Butterflies & Hurricanes von sherd (Next Generation - Fred&Roxanne in den Hauptrollen) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- James faltete nach dem traditionellen Begrüßungs-Abendessen in der Großen Halle zufrieden die Hände auf dem Bauch. „Ich platze gleich.“, schwor er und blähte die Wangen auf. Roxanne runzelte die Stirn und zog ihren Nachtisch zu sich heran. „Du tust ja gerade so, als würden deine Eltern dich zu Hause verhungern lassen.“, stellte sie fest. „Das nicht. Aber Mum besteht darauf, dass ich Gesundes Zeug esse, Gemüse und so.“, erwiderte er und machte ein gequältes Gesicht. Fred grinste ihm über den Tisch hinweg zu. „Jetzt tu nicht so, als würde sie dich damit umbringen wollen.“ „Du müsstest mal erleben, was er immer für einen Aufstand macht, wenn er seine Erbsen essen soll.“, sagte Lily grinsend und belud ihren Teller demonstrativ mit noch etwas mehr Gemüseauflauf. Ihr Bruder schenkte seiner kleinen Schwester einen garstigen Blick. „Jetzt übertreib nicht.“, grummelte er. Louis lachte. „Das kann ich mir lebhaft vorstellen, wie der unerschrockene James zetert, weil er sein Gemüse nicht essen will.“, sagte er munter. Da waren sie wieder – die Unzertrennlichen Fünf, wie sie oft scherzhaft von ihren Mitschülern genannt wurden. Es bot sich einfach an, die meiste Zeit miteinander zu verbringen, weil es irgendwie immer ein Thema gab, worüber sie sprechen konnten – Quidditch. Alle fünf waren in der Hausmannschaft und anfänglich hatte es deswegen viel Gerede gegeben, weil einige sich benachteiligt gefühlt hatten und eifersüchtig gewesen waren, bis Philipp Greenleaf, der Kapitän und gleichzeitig einer der Jäger, irgendwann einmal im Gemeinschaftsraum unmissverständlich und lautstark erklärt hatte, dass jeder im Team nur aufgrund seiner Fähigkeiten und nicht wegen irgendwelcher Verwandtschaftsverhältnisse war. Nach dem ersten Spiel waren auch jegliche Gerüchte aus der Welt geschafft gewesen. James, der schon seit seinem zweiten Schuljahr dazu gehörte und einer der besten Jäger seit langem war, folgten Lily, Louis, Roxanne und Fred letztes Jahr, also in ihrem dritten Schuljahr, in die Mannschaft. Insbesondere von den Zwillingen, genauer gesagt Roxanne, waren viele überrascht gewesen. Die beiden hatten sich als Treiber beworben und erfahrungsgemäß waren Spieler in dieser Position eher kräftig und muskulös. Während der Auswahlspiele allerdings hatte Roxanne einen Klatscher so kräftig quer über das ganze Feld geschlagen, dass er einem Fünftklässler, der eigentlich nur hatte zuschauen wollen, ein paar Tage im Krankenflügel beschert hatte. Freds Bälle hingegen waren viel flinker als gewöhnlich, was in einem richtigen Quidditchspiel böse für das gegnerische Team ausgehen konnte, wie sie in ihrem ersten Match letztes Jahr gegen Hufflepuff bewiesen hatten. Man konnte nicht genau sagen, ob es Glück, Zufall oder Absicht gewesen war, aber Jake Summer, der Sucher des gegnerischen Teams, wurde vom Klatscher des rothaarigen Zwillings so hart getroffen, dass er zu Boden ging und für den Rest des Spieles nicht mehr teilnehmen konnte, was Gyffindor zum Sieg verhalf, nachdem Lily, die wohl das Talent ihres Vaters geerbt haben musste, den goldenen Schnatz gefangen hatte. Louis indes wurde von den Zuschauertribünen mit Fangesängen angespornt und hielt jeden Quaffel – bis auf einen, weil er einem besonders hinterhältigem Klatscher ausgewichen war. Die anschließende Feier im Gryffindor Gemeinschaftsraum hatte bis in die späte Nacht angedauert und seitdem waren nie wieder Gerüchte laut geworden, dass irgendjemand in der Hausmannschaft aufgrund irgendwelcher Verwandtschaftsverhältnisse sein würde. Allerdings war es gar nicht ungewöhnlich, dass die Weasley und Potter Kinder so gut im Quidditch waren. Immerhin wurde es ihnen sozusagen schon im Kindesalter anerzogen. Kein Wunder, wenn die Hälfte der Familie selbst den beliebten Zauberersport in Hogwarts gespielt hatte, einige sogar in der Hausmannschaft von Gryffindor und mit Ginny hatten sie auch eine ehemalige Profispielerin, von der es so einiges zu Lernen gab, was sie nur bereitwillig an ihre Kinder, Nichten und Neffen weitergab. Nach dem Abendessen leerte sich die Große Halle allmählich. Gemeinsam stapften sie die Treppen zum