ja nicht tagelang gehungert, hab eben nur seit gestern durch die ganzen Umstände nichts mehr in den Magen bekommen.“ „Na das reicht doch schon. Ich finde, dann hast du lange genug gehungert, wie willst du denn gesund werden, wenn du nichts isst“, fragte der Kleinere leicht tadelnd und setzte sich auf die Bettkannte, rührte die Haferflocken noch mal ein wenig um, nun wo sich der Zucker aufgelöst hatte. „Ich hoffe er ist von der Süße her okay, ich hab jetzt einfach nach Gefühl drüber gestreut.“ Kaji bekam einen Happs zum Probieren und erklärte dann, dass es genau richtig sei, so dass sein Freund begann ihn geduldig zu füttern. Anschließend wischte er ihm den Mund ab und reichte ihm noch was zum Trinken. „Kaji? … Ich würde doch sehr gerne hier bei dir schlafen wollen. Meinst du das würde gutgehen? Ich möchte dich nicht noch mehr verletzen, oder dir weh tun.“ „Das wirst du schon nicht“, meinte der Ältere schnell: „Bitte schlaf bei mir, wir machen es einfach, wie vorhin. Du benutzt mich als Kissen und ich leg dir eine Hand auf die Hüfte.“ „Du willst mich ja nur wieder spüren können“, meinte Minoru leicht grinsend, hatte seinen Freund längst durchschaut, der verdächtig rot um die Nase wurde. „Hast mich erwischt. Aber ich vermisse es eben mit dir im Arm einfach nur zu schlafen oder beieinander zu liegen.“ Schmunzelnd rückte der Blonde näher zu ihm ran und beugte sich zu ihm, küsste sanft seine Lippen. „Geht mir doch genauso. Ich geh schnell was essen und duschen und dann komm ich wieder zu dir. Brauchst du noch was?“ „Ich will auch ins Bad, ich war ewig nicht auf der Toilette und möchte mich auch ein wenig frisch machen“, gab der Rothaarige ein wenig beschämt zu. „Meinst du, dass das so eine gute Idee ist? Du kannst dich doch kaum bewegen.“ „Soll ich dann in eine Flasche pinkeln“, fragte der Ältere patzig und irritierte seinen Freund damit sogleich. „Sei doch nicht gleich so grantig. Was ist denn los?“ „Du betütelst mich und fütterst mich und damit komm ich gut klar, aber wenigstens ins Bad will ich gehen können, sonst komme ich mir so bescheuert und nutzlos vor“, murrte Kaji, der es einfach nur hasste so unnütz im Bett rumzuliegen. Vor allen Dingen wollte er den Kleineren ungehindert berühren können, doch das war momentan schier unmöglich, was ihm nur noch mehr die Laune verdarb. „Also ehrlich mal, du bist aber auch ein engstirniger Kerl. Aber gut, wenn du dich unbedingt ins Bad quälen willst, dann helfe ich dir natürlich“, seufzte der Jüngere und drückte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Lippen. „Nein“, meinte Kaji jedoch anschließend: „Ich möchte nicht, dass du mir da auch noch helfen musst. Ich will nicht, dass du mich so unbeholfen siehst, da bin ich zu eitel und stolz für. Frag doch bitte Laro, ob er mir nicht vielleicht helfen würde.“ Beleidigt zog Minoru eine Schnute: „Ach, vor ihm willst du dich aber so verletzlich und ungelenk zeigen, ja?“ „Er ist nicht du, das ist anders… ich kann es dir nicht besser erklären, aber bitte versuch das wenigstens zu akzeptieren.“ Bitten schaute er den Jüngeren an, der sich grummelnd einverstanden erklärte und das Zimmer verließ, um Laro die Sachlage zu erklären. „Wie, ich soll ihm jetzt im Bad helfen“, fragte dieser ungläubig: „Aber wieso darfst du ihm denn nicht helfen? Du bist doch sein fester Freund.