Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft in Japan --------------------------- Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa RikuXSora Tada, eine neue Story aus meiner Feder. Ich hoffe sie gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa PS: Verzeiht mir bitte etwaige Fehler in Englisch. Ich hab mein Bestes versucht. Kapitel 1: Ankunft in Japan Rikus POV Heute ist es also soweit, die Austauschschüler kommen. Ich kann gar nicht sagen wie sehr mich das ankotzt, was soll ich mich um so nen Trottel aus Kanada kümmern?? Aber nein, die ganze Klasse MUSS ja mitmachen. Das Youth Exchange Programme gibt jungen Menschen die Möglichkeit neue Freunde und andere Länder kennen zu lernen, so war der Slogan auf den Plakaten, die überall bei uns in der Schule hängen. Aber was soll ich einen Typen kennen lernen, den ich gar nicht kennen will und ein Land, das mich nicht im Geringsten interessiert??? Ich habe meine Freunde hier und mit denen bin ich auch ganz zufrieden, da brauch ich nich noch nen fremden Kerl, der mir an der Backe klebt. Das einzig Gute an der Sache ist, dass wir die ersten beiden Wochen des Austauschprogramms keine Schule haben um unseren neuen „Freunden“ die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu zeigen. Ich bin gerade auf dem Weg zur Schule, als ich Axel, meinen besten Freund, treffe. „Morgen, Riku. Na freust du dich schon?“, will er wissen und bläst mir den Rauch seiner Zigarette mitten ins Gesicht. „Na klar und wie. Ich wollte schon immer einen neuen Freund. Hast du noch eine?“, frage ich und deute auf seine Zigarette. „Hat dir deine Mum wieder kein Taschengeld gegeben, weil du es nur für sinnloses Zeug ausgibst?“, neckt er mich. Ich weiß selber, dass meine Mutter einen an der Klatsche hat, seit sie weiß, dass ich mir vom Großteil meines Taschengeldes Zigaretten kaufe. „Lass deine blöden Anspielungen. Hast du noch eine oder nich?“, wiederhole ich meine Frage. „Hier Rikulein, sonst gehst du vielleicht noch auf mich los“, lässt Axel sich schließlich breitschlagen und gibt mir aus seiner vollen Schachtel eine ab. Gott sei Dank, denn ohne mindestens eine Zigarette am Morgen bin ich unerträglich für den Rest des Tages. Genüsslich ziehe ich an ihr, als Axel mir noch sein Feuerzeug gegeben hat. Wie immer laufen wir mit unseren Zigaretten auf den Schulhof, wir wissen zwar beide, dass das Rauchen hier verboten ist, aber es ist immer wieder ein Spaß unsere Lehrer niederzumachen. „Riku! Axel! Wie oft muss man euch noch sagen, dass hier Rauchen verboten ist, verschwindet gefälligst vor die Schule“, fährt uns sogleich einer unserer Lehrer an. „Und wenn wir das nicht tun?? Was machen Sie dann?? Den Direktor holen?? Uhhh jetzt haben wir aber Angst“, gibt Axel zurück und bläst unserem Lehrer den Zigarettenrauch ins Gesicht. Dieser wendet sich hustend ab. „Nein, ihr bekommt beide einen Verweis“, droht uns der Lehrer. „Hmmm, der wievielte ist das wohl?? Der 40.??? Sie haben uns schon immer einen Verweis angedroht, aber noch nie haben wir einen bekommen, weil wir viel zu wichtig für die Schule sind. Sie wollen doch nicht Ihre zwei besten Schüler verlieren?“, frage ich und blase ihm, ebenso wie Axel, den Rauch ins Gesicht. Man könnte das was wir beide da machen, wohl auch Machtmissbrauch nennen, aber das ist mir egal, was lässt uns der Typ nich einfach unsere Zigarette zu Ende rauche, dann geben wir doch auch Ruhe, vorerst jedenfalls. „Wir sehen uns im Unterricht und wagt es nicht zu spät zu kommen. Eure Austauschschüler kommen heute“, teilt uns der Lehrer noch mit, ehe er abzieht und wir uns gegenseitig angrinsen. „So schnell hat er noch nie klein bei gegeben“, bemerke ich. „Vielleicht is er es langsam Leid“, mutmaßt Axel und tritt seinen Zigarettenstummel aus. „Oder er hat mitbekommen, was du machst wenn dich jemand nich in Ruhe lässt“, erwidere ich. „Aber Riku!! Doch nicht mit nem Lehrer, spinnst du?? Der is doch viel zu alt und verschrumpelt, wie soll man da einen hochkriegen?“, will Axel wissen. „Na ja, vielleicht solltest du das nur machen wenn du blau bist, dann geht das ja immer bei dir, musst ich ja selber auch schon erfahren“, entgegne ich und trete die Zigarette aus. „Jaaah, war doch toll oder willst du sagen, dass es dir nicht gefallen hat?“, fragt mein bester Freund. „Nein, es war das Geilste was wir je gemacht haben“, gestehe ich. Das war wirklich so. Ich hab noch nie mit jemandem geschlafen, der soviel Ahnung hatte wie Axel, deshalb habe ich das auch in vollen Zügen genossen. „Vielleicht könnten wir es bald mal wieder wiederholen. Hmmm, was meinst du?“, schlägt Axel vor. Sofort ziert ein Grinsen meine Lippen. „Heute nach der Schule bei dir?“, antworte ich. „Wir können auch jetzt auf´s Klo“, hat Axel eine weitere Option gefunden. „Ach nö, du weißt doch das ich das nicht mag“, lehne ich ab, als die Schulglocke läutet und den Beginn, der ersten Stunde verkündet. „Na gut, muss ich es eben bis nach der Schule aushalten“, ist Axel leicht traurig. „Aber ich kann´s mir ja schon mal vorstellen“, fügt er grinsend hinzu, als wir in die Schule gehen und uns was zu trinken und essen kaufen. Schließlich gehen wir noch auf´s Klo, bevor wir 10 Minuten später auf dem Weg zum Klassenzimmer sind. Ohne Begrüßung und ohne den Lehrer auch nur eines Blickes zu würdigen, gehen wir auf unsere Plätze. Hier im Klassenzimmer wurden wir schon getrennt, Axel sitzt ganz vorne neben einem selten hässlichen Mädchen und ich sitze neben einem Jungen, der wohl seit der 4. Klasse nicht mehr gewachsen ist und auch der Charakter von diesem Typen scheint sich nicht weiter entwickelt zu haben. „Könnt ihr mir erklären wo ihr jetzt herkommt. Der Unterricht hat seit einer viertel Stunde begonnen“, spricht uns der Lehrer schließlich auf unsere Verspätung an. „Und?? Wir hatten eben noch was zu tun. Außerdem was fragen Sie überhaupt, Sie haben doch eh noch nichts gemacht. Sie kommen selbst immer 10 Minuten zu spät, weil Sie erstmal ein Schäferstündchen mit der Referendarin halten müssen“, erwidert Axel aggressiv. Ich liebe es wenn er so was macht, diese dummen Lehrer, warum gibt es die überhaupt, alles was wir können, haben ich und Axel selber gelernt, als hätten uns Lehrer dabei geholfen. „Raus, 10 Minuten vor die Tür“, herrscht der Lehrer Axel an. „Gerne, dann muss ich mich wenigstens nicht zu Tode langweilen“, entgegnet Axel, nimmt seine Zigarettenschachtel und sein Feuerzeug und verschwindet durch die Tür. Der Lehrer unternimmt gar nicht den Versuch ihm die Zigaretten abzunehmen, er würde es eh nicht schaffen. „Und du? Riku, was hast du zu sagen?“, will er dann von mir wissen. „Ich schließe mich Axel an. Was ich nur noch wissen will ist, wie es mit der Tussi wohl war?“, frage ich, woraufhin auch ich vor die Tür muss. „Hey Riku, lange nich gesehen“, begrüßt mich Axel. Er steht am Fenster, raucht genüsslich eine Zigarette. „Was hast du angestellt?“ „Ihn gefragt, wie es mit der Schnecke war“, erkläre ich und schaue auf die Zigarette. Ohh Mann wenn mir Mama nur nich das Taschengeld gesperrt hätte. „Da, nimm dir noch eine“, lässt Axel sich schließlich erweichen und gibt mir noch eine ab, welche ich sofort anzünde. „Ich hoffe nur deine Mutter kommt bald von ihrem wohlerzogenen – Sohn - Trip herunter und gibt dir wieder Geld“, bemerkt Axel, als wir fast ausgeraucht haben. „Das is mir so ziemlich egal. Ich schreibe einfach Papa er soll mir Geld schicken für ein „Lernprogramm““, erkläre ich. Papa ist ja so leichtgläubig, seit er sich von Mama getrennt hat, erfüllt er mir jeden Wunsch. Gesehen hab ich ihn und meine Schwester aber schon lange nicht mehr. Er ist im Ausland für ne Firma tätig und meine Schwester ist mit ihm dorthin. „Du bist schon ziemlich hinterhältig weißt du das?“, will Axel wissen und wirft seinen Zigarettenstummel aus dem Fenster. „Nee, nur schlau. Was kann ich dafür wenn meine Eltern nicht mehr miteinander reden. Wenn sie es tun würden, hätten sie schon längst gecheckt, dass ich sie hintergehe, aber selbst Schuld“, gebe ich gleichgültig zurück und werfe meinen Zigarettenstummel hinterher. „Ihr sollt wieder reinkommen“, informiert uns ein Junge aus unserer Klasse. „Also auf ein Neues“, freut sich Axel und wir gehen wieder ins Klassenzimmer. Leider finden wir in dieser Stunde keine Möglichkeit mehr unseren Lehrer vorzuführen und nach der Stunde lernen wir ja leider unsere Austauschschüler kennen. „Ihr seid alle in 5 Minuten auf dem Hof, eure Betreuungslehrerin wird euch da für die Austauschschüler einteilen. Seid bitte alle pünktlich. Axel, Riku, ihr bleibt noch hier“, teilt uns der Lehrer mit. Oh Mann und ich wollte noch eine rauchen, bevor die Typen kommen. „Is irgendwas passiert?“, fragt Axel genervt als wir am Pult stehen. „Ja, oder warum denkst du musstest du und dein Freund vor die Tür?“, will der Lehrer wissen. „Weil sie die Wahrheit nicht ertragen können. Jeder weiß, dass Sie die Referendarin vögeln“, gebe ich zurück. „Halt dich zurück, mein Lieber, oder soll ich deiner Mutter erzählen, was für Shows du hier abziehst?“, droht mir der Lehrer und packt mich am Kragen meiner Schuluniform. „Soll ich Sie dann anzeigen, wegen Gewalt gegenüber Schülern“, erwidere ich, woraufhin er von mir ablässt. „Verschwindet alle beide“, bringt er noch heraus, bevor wir aus dem Klassenzimmer gehen und zu den anderen in den Pausenhof gehen. Kaum sind wir dort, kommt auch schon der Bus mit unseren neuen „Freunden“. Als sie aussteigen, wird meine Vermutung bestätigt, keiner sieht so aus, als könnten wir uns mit ihm anfreunden. Schließlich wurden alle eingeteilt nur ich und Axel stehen noch ohne Partner da und auf der anderen Seite noch zwei, wirklich kleine Jungen. Der Eine hat blonde Haare, der Andere braune, vom Kopf abstehende Haare. Na toll, sie sehen so aus, wie die letzten Loser der Klasse. „Und für unsere beiden Besten haben wir die besten, der kanadischen Klasse ausgewählt. Axel, der Blonde ist für dich und der andere für dich Riku“, informiert uns die Lehrerin, die das Austauschprogramm betreut. Von Axel höre ich einen kleinen Freudenslaut, er denkt wohl, er könnte den Kleinen, mal ordentlich rannehmen, aber ich glaube kaum, dass der Loser da mitmacht. „Also ich geh dann mal zu meinem Austauschschüler“, teilt er mir mit, als meiner auf mich zukommt. „Hey my name is Sora. Nice to meet you“, stellt er sich vor und hält mir seine Hand hin. Na toll auch noch Englisch, hätte der nicht wenigstens Japanisch lernen können, wenn er schon hier her kommen muss. „What´s your name?“ „Riku“, gebe ich nur zurück ohne seine Hand zu ergreifen. Soras POV „Riku, sounds great“, erwidere ich. Ich glaube dieser silbergrauhaarige Junge vor mir, braucht etwas Zeit um aufzutauen oder kann er mich etwa nicht leiden. „Wie schon im Vornherein gesagt, sollt ihr den heutigen Tag nutzen um eure Partner kennen zu lernen. Deshalb seid ihr für den heutigen Tag entlassen. Morgen beginnen dann die Ausflüge pünktlich um 7:40 Uhr im Pausenhof“, erklärt die Lehrerin der japanischen Schule, zuerst auf Japanisch, dann noch mal für uns auf Englisch. Doch für mich ist das kein Problem, ich verstehe und spreche beide Sprachen, schließlich kommt meine Mutter aus Japan und sie spricht immer Japanisch mit mir und meinem Bruder. „What do we do now?“, frage ich Riku. „I don´t know what you will do, but I go to my friend“, antwortet er abfällig. Anscheinend kann er mich also wirklich nicht leiden, aber davon werde ich mir das bestimmt nicht kaputt machen lassen, ich wollte schon immer mein Heimatland kennen lernen und jetzt hab ich endlich eine Chance um mir diesen Traum zu erfüllen. „Who is your friend?“, will ich wissen. „Axel, this boy with the red hair“, teilt Riku mir mit und deutet auf einen Jungen, der meinen besten Freund, Roxas, als Partner bekommen hat. „Oh his partner is Roxas, my best friend“, bemerke ich. „Na toll, Loser und Loser gesellt sich gern“, resigniert Riku auf Japanisch, anscheinend glaubt er, dass würde ich nicht verstehen. Na gut, ich will ihn vorerst in dem Glauben lassen, wenn er denkt er kann mich als Loser bezeichnen. „Hey Riku, wie heißt deiner?“, fragt Axel als er mit Roxas zu uns läuft. „Sora, er is der beste Freund von deinem“, erklärt Riku. „Gehen wir zu dir nach Hause?“ „Und was machst du mit deinem neuen Freund?“, will Axel wissen. „Wohl oder übel muss ich ihn mitnehmen“, gibt Riku zurück. „Spaß zu viert?“, schlägt Axel vor. Was soll das denn heißen? „Spinnst du?? Doch nich mit so nem Loser. Wahrscheinlich hat der noch nie mit jemanden geschlafen“, erwidert Riku. Was?? Heißt das die beiden schlafen miteinander?? Das heißt ja sie sind schwul. „Are you gay??“, kann ich mich nicht mehr zurückhalten, riskiere dabei fast zu verraten, dass ich Japanisch auch verstehe. „Want you find out?“, fragt Axel und streichelt über meine Wange. „Stop!!!! That´s so awful“, rege ich mich auf und schlage seine Hand weg. Igitt, wie kann der mich nur so berühren. „Siehst du, ich hab doch gewusst, er ist prüde bis aufs Zahnfleisch“, gibt Riku auch noch seinen Senf dazu. Also langsam verliere ich echt die Geduld, ich bin prüde?? Vielleicht hatte ich noch keine Freundin, aber ich lass mich bestimmt nich von so nem Angeber befummeln. „Can we go now? Your friend is an idiot“, entgegne ich sauer. „Yes, we can go, but you come with me to Axel. I and he have something to do. At this time you can talk with your best friend“, erklärt Riku. „But I don´t want go to an idiot like Axel“, vertrete ich ganz klar meinen Standpunkt. „But you will go with us. When not you can travel to Canada again“, gibt Riku zurück. „And now take your baggage and come with us“ Na gut, dann hab ich wohl keine andere Wahl, so lange mich die beiden nich in ihre perversen Spielchen mit einbinden wird es schon nicht so schlimm werden. Wütend greife ich mir meinen Koffer und meine kleine Reisetasche und nachdem Roxas dann auch noch sein Zeug genommen hat, laufen wir los. Axel und Riku befummeln sich schon jetzt, oh Mann wie schlimm kann es denn überhaupt noch kommen. Kaum sind wir in der Wohnung von Axel, hat der Riku mittlerweile schon halb ausgezogen. Die Wohnung selbst, oder besser gesagt, der Flur wirken ziemlich dunkel und uneinladend. „I show you the flat later“, teilt er Roxas noch mit, bevor er mit Riku in einem Zimmer verschwindet. „Your partner is a gay bitch“, bemerke ich als Roxas unschlüssig zu mir sieht. „Yours is it too“, gibt er zurück. „I know, I know“, resigniere ich nur und lasse mich auf meinen Koffer fallen. „Do you think, this is good?“, fragt Roxas und setzt sich neben mich. Bitte?? Was meint der denn? „What do you mean?“, will ich wissen. „Being gay“, antwortet Roxas schüchtern. „ROXAS!!! You must be crazy, when you think this is good. This is so awful“, gebe ich zurück. „But our partners seem to be lucky“, erklärt er seine Frage. „Because they only want sex, but you wish a girlfriend“, entgegne ich. „Yes, I think you are right. What I search is love, not sex“, kann ich Roxas, wieder von seiner Idee abbringen, als ein lautes Stöhnen durch die Tür dringt. Oh my goodness was machen die nur? In der nächsten Stunde hören wir nur noch Stöhnen, immer lauter und lustvoller hört es sich an. Ich kann gar nicht sagen, wie mir das auf den Keks geht, bin kurz davor durch die Tür zu gehen und Riku da raus zu ziehen. „Are you ready?“, frage ich als die beiden nach eineinviertel Stunden später wieder aus dem Zimmer kommen. Die beiden sehen so fertig aus, ich glaubs nicht. Ihre Haare sind schweißnass, ihre Gesichter ganz rot und Riku trägt mittlerweile Verbände um seine Handgelenke. „No, now we are going to take a shower“, teilt uns Axel mit und die beiden gehen durch die nächste Tür nun wohl ins Bad. Es dauert keine 10 Minuten, bis wir sie wieder Stöhnen hören. Also bis jetzt gefällt mir Japan überhaupt nicht, unsere Partner sind sexgeile Schwule, wir sitzen auf unseren gepackten Koffern in der Wohnung des Einen und die treiben es nebenan. Echt toller Start. Nach einer dreiviertel Stunde kommen die beiden nun wieder normal aussehend aus dem Badezimmer. „Now we are ready, little Sora“, erklärt Axel nun und wirft mir einen süffisanten Blick zu. „I hope you are right“, gebe ich zurück und schaue zu Riku. „Come, we go home to me“, entgegnet Riku aufgrund meines Blickes. „Axel and Roxas need time to get to know the other“ „But you are not doing anything, that Roxas not want. Then I will tell your teachers about that“, drohe ich ihnen sofort. Wenn der Roxas auch nur ein Haar krümmt, dann passiert was, das kann ich ihm versprechen. „Don´t worry, your friend is really a greenhorn. And greenhorns are not very exciting for me“, klärt Axel mich auf. „Can we go now?“, fragt Riku. „Yes“, antworte ich nur, bevor ich Roxas einen hoffnungsvollen Blick zuwerfe und Axel und Riku sich noch ein „bis später“ sagen. Na toll, heißt das etwa Riku geht heute noch mal zu ihm?? Ich hoffe nich. „Mum wir sind da“, informiert Riku seine Mutter als wir seine Wohnung betreten. Diese Wohnung wirkt im Gegenteil zu der von Axel echt freundlich und gemütlich. Überall im Flur hängen Fotos von Riku als Kind und Baby. Daneben meistens ein Bild von einem Mädchen, wahrscheinlich eine Verwandte, wenn nich sogar seine Schwester. „Hallo Riku and hello to our guest. Nice to meet you. What´s your name?“, begrüßt mich Riku´s Mutter sofort und umarmt mich. Wow, so eine nette Begrüßung hätte ich gar nicht erwartet. Riku´s Mutter ist etwas kleiner als er und sie hat ein echt freundliches Lächeln. Der erste nette Mensch, den ich in diesem Land kennen lerne. „I´m Sora, nice to meet you, too“, gebe ich zurück. „Sora, a nice name. You must be very hungry. I cooked sushi, do like that?“, fragt sie dann. Klar, ich liebe Sushi. „Yes, it´s my favorite food“, antworte ich. „Oh Riku like it too“, bemerkt sie, als wir in die Küche gehen. Auch hier ist alles hell, die Wände sind gelb gestrichen, die Küche selbst ist weiß, auf dem Fensterbrett stehen viele Pflanzen, die das Ganze nur noch schöner machen. „Is it okay when I talk with Riku Japanese for a short time?“, fragt Riku´s Mutter mich als wir beim Essen sitzen. „Yes, it is“, antworte ich nur, gespannt darauf was seine Mutter ihm wohl zu sagen hat. „Hast du dich geschlagen?“, will Riku´s Mutter ohne Umschweife von ihrem Sohn hören. „Warum?“, gibt der zurück. „Deshalb“, erwidert sie, nimmt Riku´s Arm und drückt ihm hart auf die Verbände. Sofort stöhnt er schmerzvoll auf, in dem Moment tut er mir echt ein bisschen Leid. Ich dachte Riku´s Mum is freundlich, aber anscheinend, weiß sie dass, das bei Riku nichts bringt. „Und hast du dich geschlagen?“, wiederholt sie ihre anfängliche Frage. „Nein“, entgegnet Riku. „Woher kommen dann die Verbände? Du wirst mir kaum erzählen, dass du hingefallen bist“, gibt seine Mutter zurück. „Bin ich auch nicht“, lehnt Riku erneut ab. „Dann hast du dich wieder geschlagen. RIKU, du kannst mich nicht für dumm verkaufen. Hausarrest für den Rest der Woche. Du gehst mit Sora gleich nach euren Ausflügen nach Hause. Keine Besuche bei deinem so genannten Freund Axel“, bestraft meine Austauschmutter Riku. „Aber ich hab mich nicht geschlagen und selbst wenn ich es hätte, was hat das mit Axel zu tun?“, will Riku wissen. „Du weißt ganz genau, was ich von ihm halte. Er verführt dich nur dazu Unsinn zu machen, nichts weiter. Ein Freund ist er bestimmt nicht“, erklärt Riku´s Mutter. „Ach ja?? Das kannst du überhaupt nicht beurteilen. Du kennst ihn doch noch nicht mal, wenn er nicht zufällig mal hier gewesen wäre, als du nach Hause gekommen bist, wüsstest du noch nicht mal seinen Namen. Weil du nie da bist, weil du dich nicht für mich interessierst. Ich könnte Gott weiß was hier veranstalten und du würdest es nicht merken“, erwidert Riku laut. Ohhh Mann, ich hätte nie gedacht, dass er es mit seiner Mutter so schwer hat. Ich meine ich kenne Axel ja nicht lange und ich mag ihn auch nicht besonders, aber bei was ich mir sicher bin ist, dass er seine Freunde nicht im Stich lässt, besonders Riku nicht. „Pass auf was du sagst, Freundchen. Was denkst du denn, wer dir deine teuren Klamotten bezahlt und woher du dein Taschengeld bekommst. Das alles können wir uns nur leisten, weil ich hart arbeite“, gibt seine Mutter genauso laut zurück. Also langsam komme ich mir ganz schön fehl am Platze vor, ich dachte eigentlich wir würden gemütlich essen und jetzt is hier so ein Familienstreit ausgebrochen. „Klamotten??? Klamotten hab ich mir schon lange keine neuen mehr gekauft. Wie auch ohne Taschengeld?“, will Riku wissen. „Du weißt genau, wenn du dein Taschengeld für nützliche Dinge ausgeben würdest, würdest du sofort wieder welches bekommen“, entgegnet Riku´s Mutter. „Ich hab mein Taschengeld immer für nützliche Dinge ausgegeben“, ist Riku sich seiner Sache sicher. „Zigaretten?? Das sollen nützliche Dinge sein??“, wundert seine Mutter sich. „Für mich schon. Hättest du mehr auf mich geachtet, dann hätte ich vielleicht gar nicht damit angefangen“, antwortet Riku immer wütender. „Dann bin ich jetzt Schuld?? Riku, das ist schon armselig, von dir hätte ich was Besseres erwartet“, neckt sie Riku erneut. „Ach ja?? Kennst du überhaupt was Besseres?? Nein, denn mit deinen Noten hat es ja nur für einen Job in ner Fabrik gereicht. Ich hingegen lerne für meine Ziele und die werde ich mir auch erfüllen. Dann kann ich endlich weg von dir“, erklärt er. „Ziele?? Du hast Ziele?? Was willst du denn werden?? Wenn du dich weiter so benimmst schmeißen sie dich von der Schule und wenn das passiert kannst du dir jemand anders suchen, bei dem du wohnst. Denn ich werde dir dann nicht mehr helfen. Dann kannst du deine Ziele in der Gosse erfüllen“, gibt seine Mutter zurück. Am Liebsten würde ich mich jetzt einmischen, seinen Sohn so zu beleidigen, das gehört sich doch nicht. „Ich werde im Gegensatz zu dir nicht in der Gosse landen. Und jetzt entschuldige mich. Mir ist der Appetit gründlich vergangen“, erwidert Riku, lässt das gesamte Sushi auf seinem Teller und verschwindet aus der Küche, kurze Zeit später höre ich eine Zimmertür knallen. Riku´s Mutter sinkt auf ihrem Stuhl zusammen, ich merke wie nah ihr das alles geht, aber ich bin mir total unschlüssig ob ich was sagen soll. Immerhin sollte ich das Ganze überhaupt nicht verstehen. „Sorry for that. Riku is very difficult at the moment“, entschuldigt sich Riku´s Mutter bei mir für den Streit. „Ehhh, I think he is not difficult, but your and his vision of life are very different“, entgegnet ich. „Hmmm, what do you mean?“, fragt Riku´s Mutter. „Riku likes his life, he is free and that is what he wants, but you want that he is a good boy and this is nothing for him“, antworte ich. Danach ist Rikus Mum wirklich lange still, ich hoffe sie überlegt ob das was ich gesagt habe stimmt. „Perhaps you are right“, sagt sie schließlich und wir beginnen endlich zu essen. „Do you like Riku´s Sushi?“, fragt meine Gastmutter als wir fertig sind. „No, thanks, but I think Riku like it“, entgegne ich. „No, he says he is not hungry after the argument“, erklärt mir seine Mutter noch mal, obwohl ich es längst schon weiß. „Perhaps he is now hungry. Where is his room?“, will ich wissen, stehe auf und nehme mir Riku´s Teller. „The second door on the left side“, antwortet seine Mutter, ohne mich auch nur irgendwie daran zu hindern. Ich bin sicher, der ganze Streit tut ihr mittlerweile Leid. „Riku, can I come in?“, frage ich und klopfe an die Tür. „For my sake“, höre ich seine genervte Stimme. „Hey, are you hungry now?? I bring you your Sushi“, erkläre ich lächelnd und zeige ihm den Teller. Riku steht auf dem Balkon, schaut mehr als traurig auf die Stadt. Sein Zimmer ist echt toll, die Wände sind blau gestrichen, es ist alles ganz penibel aufgeräumt und auch hier stehen viele Pflanzen. „Oh ehh, thanks“, entgegnet er, dreht sich kurz zu mir und gibt mir ein Zeichen, dass ich zu ihm kommen soll. Kaum bin ich dort nimmt er den Teller und isst das Sushi einfach mit der Hand. So etwas hat es bei mir zu Hause nicht gegeben, wir mussten Sushi immer mit Stäbchen essen. „The relationship between you and your mum is not very good“, bemerke ich und schaue ebenfalls auf die Stadt. Der Ausblick von hier ist echt atemberaubend. Es sieht so aus, als hätte Tokyo kein Ende. „No, Mum has no idea what fun is. But I know it and I want it, whatever she said“, gibt er zurück. Hmmm, dann stimmt es echt was ich gesagt habe, die beiden haben völlig verschiedene Auffassungen vom Leben. „The view is very nice, hm?“, fragt Riku plötzlich, als ich nichts mehr gesagt habe. „Yes, it seems Tokyo is endless“, antworte ich, woraufhin ich von Riku ein Lachen höre. „Sometimes I think so too“, erklärt er mir, bevor wir wieder schweigen und einfach nur den Ausblick genießen. „I bring the plate to the kitchen. Want you come with me?“, will Riku wissen. Also so langsam wird er echt ganz erträglich, das hätte ich nie von ihm gedacht. „Yes“, entgegne ich und wir gehen in die Küche zu Riku´s Mutter. Riku spricht kein Wort mit ihr, so etwas mag ich gar nicht. „Riku, es tut mir Leid wegen vorhin. Wir sind wohl zurzeit beide etwas angespannt“, entschuldigt sich Riku´s Mutter tatsächlich. „Gut, wenn du das einsiehst tu ich es auch. Tut mir Leid, dass ich dich so angefahren habe“, erwidert Riku die Entschuldigung. „Hab ich trotzdem Hausarrest?“ „Nein, meinetwegen triff dich mit Axel, aber nimm Sora mit“, entgegnet seine Mutter. Oh nein bitte nicht, wenn ich mir es Recht überlege sollte Riku lieber Hausarrest bekommen. „Er freut sich bestimmt drüber, sein bester Freund ist nämlich Axel´s Partner“, erzählt Riku zum ersten Mal von seinem heutigen Tag. Das bin ich auch nicht gewohnt. Wenn ich von der Schule komme, will Mama gleich alles wissen. „Gut, ich gehe jetzt zur Arbeit. Wir sehen uns morgen wahrscheinlich nicht. Ich habe Doppelschicht. Im Küchenschrank hab ich dir Geld dagelassen für heute Abend und morgen. Teil es gut ein, es muss reichen. Ich wünsch euch viel Spaß auf eurem Ausflug morgen“, erklärt Riku´s Mama zuerst Riku und dann noch mal auf Englisch für mich, danach verabschiedet sie sich. „Come, I will show you your room“, wendet Riku sich an mich. Wow, ich bekomme ein ganzes Zimmer, das is ja toll. „This was the room of my sister, but she lives with my dad in an other country, and now it´s yours“, klärt Riku mich auf als wir in dem Zimmer stehen. Es is ja echt schön, aber ich sehe nirgends ein Bett. „Ehhh Riku? Where is the bed??“, frage ich bei Riku nach. „I´ll show you“, entgegnet er nur und öffnet den Schrank. Häh?? Ich dachte, das ist ein Kleiderschrank, stattdessen liegt dort eine Matratze, auf dem Boden. „A bed in a cupboard. Wow, that´s the first time I see something like this“, staune ich, woraufhin Riku wieder lacht. „My sister loves this. I pick up your baggage and then you can take your things in the cupboard“, entgegnet Riku und geht in den Flur wo ich vorhin mein Gepäck abgestellt habe. Also langsam finde ich ihn echt ganz nett. Ich mache unterdessen alle Schranktüren auf, als ich etwas finde was mich doch wieder zu meiner alten Meinung über Riku bringt. „What the hell?? Nippers??“ frage ich als Riku wiederkommt und ich die Handschellen aus dem Schrank ziehe. „Give it to me. That´s mine“, erklärt Riku, lässt mein Gepäck einfach fallen und reißt mir die Handschellen aus der Hand, als wir draußen im Flur die Stimme von Riku´s Mutter hören. Sofort hält Riku die Handschellen hinter seinen Rücken. „Hallo ihr zwei. Ich war nur nochmal hier, weil ich was...... Was hast du da?“, will sie von Riku wissen, als ihr anscheinend sein angespannter Blick und die Hände hinter seinem Rücken aufgefallen sind. „Nichts“, antwortet Riku schon fast verzweifelt. „Nichts?? Dann kannst du mir deine Hände ja auch zeigen“, fordert ihn seine Mutter auf. „Nein, kann ich nicht“, entgegnet Riku. „It´s a surprise for you, from me. But it isn´t ready, that´s why Riku have it behind his back“, erkläre ich schließlich. Oh Mann, ich weiß zwar nicht warum ich das gemacht habe, aber jemanden so hilflos zu sehen, das mag ich absolut nicht. „A surprise from you?? Then it´s okay. Bye to both of you“, verabschiedet sich seine Mutter dann endgültig. „Puh, ich dachte schon, jetzt bringt sie mich um.“ ist Riku erleichtert und sinkt auf den Boden zusammen. „Thank you. That was very cool“, lobt er mich dann und steht wieder auf. „I know. But for what you need nippers??“, will ich wissen. Nun gut eigentlich kann ich mir das schon denken und so langsam weiß ich auch warum Riku die Verbände an seinen Handgelenken trägt. „What do you think?“, fragt er mit einem Grinsen. „Sex?“, gebe ich unsicher zurück. „You are a wise boy, little Sora.“ antwortet er und grinst erneut. Oh my goodness, also war meine Vermutung tatsächlich richtig. „And your bandages?? You wear them because your wrists are grazed“, will ich auch das noch wissen. „Oh overwise boy“, erwidert Riku und nimmt langsam die Verbände ab. Es sieht wirklich nicht gerade einladend aus, ich glaube selbst wenn über die Wunden neue Haut wächst bleiben Narben zurück. Ich weiß echt nicht was ich jetzt sagen soll, bin froh als Riku die Wunden wieder zubindet und er dann die Handschellen anscheinend in sein Zimmer bringt und danach gemeinsam mit mir meine Sachen einräumt. Hier ist er so anders, als vorhin als ich ihn kennen gelernt habe, warum nur?? Hat Axel wohl trotzdem einen schlechten Einfluss auf ihn?? „Are you hungry??“, fragt Riku mich als alles seinen Platz im Kleiderschrank gefunden hat. „A little bit“, antworte ich. „Do you like food from McDonalds??“, will Riku wissen. „Yes, I like“, entgegne ich. „Then I phone Axel and we can eat together“, schlägt Riku vor, wartet jedoch nicht bis ich etwas sagen kann sondern holt schon sein Handy aus der Hosentasche. Axel ist anscheinend einverstanden, denn Riku teilt mir mit das wir gleich gehen. „Wait, I would change my clothes“, erkläre ich ihm. „Okay“, nuschelt er nur, macht aber keine Anstalten zu gehen. Soll ich mich jetzt vor ihm umziehen?? Ein bisschen peinlich ist mir das ja schon, ich meine besonders schön finde ich meinen Körper ja nicht, aber ich traue mich echt nicht ihn vor die Tür zu schicken. Schließlich nehme ich mir einen Kapuzenpulli und eine Hose und ziehe sie so schnell wie möglich an. „You have a nice body, so cute and blameless“, bemerkt Riku als ich fertig angezogen bin. Ich weiß nicht was ich jetzt sagen soll, anscheinend gehorcht mir auch mein Körper nicht mehr, denn meine Wangen brennen fast, so heiß sind sie plötzlich. „Come, I will change my clothes too“, sagt Riku schließlich als ich nichts erwidert habe und wir gehen in sein Zimmer. Dort setze ich mich auf sein Bett, sehe ihm etwas verlegen beim Anziehen zu, er ist sicher gut gebaut. Ich werde nicht enttäuscht, als Riku sein Hemd der Schuluniform auszieht und ich seinen Oberkörper bewundern kann. „Are you gay?“, will er grinsend wissen, als er meinen Blick bemerkt. „N…nn…no“, stottere ich. Warum muss ich ihn auch so anglotzen, jetzt denkt er ich sei schwul. „But your eyes are on my body, since I put my shirt off“, erklärt er und grinst erneut. „B…bbb…because I…you…“, stammele ich. „Forget it“, fordert mich Riku auf. Ich bin froh darüber denn ich hatte wirklich keine Ahnung was ich sagen sollte. „And now we eat something“, teilt Riku mir mit, als er auch andere Hosen anhat und nachdem Riku noch Geld mitgenommen hat, verlassen wir die Wohnung. Kapitel 1 Ende Hoffe auf ein paar Kommis. Kapitel 2: Ein Abend mit Schrecken ---------------------------------- Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa RikuXSora So, das neue Kapitel meiner neuen Story ^^ Danke für die Kommis zum letzten. Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 2: Ein Abend mit Schrecken Riku´s POV Perfekt endlich hab ich wieder Geld, jetzt kann ich mir wenigstens Zigaretten kaufen, dafür werde ich aber jetzt nur etwas Kleines essen können. „First I must buy cigarettes“, erkläre ich Sora. Langsam aber sicher finde ich ihn nicht mehr so loserhaft wie am Anfang. Ich meine er hat mir mein Essen gebracht, er hat mich vor meiner Mum in Schutz genommen und auch sonst ist er ganz in Ordnung. „Do you smoke?“, fragt Sora neugierig. Ich nicke nur. „But your mother don´t know it“, stellt er fragend fest. „She know it and she forbid me to smoke but I still do it“, kläre ich ihn auf. „Your a bad boy“, entgegnet Sora mit einem Rotschimmer auf seinen Wangen. Wahrscheinlich denkt er, ich würde ihn deswegen irgendwas tun, aber er sagt doch nur die Wahrheit. Ich bin ein böser Junge, na und?? Ändern werde ich mich garantiert nicht. „Perhaps“, erwidere ich schließlich. „And you are a clever boy“ „Thanks“, nuschelt er nur, wobei seine Wangen langsam einen Farbton tiefer werden. Den Rest des Weges reden wir nichts mehr miteinander, erst als wir beim Zigarettenautomat sind. „Have you ever smoked?“, will ich von Sora wissen, als ich mir eine Zigarette anzünde. „No, I havn´t“, antwortet er verlegen. „Will you try it?“, frage ich und halte ihm meine Zigarette hin. „N…nn…no, this is not good for my lungs, because I have asthmas“, erklärt er. Was?? Wirklich?? Er hat Asthma, armer Kerl, ich wenn so was hätte würde wahrscheinlich durchdrehen. „And it´s so bad that you never can take one little breath?“, frage ich. Ich meine ein kleiner Zug wird ihn schon nicht umbringen. „I can try it“, stimmt er schließlich zu, nimmt mir die Zigarette aus der Hand und macht einen Zug. Sofort gibt er sie mir hustend zurück. Ich glaube das war nich so ne tolle Idee von mir, schließlich müssen wir sogar kurz anhalten und Sora muss mit seinem Spray inhalieren. „Sorry, I don´t now that is so bad for you“, entschuldige ich mich leicht verzweifelt, was ich da alles mit ihm anstelle. So ganz geheuer is es mir ja nicht, was mach ich wenn es ihm schlechter geht?? „It´s okay. I´m fine now. We can go“, erklärt er mir heißer. „Really??“, frage ich noch mal nach, weil ich mir angesichts seiner blassen Hautfarbe gar nicht so sicher bin. „Yes, don´t worry, I had even worst fits of coughing than this. We can go, trust me“, versichert er und läuft ohne auf mich zu warten weiter, leider in die falsche Richtung. „SORA!!! This is the wrong way“, rufe ich ihm nach, bevor er mit hochrotem Kopf zu mir zurück kommt und wir unseren Weg fortsetzen. Sora wird auf dem weiteren Weg immer gesprächiger, ich glaube jedoch er macht dass nur, damit ich mir auch keine Sorgen mehr mache. Jedenfalls erfahre ich so, dass er noch einen Bruder hat und dass er mit seiner Familie in einem Vorort von Vancouver wohnt und sie sogar ein eigenes Haus haben mit Pool. Auch ich erzähle ihm von meiner Familie, dass mein Vater gemeinsam mit meiner Schwester im Ausland ist, dass meine Großeltern schon tot sind, na ja dann bin ich mit meinem Latein leider schon am Ende, dass meine Mum nur in einer Fabrik arbeitet, will ich ihm nicht erzählen. Denn das ist etwas wofür ich mich richtig schäme, alle Mütter meiner Mitschüler haben einen guten Job, nur meine Mutter is ne einfache Arbeiterin. Doch immer wenn ich sie darauf anspreche, sagt sie ich sei Schuld. Sie musste ihre Lehre abbrechen weil sie mit mir schwanger war, aber was um Gottes Willen kann ich dazu, sie hätte doch verhüten oder abtreiben können, dann müsste sie jetzt nich in ner Fabrik arbeiten, aber dann gäbe es mich auch nicht. Wenn ich mir das dann Recht überlege, wäre es so wohl für sie besser gewesen, sie hätte nen guten Job machen können, sie hätte keinen Ärger mit mir und wer weiß vielleicht hätte sie dann auch Papa nicht verloren. „Riku, look, Axel and Roxas waiting for us“, teilt Sora mir mit als wir bei dem McDonalds Restaurant angekommen sind. „Yes, your attack have stolen us the time“, erkläre ich, als wir bei den beiden sind und sie erstmal begrüßen, wobei Sora für Axel nur ein genuscheltes „Hi“ übrig hat. Das hab ich mir fast gedacht, er kann Axel wegen der Aktion heute nicht leiden. Schließlich gehen wir ins Lokal und stellen uns in die Schlange, die jetzt zur Abendessenszeit wirklich gigantisch ist. „What do you eat and drink?“, frage ich an Sora gewandt, als wir nach einer geschlagenen halben Stunde die zweiten in der Schlange sind. „A cheeseburger and a coke“, antwortet er. „No frenchfries??“, wundere ich mich. Normalerweise isst man doch wenigstens Pommes zu so was. „No, I don´t like frenchfries“, entgegnet er. Ohh Mann er mag keine Pommes, wo gibt´s denn so was??? Ein Junge aus Kanada der keine Pommes mag, das is fast schon ne Sensation. „Okay, then I will eat frenchfries“, erkläre ich ihm als wir schließlich dran sind und ich für ihn den Cheeseburger und die Cola bestelle und für mich Pommes und ebenfalls ne Cola. Danach setzen wir uns gemeinsam mit Axel und Roxas an meinen und Axel´s Stammtisch. „Weg da, das ist unser Platz“, verscheuche ich ein paar Jungen, die etwas jünger als wir sind von unserem Tisch. Wir sitzen immer hier und fertig, da könnten die sich auf den Kopf stellen und selbst wenn, Mum hat ne Affäre mit dem Chef hier und damit ich das nicht so herum erzähle habe ich freie Platzwahl und bekomme die Getränke umsonst. „This wasn´t very nice“, bemerkt Sora, als die Typen von unserem Platz verschwinden. „But this are our seats and nobody have the right to sit there except for us“, erkläre ich. „And who give you the right?“, fragt Sora mutig. „The boss, he has a love affair with my mum and because he won´t that I tell this other people, he gave me the right for to do this“, erzähle ich. „Oh man, your familyrealtionsship is so crazy“, stellt Sora fest. „And Riku is crazy, too“, mischt Axel sich ein. „Stimmt gar nicht“, wehre ich mich gegen Axel´s Anschuldigung. „Riku you are crazy, don´t deny this. You are crazy about me“, erklärt Axel schließlich was er eigentlich gemeint hat. Ich muss fast lachen, manchmal hält er sich auch für Gott persönlich. „You are dreaming“, gebe ich zurück. „Exactly, Riku is crazy about me“, schaltet sich Sora plötzlich ein. Hmmm, er scheint es zu verstehen andere an der Nase herumzuführen, dass er das Ernst meint glaube ich im Leben nicht, so wie er auf Axel´s Streicheleinheiten reagiert hat. „Now you are dreaming, little Sora“, entgegnet Axel siegessicher. Doch das werde ich ihm nicht gönnen. „No he isn´t dreaming. He is my little Sora“, erkläre ich Axel ernst, ziehe Sora zu mir und küsse ihn ohne Umschweife auf die Wange. Sofort werden seine Wangen dunkelrot und Axel wirft mir einen verwunderten Blick zu. „I must go to the toilet“, teilt Sora verlegen mit und steht auf. „Me too“, schließt Roxas sich an und die beiden gehen. „Erstaunt was?“, frage ich. „Das ist nicht dein Ernst, das du auf diesen kleinen Zwerg abfährst“, ist Axel wie von Sinnen. „Vielleicht, er is doch süß“, gebe ich zurück um Axel weiter zu reizen. „Und du hast nen Knall, der hält niemals aus was du brauchst“, erwidert Axel sauer. „Was brauch ich denn?? Los zeig´s mir“, fordere ich ihn auf. „Kannst du haben“, ist Axel sofort bereit und legt seine Lippen hart auf meine, leckt sofort an ihnen entlang, woraufhin ich ihn einlasse. Ich fühle seine Zunge an meinen Zähnen, an der meiner Zunge und an meinem Zahnfleisch, sie scheint einfach überall zu sein. Schließlich reibt sie sich an meiner Zunge und entfacht ein wildes Spiel zwischen uns. „So und das ist was du brauchst“, flüstert Axel als wir uns voneinander lösen und beißt fest in meine Lippe. Sofort schmecke ich mein Blut, lecke genüsslich über meine Lippe. Ein leises Räuspern lässt mich aufhorchen bevor ich noch etwas erwidern kann. „You are stitting on my seat“, erklärt Roxas schüchtern. Hmmm, er hat Recht im Laufe meiner Auseinandersetzung mit Axel bin ich auf der Sitzbank wohl etwas zu weit gerutscht. „Sorry“, antworte ich nur und rutsche wieder ein Stück weiter weg um mich neben Sora zu setzen. Dessen Gesichtsfarbe hat sich unterdessen wieder normalisiert und auch sonst ist er wieder ganz normal, bis auf das er kaum ein Wort mit mir spricht. Wenn er nur nich so genüsslich seinen Cheeseburger essen würde. Meine Pommes hab ich schon längst im Magen, doch satt bin ich nicht, leider hab ich auch kein Geld mehr. „Will you eat the rest of my cheeseburger??“, fragt er plötzlich als er ungefähr die Hälfte gegessen hat und meinen hungrigen Blick bemerkt hat. „But you are hungry“, antworte ich. Ich kann ihm doch nicht sein Essen wegschnappen, das wäre schon gemein und so will ich dann auch nicht zu ihm sein. „No, you can eat it. I´m sick“, erklärt Sora freundlich und legt mir den halben Cheeseburger auf mein Tablett. „Thank you very much“, freue ich mich, nehme den Cheeseburger und ernte ein Lächeln von Sora. „You are so sweet, little Sora“, bemerkt Axel abfällig. Was soll das denn jetzt?? Er weiß doch ganz genau, dass ich nichts mit Sora anfangen werde. „Warum sagst du das?“, will ich wissen. „Is mir nur aufgefallen. Ich hoffe dir auch, denn du stehst normalerweise nicht auf nette Menschen“, entgegnet Axel. „Man kann seine Meinung auch ändern. Roxas ist bestimmt auch nicht gerade böse“, erwidere ich. „Das kann man ändern. Weißt du nicht mehr wie du früher warst?“, fragt er. Doch das weiß ich, früher, da war ich ein nettes Kind, alle haben mich gemocht, nur ich fand mich immer total blöd. Als ich dann mit Axel in eine Klasse kam, haben wir uns angefreundet und in diesem Punkt muss ich meiner Mutter Recht geben, hat er mir immer mehr Sachen beigebracht, die nicht gerade gut waren. „Doch weiß ich und jetzt lass das endlich. Ich werde nichts mit Sora haben und er ist auch nicht schwul, also was regst du dich auf?“, will ich wissen. „Mach ich doch gar nicht, ich sage nur was mir auffällt, wenn du mir heute Morgen noch erzählst was Sora doch für ein Loser ist und ihr jetzt plötzlich die besten Freunde seid“, entgegnet Axel. „Sora is aber kein Loser, er hat mir geholfen und er hat für mich sogar gelogen. Er mag mich, hoff ich mal und ich kann ihn auch immer besser leiden, als Freund, nicht als Schlafpartner so wie dich“, erkläre ich Axel. „Und jetzt lass mich endlich essen“ Daraufhin hält Axel tatsächlich seine Klappe, isst genauso wie ich zu Ende, bevor er sich eine Zigarette ansteckt. „Is it okay for you?“ frage ich, bevor auch ich meine Zigarettenschachtel aus der Hosentasche ziehe. „Was fragst du das? Sonst scherst du dich einen Dreck um andere Leute“, ist Axel sofort wieder gehässig. „Aber Sora hat Asthma und er hatte auf dem Weg hier her, wegen des Rauchens einen Anfall. Der Anblick war nicht sehr schön und wenn du es genau wissen willst, ich hatte Angst um ihn, deshalb hab ich gefragt“, erkläre ich ehrlich. Warum ich das mache weiß ich selber nicht, aber ich hatte echt Angst ihm könnte was passieren. „Hey you two, please don´t argue because of me. I thought you are best friends“, mischt Sora sich plötzlich ein. „It´s okay, when Axel don´t like me, I don´t like him too. And it´s okay when you smoke“ „Thank you, little Sora“, gibt Axel zurück und bläst Sora seinen Zigarettenrauch ins Gesicht. Sofort fängt er wieder fürchterlich an zu husten, doch zum Glück braucht er diesmal nicht sein Spray. „You are welcome, big idiot“, erwidert Sora heiser und mit wirklich bösem Blick. Ich kann ihn durchaus verstehen, habe keine Ahnung warum Axel das macht, Sora hat ihm nie was getan. Ich meine bei unseren Lehrern da is das was anderes, die können wir nicht ausstehen, aber Sora is doch wirklich ganz okay. „Warum machst du das?“, frage ich Axel. „Weil mir dein Partner gehörig auf die Nerven geht“, gibt Axel nur zurück. „Und warum? Er hat dir nichts getan“, bemerke ich. „Seine Art ist nicht zum Aushalten, oberfreundlich und total zuvor kommend. Genauso wolltest du nicht sein und jetzt magst du ihn“, erwidert Axel. „Na und, ich hab dir doch schon gesagt, er ist nicht immer so. Er ist kein Loser, er hat mehr drauf als du denkst“, erkläre ich. Ich weiß nicht warum, aber ich kann es nicht ertragen, wenn er so von Sora redet. Er kennt ihn doch noch nicht mal richtig, er schließt nur von seinem Äußeren, aber ich weiß mittlerweile, dass Sora gar nicht so ist wie er aussieht. „Ach ja?? Was denn zum Beispiel?? Was willst du mit ihm anstellen?? Er ist nicht schwul“, fängt Axel wieder damit an. „Zum x-ten Mal, ich will nichts von ihm. Wir sind Freunde, nichts weiter. Ich will aber auch nichts von dir, außer ein bisschen Spaß. Und jetzt wird mir das echt zu doof hier“, entgegne ich und stehe auf. „Come we go home“, erkläre ich Sora, der mich etwas verdutzt anguckt. „But Riku…“, doch diesmal lasse ich Sora nicht ausreden, ziehe ihn stattdessen mit mir nach draußen. „What´s the matter??“, fragt Sora schließlich, als wir stumm nebeneinander herlaufen. „Axel is an idiot“, antworte ich nur. Die ganze Sache auch noch auf Englisch zu erklären ist mir im Moment echt zu viel. „Perhaps, but he has only fear to lose you“, erklärt Sora mir. „He thinks, I will take his place in your life“ Häh?? Wie kann er das wissen, er hat doch kein Wort von unserem Streit verstanden. „Why do you know that?? I thought you don´t understand Japanese“, teile ich ihm schließlich mit. „Doch, verstehe ich und sprechen kann ich es auch. Meine Mutter kommt aus Japan“, erklärt er mir in fehlerfreiem Japanisch. „But…aber warum hast du das nicht früher gesagt?“, wundere ich mich. „Na ja, ich war etwas beleidigt, dass du mich für nen Loser hältst und das du dich, anstatt mir irgendwas von deiner Umgebung zu zeigen, mit Axel vergnügt hast. Aber es half mir auch später, bei dem Streit mit deiner Mum, da hab ich so getan als würde ich es nicht verstehen, aber schon mitbekommen um was es geht. So konnte ich deine Mutter davon überzeugen, dass ihr sehr unterschiedliche Vorstellungen vom Leben habt und deshalb in Streit geratet“, erzählt er mir dann. Wow, ich kann echt nichts sagen, er hat uns die ganze Zeit verstanden?? Das war aber schon gemein, dann hat er alles mitbekommen, auch meine abfälligen Bemerkungen am Anfang. „Sora, tut mir Leid“, entschuldige ich mich. „Häh?? Wofür denn?“, will der irritiert wissen. „Na ja, am Anfang, da dachte ich echt du bist ein Loser. Na ja und du weißt selber was ich gesagt habe, als du dann erzählt hast das Roxas dein bester Freund ist“, entgegne ich. „Du meinst, Loser und Loser gesellt sich gern?“, bohrt Sora weiter nach. Ich nicke nur etwas verlegen. Hätte ich gewusst, dass er das versteht, hätte ich doch so was nie gesagt. „Das is okay, so was hab ich schon öfter gehört. Aber ich fand es echt toll, wie du dich bei Axel für mich eingesetzt hast, auch wenn ich nicht wollte, dass ihr euch streitet“, nimmt er auch das ganz locker. Ich wollte mich ja auch nicht streiten, er hat doch immer wieder damit angefangen. „Aber Axel hat damit angefangen, ich wollte das doch gar nicht“, teile ich auch Sora mit. „Ich weiß, aber wie schon gesagt. Axel hat Angst, das ich seinen Platz in deinem Leben einnehme“, erklärt mir Sora noch mal. „Aber das ist doch Wahnsinn. Wir sehen uns hier vier Wochen und dann noch mal vier Wochen bei dir und dann auch nicht mehr. Wie sollst du dann mein bester Freund werden??“, will ich wissen. „Ich bin mir sicher, dass Axel das auch weiß. Aber so wie ich ihn einschätze, braucht er dich einfach und er erträgt es nicht, dich mit jemand anderem zu sehen. Versteh es nicht falsch, er braucht dich nicht nur um Spaß zu haben, sondern hauptsächlich als Freund. Dazu passt auch das was mir Roxas erzählt hat“, versucht mir Sora klar zu machen. „Was hat er denn erzählt?“, bin ich neugierig. Wenn ich recht überlege, dann kenne ich Axel gar nicht so wie Sora, das jetzt schildert. „Hast du Axel´s Eltern je kennen gelernt?“, fragt Sora. „Ähhh nein, Axel sagt, seine Mutter kümmert sich um seine Oma und lebt deshalb bei ihr und sein Vater hat eigentlich immer gearbeitet, als ich bei ihm war“, antworte ich. Stimmt das wohl nicht?? Eigentlich klang das für mich immer plausibel. Wenn meine Oma krank wäre, dann wären Mama und sogar ich sofort bereit sie zu pflegen und das sein Vater arbeitet ist ja wohl klar, wie sonst sollen sie sich ihren Lebensstandard leisten können?? „Hast du dich nie gefragt woher Axel´s Wunden und Narben kommen. Roxas hat mir das erzählt, also ich weiß nicht ob das stimmt. Stimmt es, dass sein Körper voller blauer Flecken ist?“, will Sora tatsächlich mit sorgenvoller Stimme wissen. „Ja, aber ich dachte, das käme von… warte, willst du mir sagen, dass Axel geschlagen wird?“, habe ich ne Vermutung. „Sieht ganz danach aus. Roxas sagt, als Axel´s Vater vorhin nach Hause gekommen ist, waren die beiden gerade beim Auspacken, da musste Axel erstmal Essen kochen für seinen Vater, da war Roxas alleine. Er hat laute Stimmen und Schmerzenschreie gehört, aber da er kein Japanisch kann, hat er nicht verstanden was sie gesagt haben. Etwas später, hat er eine Tür knallen hören, Axel´s Vater war wieder weg, dafür kam Axel wieder zu Roxas. Dann musst du angerufen haben, Axel hat sich daraufhin umgezogen, sein Pullover war dreckig, Roxas meinte dass sein Vater ihm wohl das Essen darüber gekippt hat. Aber richtig erschrocken ist er erst, als Axel den Pullover ausgezogen hat. Sein ganzer Oberkörper war ein einziger blauer Fleck. Und glaub mir Roxas übertreibt bei so was nicht, er hat ne gute Auffassungsgabe und schildert solche Sachen mit fotogetreuer Genauigkeit“, klärt Sora mich über Axel´s Vater auf. Ach du Scheiße, sein Vater schlägt ihn?? Und ich hab nie was mitbekommen davon??? Was bin ich nur für ein Freund gewesen??? „Hat Roxas Axel gefragt woher die blauen Flecken kommen?“, erkundige ich mich. „Ja, aber Axel hat nur geantwortet, dass er es gerne hart mag und dass er sich dann schon vorstellen könnte woher die Flecken kommen“, erklärt Sora. Nein, das kann gar nicht sein, heute Morgen hatte Axel keinerlei blauen Flecken, das kann niemals vom Sex kommen. Denn ich glaube kaum, dass er heute mit jemand anderem außer mir geschlafen hat. Sein Vater schlägt ihn tatsächlich, ich bin der schlechteste Freund auf Erden, wirklich. Wieso ist mir das nie aufgefallen, na gut es war vielleicht auch einfacher an Axel´s Erklärungen zu glauben, als sich groß zu wundern. „Sora, macht es dir was aus wenn wir jetzt noch mal zu Axel gehen?“, will ich wissen. Ich muss unbedingt mit ihm reden. Wenn das alles wahr ist, muss er weg von seinem Vater und zwar schnell. „Nein, Roxas hat mir ne SMS geschrieben, dass sie nach Hause gegangen sind. Komm.“ entgegnet Sora und läuft wieder in die falsche Richtung. „SORA!!! Falsche Richtung“, rufe ich ihm nach, woraufhin er wieder mit hochrotem Kopf zu mir zurückkommt und wir uns auf den Weg zu Axel machen. „Nur mal so als Frage, was machst du wenn Axel´s Vater da ist??“, will Sora wissen. „Keine Ahnung. Ich hoffe er ist nicht da“, antworte ich etwas ängstlich. Ich meine wenn sogar Axel gegen ihn keine Chance hat und er ist eindeutig stärker als ich, was soll ich dann groß ausrichten können???? „Vielleicht sollten wir die Polizei rufen“, schlägt Sora vor. „Nein, Axel würde sich dann nur schämen. Glaub mir, so doof wie das jetzt auch klingen mag, aber sein Ansehen und sein Stolz ist ihm am Wichtigsten. Das merkt man auch daran, dass er mir das nie erzählt hat“, erkläre ich Sora, als sein Handy klingelt. Sofort zieht er es aus der Tasche und liest die eingegangene Nachricht. „Scheiße“, ist das einzige Wort, das er herausbekommt, bevor er mir mit zitternden Händen das Handy gibt. ‚Help me. Axel has count me in his room. Axel´s father has bang Axel up. Now he goes away, but I worry about Axel, he don´t come back. Help me, plz’ „Sora, wir müssen uns beeilen“, bin ich sofort aufgeregt nehme ohne darüber nachzudenken Sora´s Hand und ziehe ihn mit mir. „Nicht Riku.......hör auf bitte“, bettelt er förmlich. „Ach komm schon, so schlimm ist meine Hand nicht und schwul wirst du deswegen bestimmt nicht“, gebe ich nur zurück. „Das meine ich nicht, ich… be…Asthma“, bringt er um Luft ringend heraus. Scheiße, das hatte ich vergessen. „Wir sind gleich da, nur noch um die nächste Straßenecke. Schaffst du das?“ will ich wissen. „Ja… aber… dann… Spray.“ erklärt er röchelnd. Einige Momente später stehen wir vor dem Hochhaus in dem sich Axel´s Wohnung befindet. Unruhig bleibe ich neben Sora, während der in sein Spray inhaliert. Ich muss unbedingt zu Axel, ihm darf nichts passiert sein, er ist mein bester Freund, ich brauche ihn doch. „Wir können gehen“, flüstert Sora heiser. Oh Mann, Sora tut mir erst Leid, wenn das so weiter geht, bringe ich ihn noch um. „Wir machen langsam“, versichere ich ihm. „Nein, Axel is in Gefahr. Wir können schneller. Du willst deinem Freund helfen, das sieht man ganz deutlich in deinen Augen. Also komm“, entgegnet Sora tapfer, nimmt meine Hand und gemeinsam laufen wir die Treppen zu der Wohnung hinauf. „Abgeschlossen“, teilt mir Sora mit, als er den Türgriff runtergedrückt hat. „Kein Problem“, erwidere ich, nehme den Ersatzschlüssel unter der Matte auf dem Boden hervor und schließe auf. „Axel?“, rufe ich als, die Tür dann offen ist. „Hi…er…Küche“, kommt seine Stimme zurück. Jedoch überhaupt nicht so stark wie ich ihn kenne, im Moment gleicht sie eher dem Winseln eines Hundes. Aber wenigstens lebt er noch. „Was ist hier passiert?“, frage ich als wir in die Küche kommen. Es sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Töpfe, Pfannen und Schüsseln liegen verstreut am Boden, dazwischen blutige Scherben, davon kommt wohl auch die Wunde an Axel´s Arm, die er gerade vor Schmerz stöhnend verbindet. Doch nicht nur das, sieht furchtbar aus, auch zwei der vier Stühle liegen kaputt am Boden, ein Stuhlbein ist gesplittert und ebenfalls voller Blut. Ich kann es nicht fassen. „Was soll passiert sein?? Ich war eben wütend“, will Axel die ganze Sache auch noch vertuschen. „Nein, warst du nicht. Dein Vater war wütend und er hat dich geschlagen. Sieh das endlich ein, sonst wird sich nie etwas ändern“, erklärt Sora sauer. Wow, das hätte ich ihm nun wirklich nicht zugetraut, Axel das so offen ins Gesicht zu sagen, traue noch nicht mal ich mich. „Ach schau an, Klein-Sora kann Japanisch“, bemerkt Axel nur und verbindet weiter seinen Arm. „Axel, hör doch auf damit. Es stimmt doch was Sora sagt. Dein Vater schlägt dich und so wie das aussieht ist er nicht gerade sehr rücksichtsvoll“, mische ich mich nun ein. Er könnte es doch wenigstens jetzt zugeben, vertuschen kann er es jetzt eh nicht mehr. „Was weißt du schon?? Du lebst mit deiner Mum in ner tollen Wohnung. Dein Vater ist superreich und schickt dir immer Geld wenn du was brauchst. Du hast ein gutes Leben. Meinst du wirklich du verstehst was hier vor sich geht. Gewalt kennst du doch gar nicht“, herrscht Axel mich an, als er seinen Arm verbunden hat. Was soll das denn jetzt?? Ich weiß selber, dass es mir millionenfach besser geht als Axel, aber was kann ich denn dafür. „Vielleicht kenne ich sie nicht, aber ich will dass du sie auch nicht mehr kennen musst“, gebe ich zurück. „Ach ja??“, fragt Axel und steht auf, ich fass es nicht sein Verband ist schon blutig, wir müssen das unbedingt stoppen. „Was willst du denn machen??? Mit meinem Vater reden??? Ihn mit Worten in die Knie zwingen?? Er wird dich auslachen und niedermachen“, spricht Axel weiter, woraufhin er sich mit einem schmerzhaften Stöhnen den Bauch hält. Anscheinend hat er auch hier eine Wunde. „Setz dich hin. Wir müssen deine Wunde versorgen und zwar richtig“, bestimmt Sora und drückt Axel wieder zurück auf den Stuhl. „Lass mich…“, fängt Axel an und will den Kleinen wegschubsen, doch der lässt sich nicht beirren. „Hör zu. Wenn wir die Blutung nicht stoppen, dann stirbst du, ist dir das klar??? Also lass mich jetzt die Wunden versorgen“, erwidert Sora sicher. „Sora hat Recht. Du darfst nicht sterben. Ich brauch dich doch“, erkläre auch ich und knie mich neben Axel. „Du brauchst doch nur jemanden zum Spaß haben“, wehrt Axel ab. „Nein, ich brauche dich, als Freund. Du hast mir so viel beigebracht und bist immer da wenn ich dich brauche. Du bist der beste Freund, den ich mir wünschen könnte“, versichere ich ihm und will seine Hand ergreifen. Doch kaum streife ich einen Finger, stöhnt Axel auf. „Ich glaube die sind gebrochen“, erklärt Sora, als er sich die Finger ansieht. „Und so wie deine Wunden aussehen, kann man die nicht hier behandeln. Du musst auf jeden Fall ins Krankenhaus. Die Wunde am Arm muss unbedingt genäht werden und bei der am Bauch wäre es auch nicht schlecht“ „Ins Krankenhaus?? Niemals, wer soll sich dann um Roxas kümmern?? Er is doch mein Austauschschüler“, beteuert Axel. Um so was macht er sich Sorgen??? Ich glaub´s ja nicht, wenn ich´s nicht besser wüsste, dann würde ich sagen, er is in Roxas verknallt, sonst würde er in einem solchen Moment doch nie an ihn denken. „Roxas kommt mit zu mir“, habe ich eine Idee. „Genau und du musst sicher nicht ewig im Krankenhaus bleiben. Ich schätze ein oder zwei Tage und wenn du wieder rauskommst dann gehst du weg von hier. Zu deiner Mum“, plant Sora schon weiter, woraufhin wir von Axel nur ein verrücktes Lachen hören. „Zu meiner Mum??? Weißt du wo die ist, Klein-Sora?“, will Axel wissen. „Bei deiner Oma, oder nich??“, ist Sora etwas verwundert. Aber nicht nur er, sondern auch ich kann mich nur wundern, dann war das eine weitere Lüge. „Oma ist letztes Jahr gestorben, Mama hab ich seit der Beerdigung nicht mehr gesehen. Sie überweist mir nur jeden Monat Geld, damit ich gut leben kann“, erklärt Axel. Jetzt weiß ich auch warum er nie knapp bei Kasse war, ich meine er wohnt in einer schlechteren Gegend als ich und hat mehr Geld, das war mir schon immer ein Rätsel. „Du hast sicher noch andere Verwandte hier, oder?“, fragt Sora unbeirrt von Axel´s Erzählung. „Einen Onkel, aber ich hab keinen blassen Schimmer wo der wohnt. Ich weiß nur irgendwo in Tokio“, entgegnet Axel mit schwacher Stimme. „Irgendwo in Tokio, das ist ein Anfang. Weißt du einen Namen?“, will Sora wissen. Irgendwo in Tokio??? Ein Anfang??? Der spinnt ja, er weiß wohl nicht wie viele Menschen hier wohnen. „Jean…“, bringt Axel noch heraus bevor ihm die Augen zufallen und er bewusstlos wird. „Los, ruf einen Krankenwagen“, herrscht Sora mich an, als ich nur wie angewurzelt da stehe und auf Axel blicke. Was bin ich nur für ein Freund??? Wären Roxas und Sora nicht gewesen, wäre Axel hier gestorben und ich hätte es nie mitbekommen. „Los, jetzt. Wenn du jetzt in Traurigkeit versinkst hilft dir das nichts“, holt Sora´s Stimme mich zurück auf den Boden der Tatsachen, woraufhin ich einen Krankenwagen hole. „ Sora, Riku, let me out of this room“, hören wir auf einmal Roxas´ Stimme. Den hatte ich ganz vergessen. „Bleib du bei Axel. Roxas kann kein Blut sehen. Ich werde ihm alles erklären“, lässt Sora mich alleine und geht zu seinem Freund. Oh Mann, wie kann er das machen. Was soll ich denn sagen wenn die Leute vom Rettungswagen kommen??? Axel wurde zusammengeschlagen, wenn ich aber sage, dass es Axel´s Vater war, was passiert dann mit Axel, hier wohnen bleiben darf er dann nicht mehr, soviel ist sicher. Das Klingeln an der Haustür lässt mich aufschrecken, sofort gehe ich in den Flur und öffne den Sanitätern und dem Arzt die Tür. Vorerst stellen sie anscheinend keine Fragen, kümmern sich wirklich gut um Axel und sagen mir auch wohin sie ihn bringen. Ich gehe nachdem Axel abtransportiert wurde zu Roxas und Sora. „Axel is now in a hospital. I´m going to visit him. Want do you come with me?“, frage ich wieder ihn Englisch, damit auch Roxas mich versteht. „Yes, I will visit him. We have packed up some clothes for him“, erklärt Roxas sofort. Auch er scheint nicht so zu sein, wie man ihn auf den ersten Moment einschätzt. „That´s good“, antworte ich und wir machen uns auf den Weg zum Krankenhaus. Sora hat Roxas auch schon erzählt, dass er vorerst bei uns übernachten wird, weshalb er seinen Koffer und seine Tasche mitgenommen hat, aus Angst Axel´s Vater könnte später zu Hause sein. Kapitel 2 Ende Kapitel 3: Das Altopateil ------------------------- Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa RikuXSora So, wieder mal ein neues Kapi. Danke für die Kommis zum letzten. Viel Spaß beim Lesen Chibi_Isa Kapitel 3: Das Altopateil Rikus POV Der Besuch im Krankenhaus läuft leider sehr kurz ab, da die eigentliche Besuchszeit schon vorbei ist, so haben wir nur etwa 5 Minuten um mit Axel zu sprechen. Eigentlich reden nur ich und Roxas mit ihm und Sora räumt seine Sachen ein, aber is auch egal. Axel konnte eh kaum die Augen offen halten. Doch als wir dann am Gehen sind, hat er anscheinend doch einen wachen Moment. „Riku könnt ihr mich kurz mit Roxas allein lassen?“ fragt er. Ich nicke nur, Sora ist auch einverstanden, weshalb wir auch den Raum verlassen. Mir bleibt leider nicht viel Zeit um zu grübeln was die beiden wohl bereden, denn zu uns kommt ein Mitarbeiter vom Jugendamt. Der wollte wohl auch zu Axel. „Er hat noch Besuch.“ erkläre ich, nachdem sich der Typ vorgestellt hat. „Gut, dann spreche ich zuerst mit euch.“ ändert der Mitarbeiter sein Vorhaben und setzt sich mit uns auf ein paar Stühle auf dem Gang. „Wie steht ihr zu ihm?“ will er wissen. „Ich bin sein bester Freund und Sora ist…“ fange ich an, weil ich nicht so genau weiß was ich da sagen soll. „Ich bin auch ein Freund, aber wir kennen uns noch nicht sehr lange.“ erklärt er schließlich selbst. „Gut, warum ward ihr in der Wohnung?“ fragt der Typ dann. „Weil wir herausgefunden haben, dass Axel geschlagen wird und darüber mit ihm reden wollten.“ antwortet Sora sofort. „Aber Sora doch nicht so direkt.“ mische ich mich ein. Axel wäre das nie Recht. „Doch Riku, du musst das so direkt sagen, sonst kann die Polizei und auch das Jugendamt nichts unternehmen. Das weiß ich von meiner Mutter, die is auch beim Jugendamt.“ erklärt Sora. „Wirklich?? Ich kenne dich aber nicht.“ wundert sich der Typ. „Wie auch?? Ich komme aus Kanada, ich bin nur Austauschschüler hier. Aber meine Mutter kommt von hier, deshalb kann ich Japanisch.“ entgegnet Sora. „Austauschschüler?? Dann hat Axel auch einen?“ will er nun wissen. „Ja, aber Roxas kann mit zu mir kommen, wenn das von Amtswegen her geht.“ bin ich sofort bereit, Roxas aufzunehmen. „Ja, das sollte gehen. Wisst ihr wo Axel´s Vater zurzeit ist?“ erkundigt sich der Typ weiter. Wir beide schütteln mit dem Kopf. Ich habe nicht die leiseste Idee, wo er ist, schließlich habe ich ihn noch nie kennen gelernt. „Und seine Mutter?“ quetscht er uns weiter aus. „Das wissen wir auch nicht. Sie wohnt nicht mehr hier.“ entgegne ich, wobei ich die Geldüberweisungen weglasse. Ich bin sicher, wenn man irgendwie herausfinden könnte wo seine Mutter ist, dann muss er zu ihr, aber das will ich auf keinen Fall. „Hat er weitere Verwandte hier?“ will er dann wissen. „Ja, einen Onkel, er wohnt hier in Tokio und heißt Jean, den Nachnamen haben wir nicht mehr herausbekommen, aber wahrscheinlich hat er denselben wie Axel.“ erkläre ich, als Roxas zu uns stößt. Was is denn mit dem passiert??? Sein Gesicht ist eine einzige große Tomate, noch dazu bringt er kein Wort heraus. Schließlich verabschiedet sich der Typ vom Jugendamt und geht zu Axel ins Zimmer. Ich will schon was zu Roxas´ Gesichtsfarbe sagen, als Sora mich zurückhält. „Dir wird Roxas das bestimmt nicht erzählen. Ich frag ihn nachher.“ erklärt er. Ich bin zwar deswegen etwas geknickt aber lasse es geschehen. Als wir dann zu Hause bei mir sind muss ich erstmal überlegen wo wir Roxas unterbringen. Sora´s Zimmer ist zu klein, außerdem steht dort kein Bett mehr und mein Zimmer ist zwar groß genug, aber dann müsste Roxas mit mir in einem Bett schlafen und ich glaube nicht, dass der das machen würde. „Sora, ich weiß nicht wo ich Roxas einquartieren soll. Wenn dann müsste er mit in meinem Bett schlafen, meinst du das macht er?“ will ich wissen, als Roxas auf dem Klo ist. „Nein, aber ich mach es. Vorausgesetzt du schnarchst nicht.“ antwortet Sora grinsend. Dieser kleine, gemeine Bengel, als würde ich schnarchen. „Ich schnarche garantiert nicht, aber ich hoffe du auch nicht.“ gebe ich zurück, als Roxas wieder in die Küche kommt. „Come, we show you your bed.“ erklärt Sora ihm und wir zeigen ihm das Zimmer meiner Schwester. Roxas ist ganz aus dem Häuschen, als er das Bett sieht, aber ich denke ihm gefällt es. „Good Night.“ wünschen wir ihm, als wir aus dem Zimmer gehen und hören darauf ein müdes Good Night zurück. „Du kannst schon mal in mein Zimmer, ich will noch duschen.“ erkläre ich Sora und gehe ohne auf seine Antwort zu warten ins Bad. Ich weiß er denkt ich wäre ja so stark, aber ich muss jetzt unbedingt mal etwas alleine sein, so viele Leute um mich herum zu haben, bin ich absolut nicht gewohnt. Ich muss jetzt unbedingt über das ganze Geschehen nachdenken, wie konnte so was passieren ohne, dass ich jemals was davon mitbekommen habe??? War ich denn so blind??? Natürlich hatte Axel immer wieder blaue Flecken wenn ich mit ihm geschlafen habe, aber ich dachte wirklich, das kommt davon weil er den Schmerz mag, stattdessen hat ihm das jedes Mal sein Vater angetan. Als ich nach dem Duschen in mein Zimmer komme, schläft Sora schon. Jetzt sieht er erst richtig süß aus, dieses verschmitzte Grinsen auf den Lippen. Leise lege ich mich zu ihm und bin ebenfalls kurze Zeit später eingeschlafen. Sora´s POV Wow, mit Riku in einem Bett zu schlafen hat schon was, er ist ein echt tolles Kopfkissen. Leider hab ich zu spät gemerkt an was ich mich da gekuschelt habe und Riku hatte einen weiteren Grund mich aufzuziehen. „Du bist also nicht schwul?“ fragt er, als ich erschreckt die Augen öffne und mich aufsetze. Sofort fühle ich wie meine Wangen heiß werden, was mach ich hier nur? „Nnn...nnn…nein.“ stottere ich und sehe zu Riku. Er hat ja nur ne Hose an, dann hab ich die ganze Zeit auf seiner Brust gelegen. Scheiße ey, ich muss im Schlaf nicht mehr alle Tassen im Schrank gehabt haben, mich einfach auf ihm niederzulassen. „Dafür verstehst du es aber, dich an andere Jungen zu kuscheln.“ bemerkt Riku grinsend und steht auf. Ich erwidere gar nichts, bin immer noch gebannt von seinem Körper. „Ich geh dann mal ins Bad, wenn du nicht mehr mit mir sprichst.“ erklärt er und zieht die Hose aus. Jetzt steht er nur noch mit Shorts vor mir, oh Mann, ich kann gar nicht sagen wo mein Herz jetzt klopft, aber es hämmert gewaltig. Nachdem er sich dann noch neue Klamotten genommen hat verlässt er das Zimmer. Ob ich ihn wohl ganz ohne Kleidung auch sehen kann??? Aber da müsste ich durchs Schlüsselloch gucken, das wäre schon gemein und gewagt dazu, wie erklär ich das Roxas, wenn er mich dabei erwischt?? Andererseits heißt es auch wieder im Kampf und in der Liebe sind alle Waffen erlaubt. Was soll das denn jetzt, was denke ich denn für einen Krampf zusammen. Liebe??? Hab ich mich wirklich in nen Jungen verknallt????? Das wäre schrecklich. Aber trotzdem Riku lässt mich nicht mehr los. Schließlich stehe ich auf, schleiche mich über den Flur zum Bad und sehe vorsichtig durch´s Schlüsselloch. Scheiße ey, ich hab zu lang überlegt, jetzt is er schon in der Dusche. „SORA!!! Was machst du denn da?“ lässt mich Riku´s Stimme aufschrecken, sodass ich mit meinem Kopf gegen den Türgriff stoße. „Ich…ähhhh… Riku du hier, wolltest du nicht duschen?“ versuche ich mich irgendwie rauszureden. „Tja, Roxas is mir zuvor gekommen, außerdem hab ich gestern Abend schon geduscht, du erinnerst dich vielleicht. Also was hast du dir erhofft zu sehen?“ will er wissen. Oh no, jetzt bin ich in der Situation, in die ich nie kommen wollte. Ich hätte wissen sollen, dass das nicht gut geht, so was geht nie gut. Und was soll ich jetzt sagen??? Ich wollte dich nackt sehen, weil ich mich etwas verknallt habe????? Nein, das geht doch nicht, Riku würde mich auslachen, er hat gestern selber gesagt, dass er mich nur als Freund mag und weiter nichts. „Ich… ähhh… also…“ fange ich wieder an. „Lass gut sein, Sora. Werde dir erstmal klar was du überhaupt sagen willst.“ unterbricht Riku mich. „Und weißt du was?? Es wäre toll wenn du diesen peinlichen Schlafanzug endlich mal ausziehen würdest.“ „WAS??? Was hast du gegen den Schlafanzug??“ rege ich mich auf. Ich finde den Schlafanzug toll, er ist doch nur hellblau und ich trage immer eine Schlafmütze dazu, aber die brauch ich, sonst bekomme ich meine Haare früh nicht unter Kontrolle. „Er ist so was von schwul und die Mütze erst. Außerdem hast du mich damit die ganze Nacht an der Nase gekitzelt.“ gibt Riku zurück und zieht mir die Mütze vom Kopf. „Du bist doch selber schwul, was regst du dich dann über meinen Schlafanzug auf?“ frage ich etwas irritiert. „Er passt nicht zu dir, denn er spiegelt die Meinung über dich wieder die ich am Anfang hatte. Zieh dir was Cooles an, nich so ein Altopateil.“ erwidert Riku und setzt sich selber die Mütze auf. Bei ihm sieht sie wirklich lächerlich aus, aber bei mir finde ich sie toll. „Gib sie wieder her und zu deiner Info, ich mag mein Altopateil und ich werde es auch weiter anziehen, egal was mir ein schwuler Typ sagt.“ bin ich mittlerweile auf 180 und versuche Riku die Mütze vom Kopf zu ziehen, doch er ist schneller und rennt damit in sein Zimmer, ich sofort hinterher. „GIB SIE HER!!“ fordere ich, als er vor seinem Bett steht und die Mütze so hochhält das ich sie nicht kriege. Verzweifelt hüpfe ich hoch, doch ich es fehlen immer noch ein Zentimeter. „Sora, Sora, mehr hast du nicht zu bieten. Ich bin enttäuscht.“ reizt Riku mich noch mehr. Ohhh na warte, dir werde ich´s zeigen. Mit einem kräftigen Satz springe ich vom Boden ab und klammere mich mit den Beinen an Riku fest, doch leider war er darauf nicht gerade vorbereitet, wir landen beide im Bett, ich auf ihm, dafür hab ich endlich meine Mütze. Riku sieht mir aber auch zauberhaft in die Augen, ich habe überhaupt nicht das Bedürfnis von diesem Bett herunterzuklettern, nein am Liebsten würde ich ewig hier bleiben und Riku in die Augen schauen. „Sora?? Riku?? Can you show me where…“ fängt Roxas an, als er ins Zimmer kommt, verstummt aber sofort als er unsere Position sieht. Augenblicklich steige ich von Riku herunter, gehe mit Roxas hinaus und lasse einen wohl etwas verdutzten Riku zurück. „What the hell are you doing?“ fragt Roxas, als wir im Bad stehen und ich ihm zeige wo Ohrenstäbchen sind. Deshalb hat er uns eigentlich gesucht. „Nothing. I only want my cap back.“ erkläre ich wahrheitsgetreu. „Sure and your cap was on Riku´s body??“ lässt sogar Roxas sich nicht beirren. „No, besides what are you doing with Axel yesterday? Your face was red like a tomato.“ rede ich mich heraus, woraufhin Roxas fast wieder so rot wird wie gestern. „We are doing nothing and now we have breakfast.“ entgegnet er und wir gehen in die Küche, wo Riku schon für uns alle Cornflakes und Kaffee gemacht. Kaffee?? Ich hasse Kaffee. „Can I have a cup of cacao?“ will ich wissen. „Cacao??? We have no cacao, sorry. You can have tea.“ schlägt Riku vor. Tee? Na ja, is auch nicht so mein Getränk. „No thanks, then I drink nothing.“ lehne ich ab. „Ach Sora, du wirst mir doch nicht erzählen, dass du nur weil es keinen Kakao gibt nichts trinken willst. Komm schon, wir haben noch Mineralwasser, Limo oder Cola, jetzt hab ich dir doch genug aufgezählt.“ regt Riku sich auf. „Ich trinke aber nur Kakao zum Frühstück, egal wie du das findest.“ gebe ich zurück. Was soll das denn jetzt??? Wenn ich nichts trinken will, dann trinke ich auch nichts. „Hier, Milch und Kakaopulver, damit du zufrieden bist.“ holt Riku plötzlich die beiden Sachen und stellt sie mir vor die Nase. „Musst aber schauen ob man das Pulver noch nehmen kann. Kakao hat nur meine Schwester getrunken und ihr letzter Besuch ist schon ne Weile her.“ Daher weht also der Wind, das erinnert ihn an seine Schwester. „Excuse me, but can you speak English. It´s boring for me.“ erklärt Roxas schüchtern. Das mag ich gar nicht an ihm, er braucht doch gar nicht schüchtern zu sein. Er is ein Supertyp und wenn er nur nicht so zurückhaltend wäre würden das die anderen auch mitbekommen. „Yes, we can.“ antwortet Riku. „How old is your sister?“ will ich wissen. „16.“ antwortet Riku nur. Na toll, bedrückt ihn das jetzt oder was?? Der Typ ist so undurchsichtig wie eine Mauer aus Stein. „Oh, like we.“ bemerkt Roxas. „No, I´m 17.“ verbessert Riku. „Hmmm like Axel.“ entgegnet Roxas. „Yes, you are right. Do you like him?“ fragt Riku, woraufhin Roxas wieder rot wird. Das gibt´s ja nicht, er is doch wohl nicht in den Trottel verknallt. „Ehhh yes, he is good friend, I think.“ erklärt Roxas. Das hoffe ich für ihn, wenn er den Trottel liebt, dann muss er nicht mehr alle Tassen im Schrank haben. Ich meine es tut mir ja Leid, dass sein Vater ihn schlägt, aber deshalb ist er auch kein besserer Mensch. „Hmmm do you love him?“ bohrt Riku weiter nach. „Ehhhh…“ fängt Roxas an, mittlerweile mit einem Gesicht, das Lava hätte Konkurrenz machen können. „NO, HE DON´T LOVE AXEL.“ mische ich mich wütend ein. Es ist mir egal, was Roxas jetzt denken muss, aber ich kann ihn doch nicht in sein Unglück laufen lassen. „Was soll das?“ will Riku wissen. „Ich hab doch nur ganz normal gefragt.“ „Und ich hab normal geantwortet.“ gebe ich patzig zurück. „Is gar nicht wahr. Du hast mich angeschrieen als wäre ich dabei Roxas zu vergewaltigen.“ entgegnet Riku. „Lass mich doch in Ruhe.“ wehre ich ab. „Nein, ganz bestimmt nicht. Hör zu Sora, Axel würde nie was tun, was deinen Freund verletzen würde. Auch wenn du ihn anders kennen gelernt hast, aber er hat auch ne weiche Seite. Glaub mir, wenn er jemanden liebt, dann is er so zahm wie ein Kätzchen.“ erklärt mir Riku. „Wer hat irgendwas von Liebe gesagt?? Und jetzt lass mich in Ruhe, ich will essen.“ antworte ich und nehme einen großen Löffel, der Cornflakes. Leider war der wohl etwas zu groß, ich verschlucke mich total, bekomme schließlich noch einen Asthmaanfall dazu. Roxas verschwindet sofort in unser Zimmer und holt mir mein Spray. „Sora, geht´s wieder?“ will Riku wissen, als Roxas das Spray holt und ich noch immer hustend auf dem Stuhl sitze. „Klar, deswegen huste ich auch.“ gebe ich zurück und huste weiter. „Ach es tut mir doch Leid. Komm mal her.“ entgegnet Riku, steht auf, zieht mich zu sich und nimmt mich in den Arm. „Und jetzt ganz ruhig atmen.“ erklärt er. Wow, das war mal wieder ein Satz, wie soll ich ruhig atmen, wenn mein Herz so gegen meine Brust hämmert???? Wieso ausgerechnet muss er mich auch in den Arm nehmen. „Lass mich, so geht das nich, ich brauch mein Spray.“ löse ich mich von ihm. Einen Moment später kommt Roxas endlich wieder und gibt mir mein Spray. Gott sei Dank, endlich kann ich wieder normal atmen. „Thank you.“ bedanke ich mich bei ihm. „Your idea was better than Riku´s idea.“ „Woher sollte ich wissen, dass dich das nicht beruhigt?? Normalerweise dachte ich, dass man bei einem solchen Anfall auch wieder normal atmen kann wenn man versucht ruhig und gleichmäßig zu atmen.“ entgegnet Riku leicht sauer. „Das hat nur früher funktioniert. Aber seit ungefähr einem Jahr sind meine Anfälle so stark, dass ich immer mein Spray brauche. Das konntest du nicht wissen und deswegen musst du dich auch nicht aufregen.“ erzähle ich ihm. Auch wenn das ein bisschen geschwindelt ist, aber ich kann ihm unmöglich sagen, dass ich mich wegen seiner Gegenwart nicht beruhigen konnte. Aber es stimmt, dass die Anfälle seit einiger Zeit immer schlimmer werden und dass ich sie nur ganz selten ohne Spray wieder wegbekomme. „Und Roxas weiß das?“ fragt Riku. „Ja, also mach dir nichts daraus. Deine Idee war schon toll.“ gebe ich leise und mit erwärmten Wangen zu. Also gefallen hat es mir ja schon mich an ihn zu kuscheln, leider war das der völlig falsche Moment dafür. „Hmmm, then we can eat now?“ will Riku wissen, als ihm anscheinend Roxas´ unverständlicher Blick aufgefallen ist. Es muss schwer sein, kein Wort zu verstehen, zum Glück kann ich Japanisch. „Yes.“ antworte ich und fange an zu essen. Übrigens war das Kakaopulver ungenießbar, sodass ich mich mit Milch zufrieden geben musste, aber es war okay. Nachdem wir uns dann noch fertig gemacht haben, laufen wir nun zu Riku´s Schule. Leider konnte ich Riku nich davon abhalten sich gleich eine Zigarette anzuzünden, langsam aber sicher geht mir das auf die Nerven, muss er denn immer rauchen? „Where are we go today?“ will Roxas wissen. „Hmmm I think we visit the city of Tokyo.“ antwortet Riku und tritt kurz vor der Schule seine Zigarette aus. „What can we see there??“ fragt Roxas. „The Tokyo Tower, the palace of the emperor, museums, old temples, a zoo, a big park, a lot of skyscrapers and a lot of shops. There you can buy clothes, dvd`s, cd`s, souvenirs and so on. But today we only see the palace.“ erzählt Riku ganz angetan. Wow, das er sich für so was interessiert hätte ich nie gedacht. „This sounds great. Are you interested to work in the city of Tokyo?“ erkundige ich mich. „Yes, I will work in a big finance company.“ antwortet Riku lächelnd. „Ohhh like a wise boy.“ gebe ich grinsend zurück. „Yes, little Sora, or a overwise boy???“ fragt Riku ebenfalls grinsend, als wir am Schulhof ankommen. Wir sind tatsächlich noch pünktlich, das hätte ich auch nicht von Riku gedacht. „We have to go to our teacher first.“ erklärt Roxas und ich gehe mit ihm zu unserer Lehrerin. Nachdem wir uns dann gemeldet haben, suchen wir Riku. Ich glaubs ja nich, aber er steht tatsächlich in der hintersten Ecke und raucht. „Are you allowed to smoke?“ will ich wissen. „No.“ antwortet er nur und zieht an seiner Zigarette. „Why do you smoke?“ wundere ich mich. Wenn er doch weiß, dass es nich erlaubt ist, warum raucht er dann? „Because I like it.“ entgegnet Riku gelassen. „You are…“ fange ich an, als ich eine vertraute Stimme höre. „Hey Sora what are you doing?“ fragt mich Jake, der größte Trottel aus unserer Klasse. Er hat wirklich große Ähnlichkeit mit Axel, er schläft nämlich auch mit jedem der ihm über den Weg läuft und er is schwul, aber so was von. Ihm war es schon immer ein Spaß mich zu ärgern, den Kleinen, der sich nicht viel wehren kann, weil er sonst nen Anfall bekommt. „I don´t know why do you care about what I´m doing.