Du & Ich...bis in alle Ewigkeit von x_Uka_Ageha_x ================================================================================ Kapitel 9: ----------- Ich öffnete die Tür. „Wie siehst du denn aus?“ Daichi? Er grinste mich an. „Ähm, komme gerade aus der Dusche, weil mich irgend so ein Vollidiot besucht.“ „Achso, na wenn es weiter nichts ist.“ Ich ließ Daichi herein. Er sah mich an. „Du holst dir noch eine Erkältung.“ Stellte er fest. „Ach nein? Wie kommst du darauf?“ antwortete ich bissig. „Keine Ahnung.“ Er streckte mir die Zunge raus und sprach weiter. „Ich habe auch nur kurz Zeit. Yue hat uns alles erzählt.“ Ja wie konnte es auch anders sein. „Du solltest dich mit ihr vertragen nach diesem Streit, ich denke, ihr tut es leid. Sehr sogar.“ Fing er an mich zu belehren. „Ich mein ihr seid doch Freunde und Freunden muss man verzeihen können.“ Ich zuckte mit den Schultern. Der sonst so ruhige Daichi fing an mich zu belehren? Steht die ganze Welt Kopf? „Und woher willst du wissen, dass es ihr leid tut?“ fragte ich ihn. „Also, erstens, sie hat mich nach der Schule abgefangen und mit mir geredet. Zweitens, sitzt sie vor deiner Tür und das schon seit einer knappen Stunde und traut sich nicht zu klingeln.“ „WAS? Und das sagst du mir erst jetzt?“ noch während ich ihm das sagte öffnete ich wieder die Tür. Da sitzt doch keiner, das hätte ich doch vorher schon gesehen, falle ich jetzt auf alles rein? „Wo denn?“ sagte ich sauer. „Na da vorne neben der Gartentür.“ Er ging an mir vorbei, zum Gartentor und beugte sich zu jemandem runter. „Kannst reingehen. Und ich geh dann endlich mal nach Hause. Tschüß Leute.“ Er ging in Richtung S-Bahnstation. Was hatte er eigentlich hier zu suchen? Der wohnt doch ganz woanders. Ich sah zu Kaoru, die immer noch vorne stand. Irgendwie zog es kalt zwischen meine Beine entlang. Wah, ich hab ja nur ein Handtuch um. Die ganze Zeit schon. „Komm rein, es ist kalt.“ Sie machte keine Anstalt sich zu bewegen. Sie stand immer noch vorne. „Komm rein!“ wiederholte ich mit einem strengeren Ton und schon kam sie. Sollte ich öfters mal versuchen. Mein Hund war auch schon wieder da, typisch. Aber sie blieb ruhig auf ihrem Platz und wedelte nicht mal mit ihrem Schwanz. Ein verrückter Tag. Als Kaoru endlich drinnen war, schloss ich dir Tür. „Komm, mein Zimmer ist oben.“ „Ich weiß..“ sagte sie leise. Verdammt, ich muss mich erst einmal daran gewöhnen, dass sie der Kaoru von damals ist. Ich machte meine Zimmertür auf und mein Hund huschte als Erstes durch. „Setzt dich ruhig auf das Bett, ich zieh mir nur eben was an.“ Ich suchte mir ein paar Schlabberklamotten raus. Kaoru schaute aus dem Fenster während ich mich anzog. Irgendwie waren ihre Wangen leicht rot und wieso war sie so verkrampft? „Also was willst du?“ es hört sich zwar unhöflich an, aber was hätte ich sonst sagen sollen. Ich setzte mich vor meinen Kleiderschrank. Sie blickte zu mir rüber. Es herrschte kurz stille. Plötzlich kullerten ihr Tränen über das Gesicht. „W-w-warte nicht!“ ich sprang auf und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Nicht weinen, ich kann mit sowas nicht umgehen. Bitte.