Butterflies & Hurricanes von sherd (Next Generation - Fred&Roxanne in den Hauptrollen) ================================================================================ Kapitel 2: ----------- „Du hast es sehr wohl!“, giftete Rose und in ihren Augen blitzte es streitlustig auf. James saß auf seinem Stuhl und blickte seine Cousine mit großen Augen an, die sich bedrohlich vor ihm aufgebaut hatte. „Nein.“, sagte er und konnte ein leichtes Grinsen nicht unterdrücken. Ansonsten war die kleine gemütliche Küche des Fuchsbaus überwiegend – bis auf Roxanne, Fred, Rose, James und Albus – leer. Die übrigen Familienmitglieder wuselten im Rest des Hauses herum. Die Eltern hatten alle Mühe, ihre Kinder zur Eile anzutreiben, während diesen immer wieder etwas anderes einfiel, was sie noch einpacken mussten. Ein heilloses Durcheinander. Das war auch einer der Gründe, warum die Zwillinge ein wenig eher aufgestanden waren – um dem ganzen Stress vor der Abreise und vor allem dem überfüllten Badezimmer entgehen zu können. „Doch du hast es!“, beharrte Rose weiterhin und warf ihre Haarmähne ungeduldig zurück. „Gib es ihr schon.“, forderte Albus seinen Bruder auf und warf dem wütenden Mädchen einen betroffenen Blick zu. Die Zwillinge grinsten einander indes amüsiert an. Es war jedes Jahr das Gleiche, quasi schon so etwas wie eine Tradition: James schnappte sich, als Rose gerade nicht hinsah, das Buch, welches sie momentan las und versteckte es, bevor er sich seelenruhig an den Frühstückstisch setzte. Nur kurz darauf kam der hübsche Rotschopf dann die Treppen herab gesaust, um aus ihrem Cousin herauszupressen, wo er ihr Eigentum versteckt hatte. Jedes Mal das Gleiche. Aber immer wieder lustig. „Ich hab es aber nicht.“, beharrte James und in seinen Augen blitzte der Schalk auf. „James Sirius Potter! Ich schwöre dir, dass du Schnecken spucken wirst, sobald wir in Hogwarts ankommen, wenn du mir nicht sofort das Buch gibst!“, knurrte sie und ähnelte ihrer Mutter haargenau, wenn diese sauer war. „Alternativ könntest du auch Dad fragen, ob er ihn Schnecken spucken lässt. Jetzt gleich.“, schlug Fred vor und grinste. „Mum würde ihn umbringen.“, warf Roxanne ein, doch auch ihr schien diese Vorstellung zu gefallen. „Wenn schon, dann tu ich es selbst! Und jetzt rück dieses elende Buch raus!“, zischte Rose und piekste James bedrohlich mit dem Finger in die Brust. „Au! Schon gut, es ist im Schrank unter der Spüle.“, gab er sich schließlich geschlagen. „1:0 für Rosie.“, bemerkte Albus gelassen und widmete sich wieder seinem Toast. Sein Bruder stieß ihm missmutig den Ellenbogen in die Seite. „Halt blos die Klappe.“, murmelte er. „Aber er hat Recht.“, meinte Fred schließlich und grinste. „Und wie.“, fügte Roxanne hinzu. Währenddessen fischte Rose das Buch aus dem Schrank und verlies hoch erhobenen Hauptes die Küche. Nach und nach betraten auch die übrigen Potters und Weasleys den Raum um zu frühstücken. Wie immer herrschte ein buntes und reges Treiben, bis schließlich irgendjemand feststellte, dass sie viel zu spät dran waren, woraufhin sie sich alle in großer Hektik auf den Weg zum Bahnhof machten, um den Zug nicht zu verpassen. Wie jedes Jahr. Am Gleis angekommen, schloss Angelina ihre beiden Kinder fest in die Arme. „Ihr müsst mir jede Woche schreiben.“, bat sie. „Klar, Mum.“, antworteten die Zwillinge im gleichen Moment und befreiten sich sachte, um sich auch von ihrem Vater zu verabschieden. Fred umarmte seine Tochter und strich seinem Sohn über das halblange, rotblonde Haar. Normalerweise waren die Haare der Weasleys feuerrot, aber Roxanne und ihr Bruder bildeten da eine Ausnahme, ebenso wie Molly und Lucy, die das dunkle Haar ihrer Mutter Audrey geerbt hatten und Victoire als auch Dominique, die ihrer Mutter Fleur glichen. Angelina sagte immer, ihre Kinder kämen ganz nach ihrer verstorbenen Mutter. Ginny und Harry kamen samt ihrer Kinder zu ihnen herüber geschlendert. „Wollen wir einsteigen und schon ein Abteil freihalten?“, fragte James gutgelaunt. „Klar.“, willigte Fred ein und hob seinen sowie den Koffer seiner Zwillingsschwester hoch, um diese in den Zug zu hieven. Als sie gerade einsteigen wollten, hielt Ginny ihren ältesten Sohn am Arm fest, der als erstes einsteigen wollte. „Ich schwöre dir, dass du kein einziges Weihnachtsgeschenk bekommst, wenn ich dieses Jahr wieder so viele Eulen aus Hogwarts nur deinetwegen bekomme!