“ entgegne ich. „Really, but I think you are wrong. I have to know what you are doing. At last you are mine.“ erklärt er und streichelt mir obereklig über die Wange. Ein kalter Schauer läuft mir über den Rücken, das is ja noch abstoßender als bei Axel. „You are dreaming.“ gebe ich nur zurück und schlage seine Hand weg. „Do you think so??? Then I think you are wrong again.“ erklärt Jake und will über meinen Körper streicheln, als mich jemand wegzieht. „Now I have to say something. First you are totally wrong. Second Sora don´t belongs to you. Third you are a completly idiot and fourth Sora is my friend.“ weist Riku Jake zurecht und schaut mir tief in die Augen. Immer näher kommt er meinem Gesicht, er wird doch wohl nicht??? Nein, das geht nicht, das kann ich nicht. „Los spiel mit, sonst glaubt der dir das nich.“ flüstert Riku noch bevor unsere Lippen aufeinander liegen. Ich glaub´s nicht, mich küsst jemand und dann ist es auch noch Riku. Ohhh Mann, seine Lippen fallen immer wieder auf meine, legen sich sanft darauf und verschwinden kurze Zeit, bevor sie sich so zärtlich erneut mit meinen vereinen. Riku´s Hände wandern über mein Gesicht, streicheln über meine Wange bis hin zu meiner Schulter, wo sie schließlich liegen bleiben. Ich merke gar nicht mehr was um mich herum geschieht, bis Riku langsam den Kuss löst. Oh my goodness, das war so wunderschön, was hat Riku nur mit mir gemacht. „That was beautiful.“ hauche ich ihm entgegen. „Es war nett, nicht mehr.“ gibt er patzig zurück. „Und das nächste Mal, sieh selber wie du mit dem Typen klar kommst. Das war ne einmalige Sache.“ Was??? Hat es ihm denn gar nicht gefallen, ich meine es war schon klar, dass das nicht wiederholt wird, aber war ich denn so schlecht. „Bin ich denn so ne Niete?“ frage ich traurig. „Nein, aber du spielst nicht in meiner Liga. Aber für das erste Mal war´s echt toll.“ erklärt Riku und streichelt mir über meine Wange. „Woher weißt du das?“ bin ich total überrascht. So weit ich mich erinnere hab ich Riku doch gar nicht erzählt, dass ich noch nie eine Freundin hatte. „Das merkt man dir an. Du bist noch sehr unbeholfen, aber das macht dich echt süß.“ lobt Riku mich. „Süß?? Aber ich will nich süß sein.“ protestiere ich. „Was denn dann??? Du siehst nun mal süß aus, willst du lieber hässlich sein?“ will Riku wissen. „Süß sein, is doch nur was für Schwächlinge.“ erkläre ich traurig. Ich will nicht schwach sein. „Sora, hör mal zu. Du bist doch zehnmal stärker als ich, wie du dich gestern um Axel gekümmert hast und alles, das war so stark. Ich hätte das nie fertig gebracht.“ versichert Riku mir. „Aber ich hab doch gar nichts gemacht.“ jammere ich. Das stimmt auch, das bisschen Wunden angucken, is doch nix. „Doch, du hast dir die Wunden angeguckt, du hast Axel beruhigt und du hast dich dann auch noch um Roxas gekümmert. Glaub mir, mir wäre das viel zu schnell über den Kopf gewachsen.“ gibt Riku ehrlich zu. „ Hmmm wie du meinst.“ erwidere ich nur, als uns die Lehrer zusammen rufen. So richtig überzeugt bin ich von Riku´s Worten ja nich, ich meine was is das für ne Stärke?? Trotzdem hält mein Körper nicht viel aus, bei der kleinsten Anstrengung bekomm ich einen Anfall und dann haben wir den Salat. Kapi 3 Ende Kapitel 4: Coolsein ------------------- Kapitel 4: Coolsein Wir werden inzwischen in Vierergruppen aufgeteilt, die sich nachher gemeinsam die sich den Palast dann nach einer Führung noch im Alleingang ansehen dürfen, außerdem haben wir auch ein Quiz bekommen, dass wir lösen sollen. Da Axel bei uns fehlt sind wir logischerweise eine Dreiergruppe. Irgendwie schade, dass Roxas dann so alleine ist. „Riku, her zu mir.“ wird Riku plötzlich von einem Lehrer angefahren, als wir gerade gehen wollen. Ich höre einen genervten Laut von ihm, bevor er zu dem Lehrer geht. „Hör zu, leiste dir einen Fehler, in dem du irgendwas kaputt machst, dich falsch verhältst oder anderes, sind sämtliche Ausflüge für dich und deinen Partner gestrichen. Ihr geht dann in eine andere Klasse, während die anderen Ausflüge machen dürfen.“ erklärt er Riku. „ Schon klar, Alter, außerdem geht es hier um geschichtliche Dinge, davor hab ich Respekt genug um mich richtig aufzuführen.“ entgegnet Riku, ehe er den Lehrer einfach stehen lässt und zu uns zurückkommt. „Why do you like the histroical things so much?“ will ich wissen, als wir in die Stadt laufen. „Because it´s the story of my country and I love this country.“ erklärt Riku. „Hmmm, that´s cool.“ entgegne ich. „Do you like Canada?“ fragt Riku. „Ehhh, sometimes. I love the landscape and our house, but I don´t like my school and my town.“ antworte ich. „Why?“ erkundigt sich Riku. „Jake. He is my neighbour and my parents think he is a friendly pupil.“ gebe ich zurück. Ich hasse diesen Typen, Mum und Dad spielt er immer die Unschuld in Person vor, wenn er mich früh abholt, damit wir zusammen zur Schule laufen müssen. Ich hasse ihn so sehr. „Jake is doch ein Idiot. Ich werde ihm schon zeigen, was es heißt jemanden in meiner Umgebung zu ärgern.“ erwidert Riku sauer. Wow, er sieht echt wütend aus, bin ich ihm denn so wichtig??? Vielleicht mag er mich ja trotzdem. „Das musst du nicht, Riku. Ich komme alleine klar.“ erkläre ich. „Ja, sicher, so wie vorhin, als er dich abfressen wollte.“ erinnert er mich wieder an vorhin. Ich sage nichts, bis wir beim Palastgelände sind, redet Roxas mit Riku. Aber ich höre kaum zu, muss immer wieder daran denken was Riku gesagt hat. Ich kann mich echt nicht wehren, er hat ja Recht, aber trotzdem soll er sich meinetwegen doch nicht in Schwierigkeiten bringen. Schließlich sind wir angekommen, eine Frau führt uns zuerst etwas herum und erklärt uns wo wir hin dürfen und wo nicht. Doch auch hier bin ich noch voll in Gedanken. „Sora, du läufst schon wieder in die falsche Richtung.“ holt Riku mich plötzlich aus meinen Gedanken, als wir alleine rumlaufen dürfen. „Was?“ frage ich etwas durcheinander. „Du willst gerade in die falsche Richtung.“ erklärt Riku nochmal. „Oh, hm, sorry.“ antworte ich, wobei meine Wangen wieder warm werden. Aber selbst, dass ist mir egal. „Do you want to do the quiz now?“ will Roxas wissen. „Hmmm who has it?“ fragt Riku, als ich schon in meinem Rucksack danach krame. „Here. Do you know some answers?“ erkundige ich mich und gebe Riku den Zettel, den wir von unserer Lehrerin bekommen haben. Er liest sich alle Fragen kurz durch, danach breitet sich sofort ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Yes, I know all answers. Do you have a pen?“ entgegnet Riku. Ich nicke nur, ehe ich ihm auch noch einen Stift aus meinem Rucksack suche. Riku füllt alle Fragen aus. So erfahren wir zum Beispiel, dass der Palast nur am 2. Januar und am Geburtstag des Kaisers für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Wir waren lediglich im östlichen Garten und im ehemaligen Privatgelände der Kaiserlichen Garde. Auch erfahren wir dass die meisten Hauptgebäude im 2. Weltkrieg zerstört wurden und dass bevor der Kaiser von Kyoto nach Tokio zog hier die Edo-Burg stand, in der die Samurai ihren Sitz hatten. Nachdem Riku nun alle Fragen beantwortet hat, haben wir immer noch fast 2 Stunden frei zur Verfügung, ehe wir wieder zu unseren Gastschülern nach Hause gehen. Als wir dann endlich mal eine Bank gefunden haben um uns etwas auszuruhen, sehe ich Jake schon auf uns zukommen. Wer ihn als Gastschüler hat, tut mir jetzt schon Leid. „Hey little Sora.“ begrüßt er mich und will mich schon wieder antatschen, als Riku seine Hand wieder zurück hält. „I said Sora is my friend and not yours, so keep your dirty fingers at you.“ erklärt er ruhig. „Shut up, you Idiot. When I want to touch Sora, then I do it.“ erwidert Jake und versucht Riku´s Hand abzuschütteln. Doch Riku lässt, das nicht zu, drückt stattdessen immer fester zu. „You are a wimp, little Jake.“ beleidigt er ihn auch noch, bevor er seine Hand loslässt. Jake wirft mir einen finsteren Blick zu bevor er abzieht. Ich weiß schon jetzt, dass diese Attacke nicht ohne Folgen bleiben wird. „Today it´s a nice day.“ freut Riku sich und lässt ein zufriedenes Seufzen von sich. Ich sage gar nichts dazu, ich finde es ja nicht schlecht, dass ich jetzt nicht hilflos Jake´s Taten ausgeliefert bin, aber in ein paar Wochen bin ich wieder in Kanada und bis Riku dann kommt dauert es wieder ein paar Wochen. „Sora, freust du dich gar nicht? Oder hast du Jake schon mal so demütigend gesehen?“ will Riku wissen. „Nee, hab ich nich und ich freu mich echt.“ entgegne ich und spiele ihm etwas Freude und Fröhlichkeit vor. Hoffentlich klappt das, Riku kennt mich noch nicht sehr lange, er wird es glauben, aber bei Roxas bin ich mir da nich so sicher. Riku´s POV Was für ein wundervoller Tag, an dem man möchtegern, bösen Jungs mal richtig eins reinwürgt. Der Tag wird wirklich immer besser und vielleicht wird Sora auch mal ein bisschen mutiger und wehrt sich entschlossener gegen die Angriffe von Jake. Unser Ausflug ist mittlerweile beendet und wir sind auf dem Heimweg, Roxas, Sora und ich. „Can we visit Axel in hospital?“ will Roxas wissen. „Yes, but I want change my clothes before. I hate this school uniform.” erkläre ich genervt. Ich hasse dieses dumme Ding echt, dieses viel zu weite Hemd, dazu den albernen Blazer und solch einfach dumme Hosen. Aber wir müssen es ja tragen, auch auf Ausflügen, damit jeder weiß, dass wir auf diese scheißdumme Schule gehen. „Okay.“ entgegnet Roxas, als wir bei dem Hochhaus ankommen in dem sich unsere Wohnung befindet. Hoffentlich ist Mama nicht zu Hause, sonst muss ich ihr nur erklären, warum Roxas mit bei uns schläft. „I need one minute. You can wait in the kitchen.“ sage ich zu den beiden, bevor ich in mein Zimmer verschwinde und mich umziehe. Ob Sora wohl wieder am Schlüsselloch linst?? Ich fand die Situation heute Morgen urkomisch und wie rot er dann geworden ist. Einfach nur zum Schießen komisch, aber das Beste war der Kuss, so was hatte ich ihm gar nicht zugetraut, vielleicht sollte ich ein bisschen mit ihm spielen und vielleicht macht er dann auch mal mit, bei mir und Axel. Die Vorstellung allein schon jagt mir heiße und kalte Schauer gleichzeitig über den Rücken. „RIKU!!! Ich denke du solltest mir mal einiges erklären.“ donnert plötzlich meine Mutter in mein Zimmer. „Geh raus, ich zieh mich um.“ herrsche ich sie an, bevor ich sie vor die Tür schubse und diese laut ins Schloss fallen lasse und abschließe. Verrückte Zicke, was hat die nur wieder?? Einfach in mein Zimmer zu kommen, ohne Anklopfen oder Fragen, is ja wohl die Höhe. Hmmm, vielleicht hat sie ja ihre Tage oder sie is schwanger, weil sie Kondome mal wieder „vergessen“ hatte. Das hasse ich so sehr an ihr, wenn sie schon jemanden gefunden hat, der´s mit ihr macht, dann soll sie sich wenigstens kein schreiendes Balg andrehen lassen. In den letzten beiden Jahren seit Vater weg ist, hat sie so oft gedacht sie wäre schwanger, da hätte ich ein paar Fußballmannschaften an Geschwistern. „Was is jetzt?“ will ich genervt wissen, als ich in die Küche komme. „Wieso mussten wir den Austauschschüler deines ach so tollen Freundes aufnehmen. Hat Axel ihn vergrault oder was?“ will sie giftig wissen. Pure Wut steigt in mir hoch, egal ob sie Axel mag oder nicht, sie muss keine Schlange spielen, die ihr Gift verspritzt. „Fick dich, echt. Axel´s Vater hat ihn geschlagen, all die Jahre und jetzt liegt er verletzt im Krankenhaus. Hätt ich Roxas etwa auf die Straße setzen sollen. Hm, sag´s mir, na los.“ gebe ich wütend zurück und schubse sie an die Wand. „Riku... ich…“ fängt sie dann langsam an. Ich sehe reinen Schrecken in ihren Augen, ich weiß, dass ich noch nie so wütend war und sie auch noch nie so rumgeschubst habe, aber im Augenblick ist mir das ziemlich egal. So lasse ich nämlich keinen meiner Freunde behandeln. „Das hab ich doch nicht gewusst. Es tut mir Leid. Natürlich kann der Junge hier bleiben.“ ist sie plötzlich handzahm und verlässt die Küche, einen Moment später höre ich die Wohnungstür knallen. Sie ist weg, Gott sei Dank. „Was guckt ihr so?“ herrsche ich Sora und Roxas an, die mit großen Augen am Küchentisch sitzen. „Das war nicht nötig. Deine Mutter hatte Angst vor dir.“ erklärt Sora mir. Er hat einen solch komischen Ausdruck in seinen Augen, da stimmt irgendwas nicht. Er sieht fast wütend aus. „Und?? Meinst du ich lasse so was auf Axel sitzen?“ will ich wütend wissen. „Jetzt kommt, sonst ist die Besuchszeit um.“ Total stinkig und ohne auf die beiden zu warten, verlasse ich unsere Wohnung und unser Haus. Ich laufe schnell, sehr schnell sogar, will jetzt keinen sehen. „Riku, please wait. Sora´s asthmas is bad.“ ruft mir Roxas plötzlich hinter her. Na toll, wieder dieses blöde Asthma, war klar. Doch als ich zurück sehe, bemerke ich dass es Sora echt schlecht geht, wieder hat er einen Hustenanfall und wieder muss er mit seinem Spray inhalieren. „Tut mir Leid, dass wollte ich nicht.“ entschuldige ich mich. „Wir können weiter.“ entgegnet Sora nur, ohne auf meine Entschuldigung zu achten. Den Rest des Weges setzen wir schweigend, aber langsam fort. Im Krankenhaus angekommen, setzen ich und Roxas uns an Axel´s Bett, Sora bleibt nur im Hintergrund, er kann Axel schließlich noch immer nicht leiden. „My uncle comes tomorrow.“ erzählt Axel fröhlich. Er scheint echt happy zu sein, endlich von zu Hause wegzukommen. Was würde ich dafür geben?? Endlich weg von meiner Mutter. „Perhaps I can even go with him and then you can sleep by me.“ wendet er sich schließlich an Roxas, als er bemerkt, dass ich ganz woanders bin. Immer wieder muss ich an meine Mutter denken und an Sora, der da hinten in der Ecke an den Schrank gelehnt steht. Ist er denn so sauer auf mich??? Ich hab ihm doch gar nichts getan, sondern nur meiner Mum und die kann ihm egal sein, mir ist sie das schon lange. „Sora?? Can I talk with you alone?“ will Axel plötzlich wissen. „WAS? Warum das denn? Ich glaube nicht, dass wir etwas zu bereden haben.“ antwortet Sora patzig. „Genau, was willst du mit dem Loser bereden.“ schalte ich mich ein. Das Wort rutscht mir eigentlich nur beiläufig über die Lippen aber bei Sora hat es einen einschlagenden Effekt. „Fick dich doch, du Oberloser.“ schnauzt er mich an und läuft dann aus dem Zimmer. Ich habe echt keine Lust ihm jetzt nach zu laufen, schließlich war es nur ein Versehen und das kann ich ihm später immer noch sagen. „Hol ihn zurück.“ fordert Axel. „Warum?“ will ich wissen. „Hol ihn zurück, verdammt nochmal.“ ist Axel leicht am Verzweifeln und ergreift hart meinen Arm. „Is ja schon gut.“ lasse ich mich erweichen und gehe aus dem Zimmer um nach Sora zu suchen. Ihn zu finden, ist wirklich das Einfachste der Welt. Ich muss nur dem Husten nachgehen, das durch den Krankenhausflur hallt, anscheinend hatte er schon wieder einen Anfall. „Geh weg.“ herrscht er mich, kaum dass ich mich ihm nähere an. „Sora, bitte hör mir zu. Das mit dem Loser war nicht so gemeint. Das is mir nur so rausgerutscht.“ erkläre ich ihm. „Ach ja?? Weißt du auch warum, weil du genauso von mir denkst, wie jeder eben. Sora, der kleine Loser, der immer zusammenbricht, wenn er sich nur ein bisschen anstrengt.“ entgegnet Sora. „Quatsch, das denk ich gar nicht. Ich denke, du hast einen tollen Charakter und du bist mutig wenn du willst. Da spielt deine Krankheit gar keine Rolle.“ gebe ich entschlossen zurück. Auch wenn ich vorhin ein bisschen sauer war, aber ich finde wirklich nicht dass er ein Loser ist. Sora sagt nun gar nichts mehr, bleibt einfach stumm vor mir stehen. „Komm bitte wieder mit. Axel will unbedingt mit dir reden.“ bitte ich ihn, nach einer Weile. „Ich gehe mit, aber bild dir bloß nichts drauf ein. Freunde sind wir noch lange nicht.“ erwidert er und funkelt mich echt böse an. So was hätte ich von ihm nie erwartet. Wo is nur diese Sympathie hin, die ich gestern und auch heute Morgen für ihn empfunden habe. Soll dieses eine Wort denn alles kaputt gemacht haben? Etwas geknickt folge ich Sora, als wir wieder zurückgehen. Mich und Roxas schickt Axel dann aus dem Zimmer als Sora eintritt. Es dauert wirklich ewig, bis er rauskommt in der Zwischenzeit haben wir beide uns was aus dem Getränkeautomat geholt und reden. „What do you think about Axel?“ will ich wissen, um Roxas weiterhin auf den Zahn zu fühlen. Ich bin mir fast sicher, dass er verknallt in ihn ist und wer weiß vielleicht beruht dass auch auf Gegenseitigkeit. Wenn Axel einen Freund hat kann ich ihn nämlich ärgern wie ich will und er wehrt sich nicht, weil er dann immer auf Wolke 7 schwebt. „What do you mean?“ fragt Roxas. „Do you like him?“ stelle ich meine Frage genauer. „Yes.“ antwortet Roxas mit einem Lächeln. „And do you love him?“ erkundige ich mich weiter. Ich bin mal gespannt was er sagt wenn Sora nicht dabei ist. „Perhaps, but Axel is so complicated. Yesterday I thought he is a very cool boy and today I think he is a sad boy.“ erklärt Roxas mir. Er hat es also auch bemerkt, die Traurigkeit die in Axel´s Augen lag. Ich bin mir sicher, dass wird sich noch legen, aber ich wäre auch traurig, wenn ich jahrelang geschlagen worden wäre. „Don´t worry. Axel is not always sad. Usually he is a cool guy, like you said and when he loves somebody then he is a good boy.“ erzähle ich ehrlich. Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde die beiden wären echt ein süßes Paar. „Really?? I thought he is a bad boy like you.“ entgegnet Roxas. „Yes, but not when he is in love with somebody, then he is a real softie.“ antworte ich. „That´s good.“ findet Roxas und grinst mich an. Das kann ich mir vorstellen, dass der Kleine nicht für harte Sachen gedacht ist so wie ich und Axel sie immer abziehen. Er mag es eben sanft, aber bei Axel habe ich keine Zweifel, dass er auf die Bedürfnisse seines Freundes eingehen wird. „We can go now.“ holt mich Sora´s Stimme wieder aus meinen Gedanken. Endlich sind sie fertig. Ich möchte nur zu gern wissen was die beredet haben, aber ich bin sicher weder Sora noch Axel werden mir das sagen. Den Heimweg verbringe ich damit mich mit Roxas zu unterhalten und eine zu rauchen. Nach der ganzen Aufregung von vorhin hab ich die echt mal gebraucht. Sora ist die ganze Zeit still und trottet lustlos und voller Traurigkeit im Gesicht hinter uns her. Ich möchte ihn so gerne fragen was los ist, aber dass er mir das nicht sagen wird, da bin ich mir 100% sicher. Zu Hause angekommen, essen wir noch eines der Fertiggerichte, die wir immer im Kühlfach haben, bevor wir uns bettfertig machen. Ich dusche noch, danach werde ich mein Glück versuchen und Sora mal fragen. Denn dann sind wir auch allein, wenn Roxas dabei ist, kommt es mir ziemlich komisch vor. Doch als ich in mein Zimmer komme, schläft Sora bereits tief und fest. Ich lege mich leise dazu, mustere ihn nochmal genau ehe ich selber versuche zu schlafen, was mir auch einige Momente später gelingt. Ein kalter Hauch lässt mich langsam wieder aufwachen. Hab ich etwa die Balkontür offen gelassen?? Nein, ich bin mir ganz sicher, sie war zu. Als ich mich dann ein bisschen im Bett bewege, bemerke ich, dass Sora auch nicht da ist. Dann muss er auf dem Balkon sein, aber doch nicht nachts, er holt sich noch den Tod. Langsam und verschlafen stehe ich auf und laufe auf den Balkon hinaus. Nachdem sich meine Augen an die dunkle Nacht gewöhnt haben, erspähe ich Sora in einer Ecke des Balkons. Zitternd sitzt er dort, mit einem Feuerzeug und meinen Zigaretten. Was soll das Ganze nur?? Will er sich umbringen?? Er weiß doch ganz genau, dass er davon nur wieder einen Anfall bekommt. „Sora, was machst du hier draußen?“ will ich wissen und laufe zu ihm. Doch als ich bei ihm bin, wird mir ganz anders zumute. Er ist total verheult, seine Augen angeschwollen, doch noch immer laufen dicke Tränen darüber. Bei jedem anderen Typen würde ich ja lachen, aber Sora sieht wirklich schrecklich aus. „Hau ab.“ entgegnet er. „Nein, erst wenn du mir sagst was das Ganze soll und Zigaretten gibt’s für dich garantiert nicht.“ gebe ich zurück und schnappe mir die Zigarettenschachtel. „Gib wieder her.“ fordert Sora weinerlich. „Nein, ich will jetzt wissen, warum du hier sitzt. In der Kälte und mit Zigaretten.“ erwidere ich. Doch Sora sagt gar nichts, sieht nur stumm zu Boden, wieder rennen ihm Tränen über die Augen. „Na gut, wenn du es mir nicht sagen willst, dann bleib ich bei dir sitzen, bis du zur Vernunft kommst.“ erkläre ich bevor ich mich neben Sora setze. Was hat er nur?? Liegt das immer noch daran, dass ich ihn einen Loser genannt habe?? Glauben kann ich es ja nicht, schließlich hab ich mich entschuldigt, auch wenn Sora kaum darauf reagiert hat. „Das is doch verrückt Riku, oben ohne holst du dir doch den Tod.“ zeigt Sora auf einmal eine Reaktion auf mein Handeln. „Is mir egal. Außerdem liegt es ganz bei dir, wenn du wieder mit rein kommst, dann werde ich nicht krank.“ erkläre ich ihm. „Was ist das?“ will Sora plötzlich wissen und deutet zum Bund meiner Hose. „´N Tattoo.“ antworte ich knapp, weil ich eigentlich jetzt nicht vom Thema abkommen wollte. Aber nun verstehe ich echt die Welt nicht mehr, Sora fängt fürchterlich an zu weinen, stärker noch als vorher. „Sora, was hast du? Sprich doch bitte mit mir.“ bettele ich förmlich um Aufklärung. Doch der braunhaarige Junge weint einfach weiter, immer mehr Tränen fallen auf seinen süßen Schlafanzug. „Hey, komm mal her.“ lasse ich mich von Sora´s Tränen soweit berühren um ihn in den Arm zu nehmen. Sanft streichle ich immer wieder über seinen Rücken, während er mittlerweile an meiner Brust heult. „Was hast du denn jetzt??“ versuche ich ihm nochmal auf den Zahn zu fühlen. „Willst du das überhaupt wissen?? Wir sind doch noch nicht mal Freunde.“ flüstert Sora leise. Hey, das stimmt überhaupt nicht, Sora ist mein Freund und er wächst mir immer mehr ans Herz. „Quatsch mit Soße. Natürlich sind wir Freunde.“ teile ich auch ihm mit, woraufhin ich ein komisches Lachen von ihm höre. „Sind wir nicht. Ich bin nich cool genug für dich.“ entgegnet Sora und klammert sich fest an mich. Daher weht also der Wind. Sora denkt ich würde ihn nicht mögen und er wäre nicht „cool“. „Sora, das stimmt nun wirklich nicht. Du bist doch cool.“ beteure ich. „Ach ja?? Ich rauche nicht, ich hab nur Einsen, ich hab keine Tattoos, ich kann mich nicht gegen andere wehren und eine Freundin hatte ich auch noch nie. Also sag mir was an mir cool ist.“ verlangt Sora mit zitternder Stimme. Das alles ist für ihn cool?? Jetzt verstehe ich was ich wohl in ihm ausgelöst haben muss. Neid, aber auch Wut und Traurigkeit weil er nicht so ist. Aber das ist doch alles Quatsch, cool oder nicht, Sora hat nen super Charakter und ist total süß, mir reicht das vollkommen, er muss nicht cool sein, auf jeden Fall nicht für die anderen, denn für mich ist er das. „Du bist cool, Sora und soll ich dir auch sagen warum?? Weil du einen echt tollen Charakter hast und mit dem kann keiner von uns mithalten. Weder Roxas, noch Axel, noch ich. Rauchen, Tattoos, Freunde, Noten, dass sind doch alles nur äußerliche Dinge, was wirklich zählt ist, was du in deinem Herzen hast.“ erkläre ich ihm. Wieder ist Sora stumm, kuschelt sich nur an mich. Irgendwie süß, er ist fast wie eine kleine Schmusekatze. Ich und meine Schwester hatten mal eine, die war genauso verschmust wie Sora. „Siehst du das wirklich so?“ fragt er schließlich nach einer Weile. Ich nicke nur und halte Sora weiterhin fest. „Warum machst du dann die ganzen Sachen?? Das Rauchen, dein Tattoo, Axel und deine Noten, das sind doch alles äußerliche Dinge. Warum machst du das, wenn du eigentlich ganz andere Ansichten hast?“ will Sora wissen. „Ganz ehrlich?“ frage ich nach. „Ja, bitte.“ antwortet Sora und sieht auf, das ist auch das erste Mal, dass er mir so direkt in die Augen schaut. Seine Augen, sie sind so schön, so blau und klar. „Das Rauchen hab ich angefangen, als ich mit der ganzen Situation zu Hause nicht mehr zurecht gekommen bin. Immer wenn ich geraucht habe, hatte ich das Gefühl abzuschalten und alles zu vergessen. Das Tattoo ist ne Sünde nach ner durchzechten Nacht mit Axel. Axel selbst ist einfach mein bester Freund, auch wenn du mir das vielleicht jetzt nicht glaubst, aber er is wirklich ein guter Freund. Und zu guter letzt die Noten, die brauche ich um aus dem ganzen Dreck hier wegzukommen, denn wenn ich mal arbeite will ich nen guten Job und nich in so ner Gegend wohnen müssen.“ erkläre ich ihm alles ehrlich. Wieder verweilt Sora einen Augenblick still, bis er sich wieder an mich wendet. „Seit wann ist dein Verhältnis zu deiner Mutter so?“ will er wissen. „Wenn ich ehrlich bin, waren wir noch nie die besten Freunde. Sie war mir eben immer zu spießig. Papa und meine Schwester haben mich immer ein bisschen gebremst, wenn wir wieder Streit hatten, aber seit sie weg sind, haben wir fast täglich irgendwelche Konfrontationen.“ erzähle ich. „Und das Tattoo?? Was hast du in dieser Nacht gemacht?“ erkundigt sich Sora weiter. „Hmmm, wenn ich das so genau wüsste, könnte ich dir auch sagen, wo wir uns das Tattoo haben machen lassen, aber ich erinnere mich kaum noch.“ entgegne ich. „Jetzt willst du sicher etwas über Axel wissen.“ Sora nickt lächelnd, wahrscheinlich weil ich sein kleines Spiel verstanden habe. „Axel hab ich in der Unterstufe kennen gelernt. Anfangs konnten wir uns nicht ausstehen. Ich war der brave Junge und er der Rowdy, dann mussten wir zusammen ein Referat machen und merkten dabei, dass wir wohl gar nicht so verschieden sind. Beide wohnten wir nicht grade in der besten Gegend, beide waren wir Einserschüler, beide hatten wir eine kaputte Familie. Damals hat es nämlich angefangen, dass Mama und Papa sich immer mehr gestritten haben. Na ja und dann wurden wir Freunde und er hat mich ein bisschen umgemodelt, aber ich hatte nichts dagegen, schließlich hatte mir mein Leben als braver Junge noch nie gefallen.“ rede ich dann weiter. „Du bist eben lieber ein bad boy.“ bemerkt Sora fast grinsend. Ich muss jedoch beinahe darüber lachen, ich liebe es wenn er das sagt, auch wenn er das nicht weiß, aber ich mag es total. Ich bin auch froh darüber, dass Sora sich weitestgehend beruhigt hat. „Jaaah, soll ich aus dir auch einen machen?“ will ich wissen. „Nee, nee lass mal. Aber du musst mir noch was erzählen.“ erinnert Sora mich. „Über meine Noten?“ will ich wissen. „Nein, ich will was ganz anderes wissen.“ entgegnet Sora grinsend. „Was denn?“ erkundige ich mich. „Wie war dein erstes Mal?“ überrascht er mich mit einer absolut tollen Frage. „Das verrat ich nich.“ lasse ich ihn zittern. „Bitte, bitte, bitte. Ich mach auch was für dich.“ schlägt Sora vor. Hmmm, sofort ziert ein Grinsen mein Gesicht, jetzt könnte ich ja sonst was verlangen. „Gut, ich weiß was. Küss mich.“ fordere ich. „WAS?“ ist Sora überrascht. „Küss mich, hast du doch heute schon mal gemacht.“ erinnere ich. „Aber das... das war was ganz anderes.“ redet sich Sora leicht raus. Doch es war mir schon klar, dass er das nicht machen wird. So mutig ist er dann doch noch nicht, aber er is ja noch fast vier Wochen hier und ich schwöre am Ende wird er mich küssen. „Gut, dann sag ich was anderes. Wenn Jake dich morgen wieder ärgert, dann hau ihm eine runter.“ habe ich eine neue Idee. „Wirklich?? Aber dem macht doch mein Schlag nichts aus. Er is so gebaut wie du.“ bemerkt Sora. Wieder muss ich grinsen. „Und wie findest du das? Sexy?“ will ich wissen. „Ohhh ja...ähhhh nein. Ich meine NEIN.“ stottert Sora etwas herum. Haha, hab ich doch gewusst, dass ihm so was nicht kalt lässt. „Warum lässt du es nicht zu?? Wenn du Jungs gut findest, wird dir niemand einen Strick daraus drehen.“ ermutige ich ihn. „Aber schwul sein, dass is so...“ fängt Sora an, redet aber seinen Satz nicht zu Ende. „Unnormal?“ frage ich nach. „Nein, eher ungewöhnlich. Ich meine, ich habe zu Hause noch nie ein schwules Paar gesehen, deshalb frage ich mich ob das wirklich glücklich macht. Zum Beispiel Jake, er nimmt sich einfach alles was ihm vor die Nase läuft oder du und Axel ihr treibt es wenn es euch danach ist. Aber ist euch eigentlich im Klaren, dass da keinerlei Gefühle dabei sind, ihr wollt nur Sex.“ erklärt mir Sora. „Ja, aber das ist nicht immer so. Ich hab dir doch schon gesagt, dass Axel ganz anders ist wenn er einen Freund hat. Da is er so lieb und nett, du würdest ihn nicht wieder erkennen. Na ja und Jake is eh ein Trottel, er kennt wahrscheinlich, das Wort Gefühle noch nich mal. Und ich, ich muss dir ehrlich sagen, ich hatte noch keinen richtigen Freund. Ein paar kleinere Beziehungen, aber die gingen mir dann nach zwei Wochen auf die Nerven.“ berichte ich ihm. „Was?? Das is doch nich wahr. Du hattest noch nie nen Freund?“ ist Sora mehr als überrascht. „Ja, wenn ich’s dir doch sage. Erstens waren mir die meisten Typen zu langweilig und zweitens war nie jemand dabei, bei dem ich sagen konnte, ich liebe ihn.“ entgegne ich. „Du bist schon ein bisschen verrückt, weißt du das?“ will Sora lächelnd wissen. „Ja, klar ich bin ein verrückter Professor, der seine Versuchskaninchen zu Tode kitzelt.“ entgegne ich und fange an Sora zu kitzeln. Sofort höre ich sein Lachen, es ist das erste Mal überhaupt, aber es klingt wunderschön. „Heeeyy aufhören!“ fordert Sora und windet sich aus meinen Armen. „Wieso?? Dein Lachen ist toll.“ teile ich ihm mit. „Weil mir kalt is.“ entgegnet Sora, steht auf und schaut auf das von Millionen Lichtern beleuchtete Tokio. Ich kann ja der Versuchung echt nicht widerstehen, gehe langsam hinter Sora und schlinge meine Arme um ihn. Ganz nah kuschele ich meinen Körper an seinen, merke wie Sora unter diesen Berührungen zittert. Ich würde mir ja jetzt wünschen dass er mir irgendein Zeichen gibt, dass es ihm auch gefällt, aber Sora scheint wie zur Salzsäule erstarrt. Plötzlich fühle ich seine Hand auf meiner, wie sie sanft darüber streichelt, jetzt fange ich an zu zittern. „Du bist wunderbar warm.“ flüstert Sora mir zu. Es klingt so unschuldig, gleichzeitig auch so verführerisch. „Ich weiß.“ hauche ich zurück, ehe ich mich Sora´s Hals nähere und sanft mit meinen Lippen darüber streife. Ich merke wie Sora zusammen zuckt, doch das stachelt mich nur noch mehr an. Zärtlich lege ich meine Lippen an seinen Hals, küsse immer wieder darüber, bis Sora plötzlich meiner Umarmung entflieht. „Das...is... genug.“ bringt er feuerrot im Gesicht heraus. „Tut mir Leid.“ entschuldige ich mich. Sora so in Verlegenheit zu bringen passt mir überhaupt nicht, wenn er es nicht möchte, werde ich es akzeptieren. „Passt schon, aber jetzt will ich schlafen.“ entgegnet Sora. „Na dann komm.“ antworte ich und wir gehen in mein Zimmer. Drinnen schließe ich sofort die Tür und drehe die Heizung auf, doch dieses dumme Ding funktioniert eh nicht richtig, als werden wir uns wohl unter die Bettdecke kuscheln müssen. Als ich zum Bett sehe, liegt Sora bereits darin, den Kopf in die entgegengesetzte Richtung gedreht, sodass wir uns nicht ansehen können. Irgendwie schade, gestern war es so schön Sora´s Gesicht beim Einschlafen zu sehen. „Gute Nacht.“ flüstere ich noch, bevor ich meine Augen schließe. „Nacht.“ gibt Sora nur zurück. Egal was ich in den nächsten Minuten versuche, ich schlafe einfach nicht ein. „Du, Sora, schläfst du schon?“ will ich nach einer Weile wissen. Doch von Sora kommt überhaupt nichts. Er schläft leider schon, seufzend lasse ich mich zurück in die Kissen fallen und streiche durch meine Haare. Wieder versuche ich einzuschlafen, doch es will mir absolut nicht gelingen. Plötzlich dreht Sora sich zu mir, seine Augen sind fest geschlossen, er schläft tatsächlich schon. Wenn er da so liegt, sieht er echt süß aus. Ich hätte jetzt große Lust ihn ein bisschen zu berühren, aber ich muss mich beherrschen, mir ist klar dass er das nicht möchte. Also Riku, behalte deine Hände bei dir. Mein selbst auferlegtes Gebot wird auf eine harte Probe, als Sora immer näher rückt, schließlich auf meinem Bauch landet und sich an mich kuschelt als wäre ich ein Teddybär. Oh Mann, ich spüre seinen Atem sogar durch mein T-Shirt, was mach ich jetzt nur?? Meine Zurückhaltung fällt immer schwerer, ich glaub ich dreh durch. Langsam versuche ich Sora ein bisschen von mir weg zu schieben, doch er is so schwer und ich strenge mich auch nicht besonders an. Eigentlich möchte ich ja nich, dass er weg geht, aber wenn er bleibt, dann passiert wahrscheinlich noch was an mir. Ach was soll´s, wenn was passiert muss ich es eben wegmachen, is ja nich schwer. Sanft streichle ich nun immer wieder durch Sora´s weiches Haar, werde dabei immer müder und schlafe wirklich ein. Kapitel 5: Ich spiele gerne --------------------------- Kapitel 5: Ich spiele gerne Sora´s POV Am nächsten Morgen wache ich dadurch auf, dass sich meine Wärmequelle verflüchtigt. Irgendjemand muss mir die Bettdecke weggezogen haben. „Nghnn, Decke zurück.“ murmele ich verschlafen. „Nix da, aufstehen jetzt. Es gibt Frühstück.“ entgegnet Riku. „Keinen Hunger.“ gebe ich zurück. „Stimmt doch gar nicht, dein Magen hat schon zweimal geknurrt seit ich hier bin.“ erklärt Riku. Seufzend mühe ich mich dann doch mal ab und öffne meine Augen, Riku is schon angezogen, wie immer seine Schuluniform. Auch wenn er sie nicht leiden kann, ich mag sie an ihm, damit sieht er so erwachsen aus. „Muss erst ins Bad.“ erkläre ich knapp und gehe an ihm vorbei aus dem Zimmer. Es ist schwer ihm noch in die Augen zu sehen, seit ich mich letzte Nacht so blamiert habe, wie konnte ich vor ihm weinen und dann auch noch zulassen, dass er mich umarmt und dann noch die ganzen peinlichen Dinge die ich gesagt habe. Ich muss echt verrückt gewesen sein, so was zu machen. Dann hab ich mich im Bett auch noch an ihn gekuschelt, hoffentlich hat er da schon geschlafen. Wenn er das mitbekommen hat, wird er mich doch nur damit aufziehen. Lustlos erledige ich meine Morgentoilette, ehe ich mich umziehe und dann zu Riku in die Küche gehe, Roxas is auch schon da, aber er hat schon gefrühstückt. Riku´s Mutter sehe ich nirgends. Aber was mich echt erstaunt ist, dass der Frühstückstisch so reichlich gedeckt ist. Brötchen, Marmelade, Nutella und sogar Kakao für mich, obwohl es gestern nur Cornflakes gab. „Setz dich.“ fordert Riku mich lächelnd auf. „Ja, klar. Ich freu mich, dass es Kakao gibt.“ entgegne ich und nehme neben Riku Platz. „Hab ich heute für dich gekauft.“ verrät Riku mir. „Wirklich? Warum? Ich hätte auch weiter Milch getrunken.“ antworte ich. Er muss doch nicht extra wegen mir Kakaopulver kaufen, wenn es sowieso niemand in seiner Familie benutzt. „Na ja, eigentlich wollte ich dir eine Freude machen, weil du letzte Nacht so traurig warst, aber dir ist das anscheinend egal.“ resigniert Riku. Scheiße auch, jetzt hab ich ihm auch das noch verdorben. „Nein, nein, das war nicht so gemeint. Ich dachte nur, weil du kein Taschengeld bekommst und von deiner Mum nur ein bisschen Geld hast und niemand in deiner Familie Kakao mag, dass es ziemlich verschwenderisch war Kakaopulver zu kaufen.“ erkläre ich ehrlich. „Na ja, deshalb hab ich auch das kleinste und billigste genommen. Außerdem hab ich es gerne gemacht.“ entgegnet Riku. Ich merke sofort wie meine Wangen warm werden. Er hat es gerne gemacht und er hat es für mich gemacht, das is echt nett. Ich kann mir nicht helfen, aber Riku wird immer sympathischer. „Danke, aber jetzt hab ich Hunger.“ bedanke ich mich und nehme mir ein Brötchen. „Then start to eat.“ redet Riku nun auf Englisch, er hat wohl auch Roxas´ unglücklichen Blick bemerkt. Es muss komisch sein, überhaupt nichts zu verstehen. Das Frühstück an sich läuft diesmal echt harmonisch ab, bis ich nach Riku´s Mutter frage, aber auf Japanisch um Riku nicht unbedingt vor Roxas bloß zu stellen. „Keine Ahnung, wahrscheinlich vergnügt sie sich jetzt ein paar Tage bei ihrem Lover, dann kommt sie wieder. Das hat sie schon ein paar Mal gemacht.“ erzählt Riku noch ruhig. Ich bin mir fast sicher, dass er innerlich kocht vor Wut. „Sie kommt bestimmt wieder.“ rede ich ihm gut zu. „Is mir doch egal. Mir wäre es lieber sie würde endlich abhauen.“ gibt er zurück. „Aber sie is deine Mutter.“ beteure ich. „Sie hat mich vielleicht geboren, aber sie war noch nie meine Mutter. Eine Mutter würde ihren Sohn nicht so einfach ein paar Tage alleine lassen um sich mit ihrem Lover zu vergnügen. Oder macht das deine?“ will Riku wissen. „Nein, aber ich...“ doch mir fällt nichts ein, dass ich noch erwidern könnte. Riku´s Mutter ist nun mal keine Bilderbuchmama, aber ich bin mir sicher, sie liebt Riku auf irgendeine Art und Weise. Ihm das jedoch klar zu machen, wäre sinnlos, dazu sind seine Wut und sein Hass auf sie viel zu stark. Den Rest des Frühstücks verbringen wir schweigend, sogar Roxas hält seinen Mund, ihm scheint die angespannte Stimmung nicht entgangen zu sein. Als wir dann gerade aufbrechen wollen, öffnet sich die Wohnungstür und Riku´s Mutter kommt herein. Riku hat sofort den sauersten Blick in den Augen, den ich bis jetzt gesehen habe. „Riku, ich...“ fängt sie an. „Spar´s dir, ich weiß schon wo du warst und bevor du wieder anfängst Axel zu beleidigen, gehe ich lieber.“ unterbricht Riku sie sofort und geht aus der Wohnung. „Bye.“ sagen wir noch bevor wir Riku folgen, kaum ist er aus dem Hochhaus zündet er sich eine Zigarette an. Es jetzt zu verstehen, warum er das macht, ist wirklich komisch. Natürlich geht ihm der ganze Streit zu Hause nahe, das is nich zu übersehen, aber das kann er doch auch nicht mit Zigaretten wegwischen. „Riku, can I ask something?“ will Roxas wissen, als wir auf dem Weg zu Riku´s Schule sind. „But nothing about my mum.“ entgegnet Riku und zieht weiterhin genüsslich an seiner Zigarette. „No, no, I want to know where we go today.“ erklärt Roxas. „To the Meiji-Jingu. It´s a shrine.“ entgegnet Riku. „Cool, it´s there a torii?“ fragt Roxas. Er und seine toriis, er liebt diese Eingangsportale an den Tempeln. „Yes, I think it´s more than 1000 years old.“ antwortet Riku nun total interessiert, als wäre es ein ganz normaler Morgen gewesen. „Do you like things like a temple?“ „Yes, I love this things. They look majestic.“ erzählt Roxas, ganz frei. So hab ich ihn auch noch nicht erlebt, normalerweise tut er sich sehr schwer fremden Leuten etwas von sich zu erzählen. „And you Sora?“ wendet sich Riku an mich, als er seine Zigarette austritt und sich gleich eine neue anzündet. „I think the architecture of this things is boring, but I like the story of the things.“ entgegne ich. „That´s also cool.“ pflichtet Riku mir bei, als wir auf den Schulhof laufen. Ich weiß genau warum er das jetzt sagt, wegen letzter Nacht, meinem Gefühlsausbruch und der Traurigkeit in meinen Worten. Wieder trennen wir uns zunächst um uns bei den Lehrern zu melden. Ich schaue mich um, viele unserer Klassenkameraden sind schon da, zu meinem Leidwesen auch Jake. Ich weiß ja noch was ich von Riku aus machen soll, ich möchte es auch, aber ob ich mich das wirklich traue? Außerdem muss ich endlich fragen, wer Jake´s Partner ist, der muss doch auch am Boden sein, bei einem solchen Trottel. „Dir is schon klar, dass Jake heut ne Abreibung bekommt.“ begrüßt uns Riku, als wir wieder bei ihm sind. Er hat gerade zu Ende geraucht, will sich eine neue anzünden, als ich ihn zurückhalte. „Bitte, mein Hals kratzt schon die ganze Zeit fürchterlich. Außerdem muss ich dich was fragen.“ erkläre ich. Das mit dem Hals is zwar nicht ganz wahr, aber ich mag einfach nicht, wenn er hier raucht. „Dein Hals kratzt?? Wieso hast du das nicht früher gesagt?“ will Riku wissen. „Weil ich dachte, das brauchst du nach, dem Zwischenfall mit deiner Mum.“ erkläre ich. Wow so schnell is mir auch noch keine Ausrede eingefallen. „Quatsch, wenn´s dir schadet, hätte ich es nicht gemacht.“ entgegnet Riku. Wieder werden meine Wangen warm, wie kann er nur so was sagen? „Is doch jetzt egal. Sag mir bitte wer Jake´s Partner ist.“ fordere ich nun. „Ähhh, warte, er heißt Shingo glaub ich. Mittelmäßig in der Schule, ein kleiner Angeber, der glaubt er wäre der große Macker in der Klasse. Er hat sich mal mit uns anfreunden wollen, aber so einer kommt nicht an uns ran. Wir haben ihm, dann mal gezeigt was es heißt sich mit uns anfreunden zu wollen, dass hat er aber leider nicht geschafft. Na ja seitdem is er leicht sauer auf uns.“ erzählt Riku. „Warte mal, was habt ihr ihm gezeigt?“ frage ich. „Einiges.“ grinst Riku. „Sex?“ will ich wissen. „Nein, Quatsch, Sora doch nicht mit dem. Wir haben ihn öffentlich gedemütigt, das is alles.“ entgegnet Riku nun. „Na einwandfrei, er hasst dich, Jake hasst mich, die beiden werden ein eingespieltes Team werden.“ resigniere ich. „Hey, Sora, du vergisst, dass du dich wehren kannst.“ erinnert mich Riku. „Ich??? Wäre schön, ja, aber ich bin viel zu schwach.“ gebe ich entmutigt zurück. Wenn Riku´s Feind und mein Feind, beste Freunde werden, dann kann ich erst Recht nichts mehr ausrichten. „Sora, dieser Satz noch einmal und du wirst mich mal kennen lernen. Du bist weder schwach, noch uncool. Glaub mir doch endlich.“ heitert mich Riku auf. „Wir bekommen Besuch.“ fügt er hinzu und schaut über meine Schulter. Ich kann mir schon vorstellen, wer da kommt. „Hey little Sora...“ fängt Jake an, doch plötzlich steigt in mir wirklich Mut auf. Ich kann es kaum glauben, als ich mich zu Jake umdrehe und sage: „Shut up, you idiot.“ „Super, Sora, mach sie fertig.“ flüstert Riku mir zu und stellt sich ganz nah hinter mich. „What do you say?“ kann Jake es kaum fassen und kommt mir gefährlich nahe. Jetzt wäre wohl die beste Zeit, Jake eine runterzuhauen, aber das traue ich mich dann doch nicht. „He is only so brave, because Riku stands behind him.“ mischt sich der andere Junge ein, der zusammen mit Jake gekommen ist. Er muss Shingo sein. „Ach ja?? Sora würde euch alle fertig machen. Angefangen mit dir, du Hündchen.“ droht Riku auch noch ihm. Na toll, Riku spinnst du?? Jetzt kann ich ganz einpacken. Doch die Situation entschärft sich schlagartig als uns die Lehrer zusammenrufen. „We see us on the trip.“ warnt Jake mich, bevor er mit seinem Partner abzieht. „Hast du sie noch alle?? Anderen Leuten einfach zu drohen, jetzt werden sie mich noch mehr fertig machen.“ rege ich mich auf und schaue zu Riku hinauf, der noch immer ganz nah an meinem Rücken steht. „Langsam aber sicher, solltest du wissen, dass ich mich im Gegensatz zu dir nicht fertig machen lasse und dass ich dich beschützen werde, wenn du dich nicht selber wehren willst.“ gibt Riku lässig zurück und küsst mich auf die Wange. Sofort brennt die Stelle wie Feuer, wie kann er nur so was machen?? In aller Öffentlichkeit. Ich sehe schon wie einige Mädchen aus unserer Klasse tuscheln, ich hasse so was. Klatsch ist doch echt doof. „Hey, you two, want you stand there for the rest auf the day?“ holt Riku mich wieder in die Wirklichkeit. Er ist schon weiter gelaufen, Roxas steht immer noch bei mir. „No, we are coming.“ ruft Roxas zurück und wir gehen zu Riku. Oh Mann ob Riku wohl weiß in was für eine Situation er mich da gebracht hat. „Hey, Sora, freu dich doch mal. Du hast grad deinem größten Feind gesagt er soll die Klappe halten. Hättest du dich das sonst getraut?“ will Riku wissen, als wir erneut in den Stadtkern von Tokyo laufen. Heute laufe ich auch noch neben ihm, Roxas läuft vor uns und redet die ganze Zeit mit einem Jungen aus unserer Klasse. „Nein, natürlich nicht. Aber der Typ aus deiner Klasse hat doch Recht. Ich hab mich nur getraut weil du hinter mir standst.“ erkläre ich Riku nun. „Na und? Dann steh ich ab jetzt immer hinter dir.“ gibt er zurück und grinst mich an. Riku. Immer an meiner Seite?? Das wäre ja traumhaft. „Trottel, und wenn ich in Kanada bin und du hier? Willst du dich dorthin beamen wenn Jake mich niedermacht?“ nehme ich Riku sein Wunschdenken. „Nee, aber wenn ich dann komme, dann kriegt Jake mal eine echte Abreibung.“ erwidert Riku. „Toll, und du meinst, dann hört er auf?? Du hast wirklich einfache Vorstellungen vom Leben.“ entgegne ich. „Bitte?? Dann willst du mir sagen, dass mein Leben einfach ist?? Dass es ganz normal ist, dass einen die eigene Mutter nur akzeptiert wenn man ultrabrav ist?“ fragt Riku fast außer sich. Wie der so schnell von null auf 180 sein kann muss er mir mal beibringen. „Nein, natürlich nicht. Das mit deiner Mutter is doch was ganz was anderes. Ich meine, dass es im jugendlichen Konkurrenzkampf nicht so einfach ist.“ erläutere ich ihm, woraufhin er wieder runterkommt und sogar zu lachen anfängt. „Jugendlicher Konkurrenzkampf?? Sora, kein 16-Jähriger benutzt solche Wörter. Streng dich mal an ein bisschen jugendlicher zu sprechen.“ fordert er mich auf. „Pffff, ich spreche wie ich will.“ gebe ich patzig zurück und strecke Riku die Zunge raus. „Weißt du, du bist ganz schön frech geworden.“ bemerkt Riku. „Das gefällt dir was?“ frage ich mit einem unerklärlichen Mut nach. „Vielleicht. Du kannst es ja herausfinden.“ antwortet Riku und zieht mich plötzlich in eine Nebengasse und drückt mich leicht gegen die Wand. Was soll das nur werden? Langsam aber sicher bekomme ich Angst. „Riku… was?“ frage ich ängstlich, als Riku mich mit seinem Blick nur so durchlöchert. „Was denkst du mach ich jetzt?“ will Riku wissen. „Weiß ich nich, aber bitte tu mir nicht weh.“ bitte ich. Was ist nur mit ihm los?? Vor 5 Minuten haben wir noch ganz normal miteinander geredet und jetzt so was. „Glaubst du, ich würde dir wehtun?“ fragt Riku und kommt meinem Gesicht mit seiner Faust gefährlich nahe. „Bitte nicht.“ bin ich leicht am Verzweifeln und schließe angsterfüllt meine Augen. „Ich würde dir nie wehtun.“ flüstert Riku und statt seiner Faust, fühle ich seine Lippen auf meinen. Sie sind so wunderbar warm, wieder ist diese Sympathie für Riku da. Ich kann gar nicht anders, als den Kuss zu erwidern, bin so gebannt von seinen Lippen. „Riku?? Sora?? Where are you?“ hören wir Roxas rufen. Sofort löst Riku den Kuss, geht ohne ein Wort wieder auf die Hauptstraße. Ich stehe noch immer total verdattert da, was soll das nur?? Wenn ich Axel´s Worten von gestern Glauben schenken darf, dann wird Riku mir verraten ob er mich mag oder nicht?? Aber so was?? Jetzt hat er in mir alles durcheinander gebracht. „Sora must fasten one of his shoes.“ ruft Riku zurück, ehe er zu mir sieht und mich wieder auf die Hauptstraße zieht. Was bitte sollte das grade eben?? Zuerst tut er so als würde er mich schlagen, dann küsst er mich und dann lässt er mich urplötzlich wieder los. „Na, hat´s dir gefallen?“ will Riku grinsend wissen. „Du spinnst.“ gebe ich nur zurück und laufe ein bisschen schneller um mit Roxas sprechen zu können. „What are you two doing in this alley?“ will Roxas wissen, kaum dass ich neben ihm laufe. „Nothing, we do nothing.“ gebe ich zurück. Jetzt wo ich bei ihm bin, weiß ich trotzdem nicht ob ich ihm das erzählen soll, immerhin war ich es, der ihm vor zwei Tagen noch gesagt habe, dass Riku und Axel total schlampig sind und er auf keinen Fall schwul werden soll. Und jetzt?? Jetzt habe ich Riku schon zweimal geküsst, einmal in seinen Armen geweint und einmal hat er mich ganz toll umarmt, von den Sachen im Bett ganz zu schweigen. „And why you talking now to me?“ fragt Roxas. „Riku is too crazy.“ antworte ich nur. „Crazy about you?“ erkundigt sich Roxas. „ROXAS!!! I don´t love him and I´m not gay. Fullstop and out.“ erwidere ich energisch. „You flush red, when you talking about that.“ nimmt mich sogar Roxas auf den Arm. Aber ich kann nicht schwul sein, nicht ich, nicht der, der sich immer eine Freundin gewünscht hat. Oder bin ich schwul?? Ich meine Riku gefällt mir schon, ich werde immer rot wenn ich ihn ansehe oder wenn er zwischendurch mal wieder zärtlich mit mir ist, aber ob ich dann schon sagen kann, dass ich in ihn verknallt bin?? Andererseits hat er sich noch nie über mich lustig gemacht, außer vielleicht am Anfang, aber sonst hat er mir immer nur geholfen, besonders bei Jake. „Hey, wir sind da.“ höre ich plötzlich Riku´s Stimme. „Ja, toll.“ murmele ich nur, bevor ein Tempelpriester uns begrüßt und wir wieder eine Führung bekommen. Diesmal erfahren wir, dass der Tempel und der dazugehörige Park Kaiser Meiji und seiner Gattin Shoken geweiht sind, denn unter der Herrschaft dieses Kaisers wurde Japan zur Weltmacht. Die beiden sind jedoch nicht hier in Tokio sondern nahe Kyoto, der alten Kaiserstadt begraben. Interessant finde ich auch, dass der Schrein 1920 von über 100000 freiwilligen Helfern vollendet wurde, 1945 wurde er jedoch im 2. Weltkrieg wieder zerstört und 1958 wieder aufgebaut. Auch über den torii erfahren wir etwas, nämlich dass er 1200 Jahre alt ist. Außerdem gibt es eine Schatzkammer hinter dem Schrein mit den Utensilien des Kaisers, die wir uns auch angucken dürfen. Zum Schluss bekommen wir erneut ein Quiz, das Riku mit seinem unerschöpflichen Wissen über Japans Geschichte innerhalb von 5 Minuten ausfüllen kann. Von Jake sehe und höre ich Gott sei Dank die ganze Zeit nichts mehr und ich bin auch Riku dankbar, dafür, dass er mich mittlerweile wieder ganz normal behandelt und auch nicht über den Kuss spricht. Bald sind wir wieder bei der Schule und so habe ich einen ganzen Tag überstanden ohne nochmal auf Jake zu treffen. „Do you want some ice cream?“ will Riku wissen, als wir eigentlich auf dem Weg zu ihm nach Hause sind. „Hmmm, can we visit Axel too, when we eat now?“ ist Roxas in Gedanken sofort bei Axel. Ich muss ihn unbedingt mal fragen, was genau jetzt zwischen den beiden ist. „Yes, I say that because there is a iceman.“ erklärt Riku und deutet weiter nach vorne, wo eine Einkaufsmeile anfängt. „Ohhh I don´t see that, sorry. But I want some banana ice cream “ entgegnet Roxas. „It´s okay, and you Sora?“ wendet sich Riku dann an mich. „Vanilla ice cream, please.“ stimme ich auch zu. „Oh that´s my favorite.“ bemerkt Riku, ehe er zum Eisverkäufer läuft und für jeden von uns jeweils eine Kugel holt, für Roxas Banane und für sich und mich Vanille. Mit dem Eis in der Hand schlendern wir durch die Einkaufsmeile, hier gibt es wirklich viele Läden, aber alle wirklich sehr teuer, ich glaube kaum, dass Riku sich irgendetwas davon leisten kann, aber es macht ihm sichtlich Spaß, die Sachen anzugucken und sich vorzustellen wie er sie sich später vielleicht mal leisten kann. „And now? Do we go now to Axel?“ will Roxas wissen, als wir unser Eis gegessen und auch alle Läden angeguckt haben. „Yes, but first I want go home and change my clothes.“ erklärt Riku und wir laufen zu ihm nach Hause. Den ganzen Weg legen wir schweigend zurück, ich weiß auch ehrlich gesagt nicht über was ich jetzt mit Riku reden soll, ich möchte ihn gern fragen, was das heute sollte, aber lieber mache ich das wenn ich alleine mit ihm bin. „Na wen haben wir denn da? Rikulein und seine zwei Austauschschüler.“ werden wir begrüßt, als wir die letzten Treppen zu Riku´s Wohnung hoch steigen. Axel lehnt lässig an Riku´s Tür und hat anscheinend schon auf uns gewartet. „AXEL!“ stellt Riku freudig fest und die beiden fallen sich sofort in die Arme, danach is Roxas dran. Doch er umarmt ihn nicht, er gibt ihm freiweg einen Kuss und das nicht auf die Wange oder so, sondern auf den Mund. „I miss you.“ flüstert Roxas mit hochrotem Kopf. „Me too.“ gibt Axel zu und schaut zu mir. Mein Mund schließt sich nicht mehr, steht immer noch staunend offen, die beiden sind tatsächlich zusammen und Roxas erzählt mir nichts? Roxas folgt nun Axel´s Blick und er schaut mir zögernd in die Augen. „Was zum Teufel noch mal geht hier ab?“ will ich wissen, als ich meine Sprache wieder gefunden habe. „Nach was sieht es denn aus? Dein Freund hat wenigstens so viel Mumm zuzugeben, dass er auf Jungs steht.“ gibt Axel zurück. „Das seh ich auch. Ich will nur wissen warum er das mir nicht einfach erzählt hat.“ erkläre ich. Ich meine, ich hab das ja schon geahnt und zu übersehen war es kaum. „Sora? Also bitte, du hasst Schwule.“ bemerkt Riku. „Gar nich wahr, ich finde es nur schwer zu verstehen.“ erkläre ich. Mehr oder weniger jedenfalls. „Sora, was verstehst du nicht? Du stehst doch auch auf Riku.“ spinnt Axel. „Stimmt gar nicht, du Idiot.“ erwidere ich und bedenke Axel mit einem bitterbösen Blick. Wie kann er so was nur einfach sagen, dass ich ihm gestern von meinen vermeintlichen Gefühlen erzählt habe, sollte eigentlich geheim bleiben. „Was machst du eigentlich hier?“ will Riku plötzlich wissen, wahrscheinlich nur um abzulenken. „Na Roxas abholen. Ich hab so gejammert, weil es total langweilig im Krankenhaus war und da hat mich Onkel Jean hat heute, auf eingene Verantwortung abgeholt und ich wir haben den ganzen Tag mein Zimmer eingerichtet. Stell dir vor, wir wohnen im Stadtzentrum.“ erzählt Axel angeregt. Ich kann das alles gar nicht fassen, jetzt wohnt er auch noch im Stadtzentrum. „Schön für dich.“ gibt Riku leicht geknickt zurück. Das heißt wohl, Axel hat nun etwas was Riku nicht hat, einen netten Verwandten, der sich um alles kümmert. „Ach komm Riku, das ändert rein gar nichts. Ich bleibe auf unserer Schule und auch sonst gehen wir doch auch noch zusammen weg, nur wirst du länger brauchen um zu mir zu kommen.“ ist Axel auch Riku´s Unterton aufgefallen. „Du bleibst auf unserer Schule?“ ist Riku leicht überrascht. „Wieso gehst du nicht auf ne andere, unsere kann sich nur was leisten, weil wir bei Wettbewerben immer das Preisgeld gewinnen.“ „Ich bleibe da, weil mein bester Freund da ist. Aber wenn ich gehen soll, musst du es nur sagen.“ antwortet Axel verständnisvoll. Verständnisvoll?? Axel?? So hab ich ihn aber nicht kennen gelernt, vielleicht stimmt das was Riku gesagt hat ja doch. Wenn er einen Freund hat ist er so zahm wie ein Kätzchen. „Now come, we´ll take your baggage and then we go to my new home.“ wendet sich Axel schließlich wieder Roxas zu, der die ganze Zeit von einem zum anderen geschaut hat. „Okay.“ stimmt Roxas zu und Riku lässt uns alle in die Wohnung. Roxas und Axel sind schnell fertig, so dass wir nun, nachdem sie sich verabschiedet haben alleine sind. „Und was magst du essen?“ will Riku wissen. „Kannst du was kochen? Fertiggerichte kann ich nicht mehr sehen.“ erkläre ich. „Sorry, aber die Fertiggerichte schmecken bestimmt besser als meine Gerichte.“ warnt Riku mich. „Also entweder Fertiggericht oder Riku´s Matschebrei.“ Na toll, in diesem Moment wünsche ich mir echt, dass Riku´s Mum auftaucht und nochmal so ein Hammersushi macht wie am ersten Tag. „Dann essen wir eben wieder ne Tiefkühlpizza.“ entscheide ich mich gegen Riku´s Kochkünste. Nach dem Essen haben wir Riku´s Sessel auf den Balkon geschoben, sodass wir nun gemütlich den Ausblick genießen. Ich im Sessel und er daneben stehend. Wieder muss ich an den Kuss denken, er war sanft, er wollte mir nicht wehtun, also kann er doch nur ernst gemeint sein. „Riku, ich muss dich was fragen.“ ringe ich mich dazu durch mit Riku darüber zu reden. „Hmmm.“ brummt er nur. „Warum hast du mich heute geküsst? Ich will eine ehrliche Antwort.“ verlange ich. Riku bleibt lange Zeit still, bis er zu mir schaut und grinst. „Ich spiele gerne.“ sagt er mir eiskalt ins Gesicht. „Aber...was?? Das geht nicht, ich dachte du...“ fange ich durcheinander an. „Dachtest du ich hab mich verknallt? In dich?“ fragt Riku arrogant. Das is doch ein Witz?? Ich dachte wirklich er mag mich. „Ich...na ja.“ stottere ich und stehe auf, will Riku irgendwie näher sein. Riku bleibt ganz ruhig, zieht mich zu sich und drückt mich gegen das Geländer vom Balkon. „Spielzeuge sind toll, weißt du Sora?“ flüstert er in mein Ohr, ehe er an meinem Ohrläppchen knabbert. Heißkalte Schauer jagen mir über den Rücken? Was macht er nur? Ist das gespielt?? Wie er da so zärtlich mein Ohr umspielt, küssend weiter zu meinem Hals wandert, was mir fast einen wohligen Laut entkommen lässt. Mit seiner Hand ist Riku längst am Bund meines Pullovers zieht ihn mir schon halb aus, als ich ihn dann trotzdem in seinem Handeln stoppe. Ich will nicht, dass irgendwer mit mir spielt, entweder mit Gefühl oder gar nicht. „Weißt du Riku, ich hasse Spiele.“ erkläre ich, schubse ihn in den Sessel zurück und gehe in die Wohnung. Vielleicht ist er jetzt überrascht, aber ich werde mich bestimmt nicht verarschen lassen. Den Rest des Abends sehe ich Riku nicht mehr, sitze die ganze Zeit in meinem Zimmer und lese, nur später als ich duschen will begegnen wir uns, weil er gerade aus dem Bad kommt. Geredet haben wir jedoch nichts. Die Nacht selbst ist schrecklich, ich finde fast keinen und wenn dann einen sehr unruhigen Schlaf, träume von Jake, Shingo, Axel, Roxas und Riku. Kapitel 6: Spielchen kann man auch zu zweit spielen --------------------------------------------------- Kapitel 6: Spielchen kann man auch zu zweit spielen Riku´s POV Der gestrige Tag war wirklich komisch, erst beschütze ich Sora wieder mal, dann küsse ich ihn, dann ist Axel wieder gesund und dann sage ich Sora auch noch, das alles bis jetzt nur ein Spiel war. Ich muss verrückt gewesen sein, ich hab ihn doch gern, aber wieso kann ich ihm das nicht sagen? Wieso muss ich solche Scheiße bauen? Ich bin schon die ganze Zeit wach, konnte kaum schlafen, hab immer wieder schlecht geträumt. Ich bin so ein Trottel, es sind drei einfache Worte, „ich liebe dich“ ist doch gar nicht so schwer, wenn Sora nur nicht so komisch drauf wär, was Homosexualität angeht. Lustlos schäle ich mich aus der Bettdecke, am Liebsten wäre ich heute wieder neben Sora aufgewacht und nicht alleine. Als ich mich in der Wohnung umschaue, bemerke ich schnell, dass Mama wieder nicht da ist, heißt also ich muss wieder Frühstück machen. Gestern hab ich das für Sora gemacht, als Überraschung weil er in der Nacht so am Boden war. Und heute?? Heute sollte ich es machen um mich für meine dummen Sätze zu entschuldigen. „Ich spiele gerne.“ dieser Satz spukt mir schon die ganze Zeit im Kopf herum. Wie konnte ich das nur sagen?? Hört sich an als wär ich ein Sultan, der einen ganzen Harem Kerle hat. Aber das bin doch nicht ich, ich behalte einen Partner, wenn ich den richtigen gefunden habe, das hab ich mir fest geschworen. „Hey, Riku.“ begrüßt Sora mich, als ich in die Küche komme. Er ist schon angezogen und so wie ich das sehe, hat er auch schon gefrühstückt. „Ich konnte nicht schlafen, deshalb hab ich mir schon mal was zu essen gesucht. Hoffe das war okay.“ „Hmmm ja.“ murmele ich nur, ehe ich mir auch was zu essen suche und mich danach fertig mache. Den Schulweg legen wir wortlos und ich rauchend zurück, auf dem Pausenhof treffen wir Axel und Roxas, sich gerade küssend an. „Can I talk with you?“ fragt Sora, als Roxas wieder frei ist. „Yes, you can.“ antwortet Roxas und die beiden verziehen sich in eine Ecke. Ich glaube jetzt stellt er Roxas zu Rede, die paar Sätze gestern werden Sora kaum gereicht haben. „Und wie läuft´s bei euch?“ will Axel wissen. Von mir kommt nur ein undefinierbarer Laut, ehe ich mich auf einer Bank niederlasse und mir eine Zigarette anstecke. „Also nich gut.“ stellt Axel fest, nachdem auch er sich eine angezündet hat. „Es läuft gar nichts, weil ich der größte Trottel der Welt bin.“ erkläre ich. „Was hastn angestellt?“ fragt mein bester Freund. „Ich hab Sora geküsst, dreimal schon, ich hab ihn schon so oft berührt, im Schlaf oder auch sonst. Ich musste mir sogar einen runterholen, seinetwegen und trotzdem bin ich so doof und sag ihm, ich spiele gerne.“ erzähle ich ihm nun alles. „Du musstest dir einen runter holen? Mensch Riku, dann wird´s ja doch was Ernstes.“ scherzt Axel mit einem Grinsen. „Das is nicht witzig. Ich mag Sora echt, aber seine Einstellung Schwulen gegenüber und auch sonst seine Lebensauffassung machen es echt schwer es ihm irgendwie beizubringen. Vorgestern Nacht, da saß er heulend auf dem Balkon und wollte rauchen, obwohl er schon bei dem einen kleinen Zug, den er von meiner Zigarette genommen hat fast abgekratzt wäre. Und weißt du warum er rauchen wollte?“ frage ich Axel, der schüttelt nur mit dem Kopf. „Weil er cool sein wollte, genauso ging es dann als er unser Tattoo entdeckt hat, den verzweifelten Ausdruck in seinen Augen werde ich wohl nie vergessen. Er hat da echt Schwierigkeiten mit, was wohl auch an Jake´s Anstachelungen liegt.“ entgegne ich. „Jake is dieser Angeber aus Roxas´ Klasse, oder?“ will Axel wissen. Ich nicke nur, anscheinend hat Roxas schon von ihm erzählt. „Was wäre wenn wir den Typen mal ein bisschen bearbeiten würden?“ schlägt Axel vor. „Nee, Sora hilft das nich, seine Komplexe bleiben. Am besten machen wir irgendwas zusammen. Wir können ja Freitag weggehen, vorausgesetzt Mama taucht mal wieder auf und gibt mir Geld.“ habe ich auch einen Vorschlag. „Wo is deine Mum?“ will Axel wissen. Stimmt, davon weiß er ja noch gar nichts. „Wo wohl“ gebe ich nur zurück, da ich ohnehin weiß, dass Axel sich den Rest denken kann. „Ihr habt euch gestritten und jetzt sorgt sie dafür, dass der McDonalds-Fuzzi Soße produziert.“ errät Axel. „1 mit Stern, Axel.“ lobe ich ihn. „Sie is echt crazy und mir sagt sie ich hätte nen schlechten Einfluss auf dich.“ erwidert Axel. „Was geht mich die Alte an? Solange ich Geld bekomme, is alles in Ordnung.“ erkläre ich. „Axel, auch wieder im Lande.“ begrüßt uns dann eine Stimme, die ich auf den Teufel nicht ausstehen kann. „Shingo, was willst du?“ fragt Axel genervt. „Nichts, nur mal „Hallo“ sagen.“ entgegnet er. „Toll, das hast du ja jetzt, also verschwinde wieder.“ fordere ich. „Okay, bye.“ verabschiedet er sich ohne auch nur ein dummes Wort zu sagen. Irgendwas hier ist doch faul, er kommt doch nicht einfach, alleine um „Hallo“ zu sagen. Und wo ist Jake? Als ich mich umsehe kann ich ihn nirgends sehen, genauso wie Sora und Roxas, die beiden scheinen auch verschwunden zu sein. Heißt das etwas? Pure Wut steigt in mir hoch, krümmt dieser Lackaffe Sora auch nur ein Haar, dann is er tot. „Warte, wo ist Jake?“ will ich nun wissen. Doch Shingo antwortet mit einem Grinsen. „Was denkst du wohl?“ fragt er. Ich werde sofort rasend, gehe auf Shingo los und stoße ihn zu Boden. „Wo sind die beiden? Sprich oder es setzt was.“ warne ich ihn und schließe meine Hand fest um seinen Hals. „Such doch mal.“ gibt er röchelnd zurück. „Sag´s mir. Los jetzt.“ fordere ich und drücke fester zu. „Hinter der Schule, beim Geräteschuppen.“ flüstert Shingo. Augenblicklich lasse ich ihn los, renne hinter die Schule und sehe Sora, Jake und Roxas schon von weitem. Doch Jake, scheint noch gar nicht zum Zug gekommen zu sein, er liegt aus der Nase blutend am Boden. Sora hat doch nicht etwa meine Forderung erfüllt? „Sora? Alles okay?“ will ich wissen, als ich bei den dreien angekommen bin. „Klar, aber du schuldest mir nen ausführlichen Bericht.“ entgegnet er sofort und zeigt auf Jake. „Sora was crazy. He beated Jake.“ ist Roxas total aus dem Häuschen. Aber ich freue mich echt für Sora, es muss ihm irre viel Kraft und Überwindung gekostet haben, seinem Feind eine runterzuhauen. Der is mittlerweile wütend abgezogen. „Hast du gehört? Ich will alles wissen.“ erinnert mich Sora nochmals. „Alles was du willst.“ gebe ich zurück und küsse Sora auf die Wange, die sofort rot anläuft. „Aber am besten erzähl ich dir das heute Abend, es is ja nicht grade jugendfrei.“ „Okay. Aber jetzt sollten wir mal wieder in den Pausenhof.“ entgegnet Sora und wir gehen wieder vor. Wie sich herausstellt kommen wir gerade rechtzeitig zum Aufbruch. Jake sieht uns zwar etwas schief an, aber er hat´s nicht anders verdient. „Are you alright?“ fragt Axel als wir wieder bei ihm ankommen. „Yes, Sora was a little crazy. He say fuck you to Jake and then he beated him and Jake´s nose was bleeding.“ erzählt Roxas total aus dem Häuschen. Ihn hat es wohl am meisten überrascht, dass Sora einfach zugeschlagen hat. „Einwandfrei Sora, ich hab doch gesagt das klappt.“ lobt Axel Sora. Jetzt wird mir auch bewusst, dass Axel, Jake nicht von Roxas, sondern von Sora kennt. Über das müssen sie im Krankenhaus gesprochen haben. „Habt ihr darüber im Krankenhaus gesprochen?“ frage ich nach. „Ja, auch.“ antwortet Axel nur und ich merke, dass er auf jeden Fall etwas vor mir verheimlicht. Sie müssen noch über vieles anderes gesprochen haben, aber Axel scheint Sora versprochen zu haben, mir nichts darüber zu sagen. „Hmm okay.“ murre ich nur, das mir die beiden nichts erzählen, wurmt mich schon. Ich meine ich könnte ja raten um was es geht, aber damit habe ich immer noch nicht Gewissheit. Schließlich laufen wir los, heute besuchen wir das Nationalmuseum von Tokio, wir waren dort mit der Schule schon so oft, dass ich alles auswendig kenne. Es wird sicher totlangweilig, aber immerhin bin ich nicht allein und habe Sora, dem ich alles zeigen kann. „Wo gehen wir eigentlich heute hin?“ will Sora plötzlich wissen. „Ins Nationalmuseum, ich kann dir alles zeigen. Wir waren schon tausendmal mit der Schule dort.“ erzähle ich. „Cool, ich freu mich schon.“ entgegnet Sora lächelnd. Seit seiner Begegnung mit Jake, scheint er beste Laune zu haben, wie gerne würde ich sie noch steigern, aber ich habe keine Ahnung wie. So fröhlich war er seit seiner Ankunft nicht. Heute dürfen wir sogar gleich ohne Begleitung losziehen und diesmal ist unsere Vierergruppe endlich komplett sodass sich einer von uns nicht so verloren vorkommt. „Also was willst du zuerst sehen?“ frage ich. „Egal, ich geh wohin du willst.“ antwortet Sora. „Dann machen wir die Hallen nacheinander durch. Habt ihr was dagegen?“ wende ich mich an Axel und Roxas. „Nee, mach was du willst, du kennst das Ding eh so wie deine zweite Heimat.“ erklärt Axel. „Okay, dann hol mal das Quiz heraus. Ihr habt doch bestimmt wieder eins bekommen.“ fällt mir da ein. Auch wenn ich viel hier drin weiß, aber alles weiß ich nicht auswendig. Sora kramt unterdessen in seinem Rucksack und sucht den Zettel. „Quiz? Ist das so üblich?“ erkundigt sich Axel. Stimmt er weiß ja noch gar nichts davon. „Ja, die Lehrer erhoffen sich davon, dass wir so zusammenarbeiten und außerdem bekommt die Gruppe, die am Ende das beste Ergebnis hat einen Preis. Hier.“ erklärt Sora und hält uns den Zettel mit den Fragen hin. „Zeig mal.“ sagt Axel und nimmt sich den Zettel. Nach reichlichem Durchschauen, gibt er ihn mir wieder zurück. „Ich glaube, dass is dein Spezialgebiet, es geht fast nur um japanische Geschichte.“ erklärt Axel. Das ist sein Hassfach, da schreibt er nämlich immer von mir ab, dafür mach ich das immer in Biologie, denn da is Axel wirklich einsame spitze. Schließlich laufen wir los, schauen uns zuerst die Haupthalle Honkan an, sie besteht aus 25 Räumen mit alten japanischen Skulpturen, Textilien, Rüstungen, Schwertern, Keramiken, Malereien, Kalligraphien und Metall - und Lackarbeiten. Die Quizfragen dazu habe ich schnell ausgefüllt, sodass wir gleich danach in die Nebenhalle Hyokeikan weiter gehen können. Unterwegs treffen wir auch mal Jake, aber Sora wirft ihm sofort einen abwertenden Blick zu, genauso wie ich. Jake´s Gesichtszüge bleiben jedoch unverändert, er läuft einfach mit Shingo und zwei anderen Jungen an uns vorbei. In der Halle selber, die 1909 wegen der Hochzeit des künftigen Kaisers Taisho erbaut wurde, schauen wir uns die archäologischen Funde an, die dort gelagert sind. Als nächstes erkunden wir die Schatzkammer Horyuji. Sie is nur donnerstags offen und auch dann nur wenn’s nich regnet oder feucht is, das liegt daran, dass dort sehr alte buddhistische Kultgegenstände und Kunstwerke aus dem Tempel Nara. Der wiederum ist die Geburtsstätte des japanischen Buddhismus, deshalb sind dies Exponate auch von unschätzbarem Wert. Und zum Schluss schauen wir uns noch die 4. Halle Toyokan an. Hier lagern ausschließlich asiatische Antiquitäten. Wir können alle archäologische, historische und kulturell interessante Exponate aus China, Südostasien und Indien bewundern. Besonders Sora scheint sich dafür zu interessieren, hier kann er fast allein alle Fragen auf dem Zettel beantworten. Schließlich haben wir alles angeguckt, wahrscheinlich waren wir auch die einzigen, denn wir sind die letzten die zum Ausgang zurückkehren. Alle anderen sind wahrscheinlich nur mal durch ein oder zwei Hallen gelaufen, aber ich liebe dieses Museum und das wollte ich Sora zeigen und ich glaube er hat es auch verstanden. „Du? Riku?“ fragt Sora, als wir uns von Axel und Roxas verabschiedet haben. Ich nicke nur. „Ich hab Hunger, aber ich kann die Fertiggerichte nich mehr ab. Können wir nich irgendwas kochen?“ will er wissen. Kochen?? Ich?? Das wäre wahrscheinlich genauso wenn Axel versuchen würde bei mir sanft zu sein. „Ähhh, du weißt doch, ich bin nicht der beste Koch.“ entgegne ich. „Aber ich und Spagetti Bolognese werde ich schon hinbekommen. Du musst dich um gar nichts kümmern, ich koche alles alleine, ich will nur keine Fertiggerichte mehr essen.“ bettelt Sora förmlich. Na gut, wenn er sich so sicher ist, dann soll er´s machen. „Dann komm, wir kaufen ein.“ antworte ich fröhlich und wir laufen zum nächsten Supermarkt. „Also ich denke wir haben alles zu Hause bis auf Hackfleisch und Spagetti. Kaufst du das Hackfleisch und ich die Spagetti??“ frage ich als wir dann im Supermarkt sind. „Gibst du mir Geld? Oder soll ich´s mitgehen lassen?“ will Sora grinsend wissen. Er macht zwar jetzt nur nen Spaß, aber wenn er wüsste, was ich hier drin alles schon mitgehen lassen habe, würde er sich wundern. „Hier, wir treffen uns dann draußen.“ gebe ich nur zurück, gebe Sora Geld und suche dann die Spagetti. Als ich so durch die Regale schlendere fällt mir vieles ins Auge was mich schon wieder reizen würde, doch ich sollte mich zurückhalten. Sora würde es nicht gut finden. Doch als ich dann kurz vor der Kasse stehe, sehe ich die Zigaretten. Sie zu klauen is noch viel einfacher als nem kleinen Kind nen Lutscher wegzunehmen und wenn Mama mir nich mal wieder Geld bringt, dann sind die Vorräte bis morgen erschöpft. Ich muss einfach welche mitnehmen, aber was wird Sora wohl sagen wenn er es mitbekommt?? Ein paar Momente stehe ich noch zögernd vor dem Regal, ehe ich mich kurz umschaue und zwei Schachteln einstecke. Wie immer komme ich ganz normal durch die Kasse, niemand bemerkt etwas, aber es ist auch selten leicht. An der Kasse sitzt immer eine Freundin meiner Mutter, die mich noch kennt als ich ein Kind war und weiß, dass das Musterkind doch nie etwas stehlen würde. Als ich dann draußen bin, stecke ich mir erstmal eine Zigarette an, während ich auf Sora warte. Einige Minuten später ist er dann auch da, doch er sieht ganz und gar nicht freundlich aus. „Gib die Zigaretten zurück.“ herrscht er mich an, kaum dass er neben mir steht. „WAS? Welche Zigaretten denn?“ stelle ich mich dumm. Was muss er auch alles mitkriegen?? „Die, die im Regal fehlen. Die Verkäuferin wollte es mir anhängen, du Trottel.“ erwidert er. Darüber muss ich fast lachen. So ein Stöpsel wie Sora, würde doch niemals klauen. „Und??“ gebe ich nur zurück. „UND???? Sag mal bist du übergeschnappt??? Was hättest du gemacht wenn sie mir nicht geglaubt hätte, dass ich es nicht war?“ will Sora wissen. „Dann hätt ich´s schon zugegeben, aber es ist doch alles glatt gegangen. Also was machst du mir hier so eine Szene?“ frage ich unbekümmert. Er soll sich nicht so anstellen, schließlich ist überhaupt nichts passiert. „Du bist verrückt, echt. Mir hätte sonst was passieren können. Nächstes Mal weih mich gefälligst in sowas ein.“ verlangt er. „Es war so nich geplant, aber als ich die Schachteln dann gesehen habe, konnte ich halt nich anders. Aber wenn du es schon ansprichst, wir könnten sowas öfter durchziehen.“ schlage ich vor. Doch Sora scheint das ganz und gar nicht zu gefallen, er wird wirklich rasend uns macht mich total zur Sau. „Das war das erste und das letzte Mal, dass ich mit dir einkaufen war und wir uns dabei getrennt haben. Wenn du sowas nur noch ein einziges Mal machst, dann...“ fängt er an, doch er wird schneller gestoppt als ihm wohl lieb ist. Meine Lippen liegen zärtlich an seinen, warten auf Sora´s Reaktion, doch er scheint mehr als überrumpelt. Nach einigen Momenten scheint er sich gefangen zu haben und stößt mich weg. „Ich hab dir schon gesagt, ich hasse Spiele und das war ja nun bestimmt nicht Ernst gemeint.“ erwidert er wütend und läuft einfach weiter. Leider wiedermal in die falsche Richtung, sein Orientierungssinn ist irgendwie zurückgeblieben, wenn er sich jedes Mal so verläuft. „SORA!!! Falsche Richtung!“ rufe ich ihm nach, bevor er wiedermal mit hochrotem Kopf zurückkommt. Den Heimweg legen wir schweigend zurück, auch zu Hause spricht Sora kein Wort mit mir, nur wenn er nicht weiß wo Töpfe oder Zutaten stehen. Ich lasse ihn in Ruhe, ziehe mich um und decke dann den Tisch, bevor ich ihm beim Kochen zusehe. Ob es wohl Absicht ist, dass sein Po dabei so wackelt oder macht er das um mich zu ärgern? Wenn es Absicht ist, dann hat es auf jeden Fall den gewünschten Effekt, es regt sich schon bald was an mir, aber ich mache mir erst gar nicht die Mühe irgendwie dagegen anzukämpfen, bei Sora würde das so wenig bringen wie bei keinem anderen. „Na bist du noch ganz da?“ will Sora plötzlich wissen und setzt sich unverwandt auf meinen Schoß. „WAS?!“ bin ich total erschrocken und wäre fast aufgesprungen. So wird er doch meine Erregung auf jeden Fall fühlen. „Hat dir mein Kochen gefallen?“ fragt er mit einem lüsternen Ton in der Stimme, der meine Erregung nur noch steigert. Dabei kommt er meinen Lippen so nahe, dass sie sich fast berühren. „Oh jaah.“ keuche ich ungehalten und kann meine Augen nicht von Sora lösen. „Hmmm, weißt du ich muss mich noch umziehen.“ erklärt er dann und zieht einfach seinen Pullunder aus, mit dem er heute schon die ganze Zeit so scharf ausgesehen hat. „Willst du?“ flüstert Sora mit einer Erotik in der Stimme, die mir fast das Blut in den Adern gefrieren lässt, als er sich daran macht, die Knöpfe seines Hemds zu öffnen und fängt auch noch an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Meine Erektion drückt mittlerweile schmerzhaft gegen meine Hose und dann sind da immer noch Sora´s Beine. Ich werde gleich wahnsinnig und dann fragt er auch noch sowas. Ich habe sofort alle Knöpfe offen, will ihn schon küssen, als er einfach seine Finger an meine Lippen hält. „Weißt du? Manchmal spiele ich auch gerne.“ gibt er immer noch mit diesem lüsternen Ausdruck zurück und steht plötzlich auf, aber nicht ohne nochmal über meine Beule zu streichen und fest zu zudrücken, was mir ein lautes Stöhnen entkommen lässt. Sora macht sich leise aus dem Staub, doch ich werde diesen Moment wahrscheinlich nie vergessen. Er war mir so nah, ich hätte ihn einfach nehmen können, hier und jetzt auf dem Küchentisch. Aber ich hab´s nicht getan, ich war viel zu gefesselt von seinen Berührungen, seiner Ausdrucksweise und seinem ganzen Ausstrahlung. Was is nur mit mir los?? Als ich aufstehe werde ich schmerzhaft daran erinnert was ich ja immer noch in der Hose habe. So führt mein Weg ins Bad. Sora´s POV Als ich in mein Zimmer komme, bin ich erstmal gelähmt. Hab ich das wirklich grad getan?? Riku so aufzugeilen hatte ich eigentlich nicht vor. Ich wollte ihn nur ein bisschen reizen, aber dass er so darauf anspringt, hätte ich nie gedacht. Aber es freut mich, dass ich ihn so um den kleinen Finger wickeln kann. Ich muss sagen, auch mal gemein zu sein, ist das beste Gefühl, dass ich bis jetzt hatte. Fröhlich mache ich mich daran mich umzuziehen, vielleicht sollte ich nochmal gemein sein und extra enge Hosen und ein enges Hemd anziehen. Dann würde er wahrscheinlich nochmal so da sitzen und mich bloß die ganze Zeit anstarren. Hmmm witzig wäre das schon, Riku so zu ärgern ist einfach toll. Er hat´s schließlich auch verdient, seinetwegen hält mich die Verkäuferin im Supermarkt immer noch für einen Zigarettendieb. So entscheide ich Riku nochmal so richtig heiß zu machen und suche mir die engste Hose, die ich habe, eigentlich hatte ich die nur dabei, als Ersatzklamotte, aber sie eignet sich doch gut um bad boys mal so richtig heiß zu machen. Danach suche ich mir noch ein Hemd, es ist mir eigentlich schon viel zu klein, aber es ist mein Lieblingshemd und es ist irgendwie in meinem Koffer gelandet. Als ich alles anhabe, wobei ich beim Hemd noch darauf achte, dass die Hälfte der Knöpfe offen ist, gehe ich wieder zurück in die Küche. Leider werde ich enttäuscht, Riku scheint immer noch damit beschäftigt zu sein, sein kleines oder besser gesagt großes Problem verschwinden zu lassen. So stelle ich schon mal mein Essen auf den Tisch und setze mich dann auf einen Stuhl. Keinen Moment später höre ich wie Riku tatsächlich meinen Namen stöhnt. Ich muss mir das Lachen verkneifen so lustig finde ich das. Ein Typ wie Riku lässt sich von mir anmachen, mir, dem kleinen Zwerg. „Hey, na alles fit im Schritt?“ begrüße ich ihn grinsend, als er etwas später in die Küche kommt. Als Riku mich sieht schleicht sich ein überraschter Gesichtsausdruck auf sein Gesicht, doch der verschwindet sehr schnell wieder, als er meine Frage hört. „Haha, wirklich witzig. Was sollte das Ganze?“ will er wissen. „Hmmm, weiß nicht was du meinst. Ich dachte du stehst auf Spielchen.“ gebe ich unbekümmert zurück und spiele mit meiner Halskette. Riku´s Augen wandern sofort zu meinen Fingern, bemerken vielleicht jetzt erst, dass mein Hemd fast ganz offen ist. „Am besten essen wir jetzt.“ findet er und setzt sich schnell auf den anderen Stuhl am Tisch. „Okay, kannst du mir Spagetti drauf geben?“ will ich wissen und halte ihm meinen Teller hin. Dabei achte ich darauf, dass er auch ja freie Sicht auf meine Brust hat. Ein Schlucken seinerseits lässt mich beinahe schon wieder in Gelächter ausbrechen, aber ich muss mich zurückhalten. „Ja, klar.“ antwortet er schließlich und nimmt mir den Teller ab. „Und bitte extra viel Soße. Weißt du, ich liebe diese Soße.“ erkläre ich und lecke mir über die Lippen. Sofort sehe ich, dass Riku´s Gesichtsausdruck sich wieder verändert, jetzt sieht er wieder so verfallen aus, wie vorhin. „Ich...auch.