“ Sie schaute mich immer noch an. „Es tut mir so leid, Kanae.“ Sie fiel mir um den Hals. „Es tut mir alles so leid. Dass ich damals weggezogen bin, den Kontakt abgebrochen habe, dass ich dir nicht gleich gesagt habe, wer ich bin. Es tut mir leid, dass ich dir damals schon nicht gesagt habe, dass ich kein Junge bin. Aber du warst so glücklich, ich hatte Angst dich zu verlieren!“ sie schluchzte in mein Shirt und klammerte sich an mir fest. Ich wollte die in den Arm nehmen, aber ich hatte irgendwie eine Blockade. „Und warum hast du mir nicht mal gesagt, dass du Kaoru bist, der…äh..die Kaoru von damals.?“ „Ich wusste nicht, ob du mir glauben würdest oder nicht. Ich wusste nicht, wie ich es dir hätte sagen sollen. Ich weiß es war dumm. Aber ich hatte einfach solche Angst.“ „Es war wirklich dumm…“ sie schaute erschrocken zu mir hoch. „Wir waren damals beste Freunde, du hättest mir alles sagen können, egal was. Genauso wie jetzt.“ Ich legte eine Hand auf meine Stirn. „Ich mein, was hätte es für einen Unterschied gemacht, du bist und bleibst Kaoru. Du warst die wichtigste Person in meinem Leben…und bist es immer noch.“ Letzteres fügte ich leise hinzu. Ihr liefen noch mehr Tränen über das Gesicht. „Bitte nicht weinen. Ich kann doch damit nicht umgehen!“ jammerte ich rum. „A-a-aber…“ sie schaute mich an. Was ist jetzt los? „Aber, wieso bist du nicht sauer auf mich.“ „Bin ich doch, so sehr dass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte und Schule geschwänzt habe.“ Gab ich zu, ok ich war nicht sauer, aber enttäuscht. „Es tut mir leid!“ wiederholte sie sich. „Schon gut. Ist doch jetzt egal.“ Ich legte eine Hand auf ihren Kopf. „Wir sind doch Freunde?“ Sie nickte. „Ja also, dann passt das doch oder?“ Sie nickte erneut. Wenigstens hat sie aufgehört zu weinen. Vorerst. „Aber eine Frage hab ich noch.“ Sie schaute zu mir hoch. „Welche?“ „Warum hast du damals den Kontakt abgebrochen? Wieso so plötzlich? Ich bin zu dir gefahren. Man sagte mir, du seist erneut umgezogen.“ Ich wollte mein Versprechen einlösen und nun bist du hier. „Das…das…das kann ich dir nicht sagen.“ „Wieso nicht? Ich mein, was kann schon schlimmer sein als den Kontakt abzubrechen?“ „Aber ich kann es nicht sagen! Du würdest mich dafür hassen!“ sie wirkte aufgebracht. „Ach was, erzähl einfach, ich verspreche dir, dass ich nicht sauer sein werde.“ „Nein, nein. Du verstehst das nicht. Alle haben mich gehasst. Alle. Nur weil ich so bin wie ich bin. Ich wollte nicht, dass du mich auch hasst…“ ich legte meine Hand auf ihren Mund. „Ich werde dich nicht hassen, egal was ist verstanden?“ Ich nahm die Hand wieder runter und schon setzte sie zum weiter reden an. „Natürlich würdest d-“ jetzt hatte ich die Schnauze voll. Ich überlegte nicht lange und küsste sie einfach. Moment. Nein warte, das geht nicht. Aber es fühlte sich so richtig an. Es fing an in mir zu kribbeln. Ich küsste Kaoru… Halt, ich küsste Kaoru? Ich ließ sofort von ihr ab. Oh Gott, was hab ich getan. „Tut mir leid!“ kam es einfach so aus mir heraus. Kaoru stand nur da und berührte ihre Lippen mit einem Finger. „Verzeih mir bitte, es kommt nie wieder vor!