“ „Ja, und genau deswegen will er sich lieber von dir helfen lassen. Ist so’n Stolzdingens oder so“, meinte der Blonde immer noch verstimmt und ließ sich auf einen Stuhl sinken, nahm sich eine Scheibe Brot und schmierte sich erst Butter und dann dick Schokolade drauf. Als er fertig war biss er herzhaft hinein, schmatzte richtig gehend vor lauter Schmollerei, was Laro den Kopf schütteln ließ. „Also schön, ich hab verstanden worum es geht. Iss du mal in Ruhe dein Abendbrot und verschluckt dich bloß nicht vor Wut. Er meint es sicher nicht böse, jeder hat doch mal so seine Eigenheiten, die man nicht gleich versteht. Denk einfach drüber nach und ich geh Kaji erst mal ins Bad helfen.“ „Okay“, murmelte Minoru und aß ein wenig gesitteter weiter. ~*~*~*~*~*~*~ „Kannst wieder rein kommen“, rief Kaji dem Braunhaarigen zu, der ihn kurz alleine gelassen hatte, nachdem er ihm zur Toilette geholfen hatte. Laro ging also wieder ins Bad zurück und fragte: „Soll ich dir dann jetzt beim Waschen helfen? Oder brauchst du erst mal eine kleine Pause? Du siehst blass aus.“ Leicht strich der Jüngere seinem Freund, der nun auf dem geschlossenen Toilettendeckel saß, über die Wange: „War wohl doch ein bisschen viel gleich wieder aufzustehen, was?“ „Ich hab mich ein wenig überschätzt“, gestand der Rothaarige: „Von den Schmerzen her geht’s ja gerade so, durch die Medikamente, aber ich bin so unbeweglich und kaputt, dabei hab ich mir in dem Sinne nur die Haut aufgerissen.“ „Nur? Mi-chan hat mir erzählt, wie deine Wunden aussehen, ist doch kein Wunder, dass dein Körper da streikt. Haut ist ein wichtiges Gut des Körpers, das müsstest du doch eigentlich wissen.“ „Ja, ja, ich weiß ja, ich fühl mich trotzdem so… so luschig. Andere haben viel schlimmere Unfälle…“ Kopfschüttelnd schnippte Laro dem Größeren gegen die Stirn, so wie er es bereits oftmals bei Minoru getan hatte: „Rede keinen Müll. Jeder ist anders, außerdem hast du dich doch wohl aus dem Bett gequält, um dich für Mi-chan aufzuhübschen. … Stimmt doch, oder?“ „Ja“, gab Kaji zerknirscht zu: „Er will nun doch bei mir schlafen und ich hab seit gestern im Bett rumgedümpelt und… du verstehst schon.“ Kichernd umarmte der Jüngere seinen Freund vorsichtig und küsste ihn auf die Stirn: „Du bist süß und ich verstehe, was du meinst. Na, dann mal los.“ Er ließ warmes Wasser ins Waschbecken und machte ein wenig Shampoo rein, bevor er dem Größeren half sich auszuziehen. „Geht’s?“ „Ja, schon okay… und danke, du hättest auch nein sagen können, eigentlich bist du ja Minorus Freund.“ „Ach, und deiner nicht“, meinte der Braunhaarige schmollend: „Ich dachte eigentlich, dass wir auch Freunde wären.“ „Das sind wir ja auch, nur… das hier würde nicht jeder für einen machen.“ „Papperlapapp, du redest Dummfug. So etwas gehört doch dazu, dass man einander hilft, wenn man selbst mal nicht alles alleine schafft“, meinte Laro mit einem sanften Lächeln und half ihm dann sich zu waschen und abzutrocknen, bevor er ihn in einen frischen Schlafanzug steckte. „So, fertig. Jetzt bring ich dich noch zurück ins Bett und dann schick ich Mi-chan duschen.“ „Moment, gib mir doch bitte erst noch meine Zahnbürste.