“ entgegnet er nur bevor er fast die Soße neben den Teller kippt, weil seine Augen fest an mir kleben. Als ich dann endlich meinen Teller wiederhabe, wünsche ich ihm noch einen guten Appetit und beginne dann zu essen. Mal davon abgesehen, dass das mein zweitliebstes Essen ist und ich echt großen Hunger hatte, bin ich diesmal so schnell mit dem Essen wie lange nicht mehr. Ganz im Gegenteil zu Riku, er wickelt immer wieder die Spagetti an seine Gabel, schaut dann jedoch zu mir und die Spagetti verabschieden sich wieder. So kommt mir eine neue Idee. Langsam stehe ich auf, achte darauf mich zu ungezwungen wie nur möglich zu bewegen und setze mich erneut auf Riku´s Schoß. Ich glaub´s nich, aber ich fühle wieder etwas zwischen seinen Beinen, zwar noch nicht so wie beim letzten Mal, aber man kann kaum behaupten, dass ihn das gerade kalt gelassen hätte. „Ich füttere dich, sonst stocherst du ja ewig in deinem Essen herum.“ erkläre ich, drehe mich um und nehme Riku´s Teller. Doch diesmal werde ich überrascht, Riku zieht mich einfach zu sich herum, die Spagetti verflüchtigen sich auf den Boden, dafür liegen nun Riku´s Lippen auf meinen. Doch selbst wenn ich mich eigentlich beherrschen wollte, ich erwidere den Kuss, reize Riku immer mehr in dem ich ihm nur kleine Berührungen meiner Lippen schenke. Riku scheint auch jegliche Selbstbeherrschung verloren zu haben, stöhnt und keucht in den Kuss, bevor er über meine Lippen leckt und mehr als gewaltsam in meine Mundhöhle eindringen will. Doch so geht das nicht, ganz und gar nicht. Wütend stoße ich ihn weg, wenn er nicht warten kann, dann wird´s wohl nichts. „WAS?!“ fragt er sauer. „WAS??? Ich will nich dass du mir die Zunge in den Hals steckst, klar!!!“ gebe ich mit deutlichem Nachdruck zurück. „Für was war das dann alles?? Du ziehst dich halb aus vor mir, geilst mich so auf, dass ich mir einen runterholen muss und jetzt versuchst du´s schon wieder und dann willst du keine Zungenküsse???“ entgegnet er. Warum ich das mache weiß ich wohl selbst nicht so genau. Na ja, das erste Mal war für den Zigarettendiebstahl, aber jetzt, jetzt hab ich´s nur gemacht, weil es unheimlich Spaß macht Riku so verfallen zu sehen. „Spielchen machen eben Spaß. Ich könnte genau so dich fragen, warum du sagst du magst mich nicht und du dich dann doch wegen mir so aufgeilen kannst.“ erwidere ich. „Na los, sag´s mir.“ „Ach lass mich doch in Ruhe.“ gibt er zurück, steht auf, lässt mich einfach von sich herunterfallen und schließt sich in sein Zimmer ein. Was war das denn jetzt??? Hat er denn soviel Angst über Gefühle zu reden?? Ich meine wenn ihn das so durcheinander bringt, hätte ich das doch nie angefangen. Aber lustig war´s trotzdem. Seufzend putze ich Riku´s Spagetti vom Boden auf, stelle unsere beiden Teller in die Spülmaschine und fülle für Riku noch nen Teller, bevor ich die Töpfe abspüle und wieder aufräume. Dann nehme ich den Teller und gehe zu Riku´s Zimmertür und klopfe dagegen. „Riku? Falls du Hunger hast, ich stell dir nen Teller vor die Tür.“ erkläre ich, bevor ich in mein Zimmer gehe und etwas lese. Kapitel 7: Streit ----------------- Kapitel 7: Streit Ich glaube nach etwa einer Stunde klopft es dann. „Ja.“ gebe ich nur zurück. „Darf ich reinkommen oder kannst du mich nicht mehr leiden?“ will Riku wissen, als er hereinschaut. Dass er das überhaupt fragt. „Komm rein, du Trottel.“ gebe ich zurück. „Danke.“ entgegnet er, kommt rein und setzt sich zu mir auf das kleine Sofa. „Ich wollte mit dir reden.“ erklärt Riku. „Ach echt?? Dann red mal.“ fordere ich ihn auf. Ich höre, das wahrscheinlich lauteste Atmen in meinem ganzen Leben, bevor Riku anfängt. „Ich war wahrscheinlich der größte Trottel auf der ganzen Welt. Ich hab dir gesagt ich spiele gerne und es war alles nicht Ernst gemeint. Aber das stimmt nicht, ich hab dich echt gern und so. Aber ob das Liebe ist weiß ich nicht. Ich meine, ich habe in meinem Leben noch nie Liebe erfahren. Meine Mum und mein Dad haben sich nie besonders gemocht, das Gefühl hatte ich jedenfalls. Den einzigen Menschen den ich wirklich liebe, das ist meine Schwester. Deshalb möchte ich dich bitten, abzuwarten, ich glaube du empfindest auch etwas für mich, hoffe ich jedenfalls, sonst mach ich mich nämlich grad zum Vollidot.“ erzählt er mir. Hmmm, er weiß nicht was Liebe ist? Woher soll ich´s denn wissen?? Ich meine ich mag meine Familie, aber sonst?? Ich bin noch nie einem Mädchen begegnet, das mir gefallen hat und bei dem ich sagen konnte ich liebe es. Und jetzt ist da ein Junge, der was für mich empfindet, genauso wie ich für ihn, aber wir beide nicht bestimmen können was es ist. Wie verworren und doof ist das denn??? „Und das mit dem Klauen tut mir auch Leid. Aber das sind dann so meine Macken, die ich mir wahrscheinlich nicht mehr abgewöhne.“ spricht er weiter als ich nichts erwidert habe. „Weißt du was? Wir beide sind schon dumm.“ stelle ich fest. „Quatsch, nur ich, nicht du.“ entgegnet Riku. „Nein, ich war genauso dumm. Es hat mir Spaß gemacht, dich so aufzugeilen, eigentlich wollte ich dir nur das mit dem Klauen heimzahlen, aber dann war´s einfach zu lustig dein Gesicht dabei zu sehen. Das war nicht in Ordnung.“ kläre ich ihn auf. „Hmmm, weißt du was?“ fragt er. „Was denn?“ will ich wissen. „Du bist echt heiß, wenn du so gemein bist.“ lobt er mich grinsend, doch das lässt nur meine Wangen lichterloh in Flammen aufgehen. „Soll ich den Feuerlöscher holen?“ will Riku wissen und grinst mich weiter an. „Haha, wirklich witzig.“ stelle ich nüchtern fest. „Weißt du? Ich hab da noch ne Frage.“ bemerkt Riku plötzlich. „Was denn?“ will ich wissen. „Woher hast du dieses Outfit? Es ist dir mindestens drei Nummern zu klein.“ erklärt er nochmal grinsend. „Tja, besondere Menschen erfordern eben besondere Outfits, Rikulein. Dass hier hab ich nur für dich angezogen, damit du auch was zu gucken hast.“ entgegne ich, wobei ich Riku´s auffordernden Blick kaum ertrage, der versucht noch weiter an meinem Körper hinab zu schauen, als ihm das halb offene Hemd erlaubt. „Das hab ich. Keine Sorge.“ gibt er ungehalten zurück und leckt sich über die Lippen. Langsam nervt es echt, gerade erzählt er, er weiß nicht was er empfindet und jetzt frisst er mich fast mit seinen Blicken. „Vielleicht ziehst du das morgen Abend auch an.“ schlägt Riku vor. Bitte? Morgen Abend? Was is da bitte? „Wieso sollte ich morgen Abend diese Klamotten anziehen? Ist irgendwas da besonderes?“ wundere ich mich. „Oh ja. Wir gehen weg, mit Axel und Roxas.“ erzählt Riku mir. „Weg? Wohin denn?“ erkundige ich mich. Gut, dass ich das auch mal erfahre. Wahrscheinlich war das wieder so ne fixe Idee von Riku. „Keine Ahnung. Vielleicht in nen Club oder ins Kino, irgendwas machen wir jedenfalls.“ entgegnet Riku. Hmmm ich bin für Kino, mal abgesehen, dass sie mich niemals in nen Club lassen würden, würde ich mich dort wohl bis zum geht nicht mehr blamieren. „Ähhh, ich bin erst 16 und du 17. Wie willst du in nen Club kommen?“ frage ich schließlich nach. „Tja, Vitamin B, Kleiner. Meinem Onkel gehört ein ziemlich cooler Laden und da er mich mag, haben ich und alle meine Freunde, dort freien Eintritt und wir dürfen so lange bleiben wie wir wollen.“ erzählt mir Riku. „Echt? Aber ich will da nich hin.“ beschwere ich mich. Wenn Riku tanzen will oder was trinken, dann werde ich ablehnen, so was mach ich nich. Da könnte er sich noch so verbiegen. „Warum nich? Wir tanzen ne Runde und trinken was. Findest du irgendwas davon schlimm?“ will Riku wissen. „Oh ja. Ich kann weder tanzen, noch werde ich was trinken.“ erkläre ich fest entschlossen. Bin mal gespannt was er jetzt sagt. „Sora, Sora, Sora, erstens werde ich dir schon zeigen, wie man tanzt, zweitens musst du nichts Alkoholisches trinken wenn du nicht willst und drittens können wir immer noch ins Kino falls es dir dort nicht gefallen sollte. Ist das in Ordnung?“ fragt er. WAS??? Was ist mit ihm los? So verständnisvoll kenne ich ihn nun gar nicht, so hab ich ihn nur auf dem Balkon erlebt. Aber es war wirklich schön, diese Seite an Riku kennen zu lernen. „Ich...okay.“ stimme ich zwar zögernd aber trotzdem zu. „Jaaaah, das is echt cool von dir. Was willst du jetzt machen?“ erkundigt er sich. „Keine...warte mir fällt da was ein. Du schuldest mir noch was.“ bemerke ich. Ich will es jetzt endlich wissen, schließlich musste ich dafür Jake schlagen und das war wohl etwas was mich sehr, sehr viel Überwindung gekostet hat. „Hmmm, mein Bericht?“ will Riku wissen. Ich nicke nur auffordernd, will endlich wissen wie es wohl für Riku war. „Bist du wirklich darauf vorbereitet?“ erkundigt er sich nochmal, bevor er nach einem weiteren Nicken meinerseits anfängt zu erzählen. Bei einigen Stellen komme ich ja aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Riku und Axel zusammen, das is echt brutal. Bei dem was die gemacht haben, wäre ich wohl schon abgekratzt, aber so langsam bekomme ich echt Lust, es mal mit nem Jungen zu probieren. Vielleicht mit einem ganz bestimmten, grinse ich in mich hinein. „Wow, bin ich müde.“ gibt Riku zu, als wir ausführlich über das Thema diskutiert haben und gähnt ausgelassen. „Hmmm ich auch, deine Erzählungen schlauchen ganz schön.“ bemerke ich und stehe auf um mich zu strecken. „Willst du sie nich mal selber erleben?“ flüstert Riku plötzlich in mein Ohr und schlingt seine Arme von hinten um mich. Doch ich bin diesmal echt nicht in Stimmung, ihn einfach anzumachen oder sonst was. So stoße ich ihn einfach weg. „Wollte sich hier nich einer erst über seine Gefühle klar werden?“ will ich wissen. Riku sieht mich etwas zerknirscht an, aber schließlich hat er selber gesagt, er will erst wissen was er für mich empfindet. „Sorry, aber manchmal geht´s einfach mit mir durch.“ erklärt Riku ehrlich. Na gut, ich will ihm verzeihen, dass ich mir hier so genüsslich strecke is ja nun auch nich üblich. „Schon okay, ich mach mich dann mal bettfertig.“ erkläre ich, nehme mir meinen Schlafanzug und verziehe mich ins Bad. Erstmal unter die Dusche, darauf hab ich schon den ganzen Tag gewartet. Hier kann ich immer am besten nachdenken, aber zu diesem Tag gibt es wohl kaum noch was hinzuzufügen außer, er war echt geil. Zuerst dass ich Jake eine runter gehauen habe, dann der Museumsbesuch, dann das Einkaufen und Kochen und dann noch unsere Aussprache und Riku´s Erzählung. Ich glaube so glücklich war ich lange nicht mehr, was mir jetzt noch fehlen würde, wäre Riku als Kopfkissen. Es war so schön mit ihm einzuschlafen und mich an ihn zu kuscheln, als ich das erste Mal alleine in diesem Schrank geschlafen habe, wäre ich fast verzweifelt. Ich hab Riku so vermisst und wollte, dass er bei mir ist. Ob ich ihn wohl fragen kann? Wird er mich dann nicht schief ansehen und sagen: „Wollte sich hier nich einer erst über seine Gefühle klar werden?“ Ich könnte es ihm auf keinen Fall verübeln, aber was soll´s eigentlich? Es gibt keine blöden Fragen, nur blöde Antworten also auf geht´s. Fröhlich gehe ich aus der Dusche, föhne meine Haare und ziehe gemütlich meinen Schlafanzug an, ehe ich Riku suche. Wieder einmal finde ich ihn auf seinem Balkon, mir ist schon längst klar geworden, dass das sein Lieblingsplatz ist. Langsam schleiche ich mich an ihn heran, bin so leise wie möglich, damit ich ihn ein bisschen erschrecken kann. „Findest du nicht auch, dass Tokio nachts aussieht wie ein endloses Meer aus Lichtern?“ erschrecke nicht ich Riku, sondern er mich. Wie konnte er mich nur hören, ich war so leise wie es ging. „Ich...doch, es ist echt toll.“ entgegne ich und gehe zu ihm. Lange stehen wir stumm da, schauen auf die Stadt hinab und hängen unseren Gedanken nach. Schließlich streckt Riku sich und gähnt wieder. „Ich geh dann mal schlafen.“ erklärt er und will schon reingehen, als ich ihn am Arm festhalte. „Warte, bitte.“ bettele ich und setzte einen Dackelblick auf. „Wasn los?“ will er nur wissen und bleibt mir gegenüber stehen. „Ich...Riku...du, könnte ich mit bei dir schlafen?“ druckse ich herum. Riku schaut mich zuerst verwundert an, dann breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Komm, little Sora, wir gehen schlafen.“ gibt er grinsend zurück, nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Ich springe sofort freudig auf´s Bett, bin echt happy, dass er nicht nachgefragt hat, warum ich es will und kuschele mich ins Bett. Riku kommt ein paar Minuten später, nachdem er sich seine Schlafklamotten angezogen hat und legt sich neben mich. Wenn ich jetzt mutig wäre, dann würde ich mich an ihn kuscheln, aber was er wohl davon hält?? Aber was soll´s, heute ist schon so viel gut gelaufen, da sollte, dass doch auch noch klappen, oder? Langsam aber bestimmt rücke ich näher, schlinge schließlich meine Arme um ihn und lege meinen Kopf an seine Halsbeuge. Es dauert zwar einige Momente, aber Riku erwidert lächelnd die Umarmung und zieht mich noch näher an sich. „Gute Nacht.“ flüstert er und haucht mir einen Kuss auf die Haare. Ich bin schon total schläfrig, murmele nur noch „Gute Nacht“ bevor ich bald schon einschlafe. Am nächsten Morgen werde ich durch lautes Geschrei wach, verschlafen öffne ich meine Augen. Riku ist nicht mehr da, dafür höre ich seine Stimme und die seiner Mutter, wie sie lautstark über etwas diskutieren. Es dauert wohl länger als ein paar Minuten bis ich begreife, dass es in dieser Diskussion um mich geht. Seine Mutter macht ihm doch nicht etwa Vorwürfe weil wir zusammen in einem Bett geschlafen haben und ein bisschen gekuschelt haben?? Das is doch echt doof. Aber wenn es so ist sollte ich Riku mal behilflich sein, schließlich war ich es, der wollte, dass wir zusammen schlafen. Schnell stehe ich auf und gehe in die Küche, woher auch die Stimmen kommen. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht?? Zwei Jungen?? Riku, das heißt, du bist schwul.“ höre ich die Stimme von Riku´s Mutter. „Ach nee. Wirklich? Hätte ich nich gedacht, du bist ganz schön schlau.“ stellt Riku belustigt fest. Dass er das Ganze wunderbar findet war ja klar. „Noch so eine Bemerkung und du kannst dir ab heute eine neue Bleibe suchen.“ droht seine Mutter. Ich glaub ich hör nicht richtig?? Riku, rausschmeißen?? Kommt gar nicht in Frage, da sollte sie sich erstmal an ihre eigene Nase fassen. Wer hat ihn denn tagelang alleine gelassen? Wieder überrascht mich Riku, als ich von ihm ein Kichern höre. „Du willst mir unsere Wohnung verbieten? Ich bin ja mehr hier als du. Du verziehst dich schließlich immer zu deinem Lover.“ gibt Riku zurück und lacht weiter. Es ist ein dreckiges, hartes Lachen, vielleicht ein bisschen zu hart, aber irgendwie sollte Riku´s Mum doch auch kapieren, dass sie nicht so mit ihrem Sohn umspringen kann. „Beleidige IHN nicht.“ erwidert seine Mutter wütend. „IHN?? Warum betonst du das nur so? Bist du schon wieder nem Typen hörig? Läufst ihm wie ein winselnder Hund hinterher?? Du bist echt armselig, weißt du das?“ fragt Riku abfällig, bevor ich Schritte höre. „Ich geh jetzt mit Sora frühstücken. Wir haben ja nix mehr. Tschüß.“ verabschiedet sich Riku und kommt zu mir auf den Flur. Na toll, jetzt wollte ich mich eigentlich für Riku einsetzen, aber zu lauschen war einfach zu interessant. „Hey, machst du dich fertig? Wir gehen frühstücken.“ erklärt mir Riku, als wäre der Streit mit seiner Mutter nie gewesen. Ihn jetzt danach zu fragen, wäre wohl das Dümmste was ich machen könnte. „Ähhh ja, sofort.“ entgegne ich nur, bevor ich Klamotten anziehe und meine Morgentoilette erledige. Riku´s Mutter scheint sich damit abgefunden zu haben, dass Riku im Moment nicht zu bremsen ist, ich sehe sie nicht und höre sie auch nicht. Schließlich gehen wir los, Riku fängt wieder an zu rauchen. Ich sollte ihn zuerst mal ein bisschen in Ruhe lassen, sonst kommt er doch noch wütend daher. „Du fragst ja gar nix. Willst du nicht wissen, warum ich und Mum uns gestritten haben?“ fängt er dann doch von selber an. Wow, das is ja toll, jetzt muss ich gar nicht mehr fragen. „Na ja, schon, aber ich wollte dich erst ein bisschen abkühlen lassen.“ erkläre ich. „Is nicht nötig. Mir geht das Ganze so langsam am Arsch vorbei. Ich meine solange ich Geld habe, brauch ich sie nich.“ entgegnet er. Na toll und woher hat er das Geld? „Hast du gestohlen? Geld, meine ich.“ antworte ich. „Hmmm, so in der Art. Mum hat ihren Geldbeutel liegen lassen und er hat mich richtig angelächelt weißt du?“ fragt er. Super, wirklich, was soll ich jetzt dazu sagen. Ich finde es nicht okay, wie Riku´s Mum ihn behandelt, trotzdem finde ich es auch nicht okay, dass er ihr einfach Geld wegnimmt. „Du findest es nicht in Ordnung oder?“ ahnt Riku schon was mit mir los ist. „Ja, so ähnlich. Ich finde beides nicht in Ordnung. Wie deine Mutter mit dir umspringt und wie du mit ihr umspringst.“ erkläre ich. „Dann solltest du wohl mit ihr reden. Sie mosert schließlich ständig an mir rum. Weißt du warum wir uns gestritten haben?“ will er wissen. „Nein, aber es ging wohl darum, dass du schwul bist.“ entgegne ich. „Ohh ja, darum ging es. Sie kam heute früh in mein Zimmer, du hast noch fröhlich geschlummert, aber ich hab ein bisschen auf dir herumgestreichelt. Das hat Mama gesehen. Sie hat mich aus dem Bett gezerrt und in die Küche befördert. Dann hat sie sofort angefangen an mir herum zu schreien. Was mir einfiele mit einem Jungen rumzumachen? Und dich einfach zu verführen, wo du doch so ein unschuldiger Junge bist.“ erzählt Riku nun. Ich muss fast lachen, wenn die wüsste, was da gestern in der Küche war, hielte sie mich wahrscheinlich nicht mehr für unschuldig. „Was hast du gesagt?“ will ich wissen. „Dass es mir egal ist, was sie sagt. Dass mich Jungen einfach mehr anziehen und dass ich mir ihr dummes Geschwafel nicht länger anhöre.“ antwortet Riku. Was?? Nichts, dass ich es auch wollte??? „Hmmm, hast du nicht gesagt, dass ich es eigentlich war, der mit dir schlafen wollte?“ erkundige ich mich schließlich. „Nein, sollte ich? Ich dachte, dir is es peinlich oder sonst was, wenn ich erzähle, dass du schwule Anwandlungen hast.“ erklärt Riku. Wieder muss ich mein Lachen zurückhalten. So denkt er an mich? Hätte ich nie gedacht. Ich hätte eher gesagt, es ist ihm egal, anderen zu sagen, dass ich mir mit meinem Ufer nich so ganz sicher bin. Riku hat unterdessen ausgeraucht, tritt gerade die Zigarette aus. „Weißt du, Riku? Das war echt lieb von dir. Danke.“ flüstere ich und küsse ihn auf die Wange. „Und jetzt gehen wir frühstücken oder?“ füge ich noch hinzu, als er mich mit einem staunenden Blick ansieht und ich seine Hand nehme. Kapitel 8: Pandas ----------------- Kapitel 8: Pandas Riku´s POV „Wo gehen wir hin?“ will Sora wissen. Doch ich bin noch total abwesend. Wieder war er es der mich völlig überrascht hat. Er küsst mich einfach und jetzt laufen wir tatsächlich Händchen haltend durch die Straßen. „Zum Bäcker. Ich muss mir das Geld so einteilen, dass es heute Abend auch noch reicht. Deshalb dachte ich mir wir kaufen uns ein Gebäck oder so was.“ erkläre ich schließlich, nachdem ich meine Stimme wieder gefunden habe. „Hmmm, weißt du was? Ich lad dich ein.“ schlägt Sora fröhlich vor. Mal überlegen, dagegen hätte ich ja nichts, aber ich finde Sora sollte von dem Geld, das er mit nach Japan gebracht hat, bessere Sachen kaufen, als unser Frühstück. „Quatsch, spar dir dein Geld lieber für wichtigere Dinge.“ antworte ich. „Aber...du...du bist mir doch wichtig.“ entgegnet Sora jetzt wieder total schüchtern und leise. Manchmal werde ich echt nicht aus ihm schlau, da is er so verkehrt wie eine Katze die gerne badet. „Na gut, dann nehm ich die Einladung gerne an.“ versichere ich ihm lächelnd, als wir beim Bäcker ankommen. Nachdem wir dann beide ein Schokohörnchen und einen Kakao getrunken haben sind wir nun auf dem Weg zur Schule. „Wo gehen wir eigentlich heute hin?“ fragt Sora und schaut mich an. „Zum Ueno-Zoo und danach noch zum Ueno-Park.“ antworte ich. Eigentlich finde ich das ja ziemlich langweilig. Was soll an diesen Tieren schon interessant sein oder warum soll ich mich in einem Park herumtreiben wo nur glücklich Familien, Paare oder Rentner sind? Aber mit Sora wird es mir bestimmt nicht langweilig und insgeheim hoffe ich ja, dass er mit mir auf dem See im Park Boot fährt. Denn auch wenn ich sonst nich so eingestellt bin, finde ich dass furchtbar romantisch. „Hmmm klingt toll. Was sind da alles für Tiere?“ will Sora wissen. „Alles Mögliche. Aber die Leute schauen sich am liebsten die zwei großen Pandas an. Sie waren ein Geschenk aus China für den Zoo.“ erkläre ich. Als ich noch klein war, haben wir mal nen Familienausflug dorthin gemacht. Damals lief noch alles glatt mit Mum. „Au ja, Pandas sind so süß.“ ist Sora plötzlich total aufgeregt. Ich wusste, dass würde ihm gefallen. „Nicht nur die Pandas.“ bemerke ich grinsend. „Was? Gibt es denn auch noch Koala-Bären dort?“ wird Sora´s Aufregung immer größer. Er scheint nicht gecheckt zu haben, wen ich eigentlich meine. „Nein, ich meinte dich.“ erkläre ich ihm nun, woraufhin seine Wangen wieder feuerrot anlaufen. Er sollte sich echt mal nen Feuerlöscher zulegen. „D...dd...danke.“ stottert er, als wir bei der Schule ankommen und sich unsere Wege erstmal trennen, da wir uns wieder bei unseren Lehrern melden müssen. Ich habe das schnell erledigt, sodass ich mich auf eine der vielen Bänke im Pausenhof setzen kann und mir noch eine Zigarette anzünden kann. „Hey, Rauchen is hier verboten, schon gewusst?“ fragt mich plötzlich eine altbekannte Stimme. Axel steht mit einer Zigarette vor mir. „Dann solltest du wohl auch ausmachen.“ gebe ich zurück, als er sich setzt. „Und wie läuft es zwischen euch?“ füge ich noch hinzu, da ich Roxas noch nich gesehen habe. „Gut, Roxas is echt süß. Gestern haben wir zusammen gekocht.“ erzählt Axel lächelnd. „Ohh Mann, erinnere mich bloß nicht ans Kochen.“ seufze ich. „Was? Warum denn? Hast du etwa gekocht?“ will Axel wissen. Nein, Gott sei Dank nich, da hätte sich Sora wahrscheinlich übergeben. „Nein, nein, Sora hat gekocht.“ entgegne ich. „Na und? Hat´s dir nich geschmeckt?“ fragt Axel. „Doch es war wirklich lecker.“ lobe ich Sora. „Aber die Zubereitung war noch viel leckerer.“ „Häh? Jetzt erzähl doch mal von Anfang an, sonst werde ich aus deinem Gerede nicht schlau.“ will Axel nun alles wissen. „Wir waren auf dem Heimweg und Sora hat sich beschwert, dass er keine Fertiggerichte mehr sehen kann. Da ich nicht kochen kann, hat er vorgeschlagen, dass er Spagetti Bolognese macht. Ich war einverstanden und wir sind einkaufen gegangen. Er hat Hackfleisch gekauft und ich die Spagetti. Ich war früher fertig, konnte aber nich widerstehen, Zigaretten mitgehen zu lassen. Es ging alles glatt, aber dafür hat die Tussi, Sora für den Täter gehalten. Er hat mich dann zur Sau gemacht was das sollte, aber es hat mich wenig interessiert, schließlich is er da ganz normal wieder raus gekommen. Für mich war die Sache gegessen, aber für Sora noch lange nicht. Er hat wie soll ich sagen, sein Kochen mit etwas ganz Bestimmten gewürzt. Nämlich absolut geile Bewegungen, Blicke und alles drum und dran. Du kannst dir sicher vorstellen, dass mich das nicht kalt gelassen hat. Aber das Beste kommt erst noch. Als er dann fertig war, hat er sich auf meinen Schoß gesetzt und sich halb vor mir ausgezogen, ich konnte nicht mehr. Doch als ich gedacht hatte, Sora will es auch, hat er mich einfach sitzen lassen und is in sein Zimmer verschwunden. Na ja ich hab mir dann Abhilfe im Bad verschafft, doch als ich zurück kam saß Sora in den wirklich engsten Klamotten, die ich je gesehen hatte in der Küche und na ja er war wieder so verführerisch, dann wollte er mich füttern, aber ich war am Ende. Ich wollte ihn jetzt endlich spüren. Seine Lippen, seine Haut, was weiß ich. Auf jeden Fall haben wir uns geküsst, als ich dann nen Zungenkuss daraus machen wollte, hat er völlig abgeblockt. Dann haben wir uns gestritten und ich bin in mein Zimmer verschwunden.“ erzähle ich ihm nun alles. Doch Axel findet, das Ganze auch noch witzig und fängt an zu lachen. „Hat sich also der große Riku von einem kleinen, unschuldigen Jungen heiß machen lassen. Riku, Riku, an deiner Kondition musst du noch arbeiten.“ rät er mir. „Das is nicht witzig. Mann, Axel, ich glaub ich hab mich echt verliebt in ihn. Is dir klar, was das heißt?“ frage ich. „Ja, natürlich. Es wird ernst, aber so wie ich das sehe, geht es Sora nicht anders. Aber er braucht viel mehr Zeit um sich das einzugestehen als du. Er war schließlich noch nie mit irgendjemanden zusammen.“ erklärt Axel mir. Wow, so viel Feingefühl hätte ich ihm nich zugetraut, er sollte wirklich öfter einen Freund haben. „Platz da!!! Ich will mich auch setzen.“ steht Sora plötzlich mit Roxas vor uns und quetscht sich zwischen mich und Axel. Roxas hingegen setzt sofort auf Axel´s Schoß. „Sagt mal warum braucht ihr eigentlich immer so lange um euch bei eurem Lehrer zu melden?“ will ich wissen. Ich meine in der Zeit wo die bei ihrem Lehrer waren habe ich und Axel schon endlos gequatscht. „Wir waren doch nich so lange bei unserem Lehrer. Wir mussten reden. Ihr zwei wohl auch, oder?“ fragt Sora. Hmmm, dann hat er Roxas vielleicht auch von gestern erzählt. „Jaja, wir sollten wohl jeden Morgen ne Konferenz abhalten.“ findet Axel, als er sich kurzzeitig von Roxas löst, da die beiden, kaum, dass Axel seine Zigarette ausgemacht hatte, sofort angefangen haben zu knutschen. „Axel, come, we have to go now.“ erklärt Roxas plötzlich, steht auf und zieht Axel mit sich. „What?? Roxas??...“ fängt Axel an, doch Roxas zeigt keine Gnade und zieht ihn immer weiter mit sich. „Wohin gehen die beiden?“ will ich wissen. „Keine Ahnung.“ entgegnet Sora sofort. Sicher. Er hat ja wirklich keine Ahnung. „Sag schon, du weißt es doch.“ gebe ich zurück. „Nein, weiß ich nich.“ antwortet Sora. „Hast du Jake schon gesehen?“ lenkt Sora plötzlich ab. Na gut, wenn er es mir nicht sagen will, Axel wird es mir schon erzählen. „Nee, was is mit ihm?“ frage ich. „Seine Nase hat ein wunderschönes Pflaster.“ erzählt Sora grinsend. „WAS?? Echt?? Und du machst dir keine Sogen, dass dein Lehrer dich deshalb irgendwie bestraft?“ will ich wissen. Eigentlich hätte ich gedacht, Sora macht sich bei so was in die Hosen, aber er is ganz ruhig. „Quatsch, wenn Jake das irgendjemanden erzählt, dann is doch sein ganzes Image dahin. Er hat sich vom Klassenstreber schlagen lassen. Was denkst du wo er dann in der Klassenhierarchie wäre?“ fragt Sora. „Ganz unten natürlich.“ verstehe ich nun was Sora meint. „Du bist genial.“ „Ich weiß, dass hab ich mir auch überlegt, als ich ihn geschlagen habe.“ erklärt Sora lächelnd. „Komm, ich glaube wir müssen gehen.“ fügt er noch hinzu, als sich die anderen Schüler langsam sammeln. Und wo sind jetzt Axel und Roxas?? „Aber was is mit den anderen?“ frage ich. „Die sind schon da. Schau.“ fordert Sora mich auf und zeigt mit dem Finger auf Roxas und Axel. „Dann gehen wir zu ihnen.“ schlage ich vor. „Nein, warte.“ hält Sora mich zurück. „Die beiden wollen heute mal alleine sein.“ Ach ja?? Wohl eher Roxas will das. „Will Roxas das?“ frage ich. „Vielleicht.“ antwortet Sora grinsend, als wir losgehen. Diesmal ist der Weg bis zu unserem Ausflugsziel echt witzig. Sora redet andauernd von diesem und jenem, bis er plötzlich den Skatepark auf der anderen Straßenseite erblickt. „Gehen wir da mal hin?? Am Wochenende oder so?“ will er aufgeregt wissen. Bitte?? Sora Uncool will zu nem Skatepark? „Ähhh, kannst du das denn?“ frage ich. „Klar, ich bin voll gut und ich hab sogar schon bei Wettbewerben mitgemacht.“ entgegnet Sora lächelnd. Hier wirkt er so selbstsicher, kein bisschen erinnert er mich an den Jungen der vor ein paar Tagen weinend auf dem Balkon saß. „Dann musst du dir aber ein Skateboard von Axel leihen. Ich bin ne totale Niete im Skaten.“ erkläre ich ehrlich. Ich hab das nur ein paar Mal gemacht, aber ich bin immer voll auf die Schnauze gefallen, dass ich es mir nun ersparen will. „Und Axel kann es?“ erkundigt sich Sora. „Jaaah, ein bisschen, auf jeden Fall mehr als ich.“ antworte ich. „Das is cool, wir können ja mal zusammen dort hingehen.“ macht Sora einen Vorschlag. „Ja, musst ihn halt mal fragen.“ entgegne ich nur. Ich bin an diesen Dingen zwar nicht so interessiert, aber wenn Sora skatet will ich schon mal zuschauen. Schließlich sind wir am Zoo angekommen und nachdem wir unsere Eintrittskarten bekommen haben, erkunden wir diesmal zu zweit den Zoo. Heute ist das erlaubt, heute bekommen wir auch kein Quiz, da dieser Ausflug reines Vergnügen sein soll. „Als erstes will ich die Pandas sehen.“ verkündet Sora, als wir im Zoo sind. „Dann komm, ich zeig dir alles.“ entgegne ich, nehme Sora´s Hand und ziehe ihn mit mir. Er scheint zwar überrascht, aber trotzdem lässt er meine Hand nicht los und sieht mich lächelnd an. „Und hier sind deine Lieblingstiere.“ verkünde ich als wir schließlich bei den Pandas sind. Sora gibt einen Laut des Staunens von sich. „Die sind voll süß.“ erklärt er lächelnd. „Guck mal, sogar ein Baby is dabei.“ Er freut sich wirklich wie ein kleines Kind, aber ich bin froh ihn so fröhlich zu sehen. „Ohhh am liebsten würde ich das Kleine mitnehmen.“ ist er wie vernarrt in das Baby. „Na ja, das is wohl nich so gut. Wo willst du all den Bambus hernehmen?“ frage ich. „Ja, ja, ich weiß, meine Idee is doof. Aber es is so süß.“ antwortet er. „Na ja, so doof, dann auch wieder nich. Ich hab dann noch ne Überraschung für dich.“ entgegne ich. „Häh??? Eine Überraschung?“ ist er sofort total aufgeregt. „Jaaah, aber erst nachher.“ lasse ich Sora zappeln. „Und jetzt sehen wir uns die anderen Tiere an.“ füge ich hinzu und fasse wieder Sora´s Hand. Der Zoobesuch ist wirklich toll, Sora freut sich über alle Tiere wie ein kleines Kind und ist total ausgelassen. Schließlich ist Mittag, jetzt sollen wir uns alle am Eingang treffen. „Geh doch schon mal vor. Ich muss noch deine Überraschung holen.“ erkläre ich und schicke Sora schon mal zum Eingang. Er sieht mich zwar komisch an, aber trotzdem geht er weiter. Ich gehe unterdessen zu den Souvenirständen, bevor ich mich auch auf den Weg zu den anderen mache. „Hey, na du. Ich hab was für dich.“ erkläre ich, als ich bei Sora ankomme. „Meine Überraschung?“ will er wissen. „Jaaah, hier bitte.“ entgegne ich und gebe Sora die kleine Tüte. „Oh my goodness. It´s so cute.“ verfällt er glatt in seine Heimatsprache, als er den kleinen Pandaschlüsselanhänger sieht. „Thank you very much.“ bedankt er sich und springt in meine Arme. Leider kam das viel zu überraschend, sodass ich das Übergewicht bekomme und rückwärts in die Hecke hinter uns falle, Sora auf mir. Ein schmerzhaftes Stöhnen entweicht meinen Lippen. Au, was für eine Hecke haben die denn hier?? Killerdornen oder was? „Oh Riku, tut mir Leid. Das wollte ich nich. Brauchst du irgendwas?? Kann ich was für dich tun?“ ist Sora total aufgeregt, so als würde ich im Sterben liegen. Doch ich muss darüber echt lachen, das Bild das sich Sora hier bieten muss, ist ja auch zu lustig. „Riku?? Was? Warum lachst du jetzt?“ will Sora unsicher wissen. „Nich wegen dir. Es muss doch witzig sein mich so zu sehen, oder?“ frage ich jetzt persönlich nach. „Doch.“ gibt Sora zurück und fängt nun auch an zu lachen. Er klingt wirklich wunderschön dabei, so ausgelassen hab ich ihn noch nie gehört. Ich stehe unterdessen auf, klopfe mir die ganzen Blätter und Zweige von den Klamotten, ehe ich mir durch die Haare fahre, die durch den Sturz ganz schön durcheinander gekommen sind. „Warte, ich besorg dir nen Kamm.“ versichert Sora und verschwindet daraufhin. Ein paar Minuten später kommt er wieder und er hat tatsächlich einen Kamm dabei. „Wo hast du den bitte her?“ will ich wissen. „Von nem Mädchen aus meiner Klasse.“ entgegnet Sora lächelnd und fängt an meine Haare zu kämmen. Ich meine, es muss zwar total lustig aussehen und ein bisschen peinlich is es mir schon mich hier von Sora kämmen zu lassen. Aber trotzdem lasse ich es ohne Widerrede zu. Es is einfach zu schön, wenn er so offen mit mir umgeht und keine Scham zeigt. „Ich bring ihn nur schnell zurück.“ teilt Sora mir mit und läuft mit dem Kamm wieder weg. Ich kann nur den Kopf schütteln, manchmal da is er so mutig und aufgeschlossen und manchmal so ängstlich und völlig unerreichbar. Es is wirklich merkwürdig, am liebsten würde ich ihm dass mal sagen, aber ob das die beste Idee wäre?? „Und jetzt gehen wir in diesen Park, ja?“ will Sora wissen, als wir auf dem Weg dorthin sind. „Mhmm, ja. Magst du so was?“ frage ich. „Ja, die Natur is doch toll. Wir haben auch nen ganz großen Garten.“ erzählt Sora. „Magst du Seen auch?“ erkundige ich mich weiter. Schließlich will ich immer noch mit ihm Boot fahren. „Na ja, das is so ne Sache. Kann ich dir ein Geheimnis erzählen?“ spricht er plötzlich total mysteriös. Was soll das denn jetzt? „Ähh ja.“ gebe ich nur etwas verwundert zurück. „Ich kann nicht schwimmen. Ich traue mich mit dem Asthma einfach nicht.“ flüstert Sora mir zu. Bei jedem anderen hätte ich ja jetzt gelacht. Schwimmen is ja wohl die einfachste Sache der Welt, aber bei Sora is das wohl krankheitsbedingt. „Aber du hast doch erzählt ihr habt nen Pool.“ fällt mir da ein. „Schon, aber da geh ich fast nie rein. Und wenn dann bleibe ich am Rand, wo ich mich festhalten kann.“ erklärt Sora. Das is ja doof. Er kann schon so vieles wegen diesem dummen Asthma nich und jetzt auch das noch. „Dann fällt meine Idee wohl ins Wasser.“ resigniere ich lauter, als ich eigentlich wollte. „Was für ne Idee denn?“ will Sora wissen. „Im Park kann man auf dem See auch Boot fahren. Das wollte ich mit dir machen, aber jetzt wohl nich mehr.“ erwidere ich. „Hmmm, warum denn nich?“ ist Sora überhaupt nicht abgeschreckt. „Weil du...wegen deinem Geheimnis?“ gebe ich fragend zurück. „Das macht nichts. Ich schenk dir eine Bootsfahrt mit mir und wenn wir umkippen, dann musst du mich retten klar!!!“ befiehlt Sora mir. Ach du meine Güte, wie cool is das denn?? Wir werden tatsächlich Boot fahren. „Ohhh Sora, das is toll.“ freue ich mich und hebe ihn kurzzeitig vom Boden ab, wobei ich einen überraschten Laut von ihm höre. „Wow, dass du dich so freust hätte ich nie gedacht.“ gibt Sora zu. „Tu ich aber. Ich wollte schon immer so was machen, mit jemandem der mir auch was bedeutet.“ erkläre ich ganz offen, woraufhin Sora´s Gesicht wieder eine rötlich Farbe annimmt. Den Rest des Weges vertreiben wir uns damit, darüber zu spekulieren, was Roxas und Axel wohl heute noch machen werden. Wobei Sora wirklich interessante Ideen hat, was man im Bett alles machen kann. Wir sollten das bei Gelegenheit auch mal vertiefen. Schließlich sind wir beim Park angekommen und da ich weiß, dass bei den Booten immer der größte Andrang herrscht, nehmen wir die Riku-Abkürzung querfeldein durch den Miniwald, der im Park ist. „Guck mal wir sind die ersten.“ stelle ich fest, als wir dann beim Bootsverleih ankommen und ein paar Leute aus unseren Klassen erst um die letzte Kurve biegen. „Jaaah, aber der Weg war ja auch ne einzige Tourtour. Irgendwas musste uns das ja bringen.“ entgegnet Sora und klopft sich letzte Äste von seinen Klamotten, während ich für unser Boot bezahle. „Komm.“ sage ich dann, nehme Sora´s Hand und ziehe ihn mit mir zu den Booten. Ich habe schnell eins gefunden, in das ich sofort steige und dann Sora beim Einsteigen helfe. Er war natürlich damit einverstanden, dass ich rudere, aber so wollte ich es ohnehin. Bald schon sind wir mitten auf dem See und Sora is ganz begeistert davon, die Landschaft auch mal vom Wasser aus sehen zu können. Mittlerweile ist er viel mutiger geworden und lässt einen Arm ins Wasser baumeln, im Gegensatz zum Anfang, wo er sich krampfhaft an der Sitzbank festgeklammert hat um nich in den See zu fallen. „Und wie findest du es?“ will Sora wissen. „Mit dir is alles schön.“ entgegne ich sofort, ohne groß darüber nachzudenken, ziehe die Paddel ins Boot und setze mich neben Sora. Er is ganz still, sieht mich nur mit seinen großen Augen an. Was er wohl jetzt denkt? „Du bist so süß.“ flüstere ich und streiche ihm die Strähnen aus dem Gesicht. Immer noch bleibt Sora still, dafür habe ich wieder die Röte auf sein Gesicht gezaubert. „Und einen solchen Charakter wie du, besitzt kein anderer.“ spreche ich weiter und komme Sora´s Gesicht immer näher. Sora´s POV „Du bist so süß.“ dieser Satz klingt mir gerade tausendfach in meinem Kopf wieder, dazu mein Herzklopfen, dass kaum zu überhören ist. „Und einen solchen Charakter wie du, besitzt kein anderer.“ lobt Riku mich erneut, was meinen Herzschlag nur noch beschleunigt. Sein Gesicht kommt meinem immer näher, doch auch ich selbst bewege mich. Instinktiv lehne ich mich nach vorne und dann spüre ich sie wieder. Riku´s Lippen, die mich so verzaubern. Immer wieder fallen sie auf meine, streicheln zärtlich darüber und machen mich einfach nur glücklich. Jeglicher Vorsatz, sich erst über seine Gefühle klar zu werden, ist im wahrsten Sinne des Wortes über Bord geworfen. Dazu bin ich viel zu gebannt von Riku´s Lippen und seinen Berührungen. Wie er so zärtlich an mir herunter streicht, über meinen Hals hin zu meiner Schulter, wo seine Hand kurz verweilt bevor sie weiter über meinen Rücken wandert und irgendwann liegen bleibt. Meine Hand wandert ganz von selbst zu Riku´s Nacken um ihn noch näher an mich zu drücken und seine Lippen noch mehr zu spüren. Doch unsere Zärtlichkeiten werden jäh unterbrochen, als wir mit unserem Boot irgendwo gegen stoßen und ich mich sofort an der Sitzbank und an Riku festhalte. Ich verstehe nur langsam, dass wir nur unter einer Brücke angekommen sind und keinerlei Gefahr droht, dass ich über Bord gehe. „Es ist alles in Ordnung Sora, wir gehen nicht unter.“ teilt mir da auch Riku mit und löst mich langsam von ihm. „Ja, ich...ich hatte nur Angst.“ entgegne ich. „Ist okay.“ versichert Riku mir und will mich erneut küssen. Doch diesmal halte ich ihn zurück. „Riku, nein. Überleg doch mal. Was tun wir hier eigentlich? Wir wollten uns doch beide über unsere Gefühle klar werden und jetzt knutschen wir wieder ohne jeglichen Grund.“ erkläre ich, als er mich verwundert ansieht. „Wir hatten doch einen Grund.“ gibt Riku zurück. Wirklich?? Ich finde aber keinen. „Und welchen bitte?“ frage ich perplex. „Ich wollte herausfinden, was mir mein Herz sagt, wenn ich dich küsse.“ antwortet Riku ehrlich. Was?? Wirklich?? Aber was ist wenn es ihm gesagt hat, lass die Finger von dem Loser?? „Www...was hat es denn gesagt?“ will ich unsicher wissen. „Es hat gepocht wie verrückt. Bei keinem anderen macht es das oder hat es das bisher gemacht. Du bist der Erste, bei dem ich so was erleben darf und soll ich dir was sagen?? Ich bin so froh, dass du es bist.“ gesteht Riku mir. Was?? Wie?? Heißt das, er liebt mich?? Mich?? Sora Supernull?? Mein Herz schlägt gerade so schnell, wie bei unserem Kuss. Riku nimmt meine Hände, verflechtet unsere Finger fest miteinander. Fixiert mich mit seinem starken, strahlenden Augen. „Ich liebe dich.“ flüstert er so leise und doch so ehrlich und bestimmt. Ich glaub ich hör nicht richtig?? „Ich liebe dich“ hat er das gerade wirklich gesagt?? Ich weiß nicht wo gerade mein Herz klopft, ich höre überall dieses Pochen, dass in den letzten Minuten so laut wie noch nie geworden ist. Riku liebt mich, ich kann mein Glück kaum fassen. Doch liebe ich ihn auch?? Darüber bin ich mir überhaupt nicht im Klaren, was soll ich denn jetzt sagen? „Riku, ich weiß nicht.“ kommt mir der wahrscheinlich dümmste Satz der Welt über die Lippen. „Ich weiß nicht“, wie kann ich das sagen, wenn er mir gerade gestanden hat, dass er mich liebt?? Kapitel 9: Kendo ---------------- Kapitel 9: Kendo „Schon okay.“ gibt er kühl zurück, setzt sich wieder an den Platz mit den Paddeln zurück und lenkt unser Boot wieder auf den See, anscheinend zurück zum Anlegeplatz. Ich möchte noch nicht weg von hier, ich möchte auch nicht, dass Riku mich so ablehnend ansieht. Ohne auch nur ein Wort mit mir zu wechseln, paddelt Riku zurück zum Anlegeplatz. Er hilft mir noch nicht mal beim Aussteigen, erst als ich fast ins Wasser falle, hält er mich fest und zieht mich zu ihm hoch auf den Steg. Doch wenn ich dachte, dass er jetzt wieder normal zu mir ist, hab ich mich wohl gründlich geschnitten. Er läuft einfach weiter, ich weiß nicht wohin, aber er achtet nicht auf meine Worte, dass er mal warten soll und auch als ich ihn am Arm fest halte schüttelt er meine Hand einfach ab, ohne mich Anzusehen. Ich will ihn schon aufgeben und einfach weiterlaufen lassen, bis wir bei der Brücke ankommen unter der er mir seine Liebe gestanden hat. Hier hält er endlich an und setzt sich und lässt seine Füße zwischen dem Geländer herunterbaumeln. Ich weiß echt nicht was ich jetzt machen soll. Ich hätte doch nie gedacht, dass ihn das so mitnimmt, aber was soll ich auch sagen, wenn ich mir überhaupt noch nicht über meine Gefühle klar bin. Ich kann nicht einfach sagen, „ich liebe dich auch“ und mit ihm dann eine Beziehung beginnen und dann vielleicht herausfinden, dass ich ihn überhaupt nicht liebe. Schließlich ringe ich mich irgendwie dazu durch, Riku zu trösten, trete langsam hinter ihn und knie mich auf den Boden. „Riku...ich...“ fange ich zögernd an und lege meine Hand auf seine Schulter. „Es tut mir Leid. Wirklich, aber ich brauche noch Zeit.“ erkläre ich langsam, aber bestimmt. Doch Riku reicht das anscheinend nicht, er bleibt immer noch stumm. „Ich meine...“ will ich wieder anfangen, als Riku mir ins Wort fällt. „Zeit? Brauchst du wirklich Zeit? Gib es doch zu. Ich gefalle dir nicht. Ich habe die kaputteste Familie, die es gibt, wenn man das überhaupt noch so nennen kann. Dann hab ich ein Tattoo, wo ich überhaupt nicht weiß wo es herkommt. Ich rauche, ich mache die Lehrer nieder, zu den Mitschülern bin ich auch nicht besonders nett und dich selbst sogar hab ich anfangs wie Abschaum behandelt.“ hält er sich plötzlich selbst für den Auslöser meiner Zweifel. Doch so ist das nicht, ganz und gar nicht. Es ist einfach so schwer zu akzeptieren, dass er ein Junge ist. Ich meine sein Umfeld und sein Äußeres stören mich doch überhaupt nicht. „Riku, das is es nicht.“ versichere ich ihm. „Es is schwer, zu verstehen, dass meine erste Beziehung überhaupt mit einem Jungen sein soll.“ „Das ist es?? Nur weil ich ein Junge bin?? Sora, wir leben nicht mehr im Mittelalter. Schwul sein, is was ganz normales heutzutage.“ fährt Riku mich an und schaut mir zum ersten Mal wieder in die Augen. Ich kann kaum glauben, als ich dort eine Träne schimmern sehe. Er weint?? Weil ich seine Liebe noch nicht erwidern kann?? Oh my goodness, jetzt bin ich noch überrumpelter als vorher. „Das...ich weiß...aber versteh doch. Ich dachte immer ich mag Mädchen und jetzt komm ich durch ein Austauschprogramm zufällig nach Japan und lerne einen Jungen kennen, der mir total gut gefällt. Ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll.“ erkläre ich ihm ehrlich. Wieder verstummt Riku vollkommen, schaut mich nur immer weiter an. „Wir sollten dann mal zurückgehen.“ kommt es schließlich leise von ihm und er steht auf. Jetzt bin ich noch verwirrter. Kann er nich wenigstens etwas zu meiner Erklärung sagen? „Riku, warte, bitte.“ rufe ich ihm nach, als er schon fast am Ende der Brücke ist. „Was ist jetzt zwischen uns?“ ringe ich mich zu der Frage durch, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele brennt. „Ich akzeptiere, dass du Zeit brauchst. Wenn´s dir nichts ausmacht, dann bleibt unser Verhältnis wie bisher. Wir sind Freunde, gute Freunde und nichts weiter.“ entgegnet er. Über diese Aussage bin ich so froh. Ich dachte schon er behandelt mich jetzt irgendwie anders. Aber wenn er es so sagt, dann bin ich zufrieden. „Danke.“ flüstere ich leise, kaum hörbar. So wie Riku reagiert, hat er es anscheinend auch nicht gehört. „Kommst du?“ fragt er ganz normal und sieht zu mir zurück. „Klar.“ antworte ich nur und wir laufen zum Eingang des Parks zurück. Dort treffen wir dann auch Axel und Roxas wieder, nachdem Roxas mich heute früh gebeten hatte, mit Axel alleine den Tag zu verbringen. „Na ihr zwei, wie geht´s?“ will Axel wissen. Wir werfen uns erst einen merkwürdigen Blick zu, ehe Riku antwortet: „Very well.“ Na toll, sogar jetzt denkt er daran, dass Roxas uns nicht versteht. „How was your day?“ fragt Roxas dann mit einem Grinsen, dass ich bei ihm noch nie gesehen habe. Axel und er scheinen heute echt über eine Schwelle getreten zu sein, von der ich noch meilenweit entfernt bin. „Ehhh, good and ... interesting.“ entgegne ich und versuche zu lächeln. „And do you go out with us tonight?“ erkundigt sich Roxas weiter. Ich hab keinen Plan was ich jetzt sagen soll, ich weiß doch nicht, ob Riku nach dem Tag überhaupt noch will. „Yes, we do. Sora and I want to dance.“ erzählt Riku etwas, von dem ich überhaupt nichts weiß. „That´s only your wish.“ werfe ich ein. „We will see, little Sora.“ gibt Riku zurück und streichelt über meine Wange, die sofort warm wird. Doch mich irritiert das Ganze zunehmend, wieso ist Riku jetzt wieder so anders?? Muss er vor Axel, den großen Macker, der keine Gefühle hat, markieren? Kennt Axel ihn denn wirklich nur so?? Oder hilft es Riku einfach über das Vergangene hinweg zu kommen? Meine Gedanken werden jäh unterbrochen, als wir uns auf den Heimweg machen. Zu Hause kann ich Riku dazu überreden, dass wir eine Pizza bestellen und keine von diesen Pappdingern aus dem Tiefkühlfach essen. „Ach sieh an. Geld.“ bemerkt Riku plötzlich, als er den Küchenschrank öffnet um zwei Teller raus zunehmen. „Von deiner Mum?“ frage ich, aber das war wohl eh überflüssig. „Ja und ein Zettel is auch noch da.“ antwortet Riku. „Wir sehen uns in einer Woche. Das Geld muss für die ganze nächste Woche reichen.“ liest er vor. Wow, wie liebevoll geschrieben. Mir dreht sich grad der Magen um, wenn ich denke wie abweisend Riku´s Mutter mit ihm umgeht. „Na ja, genug is es ja. Wird schon für die nächste Woche reichen.“ ist Riku´s einziger Kommentar zu dem Ganzen. Ob er sich wirklich keinerlei Gedanken um seine Mum macht? Ich meine, sie können doch nicht schon immer so ein Verhältnis gehabt haben und selbst wenn es so wäre, wieso ist dann nicht er mit ins Ausland gegangen, sondern seine Schwester? „Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen. „Ja, ob ich dir antworte, ist die nächste Frage.“ entgegnet er, während er die Teller auf den Tisch stellt und Besteck dazu legt. „Wieso bist du nicht mit deinem Vater im Ausland, wenn du dich doch so gar nicht mit deiner Mutter verstehst?“ frage ich, woraufhin sich ein trauriger Ausdruck auf Riku´s Gesicht legt. „Hast du Geschwister?“ flüstert er und schaut mich an. Ich nicke nur, bin viel zu gebannt von dem Riku, der sich mir da grade öffnet. Jetzt sieht er so zerbrechlich aus, nie würde ich denken, dass er in Wirklichkeit, so ein Unruhestifter ist. „Liebst du sie?“ erkundigt er sich weiter. „Ja, Zach nervt zwar manchmal, aber ich mag ihn.“ erkläre ich. „Ich liebe meine Schwester auch, mehr als alles andere.“ stimmt er meiner Aussage zu. „Damals als sich unsere Eltern getrennt haben, da hatten wir die freie Wahl zu wem wir gehen wollten. Jedoch mussten wir uns für einen von ihnen entscheiden. Ich war sofort für Papa, aber Kasami, meine Schwester, sie wollte zwar nicht unbedingt zu Papa, aber sie wollte schon immer fremde Länder sehen und was erleben. Das war natürlich bei uns zu Hause nicht möglich. Was willst du auch in so einer Gegend wie der unseren erleben? Sie hat dass aber nie gesagt, doch ich habe ihr an der Nasenspitze angesehen, dass sie keinesfalls in Japan bleiben will. Deshalb bin ich hier geblieben, um meiner Schwester ihren innigsten Wunsch zu erfüllen. Ich weiß noch wie sie mir um den Hals gefallen ist und mich fast zu Tode gedrückt hat.“ erzählt mir Riku nun alles. Aber das is doch toll, Riku als Bruder zu haben, wäre auch super. „Das war echt nett von dir.“ lobe ich ihn, als es klingelt. „Sicher der Pizzabote, ich gehe.“ gibt Riku zurück, ehe er sich Geld nimmt und zur Tür geht. Ein paar Minuten später essen wir genüsslich unsere Pizza. Riku wird beim Essen diesmal sehr aufgeschlossen, erzählt mir total viel über seine Schwester und seinen Vater. Ich höre ihm gerne zu, ich glaube es ist das erste Mal überhaupt, dass er jemandem so was berichtet. „Ich hab dann noch Kendo, willst du hierbleiben oder mitzuschauen?“ fragt Riku, als wir gegessen und gespült haben. „Kendo?? Ist das, dass mit diesen Holzschwertern?“ will ich wissen. Kampfsportarten waren noch nie meine Welt, aber durch meine Mutter weiß ich einiges über die japanischen Kampfkünste. „Genau, also was willst du machen?“ gibt Riku zurück. „Natürlich komm ich mit.“ antworte ich. Riku wiedermal in einer anderen Rolle zu sehen, wird sicher interessant. „Dann zieh ich mich nur kurz um.“ verabschiedet er sich dann, bevor er einige Momente später wiederkommt, mit Freizeitklamotten und nicht seiner Hassuniform, dazu noch eine Sporttasche. „Was is da drin?“ will ich wissen und deute auf die Tasche. „Na die Rüstung und das Schwert.“ entgegnet Riku lächelnd. „Jetzt komm, sonst bin ich zu spät.“ fügt er hinzu, ehe wir die Wohnung verlassen und zu Riku´s Schule laufen, da das Kendo anscheinend in der Sporthalle stattfindet. „Dann ist dein Team, das Schulteam?“ will ich wissen. „Ja und bevor du es selbst siehst. Shingo ist auch im Team, also wirst du wahrscheinlich auf Jake treffen.“ erzählt mir Riku sorgenvoll. Hmmm, na ja, vor ein paar Tagen hätte es mich noch furchtbar nervös gemacht meinen ärgsten Feind zu treffen, aber seit ich ihm diesen Schlag versetzt habe, fühle ich keinerlei Bedrohung wenn ich ihn sehe. „Is nich schlimm. Ich kann mich doch wehren.“ erkläre ich lächelnd, als wir bei der Sporthalle ankommen. Riku zeigt mir zunächst die Tribünen, von wo ich zuschauen kann, dann verschwindet er in der Umkleide um sich umzuziehen. Ich suche mir einen guten Platz, ehe ich mich etwas langweile. Jedoch nach ein paar Minuten öffnet sich die Hallentür und Jake kommt herein. Riku hatte also Recht und ich treffe ihn echt wieder. „Hey, how are you?“ begrüße ich ihn grinsend, als er sich eine Reihe unter mich setzt. Ihn so zu necken hätte ich mich auch nie getraut. „Shut up.“ gibt er nur zurück und schaut mich nicht an. „No, how is Shingo? Do you sleep with him?“ bin ich neugierig. Davon abgesehen, dass sie beide solche Arschlöcher sind, bin ich doch überzeugt, dass sie ihre Finger nicht voneinander lassen konnten. „What?? What do you say?“ fragt Jake und dreht sich zu mir um. „You two have sex, or not?“ will ich wissen, als ich von Jake einen echt komischen Gesichtsausdruck bekomme. „You never used this word, when we were home in Canada.“ bemerkt er, woraufhin ich nur grinsen kann. „Well, what happens in Japan, stays in Japan.“ erkläre ich. „Really? But your friend will visit you in summer.“ entgegnet er, wobei meine Wangen warm werden. Er denkt also echt, Riku und ich wären zusammen. Na gut, so oft wie wir uns schon in der Öffentlichkeit geküsst haben, ist das kein Wunder. Aber er hat ja Recht, wenn ich wirklich mit Riku zusammen komme, wie erkläre ich dass Mum und Dad wenn ich wieder zu Hause bin oder was machen wir wenn der Schüleraustausch vorbei ist. Sehen wir uns dann nie wieder?? Aber das will ich nicht, ich will doch mit ihm zusammen sein. Ich muss unbedingt mit ihm reden. „I...“ fange ich an, als ich merke, dass mir eine Träne über die Wange läuft. „Don´t worry, Sora. There is always a way.“ höre ich Jake sagen, bevor er mir die Träne wegwischt. Was wird das grade?? Wird Jake etwa nett?? Doch meine Gedanken werden plötzlich unterbrochen, als Riku neben mir steht und Jake wegschubst. „I must say it again. Keep your dirty fingers off Sora.“ herrscht er Jake an und bedenkt ihn mit einem wütendem Blick. Doch ich bin diesmal nicht auf Riku´s Seite, Jake hat mir schließlich nichts getan. Diesmal war es freundlich gemeint, hoffe ich jedenfalls. „Is schon gut Riku, Jake hat mir nichts getan.“ teile ich auch ihm mit. Riku´s POV „Is schon gut Riku, Jake hat mir nichts getan.“ meldet sich Sora zu Wort. Doch ich verstehe kaum den Sinn, der darin liegt. Jake, der Sora immer nur geärgert und verspottet hat, soll ihm auf einmal nichts getan haben?? Das ist doch purer Unsinn. „Ach ja?? Wieso war dann seine Hand an deiner Wange?“ will ich wissen. „Ich...ich hab geweint. Bitte, lass es mich später erklären.“ bettelt Sora förmlich, doch ich bin wirklich nicht geneigt, darauf ein zu gehen. Meine Liebe zu ihm kann er nicht akzeptieren, aber von seinem ärgsten Feind lässt er sich streicheln. „Auf die Erklärung pfeif ich.“ gebe ich nur zurück, ehe ich wieder nach unten gehe und unser Training beginnt. Wie es der Zufall so will steckt mich dieser dumme Trainer auch noch zu Shingo als wir gegeneinander kämpfen müssen. „Na, dein kleiner Freund scheint sich prächtig mit Jake unterhalten zu haben.“ neckt er mich kaum, dass wir angefangen haben. „Was geht dich das an?“ will ich nur wissen, ehe ich hart mit meinem Holzschwert auf seines schlage. „Is mir nur aufgefallen. Dem Kleinen würde man gar nicht zu trauen, dass er auf so nen Typen wie Jake steht.“ erwidert Shingo gehässig und schlägt ebenso hart zurück. „Weil es ja auch nicht stimmt.“ entgegne ich wütend und versuche noch fester zu zuschlagen, was Shingo ins Straucheln kommen lässt. „Ach ja? Sieh sie dir doch mal an. Wie sie da oben sitzen, reden und zusammen lachen.“ macht er mich auf Sora aufmerksam. Er lacht wirklich und zwar ganz schön ausgelassen. Doch meine Unachtsamkeit gibt Shingo die Möglichkeit mich auf den Boden zu werfen. „Wahrscheinlich lachen sie dich grade aus. Wie jämmerlich du da unten aussiehst.“ reizt er mich weiter. „Jämmerlich? Du hast wohl noch nie in den Spiegel geguckt.“ bin ich nun auf 180, stehe auf und stoße Shingo zu Boden. „Wohl eher du. Sonst würde dir nämlich auffallen, dass du so hässlich bist, dass dich kein andere will, außer dein Ghetto-Kid Axel. Aber so wie es aussieht braucht er dich auch nicht mehr.“ gibt er zurück, ehe ich ihm den Helm vom Kopf ziehe und auf sein Gesicht einschlage. „Ich...bin...nicht...alleine...klar!!“ schreie ich ihm entgegen, während er für jedes meiner Worte einen Schlag kassiert. „Das seh ich anders. Wen hast du denn? Deine Mum?? Die treibt´s doch nur mit dem McDonalds-Heini.“ erwidert er und bietet soviel Kraft auf um mich von ihm herunter zu stoßen, wobei ich meinen Helm verliere und sich über mich zu knien. „Du bist so fürchterlich alleine. Keiner mag dich, alle hassen sie dich.“ erklärt Shingo, ehe er anfängt mich zu schlagen. Doch ich wehre mich nicht. „Keiner mag dich, alle hassen sie dich.“ dieser Satz hallt immer wider in meinem Kopf. Ist das wahr?? Ist Papa deswegen weggegangen und ist Mum deshalb immer so abweisend zu mir?? Ist es bei Sora etwa genauso?? Hasst er mich?? „Shingo, was zum Teufel nochmal soll das?“ höre ich den Trainer sagen, als er Shingo von mir herunter gezogen hat. „Das war dringend nötig.“ gibt er zurück, als ich eine Hand an meiner Wange spüre. Sora´s wunderbare, blaue Augen funkeln mir so freundlich entgegnen. „Wenn du so denkst war´s das. Du fliegst aus dem Team.“ reagiert der Trainer sofort auf Shingo´s Antwort. Doch das alles bekomme ich nur am Rande mit, viel zu schön, ist Sora´s Behandlung. Wie er da so sanft über meine Wange streichelt. „Riku, geht es?“ will er wissen. „Ja, so was bin ich schon gewohnt.“ flüstere ich zurück. „Alles in Ordnung mit dir? Riku, brauchst du einen Arzt?“ ist der Trainer nun bei uns. „Nein, alles okay. Ein Pflaster und ich bin wieder fit.“ lehne ich ab und stehe widerwillig auf, löse mich dabei von Sora´s Hand. „Aber wäre vielleicht besser, wenn ich das Training heute vorerst beenden kann.“ „Natürlich, geh ruhig und ruh dich aus.“ gibt er mir die Erlaubnis und ich verlasse mit Sora die Halle. „Ist wirklich alles okay?“ will sich Sora nochmal vergewissern, als wir bei der Umkleide ankommen. Ich nicke nur, Shingo´s Worte schwirren mir nämlich immer noch im Kopf herum. Ob Sora mich wirklich hasst? Gerade als wir in die Umkleide wollen, kommt uns ein wütender Shingo entgegen. Dass er aus dem Team fliegt war wohl nicht sein Anliegen. Ein Blick der hätte töten können, wird uns noch zugeworfen, ehe er einen Abflug macht. Schließlich sind wir in den Kabinen, ich muss erstmal diese Rüstung loswerden, sitze schließlich nur noch mit Hosen vor Sora, auf dessen Gesicht sofort ein roter Schimmer zu sehen ist. „Ich verarzte dich.“ sagt er leise, nimmt sich den Verbandskasten aus einem Schrank und setzt sich damit neben mich. Zaghafte Berührungen drehen meinen Kopf so wie Sora ihn haben will, wie ein Blitz durchzucken mich diese zuckersüßen Streicheleinheiten. „Was...warum hat er dich überhaupt geschlagen?“ will Sora wissen, als er meine Wunde mit einem Pflaster versorgt hat. Na toll, diese Frage musste wohl oder übel kommen. Was soll ich denn jetzt sagen? Vielleicht sollte ich ehrlich sein und wenn Sora mir sagt, dass er mich hasst dann hab ich wenigstens Gewissheit und muss nicht länger warten. „Er hat gesagt, du hasst mich.“ erkläre ich mutig, woraufhin ich von Sora einen belustigten Laut höre. „Und du hast es geglaubt? Riku, dass war ganz schön dumm von dir. Ich mag dich, weißt du doch.“ gibt er lächelnd zurück. „Wirklich?? Dann lässt du mich auch nie alleine, oder?“ will ich aufgeregt wissen. Ich weiß, ich muss mich grade anhören wie ein kleiner Junge, aber ich könnte es nie ertragen alleine zu sein. „Riku,...du...du weißt doch selbst, dass das kaum möglich ist. Nach...dem...dem Schüleraustausch, werden wir uns kaum sehen können.“ resigniert Sora. Ich weiß, es stimmt und ich war mir dessen bewusst und doch fällt es mir so schwer es zu akzeptieren. Ich soll Sora nie wieder sehen? Das geht doch nicht, er ist der Erste in den ich ernsthaft verliebt bin. Er soll niemals gehen. „Aber bis dahin, sollten wir die Zeit voll auskosten.“ fügt Sora noch hinzu, ehe ich seine Lippen auf meinen spüre. Ein eiskalter Schauer durchzieht mich, wie kann er mich so erschrecken? Aber es ist wunderbar, einfach nur herrlich. Diese sanften Lippen zu fühlen, sie sind so weich wie Watte und trotzdem gehen sie so bestimmt mit mir um, necken mich immer mehr, bis ich mich schließlich nicht mehr zurückhalten kann und über sie lecke. Ich will ihn endlich so küssen, ich will endlich in ihm sein, wenigstens mit der Zunge. Einen Moment dauert es noch, aber Sora lässt mich tatsächlich ein, lässt mich über alles in seinem Mund lecken und schließlich seine Zunge suchen, die ich in ein kleines Spiel verwickele. Sora rutscht immer näher zu mir, setzt sich schließlich, während des Kusses auf meinen Schoß und drückt mich im Nacken noch näher an sich. Meine Hände jedoch liegen auf Sora´s Hüften, kreisen immer wieder, wandern ein Stück höher und wieder nach unten. Es dauert ewig bis wir uns wieder voneinander lösen, schließlich ist es soweit, Sora sitzt immer noch auf meinen Beinen sieht mich mit seinen großen Augen an. „I...love...you.“ flüstert er stockend. Wie bitte?? Was hab ich da gerade gehört?? Ich liebe dich?? Ich werde verrückt, er hat es tatsächlich gesagt. „Oh my fucking god. I love you too.“ freue ich mich überschwänglich und sogar auf Englisch, ehe ich Sora in die Luft hebe und mich wie wild im Kreis drehe. „Riiiiikkkkuuuuuuu, mir is schwindelig.“ beschwert sich Sora mit leiernder Stimme. „Tut mir Leid.“ entgegne ich, als ich wieder anhalte und merke, dass mir auch so schwindelig ist, dass ich zu Boden falle. Ich muss erstmal nach Luft schnappen, so sehr habe ich mich noch nie über etwas gefreut. Sora liebt mich, er liebt mich wirklich. Ich kann es nicht fassen. „Alles in Ordnung?“ will Sora wissen und beugt sich über mich. „OH JAAAH.“ entgegne ich, ehe ich Sora einen kleinen Kuss stehle, der sofort wieder die Röte auf seine Wangen treibt. „Und jetzt gehen wir nach Hause und machen uns fertig. Nach so einer Nachricht muss ich ordentlich einen drauf machen.“ erkläre ich, stehe auf und ziehe mir meine anderen Klamotten an, wobei Sora´s Augen förmlich auf mir kleben. Den Heimweg legen wir diesmal Händchen haltend zurück, wobei ich Sora immer wieder kleine Küsse stehle. Kapitel 10: Im Club ------------------- Kapitel 10: Im Club „Wollen wir zusammen duschen?“ will ich wissen, als wir schließlich zu Hause bei mir ankommen. „Ähhhh, nee, mach mal alleine. Vielleicht ein andermal.“ antwortet Sora unsicher. Doch so leicht lasse ich mich nicht abschütteln. Ich bekomme, dass was ich will, immer. „Komm schon, es wird nichts passieren. Ich will nur duschen und ich kann mich auch beherrschen.“ versichere ich. „Ich weiß nicht...“ entgegnet Sora. „Dann solltest du mitmachen um es zu wissen.“ gebe ich zurück. „Na...na gut...aber du darfst nicht lachen.“ erklärt Sora. Häh?? Wieso sollte ich lachen?? Sora´s Körper ist eine Wucht, mir würde nie einfallen mich über ihn lächerlich zu machen. „Wieso sollte ich?? Du bist so süß und dein Körper so sexy, ich käme nie auf den Gedanken zu lachen.“ erwidere ich ehrlich und ziehe Sora mit mir ins Bad, wobei wieder die Röte auf sein Gesicht wandert. Kaum das wir drin sind streife ich mir meinen Pulli über den Kopf und ziehe meine Hose aus, während Sora immer noch unsicher neben mir steht. „Soll ich dich ausziehen?“ necke ich ihn. Ich weiß genau, dass wird er niemals von mir machen lassen, jetzt jedenfalls noch nicht. „NEIN, ich mach das selber.“ lehnt er sofort ab, die Röte auf seinem Gesicht wird dabei noch einen Farbton tiefer. Danach schält er sich wirklich im Schneckentempo aus seinen Klamotten, ehe er schließlich ganz nackt vor mir steht. Sein Blick ist starr auf den Boden gerichtet und sein Gesicht ist mittlerweile so rot wie ein Feuerwehrauto. Doch ich finde er muss sich ganz und gar nicht schämen, nicht wegen seines Körpers oder sonst was. „Sora, du bist ne Wucht.“ flüstere ich, hebe sein Kinn an und stehle ihm einen kurzen Kuss, woraufhin ich von ihm ein Lächeln ernte. Schließlich ziehe ich auch noch meine letzten Klamotten aus, ehe ich Sora mit mir unter die Dusche ziehe. „Ist dir das Wasser zu kalt?“ will ich wissen, als wir unter dem Wasserstrahl stehen. „Etwas kalt ist es schon.“ entgegnet er mit bibbernden Zähnen. Na toll, wenn dieses dumme Ding einmal richtig funktionieren würde. „Tut mir Leid, sehr viel wärmer geht´s nicht.“ erkläre ich. „Ich weiß, hab ich schon gemerkt, als ich alleine duschen war.“ erzählt er. „Aber ich kann mich ja an dich kuscheln, dann wird mir immer warm.“ fügt er leise hinzu und schlingt seine Arme um mich. Ein überraschter Laut entkommt meinen Lippen, dass er dann doch so aufgeschlossen ist, hätte ich nie gedacht. Ein Lächeln huscht auf meine Lippen, bevor ich Duschgel nehme und es langsam auf Sora´s Rücken verteile. Er kuschelt sich immer näher an mich, ich spüre nur noch seine nackte Haut auf meiner. „Mhmmm, du bist so wunderbar warm.“ seufzt er gegen meinen Hals und löst sich dann leider langsam von mir. „Jetzt bin ich dran.“ erklärt er lächelnd, nimmt mir die Duschgelflasche und fängt an mit seinen hauchzarten Berührungen auf meinem Körper Duschgel zu verteilen. Ich kann ein Keuchen leider nicht zurückhalten, diese Behandlung ist einfach zu schön. Aber Sora scheint noch nicht mal das was auszumachen, er macht munter weiter. „Shampoo?“ will er wissen und sieht mich mit einem zuckersüßen Blick an. „Na klar.“ antworte ich nur, nehme die Flasche und massiere die zähflüssige Masse in Sora´s Haare ein, wobei er ein paar Mal schnuppert. „Ist das Erdbeere?“ will er wissen. Ich nicke nur lächelnd, als ich das Shampoo in Sora´s Haaren verteilt habe und er sich die Flasche nimmt. „Das riecht gut.“ entgegnet er und fängt nun an meine Haare zu behandeln. Ich schweige, genieße nur Sora´s Hände, wie sie da durch meine Haare wandern. „Fertig.“ teilt er mir strahlend mit. „Okay, ich dusch dich zuerst ab, dann ist das Wasser wenigstens noch etwas warm.“ erkläre ich ihm und fange an ihm Shampoo und Duschgel, aus den Haaren und vom Körper zu waschen. Leider verschwindet Sora gleich danach aus der Dusche, um sich in ein Handtuch zu kuscheln, während ich mich noch weiter abdusche. Als ich dann auch aus der Dusche gehe, ist Sora nirgends zu sehen. So beschließe ich mich erstmal abzutrocknen, ehe ich meinen Bademantel überstreife und in mein Zimmer gehe um meine Klamotten anzuziehen. Als ich dann ins Bad zurückgehe um meine Haare zu fönen ist auch Sora wieder da und schon mit Fönen beschäftigt. Er sieht echt gut aus, die schwarze Sweatjacke, darunter ein weißes T-Shirt, dazu die weite Hose und seine wuscheligen Haare. So sieht er echt frech aus. „Das sieht toll aus.“ flüstere ich, als er den Fön ausgemacht hat und ich meine Arme von hinten um ihn schlinge. „D...dd...danke.“ gibt er stotternd zurück, ehe er mir den Fön gibt, wir uns voneinander lösen und ich meine Haare föne. Sora bleibt jedoch die ganze Zeit bei mir und schaut mir mit seinen großen Augen bei allem zu was ich mache. „Ich muss nur noch die Piercings rein machen, dann können wir los.“ teile ich ihm mit, als er sich gelangweilt auf den Klodeckel gesetzt hat. „Piercings?“ wird er hellhörig und kommt zu mir. „Ja, eins in der Lippe und eins in der Zunge.“ entgegne ich. „Echt? Mach mal rein.“ fordert er mich auf, woraufhin ich mir die beiden Dinge einstecke. Danach sehe ich zu Sora, hoffentlich gefall ich ihm jetzt auch noch. „Wow, das sieht verdammt gut aus.“ ist er erstaunt. „Wirklich?“ will ich wissen. „Ja, warum machst du die nie in der Schule rein?“ fragt er. „Weil es dort niemanden gibt, für den es sich lohnen würde sie rein zumachen. Außer wenn Axel mal wieder Lust dazu hätte, aber sonst mach ich sie immer nur am Wochenende rein.“ erkläre ich. „Hmmm wie wär´s wenn du die nächste Woche rein machst. Wir sind eh die ganze Zeit aus Tokio weg. Und...es würde...mir...na ja es würde mir gefallen.“ entgegnet Sora leicht stockend. Ach wie süß, jetzt geniert er sich auch noch zu sagen, was ihm gefällt. „Na klar, mach ich. Wenn´s dir so gefällt.“ entgegne ich lächelnd und küsse ihn auf die Wange, doch Sora denkt sich das anscheinend anders und hält mich an meinen Armen fest. „Nicht da hin, auf die Lippen.“ flüstert er mit hochrotem Kopf. „Immer doch.“ gebe ich nur zurück und lege meine Lippen auf seine. Ihn mit den Piercings zu küssen ist nochmal was ganz anderes. Sora scheint sie zu lieben, ist wie gebannt von dem an der Lippe, bis ich schließlich Einlass verlange, der mir prompt gewährt wird. Diesmal wartet Sora keinesfalls, bis ich seine Mundhöhle erforscht habe, sondern kommt mir mit seiner Zunge bereits entgegen um sich sofort an meiner zu reiben und mit ihr zu spielen. Ich kann gar nicht anders, seufze leicht in den Kuss während ich meine Hände über Sora´s Körper wandern lasse. Sanft streichle ich an seiner Wange entlang, suche mir einen Weg über seine Schultern um dann über seinen Rücken zu streifen, wo meine Hände schließlich verweilen. Sora tut es mir gleich, streicht über meinen Rücken und meine Schultern. Ein Handyklingeln lässt diesen ganzen schönen Moment in Luft aufgehen. Langsam aber sicher lösen wir uns voneinander. „Das hat mir gefallen.“ verkündet mir Sora vollkommen selbstsicher und streicht nochmal über meine Lippen, ehe er sein Handy aus der Tasche zieht und abnimmt. Ich bin mir fast sicher, dass es entweder Axel oder Roxas ist oder vielleicht auch beide. Auf meinem Handy anzurufen hat Axel schon lange aufgegeben, es funktioniert eh nie und unser Telefon liegt immer irgendwo, aber bis ich es gefunden habe, hat Axel schon aufgelegt. Sora hat sein Gespräch schnell beendet, legt auf und grinst mich an. „Weißt du wer vor der Tür steht?“ will er wissen. „Häh?“ bin ich etwas perplex. Es hat doch nicht geklingelt, also warum sollte jemand vor der Tür stehen? „Roxas und Axel klingeln seit etwa einer viertel Stunde Sturm, haben sie gesagt, aber niemand hat aufgemacht.“ erklärt Sora mir. Ich muss fast lachen. Seit ner viertel Stunde?? Die beiden müssen sich vollkommen lächerlich vorkommen. „Vielleicht sollten wir ihnen mal aufmachen.“ schlage ich vor, nehme Sora´s Hand und gehe in den Flur um die Tür aufzuschließen. „Was zum Teufel...“ fängt Axel an, bevor er unsere fest verschlungenen Hände sieht. „How could you know that?“ fragt er plötzlich an Roxas gewandt. „Well, I know Sora, and his character.“ erklärt Roxas grinsend. „So, I get 10 Dollars from you.“ „That´s so unfair.“ resigniert Axel. „Can you tell us what you are talking about?“ will Sora wissen. „We bet about 10 Dollars, that you and Riku became a couple today. Roxas said yes and I said no. So Roxas win the 10 Dollars.“ erklärt Axel nun. Wie bitte?? Darauf schließen die beiden Wetten ab?? Das gibt’s ja wohl nich. Und jetzt will sich Axel auch noch aufregen, dass er verloren hat?? Is ja wohl die Höhe. Die beiden hätten noch viel höher wetten müssen, damit er noch mehr Geld verliert. „And you? Do you sleep with Axel today?“ fragt Sora ganz ungeniert. „Ehhh...I...we... no...“ stottert Roxas zusammen. „Then I get 10 Dollars from you.“ gibt Sora sofort zurück. „Wie bitte??“ bin ich nun total durcheinander. „Ich und Roxas haben gewettet, dass er heute Nachmittag mit Axel schläft. Roxas hat dafür gestimmt und ich dagegen. Sie haben´s nicht getan, also bekomme ich 10 Dollar.“ erzählt Sora gelassen. Irgendwie spinnen jetzt alle?? Seit wann, sind die beiden denn so, dass sie auf solches Zeug Wetten abschließen. „Seit wann macht ihr solche Wetten?“ will ich wissen. „Schon immer Riku. Hab dich nich so. Wir haben auch mal gewettet, dass Jake von der Schule fliegt, als er mit so ner Tussi auf der Toilette zur Sache kommen wollte. Ich war dafür, Roxas dagegen. Roxas hat leider gewonnen.“ hat Sora noch so ne Story auf Lager. Manchmal frage ich mich wirklich ob Sora nur eine Persönlichkeit hat. Manchmal is er total schüchtern und in sich gekehrt und dann is er wieder total frech und zieht so was ab. „Genau Riku, hab dich nicht so. Als wären diese kleinen Wetten schlimmer, als das was wir schon abgezogen haben.“ ist Axel genauso sorglos. Na ja, vielleicht hat er damit auch Recht, wir haben wirklich schon schlimmeres angestellt. „Is ja gut. Wir gehen jetzt. Auf den Schock brauch ich was Gutes zu trinken.“ erkläre ich und wir machen uns auf den Weg zum Club meines Onkels. „Du, Riku sag mal. Ich hab ja schon gemerkt, dass deine Mum gegen deine Orientierung was hat, wie ist das mit deinem Onkel?“ fragt Sora unterwegs, woraufhin Axel sofort anfängt zu lachen. „Riku´s Onkel is selber schwul.“ entgegnet Axel, nachdem Sora ihn mit einem Blick fast umgebracht hätte. „Wirklich? Aber das is ein „normaler“ Club oder?“ will Sora wissen. „Ja, keine Sorge.“ beruhige ich ihn. Selbst jetzt wo wir zusammen sind sträubt er sich noch so gegen schwule Sachen?? Sora ist in manchen Dingen echt schwer zu verstehen. „Als du, noch nich schwul warst, wusstest du da, dass dein Onkel schwul ist?“ erkundigt sich Sora weiter. „Ja, klar. Deshalb durfte ich auch nie zu ihm, weil Mama Angst hatte, er könnte mich „verändern“. Ich ging trotzdem hin und außerdem stand ich noch nie so Recht auf Mädchen.“ antworte ich ehrlich. Was sollte ich auch machen, wenn sie mir den Umgang mit dem Menschen verbietet, den ich aus meiner gesamten Verwandtschaft am liebsten mag? Es einfach so geschehen lassen? Nein, das war noch nie was für mich, so unterbuttern lasse ich mich bestimmt nicht. „Warst mal wieder ein Bad Boy. Ich versteh schon.“ erwidert Sora grinsend und küsst mich kurz auf die Lippen. Den Rest des Weges sprechen wir darüber, was wir alles nächste Woche auf den Ausflügen, außerhalb Tokios machen werden. Schließlich sind wir da, Onkel Yaozi wartet bereits auf uns. Immer wenn wir hier her kommen, muss ich ihm vorher Bescheid geben, damit wir dann auch rein gelassen werden. „Hey Onkel.“ freue ich mich, lasse Sora´s Hand los und umarme ihn. „Hallo Riku, wie geht es dir?“ will Yaozi wissen. „Gut, seit heute Nachmittag sogar sehr gut.“ erkläre ich. „Ich stell dich kurz vor. Well, this is my uncle Yaozi and uncle Yaozi, this is Roxas and this is Sora.“ mache ich die beiden mit meinem Onkel bekannt. Von Roxas höre ich ein freundliches „Hello“, von Sora jedoch total förmlich „Guten Abend“. Ich muss fast darüber lachen, jetzt ist er wieder so schüchtern. „Guten Abend? Ich dachte dein Austauschschüler kommt aus Kanada.“ wundert sich mein Onkel sofort. „Sora´s Mutter kommt aus Japan.“ erkläre ich, ziehe Sora zu mir und schlinge meine Arme um ihn. „Und er is nich nur mein Austauschschüler sondern auch mein Freund.“ erkläre ich und küsse ihn auf die Wange. Sora´s POV Oh my god!!!! Was hat Riku da gerade öffentlich zugegeben. Ich bin sein Freund?? Dann sagt er das auch noch zu seinem Onkel. Ich glaube ich werde nich mehr. Meine Wangen brennen schon längst, stehen lichterloh in Flammen. „Glückwunsch.“ gratuliert Riku´s Onkel uns. „D...ddd…danke.“ stottere ich nur. „Na, na, bist du immer so schüchtern?“ will er wissen. „Und? Was wäre wenn? Riku mag ich mich so wie ich bin klar!!“ werde ich plötzlich furchtbar sauer. So an mir herumzumosern steht ihm doch wohl gar nicht zu. „Jo, alles klar, Chef.“ gibt Riku´s Onkel zurück und salutiert grinsend. Doch ich muss darüber fürchterlich lachen. Einen erwachsenen Mann so vor mir kuschen zu sehen, finde ich ganz schön lustig. „Sie können wegtreten.“ erwidere ich noch. „Sag ruhig du. Und jetzt wollt ihr sicher alle endlich feiern oder?“ will er dann wissen. „OH JA.“ kommt es sofort von Axel. „Dass du feiern willst, war mir schon von Anfang an klar.“ entgegnet Yaozi und bedenkt Axel mit einem unergründlichen Blick. Was da wohl los war? Ich verschiebe diese Frage auf später, ehe uns Riku´s Onkel alle mit in den Club nimmt. Es ist noch nicht viel los, weshalb wir auch erstmal an die Bar gehen. „Was willst du trinken? Cola?“ will Riku wissen. „Nee, Tequila.“ gebe ich zurück, woraufhin Axel anfängt zu lachen. „Was is so lustig? Meinst du wirklich ich hätte noch nie Alkohol getrunken?“ frage ich. „Na ja, du siehst nicht grade so aus, als würdest du so was trinken.“ erklärt Axel. „Tu ich aber. Durch´s Skateboarden hab ich nämlich viel Kontakt zu älteren Schülern und ich werde immer zu ihren Feiern eingeladen. Meinst du die trinken da Wasser?“ erwidere ich leicht sauer. „Skateboarden? Du kannst das?“ wundert Axel sich. „Yes, Sora is the best in his age group. He looks cool, when he is skating.“ hat auch Roxas verstanden um was es gerade geht. „Okay, I understand that. Sora is a good skater and he drinks alcoholic drinks.“ ist Axel nun überzeugt, während Riku schon bestellt. „Hier, deins.“ sagt er und gibt mir ein kleines Glas. „Mit dem Trinken wartet ihr aber auf uns.“ mischt Axel sich ein und bestellt für ihn und Roxas ebenfalls Tequila. Ich bin mal gespannt wie Roxas darauf reagiert. Im Gegensatz zu mir hat er noch nie Alkohol getrunken, ich muss echt grinsen als ich daran denke, was mir passiert ist, als ich das erste Mal betrunken war. Schließlich haben wir alle unsere Getränke und nachdem wir angestoßen haben verschwindet der Inhalt des Glases schnell in meinem Mund. Ich weiß, dass wenn ich noch ein paar Gläser intus habe, ich viel lockerer bin, aber dann mach ich auch jeglichen Unsinn mit und das will ich Riku lieber ersparen. „Und jetzt tanzen wir, hm, was meinst du?“ will Riku wissen. Nee, lieber nich, das will ich Riku auch ersparen. Ich hab noch nie getanzt, weder mit nem Mädchen noch mit einem Jungen. „Später okay? Ich will erst noch ein bisschen sitzen bleiben.“ vertröste ich Riku. „Gut, trinken wir eben noch was.“ gibt er zurück und bestellt ohne auf meine Antwort zu warten noch einen Tequila, der einige Momente später erneut in meinem Mund verschwindet. Axel und Roxas sind schon längst auf die Tanzfläche abgehauen, als mir wieder was einfällt. „Hey, warum hat dein Onkel Axel eigentlich vorhin so komisch angeguckt, als Axel gemeint hat er will feiern?“ will ich wissen, worauf Riku ein kleines Kichern entkommt. „Na ja, das war so. Axel und ich habens mal auf dem Klo getrieben und Axel ging nich zimperlich mit der Einrichtung um. Seitdem ist Onkel Yaozi ziemlich vorsichtig was Axel angeht.“ erzählt er grinsend. Oh my goodness, sogar hier konnten sie die Finger nich voneinander lassen. „Hier trink doch noch was. Wir müssen heute ordentlich feiern. Schließlich ist es der erste Abend an dem wir zusammen sind.“ fügt Riku noch grinsend hinzu und bestellt diesmal gleich zwei Tequila nacheinander, die wieder so schnell weg sind, dass ich mich echt wundere. „Wie wäre es wenn wir jetzt tanzen?“ will Riku wissen und schaut mich einfach nur zauberhaft an. „Au ja.“ bin ich plötzlich total gut drauf, rutsche von dem Barhocker herunter und ziehe Riku hinter mir her. „Und jetzt?“ bin ich plötzlich total ratlos. „Tanz, Sora, das kann jeder. Vertrau mir einfach.“ gibt Riku zurück, zieht mich an sich und bewegt sich langsam zur Musik. Ich versuche es ihm gleich zu tun, lasse mich einfach gehen und schmiege mich eng an ihn. „Du machst das toll.“ flüstert er mir zu und fängt an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Wie ein Blitz durchzuckt diese Berührung meinen Körper. Was macht Riku nur grade mit mir?? Fast hätte ich angefangen zu keuchen. „Danke.“ gebe ich nur zurück und drücke mich noch enger an Riku. Der ist inzwischen dabei weiter zu wandern, küsst sanft über meinen Hals, ehe er daran saugt und knabbert. Viele tausend neue Gefühle durchfluten gerade meinen Körper, seine Nähe, seine Lippen und Zähne an meinen Körper, seine Hände eng an mich geschlungen, all das ist so neu und doch gleichzeitig so wundervoll schön. Schließlich kann ich es nicht verhindern und ein Keuchen entkommt meinen Lippen, was Riku aufschauen lässt. „Gut so, Sora, lass es raus.“ haucht er verführerisch und grinst mich an. „Wenn du denkst ich werde hier für dich stöhnen hast du dich aber gründlich geschnitten.“ erwidere ich nur, als ich plötzlich hinter mir noch einen Körper spüre. „Na, Klein-Sora, Tanzen ist wohl deine Stärke, was?