“, sagte sie und schaute ihn ernst an. Hinter ihm kicherten Fred, Roxanne, Lily und auch Albus. Ginny wandte sich ihnen jedoch gleich darauf zu. „Lacht nicht und sorgt lieber dafür, dass er keinen Unfug anstellt, verstanden?“, sagte sie und Tränen glitzerten in ihren Augen. Auch das war jedes Jahr das gleiche Schauspiel: Ginny Weasley, die ihren Ältesten ermahnte, sich zu benehmen und gleich darauf in Tränen ausbrach, wenn all ihre Kinder in den Hogwarts-Express eingestiegen waren. „Verstanden, Mum.“, sagte Albus schließlich und kurz darauf stiegen die Kinder in den Zug ein. Mit ihren großen Koffern quetschten sie sich durch die Gänge, bis sie ein leeres Abteil gefunden hatten. Seufzend ließen sich die fünf auf den Sitzen nieder und verstauten das Gepäck auf der Ablage. James streckte sich zufrieden und blickte vom einem zum anderen. „Freiheit!“, rief er glücklich und grinste. „Nur, weil wir jetzt wieder nach Hogwarts fahren, heißt das nicht, dass du deinen Verstand abschalten kannst.“, ermahnte ihn sein kleiner Bruder Albus und runzelte die Stirn. „Nicht?“ James machte ein übertrieben erschrockenes Gesicht. Roxanne musste lachen. „Wenn du nicht willst, dass deine Mutter dir den Kopf abreißt, wenn du in den Ferien nach Hause kommst, dann solltest du dich dieses Jahr ein wenig beherrschen und deine Energie lieber in deine ZAG’s investieren.“, schlug sie vor. „Erinner mich blos nicht daran.“, stöhnte er. Im letzten – seinem fünften – Schuljahr, hatte er sage und schreibe nur drei ZAG’s erreicht, woraufhin seine Mutter Ginny an die Decke gegangen war. Während der Sommerferien hatte sie immer wieder Eulen mit der Schulleiterin McGonagall ausgetauscht und schließlich erreicht, dass er seine Prüfungen, in denen er nicht bestanden hatte, im nächsten Schuljahr wiederholen konnte. James war darüber alles andere als glücklich gewesen und seine Mutter hatte ihm gedroht, dass ihm viel Schlimmeres als alle drei der Unverzeihlichen Flüche zusammen antun würde, wenn sein Sohn auch in diesem Jahr seine Leistungen nicht verbessern sollte. „Ihr seid außerdem auch nicht besser!“, fügte James schnell hinzu und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger auf die Zwillinge – wahrscheinlich, um vom Thema abzulenken. Diese tauschten einen Blick und mussten grinsen. „Allerdings lassen wir uns nicht erwischen, wenn wir etwas anstellen.“, sagte Fred daraufhin und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Richtig. Vielleicht solltest du auch daran arbeiten.“, schlug seine Schwester vor. James machte ein mürrisches Gesicht. „Wie macht ihr das? Hättet ihr nichts erzählt, wüsste bis heute niemand, wer Slughorn die Kanariencremeschnitten untergejubelt hat.“ Alle im Abteil mussten anfangen zu lachen. Während des Halloweenessens in der Großen Halle hatte Professor Slughorn, ihr Zaubertränke-Lehrer, nichtsahnend die Süßspeise gegessen, die auf seinem Teller gelegen hatte. Kurz darauf war ihm ein leuchtend gelbes Federkleid gewachsen und jeder Schüler war in schallendes Gelächter ausgebrochen. Für einen Moment war der Professor darüber geschockt gewesen und hatte kurz darauf schnellstmöglich die Große Halle verlassen. Egal, wie groß McGonagalls Anstrengungen auch gewesen waren, herauszufinden, wer dafür verantwortlich war – es war ihr nicht gelungen. Die Zwillinge waren ganz und gar ungeschoren davon gekommen. Und das war nur einer ihrer etlichen Streiche. „Was ist so lustig?“, fragte Rose, die soeben mit ihrem Bruder Hugo das Abteil betrat. „Wir erinnern uns nur gerade an Professor Slughorns Federkleid.“, sagte Albus und sprang auf, um den beiden zu helfen, ihre Koffer auf der Ablage zu verstauen. Auch die beiden stimmten in das Gelächter ein und suchten sich einen freien Platz zwischen den anderen. „Das war echt der Wahnsinn. Noch Wochen danach hat er Federn aus seinem Umhang gezogen.“, sagte Hugo und grinste noch immer. „Ja, wir haben Dads Erfindung ein wenig modifiziert. Rein theoretisch sollte er noch bis zum Sommer etwas von diesem kleinen Snack gehabt haben.“, erwiderte Fred. Nachdem auch Victoire, Dominique, Louis, Molly und Lucy das ohnehin schon volle Abteil betreten und sich zwischen ihre Cousins und Cousinen gequetscht hatten, fuhren sie los. Nach Hogwarts. In ihr zweites zu Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)