Gemeinschaftsraum nach oben, wo sich Roxanne mit einem Küsschen auf die Wange von ihrem Bruder in den Mädchenschlafsaal verabschiedete. Auch Fred und Louis, die in einem Schlafraum untergebracht waren, gingen geradewegs nach oben. Die Müdigkeit steckte in ihren Gliedern und für den morgigen Tag war es von Vorteil, ausgeschlafen zu sein, denn immerhin stand ihnen am nächsten Morgen ein anstrengender erster Schultag bevor. Als die Cousins den Raum betraten, winkten ihnen Jack Snow, ein großer schlaksiger Junge mit hellblondem Haar und Ethan McLeod, ein weiterer Klassenkamerad mit eher kräftiger Statur und halblangem braunem Haar freudig zu. „Na ihr beiden, wie war der Sommer?“, fragte Louis und lies sich auf sein Bett fallen. „Super! Ich war mit meinem Dad für zwei Wochen in Irland, bei Verwandten, zum Angeln.“, antwortete Jack und legte seine Ausgabe von Quidditch Heute, in der er gerade gelesen hatte, zur Seite. „Ich kann mich auch nicht beschweren. Wir hatten Besuch von meiner Tante und ihren Söhnen. Echt klasse, einer meiner Cousins arbeitet in Schweden und erforscht dort magische Tiere, Einhörner und sowas. Der kann vielleicht Geschichten erzählen…“, fügte Ethan schnell hinzu. Schon waren die drei Jungs in ein Gespräch vertieft, aber Fred hörte gar nicht richtig hin. Sein Interesse galt einem in braunes Papier eingewickeltes Päckchen, dass auf seiner Kleidung lag, als er den Koffer aufklappte. Verwundert nahm er es ihn die Hand und begann, es auszupacken. Zum Vorschein kam ein großes, zusammengefaltetes und vergilbtes Stück Pergament sowie ein kleiner Zettel, der auf seine Kleidung hinab segelte. Verwundert drehte er das unbeschriftete Papier in den Händen, klappte es auf und faltete es wieder zusammen, bevor er begann, den Brief zu lesen und überrascht feststellte, dass es die unordentliche kleine Schrift seines Vaters war. Fred, dieses Ding hat mir und meinem Bruder in der Schulzeit geholfen, so manchen Streich einfacher auszuführen – vor allem, ohne dabei gesehen zu werden. Natürlich brauchen du und deine Schwester es nicht unbedingt, ich hab gehört, ihr sollt auch so darin ganz gut sein (und ja, ich weiß, wem Slughorn sein unfreiwilliges Kostüm letztes Halloween zu verdanken hatte - keine Sorge, ich werd eurer Mutter nichts verraten). Allerdings kann ein bisschen Hilfe nicht schaden – glaub mir. Such dir einen Platz mit Roxanne, wo ihr ein wenig ungestört seid, tipp es mit dem Zauberstab an und sag einfach „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin“. Wenn ihr es nicht mehr benötigen solltet, tippt es erneut an und sagt „Missetat begangen“. Ich hab mir das Original von Harry geborgt und es endlich geschafft, eine funktionierende Kopie anzufertigen. Gebraucht sie weise (im Sinne von Weasley-weise, natürlich!). P.S.: Ganz unten in deinem Koffer ist noch eine kleine Auswahl von neuen Artikeln aus dem Laden. Verrat deiner Mum blos nichts, sie würde durchdrehen, wenn sie wüsste, dass ich euch darin unterstütze, Blödsinn anzustellen. Allerdings ist man aber nur ein Mal in Hogwarts, also nutzt es aus und lasst es richtig krachen! -Dad Verwirrt lies er den Brief sinken und drehte das Pergament in den Händen. Was bei Merlins Bart sollte das darstellen? Im Moment entschied sich Fred allerdings dafür, die Anweisung seines Vaters zu befolgen und es gemeinsam mit Roxanne herauszufinden – morgen. Er war ohnehin hundemüde. Schnell verstaute er beides in seinem Koffer und zog stattdessen seinen Schlafanzug heraus, den er überstreifte. Auch seine Mitbewohner waren gerade dabei, sich umzuziehen. Nur kurze Zeit später lagen sie alle in ihren großen gemütlichen Betten und es war dunkel im Raum – nur der Mond warf sein fahles Licht zum Fenster herein. „Ist noch jemand so müde wie ich?“, fragte Louis gähnend. „Und wie.“, bestätigte Fred und drehte sich auf die andere Seite. Ethan schnarchte schon innbrünstig. Das war eines der Dinge, die den übrigen Jungs während des Sommers nicht gefehlt hatte. „Wenn er nicht aufpasst, holzt er noch den gesamten Verbotenen Wald ab.“, murmelte Jack und gähnte daraufhin. „Bis zum Ende des Schuljahres hat er es sicherlich geschafft…“, erwiderte Fred leise und schlief beinahe im selben Moment ein. 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