“ will Axel wissen und drückt sich ganz nah an mich. Jetzt reicht´s mir aber, er stört mich mit Riku, drückt sich mir so fest entgegen, dass ich auch ja spüre was da in seiner Hose ist und trotz allem ist er mir Roxas hier? „Hey, jetzt hör mal zu. Erstens will ich nicht mit dir Tanzen, zweitens bin ich mit Riku beschäftigt, drittens solltest du mal lieber mit Roxas was machen und viertens such Roxas und lass dir von ihm einen blasen, bevor deine Hose platzt.“ beschimpfe ich ihn lauthals und ohne darüber nach zu denken, wer das alles mithören könnte. „Na, na, du junges Gemüse lass mal lieber die Finger vom Alkohol lassen, wenn du dann immer so aggressiv bist.“ entgegnet Axel nur, ehe er abzieht, wobei ich von Riku nur schadenfrohes Gelächter höre. „Der war gut Sora, echt. Axel kam sich wohl jetzt sehr verarscht vor.“ lobt er mich ein weiteres Mal. „Is doch jetzt egal. Jetzt will ich tanzen.“ antworte ich und versuche so lüstern wie nur möglich zu klingen. Riku springt sofort darauf an, zieht mich wieder so eng zu sich und tut so als hätte uns Axel nie unterbrochen… Kapitel 11: Neuigkeiten ----------------------- Kapitel 11: Neuigkeiten Am Morgen darauf wache ich stöhnend auf, es dauert ewig bis ich registriere, dass ich nicht bei Riku zu Hause bin, trotzdem liegt er neben mir und schnarcht noch genüsslich. Wenn nur mein Kopf nicht so pochen würde. Wo zum Teufel nochmal bin ich? Ich versuche mich zu erinnern, doch jegliche Erinnerung scheint wie ausgelöscht. Ich weiß noch, dass ich mit Riku getanzt habe und das echt klasse war, aber dann? Was war dann? Langsam stupse ich Riku an, versuche ihn irgendwie zu wecken, doch egal was ich versuche, entweder will er einfach nicht aufwachen oder er schläft wirklich noch so tief. Schließlich entscheide ich mich dazu aufzustehen, als ich dann langsam aus dem Bett krabbele wird mir erst bewusst, dass ich nur Shorts anhabe. Während ich mich dann so umsehe, sehe ich überall auf dem Boden verstreut unsere Klamotten, fast so als hätten wir...nein, Sora, du hast nicht mit Riku geschlafen. Nicht du, du brauchst Zeit für so was, du würdest das niemals am ersten Abend machen. Oder doch? Ich meine, ich war betrunken und Riku würde bestimmt nie nein sagen, wenn sich ihm so eine Gelegenheit bietet. Aber andererseits denke ich, dass ihm unsere Beziehung schon was bedeutet, würde er dann so unvorsichtig mit dem umgehen, was mir so viel bedeutet?? Nein, das würde er nicht, ganz sicher, oder? Doch ich merke bald, dass meine Zweifel mich nicht weiterbringen, ich muss Riku einfach fragen wenn er wach ist, doch zuerst will ich herausfinden wo genau ich bin. Leise suche ich mir meine Klamotten, ziehe sie einen Moment später an und schleiche aus dem Zimmer. Auch den Flur kenne ich nicht, jedoch höre ich Geräusche. Ganz klar, irgendjemand isst oder bereitet Essen vor. Schließlich treibt mich meine Neugier weiter in die Richtung der Geräusche. „Ah Sora, komm doch her. Ist Riku auch schon wach?“ begrüßt Riku´s Onkel mich. Häh? Wie bitte sind wir zu ihm gekommen? Und warum begrüßt er mich als wäre es ganz normal, dass ich hier bin? „Nein…ich…könnten Sie...könntest du mir erklären, warum ich und Riku hier sind?“ will ich vorsichtig wissen. „Du weißt es nich mehr oder?“ fragt er zurück. Ich schüttle nur den Kopf, meine Erinnerungen sind wie ausgelöscht. „Dann erzähl ich es dir am besten.“ gibt Riku´s Onkel zurück und lässt ein lautes Seufzen hören. Als ich mich so in der Küche umsehe, bemerke ich auch, dass mein Koffer und meine Reisetasche hier stehen, auch noch ein anderer Koffer und noch eine Tasche, vielleicht Riku´s. Was zum Teufel war nur los gestern? „Gestern als ihr nach Hause gegangen seid, da hat Riku eure Sachen vor der Wohnungstür gefunden. Er hat schnell begriffen, was das heißt. Seine Mutter hatte ihn rausgeworfen. Wie du dir sicher denken kannst, lässt Riku sich das nicht gefallen. Er wollte in die Wohnung, doch meine Schwester hat die Schlösser austauschen lassen und so konnte er nichts anderes tun, als zu gehen. Dann seid ihr bei mir aufgetaucht und Riku hat mir alles erzählt. Na ja und da hab ich euch bei mir schlafen lassen.“ erzählt mir Riku´s Onkel. Wie bitte?? Riku´s Mutter hat ihn rausgeworfen?? Einfach so?? Ohne jeglichen Grund?? Doch es wird mir bald bewusst welchen Grund sie hat. Weil Riku schwul ist, deshalb hat sie ihn rausgeschmissen, nur deshalb. So was Doofes gibt’s doch gar nich. „Aber...was wird jetzt?? Wo soll Riku denn hin?“ will ich wissen. „Na ja, eigentlich müsste er laut Gesetz zu seiner Mutter. Wenn Riku möchte, kann er natürlich hier bleiben.“ ist Riku´s Onkel sofort bereit ihn aufzunehmen. „Sie...Du bist ein toller Onkel.“ finde ich. Und das finde ich wirklich. Ich meine er ist nett, er akzeptiert Riku so wie er ist und hat auch sonst keine Probleme mit ihm. Wenn Riku´s Mutter nur auch so wäre. „Danke, aber jetzt weck bitte Riku, damit wir essen können.“ bittet er mich, doch gerade als ich mich umdrehen und zu dem Zimmer, in dem ich und Riku geschlafen haben zurückgehen will, kommt er gähnend in die Küche. Meine Wangen werden sofort warm, denn er hat nur seine Shorts an. Weder Hosen, noch ein T-Shirt, nur seine Shorts. Ich muss sagen, die Aussicht gefällt mir. „Moooooorgen.“ gähnt er nochmal, bevor er seine Arme von hinten um mich schlingt und mich auf die Wange küsst. Ich lasse es nur ungern vor Erwachsenen zu, aber es abzulehnen, wäre auch doof. Schließlich genieße ich es doch auch. „Na du, gut geschlafen?“ fragt er lächelnd. Na toll, gutes Stichwort. Wenn ich wüsste was wir vor dem Schlafen gehen, gemacht haben, könnte ich ihm Genaueres sagen, aber so? „Hmmm, ging so.“ antworte ich nur. „Ging so? Du hast mich wiedermal als Kopfkissen missbraucht, da hätte ich mehr erwartet.“ resigniert er. Hmmm, wenn er so normal mit mir redet, können wir kaum miteinander geschlafen haben, da hätte er doch schon längst drauf angespielt. „Riku, ich muss mal kurz mit dir reden.“ erkläre ich, nehme ihn an der Hand und ziehe ihn hinter mir her. „Aaaaber, ich wollte essen.“ versucht er mich an meinem Tun zu hindern. „Dauert nur eine Minute.“ erwidere ich, als wir draußen im Flur stehen. „Was ist denn? Bist du noch verkatert?“ will Riku wissen und sieht mich fürsorglich an. „Nein, geht schon. Ich will nur eines wissen. Hatten wir gestern Nacht Sex?“ frage ich ganz offen und ohne auch nur den Versuch zu unternehmen, die ganze Sache zu umschreiben. Riku fängt sofort an zu grinsen, das kann nichts gutes heißen. „Was denkst du?“ raunt er mir zu. Doch auf seine Spielchen habe ich jetzt wirklich keinen Bock. „Bitte Riku, sag es.“ bettele ich. „Erst wenn du mir sagst was du denkst.“ beharrt er auf seine Forderung. Na gut, dann werde ich es ihm halt sagen. „Ich denke, wir haben miteinander geschlafen. Wir hatten nur noch Shorts an, unsere Klamotten lagen auf dem Boden zerstreut und du grinst schon die ganze Zeit so komisch.“ erkläre ich ihm. „Hmmm, weißt du, du bist echt ein schlauer Junge, aber eben auch nicht allwissend. Erstens wir lagen mit Shorts im Bett, weil uns beiden wirklich furchtbar heiß war, nicht körperlich, rein von der Temperatur her. Zweitens, die Klamotten lagen nur so zerstreut, weil keiner von uns mehr Lust hatte sie irgendwie zu sortieren. Drittens grinse ich, weil du gar nicht so unscheinbar bist, wie du immer tust. Du hast gestern mehr getrunken als ich und warst immer noch einigermaßen ansprechbar. Viertens würde ich nie wenn ich betrunken bin mit dir schlafen, denn da hab ich keine Kontrolle über mich und ich will solch besonderen Menschen wie dir niemals weh tun.“ entgegnet er ehrlich und lächelt mich an. Oh my goodness, ich bin ja so froh. Wir habens nicht getan, wie toll ist das denn? „Na zufrieden?“ will Riku wissen. „OH JAAAH.“ gebe ich nur zurück und nehme seine Hand. „Und jetzt ab zum Frühstück.“ füge ich hinzu und ziehe ihn wieder mit in die Küche. Das Essen mit Riku´s Onkel ist echt witzig, er ist total locker drauf und ich bin irgendwie froh, dass Riku auch jemanden hat, der sich richtig um ihn kümmert und ihn nicht ablehnt. Außerdem gibt es so viele leckere Sachen zu essen und das Beste ist, es gibt Kakao, denn Yaozi mag auch nur Kakao. Ich musste sofort lachen, als er das gesagt hat. Ich meine, ein erwachsener Mann, der auf Kakao steht? Wo gibt’s denn so was? Schließlich sind wir mit Essen und Abspülen fertig, Riku hat sich unterdessen auch angezogen und wir sitzen im Wohnzimmer beisammen. „Ich habe vorhin mit deiner Mutter telefoniert.“ fängt Yaozi unvermittelt ein Gespräch an und wird mit einem Mal total Ernst. „Und?“ fragt Riku nur und hat denselben, gleichgültigen Blick im Gesicht, wie immer wenn es um seine Mutter geht. „Es ist alles so wie du vermutet hast, sie hat dich rausgeworfen, weil du schwul bist.“ erklärt Riku´s Onkel. „Ich habe versucht ihr diesen Quatsch auszureden, aber sie beharrt auf ihrem Standpunkt. Nun bleibt die Frage zu klären wo du in Zukunft leben willst.“ „Du willst nicht, dass ich hier wohne, oder? Aber ist okay, ich packe meine Sachen und gehe.“ ist Riku total traurig und will schon aufstehen. „Quatsch Riku, natürlich kannst du hier wohnen. Ich wollte nur sicher gehen, dass dies nicht nur mein Wunsch ist.“ entgegnet sein Onkel und hält ihn so zurück. „Denkst du wirklich, ich will zurück? Zu meiner Mutter? Nie im Leben, ich bin froh, dass ich da raus bin.“ gibt Riku offen und ehrlich zu. Ich freue mich echt für ihn, endlich tut ihm mal jemand was Gutes. „Rede nicht so von deinem Zuhause, auch wenn du es hasst, es war dein Zuhause.“ erwidert Yaozi. Na ja, irgendwie is da was Wahres dran. „Bitte? Soll ich es lieben, nur weil mir meine Mutter...“ fängt Riku an, wird jedoch von seinem Onkel mit lauter Stimme unterbrochen. „RIKU!! Ein Wort noch und du gehst dahin zurück. Auch wenn du deine Mutter nicht magst, sie hat dich groß gezogen und sie hat dich mal geliebt. Da bin ich mir sicher.“ Ich bin ja mal gespannt was Riku dazu zu sagen hat, ich wette er flippt gleich aus und geht auf seinen Onkel los. Doch ich erlebe eine herbe Überraschung, Riku sinkt in sich zusammen und murmelt nur: „Ja, schon okay.“ Sein Onkel scheint der Einzige zu sein, vor dem Riku noch Respekt hat. „Nun da wir das geklärt haben, ist es an der Zeit, dich über gewisse Regeln hier aufzuklären. Erstens wir teilen uns die Hausarbeit, zweitens solltest du irgendwie Ärger in der Schule haben, bekommst du Hausarrest und Kendo-Verbot, drittens du bekommst an jedem Anfangstag eines Monats Taschengeld. Die Menge sollte meiner Meinung nach für den Monat reichen, sollte dies nicht so sein, komm nicht auf die Idee bei mir um mehr Taschengeld zu betteln, denn dann musst du was dafür tun. Meine Haushaltsdienste zum Beispiel übernehmen. Viertens, das ist vielleicht etwas, dass deine Mutter anders gemacht hat, du darfst dein Geld für alle Dinge ausgeben, die du magst. Ich werde dich in keiner Weise daran hindern, es für sinnloses Zeug auszugeben. Fünftens und letztens wenn du nächste Woche wiederkommst, dann hab ich ne Überraschung für dich.“ endet Riku´s Onkel wahrscheinlich mit dem tollsten Punkt. Also anfangs, fand ich die Regeln ja ziemlich streng, aber am Schluss wurde es ja immer besser und ich bin mir sicher, dass auch Riku nichts dagegen einzuwenden hat. „Danke, Onkel, für alles.“ entgegnet er bestimmt und lächelt einfach nur zauberhaft. „Aber eines will ich noch wissen, seit wann weißt du, dass ich rauche?“ „Rikulein, du scheinst zu vergessen, dass ich ne Nase habe. Jedes Mal, als du mich besucht hast, hast du nach Rauch gerochen.“ erklärt Riku´s Onkel. „Außerdem hab ich mir das schon gedacht, seit dass mit deiner Mutter nicht mehr so gut klappt.“ „Aber du hast echt nichts dagegen?“ fragt Riku. „Nein, solange, du nicht hier in der Wohnung rauchst, ist alles in Ordnung.“ antwortet er gelassen, als mein Handy klingelt. „Sorry.“ entschuldige ich mich und nehme ab. „Hey, little Sora, na noch verkatert?“ begrüßt mich Axel fröhlich. „Geht dich nix an.“ gebe ich zurück. „Jaja, kleine Sora´s müssen eben auch mal leiden.“ bemerkt Axel und ich höre das Grinsen aus seiner Stimme so deutlich heraus, dass ich fast ausflippe. „Was willst du überhaupt?“ will ich wissen, als Riku mir bedeutet, ihm das Handy zu geben. „Is Axel stimmt´s?“ flüstert er mir noch zu, ehe ich nicke, er das Handy nimmt und auf laut stellt. „Ich wollte nur fragen, ob ihr, also du und Riku Lust habt heute was zu machen?“ hören wir dann Axel´s Stimme. „Weiß nich, ob das geht, wenn du und Roxas euch vielleicht mal wieder voneinander lösen könnt, dann ja.“ stimmt Riku zu. „Du brauchst gar nichts zu sagen. Sora und du, ihr ward gestern so was von zusammen gewachsen, enger ging´s auch nich mehr. Dass sich Sora zu so was überhaupt hinreißen lässt, tsss, dass hätte ich von ihm als letzten erwartet.“ spricht Axel etwas an, von dem ich keinen blassen Schimmer habe. „Was heißt das? Haben wir etwa doch...“ fange ich an, werde aber sofort von Riku unterbrochen. „Nein, Sora beruhig dich. Ich hab´s dir schon gesagt. Wir warten, bis du es willst und bis wir beide nichts intus haben.“ erklärt er. „Aber was meinte Axel dann?“ will ich wissen, ganz überzeugt bin ich von Riku´s Aussage ja nicht. „Ich meinte, dass du soviel trinken kannst und dass du so eng mit Riku getanzt hast. Nix weiter.“ entgegnet Axel. „Also was is jetzt? Wollt ihr zu mir kommen? Dann können wir DVD´s schauen oder so.“ Riku schaut zuerst mich an, ehe er zu seinem Onkel schaut, der nur nickt. „Ja, wir kommen zu dir.“ stimmt er dann zu und nachdem wir uns verabschiedet haben legt er auf. Kaum hat er aufgelegt, zieht Riku mich in seine Arme und haucht mir einen Kuss auf die Haare. Sofort stehen meine Wangen wiedermal in Flammen, was macht Riku da nur mit mir? „Ich lass euch dann mal alleine. Wenn ihr über Nacht wegbleibt, dann ruft an, klar!“ schärft Riku´s Onkel uns ein, bevor er aus dem Wohnzimmer geht. „Na freust du dich?“ will Riku wissen. „Ja, wird toll werden.“ entgegne ich etwas überrumpelt. Was soll ich auch groß sagen? Mit Roxas Filme zu gucken is zwar lustig, aber wir machen das ständig und so wird es mit der Zeit langweilig. „Was hast du denn, Stöpselchen?“ fragt Riku schmunzelnd. Stöpselchen?? Das is doch wohl nich sein Ernst?? Stöpselchen?? Hört sich an, als wäre ich ein Zwerg. „Ich glaube du hast sie nicht mehr alle mich Stöpselchen zu nennen.“ herrsche ich ihn an und löse mich aus seinen Armen. „Ach Sora, bitte. Ich finde dich so süß und Stöpselchen passt nur zu süßen Leuten.“ versucht er mich umzustimmen. „Ich hab dir schon gesagt, dass ich es nicht mag wenn jemand süß zu mir sagt.“ erwidere ich. „Aber du bist so süß. Deine wuscheligen Haare, deine großen, blauen Augen, deine ganze Gestalt sind so süß, dass sie mich fast um den Verstand bringen. Also bitte lass mich dich Stöpselchen nennen.“ bettelt er und legt einen Dackelblick auf, der seines gleichen sucht. Oh Mann, wenn er mich so ansieht, kann ich kaum widerstehen und so schlimm ist der Name ja dann doch nicht. „Na gut.“ gebe ich schließlich nach und küsse ihn auf die Wange. „Juhuuuu.“ freut sich Riku, zieht mich wieder an sich und wuschelt durch meine Haare. „Und jetzt machen wir was. Und weißt du auch was?“ „Ähhh nee, aber du wirst es mir sicher gleich sagen.“ vermute ich. „Richtig geraten. Wir gehen jetzt in den Ueno-Park und picknicken.“ überfährt er mich mit seiner Idee. Im Park?? Picknicken?? Mit Riku zusammen?? Wo alle Leute am helllichten Tag sehen, wie wir zueinander stehen?? „Riku...ich weiß nicht. Da sind so viele Leute.“ murmele ich unsicher. „Häh?? Gestern hattest du damit keine Probleme.“ bemerkt Riku. Nun ja, stimmt auch. Aber gestern war ich eh nicht ich selbst. Gestern, da wollte ich Riku und Axel zeigen, dass ich mithalten kann, aber jetzt?? Jetzt soll ich mit Riku rausgehen, in einen Park, wo alle Leute uns anstarren werden. „Gestern war was anderes. Bitte lass uns doch irgendwas anderes machen.“ gebe ich zurück. „Sora, hör zu. Ich werde dich bestimmt nicht im Park flachlegen und ein bisschen Geknutsche is ja wohl normal. Niemand wird dir den Kopf deshalb abreißen.“ erklärt Riku gelassen. Na ja, wenn man das wieder so sieht, hat er ja eigentlich doch Recht. Was soll´s auch?? „Na gut, lass uns gehen.“ bin ich nun entschlossen und wir sind schon bald, nachdem Riku alle Sachen zusammen gepackt haben unterwegs zum Park. „Was hast du eigentlich alles zu essen eingepackt?“ frage ich, als wir beim Park ankommen. „Überraschung, Stöpselchen, Überraschung.“ vertröstet Riku mich grinsend. „Ich will´s aber wissen. Was machst du wenn ich es nicht mag?“ will ich wissen. „Du wirst es lieben.“ versichert Riku mir und hält plötzlich an. Wir sind nun am See, wie ich schon vermutet habe sind heute wirklich viele Leute da, meistens Pärchen, „normale“ Pärchen, nirgends sehe ich zwei Jungen. Doch Riku scheint das nicht zu stören. Fröhlich nimmt er mir die Picknickdecke ab und breitet sie aus, bevor er sich dann neben den Korb setzt. „Sora? Hey, willst du dich nicht setzen?“ fragt er und zieht an meinem Bein. „Doch, klar.“ antworte ich nur und setze mich neben Riku. „Also was gibt´s zu essen?“ „Mach die Augen zu.“ bittet Riku und sieht mich mit einem undurchschaubaren Blick an. „Aber es is nix ekliges, oder?“ will ich mich lieber nochmal vergewissern. „Nein und jetzt Äuglein zu.“ wiederholt Riku, wartet bis ich meine Augen zu habe und kramt dann im Korb. Ich bin ja echt mal gespannt was jetzt kommt. Hoffentlich ist es wirklich nicht eklig. „Achtung, Mund auf.“ fordert er plötzlich und legt eine Hand auf meine Wange. Ich tue wie gesagt, warte voller Spannung auf das Essen. Schließlich schmecke ich endlich was. Mhmmmmmmmmmmmmmm Schokolade und... Erdbeeren. Oh my goodness, wie geil ist das denn?? Ich könnte Riku um den Hals fallen für sowas. In Kanada esse ich sowas nämlich ständig. „Das is sooooo lecker.“ lobe ich ihn und lasse mich dazu hinreißen ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Und jetzt bin ich dran.“ erkläre ich, als ich die Schokosoße und die Erdbeeren zwischen uns stehen sehe. „Mit dem größten Vergnügen.“ ist Riku sofort einverstanden. Ich nehme mir eine Erdbeere und genüsslich viel Schokolade, will sie dann schon in Richtung Riku wandern lassen, als mir eine Idee kommt. „Komm her und hol sie dir.“ fordere ich, bevor ich die Erdbeere halb in meinem Mund verschwinden lasse. „Du hast´s heute wohl nötig.“ gibt er nur zurück und kommt meinem Gesicht immer näher. Riku´s POV „Komm her und hol sie dir.“ als ich das gehört habe, dachte ich meine Ohren funktionieren nich richtig. Ich meine Sora, der sich vorhin noch gegen jegliche Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit gesperrt hat, kracht jetzt so auf?? Das kann auch nur von ihm kommen. „Du hast´s heute wohl nötig.“ erwidere ich noch grinsend, ehe ich den vorderen Teil der Erdbeere abbeiße und Sora so einen kurzen aber einfach tollen Kuss stehle. Diese kleine Berührung unserer Lippen lässt mein Herz schon so laut schlagen, dass ich es so deutlich hören kann. „Das war super.“ finde ich und lecke mir etwas Schokosoße von den Lippen. „Ich weiß.“ flüstert Sora nur zurück, ehe er sich zu mir lehnt, seine Hand zu meinem Nacken wandert und ich seine Lippen auf meinen spüre. Wie ein Blitz durchzucken sie mich, ehe ich etwas erwidern kann hat Sora schon über meine Lippen geleckt und versucht gewaltsam in sie einzudringen. Doch das kann ich mir nun doch nicht gefallen lassen, öffne meine Lippen ein Stück, aber nur um mit meiner Zunge seine zurück in seine Mundhöhle zu drängen. Sora jedoch gibt sich nicht so einfach geschlagen, krault mich im Nacken, was mich für einen Moment meine Zungenarbeit vergessen lässt und Sora ein klein wenig von meiner Mundhöhle erkunden lässt. Aber bevor das über Hand nimmt, habe ich mich gefangen und wir tragen unser Spielchen nun in Sora´s Mundhöhle aus. „Hör auf damit.“ fordert er plötzlich immer noch mit dem Kuss beschäftigt. Doch ich weiß absolut nicht was er meint. „Mit was denn?“ will ich wissen. „Mich an der Schulter zu stupsen.“ gibt er zurück. „WAS??“ frage ich und löse den Kuss. Ich hab doch gar nichts gemacht. Als ich dann jedoch aufsehe, weiß ich wer Sora die ganze Zeit angestupst hat. Es ist ein Mädchen, ungefähr so groß wie er, sie hat lange, rote Haare, ist, ich muss zugeben relativ hübsch, was jedoch von ihrem wütenden Blick, mit dem sie Sora bedenkt, etwas eingeschränkt wird. „SORA!! What the hell are you doing?“ faucht sie ihn an. In Englisch, dann ist das bestimmt jemand aus seiner Klasse. „I´m kissing him.“ entgegnet er lässig und schaut grinsend zu mir. War das wohl sowas wie seine Freundin?? Aber er hat doch gesagt, er war noch nie mit jemandem zusammen. Kapitel 12: Die erste Krise --------------------------- Kapitel 12: Die erste Krise Rikus POV „I see, but you should kiss a girl, not a boy.“ erklärt das Mädchen und bedenkt mich nun mit demselben wütenden Blick, den sie auch Sora zuwirft. „Why should I kiss a girl, when they are not interested on me?“ fragt Sora. „Many girls are interested on you.“ beteuert die Fremde. „Really?? And who?“ will er nun wissen. „Ehhh…I…don´t know now.“ entgegnet Sora´s Freundin niedergeschlagen. „So, it´s okay when I´m gay. I love Riku and Riku loves me.“ spricht er weiter, kommt zu mir und klammert sich an mich. „But your parents will not be amused of this.“ fällt dem Mädchen nun ein. „They mustn´t know this, okay!!!“ schärft Sora ihr ein. „We will see.“ gibt sie zurück und geht dann. Doch für Sora ist die Sache noch lange nicht beendet. „Kairi wait.“ ruft er ihr nach und hält sie am Arm fest. „Please, don´t say any word to my parents. I´m so lucky with him.“ „But Sora, do you know, what this mean to your image?? A gay skater. You will be the biggest outsider.“ erklärt Kairi. „I´m rather be an outsider, before I´m alone.“ entgegnet Sora. Danach ist das Mädchen wirklich lange still. „Well Sora, I don´t say anything, you must know what you are doing.“ gibt sie dann zurück, ehe Sora sie gehen lässt. Jetzt will ich aber endlich wissen, wer das war, dass sie Sora solche Vorbehalte machen kann. „Deine Freundin?“ frage ich, als er sich wieder zu mir setzt. „Quatsch, Kairi ist meine Cousine. Sie ist so alt wie ich und in meiner Klasse.“ klärt er mich auf und lächelt. „Warum lächelst du jetzt?“ will ich wissen. „Warst du eifersüchtig?“ neckt er mich. „Gar nich.“ entgegne ich, verschränke meine Arme vor der Brust und schließe die Augen. „Weißt du was?“ flüstert Sora dann. „Nein.“ antworte ich und mache meine Augen wieder auf, als Sora mir schon in die Arme hüpft und wir nach hinten auf die Decke fallen und mein Arm in der Schokosoße landet. „Ich liebe dich.“ raunt er mir entgegnen, als er auf mir liegt. Normalerweise hätte ich mich jetzt furchtbar aufgeregt, aber Sora´s Worte und sein Anblick entschädigen mich ein für alle mal. „Ich dich auch.“ hauche ich zurück, lege meine Hand an Sora´s Nacken und vereine unsere Lippen zu einem neuerlichen Kuss. „Welche Filme schauen wir eigentlich?“ will Sora wissen, als wir wieder zu Hause sind und uns für den DVD-Abend bei Axel fertig machen. „Keine Ahnung.“ antworte ich, innerlich bin ich immer noch bei dem was Sora heute zu seiner Cousine gesagt hat. Er will also, dass sie es keinem erzählt, ist es denn für ihn wirklich so schlimm schwul zu sein?? Genauso Kairi, sie hat ihn so runter gemacht, nur wegen dem bisschen Geknutsche. Ein schwuler Skater, was isn da dabei?? Sind die in Kanada, denn so auf Äußerlichkeiten fixiert, dass sie nicht den Menschen selbst erkennen?? Langsam aber sicher glaube ich das und ich glaube auch, dass Sora sich zu Hause nie zu einem solchen Picknick hinreißen lässt. Da würde er wahrscheinlich noch nicht mal meine Hand halten. „Hey Riku, wo bist du grade??“ schrecke ich aus meinen Gedanken hoch, als Sora mir vor dem Gesicht rumwedelt. „Hier.“ bringe ich nur heraus und stehe von unserem momentanen Bett auf um mir aus einem der Kartons, die mein Onkel heute Nachmittag bei Mama abgeholt hat, irgendwas zum Anziehen zu greifen. „Okay, dann sag mal. Soll ich das anziehen oder das?“ will er wissen und hält zwei T-Shirts hoch. „Du siehst immer gut aus.“ entgegne ich nur und will mir ein Hemd anziehen, als sich Sora´s Arme um mich schlingen. „Was ist los? Seit wir picknicken waren bist du so geknickt.“ fällt ihm auch schon meine Laune auf. „Ich...es is nichts.“ lehne ich ab. Ihm jetzt das Ganze zu sagen würde seine gute Stimmung, doch sowas von in den Keller wandern lassen, daran will ich gar nicht denken. „Du bist ein miserabler Lügner, Riku. Sag doch was los ist.“ durchschaut er mich. „Es...es ist wegen dem was Kairi gesagt hat. Ist es denn wirklich so schlimm für deinen Ruf wenn du schwul bist?“ will ich schließlich wissen, woraufhin sich Sora´s Arme von mir lösen. Ich hab´s gewusst, es ist schlimm. Sora sagt nun gar nichts mehr, steht wie zur Salzsäure erstarrt hinter mir. „Ich...weiß… es...nicht...“ kommt es plötzlich stockend von ihm. Na toll er weiß es nicht und was soll ich dann sagen?? Ich will doch mein Glück mit ihm genießen, auch bei ihm zu Hause, nicht nur hier in Japan. „Hätten deine Eltern denn wirklich so viel dagegen?“ frage ich weiter. Doch wieder verstummt Sora, ich verstehe ja, dass es schwer ist, aber könnte er nicht wenigstens was Besseres sagen, als „Ich weiß es nicht“? „Auch das weiß ich nicht.“ gibt er nun zurück. Ich weiß wirklich nicht was ich jetzt noch sagen soll. Wenn er es niemanden erzählen kann, dann wird er sich doch sowas von quälen, das ist einfach nicht mehr schön. „Ach Riku, es ist alles so schwer, seit ich nach Japan gekommen bin. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll.“ erwidert er noch, bevor er aus dem Zimmer rennt, direkt in die Arme meines Onkels. „Sora?“ fragt er und sieht Sora in die Augen. Doch Sora lässt sich nicht aufhalten, eilt an meinem Onkel vorbei und aus der Wohnung. „Auf geht´s. Was war los, Riku?“ ist mein Onkel total ruhig und kommt zu mir ins Zimmer. Wenigstens kann ich mit ihm über sowas reden. „Wir waren heute picknicken im Ueno-Park. Da haben wir Sora´s Cousine getroffen, sie ist auch mit dem Austauschprogramm hergekommen. Wir haben uns geküsst, als sie uns gesehen hat. Na ja, dann hat sie mit Sora geredet. Warum er Jungs küsst?? Wie er das seinen Eltern erklären will und dass, das das Schlechteste für seinen Ruf ist, was ihm hätte passieren können. Sora hat das alles überspielt und war ganz cool. Aber mir ging es die ganze Zeit nicht mehr aus dem Kopf. Ich meine, wie will er denn je seine Beziehung zu Hause genießen wenn er jedes Mal Angst haben muss irgendwer könnte es raus finden? Darüber haben wir gesprochen, doch Sora wusste genauso wenig wie ich, was er nun machen sollte, na ja und dann ist er weggelaufen.“ erzähle ich alles. Nun ist mein Onkel total still, ich halte das bald nicht mehr aus, kann er mir nicht irgendeinen Rat geben?? „Bleib hier, ich werde mit Sora reden.“ erklärt er schließlich und verlässt ohne auf meine Antwort zu warten, das Zimmer und danach die Wohnung. Sora´s POV Oh Mann, was mach ich nur?? Ich müsste die Beziehung mit Riku genießen und nicht heulend auf ner Bank sitzen. Aber ich kann das einfach nicht, wenn er schon so über unsere Zukunft nachdenkt und ich lieber im Hier und Jetzt leben will. Schluchzend ziehe ich meine angewinkelten Beine noch näher an meinen Körper, weine weiter in meine Beine, als ich merke, dass sich irgendwer neben mich setzt. Welcher Trottel ist das jetzt?? Ich meine wer setzt sich schon neben einen heulenden Jungen?? Doch als ich aufsehe, ist da Riku´s Onkel. Er sieht mir freundlich entgegen, genauso wie immer seit ich ihn gestern kennen gelernt habe. „Na Sora, wie geht´s dir?“ begrüßt er mich. „Beschissen.“ gebe ich zurück und lasse meinen Kopf langsam auf seine Schulter sinken. Ich brauche jetzt einfach jemanden mit dem ich über meine Probleme sprechen kann. „Wegen Riku?“ will er wissen. Nein, Riku hatte doch vollkommen Recht. Mich darauf anzusprechen war wahrscheinlich das Beste was er hätte tun können, so kann ich mich mit dem Thema auseinander setzen, bevor es mich innerlich auffrisst. „Quatsch, Riku hat nichts damit zu tun. Er hat mir überall geholfen, aber dadurch muss ich wohl alleine.“ erkläre ich. „Wodurch denn?“ fragt Yaozi weiter. „Meine Orientierung auch bei mir zu Hause zu zeigen.“ antworte ich trocken. Das schön zu umschreiben, dazu fehlt mir absolut die Kraft. „Fällt dir das so schwer?“ erkundigt sich Riku´s Onkel weiter. „Ja, denn ihr wisst gar nicht, wie das alles in den Highschools abläuft. Wenn man da nicht cool genug ist, wird man abgeschoben, auf die Loserbank. Früher war das auch so bei mir, aber durch´s Skaten hab ich viele Leute von den „Coolen“ kennen gelernt. Sie waren auch echt nett zu mir, aber richtig verbunden fühlte ich mich mit ihnen nie. Es ist einfach alles so verdammt kompliziert. Ich will doch nicht wieder als Loser da stehen, aber Riku will ich auch nicht verlieren. Genauso ist es mit meiner Familie, Mama und Papa würden mir den Kopf abreißen, wenn ich ihnen sage, dass Riku mein Freund ist. Wahrscheinlich würden sie mich genauso verstoßen wie Riku´s Mutter es gemacht hat.“ schütte ich ihm, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, mein Herz aus. „Weißt du Sora, es ist immer schwer, zu etwas zu stehen, dass die Öffentlichkeit nicht gut findet. Du musst einfach entscheiden, was dir wichtiger ist. Deine Beziehung zu Riku oder die Oberflächlichkeiten, die dir die Gesellschaft aufzwingt.“ erklärt er mir. Natürlich ist mir meine Beziehung viel wichtiger, aber deshalb bin ich noch lange nicht so stark um das auch jedem zu zeigen. „Riku ist mir tausendmal wichtiger, als die Gesellschaft, aber trotzdem kann ich nicht einfach zu meinen Eltern gehen und sagen: „Hey Mum, hey Dad, ich bin schwul und mein Austauschschüler ist mein Freund.““ gebe ich zurück. „Das verlangt auch niemand von dir. Uns ist denke ich allen klar, dass du Zeit brauchst, bevor du ihnen das sagen kannst. Riku wird das auch verstehen, glaub mir. Aber was er nicht versteht, ist dass du dich davon was die anderen sagen so beeinflussen lässt und darüber solltest du mit ihm reden.“ rät Yaozi mir. Das versteht er also nicht, kein Wunder, er hatte es ja auch immer gut. Er war nicht so jemand wie ich, der immer nur rumgeschubst wurde. Er war stark und hat sich durchgesetzt. „Und ehrlich gesagt verstehe ich das auch nicht. Du bist ein toller Junge glaub mir, du bist nett, aufgeschlossen, für jeden Spaß zu haben und das wichtigste du machst Riku glücklich. So wie gestern und heute hab ich ihn noch nie gesehen.“ fügt er noch hinzu. „Es hat ganz bestimmte Gründe warum ich so bin. Aber darüber möchte ich nicht sprechen. Nicht hier und nicht...“ fange ich an, werde aber durch Yaozi unterbrochen. „…mit mir. Ich verstehe.“ beendet er meinen Satz. Na gut, so direkt wollte ich das nicht sagen. „Tut mir leid.“ entschuldige ich mich. „Sora, nein, das macht nichts. Du kennst mich doch auch erst seit gestern, dass du dich überhaupt so öffnest hat mich gewundert.“ entgegnet er. Ja, mich auch. Wie konnte ich mit einem relativ fremden Mann über solche Dinge sprechen?? Ich muss verrückt gewesen sein. „Guck mal, da is jemand für dich.“ teilt mir Riku´s Onkel dann mit und zeigt mit seinem Finger auf Riku, der gerade zu uns herläuft. Es ist wohl an der Zeit ihm einiges zu erklären. Riku´s Onkel verabschiedet sich sofort, so dass Riku sich jetzt neben mich setzen kann. „Hey.“ begrüßt er mich etwas monoton. Doch ich kann es ihm kaum verübeln. „Erzählst du mir was los war mit dir?“ Ich nicke nur, ehe ich ihm alles erzähle, so wie ich es gerade schon bei seinem Onkel getan habe. „Ach Sora, das ist doch okay. Hättest du mir das nicht vorhin einfach sagen können?“ will Riku wissen. Doch natürlich hätte ich das machen können, aber ich wusste doch nicht wie Riku darauf reagiert. Statt ihm zu antworten kuschele ich mich an ihn. „Erzählst du mir auch warum du dich so von anderen rumschubsen lässt?“ reißt Riku eine alte Wunde in mir auf. Ihm das zu erzählen, wäre wahrscheinlich der größte Schritt den ich je gemacht habe. „Ich versuch´s.“ versichere ich. „Weißt du, als ich noch klein war, da hatte ich kein Asthma. Da war ich ein ganz normaler Junge. Ich hatte viele Freunde, zu dieser Zeit war ich etwa 8 oder 9. Jedenfalls kam dann ein neuer Junge in meine Klasse, wenn du es genau wissen willst, es war Jake. Da er auch noch neben uns eingezogen ist, habe ich versucht mich mit ihm anzufreunden, aber er war so gemein zu mir, er hat meine Freunde alle solange bearbeitet bis sie nicht mehr mit mir reden wollten. Damals wurde ich der Außenseiter der Klasse, ich hab mich immer mehr zurückgezogen und war alleine, ich habe sehr viel gelesen und mich auch immer mehr in meine eigene kleine Welt gewünscht. Doch dann gab mir Jake die einzigartige Möglichkeit, dass ich alle meine Freunde wieder zurück gewinne, wenn ich ne Mutprobe bestehe würde. Das war im Winter vor 6 Jahren, damals war ich 10 und so naiv, dass ich alles gemacht hätte. Es hatte das erste Mal gefroren. Jake hatte mir in der Schule meine Mütze geklaut und wenn ich sie wieder haben wollte, sollte ich nach der Schule mit ihm gehen. Ich tat was er verlangte, er führte mich zu dem See, der in der Nähe unserer Straße liegt und warf die Mütze bis in die Mitte. Meine Aufgabe war es nun, sie wieder zu holen. Ich wusste dass ich sehr viel Glück haben musste, dass mich das Eis trägt, aber ich schaffte es wirklich bis zur Mitte. Doch meine Freude war zu voreilig. Kaum hatte ich die Mütze, brach das Eis und ich fiel in den See. Es war so eiskalt, dass ich dachte ich sterbe auf der Stelle. Jeglicher Versuch wieder nach oben auf die Eisoberfläche zu kommen schlug fehl, selbst wenn ich noch die Kraft dazu gehabt hätte zu schwimmen, wäre ich verloren gewesen. Ich habe es nur einmal geschafft und da hab ich Jake gesehen, wie er einfach nur da stand und gegrinst hat. Er hat nicht mal den Versuch unternommen, mir zu helfen, geschweige denn Hilfe zu holen. Ich kämpfte verzweifelt um mein Überleben, ich wusste, dass ich sehr schnell erfrieren werde, doch bevor das passierte, verlor ich das Bewusstsein. Aufgewacht bin ich dann im Krankenhaus. Ich hatte Erfrierungen und eine sehr schlimme Lungenentzündung, woraus sich später mein Asthma entwickelte. Seit diesem Vorfall, widersetze ich mich kaum noch jemanden, ich habe einfach keine Kraft mehr, weder körperlich, noch seelisch. Als ich mich dann mit Roxas angefreundet habe, hat sich mein Wille wieder gestärkt. Ich hatte wieder einen Freund, einen richtig guten sogar und als ich dann mit dem Skaten angefangen habe und richtig gut wurde, wurde ich sogar wieder richtig fröhlich, trotz meiner Krankheit. Und jetzt wo ich dich kenne, bin ich der glücklichste Mensch im Universum.“ schmettere ich ihm meine Erzählung entgegen ohne auch nur einmal aufzuhören. „Dieses Schwein. Wie konnte, der dir sowas antun?“ fragt Riku und ballt seine Hände zu Fäusten. „Ich mach ihn fertig. Ich schlag ihn so windelweich, dass er nicht mehr weiß wo oben und unten ist.“ „NEIN Riku, nein, das bringt alles nichts. Gesund werde ich so auch nicht mehr.“ gebe ich zurück und nehme seine Hand. „Das Asthma bleibt auch wenn du Jake zusammen schlägst.“ „Aber Sora, er hat dir so viel angetan. Kannst du das einfach vergessen??“ will Riku fassungslos wissen. „Nein, vergessen werde ich es nie. Ich hasse Jake, für immer. Sowas kann er nie wieder gut machen. Egal was er versucht. Aber ich kann mich auch nicht ewig davon beeinflussen lassen. Soll ich mein ganzes Leben, nach dieser doofen Krankheit ausrichten?? Nein, ganz bestimmt nicht. Ich will noch so vieles erleben. Ich will skaten, ich will Spaß haben, ich will mit dir zusammen sein und ich will verdammt nochmal auch Sex haben.“ erwidere ich mutig. Mir ist egal was Riku in diesem Moment von mir denkt. Schließlich ist war er es, der pausenlos nur daran gedacht hat, was soll ich mich da groß zurückhalten?? „Weißt du Sora, ich bin so beeindruckt von dir. Dein ganzes Wesen ist so einzigartig, dass ich mich kaum zurückhalten kann, mit meiner Bewunderung. Ich liebe dich einfach.“ entgegnet er, ohne auf den letzten Satz einzugehen. „Willst du gar nichts dazu sagen?“ wundere ich mich. „Über deinen Wunsch?“ fragt er grinsend. Ich nicke nur. „Was soll ich dazu sagen? Wir können´s hier und jetzt treiben, wenn du willst.“ stellt Riku mich vor die Wahl, zieht mich auf seine Beine und fängt an meinen Hals zu küssen. „Nein, nein, nein, ich glaube wir warten noch.“ halte ich ihn zurück. „Siehst du genau deshalb hab ich nichts dazu gesagt. Nimm dir soviel Zeit wie du brauchst. Ich kann warten.“ versichert er mir lächelnd. „Danke.“ flüstere ich nur und küsse ihn auf die Wange. „Und jetzt? Gehen wir zu Axel?“ will Riku wissen. „Ja, ich will mir aber jetzt endlich was anderes anziehen und ich hoffe diesmal hilfst du mir richtig.“ gebe ich zurück und wir machen uns auf den Weg zu Riku´s Onkel. „Oh my goodness, das musst du anziehen.“ ist Riku begeistert, als ich die beiden T-Shirts nacheinander anprobiert habe. „Warum??“ will ich wissen. Riku kommt grinsend zu mir. „Es macht dich sowas von sexy.“ flüstert er mir verführerisch ins Ohr. Ein kalter Schauer wandert über meinen Rücken. „Ooo...okay.“ entgegne ich etwas überfahren, von Riku´s Offenheit. „Komm wir gehen.“ ist er dann wieder ganz normal, nimmt meine Hand und wir laufen zu Axel´s neuem Zuhause. Kapitel 13: DVDabend mit Roxy und Axel -------------------------------------- Kapitel 13: DVDabend mit Roxy und Axel Riku´s POV Jetzt weiß ich es also endlich. Sora´s Geschichte ist so beschissen. Echt jetzt, wenn ich er wäre, würde Jake schon jetzt im Krankenhaus liegen und seine Mahlzeiten mit dem Strohhalm trinken. Aber ich bin nicht er und ich verstehe auch ein bisschen warum er Jake nichts tun will, auch wenn es mal nötig wäre. Aber am besten war immer noch sein Wunsch. Ich hätte fast angefangen zu lachen, es war so süß, als er das gesagt hat. Wenn er sich das wünscht, werde ich es nur allzu gerne erfüllen. „Hi.“ begrüßen wir Axel und Roxas als sie uns die Tür aufmachen. „Hey, you two.“ grüßen sie zurück und lassen uns eintreten. Axel´s Blick wandert sofort an Sora auf und ab. Ich wusste, das Shirt würde ihn einfach nur anziehend machen, dass Axel trotz seiner Beziehung nicht die Augen von Sora lassen würde, war mir auch klar. Aber ich möchte dass so, ich möchte, dass Sora sich gut fühlt, wenn er merkt wie anziehend er doch ist. „The flat is cool.“ lobt Sora Axel´s neue Bleibe, als wir im Wohnzimmer stehen. Es ist wirklich groß, fast so groß wie das meines Onkels. Ich mag Yaozi´s Wohnung eh viel lieber als unsere alte. Nur die Zimmerverteilung müssen wir noch bereden. Immerhin schlafen ich und Sora im Moment in seinem Schlafzimmer und wegnehmen wollte ich ihm das eigentlich nicht. „Thanks, little Sora.“ gibt Axel zurück und lächelt Sora an. Oh my god, wie peinlich führt der sich denn jetzt auf, nur weil er ein bisschen auf Sora scharf is. „I show you Axel´s room. It´s so cool.“ fällt Roxas da ein und er zieht Sora mit sich davon. „Was soll das werden Riku?“ will Axel wissen, als die beiden weg sind. „Was soll was werden?“ frage ich scheinheilig. „Willst du mich heiß auf deinen Freund machen? Wenn du ihm solche Sachen tragen lässt, dann kann es kaum anders sein.“ gibt er zurück. Ich wusste, er würde darauf anspringen. „Sora braucht das jetzt. Er hat ne schwere Zeit hinter sich. Gib ihm das Gefühl, dass er begehrt wird. Er muss sich einfach gut fühlen.“ entgegne ich. „Schwere Zeit?“ ist Axel hellhörig. „Ja, schwere Zeit. Aber das sollte ich dir nicht erzählen. Es reicht wenn du weißt, dass es Sora fast umgebracht hätte.“ erwidere ich Ernst. „WAS??“ ist Axel plötzlich total aufgeregt. „Ruhe jetzt, die beiden kommen, denk ich.“ mutmaße ich. Zwei Momente später sind die beiden tatsächlich wieder bei uns im Wohnzimmer. Sora ist knallrot, was hat ihm Roxas denn bitte erzählt?? Er geht sofort zu Axel und zieht ihn mit sich in eine Ecke. „What you tell, Sora?“ will ich von Roxas wissen, woraufhin er genauso rot wie Sora wird. „About yesterday night.“ entgegnet er leise. „You sleep with Axel?“ vermute ich. „Yes, but Axel has...“ fängt er an, wird aber durch Axel´s lautes Lachen unterbrochen. Was zum Teufel ist hier los?? „Dein Freund hat ganz schön versaute Ideen, weißt du das?“ will Axel von mir wissen. WAS?? Wie kommt er denn jetzt auf sowas?? Na gut, ich hab das eh schon von unserem gestrigen Ausflug gewusst. Sora hat ziemlich interessante Ideen, dass muss ich zugeben. „Warum fragst du?“ will ich wissen. „Komm mit, ich zeig dir was.“ zieht Axel nun mich hinter sich her. Wahrscheinlich zu den Schlafzimmern. „Schau dir mein Zimmer genau an.“ fordert er und ich lasse meinen Blick über alles wandern. Ein ganz normales Zimmer, na gut, Axel hat lauter neue Möbel, seine alten konnte man auch nie als Möbel bezeichnen. Er hatte ne Matratze und einen alten Schrank, dazu noch einen selbstgebauten Tisch und nen Stuhl, der eigentlich zur Küche gehörte. Schließlich wandert mein Blick zur Decke und ich weiß endlich was Axel meint. „Spiegelplatten?? Musst du dich beim Vögeln auch noch bewundern?“ ziehe ich Axel auf, aber insgeheim finde ich das so geil. Wäre ne Überlegung wert. „Hey, wenn man so gut aussieht wie ich, braucht man sich für nichts zu schämen.“ gibt Axel zurück. „Und welche Idee hatte Sora nun?“ frage ich, weil mir immer noch nicht klar ist was daran so versaut ist. „Er hat gefragt ob man nich ne Videokamera mitlaufen lassen kann, um es sich hinter her anzuschauen.“ erzählt Axel. Wie bitte?? Das hat Sora gesagt?? Na gut, zu zutrauen wäre es ihm. Er hat mich schon so oft überrascht. „Freue ich mich schon, wenn ich mit ihm schlafen darf.“ erwidere ich, aufgrund einer so geilen Idee. „OH JA.“ kommt es von Axel. „Hey, langsam, du wirst nie in den Genuss kommen. Sora gehört mir, du hast Roxas.“ stelle ich das klar. Auch wenn er Sora jetzt ein bisschen anziehend findet, ich würde ihn nie mit ihm schlafen lassen. „Ich weiß, ich bin auch gar nicht neidisch. Weißt du, Roxas hat so verborgene Talente.“ erklärt Axel dreckig grinsend. „Ein andermal, okay?? Jetzt wollen wir doch endlich unseren DVD-Abend beginnen.“ lehne ich genauere Ausformulierungen ab. „Okay.“ stimmt Axel zu und wir gehen zu Roxas und Sora zurück. Als wir zurückkommen, unterhalten sie sie gerade angeregt in sehr schnellem Englisch. Ich verstehe kaum was, Axel geht es wahrscheinlich genauso, da er mich mit einem fragenden Blick bedenkt. „Hey, we are here.“ macht er schließlich auf uns aufmerksam. „Ohhh, yes I see.“ gibt Sora nur zurück und grinst mich an. „Can we watch the ring?“ will er dann wissen. Nein, er steht doch wohl nicht auf Horrorzeugs oder?? Ich dachte eigentlich, er hat vor sowas Angst und kuschelt sich dann an mich, aber da werde ich wohl enttäuscht werden. „Do you like this movie?“ fragt Axel. „Yes, I´m loving it.“ entgegnet er lächelnd. „Okay then we watch it.“ entscheidet Axel, schiebt die DVD rein, macht dann noch schön das Zimmer dunkel, bevor er sich neben Roxas setzt und ich mich neben Sora. Doch auch wenn es kein Kuschelfilm ist, Sora is sofort so nah bei mir, dass ich mich unmöglich auf den Film konzentrieren kann. Sanft legt er seinen Kopf an meine Schulter, vergräbt ihn fast daran, so als würde er trotzdem Angst vor dem Film haben. An einer besonders grusligen Stelle, spüre ich plötzlich seine Lippen auf meinen. Immer wieder küsst er meine Lippen kurz um ja nicht zum Fernseher zu schauen. „Hast du Angst?“ flüstere ich ihm ins Ohr. Sora sieht mich nur zu süß an, ehe er nickt. „Wieso wolltest du den Film dann sehen?“ frage ich. „Ich hab mit Roxas gewettet, dass ich Axel dazu kriege.“ erklärt er, woraufhin ich über´s ganze Gesicht grinse. Sora versteht es Macht auszukosten, dass muss ich sagen. „Hast du gut gemacht.“ lobe ich ihn und küsse ihn auf die Wange. „Und für den Rest der DVD, knabbern wir was.“ erkläre ich und nehme mir die Schale mit M&M´s die keiner von uns bisher angerührt hat. „Mund auf.“ fordere ich und stecke Sora einen M&M in den Mund. So geht das den ganzen restlichen Film weiter, bis Sora schließlich endlich erlöst ist. „Was willst du jetzt gucken?“ will ich von Sora wissen. „Was lustiges.“ erklärt er, wobei ich sofort grinsen muss. Axel hasst Comedy, bin mal gespannt ob ich mit Sora´s Hilfe trotzdem in den Genuss komme. „Axel hasst Comedy. Meinst du, du bekommst es trotzdem hin?“ flüstere ich Sora zu. „Klar.“ grinst er, bevor er sich über meine Beine zu Axel lehnt und seine Ellbögen auf dessen Beinen abstützt. „Hmm Axel, können wir jetzt was Lustiges schauen?? Hmmm, Kindergartendaddy, Mr. Deeds oder sowas?“ fragt er und setzt den besten Dackelblick, den die Menschheit je gesehen hat auf, dazu spielt er noch einfach süß mit seinen Haaren. Ich kann förmlich spüren wie Axel heiß wird, so wird er Sora keine Bitte abschlagen können. „Www… wir haben Mr. Deeds wenn du willst.“ bringt er heraus. „Dann gucken wir den.“ entscheidet Sora und will wieder zurück auf seinen Platz klettern, als er von Axel´s Bein abrutscht und sein Kopf zwischen Axel´s Beinen landet. „Sorry.“ murmelt Sora leise bevor er sich brav neben mich setzt. Axel sagt gar nichts, steht stattdessen auf und legt die DVD ein. „Axel hat da was, zwischen seinen Beinen.“ flüstert Sora mir mit knallrotem Kopf zu. „Das haben wir wohl alle.“ gebe ich nur grinsend zurück. „Nein, das mein ich nicht. Seines ist nicht im gewohnten Zustand.“ erklärt Sora. „Ach ja?“ frage ich belustigt. Dass Axel erregt ist, riech ich ja zehn Meter gegen den Wind, aber Sora zappeln zu lassen macht mir noch mehr Spaß. „Er is erregt, verdammt noch mal.“ reicht es Sora wahrscheinlich jetzt. „Wegen dir, Stöpselchen. Nur wegen dir.“ erkläre ich ihm und streichle durch seine Haare. „Aber...er is doch mit Roxas zusammen. Warum dann wegen mir?“ will Sora wissen. „Weil du heute einfach scharf aussiehst. Genauso mag das Axel, alles was du anhast entspricht seinem Typ, deshalb hast du eine solche Wirkung auf ihn. Er wird deshalb nicht aufhören Roxas zu lieben, es ist einfach, dass du sehr anziehend wirkst, wenn du dich so wie heute gibst.“ erzähle ich ehrlich. „Anziehend?? Ich??“ wundert er sich dann wirklich. „Ja, du.“ gebe ich nur zurück. „Can you two be quiet?? We want to watch the movie.“ beschwert sich Roxas lautstark. Sora bedeutet mir sofort leise zu sein. Bei Roxas´ Tonlage war seine Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation auch nicht zu überhören. Besonders schön ist sie auch nicht, für ihn jedenfalls. Sora flirtet mit Axel und der springt auch noch voll darauf an. Im Moment tut mir Roxas einfach nur Leid, dass er an meinen Versuchen so zu knabbern hat, daran hab ich auch nicht so wirklich gedacht. „Vielleicht solltest du Roxas später Mal aufklären, dass ich daran Schuld war, dass du Axel überredet hast.“ flüstere ich Sora zu. „Ja, das mach ich schon. Tut mir ja auch Leid, was passiert ist.“ gibt er zurück und rutscht wieder etwas näher an mich. Obwohl es diesmal ein lustiger Film ist, kuschelt Sora die ganze Zeit mit mir, von dem Geschehen bekommen wir fast Null mit. Aber ich genieße es, so glücklich war ich noch mit niemandem und das möchte ich so lange wie möglich auskosten. „Könnten wir euch mal kurz stören? Der Film is aus.“ erklärt Axel, als wir gerade mitten in einem einfach nur tollen Kuss sind. „Ohh, ja. Gar nich gemerkt.“ murmele ich. „What would you watch?“ will Sora dann von Roxas wissen. „I don´t know. Axel only do this what you like.“ gibt Roxas leicht gereizt zurück. „No, sorry, Roxas. That´s my fault. I want to watch comedy-movie, but Axel don´t like this, so I say to Sora, he should Axel ask.“ erkläre ich. „And Axel do anything what Sora says?? Nice, really nice.“ gibt Roxas wütend zurück, steht auf und verschwindet aus dem Zimmer. „Roxas.“ rufen ihm Axel und Sora nach. Sora will schon hinterher gehen, als Axel ihn zurückhält. „Ich mach das, schließlich ist es meine Schuld und er ist mein Freund.“ entgegnet er, bevor er Roxas aus dem Zimmer folgt. „Was hab ich da nur angestellt?“ fragt Sora als er sich seufzend neben mir nieder lässt. „Ach komm schon, Sora. Das war ein harmloser Flirt unter Freunden. Nichts Schlimmes. Roxas wird sich wieder beruhigen und bis die beiden wieder kommen, können wir ja schon mal nen Film aussuchen, der Roxas gefällt.“ schlage ich vor. Wenn ich gewusst hätte, dass Roxas sich das so zu Herzen nimmt, hätte ich Sora doch nie zu sowas angestiftet. „Au ja, das machen wir.“ stimmt Sora zu und zieht mich mit zu dem Regal in dem die Filme stehen. „Auf was steht Roxas so?“ will ich wissen. „Horror, aber richtig krass.“ entgegnet Sora. „Das is ein Witz, oder? Roxas mag doch keine Horrorfilme.“ mutmaße ich. „Doch, aber sowas von.“ antwortet er. „Na ja, wenn das so is, nehmen wir uns mal die Horrorfilme vor, oder?“ frage ich. „Hmm, is ja für Roxas.“ gibt Sora etwas widerstrebend zur Antwort und wir nehmen alle Horrorfilme die wir finden um uns davon einen auszusuchen. Gerade als ich einen Film aus dem Regal ziehe, fällt dahinter noch einer um. Neugierig wie ich nun mal bin, nehme ich den sofort. Doch als ich dann sehe was es für einer is, wird mir auch klar, wieso er hinter all den anderen Filmen versteckt ist. „Was hast du denn da?“ fragt Sora und nimmt mir die DVD weg. Doch als dann sein Blick über das Cover wandert, werden seine Wangen sofort knallrot. „Hhh...hhh...hier.“ kommt es stotternd von ihm und er gibt mir die DVD zurück. Doch ich finde das Ganze einfach nur schrecklich witzig. „Was denn, Sora? Noch nie nen Porno gesehen?“ will ich grinsend wissen. „Doch, aber das guckt man doch nicht zu viert“, erwidert er und ich bin mal wieder erstaunt, dass er gar nicht so unschuldig ist, wie er immer tut. „Dann würde ich sagen, solange Axel und Roxas noch nicht da sind gucken wir den.“ bestimme ich. „Spinnst du? Ich schau mir doch jetzt keinen Porno an.“ lehnt Sora sofort ab. „Warum denn nicht? Dann hast du wenigstens schon mal theoretische Vorbildung.“ erkläre ich. „RIKU!! Wir sind nicht bei dir zu Hause. Was machen wir, wenn Axel´s Onkel nach Hause kommt?“ will Sora wissen. Aha, kein Vorwurf, dass das unanständig ist, dann ist Sora anscheinend schon interessiert. „Dann sagen wir, er soll sich zu uns setzen und mit zu gucken.“ entgegne ich frech. „RIKU!!!! Das machen wir bestimmt nicht.“ regt Sora sich auf. „Ach Sora, komm schon. Du willst ihn doch auch schauen. Tu nicht so wohlerzogen.“ erwidere ich. „Ich...will gar...“ fängt Sora an. „Stell dir mal vor, was die da alles machen. Vielleicht alles was du mir gestern erzählt hast und wir werden es nicht sehen.“ unterbreche ich ihn. Ich merke wie Sora´s innerer Schweinehund kämpft an die Oberfläche zu kommen. „Los gib her.“ gewinnt er tatsächlich die Oberhand und Sora will die DVD gerade in den Player schieben, als Axel sie ihm abnimmt. „SORA!!! Was zum Teufel machst du?“ will er wissen. „Ich...Riku wollte das anschauen.“ redet er sich raus. „Euch kann man keine 5 Minuten alleine lassen, echt.“ gibt Axel zurück und versteckt die DVD wieder hinter den anderen. „Bitte?? Was lässt du deine Filmchen auch hier rumliegen?“ frage ich. „Meine Filmchen?? Der gehört meinem Onkel.“ antwortet Axel, doch ich und Sora müssen sofort anfangen zu lachen. „Das is nich wahr oder?“ wollen wir beide wissen. „Doch klar, ich hab den auch schon gefunden, als ich mir die Filme mal durchgeschaut habe. Natürlich musste ich ihn damit gleich ein bisschen aufziehen.“ erklärt Axel. „But now, Roxas choose a movie.“ „I want to watch Jeepers Creepers.“ entscheidet sich Roxas für nen Horrorfilm. Ich dachte schon er nimmt den Porno. Ich hätte ihn ja gerne gesehen und das Sora nichts dagegen hat, weiß ich ja schon. „Oh no.“ kommt es leise von Sora, ehe er sich seufzend auf dem Sofa niederlässt. Von wegen richtig krasser Horror, der Film is ja nicht grade schlimm, jedenfalls nicht für mich. „I know, that you don´t like the film, but it´s my favorite.“ erklärt Roxas grinsend, während Axel die DVD einlegt. „Yes, I know...“ fängt Sora an und zieht mich zu sich. „But I have Riku to snuggle, only Riku.“ fügt Sora hinzu und kuschelt sich an mich wie ein kleines Kätzchen. Das liebe ich wirklich an ihm, diese verschmuste Ader, von der ich bisher so wenig erfahren habe und bei Sora so richtig auskoste. Axel macht währenddessen das Licht aus und setzt sich wieder neben Roxas. „Und wir??“ will ich von Sora wissen. „Kuscheln, natürlich.“ grinst er mich an und klammert sich fest an mich. „Mit dir gerne.“ gebe ich noch zurück, ehe ich unsere Lippen zu einem Kuss vereine. Kapitel 14: Sora and his image ------------------------------ Kapitel 14: Sora and his image Sora´s POV Als ich am nächsten Morgen aufwache, wundere ich mich erstmal gehörig, wo ich hier bin, bis mir wieder einfällt, dass wir bei Axel übernachtet haben. Ich liege eng an Riku gekuschelt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Roxas und Axel sehe ich nirgends. „Morgen.“ flüstere ich in Riku´s Ohr und fange an, an seinem Ohrläppchen zu knabbern. „Lass… will schlafen...“ schiebt Riku mich verschlafen beiseite. „Na, na, so müde noch?“ will ich wissen. „Müde?? Eher kaputt. Wenn ich die ganze Nacht auf dir liegen würde, wärst du das auch.“ gibt Riku schon wacher zurück. „Ohhhh, sorry. Du bist so schön kuschelig, da kann ich eben nicht anders.“ gebe ich zu und küsse Riku kurz auf die Lippen. Doch Riku denkt sich das wohl anders, zieht mich nah zu ihm und leckt fordernd über meine Lippen. Ich öffne sie ein Stück, lasse Riku eindringen, der sogleich an meine Zunge stupst. Nach einem kurzen Zögern stupse ich zurück, mache schon bald ein Spiel daraus. Ich fühle wie Riku dabei seine Hände über meinen Körper wandern lässt, unter mein T-Shirt und schließlich daran herumzerrt um es mir auszuziehen. Doch das is nun gar nicht in meinem Sinn, schnell löse ich den Kuss und auch Riku´s Hände von meinem Shirt. „Was soll das?“ will ich wütend wissen. Gestern noch sagt er mir, wir warten solange ich brauche und heute will er mich ausziehen? „Tut mir Leid. Das war eben so aus Gewohnheit. Ich halte mich jetzt zurück.“ erklärt er und will mich von sich herunterheben, doch ich halte ihn davon ab. „Nee, du, Küssen is erlaubt, nur möchte ich alles anbehalten.“ entgegne ich herausfordernd. „Hmm, wenn das so ist.“ erwidert Riku, zieht mich wieder zu sich heran und vereint unsere Lippen zu einem neuerlichen Kuss. Diesmal verfalle ich ihm richtig, kann ich gar nicht mehr von seinen Lippen lösen, so fest verschmolzen sind sie mit meinen. Schließlich leckt Riku auch noch über meine Lippen, sucht sich seinen Weg in meine Mundhöhle und fängt an mit meiner Zunge zu spielen. Es ist einfach nur traumhaft schön, am liebsten würde ich ewig hier bleiben. „ERWISCHT!!!“ höre ich plötzlich Axel´s Stimme und fühle seine Hand auf meiner Schulter. Zu Tode erschrocken zucke ich zusammen und klammere mich an Riku. Es dauert ewig bis ich schnalle, dass Axel uns erschreckt hat, doch da lachen er und Roxas schon längst so laut, dass es mir in den Ohren weh tut. „Ha, ha, wirklich sehr witzig.“ bemerkt Riku. „We like your faces, when you are frighten.“ erklärt Axel. „Yes, they were so funny.“ gibt auch Roxas seinen Senf dazu. Es dauert noch einige Minuten, bis sich die beiden wieder beruhigt haben und wir gemeinsam mit Axel´s Onkel frühstücken können. Ich weiß, es sollte mir nicht peinlich sein, aber als wir so beisammen sitzen lehne ich jede kleine Zärtlichkeit von Riku ab. Er schaut mich zwar jedes Mal komisch an, aber nach einer Weile lässt er mich dann in Ruhe und versucht nichts mehr. Wenn ich Axel und Roxas so beim Essen zuschaue, dann bekäme ich schon Lust mich von Riku füttern zu lassen und ein bisschen zu knutschen, aber vor Axel´s Onkel geht das einfach nicht. Es ist als wäre eine unsichtbare Sperre in mir, die fällt sobald wir mit Erwachsenen zusammen sind. Nach dem Frühstück verabschieden wir uns vorerst von den beiden und machen uns auf den Heimweg zu Riku´s Onkel. „Du...? Tut mir Leid...wegen dem Frühstück,...aber es geht einfach nich…noch nicht…“ spreche ich das Thema an, ehe Riku noch irgendwas dazu sagen kann. „Hmmm.“ brummt Riku nur. Na toll, er is sauer. Ich wusste es. Aber was soll ich denn machen? So mutig bin ich einfach noch nicht. Meine Orientierung vor Erwachsenen zu zeigen, dass ist doch schon ein großer Schritt oder? „Bitte sei nicht wütend.“ bettele ich, stelle mich vor Riku und nehme ihn an den Händen. Doch er sieht mir nur entgegen, keine Miene verzieht sich in seinem Gesicht. „Ich bin nicht wütend.“ fängt er dann. „Eher verunsichert.“ Verunsichert?? Wieso das denn? „Ich meine, du warst dir deiner Orientierung von Anfang an, nicht sicher. Was mache ich, wenn du einfach nicht zu mir stehen willst, weil du...“ spricht er weiter. Oh my goodness, was wird das jetzt? An was zweifelt er denn? „...mich nicht liebst.“ beendet er den Satz nach dieser unheilschwangeren Pause und lässt meine Hände los. Bitte?? Das is nich sein Ernst?? Daran zweifelt er?? Nein, das gibt´s nicht. Nachdem ich so oft mit mir gerungen habe, mir meine Liebe einzugestehen, stellt Riku sie in Frage?? „Riku, hör mir zu. Was auch immer du über die Festigkeit meiner Liebe denkst, es ist falsch. Ich liebe dich und nur dich. Dass ich vor Erwachsenen noch nichts machen kann, ist einfach dass unsere Beziehung nicht normal ist. Immerhin sind wir beide Jungs. Vor deinem Onkel geht das schon besser, aber vorhin bei Axel, da hatte ich das Gefühl, Axel´s Onkel starrt mich die ganze Zeit an, so als wollte er sagen: „Verzieh dich, kleine Schwuchtel.““ erzähle ich ihm ganz offen alles, was vorhin in meinem Kopf herumgespuckt ist. Wieder ist Riku still, doch diesmal ziert wenigstens ein Lächeln seine Züge. „Weißt du was? Axel´s Onkel hat bestimmt nichts dagegen, sonst würde er Roxas und Axel sicherlich nicht im gleichen Zimmer schlafen lassen. Und wenn schon sein eigener Neffe schwul ist, was soll er dann noch dagegen haben, dass auch seine Freunde ein Paar sind?“ will Riku wissen. Ich weiß, dass meine Gedanken manchmal Unsinn sind, aber es ging einfach nicht. Vielleicht sollte ich das nächste Mal einfach handeln und nicht drüber nachdenken. „Nichts, ich weiß. Aber wie gesagt, es fällt mir einfach noch schwer, dazu zu stehen, dass ich schwul bin.“ erkläre ich. „Das is okay, Sora vollkommen okay. Ich werde dich auch garantiert nicht zwingen, dass du es an die große Glocke hängst. Aber sag mir sowas das nächste Mal vorher. Ich kam mir vorhin nämlich ziemlich blöd vor, als du das Essen, mit dem ich die füttern wollte einfach nicht angenommen hast.“ entgegnet Riku, bevor wir weiter laufen. Zu Hause angekommen, packen wir erstmal unsere Sachen für die nächste Woche. Schließlich werden wir die ganze Woche außerhalb von Tokio unterwegs sein und auch woanders übernachten. Beim Mittagessen erzählt Riku´s Onkel dann, dass er uns heute zum Putzen einspannen will. Sonntag ist Putztag, für jeden, lauteten seine Worte. Ich bin ja mal gespannt, was er noch putzen will, seine Wohnung blinkt eh wie eine Diamantenhalskette. Außer in unserem vorübergehenden Zimmer sieht es nicht so rosig aus. Denn da wir keinen Schrank haben, hab ich den Rest von den Sachen, die ich nächste Woche da lasse einfach auf den Boden geschmissen. Riku war genauso fleißig, weshalb unsere Sachen jetzt überall verstreut im Zimmer liegen. „Ihr könnt mit eurem Zimmer anfangen. Dort sieht´s nämlich aus, als hätte ne Bombe eingeschlagen.“ ist es auch Yaozi aufgefallen. Ach Mann, ich dachte schon wir kommen irgendwie drum rum. „Wir machen das schon.“ ist Riku ungewohnt gehorsam. „Dann auf mit euch und ran an die Arbeit.“ schickt uns Riku´s Onkel weg. Riku zieht mich sofort mit sich ins Schlafzimmer, kaum sind wir drin, grinst er mich an wie ein Honigkuchenpferd. „Was...?“ frage ich, werde aber von Riku´s Lippen, die innerhalb von Sekundenbruchteilen auf meinen liegen. Immer wieder fallen sie auf meine, necken sie, sie auch mitzumachen, was ich Riku nur zu gerne erfülle. Bald hat sich unser Kuss schon zu einem Zungenkuss weiterentwickelt und wir spielen ausgelassen mit unseren Zungen. „Sag mal, warum willst du eigentlich so gerne das Zimmer aufräumen?“ will ich schließlich wissen, als wir uns voneinander gelöst haben. „Na ja, wir können uns damit Zeit lassen und wenn wir fertig sind können wir rummachen und Onkel Yaozi sagen wir, wir hätten so lange gebraucht um die Sachen aufzuräumen.“ erklärt mir Riku grinsend. „Hmmm und du meinst wirklich wir sollen vorher aufräumen?“ frage ich, nehme Riku´s Hand und führe ihn zum Bett. „Na ja, wenn ich´s mir so überlege können wir das Aufräumen auch auf später verschieben.“ ist Riku einverstanden und küsst mich erneut. Es dauert keinen Moment, bis ich auf dem Bett liege, Riku über mir kniet und wir unsere Zungen miteinander spielen lassen. Ich weiß, Riku könnte jetzt sonst was machen, aber er streicht nur über meinen Körper und versucht gar nicht erst mich auszuziehen. „WAS BITTE SOLL DAS WERDEN?“ lässt mich die Stimme von Riku´s Onkel zusammenschrecken. Riku fällt erschrocken von mir herunter und kullert bis an den Bettrand. „Wir wollten nur ein bisschen kuscheln, bevor wir aufräumen.“ erklärt Riku ehrlich. Doch ich glaube kaum, dass ihm sein Onkel das durchgehen lässt. „Wenn ihr zuerst aufräumt und dann kuschelt hab ich nichts dagegen, ansonsten kannst du sehen wo dein Taschengeld für diesen Monat herkommt.“ gibt Yaozi zurück. Oh Mann, dass er so streng ist hätte ich nie gedacht. Vielleicht sollte ich mich in der nächsten Zeit wohl etwas zurückhalten. „Jaaah schon okay, wir räumen auf.“ gehorcht Riku diesmal, zieht mich mit sich und wir beide fangen nun an unsere Sachen aufzuräumen. Riku´s Onkel verschwindet wenig später mit einem zufriedenen Blick wieder. „Tut mir Leid.“ entschuldige ich mich, als wir gerade meine Klamotten in meine kleine leere Reisetasche räumen. „Was denn?“ wundert Riku sich. „Na, dass uns dein Onkel so angefahren hat. Daran war ja wohl ich Schuld weil ich dich zum Kuscheln genötigt habe.“ entgegne ich etwas kleinlaut, doch Riku kann nur lachen. „Du? Mich nötigen?? Sora alles was ich gemacht habe, war mein Wille. Ich hätte genauso gut „Nein“ sagen können. Außerdem war es echt schön, bis uns Yaozi dann erwischt hat.“ erklärt Riku lächelnd. Ich will grade was sagen, als Riku ein paar Klamotten von mir entdeckt, die ihm anscheinend mal wieder total gefallen. Meine Kleidungsstücke zum Skaten, die hab ich extra eingepackt, weil ich gehofft hatte auch hier ein bisschen üben zu können. „Wo trägst du die Klamotten?? Doch nicht etwa in der Schule??“ will er wissen. „Quatsch, die sind zum Skaten.“ entgegne ich. „Aber die Mütze passt überhaupt nicht dazu.“ bemerkt Riku sofort. Ja, meine Mütze, sie ist nicht wie die anderen Kleidungsstücke in dem üblichen Skatestil. Es ist ne Ballonmütze, aber mir gefällt sie so und da ich keine andere aufsetzen will, hab ich sie dazu auserkoren immer beim Skateboard fahren auf meinem Kopf zu sitzen. „Nein, aber ich mag die Mütze. Die, die anderen Skater aufhaben sind ziemlich doof, finde ich jedenfalls.“ kläre ich Riku auf. „Ziehst du die Sachen mal an?? Bitte? Jetzt?“ fragt Riku sofort und hält mir alle Sachen entgegen. „Wir räumen erst zu Ende auf, okay?“ beschwichtige ich ihn. „Okay, einverstanden, aber dann will ich was sehen.“ fordert Riku grinsend. „Das kannst du haben.“ versichere ich auch grinsend. Da Riku jetzt einen Anreiz hat, räumt er unsere restlichen Sachen wirklich blitzschnell auf, sodass ich mich bald darauf umziehen kann. „Ich hol uns nur schnell was zu trinken.“ erklärt Riku, bevor er das Zimmer verlässt und ich mich in Ruhe umziehen kann. Ich bin schon längst fertig als Riku mit zwei Gläsern und einer Flasche Orangensaft wieder kommt. Und ich muss gestehen, ich hätte nie gedacht, dass die Klamotten eine solche Wirkung auf ihn haben, Kairi sagt immer, dass ich da aussehe als ob ich einen Kartoffelsack anhätte. Doch kaum dass Riku mich gesehen hat, stand sein Mund meterweit offen, doch kein Ton kam raus. Grinsend gehe ich zu ihm. „Na, gefällt´s dir?“ will ich wissen und nehme ihm die Flasche und die Gläser ab. Mit einem mittlerweile geschulten Gang, der Riku gefällt, laufe ich zu dem kleinen Tisch der in einer Ecke des Zimmers steht, knie mich auf den Boden und schenke uns beiden ein. „OH JAAAH.“ krächzt Riku nach einem lauten Schlucken, was mich erneut grinsen lässt. Es ist ja so einfach, ihn zu manipulieren. Die richtigen Klamotten und das richtige Verhalten, schon klappt´s. „Na komm her oder willst du dort stehen bleiben?“ frage ich, nachdem er mich geschlagene fünf Minuten gemustert hat. Etwas unbeholfen läuft er zum Tisch und kniet sich mit einem angestrengten Gesicht neben mich. Ich brauche gar nicht mehr zu fragen, um zu wissen, was da grade in ihm vorgeht. „Du bist erregt, stimmts?“ vergewissere ich mich nochmal. „Ich...na ja...Ach was soll´s, ja, bin ich.“ gibt er zögernd zu. Ich wusste es. Wenn ich gemein wäre, könnte ich jetzt wieder ein bisschen mit ihm spielen. „Hmmm, was machen wir wohl jetzt?“ will ich wissen, setze mich auf seine Beine und will ihn schon küssen, aber Riku hält mich zurück. „Bitte Sora, ich weiß, dass du es jetzt noch nicht willst. Aber würdest du mich jetzt weiter reizen, hätte ich mich nicht mehr unter Kontrolle und das wäre nicht schön für dich. Glaub es mir einfach, ehe du weiter nachfragst.“ erklärt er sein Verhalten, lässt mich von sich herunter gleiten und steht auf. Was soll das denn jetzt?? So schlimm wird´s schon nicht sein, hört sich grad so an, als würde er von Dr. Jekyll zu Mr. Hyde wechseln. „Ich komm gleich wieder.“ redet er dann weiter und geht einfach aus dem Zimmer. Na toll, jetzt ist mir mein ganzer Spaß verdorben und ein bisschen Angst hab ich jetzt auch vor Riku. Er kann doch nicht so brutal werden, dass er mich vor sich schützen will. Während ich da so allein im Zimmer sitze, klingelt es. Aber ich habe echt keine Lust jetzt die Tür zu öffnen, schließlich bin ich Gast und Riku und sein Onkel sind auch noch da. Ach Mann, warum musste das jetzt schon wieder so enden. Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben und Riku sieht das so Ernst. Ich hatte doch keine Ahnung, dass er so reagiert, ich dachte wir knutschen ein bisschen und fertig. Mehr wollte ich nicht und mehr wäre auch nicht passiert, Riku hätte ich bestimmt zurück halten können. „Schau mal wer da ist.“ öffnet sich plötzlich die Tür und Riku kommt wieder herein geschneit, hinter ihm Axel und Roxas. „Hier ich hab dir was mitgebracht.“ meldet sich Axel zu Wort und hält mir ein Skateboard hin. „Wie ich sehe, hast du schon die richtigen Klamotten an.“ Ich bin noch immer leicht geknickt, nehme das Skateboard mit einem Brummeln entgegen. „Axel hat gefragt ob wir mitkommen zum Skatepark. Hmmm, was meinst du?? Dann kannst du mir alles zeigen was du kannst.“ ist Riku plötzlich wieder total zutraulich, kommt zu mir und schlingt seine Arme um mich. „No, skating is silly.“ gebe ich zurück. „What??“ kommt es von allen dreien gleichzeitig. „Skating is silly. Do you sitting on your ears?“ will ich wütend wissen. „Sora, are you crazy?? You love skating.“ stellt Roxas fest. „No more.“ entgegne ich und bedenke Riku mit einem kurzen Blick. Der hat wohl jetzt verstanden worum es geht und warum ich nicht mit den beiden skaten will. „The best thing is when you go now. Sora and I must speak about a few things.“ schickt Riku die beiden ohne Gnade aus der Wohnung. Axel hat sich zwar eisern gewehrt, aber Riku hat ihn einfach hinaus geschoben. „Und jetzt erzähl, was ist los?“ will er wissen, als wir wieder alleine sind. „Nichts.“ lüge ich verbissen. Wenn er nicht von selber drauf kommt, tut er mir Leid, helfen werde ich ihm bestimmt nicht. „Es ist wegen vorhin stimmt´s? Weil ich dich zurück gehalten habe, oder?“ kommt er der Sache auf die Spur. „Vielleicht.“ gebe ich zu. „Ach Sora.“ seufzt er, kommt zu mir und nimmt meine Hände. „Es tut mir doch Leid. Ich will dich nicht verletzen, nur deshalb hab ich dich zurückgehalten.“ „Du tust grade so, als würdest du dann zum Monster werden.“ erwidere ich und reiße meine Hände los. „Sora, bitte, so ist es nicht. Ich will nur, dass es schön wird, für uns beide.“ erklärt Riku nach einem kurzen Moment Stille. „Und es wird nicht schön, wenn ich mir nur Abhilfe verschaffen will. Bei dir will ich richtige Gefühle und das will ich nur bei dir.“ Richtige Gefühle?? Nur bei mir?? Ich glaube ich werde nicht mehr. Sowas sagt er mir einfach ins Gesicht. Aber warum nicht vorhin?? Mit dieser Erklärung wäre ich mehr als zufrieden gewesen. „Wieso sagst du das erst jetzt?“ will ich wissen. „Vorhin da hat mich eine andere Sache beschäftigt und dann kamen uns Axel und Roxas dazwischen.“ entgegnet Riku und macht wieder einen Schritt auf mich zu. Na ja, wo er Recht hat, hat er Recht. Mit einem kleinen Lächeln kuschele ich mich an Riku. „Ich find´s schön, wenn du dir so viele Gedanken machst.“ flüstere ich, ehe er seine Arme um mich schlingt. „Ist jetzt wieder alles gut?“ will Riku wissen und streichelt über meine Haare. „Jaaah, aber skaten will ich jetzt trotzdem nich.“ entgegne ich leise. „Hmmm, was dann?“ fragt Riku. „Kuscheln.“ nuschele ich so leise wie möglich. Ich weiß nicht, wo diese plötzliche Schüchternheit jetzt wieder herkommt. Aber sowas einfach zu verlangen kommt mir komisch vor. „Kuschel-Sora.“ gibt Riku noch lächelnd zurück, ehe er mich ohne Vorwarnung in seine Arme hebt. Ein überraschter Laut entkommt meinen Lippen und auf meine Wangen wandern wieder mal kleine Flämmchen. „Ich liebe dich.“ flüstert er mir zu, ehe er mich zum Bett trägt, sich über mich kniet und erneut unsere Lippen zu einem Kuss vereint. Wieder ist es so schön und ich hoffe wirklich, dass wir diesmal nicht gestört oder unterbrochen werden. Ein wohliger Laut entkommt Riku´s Lippen, als wir anfangen mit unseren Zungen zu spielen und uns gegenseitig reizen. Ich mag das total wenn ich ihn auch mal ein bisschen ausspielen kann, sonst fällt mir das ja relativ schwer. Es dauert schließlich Ewigkeiten bis wir diesen einen Kuss aus Luftmangel beenden. Riku wirft mir erst einen kurzen Blick zu, ehe er anfängt meinen Hals zu küssen. Immer wieder spüre ich seine Lippen federleicht und dann auch schon wieder verschwinden. Doch ich merke schnell wie sehr mich das reizt und ich nach mehr lechze. Schüchtern kraule ich Riku im Nacken und drücke ihn näher an mich. Riku scheint zu verstehen, fängt an, an meinem Hals zu saugen. Doch darauf war ich dann doch nicht vorbereitet, ein Keuchen entflieht meinen Lippen. Peinlich berührt bewegt sich die Hand an Riku´s Nacken keinen Zentimeter mehr und meine Zähne beißen nun fest auf meine Lippen, so dass mir kein erneuter Laut entkommen kann. „Was machst du denn?“ will Riku plötzlich wissen und löst sich von meinem Hals. „Häh?“ bin ich völlig durcheinander. Was meint er denn? „Wieso beißt du dir auf die Lippen?? Wenn ich nicht höre was dir gefällt, weiß ich doch nicht ob ich weitermachen soll oder nicht.“ erklärt Riku. Na toll, is mir schon klar. Aber was ist wenn das jemand hört oder es Riku nicht gefällt?? Dann steh ich da wie der letzte Trottel. „Und was is wenn dein Onkel...“ fange ich an. „Meinst du der lebt enthaltsam? Glaub mir, er hat sowas bestimmt schon öfter gehört.“ gibt Riku zurück und lächelt mich an. „Also kannst du es ruhig zu lassen.“ flüstert er ganz nah an meinem Gesicht und streichelt über meine Wange. „I...iiii...ich werde es versuchen.“ entgegne ich unsicher. „Das wollte ich hören.“ erklärt Riku und stiehlt mir einen kleinen Kuss, ehe er sich küssend wieder zu meinem Hals hinab arbeitet. Erneut fühle ich seine Lippen an meinem Hals, wie sie mich necken und mich glücklich aufseufzen lassen. Ich fühle wie Riku an meinen Seiten entlang streicht und eine Weile unschlüssig an dem Bund meines Shirts nestelt. Ich weiß er will mich berühren, ohne dabei von irgendeinem Stoff gestört zu werden. Aber was ist wenn er dann mehr will und ich nich?? Ob er dann die Kontrolle über sich verliert, wie er vorhin gesagt hat?? Letzten Endes beschließe ich Riku zu vertrauen, er wird sich beherrschen können, wenn er weiß, dass ich nicht weiter gehen will. Meine Hand wandert zu seiner, die immer noch am Shirtbund zieht und entlang fährt. Langsam aber bestimmt lege ich Riku´s Hand unter mein Shirt, was sich ihn überrascht von meinem Hals lösen lässt. „Ein bisschen Spaß muss für dich doch drin sein.“ kläre ich ihn auf. „Aber du willst nicht...?“ fragt Riku. Ich schüttle nur den Kopf. Ich hoffe er weiß sich zurück zu halten. „Das ist in Ordnung.“ findet er küsst mich auf die Stirn, dann auf die Nase und schließlich auf den Mund. Ich weiß, ich sollte mich eigentlich auf den Kuss konzentrieren und mir keine Sorgen machen, aber ich tue es, mein einziger Gedanke gilt im Moment Riku´s Hand und den Gefilden wo sie gerade herumstreift. Sanft streicht sie über meinen Bauch, tastet jeden Zentimeter davon ab und zieht mir dabei das Shirt immer weiter hoch. Es braucht keinen Wortwechsel mehr, als wir uns voneinander lösen und mir Riku das Shirt über den Kopf zieht. Auch hierzu bin ich bereit, doch langsam steigt in mir die Lust hoch auch Riku ohne T-Shirt zu sehen, gerecht wäre es auch nicht wenn er nur mich ausziehen dürfte. Doch er scheint tatsächlich auch das zu verstehen, nimmt meine Hand und legt sie an den Rand seines T-Shirts. Zögerlich aber doch gewillt, ziehe ich es langsam hoch und es gesellt sich bald zu meinem auf dem Boden. Ich weiß, ich sollte ihn jetzt berühren, doch ich bin viel zu sehr von seinem puren Anblick gefesselt, als das ich mich groß rühren könnte. „Sora?“ will Riku wissen und wedelt vor meinem Gesicht herum. „Ja.“ gebe ich erschrocken zurück. „Du kannst mich ruhig anfassen, ich beiße nicht.“ versichert er mir. Der Spinner, muss der alles merken, was in mir vorgeht?? „Ich...ich hab sowas noch nie gemacht.“ entgegne ich kleinlaut. „Noch nie?? Ich glaube du vergisst, was du mit mir schon gemacht hast. Wir haben im selben Bett geschlafen, eng aneinander gekuschelt, wir haben zusammen getanzt und geduscht. Meinst du nicht du hast mich schon längst berührt?“ fragt Riku. Hmmm, stimmt auch wieder. Aber bei all diesen Sachen war mein Körper wie ferngesteuert, er hat einfach gehandelt und nicht weiter drüber nachgedacht. Aber jetzt, jetzt ist es so anders. Riku will es, ich will es, aber ich bekomme es nicht hin. Irgendwas hemmt mich total. „Sora, es ist echt nicht schwer. Lass dich einfach führen, dein Körper weiß was er will.“ versucht Riku mir Mut zuzusprechen. Na toll, mein Körper hat grade Auszeit, im Moment ist nur mein Verstand da, der wieder sagt, das is nicht richtig, er is ein Junge, deine Familie wird dich umbringen und alle deine „Freunde“ werden sich von dir abwenden. „Ich kann das nicht.“ lehne ich schließlich ab und setze mich schnell auf, sodass Riku zur Seite fällt. Egal was er jetzt denkt, aber es geht einfach nicht. Ich muss viel zu sehr an die Auswirkungen denken. „Aber Sora...was ist los?“ will Riku wissen und legt eine Hand an meine Schulter. „Es geht nicht, Riku, es geht nicht. Verstehst du? Ich habe die ganze Zeit all die Menschen vor Augen, die mich so verurteilen werden, wenn ich mit einem Jungen zusammen bin.“ erkläre ich durcheinander und auch leicht verzweifelt. Wie soll das weiter gehen, wenn ich noch nicht mal hier in Japan und in einem Zimmer, in dem uns eigentlich niemand sehen kann, zu meiner Orientierung stehen kann. „Du redest Käse. Wenn sie dich wirklich mögen, werden sie dich nicht verurteilen. Deine Cousine hat das auch nicht gemacht, sie hat immer noch mit dir geredet und ich glaube nicht, dass sie besonders sauer war das du schwul bist, sondern nur wegen der Auswirkungen auf dein Image.“ erwidert Riku. Ob das stimmt?? Ich weiß es nicht, ich hab keine Ahnung. Und selbst wenn, welche Auswirkungen wird es auf mein Image haben?? Alle werden mich schief von der Seite ansehen, sich den Mund über mich zerreißen und mich ärgern so viel es nur geht. Wie sie es eben mit allen Außenseitern machen. Ich werde beim Essen nicht mehr an dem Tisch der „coolen“ Skater sitzen, sondern an dem Losertisch, der sich aus Gothics, Punks und anderen „uncoolen“ Leuten zusammensetzt. So was hab ich schon einmal durchgemacht, ich würde es keinem wünschen und ich möchte es auch nicht nochmal erleben. Es ist die Hölle Außenseiter zu sein, ohne Freunde, ohne jemanden der dich mag und unterstützt. „Weißt du Sora, wenn dir deine Wirkung auf andere so wichtig ist, dann wird unsere Beziehung doch nie Zukunft haben. Wir werden nie was machen können in der Öffentlichkeit. Aber ich habe keine Lust darauf zu warten bis wir bei dir zu Hause im stillen Kämmerchen sitzen. Ich will es den anderen zeigen, dass ich glücklich bin und dass du glücklich bist. So habe ich das bis vor 5 Minuten noch gesehen, aber langsam zweifle ich ob ich dich wirklich glücklich mache.“ spricht Riku ganz offen über seine Gedanken. Ich sage gar nichts, ich kann jetzt einfach nicht. Ich merke wie Riku vom Bett aufsteht und sich davon entfernt. Er will mich doch jetzt nicht alleine lassen?? „Wo gehst du hin?“ frage ich verzweifelt. „Weg, dein Gejammer ist schrecklich.“ erwidert er kalt und monoton, ehe er tatsächlich aus dem Zimmer geht. Doch ich kann ihn nicht einfach gehen lassen, er soll da bleiben. Schnell laufe ich ihm nach, doch als ich aus dem Zimmer sehe, verschwindet Riku gerade durch die Haustür. „Warte, Riku bitte.