“ „Oh, na klar, hätte ich jetzt glatt vergessen“, meinte der Kleinere und tat, wie ihm geheißen, grinste dabei auf eine wissende Art und Weise. ~*~*~*~*~*~*~ Frisch geduscht ging Minoru, bekleidet mit einem knappen Schlafanzug, zu Kaji ins Zimmer und fiepte: „Bin fertig.“ Lächelnd ging er zu ihm und kroch vorsichtig mit unter die Bettdecke, wobei sie nun beide aufrecht nebeneinander saßen. „Warum musst du mich so quälen“, wollte der Ältere leicht jammernd wissen und seufzte, brachte den Blonden damit zum schmunzeln. „Du meinst wegen meinem Schlafanzug? Ich dachte mir, dass du vielleicht wenigstens was zu gucken haben möchtest, wenn du mich schon nicht so berühren kannst wie du es gerne würdest.“ Frech grinsend schaute er seinen Freund an, der nun mit einem schiefen Lächeln leicht den Kopf schüttelte: „Du bist eben einfach…“, er brach mittendrin kurz ab: „Nein, du bist toll und ich bin froh dich wieder bei mir zu haben.“ Nun begann Kaji eher zu schmunzeln und blickte seinem Schatz dabei direkt in die so schönen blauen Augen: „Ich liebe dich.“ „Ich dich auch“, gab Minoru zu und schob die leidigen Gedanken für diesen Abend beiseite. Statt also zu grübeln und sich Sorgen zu machen, drehte er sich etwas und legte dem Größeren eine Hand auf die Brust. Leicht stützte er sich so ab, als er sich ihm näherte, um zart seine weichen Lippen zu küssen. Wieder überkam es den Rotschopf den Kleineren an sich ziehen und festhalten zu wollen, doch da dies nun mal einfach nicht möglich war, beließ er es dabei ihm nur eine Hand auf die Hüfte zu legen. „Bitte, darf ich dich richtig küssen, Minoru-chan?“ Ein kleines Kichern kam dem Angesprochenen über die Lippen, bevor er sich erneut vorbeugte und Kaji küsste, dessen Zunge Einlass ihn seinen Mund gewährte. Zunächst blieb ihr Kuss zart und ein wenig scheu, doch schnell verspürten sie wieder dieses gewisse Gefühl von Vertrautheit, das gleich von der Sehnsucht noch übertroffen wurde. Immer leidenschaftlicher ließen sie ihre Zungen miteinander tanzen und keuchten dabei ein ums andere Mal, seufzten wohlig auf. Irgendwann waren sie so selbstvergessen, dass der Blonde sich bereits stark an seinen Freund drängte und dieser im Begriff war ihn in seine Arme zu schließen, wodurch ein böses Erwachen ausgelöst wurde. Zischend löste er sich von Minoru und kniff die Augen zu, während er seine Arme langsam wieder sinken ließ. „H… hab ich dir weh getan? Tut mir leid.“ „Nein, ich bin selbst schuld gewesen, ich hab einfach kurz vergessen, dass ich dich nicht umarmen kann“, meinte der Größere und lächelte ihn schief an. Zart küsste der Blonde ihn daraufhin noch mal auf die Lippen rieb sanft die Nase an seiner, bevor er meinte: „Vielleicht sollten wir dann jetzt lieber schlafen, K-chan.“ „Ja…“, stimmte Kaji zu und legte sich ein wenig umständlich hin, ruckelte sich noch ein wenig zurecht, um eine bequeme Haltung zu finden, bevor er seinen Schatz auffordernd anblickte. Schmunzelnd folgte der Kleinere der offensichtlichen Aufforderung und ließ sich tiefer rutschen, bettete den Kopf wieder auf seiner Brust, so wie bereits am Nachmittag. Dieses Mal aber hingen seine Beine nicht unvorteilhaft vom Bett runter und so konnte er sich lang machen, achtete darauf, dass er den Wunden seines Freundes nicht zu nahe kam. Anschließend legte der Rothaarige ihm mit ein wenig Mühe die Hand erneut auf die Hüfte und hauchte ihm noch einen kleinen Kuss auf die Stirn. „Schlaf schön, Minoru-chan. Ich hab dich sehr lieb…“ „Ich dich auch. Träum gut, K-chan.