“ Sie schaute eine Weile ins Nichts, erst als ich diese Worte sprach, sah sie zu mir. „Magst du mich?“ Wie kann sie sowas jetzt noch fragen? Ist das nicht etwas unhöflich? „Sehr sogar..“ flüsterte ich und schaute verlegen weg. Ich will wieder eine Maus sein und mich irgendwo verkriechen. Sie kam einen Schritt auf mich zu. „Ich mag dich auch, sogar sehr, wie du.“ Sie lehnte sich nach vorne. „Ich war sogar in dich verliebt. Deshalb habe ich den Kontakt abgebrochen, weil ich dachte es sei nicht normal und ich eben angst du würdest mich hasse.“ Ich schüttelte den Kopf. „Ich könnte dich nie hassen, außerdem ist das was ganz normales, wenn man ein Mädchen liebt.“ Ich wurde leicht rot. „Ich zum Beispiel hatte schon eine Freundin.“ „Wirklich?“ Ich nickte, außerdem habe ich dich damals geliebt, zwar als Junge, aber das ist mir jetzt auch schon egal. „Also, du hasst mich nicht und wir sind immer noch Freunde?“ ich nickte. Sie fiel mir um den Hals, dieses Mal zum Glück lachend. „Ähm…kann ich dich dann etwas fragen?“ „Hm? Klar nur zu.“ Sie schaute mich an und wurde rot. „Darf ich heute bei dir schlafen?“ Ich schaute sie mit großen Augen an. „Also wenn du nichts dagegen hast..“ Sie bei mir schlafen? Heute? „J-j-ja klar. Wenn du magst, aber morgen ist doch Schule?“ „Was? Nein. Wie haben morgen frei, schon vergessen?“ ich überlegte, ach so, ja stimmte, da war ja was. „Ja hab ich.“ Ich zuckte mit den Schultern. Ich schaute auf die Uhr. Wieso vergeht die Zeit immer so schnell? Schon wieder kurz vor 23 Uhr! Kaoru folgte meinem Blick. Oh Gott, ich bin echt müde. Ich musste gähnen. „Ich such dir mal ein paar Sachen raus zum schlafen.“ Ihre Arme, die meinen Hals immer noch umschlungen hatten, ließen mich los. Schade. Ich machte den Schrank auf. Ich habe nicht mal einen ordentlichen Schlafanzug. „Ähm, reicht dir ein T-Shirt zum schlafen?“ ich schaute über die Schulter zu ihr, sie nickte. Ich zog ein übergroßes Shirt aus meinem Schrank. „Das könntest du als Kleid nehmen.“ Sie kicherte. Aber stehen würde es ihr. „Du kannst hier oben schlafen, ich geh runter ins Schlafzimmer meiner Eltern.“ Die ja eh nicht da sind. Ich wollte gerade raus gehen, als mich Kaoru an der Hand festhielt. „Bitte bleib hier…“ sagte sie schüchtern. „Wirklich?“ sie nickte. „O-o-ok…“ oh Gott, mit ihr in einem Bett? Womit habe ich das verdient! JUHU! Nach einer halben Stunde lagen wir im Bett, nachdem wir noch ein bisschen geredet hatten, kuschelte sie sich an mich ran. Oh je, fall nicht über sie her. Was denk ich da? „Gute Nacht, Kanae..“ nuschelte Kaoru, die schon halb im Schlaf war. „Gute Nacht.“ Sie kuschelte sich noch enger an mich ran. Irgendwann hörte ich ruhiges Atmen. Sie schläft. Ich konnte noch nicht einschlafen, immerhin liegt SIE neben mir. Wie sollte ich da überhaupt schlafen? Mein Herz fing an zu rasen und es kribbelte in meinem ganzen Körper. Ich fühlte mich wohl in ihrer Nähe, ich wollte sie immer bei mir haben. Ich wollte nie mehr ohne sie sein, nicht noch einmal. Es fühlte sich genauso an wie damals. Sollte es wirklich liebe sein? Oder immer noch liebe? Ja. Ich legte einen Arm um sie. Ich liebe sie. 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