“ rufe ich ihm nach, doch ich höre nur seine schnellen Schritte, die die Treppen hinuntereilen. Nein, so sollte es nicht enden, niemals. Was hab ich nur gemacht??? In Tränen ausbrechend gleite ich am Türrahmen herunter und bleibe einfach dort sitzen, bis Riku´s Onkel zu mir kommt. Riku´s POV Was soll das nur alles?? Wenn ihm sein verdammter Ruf so wichtig ist, hätte er doch nie was mit mir anfangen brauchen. Ich werde mich bei ihm zu Hause bestimmt nicht zurückhalten und verstellen, nur weil er Angst hat die anderen verstoßen ihn dann. Wütend stecke ich mir eine Zigarette an. Ich dachte eigentlich jetzt wo ich von zu Hause raus bin und bei einem Menschen wohne, dem ich vertraue und mag und auch noch mit einem supersüßen Typen zusammen bin, wird alles gut. Man kann sich ja so irren, kaum zu glauben, wie man sich täuschen kann. Sora kommt manchmal so stark und unnahbar rüber und dann ist er wieder so anders und kümmert sich darum was andere sagen. „Riku?“ höre ich plötzlich jemanden meinen Namen rufen. Doch ich habe jetzt wirklich keinen Nerv für Gesellschaft. „Riku!“ wird dieser jemand immer lauter, dafür laufe ich immer schneller davon. „RIKU!!! Please wait. I wanna talk to you.“ ist die Stimme nun ganz nah bei mir und jemand hält mich am Arm fest. Als ich mich umdrehe, steht da Kairi, zusammen mit Namine aus meiner Klasse. Mit Namine war ich zusammen im Kindergarten, wir waren mal gute Freunde, aber irgendwann haben wir uns verloren. Sie ist also Kairi´s Gastschülerin. „What?? Please make it short. I´m in a bad humour.“ erkläre ich und mache meine Zigarette aus. „I want talk about Sora and you.“ entgegnet sie. Na toll, wenn sie jetzt wieder damit anfängt, dass ich schlecht für Sora´s Ruf bin, dann lauf ich gleich weiter, das sag ich ihr. „And what want you know?“ will ich wissen. „Why do you love Sora?“ fragt Kairi. Was für ne Frage. „Because he is so sweet and he has the best character ever, when he is not thinking about his image.“ antworte ich leicht gehässig. „He thinks a lot about his image, right?“ erkundigt Kairi sich. „Oh yes.“ gebe ich zurück. „Hmmm, I fear the worst. He is sad and cry, right?“ spricht sie erneut ohne es zu wissen, die Wahrheit aus. „Yes, why do you know that?“ will ich wissen. „Sora´s only wish was a girlfriend, that is cool and good for his image. Now he has you. You are cool, but you are a boy and that is the worst thing ever for his image. Now his world is no more okay. He will be a outsider again and the time as a outsider was the worst for him. He cry every day, when he came from school. He was only sad and say nothing about his feelings.“ erzählt sie mir. Na gut, das verstehe ich ja alles, aber haben die immer noch nicht begriffen, dass echte Freunde sich unterstützen und zueinander halten, egal was kommt?? „Yes, that is all true and Sora hasn´t an easy time, but his real friends will be on his side, whatever happens. This is the only thing, what you and Sora must understand. You and he believe in superficialities and don´t see the person behind.“ erwidere ich. Mir ist egal was sie jetzt denken muss, aber das müssen die beiden echt mal begreifen. „Kairi, Riku is right. I don´t want say that, but your schoolmates are all like you and blaspheme about everybody and everything that don´t fit in the society.“ mischt sich nun auch noch Namine mit ein. Wenigstens hält sie zu mir und gibt nicht Kairi Recht. „I must think about that.“ ist Kairi nun durcheinander. Es ist bestimmt schwer, wenn ihr Weltbild das Bröckeln anfängt. Sie wird Zeit brauchen genauso wie Sora, um alles zu begreifen. „Can I visit Sora?“ will sie noch wissen. „Yes, you can. I know where Riku live.“ erklärt Namine. Nun das glaub ich ja nich. Es wird sich kaum schon herumgesprochen haben, dass ich jetzt bei meinem Onkel wohne. „Nein, weißt du nicht mehr. Ich wohne nicht mehr bei meiner Mutter.“ entgegne ich. „Warum das denn?“ will sie wissen. „Sie hat mich rausgeworfen, weil ich schwul bin.“ antworte ich, ohne große Erzählungen zu machen. „Das ist doof was?“ will sie wissen. „Eigentlich nicht. Ich wohne jetzt bei meinem Onkel und da is es tausendmal schöner, als zu Hause.“ gestehe ich. „Das freut mich für dich.“ gibt Namine ehrlich zurück. Das habe ich immer an ihr gemocht. Sie hat nie gelogen. Ich will gerade was erwidern, als mir jemand auf die Schulter klopft. „Hey Riku.“ strahlt mich Axel in Begleitung von Roxas an. OMG, was macht Roxas nur mit ihm?? Ich wusste gar nicht, dass Axel so strahlen kann. „Hey.“ gebe ich nur zurück, als ich bemerke wie Roxas schnell seine Hand von Axel´s löst. „What...Roxas is gay, too?“ fällt es auch Kairi auf. Jetzt reicht´s aber, Roxas traut sich wohl auch nicht, das öffentlich zuzulassen? „Wer isn das?“ nuschelt Axel mir zu. „Kairi, Sora´s Cousine und Namine kennst du ja.“ entgegne ich. „I want to know it. Is Roxas gay?“ beharrt Kairi auf ihrer Frage. „My god, yes he is gay. Have you anything against it?“ gibt Axel wütend zurück. Hmmm, vielleicht hilft es Kairi ja, wenn sie mal so nen richtigen Ausraster von Axel mitbekommt. Der bleibt nämlich nich so ruhig, wenn jemand was gegen seine Orientierung sagt. „No...but Roxas...you...I...“ stottert sie herum. Was bitte wird das jetzt?? Sie ist doch nicht in Roxas verschossen oder?? Ich glaub´s ja nicht, wenn das wahr ist, wird Roxas ihr das Herz brechen. „No, I don´t want to hear that. I love Axel and not you.“ sagt Roxas ihr tatsächlich eiskalt ins Gesicht. Kairi erstarrt sofort zur Salzsäule, bekommt keinen Ton heraus, ehe sie unglücklich mit Namine abzieht. „See you soon.“ verabschiedet die sich noch. „Roxas, now I want to know everything. Have you ever loved this girl?“ nimmt Axel Roxas jetzt ins Kreuzverhör. „Perhaps. What you care about that?? You say nothing about your exboyfriends.“ wehrt sich Roxas. Natürlich kann er nichts erzählen. Die meisten hat er genommen als er blau war und selbst die anderen an die er sich erinnern kann würden noch ein Buch füllen. „Well...“ fängt Axel überfahren an. „That´s ...hmm...Riku, what do you do here?? Where is Sora?“ kommt er dann zu einem anderen Thema. War ja klar, dass er mich wieder mal für sowas missbraucht. Ich hätt´s mir denken können. „Home.“ gebe ich nur zurück. „And why are you not together with him?“ will Roxas wissen. „We had an argument.“ entgegne ich. „Why?“ bohrt Sora´s bester Freund weiter nach. „Because his image is more important than I.“ gebe ich leicht wütend zurück. Wenn ich daran denke wie doof das ist, kann ich einfach nicht anders. „Oh I see. Sora thinks always in this way.“ entgegnet Roxas einsichtig. Ja, Sora denkt so, aber Roxas scheint da ganz anders zu sein. Ihm scheint es nichts auszumachen auch in der Öffentlichkeit zu Axel zu stehen. „You don´t think like Sora.“ stelle ich fest. „No, I don´t. I think that we have only one life and we must enjoy that, whatever happens.“ spricht Roxas mal ein wahres Wort. Wenn Sora nur auch so unbekümmert sein könnte. Sein Motto ist wahrscheinlich, alles was schlecht für seinen Ruf ist wird ausradiert. „Why isn´t Sora like you?“ seufze ich. „I don´t know it, really. He never talk to me about the time, when I don´t live in his town.“ gesteht Roxas. Was?? Er hat nie erzählt was Jake mit ihm gemacht hat und woher sein Asthma kommt?? Roxas weiß nichts davon?? Das gibt´s doch gar nicht. „You don´t know what Jake do with Sora?“ frage ich nach. Roxas schüttelt nur den Kopf. „Was hat der Typ denn gemacht?“ will Axel wissen. „Ne gan...“ fange ich an, spreche jedoch, als ich Roxas gequälten Blick sehe in Englisch weiter. „He bullying Sora and make Sora´s friends to his own. Then one time he give Sora one chance to win all his friends back. He should go one a lake, that was covered with thin ice and pick up his cap, which Jake has stolen him. Sora managed till the cap, but then the ice break and he fell into the lake. He nearly drownend and lost his consciousness. He got bad frostbite and a really bad pneumonia. Later he get asthmas because of the pneumonia.“ erzähle ich alles, was mir Sora gestern berichtet hat. „Riku, mitkommen.“ ist das einzige was Axel noch rausbekommt, ehe er mich von Roxas wegzieht. „Willst du das etwa auf dir und besonders auf Klein-Sora sitzen lassen?? Warum hast du Jake nich ordentlich die Fresse poliert?? Soll er sich alles erlauben können??“ fragt er aufgebracht, als wir in einer kleinen Seitenstraßen stehen. „Nein, natürlich nicht. Wie denkst du habe ich reagiert, als Sora es mir erzählt hat??? Ich war stinksauer, am liebsten wollte ich das Jake auf der Stelle stirbt für das was er Sora angetan hat. Aber er will das nicht, Sora hat sich damit abgefunden. Er meint, auch wenn Jake stirbt seine Krankheit bleibt für immer.“ entgegne ich. „Trotzdem Jake kann nicht einfach jeden den er nicht leiden kann in nen eiskalten See befördern.“ gibt Axel zurück. „Oh Mann, ich weiß das alles schon. Aber ich werde nichts unternehmen, solange Sora es nicht will. Ich würde ihn dann nur enttäuschen.“ erkläre ich. Und das will ich nicht. Ich will Sora keinen Grund geben, dass er von mir enttäuscht ist, wenn er überhaupt noch mit mir zusammen sein will. „Enttäuschen?? Wie willst du ihn enttäuschen, wenn er noch nicht mal weiß, ob er tatsächlich mit dir zusammen sein will?“ will Axel wissen. Er will es, nur sein Kopf sträubt sich noch dagegen, da bin ich mir sicher. „Er liebt mich, da bin ich mir sicher. Er muss nur noch begreifen, dass es nicht immer auf den Ruf ankommt.“ erkläre ich ruhig. Und ich bin wirklich ruhig, ich kann es selbst kaum glauben, aber nachdem ich darüber gesprochen habe bin ich die Ruhe in Person. „Und du meinst, dass wird er begreifen?“ erkundigt sich Axel auch wieder einigermaßen ruhig. So aufgebracht wie vorhin hab ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Sora scheint ihm mächtig ans Herz gewachsen, was bei Axel wirklich selten ist. „Ja, das wird er. Jetzt komm oder willst du Roxas ewig alleine rum stehen lassen. Er wird es bestimmt nicht so einfach an ihm vorbei gehen, was er da gerade erfahren hat.“ erkläre ich und zerre Axel mit mir zurück zu Roxas, der wie angewurzelt noch immer auf derselben Stelle steht. „Can we go home?“ will er leise wissen, ehe Axel seine Hand nimmt, er mir noch ein „Wir sehen uns“ zuwirft und dann mit Roxas davon geht. Nachdem ich kurz nachgedacht habe, gehe ich mit langsamen Schritten wieder nach Hause, vielleicht hat Sora sich mittlerweile beruhigt und ich kann wieder richtig mit ihm reden. Doch als ich zu Hause ankomme, nimmt mich mein Onkel erstmal ins Verhör, was vorgefallen ist und warum Sora so durch den Wind war. Anscheinend hat er nichts erzählt, weshalb ich das jetzt auch übernehmen muss und meinem Onkel die ganze Geschichte berichte. Er ist zwar nicht gerade erfreut über mein Verhalten, aber hat auch nicht mehr viel Zeit sich damit aufzuhalten weil er auf die Arbeit muss. Ich bin wirklich froh, dass er weg muss und ich mir nicht noch eine Predigt anhören muss und gleich zu Sora kann. Doch als ich in unser Zimmer trete, bekomme ich die nächste Überraschung. Sora schläft schon. Ich werde ihn jetzt bestimmt nicht extra wecken, wenn er eh noch durch den Wind ist, wird es auch keinen Sinn haben jetzt mit ihm zu reden. So dusche ich noch, bevor ich mich in einigen Abstand zu Sora ins Bett lege. Kapitel 15: Im Schullandheim, die Erste --------------------------------------- Kapitel 15: Im Schullandheim, die Erste Am nächsten Morgen wache ich alleine auf, Sora sehe ich nirgends, auch unser Gepäck ist verschwunden. Müde stehe ich auf und ziehe mich an, ehe ich in die Küche gehe, wo Sora und mein Onkel gerade frühstücken. „Wolltet ihr mich verhungern lassen?“ will ich wissen. „Nein, natürlich nicht. Ich wollte dich gerade wecken.“ gibt mein Onkel zurück. Er wollte mich wecken?? Warum nicht Sora?? Knabbert er immer noch an der Sache von gestern?? „Hmmm.“ brumme ich nur, ehe ich mich dazu setze und Sora einen kurzen Blick zuwerfe. „Ich zieh mich dann mal um.“ verabschiedet der sich, bevor ich irgendein Gespräch anfangen kann. Oh Mann, was is nur los?? Ich hab ihm doch nichts getan und ich bin auch nicht sauer, wenn er noch Zeit braucht, aber kann er nicht endlich mit mir reden? „Scheiße ey.“ fluche ich ungehalten, als mir der Honig von meinem Brötchen auf mein Schulhemd tropft und pfeffere das Brötchen mit einer gehörigen Geschwindigkeit auf den Teller. „Riku immer langsam, du hast noch ein Hemd und deine Semmel kann nichts dagegen tun, dass Sora nicht mit dir redet.“ erklärt mir Yaozi ruhig. „Ach ich weiß.“ gebe ich nur zurück, stehe, ohne zu Ende zu frühstücken, auf und suche mir in unserem Zimmer ein neues Schulhemd. Ich bin gerade damit fertig es anzuziehen, als Sora herein kommt, jedoch gleich wieder gehen will, als er mich sieht. Diesmal ist jedoch wenigstens etwas Glück auf meiner Seite, denn er hat nur Shorts an und kommt wahrscheinlich gerade aus dem Bad, so würde er nie in der Wohnung herum laufen. Schnell bin ich bei ihm, ziehe ihn von der Tür weg und schließe sie zu. „Lass mich raus.“ verlangt er. „So?? So willst du meinem Onkel begegnen?“ will ich wissen. „Is mir doch egal, wie ich rumlaufe.“ gibt er zurück. „Ach ja?? Dadurch wird wohl auch dein Ruf nicht geschädigt.“ bemerke ich gehässig. Alle guten Vorsätze Sora nicht allzu hart anzugehen, sind mit einem Mal verschwunden, wenn ich an die Nichtigkeit seines Problems denke. „Ach lass mich doch in Ruhe.“ erwidert er und versucht an mir vorbei zu kommen. „Nein, lass ich nicht. Erst erklärst du mir, warum du deinen Ruf nicht hinten anstellen kannst und die wichtigen Sachen im Leben genießen kannst.“ fordere ich und halte ihn in einer festen Umarmung meinerseits. „Was ist dir denn wichtig?? Möglichst viele Jungs und möglichst viel Sex, an was anderes denkst du doch gar nicht.“ wird Sora ungewöhnlich laut. Schön, so denkt er also von mir. „Meinst du, das wirklich?? Meinst du wirklich ich will nur körperlichen Kontakt?“ frage ich verwundert nach. Das wird er doch wohl nicht wirklich denken. So ist mein Ruf, das weiß ich und ich werde Schwierigkeiten haben ihn abzuschütteln, aber wenn Sora es will, werde ich es auch schaffen. „Ach, nein, das is doch alles so...durcheinander.“ jammert er plötzlich und lässt sich dankbar in meine Arme fallen. „Ich weiß doch, dass du mich liebst, ich weiß doch auch, dass mir mein Ruf unwichtig sein sollte. Aber was soll ich denn tun?? Die werden uns alle verstoßen, sowie es deine Mutter gemacht hat.“ Macht er sich denn immer noch Gedanken darum?? Meine Mutter hat ne Schraube locker, an der sollte er sich nicht grade orientieren. „Vergiss doch meine Mum, sie is nicht ganz dicht. Denk doch mal nach was deine Verwandten sagen würden?? Die würden dich nicht so einfach rauswerfen. Meine Mutter wollte mich doch eh loswerden, sie hat nur noch einen Grund dafür gebraucht.“ erkläre ich ihm. „Hmmm.“ brummelt Sora. „Weißt du was ich gemacht habe?“ Häh?? Er hat doch etwa nichts angestellt oder? „Was Schlimmes?“ frage ich vorsichtig. „Das wird sich zeigen. Ich hab meinem Bruder in ner E-Mail von dir erzählt.“ antwortet Sora. WAS?? Das is nicht wahr oder?? „Alles?? Auch wie du zu mir stehst?“ will ich wissen. Sora nickt nur schüchtern, doch ich finde er kann sich freuen, jetzt ist er doch endlich mal über seinen Schatten gesprungen. „SORA, das ist doch großartig.“ freue ich mich und schaue ihm lächelnd ins Gesicht. „Vielleicht.“ flüstert Sora. „Vielleicht auch nicht.“ „Ganz bestimmt, sogar. Wenn dich dein Bruder mag, dann wird er es hinnehmen. Schließlich veränderst du dich doch deshalb nicht, du bist immer der alte süße Sora.“ erkläre ich. „Ich glaube du hast Recht.“ gesteht Sora mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen, bevor er mich nochmal umarmt. „Es tut mir Leid, wegen gestern. Ich war einfach viel zu sehr am Nachdenken.“ entschuldigt er sich dann. „Schon vergessen, auch wenn dein Gefühlsausbruch nicht nötig gewesen wäre, wenn du mal richtig mit mir über alles gesprochen hättest.“ entgegne ich. „Das mache ich, ab jetzt.“ versichert Sora mir, als es an der Haustür klingelt. Das ist sicher Axel, wir haben ausgemacht, dass uns sein Onkel mit zur Schule nimmt, da wir heute ja Gepäck haben. „Zieh dich noch an, ich mach schon mal auf.“ verabschiede ich mich dann von Sora. Es ist tatsächlich Axel, der vor der Tür steht und nach einem kurzen Abschied von meinem Onkel fahren wir dann zur Schule. Daran könnte ich mich ja auch gewöhnen, ein Auto ist um einiges bequemer als jeden Tag den ewig weiten Weg zur Schule zu laufen. Axel und Roxas verlieren kein Wort, über das was ich ihnen gestern über Sora erzählt habe und ich bin ihnen auch dankbar dafür, ich weiß nämlich gar nicht ob ihm das so Recht ist. Als wir bei der Schule ankommen ist alles okay und es verläuft ohne Probleme, bis wir im Bus sind und Jake und Shingo auf unseren Plätzen ganz hinten sitzen. Ich und Axel sitzen immer da, das ist ein ungeschriebenes Gesetz in unserer Klasse und keiner würde es wagen sich dorthin zu setzen, keiner außer dem Doofkopf Shingo natürlich. „Weg da.“ herrsche ich die beiden an, doch die bewegen sich keinen Millimeter. „Warum hast du den Sitz gepachtet?“ will Shingo wissen. „Nein...“ fange ich an, werde aber von Axel unterbrochen, der lieber Taten sprechen lässt, bevor er groß um den heißen Brei rumredet. Zuerst zerrt er Shingo von der Sitzbank, dann Jake und schubst sie beide an Sora und Roxas vorbei nach vorne. Ich weiß nicht ob es von Roxas so beabsichtigt war, aber jedenfalls stolpern sie über seine Füße und fallen nacheinander auf den Boden, was Sora sofort in ein schallendes Gelächter, dass seines gleichen sucht, ausbrechen lässt. „Stop laughing or I tell everybody about your lover.“ droht Jake plötzlich. „Do it. I don´t care about.“ gibt Sora unbekümmert zurück, ehe er Jake einfach stehen lässt und sich in die hintere Sitzbank setzt. Jake scheint ganz schön durcheinander, es passt also wirklich nicht, dass sich Sora nicht um seinen Ruf kümmert. „That was great, Sora.“ lobt Roxas ihn als, er sich neben ihn setzt. Was soll das werden?? Ich will neben Sora sitzen. „Die beiden müssen reden.“ erklärt Axel leise, als er mich neben sich zieht. „Wegen gestern?“ will ich wissen. „Ja, Roxas will das alles nochmal von Sora hören. Er kann nicht glauben, dass er sich sowas einfach gefallen hat lassen.“ entgegnet Axel. „Hmmm, gut.“ gebe ich nur zurück. „Und wieder alles in Ordnung, zwischen euch?“ erkundigt sich mein bester Freund dann. „Ja, denke schon. Wir haben uns ausgesprochen, bevor du vor der Tür standest. Und Sora hat seinem Bruder von mir erzählt.“ berichte ich. „Echt?? Na das is ja mal toll.“ findet Axel. „Wie ist das eigentlich bei euch? Macht Roxas sich auch so viele Gedanken, was seine Eltern sagen werden?“ fällt mir da ein. „Nein, er ist da ganz locker und er sagt seine Eltern wären es auch und die hätten nichts dagegen, ob er mit Jungs oder Mädchen ausgeht, solange sie ihm nicht wehtun.“ erklärt Axel. „Ich wünschte Sora wäre da auch so.“ seufze ich. „Ach komm, er hat seinem Bruder von dir erzählt. Das ist doch schon mal ein Anfang.“ heitert Axel mich auf. „Und wenn wir dann in Kanada sind, erzählt er es auch seinen Eltern, da bin ich mir sicher.“ „Ja, wäre toll.“ gebe ich zurück. „Ihr geht doch zusammen mit uns in ein Zimmer oder?“ will Axel nach einigen Momenten Stille wissen. „Hmmm, kommt drauf an.“ lasse ich ihn zappeln. „Kommt auf was an?“ fragt er. „Kommt drauf an, ob ihr euch zurückhalten könnt. Besonders du.“ antworte ich. „Ich bin die Enthaltsamkeit in Person, also Riku, sowas überhaupt von mir zu denken. Du solltest dich was schämen.“ fährt Axel mich gespielt an. „Jaah, schon kapiert. Wir nehmen zusammen ein Zimmer.“ stimme ich nun zu, als Sora zu mir kommt und sich auf meine Beine setzt. „Wir machen jetzt mal Platztausch. Bye, bye Axel.“ scheucht er Axel von seinem Platz weg um sich einen Moment später selbst dort nieder zu lassen. Schade, ich dachte er bleibt bei mir sitzen. Roxas und Axel sind auf jeden Fall schon wieder miteinander verschweißt. „Du hast es also Roxas und Axel erzählt.“ spricht mich Sora auf gestern an. „Ja, aber ich wollte eigentlich nichts verraten. Ich war so wütend weil wir uns gestritten haben, da is es mir einfach rausgerutscht. Tut mir Leid.“ entschuldige ich mich. „Macht nichts.“ tut Sora die ganze Sache ab und küsst mich auf die Wange. „Echt nicht?“ bin ich leicht verwundert. „Nee, ich wollte es Roxas eh erzählen, irgendwann mal und du hast mir so nur was abgenommen.“ erklärt Sora lächelnd. Ich glaube ich hör nicht richtig, ist das wirklich der Sora, der sich gestern noch so viele Sorgen um seinen Ruf gemacht hat? „Roxas und Axel wollen mit uns zusammen in ein Zimmer, weißt du das schon?“ will Sora wissen. Ich nicke nur. „Meinst du die können wirklich ohne?“ ist es Sora auch schon aufgefallen. „Keine Ahnung. Na ja, wenn sie´s tun, dann können wir ja rausgehen und uns ein Bad in den heißen Quellen genehmigen.“ fällt mir ein. „Aber da ist es doch schon nachts und nachts dürfen wir nicht mehr raus.“ bemerkt Sora. „Axel und Roxas sollten es auch nicht unbedingt in unserem Zimmer treiben, aber sie werden es trotzdem tun, da bin ich mir sicher. Und außerdem hat mich noch nie irgendeine Regel von meinem Tun abgehalten.“ gebe ich zurück. „Hab ich mir fast gedacht. Aber so ein Bad zu zweit, wäre schon schön.“ entgegnet er, wobei er immer leiser wird. Endlich erkenne ich den schüchternen Sora wieder. „Dann machen wir das.“ verspreche ich, als ich die laute Stimme unseres Lehrers höre. „Was zum Teufel nochmal soll das werden.“ herrscht er Axel an, der die ganze Zeit mit Roxas rumgemacht hat. Häh?? Er wird sich doch nicht mit Axel wegen seiner Orientierung anlegen wollen?? Da hat er aber ganz schlechte Karten. „Ich küsse meinen Freund.“ erklärt Axel lässig. „Die da machen dasselbe.“ fügt er noch hinzu und deutet zu einem Pärchen, das ich nicht kenne. Wahrscheinlich aus Sora´s Klasse. „Die sind auch normal.“ gibt unser Lehrer zurück. „Ach und Junge und Junge ist nicht normal?“ will Axel herausfordernd wissen. „Nein, natürlich nicht. Deshalb werden wir euch beide auch mal gleich trennen. Axel neben Shingo, sofort.“ fordert der Lehrer. „Nein.“ bleibt Axel einfach sitzen und verschränkt die Arme. „Geh, na los.“ gibt der Lehrer zurück. „Nein, aus solch einem banalen Grund, werde ich mich bestimmt nicht umsetzen.“ ist Axel eisern. „Bevor Sie irgendwas dagegen sagen, muss ich Axel Recht geben. Nur weil er und Roxas ein Paar sind können Sie, sie doch nicht einfach trennen. Sie haben sich gern, auch wenn sie zwei Jungs sind.“ hilft Sora noch zu Axel. Ich kann kaum glauben, dass er das gesagt hat. „Erstens geht dich das nicht an. Zweitens werden solche Unverfrorenheiten hier in Japan nicht zugelassen. Wenn ihr in Kanada seid könnt ihr machen was ihr wollt. Und jetzt setz dich zu Shingo.“ fordert der Lehrer ihn ein letztes Mal auf, als Roxas Axel was zuflüstert. Schließlich steht Axel mit einem Blick auf, der jeden hätte sofort erstarren lassen können und setzt sich neben Shingo, dafür kommt Jake zu uns und setzt sich neben Roxas. „Hey guys.“ begrüßt er uns grinsend. Wenn die Aktion mal nicht geplant war, ich würde meine Piercings drauf verwetten, dass Jake und Shingo ihre Finger im Spiel haben. „Fuck you.“ kommt es von uns allen dreien gleichzeitig. Sora´s POV Also das is ja nun wirklich die Höhe, dass Axel das auch noch mitmacht hätte ich nie gedacht. Aber Roxas hat auch irgendwas zu ihm gesagt, bevor er sich endlich dem Willen seines Lehrers gebeugt hat. „What do you say to Axel?“ will ich von ihm wissen. „I said, that Axel only must sit on an other seat for this drive. We can also be together in our room and on the rest of the trip.“ entgegnet Roxas. „Are you sure that you can be that?“ mischt Jake sich ein. Ich hätte es wissen müssen, er hat auch daran gedacht. „What have you done?“ frage ich wütend. „Well Axel, I and you are in one room. Roxas, Shingo and Riku are in an other room.“ antwortet Jake grinsend. „WHAT??“ sind wir alle stinksauer. Ich werde mir bestimmt nicht mit ihm ein Zimmer teilen, lieber sterbe ich. „That´s the truth. The Japanese teacher was really interested when we told him, that Roxas and Axel and Riku and you are a couple. So he take everybody of you to different rooms.“ erzählt Jake. „You bastard. I hate you.“ kann ich meine Wut kaum zurückhalten. Auch wenn ich nicht vorhatte mit Riku zu schlafen, wollte ich trotzdem mit ihm in einem Zimmer sein, nur so um bei ihm zu sein und nachts neben ihm oder auf ihm einzuschlafen und früh auch wieder so aufzuwachen. „Sora, slowly, slowly, slowly. I´m sure that your teacher can do something. You are a good pupil and very liked of your teacher. I´m right?“ will Riku wissen. „Yes, but she is not able to do that. In Japan the Japanese teachers organize every trip.“ erkläre ich niedergeschlagen. „But we can be together in the night.“ flüstere ich ihm zu und in meinem Kopf wächst eine Idee die ihres gleichen sucht. „Was meinst du?“ will Riku wissen. „Ganz einfach. Wir wechseln uns ab. Einen Tag kann Roxas mit Axel zusammen sein, am anderen ich mit dir. Die anderen decken uns bei Jake, Shingo und auch eurem Lehrer, falls der vorbei schaut oder so.“ entgegne ich leise, sodass es auch nur Riku mitbekommt. Auch wenn Jake kein Japanisch versteht, bin ich trotzdem vorsichtig was solche Aktionen betrifft. „Das ist genial. Super, Sora.“ lobt Riku mich grinsend. Egal ob wir jetzt gleich getrennt werden, aber ich muss ihn jetzt einfach küssen. Sanft lege ich meine Lippen auf sein, spüre dabei wieder dieses wunderbare Piercing, dass mich am Freitag aus allen Wolken fallen ließ und mich jetzt auch wieder so bannt. Ausgelassen knabbere ich daran herum, bis Riku genug davon hat und er seine Zunge über meine Lippen wandern lässt. Doch auch das freut mich mehr, als alles andere, denn jetzt spüre ich gleich sein zweites Piercing, dass mich fast noch mehr fesselt, als das erste. „Auseinander. Riku neben den Jungen aus Kanada sofort.“ höre ich einen Moment später die Stimme von Riku´s Lehrer. Riku will ihm schon Paroli bieten, als ich ihn zu mir ziehe und leise flüstere: „Geh ruhig. Ich weiß was.“ Riku sieht mich zwar leicht verwirrt an, setzt sich jedoch gleich darauf neben Jake. „Hey, Riku.“ rufe ich ihm zu, als sein Lehrer verschwunden ist. „Was is?“ will er wissen. Doch ich deute nur auf ihn und lecke mir dann genüsslich über die Lippen. Riku versteht sofort und macht munter mit. Ich genieße es Jake so zu reizen und hier kann auch der Lehrer nichts tun, schließlich knutschen wir nicht. Als wir dann nach einer schier endlosen Busfahrt ankommen, verliest Riku´s Lehrer den Zimmerplan und es ist tatsächlich so wie Jake es gesagt hat. Er, ich und Axel teilen uns ein Zimmer und Roxas, Riku und Shingo auch. „Langsam, wir haben uns schon was ausgedacht.“ erzähle ich Axel, als er aufgebracht zu uns kommt, da er sich endlich von Shingo loseisen konnte. „Und was?“ faucht er mich an. „Pass auf. Du und Roxas ihr könnt euch heute Nacht treffen. Ich werde dich bei Jake decken und Riku Roxas bei Shingo. In der nächsten Nacht machen wir es anders rum und ich und Riku treffen uns.“ erkläre ich ruhig. „Hey, das ist ein guter Plan. Dein Einfall, Riku?“ will Axel wissen. „Quatsch, Sora´s geniales Köpfchen ganz allein ist dafür verantwortlich.“ entgegnet Riku. „Mensch Klein-Sora, wirst du doch noch ein bad boy?“ fragt Axel grinsend. Da wird mir schrecklich bewusst, was ich da gerade getan habe. Ich widersetze mich Regeln, Regeln von höheren Personen, die eigentlich über uns bestimmen könnten. Aber hier sehe ich auch keinen Grund es nicht zu tun. Denn die Regeln, die der Lehrer aufgestellt hat, sind der letzte Quark, sich nicht sehen zu dürfen, nur weil man schwul ist, so ein Quatsch. Nicht mal in Kanada würden die sowas machen. „Wenn euer Lehrer solche Regeln macht, selbst Schuld.“ gebe ich leicht wütend zurück. „Genau Sora, spiel dich auf, los mach sie fertig.“ stachelt mich Axel auch noch an. War ja klar, dass sowas von ihm kommt. Ihm wäre es doch am liebsten ich würde jetzt auf Shingo, Jake oder am besten auf beide losgehen. „Hör auf damit, lass Sora in Ruhe.“ lässt Riku es nicht zu, dass Axel noch weiter Versuche unternimmt. „Schon okay, von einem solchen Idiot wie Axel lass ich mir nichts sagen.“ erkläre ich mutig. „Oh na warte.“ ist Axel jetzt auf hundertachtzig und versucht mich zu fangen. Und obwohl ich immer nur um Riku und Roxas herumlaufe, gelingt es ihm irgendwie nicht. Ich muss wirklich lachen, wie das aussehen muss, so ein großer, starker Typ wie Axel bekommt mich nicht zu fassen. Es dauert ewig bist Axel keine Lust mehr hat, neben Roxas stehen bleibt und ihn in die Arme schließt. Ich weiß ja nicht, aber so wird er doch total in die Arme des Lehrers laufen, doch Axel will es anscheinend nicht anders. Ehrlich gesagt würde ich auch gerne mit Riku rummachen, aber mir ist die Gefahr, dann noch weiter getrennt zu werden einfach zu groß. Schließlich kommt Axel diesmal davon, da er sich sofort von Roxas löst, als wir mit unserem Gepäck in die Pension gehen und unsere Zimmer beziehen. „Also, wir sehen uns dann beim Abendessen.“ will Riku sich verabschieden, da sein Zimmer am hinteren Ende des Gangs liegt und unseres, wie könnte es anders sein am vorderen Ende des Gangs. Doch so einfach lass ich Riku nicht gehen. „Bekomm ich keinen Kuss?“ frage ich und setze einen Hundeblick auf. „Doch, klar.“ grinst Riku mich an, ehe er mir einen kurzen, doch wirklich schönen Kuss stiehlt. Axel und Roxas sind mittlerweile auch fertig und kurze Zeit später gehe ich mit Axel in unser Zimmer. Die Zimmer selber sind echt schön eingerichtet und wäre Jake nicht da, wäre es perfekt. Doch der ist schon am Auspacken. „Welches Bett willst du?“ will Axel wissen. „Egal, solange ich nicht zu nahe bei Jake sein muss.“ entgegne ich angewidert. „Dann nimm du das Bett, das alleine steht. Ich werde mir wohl mit unserem werten Freund, das Etagenbett teilen müssen.“ seufzt Axel und wirft seine Tasche auf die untere Etage des Bettes. Ich gehe unterdessen zu meinem und beginne auszupacken. Eigentlich dachte ich, dass es ne tolle Woche werden wird. Ein paar Ausflüge in die Natur, Bäder in den heißen Quellen und pausenlos mit Riku zusammen sein. Aber daraus wurde ja nichts. Jake hat mir wieder mal alles verdorben. Warum nur?? Warum?? Hat er was davon wenn ich unglücklich bin?? Axel macht zwar die ganze Zeit während wir auspacken und Betten überziehen Witze über ihn, doch wirklich lachen kann ich nicht. Ich will zu Riku, sofort. „Was machst du denn? Hast du noch nie ein Bett bezogen?“ will ich wissen, als Axel gerade seins beziehen will. „Ähhh, nee. Ich hatte zu Hause nur ne Decke und ein Kissen.“ erklärt Axel leicht beschämt. Ich bin mir sicher, sein altes Zuhause ist ihm völlig peinlich. „Macht nichts ich zeig dir wie es geht.“ reagiere ich gar nicht auf die Anspielung und nehme mir Axel´s Kissen und seinen Bettbezug. Das Kissen ist schnell fertig nur mit dieser verdammten Decke hab ich immer so meine Probleme. Bei meiner Körpergröße verschwinde ich nämlich ganz schnell darin, so passiert mir das auch jetzt, was Axel in ein ausgelassenes Lachen ausbrechen lässt. Doch statt mir wieder raus zu helfen, fängt er auch noch an mich zu kitzeln, sodass ich bald völlig außer Atem bin. Dann auch noch dieser Staub, ich glaube ich bekomme keine Luft mehr. Bald fange ich ungehalten an zu husten. Ich brauche mein Spray, dringend. „Axel...hör auf...bekomme keine Luft mehr.“ kommen mir nur abgehackte Sätze über die Lippen. „Scheiße, tut mir Leid. Komm raus.“ ist Axel leicht aufgeregt, zieht mich wieder aus dem Bettbezug und ich nehme mir mein Spray aus der Tasche. Es dauert keine 5 Minuten bis ich wieder in Ordnung bin, aber Axel macht sich wirklich Sorgen, fast noch schlimmer als Riku. „Willst du echt nicht zu deiner Lehrerin und dir irgendwas geben lassen??“ will Axel wissen. „Wie oft soll ich´s noch sagen. Ich habe morgens meine Tabletten genommen und jetzt hab ich mein Spray. Mehr brauche ich nicht.“ erkläre ich ihm wahrscheinlich zum tausendsten Mal. „Aber...“ fängt er wieder an. „Nichts aber. Du musst immer noch dein Bett beziehen.“ gebe ich ihm eine Aufgabe. „Hmmm, na gut.“ lässt Axel nun locker und macht sich daran seine Bettdecke nach meinen Anweisungen zu beziehen. Als er damit fertig ist, ist es fast sieben. Abendessenszeit, endlich sehe ich Riku wieder. Und ich lasse mir bestimmt nicht reinreden mich neben ihn zu setzen. „Hey, Stöpselchen.“ begrüßt Riku mich grinsend und nimmt meine Hand um mich zu einem freien Tisch zu führen. Genau vier Sitzplätze einfach toll. Zu uns setzen sich noch Axel und Roxas, es hat wirklich einmal was geklappt. „How is it with Shingo?“ will Axel wissen. „A dream, it was my dearest wish to be with him in one room.“ witzelt Riku drauf los. „Hmmm and my dearest wish was to be with Jake in one room.“ pflichte ich ihm bei. „I see. You are the best friends ever.“ bemerkt Roxas lächelnd. „Oh yeah. Jake and Sora are laughing all the time.“ erzählt Axel, bevor wir selber lachen müssen. Sich über diese Zimmergeschichte lustig zu machen, wollten Shingo und Jake wohl nicht ganz, aber mittlerweile finde ich es echt lächerlich sich weiter Gedanken zu machen. Schließlich sind es nur Zimmer und es ist nur für eine Woche, außerdem habe ich Axel und Roxas hat Riku, also so schlimm ist die ganze Sache dann auch wieder nicht. Das Essen selber läuft sehr lustig ab, wenn wir auch nichts mehr zu zweit machen, wenn Riku´s Lehrer in der Nähe ist. Ich will nicht noch riskieren irgendwie von Riku getrennt zu werden und sogar Axel und Roxas halten sich jetzt zurück. Schließlich ist das Essen vorbei und wir gehen wieder auf unsere Zimmer, wobei Axel und Roxas jetzt für ne Zeit verschwinden werden und ich mir noch ne Story für Jake ausdenken muss. „Where is he?“ will der gleich wissen, als ich alleine ins Zimmer komme. „He must go to his teacher, because the kissing scene in the bus.“ entgegne ich schnell. Wow, dass mir sofort ne Ausrede einfällt hätte ich nie gedacht. „Hmm and we two. What will we do now?“ fragt Jake schmierig. „I listen to music. You can do what you want.“ gebe ich zurück, da ich genau weißt worauf er hinaus will. „Really?“ erkundigt er sich und kommt mir ganz nahe. „No, I must say it different. You can do what you want with everybody, but not with me.“ erkläre ich, schubse einen staunenden Jake beiseite und greife mir meinen MP3-Player. „Little Sora, I´m not amused about your behaviour. We must change this.“ hat Jake seine Sprache wieder gefunden und stößt mich auf mein Bett. „I don´t know what you mean.“ gebe ich furchtlos zurück, die Zeiten in denen ich mich von Jake habe ärgern oder unterdrücken lassen sind vorbei, dass hätte er schon kapieren sollen, als ich ihn geschlagen habe. „Oh I´m sure you know it.“ antwortet er und streicht an meinem Körper entlang. Ich glaube ich muss kotzen, wie eklig kann jemand denn sein? „Stop that, you idiot.“ wehre ich mich eisern und verpasse ihm einen Kinnhacken, der ihn von mir herunter auf den Boden fallen lässt. „At the last time. You are so awful and silly. I don´t want to be together with you. I hope you understand.“ bin ich mittlerweile auf hundertachtzig, als Axel wieder kommt. Was?? So schnell?? Ich dachte der bleibt ewig weg. „Was is denn hier los?“ will er sofort wissen. „Jake is am Spinnen wie immer. Er wollte mich ein bisschen antatschen.“ erkläre ich, werfe Jake einen verachtenden Blick zu und setze mich zurück auf mein Bett. „Aber was war mit euch los?? Ging das mit Roxas so schnell?“ frage ich. Axel´s Miene verdunkelt sich sofort, während Jake zu seinem Bett schlurft. „Nein, natürlich nicht. Aber Jake und Shingo haben unseren Lehrer so auf uns angesetzt, dass er tatsächlich die Klos kontrolliert hat, sodass wir nun gar nichts machen konnten. Einen Kuss haben wir geschafft und den auch nur um uns zu verabschieden.“ erzählt Axel. Das gibt´s ja nicht. Wenn er Roxas und Axel so kontrolliert wie soll es dann mir und Riku morgen gehen?? „Oh Mann, dass alles nur wegen diesem Stinktier da.“ seufze ich und lasse mich zurück in mein Bett fallen. „Hmmm, was hältst du davon, das Stinktier mal zu reizen?“ will Axel wissen und ist plötzlich über mir. „Www...was?“ stottere ich nur, da ich wirklich etwas Angst habe, Axel kann sich nicht beherrschen. „Vertrau mir.“ flüstert er mir nur ins Ohr und fängt an daran zu knabbern. Doch es ist ganz anders als bei Riku, Axel macht das so...hmmm... einfach anders, aber auch nicht zu verachten. „Ich versuch´s.“ hauche ich zurück, als Axel küssend über meinen Hals zu meinen Lippen wandert. Kapitel 16: Im Schullandheim, die Zweite ---------------------------------------- Kapitel 16: Im Schullandheim, die Zweite Soras POV Kaum liegen unsere Lippen aufeinander, höre ich Jake´s Stimme, die uns droht er würde den Lehrer holen, falls wir nicht aufhören. Doch keiner von uns denkt wohl im Moment ans Aufhören, Jake so zu reizen, macht einen wirklich glücklich und ihn so hilflos zu sehen auch. Axel streicht mittlerweile über meinen Körper, lässt eine Hand in meinen Nacken wandern und massiert ihn ganz leicht, was mich tatsächlich wohlig seufzen lässt. Plötzlich höre ich die Tür knallen und auch Axel verflüchtigt sich. „Was?“ frage ich durcheinander. „Jake holt jetzt deine Lehrerin, da unserer auf dem unteren Stock patrouilliert. Deine Lehrerin wird aber dir mehr trauen als Jake. Deshalb wirst du ihr auch sagen, dass Jake versucht hat dich zu küssen und er es mir in die Schuhe schieben will.“ erklärt mir Axel alles im Schnellverfahren und klettert auf sein Bett, als keinen Moment später Jake mit unserer Lehrerin kommt. „Sora, what do you do with this Japanese pupil?“ will sie wissen. „Jake said you...“ „Jake try to kiss me. He is a bad boy. Axel has only try to help me and when he managed Jake ran out of this room.“ lüge ich eiskalt, was Jake tatsächlich den Angstschweiß auf die Stirn treibt. „He lies.“ kommt es auf einmal von ihm. „I don´t think so. Sora says always the truth. I trust him and so we better change the rooms. Sora want you change with Roxas the room??“ fragt sie tatsächlich das Unglaubliche. „Really?“ kann ich es kaum fassen. „Yes, I don´t understand that you and your exchange pupil shouldn´t be together in a room.“ entgegnet sie. „Hmmm, perhaps Jake and his exchange pupil should together in one room too.“ fällt mir da ein. „Yes, I think so, too. We can put another bed in this room, so Roxas, you and your exchange pupils can all be together in one room.“ erfüllt sie mir grade meinen allergrößten Wunsch. „That´s a really good idea.“ findet auch Axel und grinst mich an. Ich liebe meine Lehrerin grade für ihre Naivität, aber auch dafür, dass sie mir mehr traut als Jake. „So Jake take your baggage and go to the last room on the 1st floor and you can help me with an other bed.“ entgegnet meine Lehrerin dann, woraufhin Jake zwar rummault, aber gehorsam seine Sachen packt. Ich und Axel holen unterdessen ein anderes Bett, es ist zwar nur ein Feldbett, aber wir werden eh nur zwei Betten brauchen, denke ich mir grinsend. „Wie habt ihr das jetzt geschafft?“ will Riku wissen, als er und Roxas ein bisschen verwirrt, aber trotzdem über´s ganze Gesicht grinsend zu uns ins Zimmer kommen. „Tja, Teamarbeit. Ich und mein Soralein haben einfach gut zusammen gearbeitet.“ erklärt Axel etwas ungenau und zieht mich in seine Arme, was meine Wangen wieder mal in Flammen aufgehen lässt. Oh my goodness, dass ich Riku mit dem Kuss ein Stück weit betrogen habe, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber ich hoffe er wird es mir verzeihen, es war ja für ne gute Sache. „Was soll das bitte heißen?“ fragt er mit einem komischen Unterton in der Stimme. „Ach Rikulein...wir haben uns nur geküsst, noch nich mal mit Zunge und da is Jake schon raus gerannt und hat Sora´s Lehrerin geholt um ihr zu erzählen welche unzüchtigen Handlungen wir hier machen. Vor der Lehrerin haben wir es dann so gedreht, dass Jake Sora küssen wollte und ich ihm geholfen habe Jake loszuwerden. Und uns hat sie eben geglaubt, Jake nich.“ erzählt Axel locker. „Küss meinen Freund nie wieder.“ ist das Einzige was Riku dazu zu sagen hat, ehe er mich von Axel wegzieht. Der scheint ganz schön überrascht, aber muss auch schon wieder grinsen. „Mal sehen ob du ihm noch das Wasser reichen kannst.“ gibt er nun zurück und kommt Riku ganz nahe. Ich bin mir fast sicher Riku wird mitmachen, er lässt sich doch nichts entgehen. „Immer doch.“ erwidert er, als Axel kaum mehr zwei Millimeter von seinen Lippen entfernt ist und rammt sein Knie in Axel´s Weichteile, was den stöhnend zurück weichen lässt. „Behalt deine perversen Anwandlungen in nächster Zeit für dich. Wenn du nen Dreier willst, dann geh zu Jake und Shingo.“ gibt Riku ihm noch einen Rat, bevor er sich mir zu wendet. „Hast du also fremd geknutscht?“ will er wissen. Ich weiß nicht, ob er jetzt wütend ist oder nicht. Die Aktion mit Axel würde dafür sprechen, doch seine Augen sprechen eine ganz andere Sprache, sie sagen: „Ich bin froh, dass ich wieder bei dir sein kann.“ „Hmmm ja. Bist du... arg sauer?“ frage ich vorsichtig. „Natürlich, denkst du ich würde es einfach so hinnehmen, dass du Axel einfach küsst, ohne dass ich dabei bin?“ antwortet er. „Wolltest du lieber mitmachen?“ will ich wissen. „Na ja, ich hätte nichts dagegen.“ erwidert er leiser als, von Riku gewohnt. „Ach ja, von wegen perverse Anwandlungen, du bist doch auch nicht besser.“ bemerke ich grinsend. Ich meine, so ein Kuss zu dritt, wäre bestimmt ne interessante Erfahrung. „Ich weiß.“ resigniert Riku, als ein wütender Lehrer zur Tür herein kommt. „AXEL, RIKU. Was soll das werden?“ will er wissen. „Ich weiß nicht was Sie meinen. Jake hat versucht Sora zu küssen. Ich war ganz unschuldig und hab ihm nur versucht zu helfen oder sollte ich solche Unzucht etwa zu lassen?“ grinst Axel. „Stimmt das?“ wendet sich Riku´s Lehrer dann an mich. „Natürlich, hat Ihnen Jake nicht erzählt, dass er schon seit Jahren darauf wartet mich zu kriegen?? Da hat Ihnen ihr Lieblingsschüler wohl was verschwiegen.“ fange ich auch noch an, den Typen zu reizen. „Das ist doch alles unglaublich. Ist denn hier jeder schwul?“ wird er total laut und rauscht aus dem Zimmer ab, doch ich kann nur darüber lachen. Da sieht Jake mal, wie sowas schief laufen kann. „The day couldn´t end better.“ bemerkt Roxas grinsend. „Hmmm I know what can we do, that is much better.“ ist Axel sofort dabei Roxas auszuziehen. Ich kann kaum hin sehen, meinen besten Freund dabei zu beobachten ist schon merkwürdig. „Und wir beide?“ fragt Riku. „Hmm machen wir nen kleinen Abstecher nach draußen?“ schlage ich vor, Axel und Roxas sich schon auf´s Bett verzogen haben. Riku ist anscheinend einverstanden, nimmt meine Hand und wir lassen die beiden alleine. Auf den Gängen tummeln sich noch die ganzen Jungs aus unseren Klassen. Ich weiß, dass die aus meiner jetzt dumm gucken werden, wenn ich mit Riku Hand in Hand über den Flur laufe, aber ich habe mir feierlich geschworen nicht darauf zu achten, sondern die Zeit mit Riku zu genießen. „Macht es dir nichts aus?“ will Riku plötzlich wissen. „Was?“ reißt es mich auch meinen Gedanken. „Seit wir unser Zimmer verlassen haben, kleben die Blicke aller auf uns.“ entgegnet er leise. „Und? Ich liebe dich, da werde ich das schon aushalten.“ spiele ich die ganze Sache herunter und lächle Riku an. „Ich liebe dich auch und seit du deinen Ruf so einfach vergessen kannst noch mehr.“ gibt Riku zurück und küsst mich auf die Wange, ehe wir die Treppen hinunter gehen und die Pension verlassen, hier sind Pingpongtische aufgebaut und ein Basketballkorb. Beides nicht meine Lieblingssportarten, bei Pingpong treffe ich den Ball nie und bei Basketball bin ich viel zu klein. „Is es okay, wenn ich eine rauche?“ will Riku plötzlich wissen. „Hast du tatsächlich Zigaretten dabei?“ bin ich ein bisschen überrascht. Hier steht er doch unter ständiger Kontrolle, wie kann er es wagen Zigaretten mitzunehmen?? „Klar, meinst du wirklich, dass ich mir das verbieten lasse?“ stellt Riku eine mehr als rhetorische Frage. Natürlich lässt er sich das nicht verbieten, es hätte mir klar sein müssen. „Komm, ich zeig dir was. Haben ich und Roxas vorhin vom Balkon aus entdeckt.“ fällt ihm ein, als er genüsslich an seinem Klimmstängel zieht. Sofort zieht er mich mit sich, um das Haus herum, bis zum Waldrand, wo ich plötzlich das Plätschern von Wasser vernehme. Gibt es hier nen kleinen Wasserfall oder so was? „Schau.“ fordert mich Riku auf und zeigt an die Felsen, die den Wald umgeben. Ich weiß zuerst gar nicht was er meint, bis mir die kleine Quelle auffällt, die sich ihren Weg durch die Felsen sucht und als kleines Rinnsal im Wald verschwindet. „Toll, Riku, total romantisch.“ finde ich und schlinge meine Arme um ihn. „Finde ich auch. Nur eins stört noch.“ pflichtet er mir bei, macht seine Zigarette aus und sieht lächelnd zu mir. „So is es besser für dich, stimmt´s?“ Na ja, ich wollte es ihm ja nicht sagen, aber mein Hals kratzt jedes Mal fürchterlich, wenn er raucht. „Ja, schon.“ gebe ich leise zu und kuschele mich ganz eng an ihn. Riku sagt nun gar nichts mehr, streicht nur total zärtlich über meinen Körper und macht mich vollkommen glücklich. Ich könnte wirklich ewig hier so stehen bleiben und diese Streicheleinheiten genießen. Wenn nicht die Stimme, der Pensionsbesitzer zu uns rüber hallen würde und verkündet, dass jetzt Schlafenszeit ist und die Pension zu geschlossen wird. „Oh Mann, wer schickt Jugendliche in unserem Alter um 10 ins Bett?“ beschwert sich Riku lauthals, als wir zurück zum Haus laufen. „Dir tut Schlaf gut. So müde wie du immer aussiehst.“ scherze ich. „Ich sehe müde aus? Auch nur wegen dir, weil du jede Nacht auf mir liegst und mich zerquetscht.“ gibt Riku zurück. „Als wäre ich so ein schwerer Brocken.“ bemerke ich nur grinsend. „Oh ja, das bist du. Tonnenschwer sogar. Deshalb tun wir jetzt gleich mal was für dein Gewicht.“ entgegnet Riku, nimmt meine Hand und wir rennen die letzten Meter zum Haus. Ich kann gar nicht anders als mitzulaufen. Auch wenn es ziemlich kindisch aussehen muss, mache ich so gerne mit und lasse es geschehen. „Na war´s schön?“ will Riku wissen, als wir wieder in unserem Zimmer sind und Axel alleine auf dem Bett sitzt. Roxas ist anscheinend im Bad. „Was für ne Frage Riku, natürlich war´s schön.“ entgegnet Axel mit einem lüsternen Grinsen. „Macht Roxas denn wirklich alles mit, was du so willst?“ frage ich, da mir das schon die ganze Zeit spanisch vorkommt. Ich dachte Roxas ist in solchen Dingen brav, aber wenn Axel zufrieden ist, muss er doch auch auf Axel´s Wünsche eingehen. „Wenn du wüsstest was Roxas so alles mitmacht, hättest du wahrscheinlich Riku links liegen lassen.“ erwidert Axel. Da wär ich mir nich so sicher, Riku kann unmöglich schlechter als Roxas sein. „Nee, du. Riku gehört zu mir, das bleibt so.“ versichere ich und schlinge meine Arme um meinen Freund. „Wieso bist du eigentlich nicht mit Roxas duschen?“ fällt Riku da ein. Wahrscheinlich will er Axel nur loswerden. „Roxas is nich duschen, sondern Wunden versorgen.“ erklärt Axel. „Oh my god, warte mal. Habt ihr es in meinem Bett getrieben??“ fällt mir auf, dass Axel nicht auf seinem sondern auf meinem sitzt. „Ja, schon, die Etagenbetten sind zu klein, da stoße ich mir den Kopf.“ entgegnet er. „Heißt das, mein Bett is jetzt voller Blutflecken?“ bin ich total aufgeregt. Wehe, wenn die das irgendwie dreckig gemacht haben. „Na ja...könnte man so sagen.“ druckst Axel ein wenig herum, ehe er mir das Bettlaken zeigt, auf dem überall verteilt kleine Flecken sind. „Aber ich kann gehen und dir ein neues holen.“ fügt er hinzu, als er mein wütendes Gesicht sieht. „Come.“ zieht er auch noch Roxas mit sich, als der gerade aus dem Bad kommt. „Hmmm, jetzt sind wir ganz allein.“ bemerkt Riku herausfordernd. „Soll mir das irgendwas sagen?“ frage ich, nehme meinen MP3-Player und klettere in die obere Etage des Stockbetts. Es macht viel zu viel Spaß, Riku zappeln zu lassen, als das ich darauf verzichten würde. „Sora? Hab ich was Falsches gesagt?“ will er irritiert wissen und kniet sich neben mich. „Was Falsches?“ will ich wissen, setze mich auf und spiele etwas mit meinen Ponysträhnen. Riku´s Augen folgen meinen Bewegungen, als wäre es lebensnotwendig für ihn, was mich wieder zum Schmunzeln bringt. „Nee, also mir fällt nix ein.“ gebe ich schließlich grinsend zu und gehe ganz nahe an Riku´s Gesicht. „Du bist gemein.“ gibt er zurück und vereint unsere Lippen schließlich. Wieder laufen mir diese Schauer über den Rücken, es ist als würde ich in einer anderen Welt leben, wenn Riku da ist. Dann bin ich mutig, dann hab ich keine Angst, dass mich jemand ärgert oder ausschließt, denn ich weiß Riku ist immer da, er hilft mir, alles zu schaffen was ich will. „Und jetzt geh mal ins Bad. Ich glaube du hast was zu tun.“ erkläre ich als wir unseren Kuss lösen. „Hmmm, du könntest es auch tun.“ schlägt Riku vor. Doch davon bin ich gänzlich abgeneigt, sowas bei Riku zu machen, da fehlt mir einfach noch etwas Zeit. „Ähhh...nee...danke.“ stottere ich, ehe Riku auf den Boden hüpft und ins Bad geht und Axel und Roxas wieder zur Tür herein kommen. Axel kümmert sich sofort um das Bettlaken, Roxas kommt zu mir und setzt sich mit ins Bett. „Want you sleep with Riku? This week?“ will er doch tatsächlich wissen. „Ehhh, no I don´t think so.“ antworte ich. „Why?“ fragt er weiter, als Axel fertig ist und zu Riku ins Bad geht. Wehe, der macht was mit ihm, dann wird er mich kennen lernen. Riku´s POV „Na wollte Klein-Sora nich?“ fragt Axel, als er zur Tür hereinkommt. Ich bin gerade beim Händewaschen. „Nein, aber mir macht es auch nichts aus.“ antworte ich ehrlich. Mir macht es auch nichts aus, solange sich Sora überhaupt traut öffentlich zu seiner Orientierung zu stehen. „Findest du es nicht merkwürdig, dass er nich will?“ will Axel wissen. „Vielleicht hat er irgendwas unten...“ „Quatsch, Sora hat nen tollen Körper. Wir haben doch schon zusammen geduscht.“ erzähle ich. Sora braucht einfach noch Zeit, er is kein Mensch, der sofort mitmacht weil der Andere das will. „Und dir ist es trotzdem nicht zu lästig, es dir jedes Mal selbst zu machen? Du hast ja fast gelernt geduldig zu sein.“ bemerkt Axel grinsend. „Ja, das habe ich. Weißt du, Sora ist jemand ganz Besonderes für mich. Mit ihm möchte ich glücklich und erwachsen werden. Er ist der auf den ich schon lange gewartet habe. Ein Junge, der mich nicht nur wegen meines Aussehens will, sondern auch den Menschen dahinter sieht. Was denkst du was Sora schon über mich weiß, wo du Jahre gebraucht hast um es zu erfahren?“ erwidere ich. „Entschuldige jetzt, dass ich darauf anspiele, aber du hast all die Jahre auch nichts über meine Situation gewusst.“ bemerkt Axel. Ich weiß, ich weiß, dass ich ein furchtbarer Trottel war das all die Jahre nicht zu merken. „Du hast auch viel dafür getan es geheim zu halten.“ kommt mir statt einer Entschuldigung dieser ach so doofe Satz über die Lippen. „Und? Was hättest du gemacht, wenn du es gewusst hättest?? Meinst du wirklich dir hätte jemand geholfen?? Deine Mutter hasst mich und dich wahrscheinlich auch und bei unseren Lehrern haben wir es uns eh verscherzt. Also wie hättest du mir dann geholfen?“ will Axel leicht sauer wissen. Ach ich hab doch keine Ahnung. Ich war froh, dass Sora da war, als es dann raus gekommen ist. Ich wäre nie so cool geblieben wie er, wäre bei der ersten Schwierigkeit davon gelaufen. „Was weiß ich. Jetzt lass mich in Ruhe.“ bin ich nun genauso sauer wie Axel selbst du gehe wieder zurück ins Zimmer, wo Sora gerade vom Etagenbett herunterklettert. „Gehen wir schlafen? Ich bin müde.“ erklärt er und schlingt seine Arme um mich. Doch das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Meine Gedanken sind überhaupt nicht bei Sora, sondern bei Axel, den ich die ganze Zeit über hätte helfen sollen. „Sorry Sora, aber ich schlafe heute alleine. Es geht mir nicht gut.“ entgegne ich, ziehe meine Klamotten aus und klettere nach oben. Ich muss jetzt einfach alleine sein, ich bin viel zu aufgebracht um in Gesellschaft zu schlafen. „Aber...? Was hast du?“ fragt Sora und linst zu mir hoch. „Nichts, es geht mir einfach nicht gut. Lass mich bitte schlafen.“ antworte ich, drehe mich um und schaue nun an die Wand. Ich merke wie Sora sich entfernt, kurz darauf die Zimmertür oder die Tür zum Bad knallt und ich mit Axel und Roxas alleine bin. Sora´s POV „Was zum Teufel hast du mit ihm im Bad gemacht?“ fauche ich Axel an, als wir draußen auf dem Flur stehen. „Nichts, wir haben nur geredet.“ entgegnet er locker. „Nur geredet?? Über was denn? Den Tod?? So kommt mir Riku nämlich grad vor.“ gebe ich sauer zurück. Was haben die nur gemacht, dass Riku so schlecht drauf gekommen ist?? Als er ins Bad gegangen ist, wollte er noch mit mir schlafen und jetzt?? Jetzt will er noch nicht mal mit mir in einem Bett schlafen. „Ach Sora, wir haben nur über die Vergangenheit geredet. Da reißen eben manchmal alte Wunden auf und fertig.“ erwidert Axel, ehe ich ihn nicht mehr zurückhalten kann, wieder ins Zimmer zu gehen. Schließlich gehe ich im hinterher, mache mich ebenso bettfertig wie er und Roxas. Zur Tarnung werden wir wenn unser Lehrer „Gute Nacht“ sagen kommt in getrennten Betten schlafen. Roxas wird danach wahrscheinlich zu Axel ins Bett gehen. Und ich bleibe für heute wohl alleine, da Riku schon eingeschlafen ist oder wenigstens so tut. Was haben die beiden nur beredet?? Ich grüble noch ewig darüber nach, bis ich irgendwann mal einschlummere. Ein kalter Luftzug lässt mich irgendwann wieder aufwachen, was ist das nur. Die Tür zu unserem Balkon war doch zu. Als ich mich dann umsehe, erspähe ich Axel und Roxas in ihrem Bett, eng umschlungen und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Gesichtern. Aber Riku, er ist nicht da und als ich dann sehe, dass die Balkontür nicht mehr zu ist, wird mir auch klar wo er ist. „Riku? Was machst du hier draußen?? Komm doch rein.“ schlage ich vor, als ich zu Riku gehe. Er steht am Balkon raucht genüsslich eine Zigarette. „Nee is doch schön hier.“ gibt er nur zurück und sieht mich noch nicht mal an. „Aber Riku, was ist denn los? Was hat Axel mit dir beredet?“ frage ich konkret nach. „Nix, nur Erinnerungen.“ antwortet er. „Erinnerungen? Welche denn?“ bin ich neugierig. „Böse Erinnerungen, an denen ich Schuld bin. Ich hab nie bemerkt was mit Axel los ist. Ich war so auf mein Leben fixiert, dass mich das von Axel überhaupt nicht gekümmert hat. Mir wäre es wahrscheinlich erst aufgefallen, wenn es schon längst zu spät gewesen wäre. Und sowas wie ich nennt sich bester Freund.“ ist Riku gerade etwas zu hart zu sich. „Ach Riku, das ist doch alles Quatsch. Kinder aus solchen Familien wie Axel´s scheuen sich immer davor anderen etwas zu erzählen. Nach außen hin wollen sie, dass sie eine vorbildliche Familie sind, doch innerlich wissen sie, dass es falsch ist was sie tun. Eigentlich sollte jedes Kind sofort weg von seinen Eltern wenn sie es auch nur einmal geschlagen haben. Aber sowas gibt´s nun mal nicht. Die Welt ist so wie sie ist und du veränderst nichts dran, wenn du so hart zu dir bist.“ gebe ich mutig zurück. Riku schaut zu mir auf. Ich glaube ich habe ihn gerade beeindruckt. Er erwidert jedoch immer noch nichts, woraufhin ich meine Arme um ihn schlinge. „Komm Riku, Axel ist bestimmt nicht sauer. Ihr ward wohl beide etwas aufgedreht.“ erkläre ich, als ich Riku´s Arme an mir spüre. Wieder kehrt dieses Gefühl von Freude und einfach nur Wohlgefallen in mich ein. „Ja, bestimmt little Sora.“ gibt Riku irgendwann zurück und macht seine Zigarette aus. „Gehen wir schlafen?“ will er dann wissen und sieht mich einfach nur süß an. „Gerne.“ antworte ich nur, ehe er mich ins Zimmer zieht und wir eng aneinander gekuschelt schon bald eingeschlafen sind. Der nächste Morgen kommt viel zu früh, wir sitzen alle vier total verschlafen beim Frühstück und heute sollen wir auch noch wandern?? Oh Mann wie ich sowas hasse. Wandern, wer hat das nur erfunden?? „Will we get another Quiz today?“ will Axel wissen, als schon alle Schüler unten im Hof der Herberge stehen und wir nur noch auf die Lehrer warten. „Sure. But now it´s about the trees and plants in this wood.“ erklärt Roxas. „Do you know about it?“ will Axel von uns wissen. Sicher, ich komme aus Kanada und kenn mich mit japanischen Pflanzen aus. „Sure, in Canada there were a lot of japanese plants.“ gebe ich zurück, wobei ich Riku´s Grinsen bemerke. „Okay, I thought you two were genies and genies know always all.“ erwidert Axel. „We know a lot, but not all.“ entgegnet Roxas. „You can spare that. I know about the wood. When my dad was still here, we often make trips to this wood.“ erzählt Riku nun, als auch unsere Lehrer endlich kommen. Riku kann sich ja den Spruch, dass jeder sich nen Partner suchen soll und ihn bei der Hand nehmen soll, nicht verkneifen, sodass er einen bösen Blick von seinem Lehrer erntet. Aber ich muss trotzdem deshalb grinsen. Die Lehrer erklären uns nun etwas über den Wald, dass sich heiße Quellen darin befinden und die meisten Pflanzen Bambus sind, dann erhält jede Vierergruppe noch ihr Quiz und wir laufen los. Da wir es irgendwie geschafft haben bis ans hintere Ende der Schüler zu kommen, können wir sogar Händchen halten. „Wollen wir heute Nacht mal zu den heißen Quellen?“ will Riku wissen. „Roxas und Axel haben bestimmt was vor.“ „Hmmm, können wir schon, aber du musst mir dann beim Ausbrechen helfen. Ich bin nicht so sportlich begabt wie du.“ gebe ich zurück und zum ersten Mal in meinem Leben denke ich nicht daran, dass ich mit dieser Aktion viele Regeln breche. Es ist mir egal, solange ich mit Riku zusammen sein kann. „Klar helfe ich dir. Ich will ja nicht alleine baden.“ entgegnet er. Der Tag vergeht schnell, sodass wir schon bald wieder beim Abendessen in der Herberge sitzen. Ich freue mich schon so auf die Nacht, bin total hibbelig, als es endlich 22:00 Uhr ist und wir in die Betten geschickt werden. Wir liegen vorerst wieder alle in unseren Betten, bis Riku´s Lehrer gekommen ist und „Gute Nacht“ gesagt hat. Roxas klettert sofort zu Axel ins Bett und ich und Riku kuscheln noch eine Stunde, ehe wir uns anziehen und leise auf den Gang schleichen. „Wie willst du eigentlich rauskommen?? Die schließen doch ab.“ fällt mir auf, als wir vor der Balkontür stehen. „Das lass mal meine Sorge sein.“ gibt Riku zurück, holt was aus seiner Hosentasche und mit ein paar Handgriffen, hat er die Tür offen. „Aber Riku… woher kannst du das?“ will ich wissen. „Geheimnis, Kleiner, du musst nicht alles wissen und jetzt komm.“ gibt Riku zurück und wir gehen beide auf den Balkon, von dem die Feuertreppe in den Hof führt. „Schaffst du es da drüber?“ fragt Riku, als wir vor dem Tor stehen, hinter dem die Feuertreppe ist. „Ja, sicher.“ gebe ich zurück und klettere dann doch mit etwas Hilfe von Riku darüber. Als wir dann im Hof sind bewegen wir uns wie Einbrecher nur an der Hauswand und in den Schatten. Ich finde alles megaspannend aber für Riku scheint das mehr als Routine zu sein. Schließlich sind wir im Wald, Riku hält die ganze Zeit meine Hand, bahnt sich zielstrebig einen Weg durch die viele Bäume. Ich hätte schon längst die Orientierung verloren, aber er weiß wo es hingeht, hoffe ich zumindest. „Wir sind gleich da.“ teilt Riku mir mit, als wir plötzlich Gestöhne vernehmen. „Da war wohl jemand genau so schlau wie wir.“ bemerke ich und wir schleichen uns weiter vorwärts. Die Quellen sind jetzt hinter einem großen Felsen, aber wir können deutlich jemanden Stöhnen hören, meiner Meinung nach ein Mann und eine Frau. „Hmmm wollen wir mal nachschauen wer sich da so betätigt?“ will Riku wissen und zieht mich schon langsam mit um den Felsen. Ganz vorsichtig spähen wir um ihn herum und mir bleibt fast die Luft weg, als ich dann sehe, wer da ist. Riku´s Lehrer und meine Lehrerin so eindeutig miteinander beschäftigt wie ich es noch nie gesehen habe. „Oh my goodness.“ entkommt mir und ich ziehe mich wieder hinter den Felsen zurück. „Na ja, auf jeden Fall kann man nichts über die japanisch-kanadische Freundschaft in unserer Klasse sagen. Die klappt wie wir gerade gesehen haben fantastisch.“ macht Riku auch noch Witze darüber. „Was machen wir jetzt?“ will ich wissen. „Warten bis die fertig sind.“ entgegnet Riku. „Was ist wenn sie noch länger brauchen?“ frage ich. „Die sollen sich gefälligst beeilen, aber so wie sich das anhört, müssen sie doch bald mal fertig sein.“ ist Riku guter Dinge. Na ja, wenn er das sagt, er wird sich schon auskennen. Aber für mich ist dieses Gestöhne unerträglich, wenn ich daran denke von wem das kommt, könnte ich kotzen. „Sora du bist ganz blass. Hast du was?“ ist Riku plötzlich ganz schön aufgeregt. Auf einmal höre ich auch noch einen lauten Schrei von Riku´s Lehrer. OMG, ist mir schlecht. „Ich glaub ich muss kotzen.“ gebe ich nur zurück und halte es gerade nochmal zurück, als wir Wasser plätschern hören. Ich hoffe die sind jetzt fertig. Mein Wunsch geht tatsächlich in Erfüllung, als wir Schritte hören, die sich langsam entfernen. Gott sei Dank, endlich. „Komm, wir baden jetzt.“ freut Riku sich, als die Schritte verhallt sind, nimmt meine Hand und zieht mich mit zu den Quellen. „Riku… du…“ fange ich an, als er sich auszieht. „Willst du lieber?“ fragt er und hält inne. „Nein, ja, aber ich will was anderes fragen. Ist das Wasser tief?“ gebe ich zurück. Darüber hab ich die ganze Zeit nicht nachgedacht. Ich schwimme nicht mehr, nicht seit diesem Einbruch in den See. „Quatsch, das ist überhaupt nicht tief, du musst doch drin baden können.“ erklärt Riku mir und kommt dann zu mir. „Und außerdem würde ich dich jederzeit retten, wenn du nicht schwimmen kannst.“ flüstert er mir ins Ohr und zieht mir dabei meine Jacke aus. Ich spüre wieder eine Wärme auf meinen Wangen, wieder bin ich rot. Doch Riku stört das nicht weiter, er zieht mir mein Shirt aus, danach meine Hosen, Shorts und restlichen Klamotten. Jetzt stehe ich nackt vor ihm, mein Blick wandert sofort beschämt zu Boden. „Hey, nich schämen, Kleiner.“ haucht er mir entgegen, hebt mein Kinn an und stiehlt mir einen kleinen Kuss. „Du darfst auch.“ Ein Lächeln klettert auf mein Gesicht, als ich Riku langsam ausziehe, mir alles genau anschaue und darüber streiche. Als ich dann sehe, dass er ein klein wenig erregt ist, werde ich zwar wieder rot, muss aber trotzdem grinsen. Vielleicht sollte ich ihm heute mal was Gutes tun. Riku zieht mich langsam mit zu den Quellen, steigt als Erster hinein und hält mir dann die Hand hin. „Komm schon, es is herrlich hier.“ versichert er mir mit einem aufmunternden Blick. Schließlich nehme ich seine Hand und steige zu ihm ins Wasser. Es ist wirklich so angenehm warm, so herrlich wie Riku es mir schon tausendmal beschrieben hat. „Ohhh das is so toll.“ entkommt mir. „Ich weiß, Kleiner.“ gibt er zurück und küsst mich. Er ist so gefühlvoll wie immer, berührt so sanft meine Lippen, als würde er mit einer Feder darüber streichen. Schließlich fühle ich seine Zunge, wie sie um Einlass bittet, welchen ich ihr sogleich gewähre. Jetzt wird Riku mutiger stupst gegen meine Zunge und fängt an mit ihr zu spielen, etwas das ich nur zu gerne mitmache. „Es is so schön hier mit dir.“ flüstere ich, als wir uns voneinander lösen und ich mittlerweile auf Riku´s Beinen sitze. Seine Erregung fühle ich deutlich und ich bin heute auch entschlossen etwas dagegen zu tun. „Danke, aber ich könnte mir auch keinen besseren Ort wünschen wo ich jetzt gerne sein würde.“ gibt er zurück, als er meiner Hand hinterher schaut, die sich ihren Weg von Riku´s Brust über seinen Bauch bis hin zu seiner Erektion sucht und daran verweilt. Ich sage gar nichts, weiche auch Riku´s Blick aus, als er mich erklärend ansieht. Langsam streiche ich an seiner Erregung entlang, höre Riku dabei keuchen, er genießt es also. Ich bin froh darüber, ich hab doch sowas noch nie gemacht. „Das… is… toll, Sora.“ haucht er mir entgegen und küsst mich flüchtig auf die Wange, als ich kurz aufsehe. Ich lächle nur, ehe ich meine Hand nun ganz um sein Glied schließe und sie vor und zurück bewege. Riku stöhnt mittlerweile und das macht mich mehr als an, auch mein Blut wandert langsam in unbekannte Regionen. Meine Bewegungen werden immer schneller, Riku´s Stöhnen immer lauter und lustvoller und schließlich fühle ich etwas in meiner Hand, das sich aber schnell ins heiße Wasser verflüchtigt. Ich sehe Riku an, er schwitzt fürchterlich und sein Atem geht schneller als normal, aber er sieht zufrieden aus. Ob er das wohl auch für mich macht? Aber ihn das zu fragen traue ich mich ganz und gar nicht. Wie hört es sich auch an, wenn ich frage: „Hey holst du mir einen runter?“ Total bescheuert. „Es freut mich zu sehen, dass dich sowas nicht kalt lässt. Jetzt bin ich dran.“ wendet sich Riku mir zu und drückt mich an den Rand der Quelle. „Machst du dasselbe wie ich?“ flüstere ich dann tatsächlich, wenigstens konnte ich es ein bisschen umschreiben. Riku nickt nur, ehe er über meine Wange streichelt und mit der anderen über meinen Körper wandert. Ich fühle wie er über meine Brust streicht, um meine Brustwarzen herum, dann zu meinem Bauch und schließlich fühle ich seine Hand an meiner Erregung. Er fährt an ihr entlang, wird manchmal fester in seiner Bewegung, ehe er wieder einen Gang zurückschaltet und sanfter wird. Ich muss aufkeuchen, versuche es zwar zurückzuhalten, aber es geht nicht, es muss einfach raus. Mittlerweile schließt sich Riku´s Hand um mein Glied, wandert vor und zurück, wird schneller, härter, fester im Druck, was mich immer lauter stöhnen lässt. Es ist wirklich schön, viel schöner als ich es mir je erträumt hätte, ich bin so froh, dass ich Riku habe machen lassen. Ein letztes Stöhnen entweicht meinen Lippen, als ich in Riku´s Hand komme. Auch meine Atmung geht nun schneller, aber immer noch so dass ich es verkraften kann. „Na little Sora?“ triezt mich Riku ein bisschen und zieht mich wieder in seine Arme. „Na bad boy?“ gebe ich grinsend zurück, ehe wir noch ein wunderschönes Bad erleben und ohne Probleme wieder in die Pension zurückkehren. Roxas und Axel haben schon geschlafen, als wir wieder gekommen sind, was uns aber nicht aufgehalten hat, über ein paar Stunden miteinander zu kuscheln. Kapitel 17: Im Schullandheim, die Zweite (non-adult) ---------------------------------------------------- Kapitel 16: Im Schullandheim, die Zweite (non-adult) Soras POV Kaum liegen unsere Lippen aufeinander, höre ich Jake´s Stimme, die uns droht er würde den Lehrer holen, falls wir nicht aufhören. Doch keiner von uns denkt wohl im Moment ans Aufhören, Jake so zu reizen, macht einen wirklich glücklich und ihn so hilflos zu sehen auch. Axel streicht mittlerweile über meinen Körper, lässt eine Hand in meinen Nacken wandern und massiert ihn ganz leicht, was mich tatsächlich wohlig seufzen lässt. Plötzlich höre ich die Tür knallen und auch Axel verflüchtigt sich. „Was?“ frage ich durcheinander. „Jake holt jetzt deine Lehrerin, da unserer auf dem unteren Stock patrouilliert. Deine Lehrerin wird aber dir mehr trauen als Jake. Deshalb wirst du ihr auch sagen, dass Jake versucht hat dich zu küssen und er es mir in die Schuhe schieben will.“ erklärt mir Axel alles im Schnellverfahren und klettert auf sein Bett, als keinen Moment später Jake mit unserer Lehrerin kommt. „Sora, what do you do with this Japanese pupil?“ will sie wissen. „Jake said you...“ „Jake try to kiss me. He is a bad boy. Axel has only try to help me and when he managed Jake ran out of this room.“ lüge ich eiskalt, was Jake tatsächlich den Angstschweiß auf die Stirn treibt. „He lies.“ kommt es auf einmal von ihm. „I don´t think so. Sora says always the truth. I trust him and so we better change the rooms. Sora want you change with Roxas the room??“ fragt sie tatsächlich das Unglaubliche. „Really?“ kann ich es kaum fassen. „Yes, I don´t understand that you and your exchange pupil shouldn´t be together in a room.“ entgegnet sie. „Hmmm, perhaps Jake and his exchange pupil should together in one room too.“ fällt mir da ein. „Yes, I think so, too. We can put another bed in this room, so Roxas, you and your exchange pupils can all be together in one room.“ erfüllt sie mir grade meinen allergrößten Wunsch. „That´s a really good idea.“ findet auch Axel und grinst mich an. Ich liebe meine Lehrerin grade für ihre Naivität, aber auch dafür, dass sie mir mehr traut als Jake. „So Jake take your baggage and go to the last room on the 1st floor and you can help me with an other bed.“ entgegnet meine Lehrerin dann, woraufhin Jake zwar rummault, aber gehorsam seine Sachen packt. Ich und Axel holen unterdessen ein anderes Bett, es ist zwar nur ein Feldbett, aber wir werden eh nur zwei Betten brauchen, denke ich mir grinsend. „Wie habt ihr das jetzt geschafft?“ will Riku wissen, als er und Roxas ein bisschen verwirrt, aber trotzdem über´s ganze Gesicht grinsend zu uns ins Zimmer kommen. „Tja, Teamarbeit. Ich und mein Soralein haben einfach gut zusammen gearbeitet.“ erklärt Axel etwas ungenau und zieht mich in seine Arme, was meine Wangen wieder mal in Flammen aufgehen lässt. Oh my goodness, dass ich Riku mit dem Kuss ein Stück weit betrogen habe, daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber ich hoffe er wird es mir verzeihen, es war ja für ne gute Sache. „Was soll das bitte heißen?“ fragt er mit einem komischen Unterton in der Stimme. „Ach Rikulein...wir haben uns nur geküsst, noch nich mal mit Zunge und da is Jake schon raus gerannt und hat Sora´s Lehrerin geholt um ihr zu erzählen welche unzüchtigen Handlungen wir hier machen. Vor der Lehrerin haben wir es dann so gedreht, dass Jake Sora küssen wollte und ich ihm geholfen habe Jake loszuwerden. Und uns hat sie eben geglaubt, Jake nich.“ erzählt Axel locker. „Küss meinen Freund nie wieder.“ ist das Einzige was Riku dazu zu sagen hat, ehe er mich von Axel wegzieht. Der scheint ganz schön überrascht, aber muss auch schon wieder grinsen. „Mal sehen ob du ihm noch das Wasser reichen kannst.“ gibt er nun zurück und kommt Riku ganz nahe. Ich bin mir fast sicher Riku wird mitmachen, er lässt sich doch nichts entgehen. „Immer doch.“ erwidert er, als Axel kaum mehr zwei Millimeter von seinen Lippen entfernt ist und rammt sein Knie in Axel´s Weichteile, was den stöhnend zurück weichen lässt. „Behalt deine perversen Anwandlungen in nächster Zeit für dich. Wenn du nen Dreier willst, dann geh zu Jake und Shingo.“ gibt Riku ihm noch einen Rat, bevor er sich mir zu wendet. „Hast du also fremd geknutscht?“ will er wissen. Ich weiß nicht, ob er jetzt wütend ist oder nicht. Die Aktion mit Axel würde dafür sprechen, doch seine Augen sprechen eine ganz andere Sprache, sie sagen: „Ich bin froh, dass ich wieder bei dir sein kann.“ „Hmmm ja. Bist du... arg sauer?“ frage ich vorsichtig. „Natürlich, denkst du ich würde es einfach so hinnehmen, dass du Axel einfach küsst, ohne dass ich dabei bin?“ antwortet er. „Wolltest du lieber mitmachen?“ will ich wissen. „Na ja, ich hätte nichts dagegen.“ erwidert er leiser als, von Riku gewohnt. „Ach ja, von wegen perverse Anwandlungen, du bist doch auch nicht besser.“ bemerke ich grinsend. Ich meine, so ein Kuss zu dritt, wäre bestimmt ne interessante Erfahrung. „Ich weiß.“ resigniert Riku, als ein wütender Lehrer zur Tür herein kommt. „AXEL, RIKU. Was soll das werden?“ will er wissen. „Ich weiß nicht was Sie meinen. Jake hat versucht Sora zu küssen. Ich war ganz unschuldig und hab ihm nur versucht zu helfen oder sollte ich solche Unzucht etwa zu lassen?“ grinst Axel. „Stimmt das?“ wendet sich Riku´s Lehrer dann an mich. „Natürlich, hat Ihnen Jake nicht erzählt, dass er schon seit Jahren darauf wartet mich zu kriegen?? Da hat Ihnen ihr Lieblingsschüler wohl was verschwiegen.“ fange ich auch noch an, den Typen zu reizen. „Das ist doch alles unglaublich. Ist denn hier jeder schwul?“ wird er total laut und rauscht aus dem Zimmer ab, doch ich kann nur darüber lachen. Da sieht Jake mal, wie sowas schief laufen kann. „The day couldn´t end better.“ bemerkt Roxas grinsend. „Hmmm I know what can we do, that is much better.“ ist Axel sofort dabei Roxas auszuziehen. Ich kann kaum hin sehen, meinen besten Freund dabei zu beobachten ist schon merkwürdig. „Und wir beide?“ fragt Riku. „Hmm machen wir nen kleinen Abstecher nach draußen?“ schlage ich vor, Axel und Roxas sich schon auf´s Bett verzogen haben. Riku ist anscheinend einverstanden, nimmt meine Hand und wir lassen die beiden alleine. Auf den Gängen tummeln sich noch die ganzen Jungs aus unseren Klassen. Ich weiß, dass die aus meiner jetzt dumm gucken werden, wenn ich mit Riku Hand in Hand über den Flur laufe, aber ich habe mir feierlich geschworen nicht darauf zu achten, sondern die Zeit mit Riku zu genießen. „Macht es dir nichts aus?“ will Riku plötzlich wissen. „Was?“ reißt es mich auch meinen Gedanken. „Seit wir unser Zimmer verlassen haben, kleben die Blicke aller auf uns.“ entgegnet er leise. „Und? Ich liebe dich, da werde ich das schon aushalten.“ spiele ich die ganze Sache herunter und lächle Riku an. „Ich liebe dich auch und seit du deinen Ruf so einfach vergessen kannst noch mehr.“ gibt Riku zurück und küsst mich auf die Wange, ehe wir die Treppen hinunter gehen und die Pension verlassen, hier sind Pingpongtische aufgebaut und ein Basketballkorb. Beides nicht meine Lieblingssportarten, bei Pingpong treffe ich den Ball nie und bei Basketball bin ich viel zu klein. „Is es okay, wenn ich eine rauche?“ will Riku plötzlich wissen. „Hast du tatsächlich Zigaretten dabei?“ bin ich ein bisschen überrascht. Hier steht er doch unter ständiger Kontrolle, wie kann er es wagen Zigaretten mitzunehmen?? „Klar, meinst du wirklich, dass ich mir das verbieten lasse?“ stellt Riku eine mehr als rhetorische Frage. Natürlich lässt er sich das nicht verbieten, es hätte mir klar sein müssen. „Komm, ich zeig dir was. Haben ich und Roxas vorhin vom Balkon aus entdeckt.“ fällt ihm ein, als er genüsslich an seinem Klimmstängel zieht. Sofort zieht er mich mit sich, um das Haus herum, bis zum Waldrand, wo ich plötzlich das Plätschern von Wasser vernehme. Gibt es hier nen kleinen Wasserfall oder so was? „Schau.“ fordert mich Riku auf und zeigt an die Felsen, die den Wald umgeben. Ich weiß zuerst gar nicht was er meint, bis mir die kleine Quelle auffällt, die sich ihren Weg durch die Felsen sucht und als kleines Rinnsal im Wald verschwindet. „Toll, Riku, total romantisch.“ finde ich und schlinge meine Arme um ihn. „Finde ich auch. Nur eins stört noch.“ pflichtet er mir bei, macht seine Zigarette aus und sieht lächelnd zu mir. „So is es besser für dich, stimmt´s?“ Na ja, ich wollte es ihm ja nicht sagen, aber mein Hals kratzt jedes Mal fürchterlich, wenn er raucht. „Ja, schon.“ gebe ich leise zu und kuschele mich ganz eng an ihn. Riku sagt nun gar nichts mehr, streicht nur total zärtlich über meinen Körper und macht mich vollkommen glücklich. Ich könnte wirklich ewig hier so stehen bleiben und diese Streicheleinheiten genießen. Wenn nicht die Stimme, der Pensionsbesitzer zu uns rüber hallen würde und verkündet, dass jetzt Schlafenszeit ist und die Pension zu geschlossen wird. „Oh Mann, wer schickt Jugendliche in unserem Alter um 10 ins Bett?“ beschwert sich Riku lauthals, als wir zurück zum Haus laufen. „Dir tut Schlaf gut. So müde wie du immer aussiehst.“ scherze ich. „Ich sehe müde aus? Auch nur wegen dir, weil du jede Nacht auf mir liegst und mich zerquetscht.“ gibt Riku zurück. „Als wäre ich so ein schwerer Brocken.“ bemerke ich nur grinsend. „Oh ja, das bist du. Tonnenschwer sogar. Deshalb tun wir jetzt gleich mal was für dein Gewicht.“ entgegnet Riku, nimmt meine Hand und wir rennen die letzten Meter zum Haus. Ich kann gar nicht anders als mitzulaufen. Auch wenn es ziemlich kindisch aussehen muss, mache ich so gerne mit und lasse es geschehen. „Na war´s schön?“ will Riku wissen, als wir wieder in unserem Zimmer sind und Axel alleine auf dem Bett sitzt. Roxas ist anscheinend im Bad. „Was für ne Frage Riku, natürlich war´s schön.“ entgegnet Axel mit einem lüsternen Grinsen. „Macht Roxas denn wirklich alles mit, was du so willst?“ frage ich, da mir das schon die ganze Zeit spanisch vorkommt. Ich dachte Roxas ist in solchen Dingen brav, aber wenn Axel zufrieden ist, muss er doch auch auf Axel´s Wünsche eingehen. „Wenn du wüsstest was Roxas so alles mitmacht, hättest du wahrscheinlich Riku links liegen lassen.“ erwidert Axel. Da wär ich mir nich so sicher, Riku kann unmöglich schlechter als Roxas sein. „Nee, du. Riku gehört zu mir, das bleibt so.“ versichere ich und schlinge meine Arme um meinen Freund. „Wieso bist du eigentlich nicht mit Roxas duschen?“ fällt Riku da ein. Wahrscheinlich will er Axel nur loswerden. „Roxas is nich duschen, sondern Wunden versorgen.“ erklärt Axel. „Oh my god, warte mal. Habt ihr es in meinem Bett getrieben??“ fällt mir auf, dass Axel nicht auf seinem sondern auf meinem sitzt. „Ja, schon, die Etagenbetten sind zu klein, da stoße ich mir den Kopf.“ entgegnet er. „Heißt das, mein Bett is jetzt voller Blutflecken?“ bin ich total aufgeregt. Wehe, wenn die das irgendwie dreckig gemacht haben. „Na ja...könnte man so sagen.“ druckst Axel ein wenig herum, ehe er mir das Bettlaken zeigt, auf dem überall verteilt kleine Flecken sind. „Aber ich kann gehen und dir ein neues holen.“ fügt er hinzu, als er mein wütendes Gesicht sieht. „Come.“ zieht er auch noch Roxas mit sich, als der gerade aus dem Bad kommt. „Hmmm, jetzt sind wir ganz allein.“ bemerkt Riku herausfordernd. „Soll mir das irgendwas sagen?“ frage ich, nehme meinen MP3-Player und klettere in die obere Etage des Stockbetts. Es macht viel zu viel Spaß, Riku zappeln zu lassen, als das ich darauf verzichten würde. „Sora? Hab ich was Falsches gesagt?“ will er irritiert wissen und kniet sich neben mich. „Was Falsches?“ will ich wissen, setze mich auf und spiele etwas mit meinen Ponysträhnen. Riku´s Augen folgen meinen Bewegungen, als wäre es lebensnotwendig für ihn, was mich wieder zum Schmunzeln bringt. „Nee, also mir fällt nix ein.