“ Müde schmiegten sie sich aneinander, soweit dies möglich war und schliefen alsbald ein, ließen sich von der vertrauten Wärme des Partners einhüllen. ~*~*~*~*~*~*~ Wohlig seufzend streckte Minoru sich am nächsten Morgen erst einmal, bevor er die Augen aufschlug und zu seinem Freund aufblickte, der ebenfalls bereits wach war. „Guten Morgen“, schnurrte er mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und küsste seinen Blondschopf auf die Stirn, der dabei kurz die Augen schloss. „Morgen, K-chan. Konntest du gut schlafen? Oder hab ich dir im Schlaf wehgetan“, wollte dieser anschließend ein wenig besorgt wissen, hatte selbst geschlafen wie ein Stein. „Nein, alles okay, Minoru-chan. Ich hab, bis vor ungefähr einer Stunde, richtig gut geschlafen und dann wirkten die Schmerzmittel nicht mehr. Haben wir vielleicht noch welche da?“ „Ja, na klar, einen kleinen Moment, ich geb sie dir gleich“, meinte der Jüngere und erhob sich schnell, um für seinen Freund die Schmerzmittel zu holen, sowie ein Glas Wasser. „Hier, bitteschön.“ „Danke dir. Du bist wirklich sehr lieb.“ „Gehört sich doch wohl auch so“, meinte Minoru abwinkend und kroch wieder mit unter die warme Bettdecke, nachdem er dem Rothaarigen das leere Glas abgenommen hatte. Er lag nun auf der Seite neben Kaji und musterte ihn leicht, veranlasste ihn damit zu fragen: „Woran denkst du?“ „Ich… ich denke über uns nach… wie es weiter geht.“ Augenblicklich schnürte sich dem Älteren die Kehle zu und er hatte Mühe den großen Kloß, der sich in seinem Hals gebildet hatte, runter zu schlucken. „U… und zu welchem Ergebnis kommst du dabei?“ „Ich möchte noch mal vernünftig mit dir über diese Sache sprechen. … Ich vertraue dir und wenn du mir sagst, dass du in Rayou nur mich gesehen hast, dann glaube ich dir das auch. Menschen sind eben sehr emotionale Wesen, da kann so etwas sicher schon mal vorkommen…“ „Minoru, ich schwöre dir, dass ich an dich gedacht habe, als ich ihn geküsst habe und dass es nie, nie wieder vorkommt. Ich will dich nicht verlieren und werde nichts tun, um das zu riskieren. Bitte verzeih mir, sei mir nicht mehr böse.“ Seufzend hob Minoru den Kopf und rollte sich auf den Bauch, schaute dem Größeren direkt in die Augen: „Ich bin längst nicht mehr böse und hab dir längst verziehen, aber…“ Kurz senkte der Jüngere seinen Blick und seufzte tief, sammelte noch einmal ein wenig Mut, ehe er erneut Blickkontakt mit Kaji suchte: „Ich hab fürchterliche Angst, dass wir zu einem von diesen Paaren werden, die sich über die Zeit des Studiums auseinander leben und vergessen. Ich will dich nicht hergeben müssen, besonders nicht nachdem ich so lange geglaubt habe meine Liebe zu dir sei vergebens. Bitte, wir müssen dringend eine bessere Lösung finden. Wir müssen uns öfter sehen und uns zusammenreißen und… bitte verlieb dich nicht in jemand anderen. Ich weiß ja, dass man Gefühle nicht kontrollieren kann, aber…“ Er brach ab, konnte einfach nicht weiter sprechen, da ihm die Tränen in die Augen