“ gebe ich schließlich grinsend zu und gehe ganz nahe an Riku´s Gesicht. „Du bist gemein.“ gibt er zurück und vereint unsere Lippen schließlich. Wieder laufen mir diese Schauer über den Rücken, es ist als würde ich in einer anderen Welt leben, wenn Riku da ist. Dann bin ich mutig, dann hab ich keine Angst, dass mich jemand ärgert oder ausschließt, denn ich weiß Riku ist immer da, er hilft mir, alles zu schaffen was ich will. „Und jetzt geh mal ins Bad. Ich glaube du hast was zu tun.“ erkläre ich als wir unseren Kuss lösen. „Hmmm, du könntest es auch tun.“ schlägt Riku vor. Doch davon bin ich gänzlich abgeneigt, sowas bei Riku zu machen, da fehlt mir einfach noch etwas Zeit. „Ähhh...nee...danke.“ stottere ich, ehe Riku auf den Boden hüpft und ins Bad geht und Axel und Roxas wieder zur Tür herein kommen. Axel kümmert sich sofort um das Bettlaken, Roxas kommt zu mir und setzt sich mit ins Bett. „Want you sleep with Riku? This week?“ will er doch tatsächlich wissen. „Ehhh, no I don´t think so.“ antworte ich. „Why?“ fragt er weiter, als Axel fertig ist und zu Riku ins Bad geht. Wehe, der macht was mit ihm, dann wird er mich kennen lernen. Riku´s POV „Na wollte Klein-Sora nich?“ fragt Axel, als er zur Tür hereinkommt. Ich bin gerade beim Händewaschen. „Nein, aber mir macht es auch nichts aus.“ antworte ich ehrlich. Mir macht es auch nichts aus, solange sich Sora überhaupt traut öffentlich zu seiner Orientierung zu stehen. „Findest du es nicht merkwürdig, dass er nich will?“ will Axel wissen. „Vielleicht hat er irgendwas unten...“ „Quatsch, Sora hat nen tollen Körper. Wir haben doch schon zusammen geduscht.“ erzähle ich. Sora braucht einfach noch Zeit, er is kein Mensch, der sofort mitmacht weil der Andere das will. „Und dir ist es trotzdem nicht zu lästig, es dir jedes Mal selbst zu machen? Du hast ja fast gelernt geduldig zu sein.“ bemerkt Axel grinsend. „Ja, das habe ich. Weißt du, Sora ist jemand ganz Besonderes für mich. Mit ihm möchte ich glücklich und erwachsen werden. Er ist der auf den ich schon lange gewartet habe. Ein Junge, der mich nicht nur wegen meines Aussehens will, sondern auch den Menschen dahinter sieht. Was denkst du was Sora schon über mich weiß, wo du Jahre gebraucht hast um es zu erfahren?“ erwidere ich. „Entschuldige jetzt, dass ich darauf anspiele, aber du hast all die Jahre auch nichts über meine Situation gewusst.“ bemerkt Axel. Ich weiß, ich weiß, dass ich ein furchtbarer Trottel war das all die Jahre nicht zu merken. „Du hast auch viel dafür getan es geheim zu halten.“ kommt mir statt einer Entschuldigung dieser ach so doofe Satz über die Lippen. „Und? Was hättest du gemacht, wenn du es gewusst hättest?? Meinst du wirklich dir hätte jemand geholfen?? Deine Mutter hasst mich und dich wahrscheinlich auch und bei unseren Lehrern haben wir es uns eh verscherzt. Also wie hättest du mir dann geholfen?“ will Axel leicht sauer wissen. Ach ich hab doch keine Ahnung. Ich war froh, dass Sora da war, als es dann raus gekommen ist. Ich wäre nie so cool geblieben wie er, wäre bei der ersten Schwierigkeit davon gelaufen. „Was weiß ich. Jetzt lass mich in Ruhe.“ bin ich nun genauso sauer wie Axel selbst du gehe wieder zurück ins Zimmer, wo Sora gerade vom Etagenbett herunterklettert. „Gehen wir schlafen? Ich bin müde.“ erklärt er und schlingt seine Arme um mich. Doch das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Meine Gedanken sind überhaupt nicht bei Sora, sondern bei Axel, den ich die ganze Zeit über hätte helfen sollen. „Sorry Sora, aber ich schlafe heute alleine. Es geht mir nicht gut.“ entgegne ich, ziehe meine Klamotten aus und klettere nach oben. Ich muss jetzt einfach alleine sein, ich bin viel zu aufgebracht um in Gesellschaft zu schlafen. „Aber...? Was hast du?“ fragt Sora und linst zu mir hoch. „Nichts, es geht mir einfach nicht gut. Lass mich bitte schlafen.“ antworte ich, drehe mich um und schaue nun an die Wand. Ich merke wie Sora sich entfernt, kurz darauf die Zimmertür oder die Tür zum Bad knallt und ich mit Axel und Roxas alleine bin. Sora´s POV „Was zum Teufel hast du mit ihm im Bad gemacht?“ fauche ich Axel an, als wir draußen auf dem Flur stehen. „Nichts, wir haben nur geredet.“ entgegnet er locker. „Nur geredet?? Über was denn? Den Tod?? So kommt mir Riku nämlich grad vor.“ gebe ich sauer zurück. Was haben die nur gemacht, dass Riku so schlecht drauf gekommen ist?? Als er ins Bad gegangen ist, wollte er noch mit mir schlafen und jetzt?? Jetzt will er noch nicht mal mit mir in einem Bett schlafen. „Ach Sora, wir haben nur über die Vergangenheit geredet. Da reißen eben manchmal alte Wunden auf und fertig.“ erwidert Axel, ehe ich ihn nicht mehr zurückhalten kann, wieder ins Zimmer zu gehen. Schließlich gehe ich im hinterher, mache mich ebenso bettfertig wie er und Roxas. Zur Tarnung werden wir wenn unser Lehrer „Gute Nacht“ sagen kommt in getrennten Betten schlafen. Roxas wird danach wahrscheinlich zu Axel ins Bett gehen. Und ich bleibe für heute wohl alleine, da Riku schon eingeschlafen ist oder wenigstens so tut. Was haben die beiden nur beredet?? Ich grüble noch ewig darüber nach, bis ich irgendwann mal einschlummere. Ein kalter Luftzug lässt mich irgendwann wieder aufwachen, was ist das nur. Die Tür zu unserem Balkon war doch zu. Als ich mich dann umsehe, erspähe ich Axel und Roxas in ihrem Bett, eng umschlungen und mit einem zufriedenen Lächeln auf den Gesichtern. Aber Riku, er ist nicht da und als ich dann sehe, dass die Balkontür nicht mehr zu ist, wird mir auch klar wo er ist. „Riku? Was machst du hier draußen?? Komm doch rein.“ schlage ich vor, als ich zu Riku gehe. Er steht am Balkon raucht genüsslich eine Zigarette. „Nee is doch schön hier.“ gibt er nur zurück und sieht mich noch nicht mal an. „Aber Riku, was ist denn los? Was hat Axel mit dir beredet?“ frage ich konkret nach. „Nix, nur Erinnerungen.“ antwortet er. „Erinnerungen? Welche denn?“ bin ich neugierig. „Böse Erinnerungen, an denen ich Schuld bin. Ich hab nie bemerkt was mit Axel los ist. Ich war so auf mein Leben fixiert, dass mich das von Axel überhaupt nicht gekümmert hat. Mir wäre es wahrscheinlich erst aufgefallen, wenn es schon längst zu spät gewesen wäre. Und sowas wie ich nennt sich bester Freund.“ ist Riku gerade etwas zu hart zu sich. „Ach Riku, das ist doch alles Quatsch. Kinder aus solchen Familien wie Axel´s scheuen sich immer davor anderen etwas zu erzählen. Nach außen hin wollen sie, dass sie eine vorbildliche Familie sind, doch innerlich wissen sie, dass es falsch ist was sie tun. Eigentlich sollte jedes Kind sofort weg von seinen Eltern wenn sie es auch nur einmal geschlagen haben. Aber sowas gibt´s nun mal nicht. Die Welt ist so wie sie ist und du veränderst nichts dran, wenn du so hart zu dir bist.“ gebe ich mutig zurück. Riku schaut zu mir auf. Ich glaube ich habe ihn gerade beeindruckt. Er erwidert jedoch immer noch nichts, woraufhin ich meine Arme um ihn schlinge. „Komm Riku, Axel ist bestimmt nicht sauer. Ihr ward wohl beide etwas aufgedreht.“ erkläre ich, als ich Riku´s Arme an mir spüre. Wieder kehrt dieses Gefühl von Freude und einfach nur Wohlgefallen in mich ein. „Ja, bestimmt little Sora.“ gibt Riku irgendwann zurück und macht seine Zigarette aus. „Gehen wir schlafen?“ will er dann wissen und sieht mich einfach nur süß an. „Gerne.“ antworte ich nur, ehe er mich ins Zimmer zieht und wir eng aneinander gekuschelt schon bald eingeschlafen sind. Der nächste Morgen kommt viel zu früh, wir sitzen alle vier total verschlafen beim Frühstück und heute sollen wir auch noch wandern?? Oh Mann wie ich sowas hasse. Wandern, wer hat das nur erfunden?? „Will we get another Quiz today?“ will Axel wissen, als schon alle Schüler unten im Hof der Herberge stehen und wir nur noch auf die Lehrer warten. „Sure. But now it´s about the trees and plants in this wood.“ erklärt Roxas. „Do you know about it?“ will Axel von uns wissen. Sicher, ich komme aus Kanada und kenn mich mit japanischen Pflanzen aus. „Sure, in Canada there were a lot of japanese plants.“ gebe ich zurück, wobei ich Riku´s Grinsen bemerke. „Okay, I thought you two were genies and genies know always all.“ erwidert Axel. „We know a lot, but not all.“ entgegnet Roxas. „You can spare that. I know about the wood. When my dad was still here, we often make trips to this wood.“ erzählt Riku nun, als auch unsere Lehrer endlich kommen. Riku kann sich ja den Spruch, dass jeder sich nen Partner suchen soll und ihn bei der Hand nehmen soll, nicht verkneifen, sodass er einen bösen Blick von seinem Lehrer erntet. Aber ich muss trotzdem deshalb grinsen. Die Lehrer erklären uns nun etwas über den Wald, dass sich heiße Quellen darin befinden und die meisten Pflanzen Bambus sind, dann erhält jede Vierergruppe noch ihr Quiz und wir laufen los. Da wir es irgendwie geschafft haben bis ans hintere Ende der Schüler zu kommen, können wir sogar Händchen halten. „Wollen wir heute Nacht mal zu den heißen Quellen?“ will Riku wissen. „Roxas und Axel haben bestimmt was vor.“ „Hmmm, können wir schon, aber du musst mir dann beim Ausbrechen helfen. Ich bin nicht so sportlich begabt wie du.“ gebe ich zurück und zum ersten Mal in meinem Leben denke ich nicht daran, dass ich mit dieser Aktion viele Regeln breche. Es ist mir egal, solange ich mit Riku zusammen sein kann. „Klar helfe ich dir. Ich will ja nicht alleine baden.“ entgegnet er. Der Tag vergeht schnell, sodass wir schon bald wieder beim Abendessen in der Herberge sitzen. Ich freue mich schon so auf die Nacht, bin total hibbelig, als es endlich 22:00 Uhr ist und wir in die Betten geschickt werden. Wir liegen vorerst wieder alle in unseren Betten, bis Riku´s Lehrer gekommen ist und „Gute Nacht“ gesagt hat. Roxas klettert sofort zu Axel ins Bett und ich und Riku kuscheln noch eine Stunde, ehe wir uns anziehen und leise auf den Gang schleichen. „Wie willst du eigentlich rauskommen?? Die schließen doch ab.“ fällt mir auf, als wir vor der Balkontür stehen. „Das lass mal meine Sorge sein.“ gibt Riku zurück, holt was aus seiner Hosentasche und mit ein paar Handgriffen, hat er die Tür offen. „Aber Riku… woher kannst du das?“ will ich wissen. „Geheimnis, Kleiner, du musst nicht alles wissen und jetzt komm.“ gibt Riku zurück und wir gehen beide auf den Balkon, von dem die Feuertreppe in den Hof führt. „Schaffst du es da drüber?“ fragt Riku, als wir vor dem Tor stehen, hinter dem die Feuertreppe ist. „Ja, sicher.“ gebe ich zurück und klettere dann doch mit etwas Hilfe von Riku darüber. Als wir dann im Hof sind bewegen wir uns wie Einbrecher nur an der Hauswand und in den Schatten. Ich finde alles megaspannend aber für Riku scheint das mehr als Routine zu sein. Schließlich sind wir im Wald, Riku hält die ganze Zeit meine Hand, bahnt sich zielstrebig einen Weg durch die viele Bäume. Ich hätte schon längst die Orientierung verloren, aber er weiß wo es hingeht, hoffe ich zumindest. „Wir sind gleich da.“ teilt Riku mir mit, als wir plötzlich Gestöhne vernehmen. „Da war wohl jemand genau so schlau wie wir.“ bemerke ich und wir schleichen uns weiter vorwärts. Die Quellen sind jetzt hinter einem großen Felsen, aber wir können deutlich jemanden Stöhnen hören, meiner Meinung nach ein Mann und eine Frau. „Hmmm wollen wir mal nachschauen wer sich da so betätigt?“ will Riku wissen und zieht mich schon langsam mit um den Felsen. Ganz vorsichtig spähen wir um ihn herum und mir bleibt fast die Luft weg, als ich dann sehe, wer da ist. Riku´s Lehrer und meine Lehrerin so eindeutig miteinander beschäftigt wie ich es noch nie gesehen habe. „Oh my goodness.“ entkommt mir und ich ziehe mich wieder hinter den Felsen zurück. „Na ja, auf jeden Fall kann man nichts über die japanisch-kanadische Freundschaft in unserer Klasse sagen. Die klappt wie wir gerade gesehen haben fantastisch.“ macht Riku auch noch Witze darüber. „Was machen wir jetzt?“ will ich wissen. „Warten bis die fertig sind.“ entgegnet Riku. „Was ist wenn sie noch länger brauchen?“ frage ich. „Die sollen sich gefälligst beeilen, aber so wie sich das anhört, müssen sie doch bald mal fertig sein.“ ist Riku guter Dinge. Na ja, wenn er das sagt, er wird sich schon auskennen. Aber für mich ist dieses Gestöhne unerträglich, wenn ich daran denke von wem das kommt, könnte ich kotzen. „Sora du bist ganz blass. Hast du was?“ ist Riku plötzlich ganz schön aufgeregt. Auf einmal höre ich auch noch einen lauten Schrei von Riku´s Lehrer. OMG, ist mir schlecht. „Ich glaub ich muss kotzen.“ gebe ich nur zurück und halte es gerade nochmal zurück, als wir Wasser plätschern hören. Ich hoffe die sind jetzt fertig. Mein Wunsch geht tatsächlich in Erfüllung, als wir Schritte hören, die sich langsam entfernen. Gott sei Dank, endlich. „Komm, wir baden jetzt.“ freut Riku sich, als die Schritte verhallt sind, nimmt meine Hand und zieht mich mit zu den Quellen. „Riku… du…“ fange ich an, als er sich auszieht. „Willst du lieber?“ fragt er und hält inne. „Nein, ja, aber ich will was anderes fragen. Ist das Wasser tief?“ gebe ich zurück. Darüber hab ich die ganze Zeit nicht nachgedacht. Ich schwimme nicht mehr, nicht seit diesem Einbruch in den See. „Quatsch, das ist überhaupt nicht tief, du musst doch drin baden können.“ erklärt Riku mir und kommt dann zu mir. „Und außerdem würde ich dich jederzeit retten, wenn du nicht schwimmen kannst.“ flüstert er mir ins Ohr und zieht mir dabei meine Jacke aus. Ich spüre wieder eine Wärme auf meinen Wangen, wieder bin ich rot. Doch Riku stört das nicht weiter, er zieht mir mein Shirt aus, danach meine Hosen, Shorts und restlichen Klamotten. Jetzt stehe ich nackt vor ihm, mein Blick wandert sofort beschämt zu Boden. „Hey, nich schämen, Kleiner.“ haucht er mir entgegen, hebt mein Kinn an und stiehlt mir einen kleinen Kuss. „Du darfst auch.“ Ein Lächeln klettert auf mein Gesicht, als ich Riku langsam ausziehe, mir alles genau anschaue und darüber streiche. Als ich dann sehe, dass er ein klein wenig erregt ist, werde ich zwar wieder rot, muss aber trotzdem grinsen. Vielleicht sollte ich ihm heute mal was Gutes tun. Riku zieht mich langsam mit zu den Quellen, steigt als Erster hinein und hält mir dann die Hand hin. „Komm schon, es is herrlich hier.“ versichert er mir mit einem aufmunternden Blick. Schließlich nehme ich seine Hand und steige zu ihm ins Wasser. Es ist wirklich so angenehm warm, so herrlich wie Riku es mir schon tausendmal beschrieben hat. „Ohhh das is so toll.“ entkommt mir. „Ich weiß, Kleiner.“ gibt er zurück und küsst mich. Er ist so gefühlvoll wie immer, berührt so sanft meine Lippen, als würde er mit einer Feder darüber streichen. Schließlich fühle ich seine Zunge, wie sie um Einlass bittet, welchen ich ihr sogleich gewähre. Jetzt wird Riku mutiger stupst gegen meine Zunge und fängt an mit ihr zu spielen, etwas das ich nur zu gerne mitmache... „Na little Sora?“ triezt mich Riku ein bisschen und zieht mich wieder in seine Arme. „Na bad boy?“ gebe ich grinsend zurück, ehe wir noch ein wunderschönes Bad erleben und ohne Probleme wieder in die Pension zurückkehren. Roxas und Axel haben schon geschlafen, als wir wieder gekommen sind, was uns aber nicht aufgehalten hat, über ein paar Stunden miteinander zu kuscheln. Kapitel 18: Im Schullandheim, die Dritte oder idiots ---------------------------------------------------- Kapitel 17: Im Schullandheim, die Dritte oder idiots Riku´s POV Der nächste Tag vergeht schnell, niemand scheint etwas von unserem Ausflug zu den Quellen bemerkt zu haben, außer Axel und Roxas natürlich. Axel hat sich so darüber lustig gemacht, als ich ihm von Sora´s Reaktion erzählt habe, weil wir die Lehrer gesehen haben. Dann hat er Sora den ganzen Mittwoch damit aufgezogen, hätte ich das gewusst hätte ich es gelassen, aber ich fand es auch selten witzig, dass Sora so reagiert hat. Doch ich fand es echt genial, was wir dann in den Quellen gemacht haben, auch wenn es nur mit der Hand war, ich war so glücklich darüber wie schon lange nicht mehr. Schließlich ist Donnerstag, da wir morgen schon zurückfahren ist heute Party ohne Lehreraufsicht im Keller der Pension, darauf freue ich mich schon die ganze Woche, denn so wie ich unsere Klasse kenne, wird ordentlich viel Alkohol fließen und wer weiß vielleicht lässt Sora sich dann zu was hinreißen. Ich bin gerade dabei mich für die Party fertig zu machen, föhne meine Haare und mache mir die Piercings rein, da Sora so darauf abfährt, als er ins Bad kommt. „Riku? Kann ich so gehen?“ will er wissen. Hmmm, ich weiß ja nich, aber Sora mit Hemd und dann noch bis oben zugeknöpft gefällt mir überhaupt nicht, dann hat er auch noch seine Haare merkwürdig glatt. „Na ja, vielleicht solltest du dir was anderes anziehen.“ versuche ich ihn nett darauf hinzuweisen, dass mir seine Klamotten nicht gefallen. „Und was?“ will er wissen und schaut an sich hinunter. Die Skatesachen natürlich, die sind der Hammer und gefallen mir und Axel wohl gleichermaßen. „Hast du deine Sachen mit, die du beim Skaten trägst?“ frage ich. „Ähhh meinst du das, was ich bei unserem Videoabend anhatte?“ gibt er zurück und wird leicht rot. Ich muss jetzt noch drüber lachen, wie er aussah, als er gemerkt hat, was er da gerade bei Axel verursacht hatte. Ich nicke nur auf seine Frage. „Ja, die hab ich dabei, aber die sind so…“ fängt er unsicher an. „ … sexy?“ beende ich den Satz. „ Komm schon, die sehen echt toll an dir aus. Und Axel is doch eh mit Roxas zusammen, glaub mir, dem wird nichts mehr deinetwegen passieren.“ rede ich ihm gut zu und nehme ihn in den Arm, stupse ein bisschen an seine Nase und gebe ihm dann einen Kuss auf die Wange. „Na gut, ich zieh mich um.“ lässt Sora sich überreden und verschwindet für einige Augenblicke aus dem Bad, ehe er grinsend wiederkommt. „Die gefallen dir besser was?“ will er wissen. Ohhh jaaah, viel besser, jetzt sieht er aus wie mein Sora, wie der starke Sora, der er schon lange ist, obwohl er sich das nicht eingestehen will. „Viel besser und jetzt machen wir deine Haare.“ entgegne ich, nehme mir Haar-Gel und mache seine Haare so strubbelig wie immer. „Jetzt bist du wieder süß, nich so bieder wie vorhin. Hemden stehen dir echt nicht.“ teile ich ihm mit, als wir ins Zimmer zurückgehen. „Na ja, ich dachte… weil du… du siehst eben immer so toll aus mit Hemden… da wollte ich auch mal eins anziehen…“ druckst er ein klein wenig herum. OMG, wenn er dabei nur nich immer so süß gucken würde, so wickelt er mich jederzeit um seinen kleinen Finger. „Du siehst in allem toll aus, aber Hemden sind was für mich.“ erkläre ich, bevor ich ihn auf die Wange küsse. „Kommt ihr Turteltäubchen, sonst fängt die Party noch ohne uns an.“ erschreckt uns Axel, der plötzlich, zusammen mit Roxas im Zimmer steht. „Na das wollen wir nich hoffen.“ erwidere ich, bevor ich Sora´s Hand nehme. Is mir egal, was der Lehrer sagt oder tut, ich lasse mir Sora nicht verbieten. Unten im Keller angekommen, sind wirklich schon viele aus unseren Klassen da und ich hatte es richtig eingeschätzt, die aus unserer Klasse haben ordentlich was zu trinken besorgt. Eigentlich is ja hier kein Alkohol erlaubt, aber das scheint keinen zu stören. „Was magst du trinken?“ will ich wissen. „Ne Cola, vorerst.“ entgegnet Sora, woraufhin ich zwei Colaflaschen aus dem Getränkekasten nehme und eine davon Sora gebe. Hmmm vorerst, heißt wohl es besteht die Möglichkeit dass heute noch was Alkoholisches draus wird. „And what do we do now?“ fragt Roxas. Na ja, ein paar Leute tanzen auf der Minitanzfläche, aber so richtig toll is die Stimmung noch nich, dazu is noch keiner betrunken genug. „What about dancing?“ schlägt Axel vor. Roxas ist sofort grinsend einverstanden und zieht Axel hinter sich her. „Und wir?“ wende ich mich an Sora. „Keine Ahnung… ich bin nich so in Feierlaune.“ gibt er leise zurück. Häh?? Hab ich was verpasst? Was hat er denn jetzt? „Sora was ist los?“ frage ich und ziehe ihn in meine Arme. Er lässt vor Überraschung fast die Flasche fallen. „Ich… weißt du… das was wir da in den Quellen gemacht haben… das war schon toll… aber ich muss jetzt wo die Woche fast rum is immer wieder an die Reaktion meines Bruders denken…“ erzählt er mir. Oh Mann, Sora und seine Gedanken, das ist echt ein Buch mit sieben Siegeln. Er soll doch jetzt einfach mal den Moment genießen und nicht schon wieder daran denken, was ist wenn er Samstag die Mail seines Bruders lesen kann. „Sora, jetzt hör mal zu. Die Reaktion deines Bruders ist jetzt so unwichtig wie die Lehrer, erfreu dich am Augenblick und denk nich schon wieder an die Zukunft.“ bin ich ein klein wenig sauer. „Aber… Zachery… ich weiß nicht was er macht… was dann passiert und alles…“ hört Sora mit seinen Zweifeln immer noch nicht auf. „Was soll schon passieren. Dein Bruder mag dich, wenn er so ist wie du immer erzählt hast, also wird er es auch akzeptieren. Und wenn nich schießt du Zach einfach auf den Mond.“ erwidere ich energisch. „Zach? Findest du den Namen so cooler?“ will Sora wissen. „Nein, aber als Spitzname is er doch schön. Nennst du deinen Bruder immer Zachery?“ bin ich nun doch interessiert ein bisschen mehr zu hören. „Ja, eigentlich schon, auch wenn er den Namen hasst, ich mag ihn.“ erklärt Sora. „Aber sonst sagt jeder Zach zu ihm.“ „Nur du nich?? Also Sora, ich muss schon sagen, du hast nen ganz schönen Dickkopf.“ wenn du den doch auch hättest wenn es darum ginge deinen Eltern von uns zu erzählen, füge ich in Gedanken hinzu. Sora grinst nun über beide Ohren, das Lob hat ihm wohl gefallen. „Wollen wir tanzen?“ ergreift er plötzlich die Initiative und zieht mich, ohne auf meine Antwort zu warten auf die Tanzfläche. Sora wird bald sehr viel lockerer und er scheint sich meine Worte zu Herzen genommen zu haben und konzentriert sich echt nur auf das Hier und Jetzt. „Darf ich auch mal?“ steht Axel plötzlich neben uns. Ich wollte ja schon verneinen, als Sora tatsächlich nickt. „Was denn? Is doch ganz harmlos.“ erklärt er, aufgrund meines Blickes und lässt schon zu, dass Axel seine Arme um ihn legt und sich mit ihm zusammen bewegt. „Ich setz mich ein bisschen.“ rufe ich Sora noch nach, doch er ist schon voll mit Axel beschäftigt. Ein bisschen wurmt mich das ja schon, warum will er mit Axel tanzen?? Leicht sauer nehme ich mir was zu trinken, diesmal Alkohol, die Cola hab ich vorhin nur wegen Sora getrunken. Ich bin eine ganze Weile alleine, sehe Sora und Axel beim Tanzen zu. Ich hoffe nur Axel weiß wie weit er gehen darf und ich hoffe auch Sora lässt ihn nicht weiter gehen. „Na Riku ganz alleine?“ setzt sich plötzlich jemand neben mich. „Hey Namine. Und wie geht’s?“ will ich wissen. „Ganz gut. Wo ist dein Sora denn?“ fragt sie. Ich verdrehe nur leicht die Augen, bevor ich zur Tanzfläche zeige, Axel hat nun seine Hände auf Sora´s Po, schmiegt sich an ihn, kommt ihm so nahe. „Du bist aber noch mit ihm zusammen, oder?“ erkundigt sich Namine wegen dem Bild das sich uns bietet. „Ja, sicher, aber anscheinend hat er grade Lust auf ein bisschen Spaß, keine Ahnung warum er das macht. Ich hab auch keine Ahnung warum Axel das macht. Eigentlich ist er doch mit Roxas zusammen, aber den sehe ich auch nirgends.“ fällt mir auf. „Roxas… er redet mit Kairi, wegen ihrer gemeinsamen Vergangenheit.“ erzählt Namine. Na toll und Axel hat nichts Besseres zu tun, als mit meinem Freund zu tanzen. „Hat sie eigentlich mal irgendwas von mir und Sora erzählt?“ frage ich. „Nein, nichts weiter. Anfangs da war sie ziemlich überrascht, dass ihr Cousin in nen Jungen verknallt ist, ich musste ihr erstmal klar machen, dass es überhaupt keinen Unterschied macht ob nun Junge oder Mädchen. Aber ich denke sie hat es akzeptiert und sie findet es auch nicht schlimm, aber sie fürchtet sich vor den Reaktionen von Sora´s Freunden in Kanada. Anscheinend stehen die nich so drauf.“ weißt Namine das auch schon. „Ja, ich weiß. Sora hat schon davon erzählt.“ entgegne ich, als sich Sora dann doch mal erbarmt zu mir zu kommen. „Hey.“ begrüßt er mich und setzt sich auf meine Beine. „Hey.“ gebe ich geknickt zurück. „Und wer bist du?“ ist Sora plötzlich ganz offen. „Namine, eine alte Freundin von Riku.“ stellt sie sich vor. „Alte Freundin? Was heißt das?“ ist er merkwürdig eifersüchtig. „Das heißt wir haben es jeden Tag nach der Schule getrieben bis uns schwarz vor Augen wurde. Du Trottel, Freundin heißt ganz normal Freundin. Ich sollte dich lieber fragen, was du grade mit Axel abziehst.“ kann ich nun meine Wut nich zurückhalten. „Wasn? War nur ein bisschen Spaß.“ sieht Sora es nicht ein. „Ein bisschen Spaß?? Ich hätte auch ein bisschen Spaß mit dir haben wollen, stattdessen sitze ich fast alleine hier.“ beschwere ich mich und hebe Sora von meinen Beinen. „Tut mir Leid. Wir können ja jetzt tanzen. Axel macht bestimmt wieder mit.“ gibt er auch noch zurück. „Spinnst du?? Hast du nicht zugehört? Ich will mit dir tanzen, nicht mit Axel und dir, sondern nur mit dir.“ erkläre ich. „Ach echt? Also früher wärst du sofort für sowas zu haben gewesen.“ bemerkt Axel grinsend. „Halt die Klappe. Ich spreche mit Sora.“ bin ich nun echt wütend. Axel soll sich ja nicht einmischen, sonst rollen Köpfe. „Ich… weißt du… ich… ich tanze jetzt mit dir.“ druckst Sora herum. Oh Mann, soll er doch gleich sagen, dass Axel ihn im Moment echt anzieht und er keinen Bock auf mich hat. „Nein, tanz ruhig mit Axel, er scheint dir eh besser zu gefallen.“ gebe ich stinkig zurück, als Sora und Axel anfangen zu lachen. WAS SOLL DAS??? Haben die mich etwa verarscht? „Was is jetzt los?“ will ich wissen. „Schon mal was von nem Witz gehört?“ fragt Axel lachend und klopft mir grinsend auf die Schulter. Aber ich kann das Ganze noch gar nicht glauben. Die haben mich tatsächlich so verarscht. Das gibt’s ja nicht, aber auf jeden Fall werde ich mich rächen, aber sowas von. „Ihr seid schon Arschlöcher wisst ihr das?“ will ich total sauer wissen. „Ach Riku, die Gelegenheit war einfach günstig und du siehst so süß aus wenn du wütend bist.“ erklärt Sora und will mich auf die Wange küssen, doch das kann ich jetzt gar nicht gebrauchen. Geknickt schubse ich ihn weg. „Lass das Gesülze und tanz lieber mit mir.“ verlange ich. „Alles was du willst.“ gibt Sora lächelnd zurück und zieht mich mit sicher zur Tanzfläche. Diesmal ist Sora wirklich mehr als ausgelassen, macht jeden Quatsch mit, den ich ihm vormache und tanzt auch sonst viel mehr mit Berührung und Küssen, als ich es von ihm gedacht hätte. Wir sitzen kaum noch, nur um kurz was zu trinken, was diesmal nur alkoholische Sachen sind und ich mich wirklich wieder wundere, dass Sora fast noch nüchtern wirkt. „Is ganz schön leer geworden hier oder?“ fällt Sora auf, als wir mit einer kleinen Gruppe aus unseren beiden Klassen an einem Tisch sitzen. Er hat Recht, es sind höchstens noch 16 Leute da. Sora, Roxas, Axel, Shingo, Jake, Namine, Kairi, ich und ein paar andere. Wir haben gerade eine weitere Flasche leer, als irgendwer auf die Idee kommt Flaschendrehen zu spielen. Ein ganz schön kindisches Spiel hätte ich eigentlich gesagt, aber der Alkohol im Blut tut wohl dazu, dass ich sofort zustimme. Dann habe ich auch noch das Glück, als erster dran zu sein. „Truth or task?“ fragt mich ein Junge aus Kanada. „Nimm Wahrheit, Will verlangt eigentlich nur harmlose Sachen.“ flüstert mir Sora zu. „Truth.“ antworte ich schließlich. „How old was you, when you had your first sex?“ kommt die Hammerfrage überhaupt. Ein kleines Grinsen wandert auf mein Gesicht, ehe ich „Fourteen.“ entgegne. „Sure?“ erkundigt sich Axel sofort. „Sure.“ bin ich mir sicher. „Sure? You forget that one on my birhtday.“ ruft er meine Erinnerung wieder wach. „Okay, than I was thirteen.“ verbessere ich, wobei ich von Sora ein leises Seufzen höre. „Wasn?“ wende ich mich, nachdem ich die Flasche gedreht habe an ihn. „Du hast wie immer nichts anbrennen lassen.“ stellt er fest. „Na ja… wenn du es so ausdrücken willst, dann nicht.“ grinse ich nur, ehe ich wieder auf die Flasche schaue, die jetzt bei Shingo stehen bleibt. Oh yeah, jetzt muss ich mir aber was Gemeines ausdenken. „Truth or task?“ will ich wissen. „Task, of course. Truth is only for the one, who has fear.“ erklärt er mir. Ich wusste, dass irgend sowas kommen wird, deshalb wird er sich auch gleich total blamieren. „Do you strip for us?“ schlage ich vor, wobei ich sofort Axel´s Grinsen sehe. Ich weiß noch, wie wir Shingo das letzte Mal öffentlich gedemütigt haben. „You bastard, but it´s task you know? I will do it.“ stimmt er tatsächlich zu, woraufhin ich auch grinsen muss. „Then start.“ verlange ich. Er steht tatsächlich auf, irgendjemand legt die richtige Musik auf und Shingo fängt langsam an sich auszuziehen. Ich meine soweit ich das beurteilen kann, macht er es ja echt gut, aber ich könnte kotzen wenn ich ihn nackt sehe. Aber ich konnte mir auch nich verkneifen ihn so vorzuführen. Vor anderen strippen wie peinlich ist das denn? Schließlich bin ich froh als er fertig ist und die Flasche dreht. Die nun bei Sora anhält. „Truth or task?“ stellt Shingo die Frage. „Task.“ antwortet Sora sofort. Hmmm na ja, Wahrheit wäre ja auch ganz interessant gewesen, aber Pflicht ist für ihn wohl besser. „Kiss Axel.“ fordert Shingo. „What?“ fragt Sora. „Kiss Axel, I want to see, that you be so brave when it´s not Riku, that you kiss.“ erklärt Shingo. Na toll, Sora wird das wohl nie machen, auch wenn er betrunken ist. „Na ja, Sora... auf ein Neues oder?“ mischt sich Axel plötzlich ein. „With lingua?“ erkundigt sich Sora dann tatsächlich. „Of course.“ entgegnet Shingo, woraufhin Sora nur kurz nickt und sich dann Axel zuwendet. Doch irgendwie kann ich das gar nicht sehen, nicht nachdem sie mich heute schon so verarscht haben. „Du willst das doch nicht echt machen, oder?“ halte ich Sora zurück. „Aber sicher doch. Wahrheit oder Pflicht, das is doch nur ein Spiel. Riku mach dir keine Sorgen.“ versichert mir Sora. „Du würdest es auch machen.“ fügt er noch hinzu, bevor er sich Axel zu wendet und kurze Zeit später schon seine Lippen auf Axel´s legt. Er küsst ihn so, wie sonst nur mich, für mich ist es so unerträglich. Als sie dann auch noch ihre Zungen miteinander spielen lassen, so frei und ungehemmt, werde ich immer unruhiger und kann mich kaum noch auf meinem Stuhl halten. Was mich dann aber verwundert ist dieses aufsteigende Gefühl von Erregung, es erregt mich echt, die beiden zusammen zu sehen und mir vorzustellen wie es wohl mit beiden zusammen wäre. „It´s enough now.“ muss Shingo die beiden schließlich aufhalten, als Axel schon die ganze Zeit über Sora´s Körper gewandert ist. „Wie du meinst.“ entgegnet Sora grinsend ehe er die Flasche dreht. Diesmal hält sie bei jemanden aus Sora´s Klasse, den ich nicht kenne. Er hat auch Wahrheit gewählt, aber Sora´s Frage war nich grade sehr interessant weshalb ich sie auch relativ schnell vergessen habe. Der Dreh des Jungen landet dann bei Jake, der „Wahrheit“ wählt. „Do you ever kissed a girl?“ ist seine Frage, die Jake verneint, wobei er jedoch Kairi einen kurzen Seitenblick zuwirft, auch Sora hat einen merkwürdigen Ausdruck auf seinem Gesicht. Wahrscheinlich wieder so eine Sache von der ich nicht weiß. Als Jake die Flasche dreht hält sie bei Roxas an. „For Riku it was a little bit boring, so Roxas kiss him.“ sorgt Jake für ausgleichende Gerechtigkeit. Roxas schaut mich erst komisch an, bevor er dann doch herkommt und mich küsst. Es ist so anders als mit Sora, Roxas´ Küsse sind fast schon so forsch wie die von Axel, na gut was erwarte ich auch, wenn er ihn zum Freund hat. Auch als wir unsere Zungen miteinander spielen lassen, versucht er gegen mich anzukommen was ihm jedoch nicht gelingt. „That was silly.“ bemerkt Sora schmollend. „Silly? But you enjoy with Axel.“ erwidert Shingo. Hier muss ich ihm zum ersten Mal in meinem ganzen Leben Recht geben. Sora soll sich nun nich so haben, schließlich hat er damit angefangen. Schließlich dreht Roxas die Flasche, wieder hält sie bei Leuten die ich nicht kenne. Das geht eine Weile so, bis sie dann bei Namine anhält, die „Pflicht“ wählt und nur einen Wodka trinken muss. Na gut, da sie sonst nichts trinkt war das sicher ne Aufgabe für sie, aber für mich wäre es mehr als ein Kinderspiel gewesen. Als Namine dann dreht hält die Flasche wieder bei einem mir Unbekannten, ehe sie danach bei Kairi hält. „Do you know that Roxas sleeps with him?“ will der wissen und zeigt auf Axel. Kairi schaut erst von einem zum anderen, ehe sie einfach aus dem Keller geht, Namine geht ihr sofort hinterher. „Super, you idiot. Why do you say that?“ regt Roxas sich auf. „Because people like you are disgusting.“ gibt der Typ zurück. „You are more disgusting than anyone else.“ ist es nicht einer von uns sondern Jake der den Jungen in seine Schranken weist. Jake wirft uns noch einen kurzen Blick zu ehe er mit Shingo von dannen zieht. Was war das denn jetzt? Wieso sind die auf einmal so nett? Na ja vielleicht war es wegen dem Alkohol. „Do we go too?“ wendet sich Roxas wieder uns zu. Ich nicke nur, ehe wir aufstehen und die paar aus Sora´s und meiner Klasse zurücklassen, die sich über unsere Orientierung negativ äußern. „Some people are bigger idiots than Jake.“ stellt Sora fest, als wir zu unserem Zimmer laufen. „I never thought, that Luke is this opinion about gay people.“ gibt Roxas zurück. Die beiden müssen sich wohl nun mal austauschen, sie waren an dem Abend kaum zusammen. „I never thought it too. I always believe that Luke is nice and don´t think about other groups so negative.“ erwidert Sora, als wir dann im Zimmer sind. „I´m sorry for Kairi.“ flüstert Roxas. „Do you speak with her?“ will Sora wissen, als ich und Axel gähnen. „Tired?“ fragen Sora und Roxas nach. Wir nicken nur. Ich weiß gar nicht wie die zwei immer noch so fit sein können. „Then we talk tomorrow okay?“ verlegt Roxas kurzerhand das Gespräch mit Sora, welcher zustimmt. Daraufhin machen wir uns bettfertig. Ich weiß ich bin so schnell eingeschlafen, aber Sora lag bestimmt noch ewig wach, wer weiß Roxas vielleicht auch. Die Heimfahrt am nächsten Tag vergeht echt schnell. Anfangs ist sie etwas langweilig, da Roxas und Sora sich die ganze Zeit über den gestrigen Abend unterhalten, aber als dann Kairi und Namine mit nach hinten zu uns kommen wird es echt lustig. Mittlerweile sieht es Kairi auch echt locker, jedenfalls zwischen mir und Sora, mit Roxas und Axel scheint sie noch Gewöhnungsprobleme zu haben. Als wir dann zu Hause ankommen, trennen wir uns erstmal von Axel und Roxas, verabreden uns aber für morgen Nachmittag zum Skaten, weil Sora meinte sonst würde er einrosten. Kapitel 19: Wieder zu Hause --------------------------- Kapitel 18: Wieder zu Hause „Meinst du dein Onkel ist zu Hause?“ will er wissen, als wir die Treppen zur Wohnung hinauf gehen. „Bestimmt, der Club öffnet ja erst abends.“ entgegne ich. „Hoffentlich hat er was gekocht.“ weiß Sora genau was er will. „Vielfraß. Du isst mindestens dreimal soviel wie ich und bist wie ein Strich in der Landschaft.“ gebe ich zurück. „Tja, wer kann, der kann.“ grinst Sora nur, als wir oben sind und ich die Wohnung aufschließe. „Hallo ihr zwei. Willkommen zurück.“ begrüßt uns mein Onkel sogleich und mir steigt auch schon der Geruch von Lasagne entgegen. Mhmmmmm Sora hatte Recht, er hat was gekocht und wenn es so schmeckt wie es riecht ist es echt lecker. Nachdem wir ihn beide begrüßt haben, setzen wir uns an den schon gedeckten Tisch und schaufeln kurze Zeit später Unmengen an Lasagne in uns hinein. Ich weiß nicht wo dieser plötzliche Hunger herkommt, eigentlich haben wir ein Lunchpaket von der Pension bekommen, aber trotzdem brauchte ich jetzt unbedingt etwas zu essen. „So wie ihr esst könnte man denken in eurer Herberge gab es nix.“ stellt auch Yaozi fest. „Doch, sicher gab es was. Aber zu Hause schmeckt es immer noch am besten.“ erklärt Sora, woraufhin ein Lächeln auf mein Gesicht wandert. Zu Hause, er sieht uns also als sein momentanes zu Hause an, das ist ja so süß. Aber für mich einer der größten Vertrauensbeweise überhaupt. „Das merkt man deutlich. Doch jetzt erzählt doch mal, wie war es? Was habt ihr gemacht? Und so weiter und sofort.“ kommt nun die große Frage, nach einem ausführlichen Bericht, welchen wir dann auch abgeben, wobei wir alle Sachen die nur uns was angehen auch für uns behalten. Allerdings konnte ich es mir nicht verkneifen Onkel Yaozi von dem Erlebnis mit Sora bei den Quellen mit unseren Lehrern zu erzählen. Das kam einfach so aus mir heraus gesprudelt. Yaozi ist sofort in Lachen ausgebrochen, auch wenn er unseren Ausbruch nicht gut geheißen hat, musste er sich darüber trotzdem lustig machen. Sora´s Gesicht ist sofort feuerrot geworden, als ich davon angefangen habe. Oh Gott er is so süß, wenn er rot ist. „Ihr wollt euch sicher ein bisschen ausruhen. Ich hab etwas in meinem Zimmer aufgeräumt, damit ihr es auch schön gemütlich habt.“ erzählt mein Onkel dann und scheucht uns regelrecht vom Tisch. Nicht mal abspülen musste ich mit. „Irgendwie wollte er uns ganz schön schnell loswerden heute.“ fällt es auch Sora auf, als wir in unser Zimmer kommen. Doch ich traue meinen Augen kaum, als dort ein völlig neu eingerichtetes Zimmer steht, die Wände genau so blau wie mein altes, ein paar Pflanzen darin, ein großes Bett und alles fein säuberlich aufgeräumt. „Oh my goodness, ist das wirklich dein Zimmer.“ findet Sora als erster seine Sprache wieder. Sora´s POV „Ja ist es. Wisst ihr, mir war ziemlich langweilig letzte Woche und da dachte ich, nimmst du dir mal das Zimmer vor.“ erklärt Riku´s Onkel als er plötzlich bei uns im Zimmer steht. Ich freue mich so für Riku, er hat das echt mal verdient. „Aber… ich kann das doch nicht annehmen.“ gibt er auf einmal traurig von sich. „Quatsch, Riku, spinnst du? Natürlich kannst du es annehmen. Warum auch nicht?“ will Yaozi sofort wissen. „Ich habe nichts dafür getan. Ich kann mich doch nicht einfach ins gemachte Nest setzen.“ entgegnet Riku. Doch hier verstehe ich ihn nun überhaupt nicht. Wäre es irgendjemand Fremdes, der Riku einfach ein Zimmer geschenkt hätte, könnte ich es zumindest ansatzweise nachvollziehen, aber es war sein Onkel. Sein Onkel, der ihm einfach mal eine Freude machen wollte. „Riku, red doch nicht so einen Stuss, das alles hat dein Onkel nur gemacht um dir eine Freude zu bereiten. Findest du nicht es ist ihm ziemlich gut gelungen? Ich hab dich jedenfalls noch nie mit solch leuchtenden Augen wie jetzt erlebt. Es macht doch überhaupt nichts, dass dein Onkel alles gemacht hat, nächstes Mal machst du ihm eben eine Freude. Also sag doch einfach „Danke“ und nimm das Geschenk an.“ fordere ich ihn auf, woraufhin Riku mich wirklich erst minutenlang anstarrt, ehe er Yaozi um den Hals fällt. „Danke.“ sagt er freudig und drückt seinen Onkel nochmal, bevor er zu mir kommt und mich durchknuddelt. Ich bin ein bisschen überrascht, warum hat er das jetzt gemacht? „Für was war das denn?“ will ich wissen. „Das war ausgleichende Gerechtigkeit.“ erklärt Riku grinsend. „Spinner.“ gebe ich nur zurück. „Wollen wir deine Sachen einräumen?“ „Da gibt es nur noch wenig was ihr einräumen könnt. Riku´s Klamotten und Kleinkram hab ich schon eingeräumt. Das einzige was noch in den Kisten steht sind die Pokale vom Kendo und sein Schulzeug.“ erzählt Yaozi. „Dann räumen wir das jetzt ein.“ antwortet Riku und sein Onkel zeigt uns wo die Kartons stehen. „Sag mal, wo schläfst du jetzt eigentlich?“ fällt Riku dann auf, als wir die Kartons in sein Zimmer getragen haben. „Ich habe im Arbeitszimmer einfach ein bisschen umgeräumt und jetzt is es eben ein Arbeits- und Schlafzimmer.“ erklärt Yaozi. „Hmmm, danke nochmal.“ bedankt Riku sich erneut. „Dann fangen wir mal an.“ „Schafft ihr das alleine? Ich müsste nämlich nochmal weg.“ erklärt Riku´s Onkel. „Sicher schaffen wir das alleine.“ kommt es sofort von mir. Eigentlich hab ich gar keine Lust die Sachen auszuräumen, will nur mit Riku in diesem supertollen neuen Bett kuscheln. „Na dann, bis später.“ verabschiedet sich Yaozi und verlässt die Wohnung. „Wolltest du ihn los werden?“ hat Riku anscheinend die Lunte gerochen. „Na ja... ich dachte wir könnten ein bisschen… kuscheln, jetzt wo du so ein tolles neues Bett hast.“ druckse ich etwas herum. „Soralein, Soralein, manchmal hast du schon echt süße Hintergedanken. Aber verzeih mir wenn ich die jetzt vernichten muss. Ich will erst meine Sachen ausräumen.“ vertröstet Riku mich. Och Mann und ich dachte wir könnten gleich kuscheln. Na ja, dann muss ich Riku einfach viel helfen, dann geht’s ja auch schneller. „Aber danach…“ fange ich an. „… geht’s ab ins Bett, ich weiß.“ führt Riku den Satz zu Ende, wobei meine Wangen wieder warm werden. Muss er das unbedingt so sagen? „Na little Sora, bringt dich das schon so in Verlegenheit?“ neckt er mich. „Dummkopf.“ gebe ich nur zurück, ehe wir anfangen die Sachen auszuräumen. Ich muss sagen, Riku hat echt unendlich viele Kendopokale. Er muss echt gut darin sein und schon immer gewesen sein, denn die ersten Pokale sind von vor 10 Jahren, da war er grade mal 7 und trotzdem hat er schon Preise gewonnen. Nach eineinhalb Stunden schließlich sind wir fertig. „Ich komm gleich wieder.“ verabschiedet sich Riku kurz, ich setze mich aufs Bett, warte ungeduldig auf ihn. „So, ich würde sagen, wir gucken jetzt mal nach, was dein Bruder so schreibt.“ kommt Riku schließlich mit dem Laptop seines Onkels wieder und setzt sich zu mir. „WAS? Aber…“ „Nichts aber, ich will wissen, was er schreibt. Hier, check deine Mails.“ gibt er mir das Laptop. Ich hab jetzt gar keine Lust drauf, erstens wollte ich eigentlich mit Riku kuscheln und zweitens hab ich solche Angst davor, dass Zachery mich jetzt hasst, verschmäht oder sonst was. „Und hat er schon geschrieben?“ drängt Riku. Ich sehe in den Ordner, es ist tatsächlich eine neue Mail von ihm da, empfangen hab ich sie bereits an dem Tag, als wir abgefahren sind. „Ja.“ antworte ich. „Mach auf, na los.“ ist er weiterhin ungeduldig. Mit zittrigen Fingern klicke ich auf die Mail und fange dann an zu lesen. „Hey So-chan, na wie geht’s dir so? Also mir geht’s echt gut, in der Schule läuft alles glatt und auch zu Hause klappt alles. Aber ich vermisse dich ganz doll, jetzt hör ich niemanden mehr, der über meinen Kopf hinweg läuft und auch der Weg zur Schule ist stinklangweilig ohne dich. Genauso wie die Abende unter der Woche, Mum und Dad schauen immer nur Soaps und keine coolen Filme wie ich sie mit dir immer gucken konnte. Deshalb schlafe ich auch beim Fernsehen meistens ein. Und das Skaten erst, ohne dich, der mir immer neue, tolle Tricks zeigt ist es so eintönig. Ich hoffe du vermisst mich auch ein bisschen. So wie sich das in der letzten Mail angehört hat, hatte ich nämlich nicht den Eindruck. Du hast immer so geschwärmt von Riku, was ihr alles schon gemacht habt, wo ihr ward und auch sonst hast du nur von ihm geredet. Aber ich finde es echt cool, dass du in ihm einen Freund und sogar mehr gefunden hast. Jetzt lachst du bestimmt auch mal wieder und guckst nicht den ganzen Tag so, als hätten wir schon seit Wochen Regen. Noch was, ich will deinen Riku unbedingt mal sehen. Muss doch den Freund meines Bruders mal begutachten, mal sehen, ob der Typ überhaupt was für dich ist. Wenn nicht wird er abgeschossen, klar!? Nee mal Spaß beiseite, sollte dir der Typ irgendwie wehtun, bekommt er es mit mir zu tun. Du weißt ja wenn ich richtig loslege hat keiner mehr was zu lachen. Habt ihr ne Webcam an dem Laptop, dann könnten wir mal live chatten, also wenn ihr wollt. Schreib mir das einfach in der nächsten Mail und vergiss nicht ein Foto von Riku mitzuschicken. Also dann bis bald und noch viel Spaß in Japan mit deinem Riku Cu Zach“ Ich lese es wirklich dreimal, bis ich verstehe, dass Zachery mich ganz normal behandelt hat und er auch noch Riku kennen lernen will. „Na was sagst du jetzt?“ will Riku wissen. „Ich liebe dich.“ ist das Einzige was ich erwidern kann. „Ich dich auch. Und jetzt wo ich weiß, dass dein Bruder locker drauf is, können wir auch kuscheln.“ hat er wohl nun alle Punkte auf seiner to do - Liste abgehackt. „Endlich.“ seufze ich stelle das Laptop auf den Schreibtisch und lege mich zu Riku, der es sich schon auf dem Bett gemütlich gemacht hat. Er schlingt seine Arme um mich, streichelt über meinen Rücken, zeichnet mit seinen Fingern meine Wirbelsäule nach und verwöhnt mich so einfach nur zauberhaft. „Dein Bruder ist ein Jahr jünger als du oder?“ fragt er plötzlich. „Ja, wieso?“ entgegne ich. „Nur so. Ist er süß?“ will Riku tatsächlich wissen. Hmmm, mal überlegen, also wäre ich nicht sein Bruder, würde ich ihn sicherlich süß finden. Er ist etwas größer als ich, hat ganz dunkle, schwarze Haare, genauso wie seine Augen und er hat nen echt tollen Körper, dass muss ich jetzt echt mal zu geben. „Sicher, was erwartest du auch? Er ist mein Bruder, er muss süß sein.“ gebe ich selbstsicher zurück. „Na, wer wird denn da auch mal Selbstbewusstsein haben? Ist das wirklich Klein-Sora?“ witzelt Riku. „Klein-Sora wird dir gleich was anderes sagen, wenn du ihn ärgerst.“ spiele ich mich künstlich auf. „Ach ja? Was denn?“ neckt Riku mich weiter. „Das hier.“ antworte ich, richte mich etwas auf und lege meine Lippen auf seine. Diesmal braucht Riku mich gar nicht erst zu necken, ich bin viel aktiver als sonst, bin mit so viel Freude dabei wie noch nie, schließlich habe ich auch allen Grund dazu. Mein Bruder hat ganz cool reagiert, also was kann noch schief gehen? Ich drücke Riku langsam nach hinten, liege ihn immer noch küssen jetzt auf ihm und lecke über seine Lippen, doch er lässt mich nicht zum Zuge kommen, drängt mich eisern wieder zurück in meine Mundhöhle, wo wir einen wilden Kampf beginnen, den Riku wiederum für sich entscheiden kann. „Du wirst immer besser Sora.“ haucht mir Riku entgegen, als ich mich nur ein paar Millimeter von ihm gelöst habe und ihm in die Augen schaue. „Ich habe einen guten Lehrer weißt du?“ frage ich und fange an Riku´s Hals zu küssen. Wo das Ganze heute enden wird, ist mir im Moment noch nicht so ganz klar, aber es ist mir auch egal. Ganz langsam streife ich an seinem Hals entlang, beginne an ihm zu saugen und verteile tausender kleiner Küsse darauf. Meine Hand wandert zum Bund von Riku´s Pullover, schlüpft hinein und streichelt über seinen Bauch, was ihm ein Keuchen entlockt. Andächtig ziehe ich sein Oberteil immer weiter nach oben, betaste jeden neuen Zentimeter nackter Haut und irgendwann landet das Teil schließlich neben dem Bett auf dem Boden. Ich sehe zu Riku, doch er schaut einfach nur verlangend zu mir, zieht mich wieder zu sich und flüstert mir zu: „Mach weiter, ich genieße es.“ Mit warmen Wangen, aber einem zufriedenen Grinsen küsse ich über seine Brust übersähe sie mit kurzen Küssen, vergesse dabei seine Brustwarzen nicht, an denen ich schon bald knabbere und sauge, bis Riku mich irgendwann zu seinem Bauch drückt. Auch hier bin ich mutiger als sonst, bearbeite die Haut mit der Zunge und meinen Zähnen, was Riku immer wieder aufstöhnen und keuche lässt. Das ist wie Musik in meinen Ohren und treibt mich weiter voran. Ich mache mich daran seine Hosen zu öffnen, ziehe sie ihm zusammen mit seinen Shorts aus, küsse mich von seinen Oberschenkeln zu seiner Erregung. Ich merke wie Riku leicht anfängt zu zittern, frage mich schon ob ich was falsch gemacht habe und schaue zu ihm auf, doch er lächelt mir nur mit lustverhangenen Augen zu. Ich mache weiter, bin bald schon bei seiner Erregung über die ich mit der Zunge lecke, immer wieder über die gesamte Länge. Riku´s Unruhe spüre ich deutlich, besonders als er sich plötzlich aufrichtet und unverwandt in meinen Mund stößt. Ich bin etwas perplex, trotzdem lasse ich es geschehen und bewege nun meinen Mund vor und zurück. Ich werde immer schneller je lauter Riku stöhnt und sich unter mir windet. Irgendwann dann entkommt ihm ein heißerer Schrei und er kommt in meinen Mund. Zum ersten Mal in meinem Leben schmecke ich sowas, es ist komisch, aber trotzdem irgendwie gut. Vorsichtig schlucke ich es hinunter, ehe ich mich wieder neben Riku lege. „Na du?“ spricht er mich an und ist plötzlich über mir. „Na du was?“ will ich wissen. „Du gehst ganz schon ran heute.“ erklärt er. „Ach ja? Tu ich das?“ frage ich grinsend, bevor ich Riku´s Lippen an meinem Hals fühle. Eine Gänsehaut zieht sich über meinen Körper als er anfängt daran zu saugen und leicht hinein beißt. Er lässt eine Hand unter mein Shirt wandern, streicht nur mit seinen Fingerspitzen über meinen Bauch, doch das allein gefällt mir schon so sehr, dass ich ein Keuchen nicht mehr zurück halten kann. Riku macht unbeirrt weiter, zieht mir mein Shirt aus und küsst von meiner Brust zu meinem Bauch hinunter, ehe er meine Hosen öffnet und sie mir, samt Shorts auszieht. Grinsend sieht er mich an, bevor er meine Oberschenkel küssend zu meiner Erregung wandert. Seine Zunge daran lässt mich zum ersten Mal stöhnen und ich komme Riku etwas entgegen. „Hey, Sora, nich so schnell.“ reagiert er darauf und drückt mich wieder aufs Bett. Ich sage gar nichts, lass Riku einfach machen, als er meine Erektion küsst und darüber leckt und mir so weiteres Stöhnen entlockt. Ich klammere mich ans Bettlaken um mich nicht nochmal aufzurichten. Riku macht unterdessen weiter, nimmt nun mein Glied ganz in sich auf und bewegt sich genauso wie ich vorhin, vor und zurück. Er wird immer schneller, ich stöhne immer lauter bis ich irgendwann in seinen Mund komme. „Ich liebe dich.“ haucht mir Riku entgegen, als er sich zu mir legt und kleine Küsse auf meinem Nacken verteilt. „Ich dich auch.“ seufze ich, bevor ich wirklich total müde von der Reise und unseren Aktivitäten jetzt einschlafe. Sicher wollte Riku noch was anderes machen, aber ich war einfach zu kaputt. Kapitel 20: Wieder zu Hause non-adult ------------------------------------- Kapitel 18: Wieder zu Hause non-adult „Meinst du dein Onkel ist zu Hause?“ will er wissen, als wir die Treppen zur Wohnung hinauf gehen. „Bestimmt, der Club öffnet ja erst abends.“ entgegne ich. „Hoffentlich hat er was gekocht.“ weiß Sora genau was er will. „Vielfraß. Du isst mindestens dreimal soviel wie ich und bist wie ein Strich in der Landschaft.“ gebe ich zurück. „Tja, wer kann, der kann.“ grinst Sora nur, als wir oben sind und ich die Wohnung aufschließe. „Hallo ihr zwei. Willkommen zurück.“ begrüßt uns mein Onkel sogleich und mir steigt auch schon der Geruch von Lasagne entgegen. Mhmmmmm Sora hatte Recht, er hat was gekocht und wenn es so schmeckt wie es riecht ist es echt lecker. Nachdem wir ihn beide begrüßt haben, setzen wir uns an den schon gedeckten Tisch und schaufeln kurze Zeit später Unmengen an Lasagne in uns hinein. Ich weiß nicht wo dieser plötzliche Hunger herkommt, eigentlich haben wir ein Lunchpaket von der Pension bekommen, aber trotzdem brauchte ich jetzt unbedingt etwas zu essen. „So wie ihr esst könnte man denken in eurer Herberge gab es nix.“ stellt auch Yaozi fest. „Doch, sicher gab es was. Aber zu Hause schmeckt es immer noch am besten.“ erklärt Sora, woraufhin ein Lächeln auf mein Gesicht wandert. Zu Hause, er sieht uns also als sein momentanes zu Hause an, das ist ja so süß. Aber für mich einer der größten Vertrauensbeweise überhaupt. „Das merkt man deutlich. Doch jetzt erzählt doch mal, wie war es? Was habt ihr gemacht? Und so weiter und sofort.“ kommt nun die große Frage, nach einem ausführlichen Bericht, welchen wir dann auch abgeben, wobei wir alle Sachen die nur uns was angehen auch für uns behalten. Allerdings konnte ich es mir nicht verkneifen Onkel Yaozi von dem Erlebnis mit Sora bei den Quellen mit unseren Lehrern zu erzählen. Das kam einfach so aus mir heraus gesprudelt. Yaozi ist sofort in Lachen ausgebrochen, auch wenn er unseren Ausbruch nicht gut geheißen hat, musste er sich darüber trotzdem lustig machen. Sora´s Gesicht ist sofort feuerrot geworden, als ich davon angefangen habe. Oh Gott er is so süß, wenn er rot ist. „Ihr wollt euch sicher ein bisschen ausruhen. Ich hab etwas in meinem Zimmer aufgeräumt, damit ihr es auch schön gemütlich habt.“ erzählt mein Onkel dann und scheucht uns regelrecht vom Tisch. Nicht mal abspülen musste ich mit. „Irgendwie wollte er uns ganz schön schnell loswerden heute.“ fällt es auch Sora auf, als wir in unser Zimmer kommen. Doch ich traue meinen Augen kaum, als dort ein völlig neu eingerichtetes Zimmer steht, die Wände genau so blau wie mein altes, ein paar Pflanzen darin, ein großes Bett und alles fein säuberlich aufgeräumt. „Oh my goodness, ist das wirklich dein Zimmer.“ findet Sora als erster seine Sprache wieder. Sora´s POV „Ja ist es. Wisst ihr, mir war ziemlich langweilig letzte Woche und da dachte ich, nimmst du dir mal das Zimmer vor.“ erklärt Riku´s Onkel als er plötzlich bei uns im Zimmer steht. Ich freue mich so für Riku, er hat das echt mal verdient. „Aber… ich kann das doch nicht annehmen.“ gibt er auf einmal traurig von sich. „Quatsch, Riku, spinnst du? Natürlich kannst du es annehmen. Warum auch nicht?“ will Yaozi sofort wissen. „Ich habe nichts dafür getan. Ich kann mich doch nicht einfach ins gemachte Nest setzen.“ entgegnet Riku. Doch hier verstehe ich ihn nun überhaupt nicht. Wäre es irgendjemand Fremdes, der Riku einfach ein Zimmer geschenkt hätte, könnte ich es zumindest ansatzweise nachvollziehen, aber es war sein Onkel. Sein Onkel, der ihm einfach mal eine Freude machen wollte. „Riku, red doch nicht so einen Stuss, das alles hat dein Onkel nur gemacht um dir eine Freude zu bereiten. Findest du nicht es ist ihm ziemlich gut gelungen? Ich hab dich jedenfalls noch nie mit solch leuchtenden Augen wie jetzt erlebt. Es macht doch überhaupt nichts, dass dein Onkel alles gemacht hat, nächstes Mal machst du ihm eben eine Freude. Also sag doch einfach „Danke“ und nimm das Geschenk an.“ fordere ich ihn auf, woraufhin Riku mich wirklich erst minutenlang anstarrt, ehe er Yaozi um den Hals fällt. „Danke.“ sagt er freudig und drückt seinen Onkel nochmal, bevor er zu mir kommt und mich durchknuddelt. Ich bin ein bisschen überrascht, warum hat er das jetzt gemacht? „Für was war das denn?“ will ich wissen. „Das war ausgleichende Gerechtigkeit.“ erklärt Riku grinsend. „Spinner.“ gebe ich nur zurück. „Wollen wir deine Sachen einräumen?“ „Da gibt es nur noch wenig was ihr einräumen könnt. Riku´s Klamotten und Kleinkram hab ich schon eingeräumt. Das einzige was noch in den Kisten steht sind die Pokale vom Kendo und sein Schulzeug.“ erzählt Yaozi. „Dann räumen wir das jetzt ein.“ antwortet Riku und sein Onkel zeigt uns wo die Kartons stehen. „Sag mal, wo schläfst du jetzt eigentlich?“ fällt Riku dann auf, als wir die Kartons in sein Zimmer getragen haben. „Ich habe im Arbeitszimmer einfach ein bisschen umgeräumt und jetzt is es eben ein Arbeits- und Schlafzimmer.“ erklärt Yaozi. „Hmmm, danke nochmal.“ bedankt Riku sich erneut. „Dann fangen wir mal an.“ „Schafft ihr das alleine? Ich müsste nämlich nochmal weg.“ erklärt Riku´s Onkel. „Sicher schaffen wir das alleine.“ kommt es sofort von mir. Eigentlich hab ich gar keine Lust die Sachen auszuräumen, will nur mit Riku in diesem supertollen neuen Bett kuscheln. „Na dann, bis später.“ verabschiedet sich Yaozi und verlässt die Wohnung. „Wolltest du ihn los werden?“ hat Riku anscheinend die Lunte gerochen. „Na ja... ich dachte wir könnten ein bisschen… kuscheln, jetzt wo du so ein tolles neues Bett hast.“ druckse ich etwas herum. „Soralein, Soralein, manchmal hast du schon echt süße Hintergedanken. Aber verzeih mir wenn ich die jetzt vernichten muss. Ich will erst meine Sachen ausräumen.“ vertröstet Riku mich. Och Mann und ich dachte wir könnten gleich kuscheln. Na ja, dann muss ich Riku einfach viel helfen, dann geht’s ja auch schneller. „Aber danach…“ fange ich an. „… geht’s ab ins Bett, ich weiß.“ führt Riku den Satz zu Ende, wobei meine Wangen wieder warm werden. Muss er das unbedingt so sagen? „Na little Sora, bringt dich das schon so in Verlegenheit?“ neckt er mich. „Dummkopf.“ gebe ich nur zurück, ehe wir anfangen die Sachen auszuräumen. Ich muss sagen, Riku hat echt unendlich viele Kendopokale. Er muss echt gut darin sein und schon immer gewesen sein, denn die ersten Pokale sind von vor 10 Jahren, da war er grade mal 7 und trotzdem hat er schon Preise gewonnen. Nach eineinhalb Stunden schließlich sind wir fertig. „Ich komm gleich wieder.“ verabschiedet sich Riku kurz, ich setze mich aufs Bett, warte ungeduldig auf ihn. „So, ich würde sagen, wir gucken jetzt mal nach, was dein Bruder so schreibt.“ kommt Riku schließlich mit dem Laptop seines Onkels wieder und setzt sich zu mir. „WAS? Aber…“ „Nichts aber, ich will wissen, was er schreibt. Hier, check deine Mails.“ gibt er mir das Laptop. Ich hab jetzt gar keine Lust drauf, erstens wollte ich eigentlich mit Riku kuscheln und zweitens hab ich solche Angst davor, dass Zachery mich jetzt hasst, verschmäht oder sonst was. „Und hat er schon geschrieben?“ drängt Riku. Ich sehe in den Ordner, es ist tatsächlich eine neue Mail von ihm da, empfangen hab ich sie bereits an dem Tag, als wir abgefahren sind. „Ja.“ antworte ich. „Mach auf, na los.“ ist er weiterhin ungeduldig. Mit zittrigen Fingern klicke ich auf die Mail und fange dann an zu lesen. „Hey So-chan, na wie geht’s dir so? Also mir geht’s echt gut, in der Schule läuft alles glatt und auch zu Hause klappt alles. Aber ich vermisse dich ganz doll, jetzt hör ich niemanden mehr, der über meinen Kopf hinweg läuft und auch der Weg zur Schule ist stinklangweilig ohne dich. Genauso wie die Abende unter der Woche, Mum und Dad schauen immer nur Soaps und keine coolen Filme wie ich sie mit dir immer gucken konnte. Deshalb schlafe ich auch beim Fernsehen meistens ein. Und das Skaten erst, ohne dich, der mir immer neue, tolle Tricks zeigt ist es so eintönig. Ich hoffe du vermisst mich auch ein bisschen. So wie sich das in der letzten Mail angehört hat, hatte ich nämlich nicht den Eindruck. Du hast immer so geschwärmt von Riku, was ihr alles schon gemacht habt, wo ihr ward und auch sonst hast du nur von ihm geredet. Aber ich finde es echt cool, dass du in ihm einen Freund und sogar mehr gefunden hast. Jetzt lachst du bestimmt auch mal wieder und guckst nicht den ganzen Tag so, als hätten wir schon seit Wochen Regen. Noch was, ich will deinen Riku unbedingt mal sehen. Muss doch den Freund meines Bruders mal begutachten, mal sehen, ob der Typ überhaupt was für dich ist. Wenn nicht wird er abgeschossen, klar!? Nee mal Spaß beiseite, sollte dir der Typ irgendwie wehtun, bekommt er es mit mir zu tun. Du weißt ja wenn ich richtig loslege hat keiner mehr was zu lachen. Habt ihr ne Webcam an dem Laptop, dann könnten wir mal live chatten, also wenn ihr wollt. Schreib mir das einfach in der nächsten Mail und vergiss nicht ein Foto von Riku mitzuschicken. Also dann bis bald und noch viel Spaß in Japan mit deinem Riku Cu Zach“ Ich lese es wirklich dreimal, bis ich verstehe, dass Zachery mich ganz normal behandelt hat und er auch noch Riku kennen lernen will. „Na was sagst du jetzt?“ will Riku wissen. „Ich liebe dich.“ ist das Einzige was ich erwidern kann. „Ich dich auch. Und jetzt wo ich weiß, dass dein Bruder locker drauf is, können wir auch kuscheln.“ hat er wohl nun alle Punkte auf seiner to do - Liste abgehackt. „Endlich.“ seufze ich stelle das Laptop auf den Schreibtisch und lege mich zu Riku, der es sich schon auf dem Bett gemütlich gemacht hat. Er schlingt seine Arme um mich, streichelt über meinen Rücken, zeichnet mit seinen Fingern meine Wirbelsäule nach und verwöhnt mich so einfach nur zauberhaft. „Dein Bruder ist ein Jahr jünger als du oder?“ fragt er plötzlich. „Ja, wieso?“ entgegne ich. „Nur so. Ist er süß?“ will Riku tatsächlich wissen. Hmmm, mal überlegen, also wäre ich nicht sein Bruder, würde ich ihn sicherlich süß finden. Er ist etwas größer als ich, hat ganz dunkle, schwarze Haare, genauso wie seine Augen und er hat nen echt tollen Körper, dass muss ich jetzt echt mal zu geben. „Sicher, was erwartest du auch? Er ist mein Bruder, er muss süß sein.“ gebe ich selbstsicher zurück. „Na, wer wird denn da auch mal Selbstbewusstsein haben? Ist das wirklich Klein-Sora?“ witzelt Riku. „Klein-Sora wird dir gleich was anderes sagen, wenn du ihn ärgerst.“ spiele ich mich künstlich auf. „Ach ja? Was denn?“ neckt Riku mich weiter. „Das hier.“ antworte ich, richte mich etwas auf und lege meine Lippen auf seine. Diesmal braucht Riku mich gar nicht erst zu necken, ich bin viel aktiver als sonst, bin mit so viel Freude dabei wie noch nie, schließlich habe ich auch allen Grund dazu. Mein Bruder hat ganz cool reagiert, also was kann noch schief gehen? Ich drücke Riku langsam nach hinten, liege ihn immer noch küssen jetzt auf ihm und lecke über seine Lippen, doch er lässt mich nicht zum Zuge kommen, drängt mich eisern wieder zurück in meine Mundhöhle, wo wir einen wilden Kampf beginnen, den Riku wiederum für sich entscheiden kann. „Du wirst immer besser Sora.“ haucht mir Riku entgegen, als ich mich nur ein paar Millimeter von ihm gelöst habe und ihm in die Augen schaue. „Ich habe einen guten Lehrer weißt du?“ frage ich und fange an Riku´s Hals zu küssen. Wo das Ganze heute enden wird, ist mir im Moment noch nicht so ganz klar, aber es ist mir auch egal. Ganz langsam streife ich an seinem Hals entlang, beginne an ihm zu saugen und verteile tausender kleiner Küsse darauf. Meine Hand wandert zum Bund von Riku´s Pullover, schlüpft hinein und streichelt über seinen Bauch, was ihm ein Keuchen entlockt. Andächtig ziehe ich sein Oberteil immer weiter nach oben, betaste jeden neuen Zentimeter nackter Haut und irgendwann landet das Teil schließlich neben dem Bett auf dem Boden... *zensiert* „Ich liebe dich.“ haucht mir Riku entgegen, als er sich zu mir legt und kleine Küsse auf meinem Nacken verteilt. „Ich dich auch.“ seufze ich, bevor ich wirklich total müde von der Reise und unseren Aktivitäten jetzt einschlafe. Sicher wollte Riku noch was anderes machen, aber ich war einfach zu kaputt. Kapitel 21: Rikus Mum --------------------- Kapitel 19: Rikus Mum Am nächsten Tag habe ich erstmal Zachery zurück geschrieben, dass wir gerne morgen mal chatten können und auch das Foto von Riku mitgeschickt. Und jetzt? Jetzt gehen wir endlich skaten. Ich bin ja schon so aufgeregt, ich liebe es sowas zu machen und hier bin auch viel mutiger als sonst, denn hier weiß ich, ich kann es. Die ganzen Pokale, die zu Hause stehen habe es mir oft genug bewiesen. „Warum hast du eigentlich deine Ausrüstung von Kanada mitgebracht, aber kein Skateboard?“ will Riku wissen, als wir auf dem Weg zum Skatepark sind. „Ich wollte mir hier ein neues kaufen, dass müssen wir irgendwann in den nächsten beiden Wochen machen.“ entgegne ich. „Nur so als Frage, gibt’s hier ein besonderes Skateboard?“ fragt er dann. „Nee, aber ich wollte gerne ein Board aus meinem Heimatland.“ erkläre ich. Das wollte ich schon lange, es muss einfach eins aus Japan sein, sonst bin ich nicht zufrieden. „Hmmm, kannst du eigentlich auch Snowboarden?“ erkundigt sich Riku weiter. „Sicher, aber Skaten gefällt mir besser. Fürs Snowboarden müssen wir immer weit fahren, da is Skaten einfach praktischer und du kannst es im Winter wie im Sommer machen.“ erzähle ich, als wir beim Park ankommen. Axel und Roxas sind schon da, begrüßen uns grinsend. Ich weiß ja nicht was die zwei schon wieder haben, aber anscheinend war ihre Ankunft gestern ganz schön toll. „Here little Sora for you.“ gibt mir Axel dann ein Skateboard. Er is gar nich zum Skaten angezogen, macht er wohl gar nicht mit. „Do you not skating with me?“ will ich wissen. „Perhaps later. But first I want see what you can. Roxas told me a lot of things about your skating skills.“ erklärt er. Das kann ich mir vorstellen, Roxas kann man auch schon mit dem kleinsten Trick beeindrucken. Ich ziehe mir unterdessen die Schoner und den Helm an, auch wenn ich ohne könnte ist es für mich immer noch sicherer. Ich will ja nich im Krankenhaus landen. „I´m ready. Let´s go.“ sage ich, als ich alles anhabe und fahre ohne auf die anderen zu warten in den Park. Ich fahre etwas umher, gewöhne mich an Axel´s Board und schaue mir die Sachen an die es hier alles gibt. Viele Geländer zum Sliden, einige größere Rampen, aber keine ist so groß wie die, die ich von zu Hause kenne, ne Halfpipe, nen Pool und ne Treppe die zu einem anderen Gebiet, dass nur aus einem riesengroßen Pool besteht, führt. Ein paar Jungs fahren in ihm herum, aber ehrlich gesagt, glaube ich kaum, dass sie mir das Wasser reichen können. „Hey Sora, let us see some tricks.“ reißt mich Riku´s Stimme aus meinen Beobachtungen. Er sitzt mit Roxas und Axel zusammen auf einer der kleineren Rampen. Ich nicke nur, ehe ich zuerst über ein Geländer rutsche, dann eine Rampe hochfahre und mich dort mit meinem Board abstütze. Kaum bin ich wieder unten höre ich ein Klatschen, doch es kommt nicht von Riku und den anderen, sondern von den Jungs die bisher noch in dem großen Pool waren. Jetzt stehen sie alle da und haben mir anscheinend zu gesehen. „Hey du, das war total gut. Wo hast du das gelernt?“ fragt mich ein Junge mit kurzen, schwarzen Haaren und grünen Augen. Er ist größer als ich, aber von der Figur her kommt er mir gleich. „Ich skate halt öfter.“ antworte ich nur. „Aber nich hier. Wir haben dich noch nie gesehen.“ bemerkt der Junge. „Geht ja auch gar nicht. Sora kommt aus Kanada.“ klärt Riku die Situation auf. Wo kommt der auf einmal her?? „Aus Kanada? Dann bist du Riku´s Austauschschüler?“ will der Junge jetzt wissen. „Ja, der bin ich. Woher kennt ihr euch?“ frage ich verwundert. Ich dachte Riku skatet nich. „Mein Bruder ist in seiner Klasse und auch wenn sie nicht die besten Freunde sind, man kennt sich halt.“ antwortet der Fremde. „Shingo is sein Bruder.“ fügt Riku wegen meines Blickes hinzu. „Echt jetzt? Oh my goodness.“ seufze ich, bis mir einfällt, dass Shingo´s Bruder ja genau vor mir steht. „Also, nix gegen deinen Bruder, das war überhaupt nicht so gemeint...“ rede ich munter drauf los. „Lass gut sein, ich weiß wie Shingo sein kann.“ tut er die ganze Sache ab. „Okay, wie heißt du überhaupt?“ will ich dann wissen. „Ich bin Masami, das sind Taichi, Takeru und Kevin.“ stellt er dann sich und seine Freunde vor. Nachdem ich dann kurz „hallo“ gesagt habe, haben sie mich die ganze Zeit gedrängt ihnen Sachen beizubringen, nach minutenlangen Überredungen und einem einfach nur süßen Lächeln und einem „Du schaffst das schon“ von Riku bin ich dann tatsächlich darauf eingegangen. Sonst hasse ich es ja anderen zu sagen, was sie tun müssen, was ihre Fehler sind und was sie echt gut machen, aber hier läuft es diesmal ganz anders. Die Jungs arbeiten echt hart daran ihre Sachen zu verbessern und ich bin sicher das schaffen sie auch. Wir bleiben dann wirklich geschlagene 4 Stunden im Park, bevor wir alle ziemlich erschöpft sind und ich zu einem gelangweilten Riku und einem fest miteinander verschweißten Roxas und Axel zurückgehe. „Danke fürs Board.“ bedanke ich mich und gebe Axel erstmal sein Skateboard zurück. „Hey Sora, wollen wir nich zusammen was essen. Also wir alle zusammen.“ höre ich Masami´s Stimme hinter mir. „Moment.“ gebe ich zurück. „Geht ihr mit?“ frage ich an die drei gewandt. Roxas und Axel stimmen sofort zu, nur Riku zieht ein Gesicht. „Da bist du mir aber heute Abend was schuldig. Und es wird nicht nur übers Skaten geredet.“ lässt er sich doch erweichen, nimmt meine Hand und wir laufen zu den anderen. Masami sieht sofort auf unsere Hände, ich habe noch mit keinem Wort erwähnt, dass ich mit Riku zusammen bin, aber Masami scheint es wenig zu stören, nur einen Kommentar konnte er sich wohl nicht verkneifen. „Da hat´s wohl jemand geschafft Riku zu zügeln.“ bemerkt er grinsend. „Sora konnte ich einfach nicht widerstehen.“ regt er sich weniger darüber auf, als ich gedacht hätte. „Ach und Axel hat Kanada auch noch geschafft.“ sagt Masami wenige Momente später, als Axel und Roxas auch bei uns sind. „Deinen Bruder hat Kanada nur in sexueller Hinsicht geschafft.“ erwidert Axel. „Erinnere mich bloß nicht daran, ich höre es jede Nacht.“ ist Masami sichtlich genervt. „That must be a real loud concert.“ gebe ich lachend zurück. Ich weiß nicht, was jetzt so witzig dran ist, aber es lachen alle mit. So wohl wie jetzt habe ich mich noch nie gefühlt. Es scheint so, dass mich mal alle ohne irgendwelche Vorurteile, meine Größe und meine Statur betreffend, akzeptiert haben und das macht mich mehr als glücklich. „How long do you skate?“ fragt Taichi, als wir uns geeinigt haben zu McDonalds zu gehen. „For four years. And you?“ bin ich auch neugierig. „Only two years, like Kevin and Takeru. But Masami skates also four years like you.“ erzählt er, das dachte ich mir, er ist den anderen schon Längen voraus. „Masami skates great, but you, Kevin and Takeru are good skaters, too.“ finde ich. Auch wenn sie es noch nicht solange machen, sie können doch schon einiges. „And have you won some contests?“ will Takeru dann wissen. Wow, so wurde ich noch nie von irgendwelchen Leuten belagert. „Yes, but only amateur contests. I don´t want to be a pro-skater.“ entgegne ich. „Why not?“ fragt Kevin. Er kommt bestimmt nicht aus Japan, er hat einen sehr starken Akzent, er muss erst ein paar Jahre hier leben. „Because then I have no time for school and I need a good school leaving certificate to get to my favorite university.“ erkläre ich. „What´s your favorite university?“ ist Riku nun auch wieder interessiert. Ich weiß ja wie langweilig das Gerede übers Skaten für ihn sein muss, aber ich kann mich einfach nicht zurückhalten. „That´s a big secret, bad boy.“ vertröste ich ihn. „Please Sora tell me, I´m your friend.“ versucht er mir rumzukriegen. Doch das wird er nicht schaffen, nicht mal Roxas weiß, dass ich nach Tokio auf die Uni will. Das war schon immer mein Traum, in dem Land leben und arbeiten zu dem ich mich wirklich verbunden fühle. „No, that´s my secret. Roxas don´t know it too.“ antworte ich. „Really?? Even Roxas don´t know it?“ ist Riku genauso überrascht wie ich mir das schon gedacht habe. „Yes. I tell you, when I have the acceptance from the college.“ entgegne ich, als wir bei dem Restaurant sind. Riku´s POV „Dir ist schon klar, dass ich es noch aus dir heraus kitzle.“ warnt mich Riku schon mal, als wir in der Schlange stehen. „Was magst du essen?“ „Einen Cheeseburger und trinken mag ich eine kleine Cola.“ antwortet. „Aber Sora, das is doch viel zu wenig, du hast grade 4 Stunden auf dem Skateboard gestanden, willst du nicht mehr essen?“ bin ich ein bisschen verdutzt. Ich meine, es strengt doch auch an, solange zu skaten. „Nee, im Moment hab ich eigentlich gar keinen Hunger, das kommt meistens später.“ erklärt er. „Dann machen wir heute Mitternachtsbrunch?“ bin ich gleich voll dabei. „Wenn du willst.“ stimmt Sora tatsächlich zu und küsst mich auf die Wange. Und ob ich will, denke ich mir noch, bevor ich mich umdrehe um unsere Sachen zu bestellen. Doch was ich da sehe lässt mich fast erstarren. „Mama.“ entkommt es mir, als ich die Frau an der Bestellannahme sehe. Sie sieht um es freundlich auszudrücken scheiße aus. Ihre Augen sind total eingefallen, sie hat stark abgenommen und sie hat einen Rand um ein Auge. Ich weiß was das war, das Auge war bis vor ein paar Tagen noch blau. All der Hass, der mich bei ihrem Anblick sonst immer durchströmt hat, scheint wie weggeblasen. Ich kann nur noch daran denken, wer ihr das angetan hat. „Riku, schön dich zu sehen. Was möchtest du?“ will sie wissen, so als wisse sie überhaupt nicht, was mein mehr als schockierter Blick soll. „Mit dir reden, sofort.“ verlange ich, ohne auf die Leute hinter uns zu achten, die sich schon aufregen, was da solange dauert. „Bitte bestell jetzt.“ bettelt sie förmlich und ihr Blick wandert zu ihrem wohl momentanen Chef und Lover. Ich glaube ich weiß was los ist, so kann sie nicht reden. „Zwei Cheeseburger, eine kleine und eine große Cola und ne große Portion Pommes.“ erfülle ich ihre Bitte. „Geht´s dir bei Yaozi gut?“ will sie leise wissen, als sie unsere Sachen auf das Tablett stellt. Ich nicke nur. „Und du und Sora, ihr seid glücklich miteinander?“ fragt sie weiter, als sie von uns das Geld haben will. „Ja, alles okay.“ antworte ich, nehme das Tablett und wir setzen uns zu den anderen, die wohl schneller als wir waren. Ich muss jetzt unbedingt mit Axel reden, mit Sora über das zu reden, das geht jetzt einfach nicht, er kennt meine Mutter noch nicht solange. Doch er scheint zu wissen was los ist und verwickelt seine neuen Freunde und Roxas sofort in ein Gespräch, während ich mich neben Axel niederlasse. „Hast du sie auch gesehen?“ will ich wissen. „Deine Mum? Ja, sie sah ganz schön beschissen aus.“ entgegnet er. „Ich weiß.“ seufze ich traurig. „Der Typ schlägt sie.“ flüstert Axel leise, als mir Sora einen Zettel in die Hand drückt. „Der hat bei meinem Burger gelegen, ich glaub der is für dich.“ fügt er aufgrund meines fragenden Blicks hinzu. Ich nicke wieder, mein Hals ist viel zu trocken um irgendwas zu sagen. ‚Wenn du mit mir reden willst, dann triff mich um 8 im Hinterhof. Mama’ sind die wenigen Zeilen die darauf stehen. Gut, das werde ich tun. Egal, wie sehr ich sie gehasst habe, ich kann sie nicht so sehen. Ich habe schon einmal so versagt als mich jemand gebraucht hat und Axel hätte das fast umgebracht, das will ich nicht nochmal erleben. „Wirst du es tun?“ fragt Axel, der den Zettel mittlerweile auch gelesen hat. „WAS?“ bin ich durcheinander, was er überhaupt von mir will. „Na wirst du deine Mutter treffen?“ will er wissen. „Sicher, ich will nicht nochmal so versagen, wie bei dir.“ bin ich ehrlich. „Glaub mir, wenn du wirklich was verändern willst, dann hol dir Hilfe von einem Erwachsenen, ruf deinen Onkel an und bitte ihn herzukommen.“ gibt mir Axel sofort einen guten Tipp. Wäre eigentlich schon gut, wenn mein Onkel auch hier wäre, er könnte Mama ja vielleicht mit zu uns nehmen. „Das werde ich gleich machen.“ erwidere ich und stehe auf, als Sora meine Hand festhält. „Wohin…?“ fängt er an, wird aber von mir unterbrochen. „Komm mit, ich muss dir was sagen.“ erkläre ich und ziehe ihn mit mir. „Warte kurz, ich muss nur meinen Onkel anrufen.“ erkläre ich, als wir auf dem Gehsteig vor dem McDonalds stehen. Sora nickt nur, ehe ich mein Handy nehme und Yaozi alles erzähle. Ich bin ihm wirklich dankbar dafür, dass er sofort bereit is zu kommen. „Also gut, du hast ja meine Mutter selbst gesehen und auch ihren Zustand. Ich werde mich um 8 Uhr mit ihr im Hinterhof treffen, Yaozi wird auch kommen. Ich möchte dich bitten, währenddessen im Restaurant zu bleiben. Axel und Roxas werden bestimmt auch noch solange da sein. Axel weiß Bescheid.“ erkläre ich. Sora bleibt eine ganze Weile still bis er fragt: „Was macht ihr mit deiner Mutter? Bringt ihr sie hier weg? Mit zu uns nach Hause?“ Sein Blick dazu zerreißt mir fast das Herz, anscheinend macht es ihm ganz schön zu schaffen, dass ich in so chaotischen Familienverhältnissen lebe. „Ich weiß es nicht. Am liebsten würde ich das tun. Aber ich weiß nicht ob sie mit will und ob Yaozi es erlaubt.“ entgegne ich. „Es wird sicher alles gut werden.“ ist Sora plötzlich so selbstsicher wie nie, nimmt meine Hand und zieht mich wieder mit rein. Irgendwas muss Axel erzählt haben, denn die anderen sprechen mich so gut wie gar nicht mehr an. Gott sei Dank lassen sie mich mit meinen Gedanken allein, wenn mir jetzt noch jemand außer Sora gut zu reden würde, würde er wahrscheinlich im Krankenhaus landen. Sora´s Skaterfreunde verabschieden sich um halb 8, aber Sora hat sich mittwochs schon wieder zum Skaten mit ihnen verabredet. Das heißt, ich werde wahrscheinlich wieder 4 Stunden in Langeweile versinken. „Bist du schon nervös?“ wendet sich Sora irgendwann mir zu. „Nein, nicht nervös, viel mehr habe ich Angst, dass Mama gar nicht von hier weg will.“ antworte ich. „Entschuldige, aber wie kommst du da drauf? Der Typ behandelt sie schlecht, also soll sie gehen.“ versteht Sora gar nicht was ich meine. „Ja, Sora, schon, aber warum ist Axel dann nicht schon viel früher weg von seinem Vater? Er hat sich alles gefallen lassen, obwohl er sich hätte Hilfe suchen können.“ erkläre ich. „Weißt du ich bin nur deshalb nicht gegangen weil ich immer die Hoffnung hatte Mama würde irgendwann zurückkommen.“ mischt sich Axel ein, der anscheinend neben seinem Rumgemache mit Roxas auch noch zugehört hat. „Da siehst du. So ist das bei deiner Mutter nicht, sie wartet auf niemanden. Sie hat ja nur noch sich.“ haut mir Sora die Worte fast um die Ohren. Ich nicke nur, hoffentlich stimmt das auch und sie will wirklich weg von hier. Ich würde es ihr dringend empfehlen, denn auch wenn ich sie nie gemocht habe, ich will unter keinen Umständen, dass sie der Typ tot prügelt. 10 vor 8 verabschiede ich mich von den anderen und gehe nach draußen um mich mit meinem Onkel zu treffen, der 5 Minuten später auch kommt. Schweigend gehen wir durch die Seitenstraße in den Hinterhof des Restaurants. „Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen, als wir stumm, verdeckt hinter ein paar Kartons warten. Yaozi nickt nur. „Wenn Mama hier bleiben will, was… was machen wir dann?“ frage ich. „Willst du sie zwingen mitzukommen? Wenn sie hier bleiben will, dann können wir nichts tun. Wir werden es akzeptieren müssen.“ macht mein Onkel alle Visionen auf eine große Rettungsaktion für Mama zunichte. „Aber… das geht nicht… wenn der Typ sie tot schlägt?? Was sagst du dann??“ bin ich am Verzweifeln. Ich hätte doch nie gedacht, dass er Mama einfach hier lassen würde. „Riku pass auf, wenn es ihr freier Wille ist hier zu bleiben, dann können wir nur noch die Polizei einschalten. Würden wir sie gegen ihren Willen mitnehmen, wäre das Entführung.