stiegen. Die Angst übermannte den Blonden ganz einfach, war so stark, dass er begann am ganzen Leib zu zittern. Wie konnte er Kaji nur begreiflich machen, was er empfand, wie schrecklich er sich gerade fühlte? Minoru fühlte sich im Augenblick einfach nur überfordert mit allem und wusste sich so nur noch weniger auszudrücken. Stattdessen drückte er das Gesicht an die Schulter bzw. den Oberarm des Älteren und schluchzte leise, ließ seinen Tränen einfach freien Lauf, was anderes wäre ihm eh nicht möglich gewesen. „Minoru-chan, ich liebe dich. Lass uns überlegen, wie wir es möglich machen können uns öfter zu sehen. Ich kann mich nicht neu verlieben, weil ich nur dich will. Ich will dich endlich wieder lachen sehen und mich selbst auch besser fühlen“, erklärte der Größere schließlich und lehnte den Kopf gegen den des Blonden. „Ich halte es einfach nicht mehr länger aus, wir müssen uns jedes Wochenende sehen, mindestens.“ Der Jüngere schluckte, wischte sich die Tränen einfach an Kajis Hemd ab und hob anschließend den Kopf: „Dann“, setzte er krächzend an und musste sich erst einmal räuspern: „Dann lass uns abwechselnd fahren. Das eine Wochenende kommst du zu mir und beim nächsten komme ich zu dir.“ „Ja… ja, unbedingt und wenn es einem von uns nicht gut passt, dann können wir ja frühzeitig miteinander sprechen und dann fährt eben der Andere, Hauptsache wir können uns sehen.“ „Genau. Wir halten es sonst wieder nicht aus und warum telefonieren wir eigentlich immer übers Telefon?“ Verwirrt schaute Kaji seinen kleinen Liebling an: „Womit soll man denn sonst telefonieren?“ „Ganz einfach, du hast doch in deinem Laptop eine Webcam, oder? Und ich besorg mir einfach eine für meinen PC und dann können wir doch über Videochat miteinander sprechen oder wie auch immer das heißt“, erklärte der Jüngere seine Idee voller Begeisterung und küsst den Rotschopf zärtlich. „Ist das kein guter Einfall?“ „Oh doch und was für einer“, meinte der Größere nicht minder begeistert und hob den Arm, um Minoru über die Wange streicheln zu können. Dabei zwickte es zwar ein wenig, doch das nahm er nun in Kauf, er konnte ja nicht ewig total unbewegt rumliegen. „Dann lass uns das doch bitte so machen. Lass uns abwechselnd über PC und Handy telefonieren und uns an den Wochenenden immer besuchen und wenn das zu teuer wird, dann suche ich mir eben einen Nebenjob. Muss ja nichts körperlich sehr belastendes oder zeitintensives sein, dann komm ich auch weiterhin gut mit der Schule zurecht. Ich finde da schon irgendwas.“ „Ja, das glaube ich dir gerne, aber bitte wirklich erst, wenn uns das Geld knapp werden sollte. Ich möchte nicht, dass du jetzt schon nebenbei arbeiten gehst, wenn es nicht Not tut“, meinte Kaji besorgt, was seinen Freund schmunzeln ließ. „Ist gut, K-chan.“ Überglücklich kuschelte er sich an seinen Liebsten und blieb noch eine Weile bei ihm liegen, bevor er aufstand, um frische Verbände zu holen und die Anderen zu bitten ihnen eine Kleinigkeit zum Frühstück herzurichten. Dies machten sie natürlich gerne und waren ungemein froh darüber zu hören, dass ihre Sorgenkinder sich ausgesprochen und wieder vertragen hatten. ~*~*~*~*~*~*~ Die wenigen Tage, die Minoru und Laro in der WG hatten verbringen können, waren nur so dahingeflogen und schon war es Sonntagmittag und sie mussten sich verabschieden. Dies geschah alles nur schweren Herzens und natürlich war es nicht verwunderlich, dass Kaji und Minoru dazu am längsten brauchten. Tapfer hatte der Rothaarige sich aus dem Bett gequält und war mit an die Tür gekommen, wurde dabei besorgt von seinem Freund gemustert. „Du hättest wirklich nicht unbedingt aufstehen müssen. Du hast doch sicher Schmerzen.“ „Ach was, du hast doch beim Verbandswechsel selbst gesehen, dass es schon alles wesentlich besser aussieht und recht schnell heilt und nur weil es ein wenig zwickt und zwackt, lasse ich mich nicht davon abhalten dich ordentlich zu verabschieden, mein Liebling.“ Minoru wurde leicht rot um die Nase, war dennoch nicht ganz überzeugt, erst als ihn der Größere leicht in seine Arme schloss und dabei immer noch lächeln konnte. „Ich liebe dich, Minoru-chan“, schnurrte er ihm ins Ohr, woraufhin sich der Blonde eng an seine Brust kuschelte und kurz die Augen schloss. „Ich liebe dich auch, bitte kurier dich gut aus und geh nicht zu früh wieder zur Uni und dann vergiss bloß nicht was wir abgemacht haben und behandel dich selbst ein wenig pfleglicher. Chisaki und Misaki haben mir da unschöne Dinge erzählt, wie du mit deiner Gesundheit umgehst.“ „Das Gleiche könnte ich da zu dir sagen, wobei Laro meine Quelle war. Er macht sich Sorgen um dich und ich mir jetzt auch.“ Schmunzelnd blickte der Kleinere zu seinem Freund auf, direkt in seine herrlich goldenen Augen: „Du bist süß, aber jetzt, wo wir uns öfter sehen können und damit meine ich nicht nur die Wochenenden, da geht es mir gleich viel, viel besser. Aber wie wäre es trotzdem mit einem Kompromiss? Ich passe auf mich auf und du auf dich und wenn wir endlich wieder zusammen sind, dann können wir auch wieder besser aufeinander aufpassen.“ „Gut, für den Anfang nicht schlecht“, lachte Kaji und küsste zart Minorus Lippen, woraufhin dessen Lider sogleich zuflatterten. Leicht öffnete er den Mund und stupste mit der Zungenspitze die Lippen des Größeren an, lockte dessen Zunge in seinen Mund. Leicht schmunzelnd ging der Rotschopf gerne auf diese Aufforderung ein und so küssten sie einander voller Zärtlichkeit und gleichsam Begierde. Erst Laro, der lautstark bemerkte, dass der Zug nicht auf sie warten würde, schaffte es die Zwei wieder voneinander zu trennen. „Ruf gleich an, wenn du zu Hause bist, damit ich beruhigt bin, ja?“ „Mach ich, K-chan. Versprochen, und du gehst wieder ins Bett und ruhst dich aus, ja?“ „Werde ich, mein Schatz.“ Noch einmal küssten sie einander, ehe sie sich doch noch los ließen und Minoru mit Laro zum Bahnhof lief, auf dem die Beiden dann mit ach und krach noch ihren Zug erwischten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Yay, jetzt haben sich unsere Süßen endlich ausgesprochen und alles ist gleich wieder nur noch halb so wild =P Mal schauen wie es mit ihnen nun weitergehen wird und mit Laro und seinem To-chan, bei den Zweien steht ja auch noch eine gewisse sache an, aber davon dann mehr im nächsten Kapitel ^.~ Hoffe sehr, dass es euch wieder gefallen hat und bis zum nächsten Kapi ^ô^ *süßkram bereitstell* *alle leser knuddel* eure luci-maus ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)