“ erklärt mir Yaozi, als eine Tür aufgeht und Mama herauskommt. Ich gehe sofort zu ihr, kann nicht erwarten endlich mit ihr zu reden. Sie steht wie angewurzelt vor mir, ehe sie mir in die Arme fällt und sofort anfängt zu weinen. Ich weiß nicht was ich mache, aber meine Arme schlingen sich automatisch um sie. Obwohl ich sie mal so gehasst habe, kann ich nicht anders. „Riku… es tut mir alles so Leid, was ich je zu dir gesagt habe… ich hab es nie wirklich so gemeint… ich konnte irgendwie nicht anders… ich wollte immer eine Bilderbuchfamilie haben… ich habe nie verstanden, dass du dich vielleicht nicht wie ein braver Sohn benimmst, ich aber so stolz auf dich sein kann… du bist der Beste in der Schule und beim Kendo und ich dachte du machst immer nur Ärger…“ weint sie leise. Doch ich kann gar nicht sagen, was diese Worte alles in mir auslösen, sie hat grad echt gesagt, dass sie stolz auf mich ist. Ich habe das noch nie aus ihrem Mund gehört, von ihr kenne ich kein Lob, nein sonst kamen immer nur Befehle, Verbote und Strafen heraus. „Es ist alles in Ordnung, Mama. Wir bekommen das wieder hin.“ versichere ich und streichle ihr durch die Haare. „Nein… Riku… wie denn? Deinen Onkel hab ich all die Jahre verachtet, ich wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, nur weil er anders war als die anderen. Ich weiß das es falsch war… aber ich glaube nicht, dass er mir das verzeihen kann.“ erklärt sie. „Ich muss zugeben ich war ziemlich sauer, dass du Riku nicht zu mir gehen hast lassen, aber das hat er nicht beachtet. Aber ich hätte dir immer verziehen, wenn du endlich deinen Fehler eingesehen hättest. Jetzt hast du das, also verzeihe ich dir.“ erklärt mein Onkel, der plötzlich neben mir steht. „Yaozi??? Ich… ich ww… weiß gar nicht was ich sagen soll.“ ist sie total durcheinander. „Also ich würde es mit „Danke“ versuchen.“ zieht mein Onkel, das Ganze fast ins Lächerliche. Mama setzt tatsächlich ein Lächeln auf, ehe sie „Danke“ sagt und auch Yaozi umarmt. „Ist er drin?“ ist mein Onkel, dann total Ernst. Mama nickt nur scheu. „Dann ist es am Besten, du kommst gleich mit uns nach Hause. Deine Sachen in der Wohnung holen wir irgendwann später ab. Und bevor du was anderes sagst, du wirst den Kerl anzeigen, wenn nicht tu ich es. Ich lasse nicht zu, dass jemand meiner Schwester so weh tut und damit davon kommt.“ entgegnet er. Mama nickt nur erneut, bevor wir aus der Seitenstraße gehen. „Wartet ihr? Ich muss Sora noch holen.“ erkläre ich, als wir wieder auf dem Gehsteig, der Hauptstraße stehen. „Hast du ihn solange alleine drinnen sitzen lassen?“ will Yaozi wissen. „Nee, nich alleine. Roxas und Axel sind noch mit da und außerdem hatte ich viel zu viel Angst um ihn. Deshalb hab ich ihn nicht mitgenommen.“ antworte ich ehrlich. „Dann hol ihn.“ schickt er mich dann rein. 5 Minuten später stehen wir dann alle draußen. Mich hat es echt gewundert, dass Axel überhaupt was zu meiner Mutter gesagt hat, aber er war sogar echt freundlich. Schließlich verabschieden wir uns von ihm und Roxas und fahren diesmal mit Onkel Yaozi nach Hause. Ich bin ja so froh, dass alles glatt gegangen ist. Wir haben Mama dabei, wir haben uns alle wieder versöhnt, Sora kuschelt sich einfach nur süß an mich, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir irgendwas vergessen haben. Als das Radio, dann verkündet, dass es nun schon 21 Uhr ist wird mir schlagartig bewusst was wir vergessen haben. „Sora, weißt du wen wir völlig vergessen haben?“ frage ich ihn. Er will zuerst mit dem Kopf schütteln, doch dann fällt es ihm anscheinend auch wieder ein. „Zachery. OMG, he would be very angry. We should write him an e-mail and explain what happens.“ verfällt Sora vor lauter Aufregung wieder in seine Heimatsprache. „Hmmm you also can write, that we forgot him because of an other reason.“ fällt mir was ein, worüber sich Sora´s Bruder noch mehr aufregen würde. „Ich kann es mir denken, an was du da denkst.“ weiß Sora Bescheid und grinst mich an. „Oder ich schreibe ihm, dass ich dir erstmal ein paar Stunden Skateunterricht geben muss, weil du auf dem Board aussiehst wie ein Wal auf dem Trockenen.“ fügt Sora noch hinzu, als wir zu Hause sind. Mama wollte sofort schlafen, weshalb ich sie auch vorerst in Ruhe gelassen habe. Aber ich will auf jeden Fall noch nachfragen, was sie alles erlebt hat. Mit irgendwem muss sie ja reden. Nachdem wir kurz noch mit meinem Onkel geredet haben, liegen wir bald eng aneinander gekuschelt im Bett. „Du… Riku… ich weiß, der Zeitpunkt is ein bisschen ungelegen, du willst bestimmt jetzt viel Zeit mit deiner Mum verbringen und so, aber würdest du morgen nach der Schule mit mir ein Skateboard aussuchen?“ druckst Sora leise herum. Ich muss fast lachen, er denkt wohl, nur weil Mama jetzt wieder bei uns ist, habe ich keine Zeit mehr für ihn. So ein Quatsch, ich würde Sora nie vernachlässigen, ich muss doch die Zeit genießen in der er noch hier ist. „Sicher komm ich mit aussuchen. Und auch wenn ich jetzt meine Mutter wieder habe, bin ich trotzdem immer noch hauptsächlich für dich da, little Sora.“ entgegne ich ehrlich. „Danke, bad boy.“ flüstert Sora und haucht mir einen Kuss auf die Wange. „Aber du versprichst mir, dass du am Mittwoch nicht solange mit Masami und Co. abhängst. Wenn ich nur zu gucken muss ist es so langweilig.“ ergänze ich noch. „Ich will ihnen nur ein paar Tricks zeigen, nich viel. Und danach gehen wir beide was essen. Nur wir beide.“ versichert mir Sora. „Hört sich gut an.“ stimme ich lächelnd zu und streichle Sora über den Rücken. „Aber diesmal nich McDonalds.“ fällt Sora noch ein. „Nie wieder.“ bin ich sichtlich genervt davon. „Wir können ja zusammen was kochen.“ macht der Kleine einen Vorschlag. „Hmmmm, also wenn ich an unser letztes Kochen denke, wird’s mir jetzt schon heiß.“ habe ich Sora´s Aktion noch gut in Erinnerung. „Das war einmalig, da musste ich dir diese Klausache heimzahlen.“ ist er sofort dagegen. „Schade.“ seufze ich, ziehe eine Schnute und hoffe Sora so zu erweichen. „Na ja… mal sehen, vielleicht lässt es sich trotzdem mal wiederholen.“ geht er tatsächlich darauf ein. Oh yeah, ich liebe es wenn er dann doch mal etwas aus sich heraus kommt. „Ich liebe dich.“ flüstere ich. „Ich dich auch. Aber kochen wir dann mittwochs?“ kommt er nochmal zum Thema. „Wenn du mir nur leichte Sachen gibst können wir das machen.“ verhandle ich einen Kompromiss. „Sicher, du bekommst nur, dass was du auch auf jeden Fall kannst.“ ist Sora einverstanden, küsst mich nochmal auf die Wange, bevor er zufrieden einschlummert. Kapitel 22: Sora, der Star -------------------------- Kapitel 20: Sora, der Star Der nächste Morgen verläuft ziemlich hektisch, da wir so schlau waren und den Wecker nicht gestellt haben, wäre meine Mutter nicht da gewesen um uns aufzuwecken hätten wir wahrscheinlich völlig verschlafen. Jetzt sind wir gerade rennend auf dem Weg zur Schule. So spät wie heute war ich lange nicht mehr dran. „Sora, warum beeilen wir uns eigentlich? Wir sagen einfach du hattest nen Asthmaanfall und deshalb durftest du dich nicht überanstrengen.“ fällt mir ein, als Sora mich unbarmherzig hinter sich herzieht. „Ja, sicher… das nehmen sie dir auch ab… du bad boy.“ ist er tatsächlich schon leicht außer Atem. Ich bin mir sicher, wenn wir so weiter machen kracht er noch zusammen. „Mir vielleicht nicht, aber dir. Du bist doch aller Lehrer Liebling. Komm schon, du darfst auch mal bad boy sein.“ versuche ich ihn zu überreden. „Jetzt hat es doch eh keinen Zweck mehr, da vorne is die Schule.“ nimmt mir Sora meine Visionen von ihm als böser Junge. Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Klingeln ins Klassenzimmer. Gut, dass Roxas und Axel schon da waren und uns Plätze besetzt haben, wir sitzen jetzt in den üblichen Vierergruppen zusammen. Auch gut, dass wir keinen normalen Unterricht in der ersten Stunde haben und uns erst erklärt wird, wie alles in den nächsten beiden Wochen abläuft. Der Unterricht findet auf Englisch statt und wird sich aber an unserem Lehrplan orientieren, heißt also für die Kanadier wird es schwieriger. Der Stundenplan bleibt beim Alten, außer dass Japanisch nun Englisch ist, aber das ist ja eh egal. „Well, where have you been so long?“ will Axel wissen, als die Erklärungsstunde um ist. „We`ve overslept“ entgegnet Sora. Ich weiß genau was jetzt kommt. „Sleeping? I don`t believe that. You were probably doing something else“ erwidert Axel. „Nein, ich werde es dich wissen lassen, wenn wir es richtig getrieben haben.“ bin ich diesmal mit der Antwort schneller als Sora. „Hmmm, ich bin schon gespannt.“ gibt mein bester Freund zurück, als ihn plötzlich unsere Englischlehrerin anspricht, die wir gar nicht so richtig bemerkt hatten. „Axel, you surely can say that in Englisch.“ verlangt sie. Gut, dass sie den Satz davor nicht gehört hat. „Yes, I´m so excited.“ entgegnet Axel. „That´s wrong, excited means aufgeregt, auf etwas gespannt sein heißt I´m anxious to something.“ verbessert Sora sofort. „That´s right, what´s your name?“ will sie dann wissen. „Sora, Mrs. … ehhhh what´s your name?“ fragt Sora. „My name is Mrs. Mokun“ fängt sie dann eine langweilige, aber durch Axels und Soras Wortgefechte doch recht interessante Stunde an. Ich frage mich eh, warum Axel es nicht einfach bleiben lässt, Sora is in Englisch doch eh besser, is ja auch klar, schließlich ist es seine Muttersprache. Doch auch in allen anderen Fächern versucht Axel an diesem Tag besser zu sein, als Sora. So oft hat er sich in den letzten Jahren wohl nicht mehr gemeldet, aber Sora liegt eh viel öfter richtig als er. Sogar in Geschichte. „Sora, why do you know so many things about the history of Japan?“ will er wissen, als die Geschichtsstunde und auch unsere letzte für heute vorbei ist. „Because Riku told me a lot about it on our trips and I memorized that“ erklärt Sora. „Perhaps I should pay Riku more attention when he says something.“ entgegnet Axel. „Yes, it would be better for you.“ stimme ich zu, als wir die Schule verlassen. Heute müssen wir uns noch nicht mal gleich trennen, da ich ja mit Sora sein Skateboard kaufen soll und wir da auch in die Innenstadt müssen. „Do you know a good skateshop?“ will Sora von Axel wissen, als wir auf dem Weg sind. „Yes,I can show you one.“ entgegnet Axel. Dann verfallen die beiden über eine Debatte über gute und schlechte Skateboards, über die Axel sogar Roxas vergisst, so dass er zu mir kommt. „Did you talk to Sora`s little brother?" will er von mir wissen. Sora scheint es ihm erzählt zu haben. „No, we forgot him yesterday. But we will talk with him tomorrow.“ erzähle ich. So hat es Sora mir zumindest gesagt. „That´s good.“ findet Roxas. „You know Zach, don`t you?“ will ich dann wissen. „Yes, I do. He is cool. Sorry for that, but he is the big opposite of Sora. Anyhow Sora and Zach are best friends and they were very sad without each other.“ erklärt mir Roxas. Wow, so eine starke Bindung habe ich dann auch nicht mit meiner Schwester, ich meine ich finde es schon schade, dass sie nicht mehr hier wohnt, aber dass ich jetzt sonderlich traurig bin oder so?? Nee, eigentlich nicht, mir reicht´s sie ein oder zweimal pro Jahr zu sehen. „Does Zach know the reason of Sora´s asthmas?“ bin weiter neugierig. „I don´t know. You should ask Sora.“ antwortet Roxas. „Okay, but I have an other question. Is Zach popular at his school?“ erkundige ich mich. Auf diese Antwort bin ich mehr als gespannt. „Yes, he is. Zach is the captain of the school basketball team. Every girl likes him, perhaps some boys, too. But Zachery doesn`t like that he is popular. Sometimes he wishes he was like Sora, a normal pupil with one best and true friend and not so many false friends.“ erklärt Roxas mir. Ein ganz normaler Schüler, mit einem besten, wahren Freund und nicht so vielen falschen??? Ich bin mir sicher Sora wünscht sich manchmal so zu sein, wie Zach es ist. Beliebt, alle wollen sein Freunde sein, doch keiner ist so wirklich am Menschen selbst interessiert, sondern nur an seinem Status. Das würde es bei uns gar nicht geben. Die Erfolge unserer Mannschaften werden nicht so herausgehoben, klar bekommen wir auch Pokale und so, aber nur weil ich der Beste aus dem Kendoteam bin, bin ich nicht der Star der Schule und jeder liebt mich. Die meisten hassen mich sogar, weil ich sie immer geärgert habe oder ärgere. Aber es ist mir egal, es ist nur die Schulzeit, wir werden uns danach doch eh nie wieder sehen. Vielleicht auf einem Klassentreffen, aber sonst? Tokio ist so groß, da muss es schon ein Riesenzufall sein, seine alten Schulkameraden nochmal zu treffen. „Your schoolsystem ist a little bit crazy. Only the good athletes are popular and the other good pupils are waste. Thats very, very silly.“ finde ich. „I know, but nobody can change this. If Sora would live here in Japan since he was born, perhaps he would be more happy than in Canada.“ stellt Roxas eine Prognose auf. „This could be true.“ stimme ich ihm zu, als meine Hand ergriffen wird. „Na habt ihr euer Skatergequassel fertig?“ will ich wissen, als Sora mir zu lächelt. „Ja und wir sind da.“ erklärt Sora, als wir vor einem Laden stehen, der mir bisher noch nie aufgefallen ist. Ich wusste gar nicht, dass der überhaupt existiert. „Hey, kann ich euch helfen?“ will die Frau hinter der Theke wissen, als wir eintreten. Wow, auch noch eine Frau. „Danke, aber ich will mich erst ein bisschen umschauen.“ erklärt Sora. „Wie du möchtest.“ gibt sie noch zurück, als Sora schon zwischen den Regal umher läuft. Wieder fangen Axel und Sora an, über die besten Skateboards zu philosophieren. Ich und Roxas halten uns ein bisschen im Hintergrund, keiner von uns kennt sich wirklich damit aus. „Das ist doch toll. Da oben Sora, guck.“ fordert Axel ihn auf und zeigt auf ein Board, das mir zumindest gefällt. Darauf is ein japanischer Schriftzug und ein tolles Graffiti. „Ja, das is echt cool. Ich glaube das nehme ich für Zach.“ antwortet Sora. Für Zach? Für ihn will er auch ein Skateboard kaufen? „Hast du überhaupt soviel Geld dabei?“ will ich vorsichtshalber wissen. „Sicher, meine Mutter weiß, dass ich mich bei Skatesachen nicht zurückhalten kann, deshalb hat sie mir ordentlich was gegeben.“ erklärt Sora. „Sora´s family has not too less money. Do you know what I mean?“ will Roxas wissen. Anscheinend versteht er schon einige Fetzen Japanisch. „Sora´s family is rich?“ frage ich. „Not rich but the have a pretty penny or two.“ entgegnet Roxas. Heißt also sie sind nicht reich, aber wohlhabend. Hmmm na ja, ich kenne ja sowas nicht, aber Sora scheint doch ganz normal zu sein, auch wenn er mehr Geld hat als ich. „Aber das is es doch jetzt für dich Sora, oder?“ hat Axel ein neues Board gefunden. Wieder ein Schriftzug, diesmal in blau und im Hintergrund ein Graffiti, es sieht dem von Zach sehr ähnlich. „Mhmmm das nehm ich und jetzt sehen wir uns noch die Klamotten an. Holst du mir die beiden Boards runter? Bitte?“ bettelt Sora und setzt seinen Hundeblick auf. Bin mal gespannt ob Axel da widersteht, ehrlich gesagt ich kann es mir kaum vorstellen. Tatsächlich holt er die beiden Boards und trägt sie dann auch noch. Nachdem Sora, dann auch noch Unmengen von Klamotten eingekauft hat, die alle so scharf an ihm aussahen, gehen wir zur Kasse, an der jetzt ein paar kleine Jungen, ein paar Mädchen und noch einige Jugendliche in unserem Alter stehen. „Also, Sora, wenn du das alles bezahlen kannst, musst du ja ganz schön reich sein.“ bemerkt auch Axel, dass bei Sora das Geld wohl nich allzu knapp ist. „Quatsch, ich bin nicht reich. Das meiste Geld, was Mama mir gegeben hat, sind die Preisgelder von den Wettkämpfen, die ich gewonnen habe.“ erklärt Sora. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Roxas wohl auch nicht, sonst hätte er mir kaum von Sora´s familiären Verhältnissen erzählt. „Das müssen ganz schön viele gewesen sein…“ fängt Axel an, als ihm der kleine Junge auffällt, der neben ihm und Sora steht. „Duuu?“ fragt er Sora und zieht an seinem Pullover. „Was denn?“ will Sora überrascht wissen und beugt sich zu dem Kleinen. „Ich kenn dich. Du bist Sora Kent oder?“ bin ich total durcheinander als ich das höre. „Ja, der bin ich.“ antwortet Sora lächelnd. „Was? Sora Kent? Wo?“ drehen sich plötzlich alle die in der Schlange stehen nach uns um. Was wird das jetzt? Ist Sora denn so bekannt? „Können wir ein Foto mit dir machen?“ „Gibst du uns ein Autogramm?“ „Zeigst du uns wie man skatet?“ ist Sora umringt von den ganzen Leuten. „Ähhh… also… wie wär´s wenn ihr einfach nacheinander fragt.“ scheint fast so, als wäre er mit der ganzen Situation hilflos überfordert, denn kaum hat er dass gesagt, reden alle noch mehr durcheinander als vorher. Aber langsam wird mir das zu bunt. „HEY, STOPP, ALLE MITEINANDER.“ beende ich das heillose Geschnatter. „Ihr Kleinen fangt jetzt an zu sagen was ihr wollt.“ „Wir wollen ein Autogramm auf unseren Skateboards.“ erklären sie und geben Sora einen Stift und ihre Boards. „Siehst du, du musst einfach Ordnung schaffen, dann klappt das.“ flüstere ich Sora zu. „Danke.“ gibt er nur zurück und lächelt mir zu. „Wir wollten dich fragen, ob du uns einige Tricks zeigen kannst.“ melden sich dann die Jugendlichen zu Wort. „Sicher, aber heute nicht, ich bin am Mittwoch von 5 bis 7 im Skatepark, gleich da vorne, da kann ich euch was zeigen.“ erklärt Sora, woraufhin sie sich zufrieden verabschieden. „Wir wollen ein Foto mit dir.“ sind dann nur noch die Mädchen übrig und jede fotografiert sich mit Sora per Handy. „Hast du eigentlich schon eine Freundin?“ will ein Mädchen wissen. „Nein…“ fängt Sora an, wird aber sogleich von dem Mädchen unterbrochen. „Wollen wir vielleicht mal was zusammen machen?“ fragt sie. „Nein, auch wenn ich keine Freundin habe, bin ich schon vergeben. Nich wahr Riku?“ wendet er sich an mich, nimmt meine Hand und küsst mich tatsächlich vor den Mädchen. „Oh ja.“ gebe ich, viel zu überrascht für mehr Worte zurück. „Ein schwuler Skater? Irgendwie süß, die beiden.“ kommt es dann tatsächlich von den Mädchen. Ich hoffe, dass wird Sora mal zeigen, dass nich alle Welt gegen schwule Leute is. „Können wir Mittwoch auch kommen?“ fragt ein Mädchen noch. „Zum Mitmachen oder zum Zuschauen?“ will Sora wissen. „Wir wollen nur ein bisschen zuschauen, wir sind noch zu schlecht für die großen Sachen dort.“ entgegnet sie. „Gut, dann schon, bei noch mehr Schülern fall ich noch tot um.“ macht Sora dann, man glaubt es kaum, sogar noch einen Witz. Die Mädchen verabschieden sich und wir sind nun mit dem Bezahlen dran. „Hallo Mr. Kent.“ begrüßt die Verkäuferin Sora. „Mr. Kent? Nix da, da fühl ich mich wie 85, ich bin erst 16, Sora reicht vollkommen aus.“ erklärt er, während sie die Sachen kassiert. „Gut, Sora, meinst du, du könntest mir auch ein Autogramm geben? Das wäre eine gute Werbung für den Laden wenn die Leute wissen, dass du hier warst.“ entgegnet sie dann. „Sicher, ja, aber bin ich denn hier so bekannt?“ will Sora wissen, als er bezahlt. Wow, er hat sage und schreibe drei Tüten voll. So ein Einkauf wäre bei mir wahrscheinlich drin wenn ich 6 Monate mein Taschengeld gespart hätte. „Ja, du bist der Geheimtipp bei den Amateurtunieren in Kanada, ich wollte dich schon immer mal live sehen, aber der Laden wirft nich so viel ab um sich einen Flug nach Kanada leisten zu können. Deshalb hab ich überall Werbung für dich gemacht und all die Wettbewerbe die im Fernsehen übertragen wurden aufgenommen. Schau sie laufen da auf dem Fernseher. Die wenigen Leute die in den Laden kommen, sind verrückt nach dir.“ erzählt uns die Frau. Das is wohl Sora´s größter Fan. Ich schaue mir unterdessen, die Videos an. Ich staune echt, was Sora da alles macht, manchmal sieht es fast so aus als würde er fliegen. Es muss verdammt viel Mut kosten sowas zu machen, wenn er doch nicht nur auf dem Board so tough wäre. „Das kannst du echt alles?“ will ich wissen, nachdem Sora sein Autogramm gegeben und auch noch ein Foto mit der Verkäuferin gemacht hat. „Klar, was denkst du denn? Irgendwie muss ich doch gewinnen.“ gibt Sora frech zurück. „Duuuuu?“ sieht er mich dann zuckersüß an und kommt mir ganz nahe. „Ja?“ frage ich verwirrt. „Trägst du meine Sachen?“ will Sora wissen und drückt mir die drei Taschen in die Hand. „Aber nur weil du´s bist.“ lasse ich mich tatsächlich dazu erweichen. „Dann kochen wir auch ganz, ganz schön am Mittwoch.“ flüstert er mir noch zu, bevor er sich von der Verkäuferin verabschiedet und wir den Laden verlassen. „Sag mal Axel, wenn du den Laden kennst, wieso hast du dann Sora nich gekannt?“ fällt mir ein, als wir auf dem Heimweg sind. „Weil ich ihn bis Sonntag noch nicht kannte. Ich bin sonst immer in den Laden in dem großen Einkaufszentrum gegangen. Aber der hat wegen Umbau geschlossen und Sonntag hat mir ein Typ vom Skatepark von dem hier erzählt und dass Sora da so ne kleine Berühmtheit ist und ich dachte, wir könnten uns den Soratempel ruhig mal anschauen.“ erklärt Axel. „Hättest du mir nicht früher sagen können, dass die mich dort alle mögen?“ fragt Sora. „Nee, sonst wäre es doch keine Überraschung gewesen.“ entgegnet mein bester Freund grinsend, als wir bei dem Haus ankommen in dem sich die Wohnung seines Onkels befindet. Nachdem wir uns verabschiedet haben, laufen wir beide glücklich weiter. Ich weil Sora sich endlich mal über was gefreut hat und Sora eben deshalb. Er nimmt mir sogar eine Tasche aus der Hand und verflechtet stattdessen seine Finger damit. „Und morgen reden wir mit Zach. Wenn ich ihn nochmal versetze reißt er mir den Kopf ab.“ informiert Sora mich. „Ja, ja, morgen vergessen wir ihn nich.“ versichere ich, als wir zu Hause ankommen. Kapitel 23: Zachery ------------------- Kapitel 21: Zachery Sora´s POV Oh mein Gott, war das heute ein Tag. Ich kam mir vor wie ein richtiger Star. Ich musste Autogramme schreiben, Fotos machen und Mittwoch geb ich auch noch sowas wie Unterrichtsstunden. Das war einer der schönsten Tage hier in Japan und jetzt als wir zu Hause sind wird er noch schöner. „Oh my god, Riku, it smells so good.“ fällt mir sofort auf. In der ganzen Wohnung duftet es wunderbar nach Essen. Ein Auflauf, ganz klar mit Käse. „Ich weiß, so riecht es immer wenn Mama kocht.“ erklärt Riku lächelnd. Wow, ein Lob für seine Mama. Ich bin erstaunt, ich war auch so erstaunt, als er ohne zu überlegen seiner Mutter helfen wollte. Ich dachte echt, er hasst sie. „Ah hallo ihr beiden. Ward ihr einkaufen?“ will Riku´s Mama wissen. „Sora war einkaufen. Ich hab zugesehen.“ erklärt Riku. „Er hat fast den halben Laden leer gekauft.“ „Stimmt doch gar nicht. Das sind alles Sachen, die ich brauche und es war mein Geld, wovon ich sie bezahlt habe.“ rechtfertige ich mich. „Sora, is doch okay. Es is nich schlimm, dass du soviel gekauft hast. Die Sachen sehen gut an dir aus.“ entgegnet Riku. Ich weiß schon, dass jetzt meine Wangen wieder rot sind. „Danke.“ nuschele ich nur. „Wie wäre es, wenn du deine Sachen in euer Zimmer bringst und dann kommt ihr zum Essen. Der Gemüseauflauf ist gleich fertig.“ meldet sich Riku´s Mutter wieder zu Wort. „Ja, das machen wir.“ entgegnet Riku, nimmt meine Hand und zieht mich in unser Zimmer. „Wirst du ein paar von den Sachen am Mittwoch beim Kochen tragen?“ fragt Riku, als ich meine neuen Sachen in eine Hälfte von Riku´s Schrank einräume. „Kann ich machen.“ antworte ich lächelnd. Riku mag sie also, ich wusste es. Er liebt die Skatersachen. „Habt ihr nen Schraubenzieher?“ will ich dann wissen. „Wieso das denn?“ fragt Riku verwirrt. „Ich muss die Räder ans Skateboard schrauben. Ich will morgen damit in die Schule fahren.“ erkläre ich. „Ich frag meinen Onkel dann.“ entgegnet Riku. „Aber jetzt gehen wir essen.“ fügt er noch hinzu und zieht mich mit in die Küche. Doch egal was Riku jetzt denkt, ich lasse einfach automatisch seine Hand los. „Was?“ fragt Riku. „Ich… nich vor deiner Mama.“ flüstere ich, doch Riku´s Mutter hat es anscheinend doch gehört. „Es ist in Ordnung Sora. Ich weiß, ich hab bei dir nicht den besten Eindruck hinterlassen, aber du kannst mit Riku tun und lassen was du willst. Es hat Zeit gebraucht und ich musste erst durch die Hölle gehen um es zu verstehen, aber ich weiß, dass ich Riku so lieben muss wie er ist. Und wenn er Jungs mag, dann ist das okay.“ versichert sie mir. Ich kann nicht anders, aber ich muss es einfach akzeptieren, Riku´s Mutter hat einfach eine Art zu überzeugen. „Okay.“ entgegne ich nur, als Riku schon wieder meine Hand nimmt und wir uns setzen. Der Auflauf, den Riku´s Mutter uns dann auftischt ist wirklich fantastisch. Ich freue mich so, dass endlich wieder jemand da ist, der gut kochen kann. Ich meine Riku´s Onkel hat es ja versucht, aber viel mehr als Lasagne konnte er auch nicht. „Das schmeckt so gut.“ schwärme ich. „Danke.“ gibt Riku´s Mutter zurück. „Ohne Fleisch is es ziemlich fad.“ bemerkt Riku, leicht stinkig. „Oh, oh, Riku, bei mir zu Hause gibt’s ganz selten Fleisch. Du wirst wohl ziemlich fasten müssen, wenn du bei mir bist.“ erzähle ich. „Das is nich dein Ernst oder?“ kann er es nicht glauben. „Doch, natürlich. Mum is Vegetarierin und Dad muss auch immer betteln wenn er Fleisch haben will.“ entgegne ich. „Hmmm, dann musst du mir immer was extra kochen, jeden Tag Spagetti mit Hackfleisch, wie wär das?“ hat Riku eine Idee. „Nö.“ lehne ich grinsend ab und esse weiter. „Nö?? Aber dann verhungere ich. Ich brauche Fleisch. Gemüse und so Vegetarierzeugs ist nur was für Frauen.“ ist Riku ganz schön ungerecht. „Danke, jetzt kannst du Mittwoch auf Fleisch verzichten.“ drohe ich ihm. „Nein… bitte… mach irgendwas mit Fleisch. Irgendwas, aber Fleisch muss dabei sein.“ bettelt Riku und setzt nen Hundeblick auf, den ich bei ihm noch nie gesehen habe. „Nee, Gemüsesuppe ist gut oder Kartoffelauflauf. Mhmmmm ohne Fleisch, wie toll.“ schwärme ich. „Soooooraaaa, bitte…. bitte… bitte…“ macht er weiter und kniet sich vor mir auf den Boden. Ich muss darüber mehr als lachen. „Du Spinner, steh auf. Wir machen Lasagne.“ verspreche ich. „Danke.“ freut er sich und küsst mich stürmisch auf die Wange. „Schon gut, schon gut, aber du hilfst mit.“ verpflichte ich ihn. „Klärt ihr mich mal auf, um was es da geht?“ meldet sich Riku´s Mutter wieder zu Wort. „Sora und ich kochen am Mittwoch.“ erklärt Riku. „Ach ja, kochst du öfter, Sora?“ will sie wissen. „Na ja, nur wenn Mum und Dad beide arbeiten. Zachery, mein kleiner Bruder, is nich so der beste Koch, deshalb hat mir Mum ein paar Dinge gezeigt. Mittlerweile is es ziemlich oft so, dass Mum mich einfach so kochen lässt, obwohl sie da ist.“ erzähle ich. „Ohhh ich wünschte Riku würde mir auch mal was kochen.“ seufzt sie. „Du weißt doch was dabei rauskommt. Die Küche ist ein Schlachtfeld und das Gekochte kann man noch nicht mal an Schweine verfüttern.“ entgegnet Riku ehrlich. „Ich weiß, Riku, aber du bist trotzdem ein toller Junge.“ findet seine Mutter und Riku wird tatsächlich rot. „Na, schämst du dich, kleiner bad boy.“ necke ich ihn, doch er streckt mir nur die Zunge raus, ehe er weiter isst. Ich muss bei dem Essen heute, so sehr lachen wie lange nicht mehr. Mit Riku und seiner Mutter macht es richtig viel Spaß. Ich wünschte immer mehr, sie wäre von Anfang an da gewesen und es wäre nicht erst diese unschöne Geschichte passiert. Wir sind gerade mit dem Einräumen der Spülmaschine fertig, als das Telefon klingelt. Riku´s Mutter zuckt sofort zusammen, er scheint es nicht zu bemerken, verabschiedet sich mit einem „ich geh schon“ aus der Küche. „Entschuldigung… aber… was… was hast du?“ will ich vorsichtig wissen, als sich ihre Augen mit Tränen füllen. „Da war niemand dran.“ erklärt Riku, als er plötzlich wieder im Zimmer steht. „Was ist passiert?“ wendet er sich an mich. „Nichts Riku, Sora hat gar nichts gemacht. Das am Telefon, das war ER, ER tut es schon die ganze Zeit heute. ER ruft an und legt einfach auf. Zweimal stand ER vor der Tür und hat Sturm geklingelt. Ich hatte solche Angst.“ bricht alles aus seiner Mutter heraus und sie wirft sich in Riku´s Arme. „Shhh… Mama… es wird alles gut…“ versucht Riku sie zu beruhigen, als es klingelt und ich hochschrecke. „Ich schau mal nach.“ murmele ich nur, gehe zur Tür und will gerade durch den Spion schauen, als ich schon die Stimme von Riku´s Onkel höre. „Shizuna, Riku, Sora, seid ihr da? Macht doch mal bitte auf, ich hab meinen Schlüssel vergessen.“ ruft er, ehe ich schon aufschließe. „Hallo, Riku und seine Ma sind in der Küche. Ihr geht’s nicht gut.“ begrüße ich ihn traurig. Dass es Riku´s Mama dann doch so schlecht geht, hätte ich nie gedacht. „Alles klar. Ich kümmere mich darum.“ verspricht er und schließt die Tür von innen ab. Als wir wieder in die Küche gehen, weint sie immer noch. „Es ist okay, Riku, du kannst jetzt gehen. Ich kümmere mich um deine Mutter.“ schickt er Riku sofort weg. „Aber…“ fängt der an. „Bitte geh jetzt, wir reden morgen nach der Schule.“ erklärt sein Onkel, woraufhin er tatsächlich meine Hand nimmt und wir in unser Zimmer gehen. Sein Weg führt ihn auf den Balkon, wo er sich eine Zigarette ansteckt. Ich wusste, dass er das jetzt macht, die ganze Situation war Stress pur für ihn. Ich stehe etwas abseits, beobachte Riku stumm, weiß einfach nicht was ich jetzt machen soll. Solche Probleme wie er sie hat kenne ich einfach nicht. Wie soll ich dann damit umgehen können? Riku bleibt die ganze Zeit, während er raucht, still, spricht mich nicht an und sieht mich auch nicht an, doch ich bin froh darüber, ich wüsste nicht was ich sagen soll, wenn er von mir Hilfe verlangt. „So kaputt is deine Familie wohl nich oder?“ fragt er schließlich als er fertig ist und wir immer noch keinen Ton miteinander geredet haben. „Nein… also… das heißt nicht, dass deine Familie schlechter ist als meine… ich mag deinen Onkel und deine Mama…“ stammele ich herum. „Is okay Sora.“ stoppt er meine Worte und geht wieder ins Zimmer. Ich folge ihm, schließe die Tür und sehe ihn dann wieder stumm an. Was soll das? Kann er nich Mal mit mir reden? Ich kann es nicht, sowas hab ich einfach nich drauf. „Machen wir uns bettfertig? Ich bin ziemlich müde.“ fängt Riku dann anzusprechen. Es ist zwar erst knapp halb neun, trotzdem stimme ich zu, traue mich einfach nicht, irgendwas dagegen zu sagen. Wir gehen ins Bad, putzen beide Zähne und ziehen uns dann um. Riku verschwendet diesmal keinen Blick an mich, noch nicht mal dazu scheint er Lust zu haben. Er ist früher fertig, als ich, geht schon mal in unser Zimmer, während ich noch auf die Toilette gehe. Als ich dann soweit bin, habe ich einfach keinen Mut zu Riku zu gehen. Ängstlich stehe ich vor der Tür. Was wird passieren, wenn ich hinein gehe? Wird er vielleicht endlich mit mir reden? Wird er seine Gefühle mal raus lassen? Ich habe keine Ahnung, aber ich werde es auch nicht erfahren wenn ich hier ewig vor der Tür stehe. „Sora… kannst du dich hier her legen?“ spricht mich Riku sofort an, als ich mich endlich getraut habe einzutreten. Ich nicke nur und lege mich neben Riku, der sich überraschenderweise an mich kuschelt, sein Kopf ruht auf meiner Brust. Es ist das erste Mal, dass wir das so machen, eigentlich war ich es immer der sich an Riku gekuschelt hat, er strahlt so viel Stärke, so viel Geborgenheit und einfach Glück aus. Aber im Moment fühlt er sich anscheinend ganz anders. Ich streiche ihm durch seine langen Haare, zwirble sie zwischen meinen Fingern und rolle sie darauf auf, als wollte ich Locken drehen. „Wenn meine Haare morgen Schrott sind, gibst du mir dann deine Ballonmütze?“ will Riku plötzlich wissen. Ich muss fast ein bisschen lachen, wie das wohl aussehen würde. „Sicher.“ stimme ich zu und Riku wird für eine Zeit wieder ganz still. „Sora?“ fragt er irgendwann. „Ja.“ antworte ich. „Ich bin so froh, dass du da bist.“ flüstert er. „Ohne dich, da hätte ich jetzt irgendwas kaputt gemacht. Egal was, Hauptsache meine Wut und meine Traurigkeit ist weg. Früher da war es mir egal, da bin ich einfach mit Axel losgezogen und wir haben uns irgendwas genommen. Aber jetzt? Jetzt hab ich dich, du bist da, wenn ich dich brauche und du weißt wann ich dich brauche.“ OMG, hat er das grade echt gesagt? Meine Wangen stehen gerade lichterloh in Flammen. „Riku… ich… erzählst du mir was du gerade fühlst?“ erkundige ich mich vorsichtig. „Ich… ich bin wütend… wütend auf diesen Typen, der denkt Mama gehört ihm. Sie ist meine Mama und sie gehört niemandem. Sie kann machen was sie will und muss nich vor dem Kerl spuren. Wäre ja wohl noch die Höhe, wenn sie das machen würde. Aber ich bin auch traurig. Traurig darüber, dass sie so schlechte Erfahrungen gemacht hat, dass sie das alles mitmachen muss und dass du das alles mitbekommst. Ich dachte eigentlich, jetzt wo ich bei meinem Onkel lebe, bei jemandem dem ich vertraue und respektiere, wird alles gut, aber es kam überhaupt nicht so. Es kam eben alles anders. Ich hab Mama alles verziehen und ich bin glücklich damit, aber es bringt auch Probleme mit sich, wenn sie hier wohnt. Der Typ belagert sie, ich hasse sowas, am Liebsten würde ich ihn verprügeln, aber dann wäre ich nicht besser als er und Mama wäre damit nicht geholfen. Ich möchte ihr so gerne helfen, ich weiß nur nicht wie.“ erklärt Riku. Ich weiß, ich sollte ihm jetzt irgendwas sagen, wie er ihr helfen kann, aber mir fällt nichts Gescheites ein. „Weißt du Riku? Manchmal hilfst du Menschen einfach wenn du da bist. Zum Beispiel, als ich mich zum ersten Mal gegen Jake gewehrt habe, da war ich nur so mutig, weil ich wusste, du bist da und du wirst mir helfen wenn ich nicht mehr weiter komme.“ gebe ich zu, sonst hätte ich ihm doch nie eine runter gehauen. „Ja, Sora, ich glaub du hast Recht.“ flüstert Riku, ehe er sich aufrichtet und mich auf die Wange küsst. Sekunden später scheint er bereits eingeschlafen. Als ich am nächsten Morgen aufwache ist Riku bereits nicht mehr da, er muss schon ewig wach sein, denn seine Schlafsachen liegen schon zusammen gelegt neben dem Bett und seine Schulsachen hat er auch schon gepackt. Ich quäle mich langsam aus den Kissen und gehe mich erstmal waschen und umziehen, bevor ich in die Küche gehe, wo Riku und seine Familie schon frühstücken. Ich will gerade „Guten Morgen“ sagen, als Riku anfängt zu lachen und sich wirklich überhaupt nicht mehr zusammen reißen kann. Ich weiß grad gar nich was los ist, stehe ziemlich doof in der Gegend rum. „Sora, du hattest gestern keine Schlafmütze auf.“ teilt mir Riku mit. Oh nein, jetzt weiß ich, warum er lacht, meine Haare stehen noch mehr kreuz und quer als sonst. „Ahhh nein.“ bin ich nicht imstande mich jetzt zu ihnen zu setzen, gehe stattdessen ins Bad und schaue mich im Spiegel an. Oh my goodness, die Haare sind wirklich schrecklich, wie konnte ich sowas vergessen? Jetzt stehen sie sogar da wo sie sonst glatt sind ab, es sieht aus als hätte ich in ne Steckdose gefasst. Haargel, ich brauche Haargel, sofort. Blitzschnell bin ich an meinem Kulturbeutel und krame danach. Da is es ja, mein absolutes Notfallteil, normalerweise brauch ich das nich, aber jetzt? So kann ich unmöglich zur Schule gehen, wenn mich schon Riku auslacht. „Na schaffst du´s deine Haare zu bändigen?“ kommt Riku´s Mutter zur Tür herein. „Na ja…“ murmele ich nur. Eigentlich hat mir dieses verdammte Gel gar nichts gebracht, die Haare stehen noch mehr ab. „Gib mir mal das Gel.“ fordert sie dann. Ich komme ihrer Forderung nach, gebe ihr die Tube und lasse mich dann auf einen Hocker verfrachten der im Bad herumsteht. „Kannst du sowas auch? Wenn sie jetzt noch weiter abstehen bleib ich hier.“ warne ich sie gleich vor. Ich weiß nich woher das jetzt kommt, aber ich musste das einfach wissen. Meine Haare sind mir total wichtig, wenn sie nich richtig sind gehe ich nie weg. „Keine Sorge, Sora, ich habe eine Lehre als Friseuse angefangen, bevor Riku dann gekommen ist. Und Frauen können sowas eh immer.“ erklärt sie mir. „Da wär ich mir nich so sicher. Meine Cousine Kairi hat meine Haare schon öfter verunstaltet.“ erzähle ich, während sie das Gel verteilt. „Vielleicht hat deine Cousine nur andere Vorstellungen davon was dir steht und was nicht.“ entgegnet Riku´s Mutter. „Hmmm, ich weiß noch einmal hat sie mir die Haare glatt geföhnt, alles hing einfach nur herunter. Es sah schrecklich aus, aber ihr hat es gefallen.“ antworte ich. „Siehst du, jeder Mensch hat nun mal seinen Geschmack und jetzt guck mal in den Spiegel.“ bittet sie mich. Doch das hätte sie gar nich zu sagen brauchen ich bin sofort beim Spiegel und ich muss sagen sie hat wirklich ganze Arbeit geleistet. Es sieht aus wie immer, alles total ordentlich, nichts steht zu weit ab oder ist zu glatt, eben genau richtig. „Danke.“ freue ich mich, umarme sie und küsse sie auf die Wange. Sie sieht mich ziemlich durcheinander an, ich stehe genauso daneben. Was hab ich grade gemacht? Das war mehr ein Reflex, dasselbe mache ich bei meiner Mutter wenn sie mir geholfen hat oder sonst was, aber bei einer Fremden? Was denk ich mir nur? „Tut mir Leid.“ nuschele ich. „Nein, Sora, das muss dir nicht Leid tun. Ich war nur überrascht.“ erklärt sie. Ich nicke nur noch, ehe wir wieder in die Küche gehen. „Oh Mann, jetzt hab ich gar nichts mehr zu lachen.“ resigniert Riku sofort. „Das wirst du auch nie wieder haben. Es gibt keine Nacht mehr ohne die Mütze.“ enttäusche ich ihn und fange dann an zu essen. Leider muss ich mich ziemlich beeilen, weil diese Haaraktion ganz schön Zeit beansprucht hat. Wir sind schon fertig und wollen gerade los, als Riku mich nochmal mit in unser Zimmer zieht. „Weißt du ich hab da noch was für dich.“ teilt er mir mit. Häh? Was kommt denn jetzt. „Weil du gestern so sehr für mich da warst und immer ganz cool warst, hab ich dir was gemacht.“ spricht Riku weiter und kramt in seinem Schrank. „Ich dachte du willst es heute mal ausprobieren.“ fährt er fort und hält mir mein neues Skateboard vor die Nase. „OMG, Riku, du hast die Räder angeschraubt. Oh Gott, ich liebe dich.“ bin ich ganz aus dem Häuschen und umarme Riku stürmisch. „Wow, da kommt wohl das Skatertemperament aus dir.“ witzelt er sofort. Aber es ist mir schnuppe was er jetzt denkt, sowas hat noch nie jemand für mich gemacht. Nie hat jemand an sowas unbedeutendes gedacht, wenn er so große Probleme hat wie Riku. „Komm, ich will damit in die Schule fahren.“ teile ich ihm dann mit, nehme seine Hand und das Board und wir verlassen die Wohnung. Kaum draußen bin ich auch schon auf dem Brett und fahre ein wenig voraus, während Riku gemütlich hinter mir läuft. „Das is Wahnsinn, Riku, es fährt sich toll.“ rufe ich ihm zu, als ich eine Bank erspähe, über die ich dann mit dem Board rutsche. „Sora, OMG, tu das nie wieder.“ ist Riku plötzlich total um mich besorgt. „Was denn? Das war doch nur was Kleines, was hast du denn?“ verstehe ich überhaupt nicht was er will. „Ich hab Angst wenn du das ohne Schützer machst und ohne Helm. Ich will nich, das dir was passiert.“ erklärt er mir ehrlich. Ohhhhh wie süß, er macht sich so große Sorgen. „Gut, dann fahr ich jetzt nur noch. Ist das okay?“ will ich wissen. Ihm jetzt noch mehr aufzuhalsen wäre ja doch nicht gut, er hat genug mit seiner Mutter zu tun. Riku nickt nur, ehe ich wieder anfange zu fahren und er hinter mir läuft. Es ist zwar ziemlich langweilig ohne Tricks, aber es muss sein. Diesmal sind wir pünktlich in der Schule und es gibt ne kleine Überraschung. Wir bekommen, wie die japanischen Schüler, Schuluniformen. Ich weiß ich mag Riku´s Uniform, aber ich eben nur an ihm, ich wollte nie selber eine. Wenigstens weiß ich jetzt, warum wir bei den persönlichen Angaben die Kleidergröße angeben mussten. „Na Sora, jetzt werden wir bald Zwillinge.“ scherzt Riku, als Roxas schon zur Anprobe weg is. Gut, dass sein Nachname der Erste im Alphabet ist und ich mir die Uni an ihm erstmal angucken kann. „Ich will keine Uniform.“ entgegne ich ernst. „Häh? Ich dachte du magst sie.“ versteht er mich nicht. „Ja, ich mag sie, an dir. Aber an mir wird das Ding aussehen wie wer weiß was. Aber bestimmt sieht sie nicht gut aus.“ gebe ich zurück. „Ach komm, jetzt mach dir doch nich so nen Kopf. Es ist nur ne Uniform, wir haben sie alle an, is doch nich schlimm sowas. Du bleibst immer noch der Gleiche, auch wenn du keine coolen Skaterklamotten mehr anhast.“ schaltet sich Axel ein. Ich weiß ja, er hat Recht, aber diese Kleidung, das is bei uns ein Statussymbol, nachdem sich deine Freunde richten. Sie zu verlieren ist irgendwie komisch. „Hey, and what do you think?“ ist Roxas plötzlich wieder da. Jetzt hat er die schwarze Hose, ein weißes Hemd, dazu eine Jacke und ne Krawatte an. Es ist komisch ihn so zu sehen. Ohne seine sonst so lässigen Klamotten, jetzt wirkt er so erwachsen. „It looks good.“ entgegnet Riku. „Yes, it looks even very good.“ weitet Axel das Kompliment noch aus. „And you Sora? What do you think about it?“ wendet sich Roxas dann an mich. „Hmmm it looks strange. For me it´s normal, that you wear your airy clothes and now you have a uniform. It´s very unordinary.“ kann ich mich unmöglich verstellen. „It´s okay, it will be also difficult to see you without your skaterclothes.“ stimmt Roxas mir zu. Ich nicke nur, ehe ich mich umsehe, fast alle die vor mir im Alphabet kommen sind schon wieder hier. Es kann sich nur noch um Minuten handeln bis ich dran komme. Aber ich will die Uniform nich anziehen, sie passt mir überhaupt nicht. „Hey Sora, jetzt zieh doch nicht so ein Gesicht. Es ist nur für die Schule. Wenn du zu Hause bist, kannst du wieder deine sexy Skaterklamotten anziehen.“ versucht Riku mich aufzuheitern. „Hmmm.“ grummele ich nur. „Sora, du bist der Nächste.“ spricht mich plötzlich einer meiner Mitschüler an. Ich stehe wie gelähmt auf und gehe in den Nebenraum, wo eine kleine Kabine aufgebaut ist. Ich bekomme die Uniform von meiner Lehrerin, nehme sie leidig entgegen und gehe in die Kabine. Darin schäle ich mich aus meinen Klamotten, lasse mir ewig Zeit bis ich die Uniform anziehe und in den Spiegel gucke. Das ist doch so scheiße. Ich sehe aus wie wer weiß was. Ich weiß nur eins, das im Spiegel bin nicht ich. „Sora, what are you doing? You are already ten minutes in the cabin.“ spricht mich die Lehrerin irgendwann an. „I´m ready now.“ gebe ich zurück und ziehe traurig den Vorhang zurück. Meine anderen Klamotten lege ich noch zusammen, ehe ich ins Klassenzimmer zurückkehre. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, setze ich mich wieder neben Riku und stopfe meine Klamotten in meinen Rucksack. „It looks great, Sora.“ fängt Roxas dann an. „Sure, and my grandpa is Santa Claus.“ gebe ich zurück. „You are saying nonsense, it looks really great.“ pflichtet ihm auch Axel bei. Nur Riku hält sich vornehm zurück, er mustert mich nur immer wieder von oben bis unten. „Na sag schon, dass es dir nich gefällt.“ fordere ich ihn auf. „Ganz im Gegenteil, es sieht super aus.“ entgegnet er. „Genau, deshalb hast du auch solange gebraucht um mir das zu sagen.“ bin ich leicht beleidigt. Soll er doch wenigstens sagen, wenn es ihm nicht gefällt, mir gefällts doch auch nich. „Na ich musste mir erstmal alles angucken, das geht eben nicht so schnell. Es sieht wirklich gut aus, Sora und jetzt setz mal ein Lächeln auf. Guck dich doch mal um, jeder läuft so rum, also wird dich keiner auslachen.“ weiß Riku genau um was es mir geht. Mein erster Gedanke war natürlich, die lachen dich aus. „Wirklich nicht?“ frage ich leise. „Ganz klar nein, aber die sind bestimmt neidisch, weil du am Besten mit der Uni aussiehst.“ schmeichelt er mir ein weiteres Mal, was meine Wangen wieder erröten lässt. „Danke.“ antworte ich grinsend, als Jake der Letzte im ABC zurückkommt. Er sieht ja sowas von lächerlich mit der Uniform aus, würde ich sie nicht auch tragen würde ich jetzt laut los lachen. „Da is wohl jemand genau so erfreut wie du.“ hat auch Riku bemerkt, dass Jake die neuen Klamotten gar nicht behagen. „Hmmmm, kann sein.“ entgegne ich, während der Lehrer für die nächste Stunde herein kommt und mein erster, uniformierter Tag beginnt. Es ist anfangs noch komisch, sich um zu sehen und alle Leute in der gleichen Kleidung zu sehen, aber im Laufe des Tages wird es immer normaler und ich verstehe gar nicht warum ich mich anfangs so dagegen gesträubt habe. Als wir an diesem Tag zu Hause ankommen sind Riku´s Onkel und seine Mutter nicht da, aber sie haben uns nen Zettel geschrieben, dass sie etwas erledigen und wir uns ne Pizza bestellen sollen. Damit sitzen wir nun vor dem Laptop von Riku´s Onkel und warten auf Zach. Ich bin viel zu pünktlich eigentlich haben wir uns erst in 20 Minuten zum Videochat verabredet aber ich konnte nicht mehr abwarten. Zach wohl auch nicht, denn er kommt einige Moment später online. „SORA, hey, oh ich freu mich ja so. Hallo Riku. Guten Appetit, euch zwei.“ wünscht er uns freudig. „Danke, Zachery und wie geht’s?“ will ich wissen. „Gut, jetzt wo ich dich endlich mal wieder sehe. Na ja Schule is so lala wie immer bei mir halt. Aber jetzt rutsch mal ein Stück zur Seite, ich will Riku begutachten.“ fordert er mich dann auf. „Du, Sora ist dein Bruder eigentlich auch schwul?“ will Riku von mir wissen. „Keine Ahnung, frag ihn doch. Er hört ja alles mit, du Schlauberger.“ gebe ich zurück. War ja sehr klug mich zu fragen, wo Zach doch direkt vor seiner Nase sitzt. „Also bis jetzt bin ich es noch nicht.“ beantwortet Zach schließlich die Frage. „Du bist ganz schön groß oder?“ „Ja, wieso?“ fragt Riku. „Spielst du Basketball? Du würdest nämlich nen guten Player abgeben.“ erklärt mein Bruder. War ja klar, er denkt immer nur an Basketball. „Nein, ich bin in allen Sportarten, außer Kendo, total unbegabt.“ entgegnet Riku sofort. „Schade, aber wir können ja üben, wenn du bei uns bist. Wir haben nen Korb in unserem Garten.“ erzählt Zach weiter. „Und habt ihr auch ne Rampe oder so?“ will Riku wissen. „Nee, wieso das denn?“ ist Zach irritiert. „Na ja, du hast was zum Üben, aber Sora nicht. Findest du das nicht ziemlich ungerecht?“ stellt er nun die Anschaffungen meines Vaters in Frage. Doch ich hab mich längst daran gewohnt, dass Vater sich mehr für Zach und seine Basketballkarriere interessiert, als für mich und mein Skaten. Ich meine, immerhin ist er ziemlich dicke mit Zach´s Coach und kennt Basketball deshalb viel besser als Skaten. „Hmmmmm, das ist Dad´s Ding. Um ehrlich zu sein, er hasst es das Sora keine „anständige“ Sportart macht, sondern skatet. Rumhampeln mit nem Brett nennt er das öfter. Er war noch bei keinem von Sora´s Wettkämpfen dabei.“ nimmt Zach auch hier kein Blatt vor den Mund. „Echt? Du hast mir nie erzählt, dass du dich mit deinem Vater nicht gut verstehst.“ fällt Riku ein und er wendet sich an mich. „Ist ja auch nicht so, nur wenn es um Sport geht, sonst sind wir ein Herz und eine Seele.“ antworte ich, als Zach´s Gesicht plötzlich verschwindet und dafür ein Fellknäuel, eine Zunge und süße Knopfaugen auftauchen. „T.K.“ freue ich mich, als ich meinen Hund sehe. „T.K?“ wundert Riku sich, doch das geht in dem Gebelle unter. T.K. ist kurz davor den Bildschirm abzulecken, als Zach ihn hoch nimmt und auf den Boden stellt. Doch kaum einen Moment später ist er wieder da, genauso aufgedreht wie vorher. „Wartet, ich bringe ihn kurz raus.“ teilt uns Zach mit und verschwindet. „Also wer ist T.K?“ will Riku dann wissen. „Mein Hund, es ist ein Westie. Ich hab ihn zum 6. Geburtstag bekommen und er war lange sowas wie mein bester Freund. Das Beste aber ist, dass er voll süß ist.“ entgegne ich. „Und er vermisst dich ganz schön.“ sieht es auch Riku. „Ich ihn auch, genauso wie ich Mum, Dad und Zach vermisse.“ gebe ich zum ersten Mal zu, dass ich doch ganz schön oft an zu Hause denke. Auch wenn es hier echt schön ist mit Riku, Roxas und Axel, zu Hause ist eben zu Hause. „Hey, du wirst sie doch bald wieder sehen.“ ist Riku sofort für mich da und streichelt mir über die Wange. „Ich weiß.“ gebe ich zurück und küsse ihn sanft auf die Lippen. Er erwidert so wie immer, verlangend, aber trotzdem nicht zwingend. Ich liebe es wenn er so ist, komme nur zu gerne seiner Aufforderung nach, als er über meine Lippen leckt. Er ist gerade dabei meine Zunge anzustupsen, als Zach sich wieder meldet. „Hey, ne Peepshow will ich nich sehen.“ informiert er uns. Ich löse mich erschrocken von Riku, meinem Bruder sowas zu zeigen ist echt komisch. „Schade, ich hätte sie dir gerne gezeigt.“ ist sich Riku um keine Antwort zu schade. „Tja, Sora macht aber bei sowas nicht mit.“ gibt Zach sicher zurück. „Wenn du wüsstest was Sora schon alles mitgemacht hat.“ macht Riku Zach neugierig. „Ach ja was denn?“ will der tatsächlich wissen. „Also weißt du, als wir unseren Ausflug in die Berge gemacht haben, da hat Jake, dafür gesorgt, dass wir nicht zusammen auf ein Zimmer kommen. Sora hat dann meinen besten Freund Axel geküsst, nur damit Jake die Lehrerin holt. Aber Sora hat ihr dann das Lügenmärchen aufgetischt, dass Jake ihn küssen wollte und dann haben wir die Zimmer getauscht. Und dann bei unserer Abschlussparty, da hat er die ganze Zeit eng mit mir und Axel getanzt und beim Flaschendrehen hat er Axel wieder geküsst. Aber das Beste kommt erst noch...“ lasse ich Riku bis hierher erzählen. Bin ja mal gespannt was jetzt kommt. „... eines Nachts haben wir uns raus geschlichen zu den heißen Quellen im Wald und dann haben wir gesehen, wie mein Lehrer eure Lehrerin gefickt hat und Sora hätte sich fast übergeben aber dann als wir in den heißen Quellen saßen da hat er...“ lege ich Riku schnell meine Hand auf den Mund. Er wird es doch nicht wagen ihm das zu erzählen. „... mir... runtergeholt...“ bringt er doch irgendwie heraus. „WAS?“ fragt Zach laut. „Ja und als wir wieder bei mir waren, haben wir es uns gegenseitig mit dem Mund gemacht.“ hat Riku meine Hand abgeschüttelt und redet gerade raus. „Spinnst du? Das sind intime Details, das geht niemanden was an.“ mache ich Riku zur Sau und stürze mich auf ihn. „Wag es nicht sowas nochmal zu erzählen.“ will ich ihm einschärfen, als ich über ihn knie und ihn zu Boden drücke. „Hmmmm wie willst du mich denn zwingen?“ fragt Riku herausfordernd. „In dem ich niemals mehr für dich koche und niemals meine Skaterklamotten anziehe.“ gebe ich zurück. Ich hasse es echt, wenn er einfach irgendetwas sagt, was ich gar nicht will. „Das hältst du nicht durch. Genauso wie ich es nicht durchhalte.“ erwidert Riku, richtet sich ohne Probleme auf und küsst mich. Oh Mann, diese Lippen lassen meine ganze Wut sofort verschwinden, was tut Riku nur mit mir? Grade war ich noch voll sauer und jetzt spiele ich mit seiner Zunge. „HEYYYY KEINE PEEPSHOW!!!!“ beschwert sich Zach erneut. Doch in dem Moment ist es mir egal, ich mache einfach weiter. „HALLOOOO ICH BIN NOCH DA.“ hören wir Zach weiterhin. „Komm schon, lass deinen Bruder nicht so leiden.“ ist es schließlich sogar Riku der dem Ganzen ein Ende setzt. „Siehst du, Riku weiß wenigstens wann man aufhören sollte.“ pflichtet Zach ihm sofort bei. „Is ja gut.“ bin ich ein bisschen beleidigt. „Hast du das eigentlich echt gemacht? Das was Riku da erzählt hat?“ will Zach dann wissen. „Hmmmm, ja, schon.“ gebe ich etwas schüchtern zu. Mit ihm hab ich noch nie über Sex oder der gleichen gesprochen. „Und wie wars?“ fragt mein Bruder dann. „Ist das dein Ernst?“ will Riku wissen. Zach nickt nur. „Hast du noch nie? Du bist doch schon 15.“ wundert er sich. „Wir treibens nicht alle schon mit 13 so wie du.“ erwidere ich und verpasse Riku eine Kopfnuss. „Hätte ja sein können. Dein Bruder scheint lockerer als du am Anfang.“ erklärt Riku. „Trotzdem hatte er noch keine Freundin.“ erzähle ich. „Wieso denn nicht? Ich dachte du bist der Schulstar.“ versteht Riku es nicht. „Eben genau deshalb. Die wollen mich alle nur weil ich der Star bin, niemand sieht wie ich wirklich bin.“ meldet sich Zach, dann selbst zu Wort. „Na ja, solange du noch nicht hast wird Sora dich bestimmt mit unseren Storys auf Trab halten.“ antwortet Riku grinsend und schaut mich an. „Erzähl ihm doch wie es war.“ fügt er leise hinzu. Hmmm, eigentlich rede ich mit meinem Bruder nicht über sowas, aber man kann ja mal ne Ausnahme machen. „Na gut, also Zach, das erste Mal damals in den heißen Quellen, also mit der Hand, das war ganz schön komisch. Aber es hat sich trotzdem gut angefühlt und als ich dann gekommen war, war ich so erleichtert wie lange nicht mehr. Und dann mit dem Mund, das war toll, Riku stöhnt so sexy, wenn es ihm gefällt und er schmeckt echt lecker.“ bin ich plötzlich so locker um es ihm wirklich zu erzählen. „Na ja, so genau wollte ich es dann auch nicht wissen, aber trotzdem schön, dass du mir mal sowas erzählst. Also ich muss dann mal zum Basketballtraining. Du kannst dich ja mal wieder melden oder ich.“ verabschiedet sich Zach dann. „Ja, okay, bye, bye und grüß Mama und Papa von mir.“ entgegne ich. „Mach ich, bye, Sora, bye Riku.“ antwortet er. „Sayonara Zach.“ sagt auch Riku „tschüß“ ehe Zachs Bild verschwindet. „Jetzt is er weg.“ seufze ich und mache den Laptop aus. „Ja, aber du kommst doch bald wieder zu ihm und ihr könnt euch schreiben oder nochmal so miteinander reden. Sei nicht so traurig, da bekommst du Falten.“ baut Riku mich wieder mal auf. Ich muss sofort darüber lachen, ich und Falten. „Lachst du mich etwa aus?“ fragt Riku verschmitzt. „Na warte.“ mit diesen Worten fängt er an mich gnadenlos zu kitzeln, ich winde mich unter ihm, lache ununterbrochen, bis es plötzlich an Riku´s Tür klopft. Er hört auf mich zu kitzeln, geht stattdessen zur Tür. Wer ist das? Eigentlich sind wir doch alleine zu Hause. „Riku, ich möchte gerne mit dir reden. Du kannst selbst entscheiden ob du Sora mithören lassen willst.“ erklärt Riku´s Onkel, der anscheinend gerade nach Hause gekommen ist. „Ja, natürlich. Komm Sora.“ erwidert er ohne auch nur einen Moment zu zögern. Dass er mir so sehr vertraut gefällt mir total. Ich stehe vom Bett auf, gehe mit Riku und seinem Onkel in die Küche, wo seine Mutter am Tisch sitzt. Sie sieht immer noch nicht so richtig gut aus, das Ganze nimmt sie wirklich mit. Kapitel 24: Riku, mal anders ---------------------------- Kapitel 22: Riku, mal anders „Hallo ihr zwei.“ begrüßt sie uns. Wir grüßen zurück, ehe wir uns zu ihr setzen und sich auch Yaozi zu uns gesellt. „Also was ist los?“ fragt Riku. „Du hast ja sicher gemerkt, dass deine Mutter nicht so glücklich mit der Situation ist.“ fängt Rikus Onkel an. „Ja, ich wäre es auch nicht, wenn mir so ein Typ auflauern würde.“ antwortet Riku. „Genau, deshalb wollten wir dir sagen, wird sie vorerst zu unserer Mutter ziehen, nach Osaka.“ erzählt Yaozi. „WAS? Aber das ist total weit weg.“ versteht Riku warum die Beiden reden wollten. „Ja, ist es, aber Riku, es ist am Besten so. Hier wird sie der Typ ewig verfolgen. Sie muss einfach Abstand gewinnen.“ erklärt sein Onkel. „Wieso gehen wir nicht einfach zur Polizei und zeigen ihn an?“ will mein Freund wissen. „Ach mein Kleiner, weißt du wie viele Anzeigen da eingehen, bis die sie bearbeitet haben vergehen Wochen, wenn nicht Monate. Das halte ich einfach nicht aus. Es tut mir Leid.“ entschuldigt sich seine Mutter. „Ach Quatsch, dir muss es nicht Leid tun. Dem Typ wird es Leid tun wenn ich mit ihm fertig bin.“ gibt Riku wütend zurück und will schon aufstehen, doch ich halte ihn zurück. Riku würde gegen so jemanden nichts ausrichten, ich weiß noch wie er bei Axel gezittert hat, als wir ihn zusammen geschlagen gefunden haben. Er hat befürchtet, dass Axel´s Vater kommt, in jeder Minute in der wir dort waren hatte er Angst. „Nicht Riku, du würdest nichts ausrichten können. Du hast Angst vor solchen Leuten, als wir Axel gefunden haben, hast du vor Furcht, sein Vater könnte kommen, wie verrückt gezittert. Meinst du nur weil es jetzt deine Mutter ist, wird es anders sein? Tut mir Leid, aber so stark bist du wirklich nicht.“ rede ich ganz offen mit ihm. „Ich... aber ich will nicht dass du gehst.“ erklärt er und sieht nach unten. Seine Haare bedecken zwar nun sein Gesicht, aber ich bin mir so sicher dass er weint, was mir auch sein Schluchzen, kaum einen Moment später bestätigt. „Wir haben uns doch gerade erst wieder versöhnt. Ich... brauch dich doch...“ ist er so ehrlich wie noch nie. Riku´s Mutter steht auf, kommt zu ihm und nimmt ihn in den Arm. Es sieht komisch aus, da Riku größer als seine Mutter ist, aber er lässt sich tatsächlich so weit gehen, dass er einfach weint. Er achtet gar nicht mehr auf seine Umwelt nur seine Mutter zählt im Moment. „Das weiß ich doch, Riku. Und ich brauche dich auch, aber es geht zurzeit noch nicht. Versteh doch, die ganze Situation nagt an meinen Nerven und mit dir brauche ich noch genug davon. Lass mich eine Weile nach Osaka, ich komme doch auch zurück.“ versichert sie. Riku bleibt weiterhin stumm, heult nur noch vor sich hin. Ich hab ihn noch nie so emotional gesehen, eine ganz neue Seite an ihm. „Pssst Sora, sag doch auch mal was dazu. Geh hin, tröste Riku mit. Er braucht dich.“ flüstert mir Yaozi zu. Ich stehe auf, weiß zwar nicht recht was ich machen soll, aber jetzt stehe ich da. Na toll und jetzt? Es dauert noch eine Weile bis mir was einfällt. „Riku, hey hör zu.“ rede ich ihm ganz leise ins Ohr. „Lass deine Mutter gehen. Ich zeig dir in der Zeit wie man kocht und du kochst ihr dann eine der besten Lasagnen der Welt. Also bitte lass sie gehen.“ Es vergehen einige Minuten, bis er den Kopf langsam zu mir dreht. „Meinst du das schaffe ich?“ fragt er leise. „Ganz sicher schaffst du das.“ versichere ich ihm. „Gut, dann lass ich dich gehen. Mama, ich hoffe die Situation klärt sich wenn du in Osaka bist.“ wendet er sich dann an seine Mutter. Sie fällt ihm um den Hals. „Danke, Riku, vielen Dank. Ohne deine Zustimmung wäre ich nie gefahren.“ erklärt sie. „Was? Warum denn nicht?“ will Riku wissen. „Du bist mir am Wichtigsten, ohne deine Zustimmung geht es einfach nicht.“ antwortet sie und sieht Riku in die Augen. Es dauert bestimmt zehn Minuten bis die zwei dann wieder voneinander lassen. „Danke, Stöpselchen.“ kommt Riku dann zu mir und küsst mich auf die Wange. „Ach Quatsch, für was denn?“ tue ich die ganze Sache ab. „Ohne dich hätte ich Mama nicht gehen lassen. Ich revanchiere mich irgendwann, versprochen.“ entgegnet er. Ich muss fast darüber lachen, er will sich revanchieren? Er hat mir schon so viele gegeben und gezeigt, er muss es garantiert nicht tun. „Riku, wir werden morgen früh abreisen. Ich bleibe die nächsten beiden Tage. Ich möchte, dass ihr nach acht auf keinen Fall mehr rausgeht oder jemanden die Tür öffnet. Es ist egal wie oft er klingelt, lasst einfach niemanden rein. Der Exfreund deiner Mutter soll möglichst lange nicht wissen, dass sie nicht mehr da ist, also benehmt euch am Besten so wie immer, vergesst jedoch auf keinen Fall die Tür abzuschließen, früh und abends nicht. VERSTANDEN?!“ schärft uns sein Onkel ein. Er sollte echt zur Armee gehen, so einnehmend wie er manchmal ist. „Ja, alles klar, aber wieso schon morgen?“ fragt Riku traurig. „Es muss so schnell wie möglich sein. Wenn wir lange überlegen, wird er doch etwas merken.“ erklärt Yaozi. „Ihr müsst euch auch heute schon verabschieden, wir werden früher als ihr aus der Wohnung sein.“ fügt er noch hinzu. Na super, Riku wird ganz schön dran zu knabbern haben und morgen will ich auch noch in den Skatepark und wir wollen kochen. „Dann würde ich sagen, wir sagen jetzt auf Wiedersehen und gehen dann schlafen, oder hast du noch was vor, Sora?“ wendet Riku sich ganz normal an mich. Nichts erinnert an den weinenden Jungen von eben. „Ähhh, nein.“ antworte ich verdattert. Es dauert wirklich lange bis Riku und seine Mutter fertig sind. Er hat sich sogar von ihr küssen lassen, ich fand das unheimlich süß. Dann hat sie sich von mir verabschiedet, nochmal bedauert, dass wir so einen schlechten Start hatten und dass ich gut auf Riku aufpassen soll. Danach haben wir uns bettfertig gemacht und jetzt liegen wir im Bett, doch diesmal nicht kuschelnd, nein, Riku hält mich fest umklammert, als wäre ich sein Teddy. „Du, Riku, alles in Ordnung?“ frage ich. Doofe Frage, er hat sich gerade auf ungewisse Zeit von seiner Mum verabschiedet. Natürlich ist nichts in Ordnung. „Nur wenn du mich fest hältst. Die ganze Nacht lang.“ bettelt er leise und ohne mir in die Augen zu sehen. Wow, von Riku sowas zu hören ist ja wie das achte Weltwunder, aber ich freue mich auch darüber ihm etwas zurückgeben zu können. „Natürlich, mache ich das.“ versichere ich und klammere mich an Riku. „Schön, danke, Sora.“ gibt er müde zurück und fällt kurze Zeit später schon in einen unruhigen Schlaf. Ich frage mich echt wie er das jetzt einfach kann. Ihm müssen doch tausende von Gedanken durch den Kopf jagen, aber er schlummert seelenruhig. Bei mir dauert es wirklich lange, bis ich auch endlich einschlafe. Als sich Riku unter mir bewegt werde ich wieder wach. Ich sehe zum Fenster, es ist noch tiefste Nacht. Riku sitzt an der Bettkante, stützt seine Ellbogen auf seine Beiden und vergräbt sein Gesicht in seinen Händen. „Riku?“ frage ich, setzt mich auf und lege ihm eine Hand auf die Schulter. „Sora.“ schreckt er kurz auf. „Es ist nichts, schlaf weiter.“ „So ein Quatsch. Dir geht’s nicht gut, das sieht ein Blinder. Also woher weht der Wind? Ist es wegen deiner Mutter? will ich wissen und rutsche neben ihn. „Nein, ich... ach es ist doch alles total dumm.“ schimpft er plötzlich, lässt seine Hände sinken und schaut mich an. OMG, was soll das jetzt nur? Ich verstehe ihn im Moment noch überhaupt nicht. „Was ist dumm?“ frage ich ruhig. „Alles, denk doch mal nach. Zuerst geht mein Vater mit meiner Schwester in ein anderes Land. Ich streite mit Mama fast täglich, wegen irgendwelcher Kleinigkeiten. Dann bin ich ihr so zu wider, dass sie mich sogar raus wirft. Irgendwann behandelt sie ihr Lover schlecht, ich vergesse alles was sie je getan hat, für mich zählte nur noch der Gedanke sie da rauszuholen. Und jetzt? Jetzt geht sie auch noch, ich hab wieder jemanden verloren und irgendwann wirst du auch fort sein. Ich will das alles nicht.“ erklärt er und sein Blick wandert erneut in Richtung Boden. Er weint, schrecklich große Tränen der Verzweiflung. OMG, ich glaube ich heule auch gleich, wo ist nur dieser ach so starke Junge hin, den ich kennen gelernt habe? „Komm mal her.“ versuche ich ihn irgendwie in den Arm zu nehmen. Doch letzten Endes landet sein Kopf auf meinem Schoß und er sieht mir direkt entgegen. „Hör mal zu, du im Moment echt weicher bad boy.“ fange ich an, streiche ihm die lästigen Ponysträhnen aus dem Gesicht und wische ihm über die Augen. „Ich weiß nicht wie das mit deinem Vater war, aber bei deiner Mutter bist du garantiert nicht an allem Schuld, so denkst du nämlich. Deine Mutter und du ihr habt schon so lange gestritten, kein Wunder, dass es mal eskaliert ist. Und dass sie jetzt geht, das macht sie nur um dich zu beschützen, denn insgeheim hat sie Angst, der Typ würde dir was tun.“ erkläre ich ihm und wische seine immer wieder neuerlichen Tränen weg. „Und ich, Riku, ich muss ja zwangsweise wieder gehen, aber das heißt nicht, dass ich nicht wieder kommen kann.“ füge ich noch hinzu und streichle ihm durch die von den vielen Tränen nassen Haare. Er sagt eine Weile gar nichts, lässt sich wahrscheinlich meine Worte durch den Kopf gehen. „Und du kommst echt wieder?“ will er irgendwann wissen. „Wenn ich die Möglichkeit hätte würde ich gar nicht von hier weg wollen, aber das geht nicht.“ entgegne ich, doch von Riku kommt nur ein leises Lachen. „Auch wenn du es nicht zugibst, du hast Heimweh und du würdest nie freiwillig hier bleiben. Aber ich liebe dich dafür, dass du mich so liebevoll tröstest.“ gibt er zurück, setzt sich auf und küsst mich sanft und kurz auf die Lippen. „Tut mir Leid, wenn ich dir nicht das geben kann was du brauchst.“ flüstere ich. „Quatsch, du bist für mich da, das ist was zählt.“ entgegnet er. „Und jetzt schlafen wir endlich.“ fügt er hinzu und krabbelt hinter mich in sein Bett. Ich sehe zu ihm, lächle und lege mich dann dazu. Kurze Zeit später sind wir eingeschlafen. Am nächsten Morgen hat uns Riku´s Mama noch ein tolles Frühstück bereitgestellt, was wir auch zu gerne gegessen haben. In der Schule war es diesmal wirklich langweilig, sogar für mich. Ich war einfach zu müde, diese nächtlichen Aktionen halten mich ganz schön auf Trab. Nach der Schule waren wir kurz daheim, damit ich mich umziehen konnte und jetzt sind wir auf dem Weg zum Skatepark, damit ich Masami und den anderen Jungen neue Tricks beibringen kann. „Und es ist wirklich okay, dass wir jetzt dahin gehen?“ frage ich Riku nochmal. Ich fand es ja toll, dass er trotz seiner Probleme zugestimmt hat, aber er muss es nicht tun. „Ja, klar. Außerdem hast du jetzt wieder deine sexy Klamotten an.“ lobt Riku mich und küsst mich auf die Wange, als wir beim Park sind. „Hey Sora, hi Riku.“ hören wir sofort Masami´s Stimme. „Hallo und hast du dich schon eingefahren?“ will ich wissen. „Ja, aber sag mal, hast du noch mehr Leute eingeladen? Der ganze Park ist heute voll.“ erzählt Masami. „Na ja, wir waren in diesem Skateshop und da hab ich ein paar Jungen kennen gelernt.“ erkläre ich, als Masami mich schon mit sich zieht. „Sora? Ich setz mich da auf die Rampe. Viel Spaß beim Skaten.“ verabschiedet sich Riku und lässt mich mit den ganzen Skatern alleine. Riku´s POV Na schön, jetzt gammele ich also einen ganzen Nachmittag hier rum. Auch wenn Sora atemberaubende Sachen macht, mit der Zeit wird es langweilig. „Na wen haben wir denn da?“ spricht mich plötzlich jemand an, als ich schon eine Stunde auf dieser blöden Rampe sitze. Obwohl Sora ab und zu mal da war, so richtig gut fühle ich mich nicht. „AXEL! ROXAS!“ freue ich mich, als ich die beiden neben mir bemerke. „Nice that you are here.“ „Yes, but Axel goes now.“ erklärt Roxas und Axel verschwindet auf seinem Board, kurze Zeit später ist er schon bei Sora und lässt sich von ihm was zeigen. „He does this very well.“ findet Roxas. „The teaching?“ frage ich. Roxas nickt. Ich weiß was er meint, Sora hatte mit fast allen Leuten heute hier etwas zu tun gehabt und er konnte ihnen immer wieder was Neues beibringen. Darauf, finde ich, kann er echt stolz sein. „At home he never does things like this.“ fängt Roxas wieder an. “Perhaps he does it now in Canada, too.” mutmaße ich. Ich meine, ich glaube kaum, dass Sora in Kananda plötzlich wieder so brav wird, wie er einst war. „Hmmm, I don´t think so. Sora will be the old Sora in Canada because he does that, what his friends say” antwortet Roxas. Oh nein, ganz bestimmt nicht. Außerdem ist Roxas auch sein Freund und er wird verdammt nochmal nicht zu lassen, dass Sora wieder so wird. „Oh no, not when I´m in Canada. Then Sora will be my little, cute Sora.“ stelle ich klar. “When you can make this, I will be very lucky.I like Sora more when he is like this” pflichtet mir Roxas bei. „Hey, hey, what are you talking about?“ ist Sora plötzlich bei uns. Sofort drückt er mir einen Kuss auf die Lippen und setzt sich dann auf meine Beine. „Nothing important. Are you ready?“ will ich wissen. Eigentlich wollte er doch noch bis sieben bleiben und jetzt ist erst halb. „Yes, I´m hungry and we must buy the ingredients for the lasagne.“ antwortet er lächelnd. „Are we going now?“ frage ich überrascht. Ich dachte, er würde beim Skaten jegliche Sache um sich herum vergessen, aber jetzt kommt er sogar freiwillig und viel früher als erwartet zu mir. „Yes, teaching is so hard.“ seufzt Sora. „And you are a very good teacher.“ gebe ich lächelnd zurück. „Thanks, but now we go shopping.“ entgegnet er und wir verabschieden uns von Roxas, Axel und den ganzen anderen Leuten vom Skatepark. Sora redet beim Einkaufen die ganze Zeit davon, dass er noch nie so viele Leute gesehen hat, die alle was mit ihm machen wollten. Ich denke, heute hat er sich echt gut gefühlt, ich freue mich irre darüber. Und was total süß war, er hat sich sogar entschuldigt, dass er mich so auf der Rampe sitzen gelassen hat. Eigentlich dachte ich nie, dass er daran denkt. „Ich zieh mich nur noch kurz um. Du kannst ja die Sachen schon mal auspacken.“ verabschiedet sich Sora und ich gehe, nachdem ich die Tür abgeschlossen habe, in die Küche und mache mich ans Auspacken. „Na, schon fertig?“ fragt Sora, als wir zu mir ins Zimmer kommt. „Ja, alles...“ fange ich an, doch als ich sehe was Sora da anhat, stockt mir der Atem. Schwarze, enge Jeans, dazu ein weißes, wirklich hautenges T-Shirt mit nem tollen Aufdruck, bei dem sich Sora´s Bauch einfach nur sexy abzeichnet und dazu noch schwarze Hosenträger, die er einfach hängen lasen hat und die das Ganze abrunden. „Mach deinen Mund zu, sonst werden deine Milchzähne sauer, bad boy.“ witzelt Sora und klappt mir den Kiefer hoch. Warum zieht er sich jetzt sowas an? Ich werde sofort heiß, wenn er so rum läuft. OMG, aber ich muss doch durchhalten, ich will das lernen, damit ich kochen kann, wenn Mama wieder kommt. Ich schlucke schwer, bevor ich mich Sora zuwende. „Was soll ich als Erstes machen?“ will ich wissen. „Wie wärs mit Zwiebeln schneiden und beeil dich.“ gibt er mir den wahrscheinlich schlimmsten Auftrag. Ich heule immer beim Zwiebeln schneiden. Doch diesmal will ich Sora was beweisen, also beherrsch dich Riku!!!! Ich nehme mir eine Zwiebel, schäle sie ab und fange langsam an sie zu schneiden. Ich merke schon wie dieser beißende Geruch mir in die Augen steigt und nur Momente später kullern mir dicke Tränen über Wangen. „Komm, du Heulsuse.“ erlöst mich Sora nach ein paar Minuten und nimmt mir das Messer aus der Hand. Ich bin froh, verschwinde erstmal im Bad und wasche meine Hände, danach mein Gesicht. Zuerst muss ich diesen Geruch wieder loswerden und dann muss ich mich beruhigen, Sora sieht einfach zu heiß aus um auf dem Teppich zu bleiben. Als ich wieder in die Küche komme, ist Sora schon beim Schichten. „Hey, du kannst den Tisch noch decken, wir kochen mal was ohne Zwiebeln.“ versichert mir Sora. Ich nicke nur, oh Mann, sogar wie er sich jetzt bewegt, obwohl er nur die Soßen in die Auflaufform füllt, macht mich total an. Jetzt schiebt er die Form in den Ofen, ich habe eine so perfekte Sicht auf seinen Po, dass ich mich jetzt keinesfalls mehr zurück halten kann. „Sora, wie wärs, wollen wir gleich zum Nachtisch kommen?“ flüstere ich ungehalten, als ich direkt hinter ihm stehe und beiße ihm ins Ohrläppchen. „Was denkst du, worauf ich gewartet habe?“ fragt er, dreht sich um und küsst mich... Kapitel 25: Ein Riku-Tag ------------------------ Kapitel 23: Ein Riku-Tag „Worauf hast du heute Lust?“ will Sora am nächsten Tag wissen, als wir nach der Schule bei den Hausaufgaben sitzen. „Heute machen wir nämlich einen Riku-Tag, weil du gestern so für mich zurückgesteckt hast.“ Mein Onkel ist noch nicht da, allerdings auch keine Anzeichen, dass der Lover meiner Mutter gemerkt hat, dass sie weg ist. Darüber bin ich echt froh. Wenn er glaubt, sie sei immer noch hier, dann kann sie in Osaka wenigstens zur Ruhe kommen. „Hmmmm, ich könnte dir mal meine Sportart zeigen.“ überlege ich. Na gut, mir fallen noch andere Dinge ein, aber Sora macht das eh noch nicht mit. „Kendo? Aber ich sag dir gleich, ich werde mich total dumm anstellen.“ entgegnet Sora. „Macht nichts, wir haben alle mal klein angefangen. Im Keller müsste noch eine alte Rüstung von mir sein. Wir können sie dann mal suchen.“ schlage ich vor. „Ich mit Rüstung? Davon will ich aber dann auch ein Foto.“ verlangt Sora. „Alles was du willst, Stöpselchen.“ entgegne ich und achte nicht auf sein unglückliches Gesicht dabei. Ich liebe diesen Spitznamen. Die Hausaufgaben nehmen noch eine dreiviertel Stunde in Anspruch, ehe wir in den Keller gehen. Mein Onkel hat hier viel von sich gelagert, aber auch unsere ganzen Sachen. „Ist das dein Fahrrad?“ fragt Sora, als er sich das Mountain Bike meines Onkels anschaut. „Nein, das gehört Yaozi. Wir hatten kein Geld für sowas.“ antworte ich. „Hmmmm, aber das sind deine Inliner, da steht Riku drauf.“ fällt ihm auf. „Ja, aber sie sind mir zu klein.“ entgegnet er. „Vielleicht passen sie mir. Darf ich sie ausprobieren? Bitte, bitte, bitte.“ bettelt er wie ein kleiner Junge und sieht mich mit einem Hundeblick an. „Ja, mach ruhig.“ lasse ich ihn gewähren, während ich noch ein paar Kisten nach der Rüstung durchsuche. Irgendwo muss die doch sein, zu übersehen ist sie ja nicht. „Guck mal.“ lässt Sora mich dann wieder aufblicken. Er flitzt mit einem Lächeln und wie als wäre er damit geboren, auf den Inlinern durch unseren Kellerabteil. „Du machst das klasse.“ finde ich, als Sora auf mich zukommt. „Ja... aber... wo ist deine Bremse?“ will Sora wissen und sucht nach dem Bremsblock, doch der ist schon lange abgebrochen und er fährt jetzt ungebremst auf mich zu. Für mich ist es zu spät um auszuweichen, sodass Sora mich mit umreißt und auf mir landet. „Tut mir Leid. Das wollte ich nicht. Sorry.“ jammert er, als er sich langsam aufrichtet und zu mir hinunter schaut. Doch mir macht das alles nichts aus. „Sora?“ flüstere ich und ziehe ihn wieder zu mir hinunter. „Ich liebe dich.“ füge ich hinzu und lege meine Lippen auf seine. Er scheint überrascht, erwidert jedoch so wie ich es von ihm gewohnt bin. Seine sanften Lippen umfangen meine, zehren sich an ihnen, als wären sie das Einzige was man zum Leben braucht. Ich fühle seine Zunge an meinen Lippen, lasse ihn selbstverständlich ein, als er gar nicht so selbstverständlich seine Hand unter mein Shirt wandern lässt. Ich weiß nicht, aber es kommt mir so vor, als wolle er diesmal mehr, als wir schon gemacht haben. Soras POV Aber ich kann das noch nicht, nicht jetzt und vor allem nicht hier im Keller zwischen irgendwelchen Kartons. „Nicht Riku.“ bitte ich, löse den Kuss und halte seinen Arm fest. „Warum nicht?“ fragt er. „Ich... es geht jetzt einfach noch nicht... tut mir Leid...“ jammere ich. Ich sehe es seinen Augen an, wie sehr enttäuscht er von mir ist. Am Liebsten würde ich es ja auch tun, aber ich habe immer noch genug Bedenken, die mich davon abhalten. „Hey, Sora, mach dir nicht so viele Gedanken. Ich probiere es morgen eben wieder.“ grinst Riku mich dann an, als hätte ich gesagt, dass er weiter machen kann. „Aber du bist enttäuscht von mir.“ flüstere ich. „Ach Quatsch, ich bin nicht von dir enttäuscht sondern von der Sache selbst. Aber na und? Wäre schön gewesen wenn wir es gemacht hätten, aber ich respektiere deine Entscheidung.“ versichert er mir und küsst mich auf die Wange. „Und jetzt sollten wir endlich die Rüstung finden.“ „Einverstanden.“ gebe ich zurück, klettere von Riku herunter und ziehe die Inliner aus und meine Schuhe wieder an. Ich bin mir so sicher, dass er mehr als enttäuscht von mir war, vielleicht weil ich in den vergangen Tagen viel lockerer war als sonst, vielleicht dachte er, dass hätte auch darauf Auswirkungen, aber es ist nicht so. „Ich glaube das ist sie.“ holt Riku mich wieder in die Wirklichkeit zurück, als er einen großen Karton aufmacht. „Komm her.“ Ich gehe seiner Bitte nach, lasse mich von ihm anziehen und mache geduldig das was er sagt. Ich bekomme das Ganze gar nicht richtig mit, bin in Gedanken wieder bei meinen vergangen Wochen in Japan. Ich hab mich so verändert, ich lasse mich von Riku küssen, in der Wohnung, in der Schule einfach überall. Ich gebe wildfremden Leuten Skateunterricht, ich habe kein Problem mehr auf fremde Leute zuzugehen. Ich komme mir vor wie ein ganz anderer Mensch, in Kanada hätte ich sowas nie gemacht. Aber wie wird es sein wenn ich wieder da bin und Riku viele tausend Meilen entfernt? Werde ich immer noch so mutig sein, wie wenn er an meiner Seite steht und auf mich aufpasst. „Sora? Was ist eigentlich los mit dir?“ fragt Riku plötzlich. Ich habe mittlerweile diesen Kendohelm auf und auch sonst die gesamte Rüstung an. Erst jetzt merke ich wie schwer sie ist, wie sie auf meinen Schultern liegt wie ein nasser Sack. „Was? Nix.“ gebe ich verwirrt zurück. „Ja, sicher, deshalb bist du auch geistesabwesend. Los sag schon, ist es immer noch weil ich mehr wollte?“ will Riku wissen. „Es ist nichts, Riku.“ bleibe ich weiterhin hart. Dieses eine Mal bin ich entschlossen mit meinen Problemen alleine fertig zu werden. „Du lügst doch. Ich hätte jetzt tun können mit dir, was ich wollte, du hättest nichts mitbekommen so sehr warst du in deinen Gedanken versunken.“ teilt er mir mit. Ach Riku, kann er nicht einmal so tun, als würde er mich nicht so gut kennen? Nein, er weiß immer alles. „Ich hab Heimweh.“ flüstere ich schließlich. Es ist zwar eine Lüge, aber ich kann ihm die Wahrheit doch nicht erzählen. „WAS?!“ ist er mehr als überrascht. Ich weiß es passt überhaupt nicht, wie konnte ich das jetzt wieder sagen? Eigentlich bin ich froh mal ne Zeit lang nicht zu Hause sein zu müssen, bei diesen oberflächlichen Trotteln. „Nein... ich... bitte lassen wir das.“ bettele ich förmlich. Diese Lüge kann ich einfach nicht durchziehen, sie stimmt hinten und vorne nicht. „Warum?“ lässt Riku immer noch nicht locker. „Weil ich nicht darüber reden möchte.“ antworte ich. „Na gut, aber du weißt, dass du mit mir reden kannst. Ich hör dir zu wann immer du willst.“ bietet er mir an. „Das weiß ich doch.“ entgegne ich und umarme ihn leicht schwerfällig, sich in so einem Ding zu bewegen ist ja mehr als doof. „Na, kannst du die Rüstung überhaupt tragen?“ witzelt Riku grinsend. „Ha, ha, so schwach bin ich dann auch nicht, obwohl das Ding echt schwer ist.“ gebe ich leiser zu. „Ich weiß, Sora, anfangs hatte ich solche Probleme damit. Ich musste jeden Tag trainieren, aber mit jedem Tag wurde die Rüstung leichter und ich stärker.“ erklärt er mir. „Und jetzt? Darf ich kämpfen?“ will ich wissen. Mich überrascht, dass er zugibt, dass auch er Probleme mit dem Gewicht hatte. „Na ja, eigentlich müsstest du erstmal meditieren und Kräfte sammeln. Außerdem gegen wen willst du kämpfen?“ fragt Riku. „Na gegen dich.“ kommt es sofort von mir, woraufhin Riku ein Kichern entkommt. „Da wirst du ganz schön Prügel beziehen, das ist dir schon klar. Wenn du einen Gegner haben willst mit dem du zurecht kommst müsstest du in die Grundschule.“ macht er sich lustig. „Ach Quatsch. Meine Mutter sagt immer, man kann überall Talent haben. Wer weiß, vielleicht bin ich ja insgeheim schon besser als du.“ wehre ich mich. „Na gut, du willst es so, also sollst du es auch haben.“ gibt Riku zurück und packt seine Rüstung aus seiner großen Sporttasche, die er mit in den Keller genommen hat aus. Ich schaue ihm beim Anziehen zu, wie er sich seine Haare zu einem Zopf bindet, so sieht er fast noch besser aus. Ich glaube er sollte das mal auch so in der Freizeit machen. Dann zieht er den Brustpanzer an, jetzt sieht er noch muskulöser aus und ich komme mir mehr und mehr als Schwächling vor. Riku ist bald darauf fertig, nimmt sein Schwert und gibt mir ein altes aus dem Karton. „Also Sora, los geht’s.“ beginnt er sogleich mit dem Kampf. Ich bin gar nicht darauf gefasst, als sein Schwert meines trifft, aber ich halte es fest, wehre den Schlag mit Glück ab. „Hey, gar nicht schlecht.“ findet Riku. Bestärkt davon und von seinem unwiderstehlichen Lächeln schlage ich auf sein Schwert, doch es bewegt sich keinen Zentimeter, Riku scheint es in seine Hand geklebt zu haben. Er lacht kurz auf, schlägt erneut auf mein Schwert und hat mich bald mit irgendwelchen komplizierten Schlagfolgen in die Knie gezwungen. „Na gut, ich gebe es zu, du hattest Recht. Du bist zu gut für mich.“ sehe ich es ein, als ich mich geschafft auf den Boden setze. Riku zieht seinen Helm aus, auf seiner Stirn liegt ein sachter Schweißfilm, auch seine Haare sind leicht nass, aber es sieht sehr, sehr anmutig aus, wie er da so steht. „Komm wir ziehen uns wieder um und dann gehen wir Eis essen. Ich lad dich ein.“ scheint er weder stolz noch überrascht übers seinen Sieg zu sein. Ich frage nicht nach, keine Ahnung was er hat, vielleicht ist er ja immer so, wenn er gewinnt oder der Sieg war zu leicht für ihn. Nachdem wir uns beide wieder umgezogen und oben in der Wohnung waren um zu duschen, sitzen wir nun in einem kleinen Eiscafé, in einer Einkaufsmeile. Wie immer in Tokio sind überall so viele Menschen, daran werde ich mich wohl nie gewöhnen, immer zu neue Gesichter und immer wieder so viele. „Welches Eis möchtest du?“ fragt Riku, nachdem er sich die Karte angeguckt hat. „Egal. Ich nehme das was du nimmst.“ antworte ich. Ich mache mir nicht allzu viel aus Eis. Mir wäre es lieber gewesen wir hätten irgendwas anderes gemacht, aber wenn Riku heute Eis essen will, machen wir das auch. „Okay, dann nehmen wir also zweimal einen Eisberg mit 20 Kugeln.“ sagt Riku. „WAS? 20 Kugeln? Spinnst du?“ frage ich. Das war das Eis auf der Karte bei dem ich mich echt gewundert habe, 20 Kugeln, dass kann doch kein Mensch essen. „Du sagtest doch, das was ich will nimmst du auch. Also musst du jetzt auch damit zurecht kommen.“ ist Riku hart und ruft die Bedienung. Er zeigt ihr in der Karte was wir wollen, sie bedankt sich für die Bestellung und geht dann wieder. „Das war gemein. Das Eis schmilzt bis ich unten ankomme.“ beschwere ich mich. „Tja so ist das halt wenn man andere über sich bestimmen lässt.“ gibt mein Freund zurück. Was soll das jetzt? Heißt das ich hätte irgendwas anderes nehmen sollen? „Ich hab nur das genommen was du wolltest weil ich Eis nicht unbedingt mag und dir heute eine Freude machen wollte.“ erwidere ich leicht sauer. Soll er doch am Besten gleich sagen, dass er mich für dumm hält, weil ich ihn bestimmen lassen habe. „Was? Du magst kein Eis? Wieso sagst du das nicht?“ will Riku wissen. Ich glaube er ist ganz schön überrascht davon, kein Wunder jeder normale Mensch mag Eis. „Weil wir heute das machen was du willst, da wollte ich dir nicht reinfunken.“ erkläre ich ehrlich. „Ach Quatsch, deshalb musst du doch nichts essen was du nicht magst. Ich bestelle das Eis ab, okay?“ fragt er. „Nein, lass jetzt. Ich glaube die Bedienung kommt schon.“ antworte ich und nicke mit meinem Kopf in die Richtung aus der die junge Frau von vorhin auf uns zukommt. „So einmal bunter Eisbecher für zwei.“ falle ich dann aus allen Wolken, als sie uns dieses wirklich kunterbunte Meisterwerk hinstellt. Es sind einige Kugeln, aber niemals zwanzig, dafür die verschiedensten Sorten mit einer Sahnehaube und Waffelröllchen obendrauf und was ich besonders schön finde sind die Wunderkerzen die in dem Eis stecken. „Na gefällts dir?“ fragt Riku. „Ja, sehr sogar und ich esse es mit dir.“ versichere ich, rutsche etwas zu ihm und küsse ihn auf die Wange. „Machst du uns Licht?“ will ich dann wissen und deute auf die Wunderkerzen. Riku nickt, zieht sein Feuerzeug aus der Hosentasche und zündet sie an. „Ohhh, ich liebe diese Dinger.“ schwärme ich, als die Sternenwerfer dann brennen. Riku lächelt mir nur entgegen, ehe er eines dieser Waffelröllchen aus der Sahne zieht und es mir hinhält. „Magst du?“ fragt er. Ich nicke nur und beiße von der Waffel ab, bald ist sogar alles davon in meinem Mund ich kaue zufrieden auf den Überresten herum. Vielleicht war es doch gar keine so schlechte Idee mal Eis essen zu gehen, ich hab schon so lange keines mehr gegessen. „Bekomm ich das andere auch noch?“ frage ich schüchtern. Wer weiß, vielleicht will Riku ja auch was. „Kleiner Vielfraß.“ antwortet Riku nur, ehe er mir das andere gibt und ich mich erneut von ihm füttern lasse. „Da du ja kein Eis magst, esse ich den Rest oder?“ will Riku dann wissen, als er mir amüsiert beim Essen zugesehen hat. „Na ja, also... wenn ich es mir so überlege... ich glaub ich mag doch was von dem Eis.“ gebe ich zu. „Wusste ich es doch.“ entgegnet er nur, gibt mir einen Löffel und wir füttern uns gegenseitig. Es ist ja echt alles schön und einfach toll mit Riku sowas zu machen, wenn nicht solche merkwürdigen Leute neben uns sitzen würden, die uns ganz schön komisch angucken. Es sind zwei Mädchen und ein Junge, müsste ich raten, etwa in unserem Alter. „Riku...die Leute am Nebentisch schauen schon ganz komisch...“ flüstere ich, als ich ihm den letzten Löffel Eis gegeben habe. Er grinst nur und sagt: „Und?“ Kaum einen Moment später spüre ich seine Lippen auf meinen, ich weiß ich erlebe gerade etwas schönes, aber mein Blick weicht nicht von diesen Leuten wie sie zu uns herüber gaffen, als wären wir ein ekliges Tier, dass sie noch nie gesehen haben. „Dich stören die Leute nicht wahr?“ fragt Riku, als ihm aufgefallen ist, dass ich gar nicht erwidere. „Na ja... guck doch... ihre Blicke, sie sind so voller Abscheu... ich versteh das alles gar nicht...“ erkläre ich. „Ich meine wir sind doch ganz normale Menschen, wieso gucken die so?“ „Weil sie es nicht nachvollziehen können deshalb, Stöpselchen. Vielleicht finden sie es auch einfach eklig, weil es nicht der Norm entspricht. Aber was soll´s? Wir wollen Spaß haben oder?“ will Riku wissen. „Ja, können wir trotzdem woanders hin?“ bin ich von seinen Worten wenig überzeugt. „Manchmal kann man dir auch nicht helfen oder?“ ist er leicht sauer, steht auf und setzt sich einfach an unseren Nachbartisch. Was macht er nur? Jetzt redet er auf die Mädchen und den Jungen ein, ich glaube ich seh nicht richtig. Ich bin wie gelähmt, hoffentlich macht er nichts Unüberlegtes und beleidigt oder verletzt sie. Es dauert einige Minuten, ehe er sich wieder zu mir setzt. „Riku, was sollte das?“ erkundige ich mich aufgeregt. „Ich hab sie gefragt was sie gegen uns haben.“ erklärt er ruhig. „Und?“ bin ich jetzt neugierig. „Sie sind in meiner Parallelklasse und können mich nicht leiden. Verstehst du? Sie haben nichts gegen uns zusammen sondern nur gegen mich.“ klärt er mich auf. WAS? Das ist doch nicht sein Ernst? Ich glaub ich bin taub. Die haben nur was gegen Riku? Hmmmm, ich glaube dann muss ich jetzt einiges wieder gut machen. „Jetzt wird geknutscht.“ verkünde ich Riku, setze mich auf seine Beine und küsse ihn. Ich merke wie er grinsend erwidert und an meinen Lippen knabbert, ehe er um Einlass verlangt, den ich ihm sogleich gewähre. Er stupst meine Zunge an, verwickelt sie in ein kleines Spiel, bei dem ich nur zu gerne mitmache. Seine Hand wandert an meiner Seite hinab, gleitet schließlich in mein T-Shirt und streichelt über meinen Rücken. „Ausziehen wirst du mich hier nicht oder?“ frage ich in unseren immer noch anhaltenden Kuss. „Mal sehen.“ gibt er nur zurück und löst sich langsam von mir. „Das war toll, Stöpselchen.“ lobt er mich, streicht über meine Wange und stiehlt mir noch einen flüchtigen Kuss. „Ich weiß, ich hab ja auch mitgemacht.“ gebe ich sofort zurück. Noch etwas was ich mich vor drei Wochen nie getraut hätte. Riku grinst nur ehe er antwortet: „Wollen wir noch spazieren gehen? Eine Stunde haben wir noch, bevor wir nach Hause müssen.“ Stimmt ja, nach acht sollen wir ja nicht mehr unterwegs sein, daran hatte ich schon gar nicht mehr gedacht. „Gerne, gehen wir spazieren.“ stimme ich zu, Riku ruft die Bedienung und bezahlt für uns beide, ehe wir das Lokal verlassen und durch die vielen Straßen von Tokio laufen. Natürlich nur in der Nähe von der Wohnung, damit wir auch bis acht zu Hause sind. Doch wie immer komme ich kaum aus meinem Staunen heraus. Überall sind so viele Menschen, die es so eilig haben und einfach immer total abgearbeitet aussehen. Ich weiß wirklich nicht ob ich je einer von ihnen sein möchte. Ob Riku wohl auch mal so aussieht wenn er erwachsen ist? „Komm wir setzen uns.“ holt er mich plötzlich von meinen Gedanken in das hektische Treiben dieser großen Stadt zurück und zieht mich zu einer Bank. Er setzt sich hin, will mich zu sich ziehen, doch ich möchte es anders. Sanft lege ich meinen Kopf in seinen Schoß und strecke meine Beine auf der Bank aus. Riku sieht mir staunend entgegen, ich weiß nicht was er grade denkt, vielleicht ist er überrascht, weil ich mich in der Öffentlichkeit so gehen lasse, vielleicht denkt er einfach ich hab nen Vogel, dass ich mich hier einfach hinlege, aber es macht mir nichts, absolut nichts. Die Zeit in der ich mir Gedanken um die anderen gemacht habe ist vorbei. Ich suche Riku´s Hand, bette sie schließlich in meiner, als ich sie gefunden habe. Jetzt lächelt er und drückt meine Hand kurz, ehe wir in ein langes Schweigen verfallen. Ich denke über alles nach, Riku, Japan, Axel und Roxas, Kanada, Riku und mich, Zach und die anderen Leute in meiner Schule. Was die wohl sagen werden wenn ich wieder da bin oder wenn Riku kommt? Ob ich dann stark genug bin um zuzugeben, dass er mehr als nur ein Freund ist? Ich hab nicht den blassesten Schimmer. Ich hoffe es für ihn und mich, es wird ihm gut tun und seinen Aufenthalt in Kanada schöner machen und mich, mich wird es erneut stärken zu meinen Gefühlen zu stehen, egal was andere sagen. Irgendwann holt Riku was aus seiner Hosentasche, es dauert lange bis ich begreife, dass es seine Zigaretten sind. Er sieht kurz zu mir, ehe er sich eine anzündet. Ich bin sicher er merkt wie sehr ich das nicht leiden kann, nicht nur weil ich Asthma habe, sondern auch weil es einfach eklig ist und er sich damit kaputt macht. Doch er zieht so genüsslich an seinem Klimmstängel, grad so als wäre es ein Feinschmeckergericht, dass man einfach mögen muss. „Na willst du es nochmal versuchen?“ neckt er mich plötzlich und hält mir die Zigarette hin. „Na sicher, willst du mich umbringen?“ frage ich leicht sauer. „Nein, ich wollte nur... ach nichts...“ gibt er mir eine völlig unzureichende Antwort. „Hey, wenn du anfängst dann sprich auch zu Ende.“ verlange ich. Er zieht erneut an der Zigarette, ehe er dann anfängt zu reden. „Ich wollte sehen, ob du annimmst um „cool“ zu sein, aber ich glaube, das würdest du jetzt nicht mehr machen.“ Daher weht also der Wind, es war nur ein Test. „Da würde ich auch nie annehmen um „cool“ zu sein. Es schadet mir nur.“ erkläre ich. „Ach ja? Als du das erste Mal probiert hast, hat dich das nicht gestört.“ lässt Riku nicht locker. „Das war was anderes, es war mein erster Tag hier und ich...“ wollte dir zeigen wie „cool“ ich bin, beende ich den Satz in Gedanken. Mist, es war genauso wie er gesagt hat, ich wusste damals auch, dass es für mein Asthma nicht unbedingt das Beste ist, aber ich habs trotzdem getan um zu zeigen, ich kann es auch. „Du hast ja Recht ich wollte dir zeigen, dass ich es auch kann, aber ich mache das jetzt nicht mehr. Ich habe viel gelernt, seit ich hier bin.“ gebe ich zu, dass ich im Unrecht war. „Das glaube ich auch, aber weißt du was ich mich frage? Wirst du genauso locker sein, wenn ich nach Kanada komme? Wenn deine oberflächlichen Trottel dir einreden schwul zu sein wäre eine schreckliche Krankheit?“ erzählt er mir zum ersten Mal von seinen Zweifeln, drückt dabei seine Zigarette an der Armlehne der Bank aus und wirft den Stummel weg. Ich weiß was er meint, es liegt ein ganzer Monat zwischen meinem Besuch in Japan und seinem in Kanada. Ein ganzer Monat um mich wieder umzukrempeln, um aus mir wieder den schüchternen, kleinen Sora zu machen, der sich außer im Skaten nicht viel zutraut. „Riku... ganz ehrlich? Ich weiß nicht was in diesem Monat geschehen wird, in dem ich dich nicht sehe, in dem ich nicht mit dir kuscheln und reden kann, aber ich werde versuchen so zu bleiben wie jetzt.“ verspreche ich ihm. „Ich hoffe du schaffst es, dich nochmal so wie jetzt zu machen, wird wieder ein paar Wochen dauern, in denen ich keinen Sex bekomme.“ zieht er die Situation wieder mal ins Lächerliche. Ich grinse ihn an, ehe ich mich aufrichte und ihn auf die Wange küsse. „Du wirst auf deine Kosten kommen, keine Sorge.“ versichere ich ihm. „Aber jetzt sollten wir nach Hause gehen, es ist schon dreiviertel acht.“ „Ja, komm, dein Kopf wurde langsam aber sicher auch echt schwer.“ gibt er zurück. „Is ja auch ne Menge Hirn drin.“ entgegne ich, stehe auf und ziehe Riku mit mir mit. Riku´s POV Dieser Nachtmittag und angebrochene Abend heute war echt schön, zum ersten Mal konnte ich mit Sora über meine Zweifel reden. Er hat mir zugehört und ganz normal darüber geredet, er hatte keine Scheu davor. Jetzt sind wir gerade bei dem Haus in dem unsere Wohnung liegt, doch schon, als wir eintreten, habe ich das Gefühl, das etwas nicht stimmt. Ich gehe ohne einen Grund zu nennen, schneller die Treppen hinauf, renne schon fast. Irgendwie ist etwas falsch, ich kann es spüren, ganz komisch, aber ich fühle es. Als wir dann vor der Wohnung stehen, weiß ich auch was es ist. Die Wohnungstür steht weit offen, aber ich habe ganz sicher abgeschlossen. Eine Nachbarin steht davor und wartet anscheinend auf jemanden. Es ist eine Frau, etwa so alt wie meine Mutter. Ehrlich gesagt, ich habe noch nie mit einem Nachbarn gesprochen, seit ich hier wohne. Ich bin je eh fast nie zu Hause gewesen. Natürlich „Hallo“ und „Tschüß“ sage ich, aber mehr auch nicht. „Was ist hier passiert?“ frage ich. Doch ich weiß es genau, dieser Trottel hat bei uns eingebrochen, er wird gemerkt haben, dass die Sachen von Mama fehlen, er wird ebenfalls gemerkt haben, dass mein Onkel nicht zu Hause ist, seine Jacke und seine Schuhe fehlen, genauso sein Autoschlüssel. Er wird jetzt wissen, dass Yaozi Mama weggeschafft hat. Es ist alles schief gelaufen. Die Nachbarin begrüßt uns unterdessen, sie erzählt uns, dass sie, als sie, vor ein paar Minuten, nach Hause gekommen ist, die Wohnung so vorgefunden hat. Daraufhin hat sie die Polizei gerufen, die jetzt auf dem Weg ist. Außerdem meinte sie, wir sollen draußen bleiben, damit wir keine Spuren verwischen. Doch ich brauche keine Spuren, er war es, da bin ich mir so sicher. „Könnte ich mal kurz Ihr Telefon oder Handy benutzen?“ bleibe ich nichtsdestotrotz ruhig und rufe Yaozi an. Hoffentlich ist er noch bei Oma, seine Handynummer weiß ich nämlich nicht auswendig und mein Handy liegt in der Wohnung. Meine Oma meldet sich, sagt erstmal wie froh sie ist mich mal wieder zu hören, ich lausche geduldig ihrer Stimme, ehe ich nach meinem Onkel frage. Er ist tatsächlich noch dort und einen Moment später vernehme ich seine Stimme. „Riku, ist etwas passiert? Geht es euch gut?“ fragt er sofort. „Ja, mir und Sora geht es gut. Aber der Typ, er hat bei uns eingebrochen.“ antworte ich. „Eingebrochen? Ward ihr zu Hause? Seid ihr verletzt?“ will er nochmals wissen. „Nein, wir waren Eis essen und spazieren, wie schon gesagt geht es uns gut. Eine Nachbarin hat die Polizei gerufen, als sie die Wohnung so vorgefunden hat.“ erzähle ich. „Ist sie schon da?“ ist mein Onkel wenig überrascht, dass etwas passiert ist. „Nein, aber... was sollen wir jetzt machen? Wird er jetzt nicht wissen, dass Mama nicht mehr da ist?“ kann ich mit seinen Fragen überhaupt nichts anfangen. „Doch natürlich, aber die Polizei hat jetzt einen Grund ihn dingfest zu machen. Bleib einfach ruhig, wenn ihr heute nicht mehr in die Wohnung könnt, dann ruf bei Axel´s Onkel an. Er weiß Bescheid, ich habe ihm gesagt, dass etwas passieren könnte, wenn ich weg bin. Er wird euch aufnehmen.“ erzählt Yaozi. Aha und sowas erzählt er mir am Telefon? Hätte er das nicht früher sagen können? „Wieso erfahre ich das jetzt erst?“ will ich wissen. „Weil du dann eine Situation provoziert hättest, damit die Polizei den Typen hinter Gittern bringen kann. Deshalb habe ich dir nichts gesagt.“ erklärt mein Onkel. Sicher hätte ich das, ich hätte nie ruhig bleiben können, wenn ich von so einem Vorhaben gewusst hätte. „Ich muss jetzt aufhören, ich glaube die Polizei kommt.“ entgegne ich noch, ehe ich auflege und der Frau ihr Handy wieder gebe. Yaozi hatte zwar angefangen etwas zu sagen, aber ich hatte wirklich keine Lust mehr drauf es zu hören. Einen Moment später kommen tatsächlich zwei Beamte der Polizei. Sie befragen uns, zuerst wollten sie Yaozi tatsächlich einen Strick draus drehen uns beide allein in der Wohnung zu lassen, doch als die Nachbarin meinte, sie habe den Auftrag bekommen bei uns jeden Tag nach dem Rechten zu sehen, war das wieder vom Tisch. Ich bin mir sicher, auch sie war eingeweiht, Yaozi war genauso wenig überrascht, als ich von ihr erzählt habe. Dann müssen wir berichten was wir heute gemacht haben und natürlich wer Sora überhaupt ist. Nachdem die Beamten, dann auch noch die Nachbarin befragt haben, sichern sie die Wohnung. Es dauert fast eine Stunde bis wir hinein dürfen und ich nach sehen darf ob etwas fehlt. In unserem Zimmer ist alles unverändert, es war auch wie immer abgeschlossen. Dafür war Yaozi´s Zimmer, in dem Mama geschlafen hat, völlig durchwühlt. Yaozi´s Klamotten lagen überall auf dem Boden verstreut, aus dem Schrank waren die Böden herausgerissen und sein Schreibtisch, samt Drucker und PC waren umgeworfen. Na toll, er wird sich sicher drüber freuen. Gut, dass er immer Kopien seiner Daten macht und auch noch einen Laptop hat, der im Moment bei uns im Zimmer steht. Auch in der Küche und im Wohnzimmer ist einiges zertrümmert, aber absolut nichts fehlt. Dieses Schwein wollte also nur sehen, ob Mama zu Hause ist. Mich wundert es, dass unser Zimmer unberührt ist, eigentlich müsste er den meisten Hass auf mich haben. Schließlich war ich es, der Mama wieder haben wollte und sie mit Yaozi einfach mitgenommen hat. „Es fehlt nichts, soweit ich das jetzt überprüfen konnte.“ wende ich mich schließlich wieder an die Beamten. Sie notieren sich das, ehe sie sagen, dass wir heute woanders übernachten sollen und fragen ob wir schon eine Möglichkeit dazu hätten. Ich erzähle ihnen von Axel´s Onkel, sie rufen dort an und wir packen in der Zwischenzeit einige Sachen zusammen. Unsere Schuluniformen, unsere Waschbeutel und ein paar Klamotten, landen schnell in Sora´s Koffer, weil ich keine Ahnung habe, wo Yaozi einen Koffer hat. Sora sagt die ganze Zeit nichts, es ist schrecklich, entweder steht er unter Schock oder er denkt ich möchte nicht reden. Doch ich will es, am liebsten möchte ich ihm sagen, wie wütend ich bin, jetzt könnte ich jeden im Kendo schlagen, so eine Wut brennt in mir. Auf den Einbruch, auf den Typen, aber auch auf meinen Onkel, weil er nichts erzählt hat. Schließlich sind wir fertig und die Polizisten bringen uns zu Axel´s Onkel. Ich überlasse es den Beamten weiteres zu erzählen und verziehe mich mit Sora und unserem Koffer zu Axel und Roxas, die im Wohnzimmer für uns das Sofa zum Schlafplatz ummodeln. „Hey, how are you?“ fragt Roxas sofort, als wir eintreten. „Fucked up.“ gebe ich nur zurück, lasse mich in einen Sessel fallen und sehe zu Sora, der immer noch da steht. Geistesabwesend, nein noch mehr, er sieht total apathisch aus. „Sora, hello?“ fällt es auch Axel auf und er fuchtelt vor Sora´s Gesicht herum. Doch Sora bewegt sich keinen Zentimeter, sein Gesicht bleibt weiterhin ausdruckslos. „Leave him alone. I don´t know what he thinks.“ erkläre ich Axel. „Because you don´t ask. You don´t talk to me, since the policemen come to us.“ höre ich Sora zum ersten Mal wieder sprechen. „Because I think you don´t want talk with me.“ gebe ich wütend zurück. Jetzt will er mir ernsthaft die Schuld daran geben, dass er nicht geredet hat? Er kann es doch auch tun ohne, dass ich ihn frage. „Nein, ich... ach... Riku...“ ist er völlig durcheinander, als ihm eine Träne über die Wange kullert und er schnell zu Boden schaut. „I talk with him.“ nimmt Roxas mir die Aufgabe ab, mich um Sora zu kümmern und geht mit ihm in Axel´s Zimmer. Ehrlich gesagt bin ich froh darüber, ich habe nicht den blassesten Schimmer was Sora hat. Mir ist das im Moment auch viel zu viel. Am Liebsten wäre ich bei meiner Familie in Osaka oder bei Papa und meiner Schwester im Ausland. „Ich glaube das ist ihm nur etwas zu viel.“ versucht Axel mich zu beruhigen, weil ich immer noch auf die Tür starre, durch die Roxas und Sora schon seit Minuten gegangen sind. „Ja, wie mir auch.“ gebe ich zu. „Na Riku, dir wird was zu viel? Das bin ich gar nicht gewohnt von dir. Eigentlich bist du doch immer Mr. Cool, der keine Gefühle zugeben würde.“ wundert Axel sich etwas. „Die Zeiten ändern sich eben. Hätten wir früher so jemanden wie Roxas oder Sora auch nur angeguckt? Nein, wir hätten sie gequält, hätten ihnen jeden Schultag zur Hölle gemacht, nur weil sie uns nicht ins Bild passen. Manchmal denke ich wir waren kaum besser als dein Vater oder der Exlover meiner Mutter.“ flüstere ich. Uns beide mit diesen Menschen zu vergleichen, dazu hatte ich lange keinen Mut, aber mir war es schon lange klar. „Vielleicht hast du Recht, vielleicht hat das alles auf uns abgefärbt, aber sieh es doch mal positiv, wir sind nicht mehr so.“ baut Axel mich tatsächlich wieder auf. Ich finde er hat Recht, wir sollten stolz darauf sein uns verändert zu haben. „Danke, du Psychodoc.“ witzele ich schon wieder, als Axel´s Onkel kommt. Er bespricht noch ein paar Sachen mit uns, ehe ich anfange unseren Koffer auszuräumen. Sora und Roxas kommen während der ganzen Zeit nicht mehr aus Axel´s Zimmer. Es ist schließlich fast halb elf, fast zwei Stunden sind wir schon hier, als die beiden endlich wieder kommen. Sora hat geweint, das sehe ich auch jetzt noch, obwohl es sicher schon eine Weile her ist. „Wie geht es dir?“ frage ich, als er sich zu mir aufs Sofa setzt. Axel ist auch noch da, nur sein Onkel ist mittlerweile zu Bett gegangen. „Mies.“ antwortet er und kuschelt sich an mich, während Roxas Axel an die Hand nimmt und hinter sich herzieht. „Warum warst du vorhin so durcheinander?“ frage ich. „Es ist alles so drunter und drüber bei dir. Manchmal sehne ich mich nach meinen geordneten Verhältnissen in Kanada. Hier ist alles so anders. Zu Hause ist Zach der Star, ihn lieben alle, hier ist es ganz anders. Ich bin beliebt, ich hab Freunde gefunden. Aber nicht alles ist so rosig. Deine Familienverhältnisse sind ne Katastrophe. Mit sowas kann nun mal nicht so umgehen. Bei mir daheim ist alles toll. Mama und Papa sind ein Herz und eine Seele und bei dir... na ja, dein Dad ist noch nich mal hier und deine Mum, weiß nich, aber um dich kümmern kann sie sich jetzt auch nicht. Du hast nur noch deinen Onkel, das macht mich traurig.“ spricht Sora ganz offen von seinen Gefühlen. „Soll ich dir mal was verraten?“ will ich wissen und streichle ihm durchs Haar. Sora nickt nur scheu. „Mein größter Wunsch wäre es wieder geordnete Verhältnisse zu haben. Mama und Papa müssen ja nicht unbedingt zusammen sein, aber Papa soll hier sein und meine Schwester auch. Sie sollen nicht im Ausland irgendwo wohnen, sondern hier in Tokio, damit ich sie sehen kann wann ich will und so oft ich will. Und Onkel Yaozi, ich wünschte Mama hätte sich viel früher mit ihm ausgesöhnt und ich hätte mich nicht immer heimlich mit ihm treffen müssen. Aber Sora, sowas können wir nicht mehr ändern. Es ist so und vielleicht bleibt es für immer so. Wer weiß vielleicht vertragen sich meine Mutter und mein Vater wieder. Keine Ahnung, das liegt noch in der Zukunft, aber wir, wir leben jetzt in der Gegenwart und wir sollten unser Leben so nehmen wie es ist.“ gebe ich zurück. Sora bleibt lange Zeit still, ich vernehme nur seinen ruhigen Atem. „Das hast du schön gesagt.“ flüstert er mir irgendwann ins Ohr und küsst mich mit seinen unverwechselbaren weichen Lippen auf die Wange. „Danke, aber ich denke wir sollten jetzt mal schlafen.“ erwidere ich. Er nickt nur, geht dann kurz ins Bad um sich seinen Schlafanzug und natürlich seine Schlafmütze anzuziehen, bevor er wieder zu mir kommt und wir uns in die Decken auf dem Sofa kuscheln. Der nächste Tag vergeht ziemlich ereignislos, wir waren in der Schule, Sora war immer noch ein bisschen niedergeschlagen, was wohl am fehlenden Schlaf gelegen hat und Axel und Roxas waren so verliebt wie eh und je. Nachmittags waren wir dann, nachdem Axel´s Onkel es mit der Polizei abgeklärt hatte in der Wohnung und haben aufgeräumt. Dieser Trottel hat fast alles kaputt gemacht. Das ganze schöne Geschirr, die Glasschränke im Wohnzimmer, Yaozi´s Schreibtisch, seinen Schrank und so weiter und sofort. Am Liebsten würde ich ihm den Kopf abreißen, was können die Sachen dafür? Mama hat sich echt einen Irren gesucht, hoffentlich passiert mir das nie. Am späten Abend sieht die Wohnung, dann wieder einigermaßen gut aus, wir werden viele neue Möbel brauchen. Weil wir alle so geschafft waren haben wir es uns dann vor dem DVD-Player bei Axel´s Onkel gemütlich gemacht und uns noch ein paar Filme rein gezogen, ehe wir tatsächlich alle vier auf dem Sofa eingeschlafen sind. Den Tag darauf, also Samstag, hat uns Yaozi abgeholt und wir sind seitdem wieder in seiner Wohnung und wieder in meinem coolen Zimmer, in dem wirklich alles so geblieben ist, wie es war. Ich glaube Sora ist froh wieder hier zu sein, er schien mir recht unglücklich mit der Situation bei Jean. Onkel Yaozi war wie schon am Telefon wenig überrascht von der Zerstörung und Verwüstung, na gut, er hat es auch nicht mehr so schlimm mit bekommen, aber ein bisschen mehr Anteilnahme hatte ich schon erwartet. Er ist noch am selben Tag mit uns los, damit wir neue Möbel aussuchen können. Ich finde es schrecklich wie er so schnell wieder zum Alltag übergehen kann, ich war völlig durch den Wind und er? Er zeigt keinerlei Gefühl deswegen, das Einzige was ihn immer interessiert ist, dass uns nichts passiert ist. Einerseits finde ich es schön, dass er sich um unser Wohlbefinden so viele Sorgen macht, aber es waren schließlich seine Möbel, sein Computer und seine persönlichen Sachen, die unter dem Einbruch gelitten haben und er sagt einfach nichts dazu, sondern kauft sich einfach wieder neue Sachen? Ein bisschen abgebrüht ist das schon. Als wir am Samstag schließlich mit unserer Möbelsuche fertig sind, hat er so ziemlich alles neu bestellt. Er muss ganz schöne finanzielle Reserven haben, wenn er das auf ein Mal bestellen kann, aber schließlich wirft sein Club auch ne Menge ab. Den restlichen Tag verbringe ich mit Sora zusammen in unserem Zimmer, wir reden viel über das was passiert ist, ich finde es schön, dass ich so viel und so gut mit ihm reden kann. Unsere Bindung ist deshalb jetzt noch viel enger geworden. Am Sonntag haben wir uns dann mit Roxas und Axel verabredet um zusammen zum Karaoke singen zu gehen, ich hasse das ja normalerweise, aber Sora wollte unbedingt mal sowas sehen, da ihm seine Mutter immer davon vorgeschwärmt hat. Letzten Endes war es doch ganz witzig und Sora war noch viel lockerer, als er es jetzt ohnehin schon ist. Der Rest der Woche vergeht relativ ohne große Ereignisse, Mama hat ein paar Mal angerufen und die Polizei war auch nochmal da um mit meinem Onkel persönlich zu sprechen. Auch werde ich langsam immer trauriger, es ist Sora´s letzte Woche hier in Japan, dann werde ich ihn einen ganzen Monat lang nicht sehen. Es ist jetzt schon schrecklich wenn ich nur daran denke, wie soll es dann werden wenn es tatsächlich soweit ist? Heute ist Donnerstag, morgen wird Sora zusammen mit Roxas und den anderen Austauschschülern in den Bus steigen und sich verabschieden, vorläufig zwar nur, aber das ist schon schlimm genug. Zum Glück haben wir die Schule heute schon hinter uns gebracht, es waren eh nur vier Stunden und in denen haben wir auch nur ein klein wenig Abschied gefeiert. Sora war so fröhlich, man könnte meinen ihm ist es egal, dass wir uns morgen zeitweise trennen. Kapitel 26: Der letzte Nachmittag --------------------------------- Kapitel 24: Der letzte Nachmittag Rikus POV „Hey, wollen wir mal kurz zum Skatepark gehen?“ fragt er, als wir gegessen und sich Yaozi verabschiedet hat um noch irgendwas zu erledigen. „Wenn du magst.“ antworte ich lustlos. Was muss er jetzt bei diesen dummen Skatern rumhocken? Er soll bei mir bleiben. „Am Besten wir gehen gleich los, ich zieh mich nur noch kurz um.“ verabschiedet er sich und verschwindet in unserem Zimmer. Ich räume unterdessen unsere Teller in die, zum Glück, heile Spülmaschine, als ich Sora´s Stimme vernehme. „Riku, kannst du mir mal kurz helfen?“ ruft er aus meinem Zimmer. Helfen? Wobei denn? Er wird sich doch selber umziehen können. „Moment.“ gebe ich zurück und mache meine Arbeit zu Ende, ehe ich ins Zimmer gehe. Doch da ist niemand, es ist leer. Wo zum Teufel ist Sora. Ich will gerade auf den Balkon gehen, als jemand die Tür zuschlägt. „Sora.“ schrecke ich hoch, als ich verstehe, dass er hinter der Tür gestanden hat. Was macht er nur wieder? Er hat tatsächlich seine schärfsten Klamotten an, die ich bei ihm je gesehen habe. Sie übertreffen alle anderen bisher. Eine sehr enge, kurzärmelige Sweatjacke, unter der er anscheinend nichts trägt, dazu eine lange, schwarze, hyperenge Hose. „Warum ziehst du dich jetzt so an? Ich dachte du willst skaten.“ bemerke ich, als er auf mich zu kommt. „Ich hab genug geskatet. Ich will viel lieber mit dir alleine sein. Was denkst du warum sich dein Onkel so schnell aus dem Staub gemacht hat?“ fragt er. Dann war das mal wieder geplant? Oh Mann, ich glaub ich dreh gleich durch. Sora will mit mir alleine sein? Heißt das etwa ich darf heute mal so richtig? Sora´s POV Schnell lege ich meine Lippen auf Riku´s, damit mich mein Mut nicht wieder verlässt. Ich ziehe ihn während er genüsslich erwidert, mit mir zu seinem Bett und bald schon kniet er über mir und lässt seine Zunge mit meiner spielen. „Ich liebe dich, Riku.“ flüstere ich ihm ins Ohr, ehe ich anfange an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Langsam lasse ich meine Hände unter sein Shirt wandern, sehne mich so sehr nach seinem Körper wie noch nie. Ich wandere über seinen Bauch, streichle darüber, lasse keinen Zentimeter davon aus, ehe ich ihm sein Shirt hoch ziehe und mich dabei von seinem Ohr trennen muss. „Ich liebe dich auch, Sora.“ flüstert er mir zu, als er mich in die Kissen drückt und seine Lippen an meinen Hals legt. Ich spüre seine Küsse, fühle wie er über meine Haut leckt und an ihr saugt, wie er dabei an dem Reißverschluss meiner Sweatjacke auf und ab wandert, ehe er sich dazu entschließt sie mir bedächtig langsam auszuziehen. Ich spüre wie er mit seiner Zunge feuchte Spuren auf meinem Körper hinterlässt und so bei meiner Brust ankommt. Er küsst eine Brustwarze, leckt neckisch darüber, ehe er an ihr knabbert und mich dabei aufkeuchen lässt. Er weiß längst was mir gefällt und wie er mich dazu bringt ihm das auch zu zeigen. Riku küsst sich weiter nach unten, leckt bald über meinen Bauch und knabbert an der Haut rund um meinen Bauchnabel. Dabei sind seine Hände schon an meiner Hose beschäftigt. Sie öffnen sie, gleiten dann langsam in sie und in meine Shorts wo er, leicht eingeengt, wegen meiner Hose, an meiner Erregung entlang streicht. Ein Stöhnen entweicht meinen Lippen, ich bäume mich ihm entgegen, was ihn leicht irritiert zu mir schauen lässt. Ich ziehe ihn zu mir, lege meine Lippen auf seine, knabbere daran und küsse ihn erneut. Seine Zunge sucht einen Weg in meine Mundhöhle, den ich ihr nur zu gerne ebne, indem ich ihn einlasse und ihn sogleich in ein Spiel verwickle. Immer wieder versuche ich ihn in seine Mundhöhle zu drängen, will auch mal „Chef“ sein, aber Riku bleibt hart und hält mich in meiner eigenen gefangen. Irgendwann lösen wir uns voneinander, ich streiche über seinen Körper, ziehe seinen Hals nach, wandere über seine Brust und seine Brustwarzen, weiter zu seinem Bauch, wo ich alle seine Muskeln nachziehe und Riku anfängt zu zittern. „Sora“ höre ich ihn leise aufkeuchen. Ich sehe zu ihm, halte inne in meinen Bewegungen. „Ich will dich.“ flüstert er mir ins Ohr, verführerisch und doch so ehrlich und einfühlsam. „Dann nimm mich doch.“ gebe ich leise zurück und stehle ihm einen kleinen Kuss. Ich weiß nicht was diese Worte in ihm bewirken, aber sie müssen ihm viel bedeuten, denn küsst mich leidenschaftlicher denn je. Wir verfallen regelrecht in eine Kussorgie, die das Feuer zwischen uns noch mehr entfacht. Für ihn scheint es nur noch meine Lippen und meine Zunge zu geben, so sehr hängt er an ihnen und übersät sie mit Liebkosungen. Es dauert für mich Stunden, bis er wieder davon ablässt und küssend über meinen Körper zu meinem Hosenbund wandert. Er streicht über meine quälende Erregung, erlöst mich wenigstens etwas, als er mir meine restlichen Klamotten auszieht und auch er sich seiner entledigt. „Es wird nicht wehtun, ich versprech´s dir.“ wispert Riku, ehe er etwas aus seinem Nachttisch nimmt. Ich verstehe erst viel später, dass es Gleitcreme ist, nämlich als ich etwas Kaltes, Unbekanntes an meinem Po spüre. Er verteilt sie an meinem Eingang, ich muss stöhnen, als er plötzlich mit seinem Finger in mich eindringt. Ich weiß er hat mir versprochen, dass es nicht wehtut, aber es tut es. „Entspann dich, Stöpselchen.“ redet er mir gut zu und küsst mich immer wieder kurz auf die Lippen, während er einen zweiten und dritten Finger dazu nimmt. Es ist so neu für mich, so ungewohnt, so komisch und doch bin ich neugierig wie es weitergeht. Ich gewöhne mich langsam daran, schlinge meine Arme um Riku und flüstere ihm zu: „Es ist genug, du kannst weiter machen.“ Er stiehlt mir noch einen Kuss, ehe er sich noch etwas Gleitcreme auf seiner Erektion verteilt und ich sie wenig später an meinem Po spüre. Ganz langsam dringt er in mich ein, lässt mich dabei aufstöhnen und trotzdem gibt er mir alle Zeit der Welt um mich auch daran zu gewöhnen. Er fängt an sich zu bewegen, vorsichtig und nicht auf seine Lust bedacht, sondern nur für mich da, nur darauf bedacht mir nicht weh zu tun, doch so möchte ich es nicht, er soll genauso viel Spaß haben wie ich. „Riku, so viel Rücksicht brauch ich nicht.“ versichere ich ihm, ehe er mich kurz noch ansieht und dann sein Tempo steigert, genauso seine Härte. Ich fühle ihn tiefer in mir, werde überflutet von neuen Gefühlen, stöhne laut auf und lasse das alles zu. Zum ersten Mal gebe ich mich Riku mehr als alles andere hin, ich lasse ihn tun was er möchte, was er schon so lange wollte und immer Rücksicht auf mich genommen hat. Jetzt soll er es bekommen, er bekommt es gerade. Seine Hand an meiner Erregung holt mich wieder zurück ins Hier und Jetzt, ein lautes Stöhnen entweicht meinen Lippen, ich kralle mich im Lacken fest, lasse all meinem Gefallen freien Lauf. „Riku... es ist wunderbar... so wunderbar...“ stöhne ich ihm entgegen und klammere mich an ihn. „Ich weiß... Sora...“ gibt er zurück und steigert die Härte erneut, auch seine Hand wird schneller und treibt mich so bald über die Schwelle. „Ich... komme...“ bekomme ich gerade noch heraus, ehe ich in seiner Hand zu meinem Höhepunkt gekommen bin. Doch kaum einen Moment später spüre ich etwas Warmes in mir, Riku ist auch gekommen. Er stößt noch ein paar Mal zu, ehe er sich aus mir zurückzieht, seine Hand ableckt und sich neben mich fallen lässt. Riku sucht meine Hand verflechtet sie mit seiner und haucht mir einen Kuss auf meine vom Schweiß nasse Wange. „Es hat sich gelohnt zu warten.“ findet er, nach einer Weile, in der er sich erholt hat und lächelt mir zu. „Ja, es war einfach nur genial. Wollen wir duschen?“ will ich grinsend wissen. „Bist du auf den Geschmack gekommen?“ neckt er mich. „Nur duschen.“ enttäusche ich ihn, während wir aufstehen und uns ins Bad begeben. Der restliche Tag vergeht schnell, schneller als mir lieb ist, denn morgen schon muss ich mich für einen Monat von Riku trennen. Doch als ich an diesem Abend in Riku´s Armen einschlafe bin ich sehr zufrieden mit dem Aufenthalt in Japan. Er hat mir mehr gebracht, als ich mir erhofft habe. Ich habe mein Heimatland kennen gelernt, jedoch auch neue Freunde, neue Aufgaben und das Beste einen festen Freund dazu. Am nächsten Morgen überrascht Riku mich mit einem Festmahl von Frühstück, er war tatsächlich so nett mir Pfannkuchen und Ahornsirup anzurichten. Zu Hause essen wir das nicht oft, weil Papa immer meint, es würde nicht satt machen, aber ich liebe es, besonders wenn es mein bad boy macht. Deshalb dauert auch das morgendliche Essen viel länger als sonst und Riku und Yaozi staunen wie viel ich in mich hinein stopfen kann. Danach laufen wir zur Schule, wo uns der Bus abholen wird und zum Flughafen bringt. Riku trägt wirklich den ganzen Weg meine Tasche und meinen Koffer, ich finde das so süß von ihm, dass ich wirklich keine Worte finde. An der Schule treffen wir Roxas und Axel und gehen zu unserem Klassenraum. Der japanische Lehrer hält erst noch eine Abschlussrede, dass es sehr gut gelaufen sei, dass sich die Japaner freuen wenn sie nach Kanada kommen und so weiter und sofort. Ich höre kaum hin, konzentriere mich viel lieber auf Riku´s Hand, die mit meiner unter dem Tisch spielt. Schließlich ist es soweit, nachdem uns der Typ eine ganze Schulstunde gelangweilt hat gehen wir nach draußen, der Bus steht schon da, unser Gepäck wird verladen, Riku hält die ganze Zeit meine Hand. „Ich will nicht dass du gehst.“ flüstert er mir fast zu leise um es zu verstehen ins Ohr, aber ich habe es gehört. Es tut so weh zu wissen, dass wir einen ganzen Monat aufeinander verzichten müssen und dass es in Kanada nicht so sein wird wie in Japan. „Ich möchte am Liebsten, dass du gleich mitkommst.“ gebe ich leise zurück und lasse mich in seine Arme ziehen. Er drückt sich so fest an mich und nimmt mir dabei fast die Luft zum Atmen. Ich wusste gar nicht, dass er so emotional in der Öffentlichkeit wird, sogar Shingo´s dummen Kommentar überhört er. „Ich hoffe du veränderst dich nicht.“ sagt er noch, ehe er seine Lippen auf meine legt. Es wird unser letzter Kuss für einen ganzen Monat sein, unsere letzte körperliche Nähe, unser Abschied für die, für mich, sehr lange Zeit. Seine Lippen liegen weiterhin auf meinen, küssen mich immer wieder, knabbern an meinen Lippen und schließlich bittet er um Einlass, so sanft und doch so fordernd. Ich gewähre, fange seine Zunge ein, verwickle sie in ein letztes Spiel, aus meinen Augen kullern dicke Tränen, sie mischen sich in unseren Kuss, ich schmecke den salzigen Geschmack des traurigen Wassers. Nur ganz langsam und auch erst auf Roxas´ Drängen hin, wir müssen jetzt einsteigen löse ich mich von Riku. „Bis bald, mein bad boy.“ verabschiede ich mich und drücke ihm noch einen Kuss auf die Wange, ehe er mich aus seinen Armen entlässt. Kapitel 27: Der letzte Nachmittag non-adult ------------------------------------------- Kapitel 24: Der letzte Nachmittag Rikus POV „Hey, wollen wir mal kurz zum Skatepark gehen?“ fragt er, als wir gegessen und sich Yaozi verabschiedet hat um noch irgendwas zu erledigen. „Wenn du magst.“ antworte ich lustlos. Was muss er jetzt bei diesen dummen Skatern rumhocken? Er soll bei mir bleiben. „Am Besten wir gehen gleich los, ich zieh mich nur noch kurz um.“ verabschiedet er sich und verschwindet in unserem Zimmer. Ich räume unterdessen unsere Teller in die, zum Glück, heile Spülmaschine, als ich Sora´s Stimme vernehme. „Riku, kannst du mir mal kurz helfen?“ ruft er aus meinem Zimmer. Helfen? Wobei denn? Er wird sich doch selber umziehen können. „Moment.“ gebe ich zurück und mache meine Arbeit zu Ende, ehe ich ins Zimmer gehe. Doch da ist niemand, es ist leer. Wo zum Teufel ist Sora. Ich will gerade auf den Balkon gehen, als jemand die Tür zuschlägt. „Sora.“ schrecke ich hoch, als ich verstehe, dass er hinter der Tür gestanden hat. Was macht er nur wieder? Er hat tatsächlich seine schärfsten Klamotten an, die ich bei ihm je gesehen habe. Sie übertreffen alle anderen bisher. Eine sehr enge, kurzärmelige Sweatjacke, unter der er anscheinend nichts trägt, dazu eine lange, schwarze, hyperenge Hose. „Warum ziehst du dich jetzt so an? Ich dachte du willst skaten.“ bemerke ich, als er auf mich zu kommt. „Ich hab genug geskatet. Ich will viel lieber mit dir alleine sein. Was denkst du warum sich dein Onkel so schnell aus dem Staub gemacht hat?“ fragt er. Dann war das mal wieder geplant? Oh Mann, ich glaub ich dreh gleich durch. Sora will mit mir alleine sein? Heißt das etwa ich darf heute mal so richtig? Sora´s POV Schnell lege ich meine Lippen auf Riku´s, damit mich mein Mut nicht wieder verlässt. Ich ziehe ihn während er genüsslich erwidert, mit mir zu seinem Bett und bald schon kniet er über mir und lässt seine Zunge mit meiner spielen. „Ich liebe dich, Riku.“ flüstere ich ihm ins Ohr, ehe ich anfange an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Langsam lasse ich meine Hände unter sein Shirt wandern, sehne mich so sehr nach seinem Körper wie noch nie. Ich wandere über seinen Bauch, streichle darüber, lasse keinen Zentimeter davon aus, ehe ich ihm sein Shirt hoch ziehe und mich dabei von seinem Ohr trennen muss. „Ich liebe dich auch, Sora.“ flüstert er mir zu, als er mich in die Kissen drückt und seine Lippen an meinen Hals legt. Ich spüre seine Küsse, fühle wie er über meine Haut leckt und an ihr saugt, wie er dabei an dem Reißverschluss meiner Sweatjacke auf und ab wandert, ehe er sich dazu entschließt sie mir bedächtig langsam auszuziehen. Ich spüre wie er mit seiner Zunge feuchte Spuren auf meinem Körper hinterlässt und so bei meiner Brust ankommt... „Es hat sich gelohnt zu warten.“ findet er, nach einer Weile, in der er sich erholt hat und lächelt mir zu. „Ja, es war einfach nur genial. Wollen wir duschen?“ will ich grinsend wissen. „Bist du auf den Geschmack gekommen?“ neckt er mich. „Nur duschen.“ enttäusche ich ihn, während wir aufstehen und uns ins Bad begeben. Der restliche Tag vergeht schnell, schneller als mir lieb ist, denn morgen schon muss ich mich für einen Monat von Riku trennen. Doch als ich an diesem Abend in Riku´s Armen einschlafe bin ich sehr zufrieden mit dem Aufenthalt in Japan. Er hat mir mehr gebracht, als ich mir erhofft habe. Ich habe mein Heimatland kennen gelernt, jedoch auch neue Freunde, neue Aufgaben und das Beste einen festen Freund dazu. Am nächsten Morgen überrascht Riku mich mit einem Festmahl von Frühstück, er war tatsächlich so nett mir Pfannkuchen und Ahornsirup anzurichten. Zu Hause essen wir das nicht oft, weil Papa immer meint, es würde nicht satt machen, aber ich liebe es, besonders wenn es mein bad boy macht. Deshalb dauert auch das morgendliche Essen viel länger als sonst und Riku und Yaozi staunen wie viel ich in mich hinein stopfen kann. Danach laufen wir zur Schule, wo uns der Bus abholen wird und zum Flughafen bringt. Riku trägt wirklich den ganzen Weg meine Tasche und meinen Koffer, ich finde das so süß von ihm, dass ich wirklich keine Worte finde. An der Schule treffen wir Roxas und Axel und gehen zu unserem Klassenraum. Der japanische Lehrer hält erst noch eine Abschlussrede, dass es sehr gut gelaufen sei, dass sich die Japaner freuen wenn sie nach Kanada kommen und so weiter und sofort. Ich höre kaum hin, konzentriere mich viel lieber auf Riku´s Hand, die mit meiner unter dem Tisch spielt. Schließlich ist es soweit, nachdem uns der Typ eine ganze Schulstunde gelangweilt hat gehen wir nach draußen, der Bus steht schon da, unser Gepäck wird verladen, Riku hält die ganze Zeit meine Hand. „Ich will nicht dass du gehst.“ flüstert er mir fast zu leise um es zu verstehen ins Ohr, aber ich habe es gehört. Es tut so weh zu wissen, dass wir einen ganzen Monat aufeinander verzichten müssen und dass es in Kanada nicht so sein wird wie in Japan. „Ich möchte am Liebsten, dass du gleich mitkommst.“ gebe ich leise zurück und lasse mich in seine Arme ziehen. Er drückt sich so fest an mich und nimmt mir dabei fast die Luft zum Atmen. Ich wusste gar nicht, dass er so emotional in der Öffentlichkeit wird, sogar Shingo´s dummen Kommentar überhört er. „Ich hoffe du veränderst dich nicht.“ sagt er noch, ehe er seine Lippen auf meine legt. Es wird unser letzter Kuss für einen ganzen Monat sein, unsere letzte körperliche Nähe, unser Abschied für die, für mich, sehr lange Zeit. Seine Lippen liegen weiterhin auf meinen, küssen mich immer wieder, knabbern an meinen Lippen und schließlich bittet er um Einlass, so sanft und doch so fordernd. Ich gewähre, fange seine Zunge ein, verwickle sie in ein letztes Spiel, aus meinen Augen kullern dicke Tränen, sie mischen sich in unseren Kuss, ich schmecke den salzigen Geschmack des traurigen Wassers. Nur ganz langsam und auch erst auf Roxas´ Drängen hin, wir müssen jetzt einsteigen löse ich mich von Riku. „Bis bald, mein bad boy.“ verabschiede ich mich und drücke ihm noch einen Kuss auf die Wange, ehe er mich aus seinen Armen entlässt. Kapitel 28: Allein in Japan --------------------------- Kapitel 25: Allein in Japan Riku´s POV „Bye, bye, Stöpselchen.“ flüstere ich, als Sora bereits mit Roxas im Bus sitzt und mir entgegen schaut. Traurig, niedergeschlagen, geschafft, so sehen Sora´s Augen aus. Es ist so herzzerreißend, seine Tränen, die sich in unseren Kuss gemischt haben, meine eigenen, die er zum Glück nicht bemerkt hat und unser ganzer Abschied. „Na Riku, wasn los? Du siehst ihn doch wieder.“ bemerkt Axel, als der Bus langsam anfährt und Sora mir zuwinkt, bis er um die Ecke verschwunden ist. „Ich weiß.“ antworte ich und wische mir übers Gesicht. Ich und Weinen, wegen einem Typen, den ich anfangs noch nicht mal leiden konnte und gegen den ich mich so sehr gesträubt habe. Ich muss doch verrückt sein. Ja, verrückt nach Sora. „Also was heulst du dann hier rum. Bleib standhaft, sonst kannst du dein bad boy Image an den Nagel hängen und musst mit solchen Losern wie Sora und Roxas rumhängen.“ witzelt er. „Du bist doof.“ gebe ich nur zurück und zwinge mich zu einem Lächeln. „Danke, für die Blumen. Aber jetzt mal ehrlich, bist du so traurig nur weil du Sora vier Wochen nicht siehst? Die vergehen doch wie im Flug.“ findet Axel, als wir wieder zum Klassenzimmer gehen. Welcher Idiot hat für uns heute noch Schule bestimmt??? „Nein, nicht nur deshalb. Ich weiß ich sollte Sora trauen, aber ich glaube kaum, dass er so wie jetzt auch in Kanada ist. In Kanada wird er wieder dieser Junge vom Anfang sein. Einer der sich von anderen rumschubsen lässt.“ erkläre ich. „Du vertraust ihm wirklich nicht viel.“ antwortet Axel. „Das stimmt nicht, ich vertraue ihm und er mir, was denkst du warum er sonst gestern mit mir geschlafen hat.“ erzähle ich ihm von unseren Aktivitäten. „Er hat´s also echt durchgezogen. Cool von deinem Stöpselchen.“ entgegnet Axel. Wie durchgezogen? Wieso weiß immer jeder alles und ich nicht?? „Wie meinst du das mit durchgezogen und so? Er hat doch nicht etwa mit dir geredet oder?“ frage ich, als wir im Klassenraum sind und uns setzen. „Nein, aber mit Roxas, an dem Abend, als ihr bei uns geschlafen habt. Und Roxas hat es mir erzählt.“ erklärt er. „Und was genau hat Sora mit Roxas besprochen?“ bin ich nun neugierig. Ich bin mal gespannt was er für Zweifel hatte. Schließlich dachte ich, hätte ich ihm schon viele davon oder sogar alle genommen. „Na ja, eigentlich hatte es nicht viel mit dir zu tun. Er war sich nur nicht so sicher ob das auch nicht weh tut und wie es ist wollte er wissen. Und ob Roxas es bereut, wie gesagt dir hat er von Anfang an vertraut, es waren nur Zweifel an der Sache selbst.“ erzählt Axel, als unser Lehrer kommt. Na toll, jetzt zwei Stunden Geschichte, auch wenn es sonst mein Lieblingsfach ist, jetzt wo Sora weg ist und ich mit Axel wieder alleine bin regt mich dieser ganze Unterricht nur noch auf. „Wollen wir heute was machen?“ fragt mein bester Freund, als wir gerade etwas von der Tafel abschreiben. „Nein.“ lehne ich ab. „Wieso denn nicht? Bin ich dir nicht mehr gut genug?“ will er wissen und schaut mich mit einem Hundeblick an, den ich gar nicht gewohnt bin. Früher hätte er sowas gar nicht gemacht. „Doch, klar, du bist doch mein bester Freund. Aber ich fahre heute Abend zu Mama. Aber wie wär´s, komm doch mit.“ schlage ich vor. „Zu deiner Mutter? Sie hasst mich.“ resigniert Axel. „Ich hab ihren wohlerzogenen Sohn doch so verdorben.“ „Quatsch mit Soße, komm mit...“ fange ich an, als der Lehrer mich unterbricht. Oh Mann, dass der wieder redet hab ich gar nicht mitbekommen. „Riku, beantworte meine Frage.“ fordert er. Welche Frage? „Was für ne Frage denn?“ will ich wissen. „Also hast du sie gar nicht gehört? Ich dachte eigentlich dein Besuch aus Kanada hat dich wieder auf die richtige Bahn gebracht. Aber kaum dass er fünf Minuten weg ist und ich dich neben Axel sitzen lasse fängst du wieder an zu reden und störst den Unterricht.“ schnauzt er mich an. „Solange meine Noten passen ist es doch egal wenn ich störe.“ gebe ich wütend zurück. Was will der Typ jetzt von mir? Ich hab genug zu tun. „Es geht nicht nur um dich. Du störst die anderen. Los setz dich hier nach vorn.“ schickt er mich nach vorn. Ich packe meine Sachen zusammen. „Wasn das? Du lässt dir von dem was sagen?“ flüstert mir Axel zu. „Wart ab.“ gebe ich nur zurück und gehe dann zu meinem neuen Platz. Ein ganzer Tisch für mich alleine. Ich packe mein Mäppchen wieder aus und pfeffere es mit einem lauten Knall auf den Tisch. Mein Heft und mein Buch folgen. „RIKU, das geht auch leiser.“ beschwert sich der Lehrer wieder. Wenn er jetzt nicht bald leise ist, bringe ich ihn dazu. „Was sagen Sie, tut mir Leid, es ist so laut ich verstehe Sie nicht.“ erwidere ich und lasse mich schwer auf den Stuhl sacken, ehe ich meine restlichen Bücher auch noch auspacke und auf den Tisch schmeiße. Ich kann es kaum fassen, es ist alles so wie früher. Es wirkt so, als sei Sora nie hier gewesen. Ohhh Sora, ich vermisse dich so, jetzt schon, obwohl du erst 20 Minuten weg bist. „RAUS!“ schickt er mich endlich vor die Tür. Darauf hatte ich es doch nur angelegt. „Sehr gerne.“ entgegne ich lächelnd, nehme mir meine Zigaretten und verziehe mich auf den Flur. Ich hab es also wieder geschafft. Was Sora wohl dazu sagen würde? Er würde mich wahrscheinlich fertig machen, weil ich schon wieder so böse bin, aber wenn er nicht da ist, wird er es auch nicht erfahren. Ich habe meine Zigarette schon zur Hälfte geraucht, als ein erneutes „RAUS“ ertönt und Shingo aus der Tür kommt. Na toll, was will der denn jetzt? Ich hätte mir viel lieber Axel gewünscht, mit ihm hätte ich wenigstens reden können. „Na, na, wenn das Klein-Sora erfährt.“ spricht er mich sofort an. „Und? Er kennt mich nicht anders.“ gebe ich gleichgültig zurück. Ist doch wahr, was redet der Typ überhaupt mit mir? „Ach ja, Riku? Du warst in den letzten paar Wochen so fromm wie nie. Sora hat dich ganz schön zum Weichei gemacht.“ findet Shingo. „Ja, ja und Jake hat dich noch trotteliger gemacht.“ gebe ich zurück und schwinge mich aufs Fensterbrett. „RIKU!“ ruft Shingo aufgeregt. Ich weiß gar nicht warum, bis ich verstehe wo ich jetzt sitze und wie das aussehen muss. Am offenem Fenster auf einem kleinen Fensterbrett. Aber das Shingo dann so ausflippt? Komisch. „Hey, bleib locker. Umbringen werde ich mich schon nicht. Dann könnt ich dich doch nich mehr ärgern.“ entgegne ich. „Du bist ein Arschloch, echt.“ beleidigt er mich. „Danke, das Kompliment kann ich nur zurückgeben.“ antworte ich gelassen und ziehe an meiner Zigarette. Warum mussten es nur vier Wochen sein? Hätte es nicht so ein Austausch für ein Jahr sein können? Nein, vier Wochen und dann? Dann soll das alles aus sein? „Ha, ha, wirklich witzig. Ich hatte echt Angst du fällst raus.“ gesteht er. Wow, er ist plötzlich so anders, so normal und gar nicht auf „Hey ich bin der Größte“ eingestellt. „Und was kümmert´s dich? Wenn ich da unten liegen würde, das würde dir doch gefallen. Ein Hindernis weniger um Sora zu knacken.“ gebe ich zurück und zeige meine Gedanken nicht nach außen. „Du spinnst ja, so denkt doch kein Mensch. Wenn du da unten liegen würdest hätte ich sofort den Rettungswagen gerufen und nicht einen Gedanken an Sora verschwendet. Er ist süß, ja, aber nicht mehr und nicht weniger. Ich kann mit Jake viel Spaß haben und das hab ich auch, ich brauch deinen Sora gar nicht mehr.“ erklärt Shingo. Sehr erwachsen, wirklich, ich hätte nie gedacht, dass Shingo zu solchen Sätzen überhaupt fähig ist. Ich will noch was erwidern, jedoch holt mich ein Junge aus der Klasse wieder herein. Ich werfe noch meine Kippe aus dem Fenster, ehe ich dem Jungen folge und mich auf meinen neuen Platz setze. Die beiden Stunden vergehen total lahm, ohne Axel zum Reden oder einen Banknachbarn zum Ärgern. Ich drehe fast durch, vor Sehnsucht nach Sora. Immer wieder möchte ich, dass die Tür aufgeht und er herein kommt, aber er kam nicht, die ganzen zwei Stunden nicht. Auch der restliche Tag verläuft so, zwar hatten wir nur noch eine Doppelstunde Japanisch und Sport, aber es war schrecklich so oft an ihn denken zu müssen. „Und hast du es dir überlegt? Willst du mitkommen zu meiner Mutter?“ will ich von Axel wissen, als wir nach Hause laufen. „Na ja, also sie ist ja ganz okay und Osaka ist bestimmt toll, deshalb glaube ich, ich komme mit, wenn deine Mutter nichts dagegen hat, natürlich.“ willigt er ein. Oh cool, dann bin ich wenigstens nicht alleine mit Mama und Oma. „Das wird toll, Mama hat bestimmt nichts dagegen und meine Oma eh nicht.“ freue ich mich. „Wie ist es so in Osaka?“ will Axel dann wissen. „Häh? Warst du nicht auf dem Schulausflug dabei?“ frage ich verwirrt. Wir hatten schon mal einen Schulausflug dahin gemacht, aber da war ich noch nicht mit Axel befreundet und noch ein guter Junge. Er schüttelt unterdessen den Kopf. „Warum nicht?“ erkundige ich mich. „Money, money, money, mein Lieber. Wir hatten es damals nicht so dicke, deshalb hieß es zu Hause bleiben.“ entgegnet er. „Tut mir Leid für dich, aber wir holen jetzt alles nach. Wir gehen einfach zu allen Dingen, die wir am Schulausflug auch angesehen haben.“ schlage ich vor. „Einverstanden, am Besten rufst du mich nochmal an, wegen Abfahrt und so.“ entgegnet er, als sich unsere Wege trennen, da er zu Hause ist. „Ja, mach ich, bis dann.“ antworte ich und laufe weiter. Bei mir daheim, frage ich erstmal Yaozi ob Axel mitkommen kann, er ist einverstanden. Dann rufe ich auch noch bei meiner Oma in Osaka an um mir von ihr ebenfalls das „Okay“ abzuholen. Sie hat nichts dagegen, omg wie ich mich freue. Ich sehe Mama wieder und kann Axel mitnehmen und ich kann mir die Zeit vertreiben, auf jeden Fall für zwei Tage. Zwei Tage weniger in denen ich Sora nicht sehen kann und in denen mein Aufenthalt in Kanada näher rückt. Als ich nach dem Gespräch mit Oma aufgelegt habe rufe ich bei Axel an und erkläre ihm alles. Am Abend fahren wir dann los und ein lustiges Wochenende mit gelegentlichen Sehnsuchtsanfällen vergeht. Und obwohl meine Gedanken nicht dauernd um Sora kreisten war es doch schrecklich zu wissen, dass er erst in vier Wochen wieder in meinen Armen liegen wird. Ich ihn erst in vier Wochen wieder küssen kann, ihn umarmen und streicheln kann und mit ihm über alles was mich bedrückt reden kann. Ich vermisse ihn so sehr, dass ich an manchen Tagen denke die Zeit ist stehen geblieben. So verstreichen vier langweilige Wochen, die ich mir nur vertreiben kann in dem ich die Anderen und die Lehrer auf Äußerste reize und wieder der bad boy vom Anfang werde. Onkel Yaozi hat sich ja so gewundert über mein unangebrachtes Verhalten. Kapitel 29: Ankunft in Kanada ----------------------------- Kapitel 26: Ankunft in Kanada Soras POV Jetzt bin ich schon zwei Wochen wieder in Kanada und ich muss sagen meine Ankunft war echt genial. Mama, Zach und sogar Papa haben mich am Flughafen abgeholt. Ich glaube Papa hat mich auch ganz schön vermisst, er hatte Tränen in den Augen, als er mich umarmt hat. Ich war froh, dass ich ihm anscheinend nicht egal bin, wie ich immer dachte. Dann als wir zu Hause waren hat mich T.K. total stürmisch begrüßt und mein ganzes Gesicht abgeschleckt, total süß der Kleine. Doch der Höhepunkt war echt, dass Mama alle meine Lieblingsessen gekocht hat und wir sage und schreibe drei Stunden beim Essen saßen. Natürlich musste ich dabei alles erzählen, wobei ich sorgfältig darauf geachtet habe nichts von Riku und mir zu verraten. Schließlich bin ich todmüde am Tisch eingeschlafen, als Mama von der Zeit hier erzählt hat. Doch das alles ist schon zwei Wochen her und es hat sich so vieles verändert. Mittlerweile ist Zach wieder der Mittelpunkt der Familie, obwohl ihm das überhaupt nicht so gefällt. Und die Schule ist die Hölle für mich. Irgendwie müssen die anderen herausgefunden haben, dass irgendwas mit meinem Austauschschüler passiert ist. Doch sie machen nicht mich dafür verantwortlich, nein, sondern Riku. Sie tun so, als hätte er mich vergewaltigt. Doch ich konnte es nicht richtig stellen, es ging einfach nicht, als ich gesehen habe, was sie mit Roxas angestellt haben. Er steht im Gegensatz zu mir zu seinem Freund und was bringt ihm das? Er wird von früh bis Nachmittag gehänselt, verspottet und fertig gemacht. Ich halte das gar nicht aus, die einzigen die mir Trost spenden sind sogar noch Roxas selbst, T.K. und Zach. Würden sie mir nicht gut zureden, wäre ich schon längst abgehauen. „Komm schon Sora, heute hast du nur bis 12 und nachmittags kommt Roxas“, baut Zach mich schon wieder auf, als ich morgens keine Lust habe zur Schule zu gehen. „Hmm“, brumme ich nur, ehe ich ohne Frühstück, das Haus mit ihm zusammen verlasse. Auch so was, was ich geändert hat, ich esse früh nichts mehr, habe einfach keinen Appetit und in der Schule müssen Roxas und Zach mich zwingen mein Pausenbrot zu essen. „Du, Sora, kann ich dich mal was fragen?“, will Zach wissen, als wir an Jake´s Haus vorbei kommen. Ihm spielen die „Coolen“ im Moment auch echt übel mit, weil irgendwer verraten hat, was alles in Japan zwischen ihm, mir und Shingo gelaufen ist. Deshalb oder vielleicht ist er ja auch echt krank, jedenfalls war er schon eine Woche nicht mehr in der Schule. „Bitte, was?“, frage ich. „Warum stehst du nicht zu Riku? Die, die ihn jetzt verurteilen, werden es sicher nicht lassen, wenn er dann da ist“, gibt Zach zurück. Das weiß ich doch auch alles, aber wie soll ich denn noch die Wochen aushalten in denen ich ohne Riku sein muss? Die anderen werden mich ohne Ende mobben und ausschließen. „Ich habe Angst, Zach, schreckliche Angst, dass sie mich fertig machen oder noch schlimmer, dass sie mich irgendwie umkrempeln wollen“, erwidere ich leise. „Ach was, Sora, du musst einfach stark sein, wie du warst, als wir miteinander gechattet haben. Ich weiß noch wie ich dachte, hab ich nen tollen Bruder, er hat sich so zum Besseren verändert und das nur weil ihm jemand gezeigt hat, dass das Leben Spaß macht, egal wie man ist oder was man ist. So möchte ich dich öfters sehen, bitte nii-san, zeig mir diese Seite an dir noch mal“, bettelt Zach fast, dass ich mich endlich oute. Aber es geht nicht, es geht absolut nicht. „Nein, das kann ich nicht. Du weißt nicht wie es ist unbeliebt zu sein, du warst doch schon immer der Star überhaupt. Ganz unten warst du nie, ich schon und ich möchte nicht noch mal dahin“, entgegne ich noch relativ ruhig. „Aber deinen besten Freund lässt du dorthin absacken. Du bist echt armselig“, läuft plötzlich Jake hinter uns. Ich muss sagen, er tat mir echt Leid, weil die anderen ihn jetzt so behandeln, aber jetzt weiß ich genau warum ich ihn nicht ab kann. Er mischt sich einfach in Sachen ein, die ihn überhaupt nichts angehen. „Auch wenn es ihn nichts angeht, er hat Recht. Du lässt Roxas einfach so in der Scheiße sitzen und er ist immer noch für dich da. Er ist auf jeden Fall ein besserer Freund als du“, hält Zach jetzt auch noch zu Jake. „Hört auf, alle beide!!!“, bin es nicht ich, der die Beiden zurückhält noch weiter zu machen, sondern Roxas selbst. „Vielleicht ist Sora im Moment nicht der beste Freund, aber ich mag ihn und er wird sich ändern, sobald Riku da ist“ „Wenn du meinst“, murmeln beide nur und wir setzen unseren Weg fort. Kaum sind wir bei der Schule, beginnt für Jake und Roxas ein Spießrutenlauf der höchsten Klasse. Immer wieder werden sie als „Schwuchteln“ bezeichnet, angerempelt oder ihre Schultaschen ausgekippt. Ich hasse es einfach zu sehen zu müssen und nichts tun zu können. Am Schlimmsten ist es beim Mittagessen, wenn ich von den anderen Skatern mit an ihren Tisch genommen werde, Zach mit seiner angesagten und der Clique überhaupt an einem anderen Tisch sitzt und Jake und Roxas meistens alleine oder bei den ganzen anderen Freaks Platz nehmen müssen. An manchen Tagen ist es sogar so schlimm, dass die „Coolen“ zu denen auch Zach gehört, Roxas und Jake einfach mit Essen bewerfen. Es ist so schrecklich, am Liebsten möchte ich nach Hause, wenn so etwas passiert, am Liebsten würde ich in Riku´s Armen liegen und ihm mein ganzes Seelenleid beichten, am Liebsten würde ich ihn dann küssen, als könnte ich damit alles wieder gut machen. Aber es geht nicht und zum Glück haben wir die Situation heute nicht, da wir ja nur bis 12 Uhr Schule haben und ich so zu Hause mit Roxas essen kann. Doch auch wenn es heute nicht so war, es geht die nächsten beiden Wochen so weiter, jeden Morgen, jedes Mittagessen und jedes Wochenende. Ich sehne mich immer mehr nach Riku, möchte am Liebsten wieder in Japan bei ihm, seinem Onkel und Axel sein. Doch das geschieht nicht und heute ist endlich der Tage gekommen, an dem ich ihn wieder sehe. Wir warten bereits im Schulhof auf den Bus, der unsere Partner vom Flughafen hier her bringt. Es dauert einige Minuten, bis er vorfährt und Riku und Axel aussteigen. Roxas und Axel verfallen sofort in eine regelrechte Knutschorgie, am Liebsten möchte ich es auch so machen wie sie, doch ich muss Riku zurückhalten. „Nur Umarmen, keine weitere Zärtlichkeiten“, erkläre ich ihm leise, als er lächelnd vor mir steht. Riku´s POV Was? Was soll das heißen? Wieso darf ich ihn noch nicht mal küssen? „Du spinnst doch. Ich musste vier Wochen darauf verzichten“, rege ich mich auf und ziehe ihn in meine Arme. „Nein, Riku, bitte. Nur umarmen, ich erkläre dir später alles“, ist Sora ganz schön verzweifelt. Na gut, wir werden noch genug Zeit haben, umarme ich ihn eben. „Danke“, flüstert er, als wir uns wieder lösen. Die kanadische Lehrerin verkündet unterdessen, dass wir für heute gehen können genauso wie damals als ich Sora kennen lernte. Ich will seine Hand nehmen, doch wieder sagt er: „Keine Zärtlichkeiten!“ Was zum Teufel soll das? Sind wir hier in Hinterbuxtehude, ich dachte in Vancouver, einer großen Stadt wäre man lockerer drauf. Sora ist ja fast noch verschlossener wie anfangs in Japan. Wir laufen gemeinsam mit Axel und Roxas, die ihre wieder vereintes Glück frei ausleben, ganz im Gegenteil zu Sora und mir. Er kommt mir vor wie ein Eisklotz. An irgendeiner Straßenkreuzung trennen wir uns von den Beiden, da Roxas in die andere Richtung muss. Ich hoffe jetzt kann ich endlich mit Sora reden. „Kannst du mir jetzt mal erklären, was los ist?“, frage ich, als wir bei ihm ankommen. Er hat mir in seinen Erzählungen nicht zu viel versprochen. Er lebt in einem Haus, ein kleines, aber feines Haus, jedenfalls von außen. Es ist in diesem typischen amerikanischen Stil gebaut, ehrlich gesagt, für mich sieht es aus, als wäre es aus Pappe. „Wenn wir alleine sind“, antwortet Sora, als wir dann drinnen stehen. Auch hier sieht es schön aus. Eine Holztreppe führt nach oben, geradeaus liegt anscheinend das Wohnzimmer, dahinter die Küche, aus der jetzt eine Frau kommt, Soras Mama. Das erkenne ich sofort, sie sieht so typisch japanisch aus, mehr geht fast gar nicht. „Hallo Mama, also das ist mein Austauschpartner Riku und Riku das ist meine Mama“, stellt uns Sora vor. „Freut mich Sie kennen zu lernen“, begrüße ich sie und ergreife ihre Hand, die sie mir hinhält. „Mich auch, ich habe schon viel von dir gehört“, teilt sie mir mit. „Ach wirklich? Ich hoffe doch nur Gutes“, gebe ich zurück. Ich hasse solchen Smalltalk eigentlich, aber Sora´s Mama scheint in Ordnung zu sein. „Na ja…“, murmelt sie. „Was heißt hier „na ja“?“, will ich mit hochgezogenen Brauen wissen. „Hey, war nur ein Witz“, beruhigt sie mich. Hier erkenne ich Sora so sehr wieder, er hätte solchen Quatsch auch gemacht. Der Sora jedenfalls, den ich kannte. „Wollt ihr erst auspacken oder zuerst essen?“, fragt sie dann. „Erst auspacken, wenn Sora nichts dagegen hat“, bestimme ich. „Ich zeige dir erst das Haus, okay? Dann packen wir aus“, schlägt er vor. „Geht auch in Ordnung. Wenn ihr essen wollt, gebt mir einfach Bescheid“, erwidert Sora´s Mama und geht in die Küche zurück. Zuerst zeigt mir Sora das Wohnzimmer, die Küche und den Keller. Dann den absolut hammergeilen Garten. Er ist top gepflegt, es riecht total geil und das Beste es gibt tatsächlich einen kleinen Pool. Wenn ich Sora wäre, würde ich jeden Tag schwimmen und auf einem der Liegestühle die neben dem Pool stehen relaxen. Danach zeigt er mir die obere Etage des Hauses. Dort befindet sich das Bad, was echt riesig ist, sogar eine Badewanne ist da, einfach cool. Dann das Schlafzimmer seiner Eltern und zum Schluss das von Zach. Zach hat so ein typisches Teeniezimmer, mehr geht gar nicht. Überall Poster, Fotos, Basketballkram und so weiter und sofort. Aufgeräumt ist natürlich auch nicht. „Also Sora, wir waren jetzt in allen Zimmer, aber deines war noch nicht dabei, also wo ist es?“, frage ich neugierig, als wir wieder aus Zachs Zimmer gehen. „Tja, mein Zimmer ist auch was ganz Besonderes“, erklärt er und nimmt einen Stab, der in einer Ecke des Flurs lehnte. Ich glaube ich weiß wo sein Zimmer ist und als er mit dem Stab dann an einem Hacken in der Decke zieht und damit eine Treppe runterholt, bestätigt sich mein Verdacht. „Willkommen in meinem Zimmer, dem Dachboden“, strahlt Sora dann bis über beide Ohren und deutet mir an die Treppe hochzugehen. Ich folge seinem Wunsch und finde mich in einem echten Paradies wieder. Sora hat den ganzen Dachboden für sich alleine. Es ist einfach toll hier oben. An einer Wand hängen Sora´s Skateboards, an einer anderen signierte Poster seiner Lieblingsskater. In einer Ecke ist eine weitere Tür, die zu einem begehbaren Kleiderschrank führt, zwischen zwei Balken hängt eine Hängematte, in einer anderen Ecke steht ein Sofa, davor ein Fernsehgerät und ein Tisch. Und da ist noch Sora´s Bett, es ist ein großes, breites Bett mit einem Metallgestell. „Es ist fantastisch“, staune ich. „Ich weiß, hast du schon gesehen wo du schläfst?“, fragt Sora. „Na, das ist ja wohl klar. Hier, natürlich“, antworte ich und setze mich auf sein Bett. „Na ja, inoffiziell schon, aber offiziell schläfst du da oben in der Nische über meinem Kleiderschrank“, erklärt Sora und mir fällt auf, dass da an der Wand tatsächlich eine Leiter ist und oben Bettzeug liegt. „Selbst offiziell wäre das nichts geworden. Ich hab total Höhenangst“, gebe ich leise zu. „Was? Du?“, will Sora noch wissen, ehe er in schallendes Gelächter ausbricht. Danke auch, als hätte er vor nichts Angst. „Schön, dass du so furchtlos bist“, sage ich, verschränke meine Arme und ziehe einen Schmollmund. „Ach Riku, nein, so war es nicht gemeint“, versichert er, kommt zu mir und streicht über meine Wange. Diese kleine Berührung macht so viel Lust auf mehr. Egal was er sagt, ich will ihn jetzt küssen. Schnell ziehe ich ihn zu mir und lege meine Lippen auf seine, während er sich auf meine Beine setzt. Immer wieder spüre ich sie, es tut so gut sich wieder so geborgen zu fühlen. Ich erhebe mich langsam, halte Sora fest und lasse ihn dann sanft auf seinem Bett nieder, wo wir unseren Kuss fortsetzen. Ich lecke über seine Lippen, während er meine Sweatjacke öffnet. Seine Zunge spielt mit meiner, als ich die Hand unter sein Shirt wandern lasse und Sora leise in den Kuss keucht. Grinsend intensiviere ich das Spiel, als mich ein Rufen aufhorchen lässt. „SORA!!!! Bist du schon da? Ist Riku schon da?“, hören wir seinen kleinen Bruder rufen, als er schon die Treppen hoch stürzt und Sora sich langsam löst. „Ja, Zach, wir sind hier“, ruft er zurück, als Zach schon auf den Dachboden kommt. „Hey, Riku“, begrüßt er mich stürmisch und umarmt mich. Ich wundere mich schon, was das soll, als er mir zuflüstert, dass er mit mir reden muss. „Hi, Zach. Schade, dass du grad gekommen bist. Sora war nämlich bis vor kurzem noch schwer beschäftigt“, erkläre ich, als wir uns wieder lösen. „Ah, ja, genaue Ausführungen erspart mir“, bittet er. „Hat dir Sora eigentlich von unserem Ersten Mal erzählt?“, frage ich. „Na ja, teilweise, er denkt ich bin zu jung für so was“, gibt Zach zurück. „Na, Sora, wenn du so weiter machst, wird er ja noch verklemmter, als du. Wobei das im Moment echt nicht zu toppen ist. Sagst du mir jetzt eigentlich mal warum ich vorhin nicht durfte? Küssen mein ich“, bin ich neugierig auf seine Erklärung. Ich kann mir schon denken, dass es damit zusammen hängt, dass er nicht zu seiner Orientierung stehen will. Sora sitzt unterdessen ziemlich bedrückt auf dem Bett, könnt er vielleicht mal was sagen? „Du hast ein ganz dummes Thema erwischt“, teilt Zach mir mit. „Also hat Sora nicht gesagt, dass er schwul ist?“, will ich wissen. „Nein, hab ich nicht. Tut mir Leid, Riku“, ist es diesmal Sora, der antwortet und das ungewöhnlich schnell. „Hey, das ist okay. Ich hab mir das schon gedacht Und? Ich liebe dich trotzdem“, tue ich die ganze Sache ab und küsse ihn auf die Wange. „Können wir jetzt essen?“, frage ich dann. „Gerne, es gibt Hamburger“, entgegnet Sora und wir gehen zusammen mit Zach nach unten und sagen deren Mum Bescheid. Zehn Minuten später sitzen wir am Tisch in der Küche und belegen uns die Hamburger, jeder was er haben will. Zach und ich mit Fleisch und Sora und seine Mutter ohne, dafür mit viel Salat und Käse. Beim Essen muss ich irre viel erzählen, von Japan, der Schule, meiner Familie und, und, und. Es ist schön, dass mir mal jemand so interessiert zu hört. Gegen zwei kommt dann auch Sora´s Dad nach Hause. Ich weiß ja nicht, was es ist, aber ich finde ihn leicht seltsam. Obwohl ich heute zum ersten Mal da bin, spricht er mehr mit Zach als mit mir oder Sora. Irgendwie bin ich auch froh darüber. Als wir am Abend im Bett liegen, kann ich endlich mit meinem Freund ungestört kuscheln. Kapitel 30: In der Schule ------------------------- Kapitel 27: In der Schule Am nächsten Morgen stehen wir viel zu früh auf, Sora war total aufgeregt und hat mich schon um fünf aufgeweckt. Irgendwann hatte er die Idee mit T.K. spazieren zu gehen, weshalb wir fast eineinhalb Stunden mit dem Hund unterwegs waren. Es war schon toll, so früh, als noch niemand auf den Straßen war und Sora sogar meine Hand genommen hat. Nach einem reichlich kanadischen Frühstück sind wir jetzt auf dem Weg zur Schule, da in Kanada zuerst die Schulzeit und dann die Ausflüge kommen. Auf dem Weg stoßen zuerst Shingo und Jake zu uns. Shingo, wie schon in den letzten Wochen, sehr erwachsen und freundlich, Jake, so angenehm, dass man es aushalten kann. Wenig später treffen wir Axel und Roxas, die bis über beide Ohren strahlen. Wenigstens die sind glücklich, dass Sora immer noch nicht zu sich stehen will, hat mich schon etwas enttäuscht. Als wir dann jedoch bei der Schule ankommen, erlebe ich mein blaues Wunder. Axel, Shingo und Co. werden sofort beschimpft, wobei „Schwuchtel“ noch das harmloseste Wort war. Ich glaube die ticken nicht ganz sauber. Was soll das? Langsam verstehe ich Sora und seine Bedenken. Schließlich sind wir in der Schule, als Sora plötzlich weggezogen wird. Ich schaue mich um, er steht da, inmitten von ein paar Jungs. Das können nur seine Skaterfreunde sein. „Ist er das?“, fragt ein großer Junge mit kurzen, schwarzen Haaren und einem echt hässlichem Gesicht und deutet auf mich. Ich habe keinen Plan, was das jetzt soll, was für Gerüchte muss es denn über mich geben, wenn die mich so böse anschauen. Sora steht nur mehr als weinerlich daneben. Er nickt unterdessen, keinen Moment später packen mich zwei Kerle und drücken mich gegen die Spinde. Ich wehre mich, doch als noch der hässliche Junge dazu kommt, habe ich keine Chance mehr. „Hey, lasst ihn los!“, fordert Axel sofort, aber was ist mit Sora? Er steht da, von Angst zerfressen und sieht unsicher zu mir. Unterdessen halten drei andere Skatertypen Axel fest. „Was zum Teufel soll das? Lasst mich endlich los, ihr Trottel“, halte ich es nicht mehr aus und versuche loszukommen, aber der Griff der Kerle ist eisern. Ich bewege mich keinen Zentimeter von den Spinden weg. „Was soll das? Wie kommst du dazu dich einfach an Sora zu vergreifen?“, fragt der Hässliche. WAS!? Spinnt der? Ist es das, was Sora ihnen erzählt hat? „Ihr habt doch alle einen Knall. Sora ist mein Freund, mein fester Freund. Ich hab ihn nie zu irgendwas gezwungen“, gebe ich völlig durcheinander zurück. „Halt die Klappe, Schwuchtel!“, werde ich sofort beleidigt. „Werde ich garantiert nicht tun“, erwidere ich. „Sora, jetzt sag doch auch mal was. In Japan hättest du um Riku gekämpft und jetzt lässt du ihn so hängen? Das ist doch total armselig“, bemerkt Axel aufgeregt und schafft tatsächlich sich loszureißen und zu Sora zu gehen. „Verdammt, mach doch dein Maul endlich auf und sag, dass du Riku liebst“, fordert er und fängt an Sora zu schütteln. „Lasst mich doch einfach mal in Ruhe!“, fordert Sora laut und läuft einfach weg. „SORA!!!! Bleib doch hier!“, rufe ich ihm hinter her, reiße mich mit aller Kraft los und renne ihm nach, doch egal wo ich suche, er scheint wie vom Erdboden verschluckt. Sora´s POV Was hab ich nur getan? Ich hab alle so sehr enttäuscht. Ich hätte es richtig stellen können, hätte allen sagen könne, dass ich schwul bin und dass Riku mein Freund ist und jetzt? Jetzt sitz ich hier in irgendeinem Abstellraum und heule mir die Augen aus. Durch ein Geräusch sehe ich auf, die Tür öffnet sich und Jake lugt in den Raum. „Was willst du denn? Ich bin für heute schon fertig genug“, begrüße ich ihn. „Sora, findest du nicht, du bist Riku eine Erklärung schuldig? Er ist vollkommen durch den Wind“, teilt er mir mit und setzt sich zu mir. Das weiß ich doch, er ist sicher furchtbar enttäuscht von mir. Zach hat ihm mittlerweile sicher alles erzählt. Das irgendwer der Meinung war, Riku hätte mich zu was gezwungen und so weiter und sofort. „Und was soll ich jetzt tun? Soll ich alles erzählen? Soll ich erzählen, dass ich furchtbar glücklich mit Riku bin? Soll ich dann wieder als Loser enden?“, frage ich mit schriller Stimme. „Du erzählst Käse. Wenn es für dich heißt ein Loser zu sein, dass du keine Clique hast, dann tust du mir Leid. Für mich sind Leute, wie du die größeren Loser. Sie lassen ihre Freunde einfach im Stich, nur weil sie wegen dieser ganzen dummen Highschoolordnung nicht mit ihnen zusammen sein können“, erwidert Jake hart. „Meinst du, das weiß ich nicht? Meinst du, ich weiß nicht, wie beschissen ich bin. Ich weiß es genau, aber ich kann es nicht ändern“, gebe ich zurück. „Das weiß ich, Stöpselchen“, steht Riku plötzlich in der Tür. „Ich wusste es von dem Augenblick an, als wir uns in Japan verabschiedet haben. In Kanada wird sich alles ändern, das lag in deinem traurigen Blick, als du mich verlassen hast“ Ich sehe und horche auf, er hatte es von Anfang an geahnt? Riku ist ja so schlau. „Dann hasst du mich jetzt sicher. Du stehst überall, als Vergewaltiger des kleinen, süßen Skaters da“, entgegne ich. „Quatsch, ich könnte dich nie hassen und jetzt wasch dich. Wir reden nach der Schule“, gibt Riku zurück und wir gehen zusammen mit Jake zu den Toiletten. Nachdem ich wieder einigermaßen aussehe, stehen wir in freundschaftlichem Abstand vor dem Klassenraum. Axel sieht mich böse an, doch Roxas hat seinen üblichen, freundlichen Blick. Fünf Minuten später kommt der Lehrer und schließt das Zimmer auf. Ich gehe zu unserer Vierergruppe, ganz hinten in der Ecke und setzte mich, daneben Riku, mir gegenüber Axel und Roxas gegenüber meinem Freund. Riku sieht sich erst um, ehe er meine Hand unter dem Tisch nimmt und unsere Finger verflechtet. So sitzen wir eine ganze Doppelstunde lang da. Doch nicht nur da, sondern auch im restlichen Unterricht hält Riku immer meine Hand. Schließlich ist Mittagspause und wir sind in der Mensa um unser Essen zu kaufen. „Kommst du mit an den Skatertisch?“, will ich von Riku wissen. „Sicher? Nich, dass die mich killen“, gibt er mehr belustigt, als ernst zurück. „Ich stelle jetzt was klar“, erkläre ich und gehe zu unserem üblichen Tisch. Sofort liegen alle Blicke auf Riku, der ganz untypisch, unsicher hinter mir steht. „Also, jetzt hört mal zu, ich muss was klar stellen. Erstens Riku hat mich nie angefasst oder vergewaltigt, zweitens sind wir nur gute Freunde und drittens möchte ich, dass er vor euch nicht mehr so behandelt wird, wie heute Morgen“, bin ich mutig, auch wenn nicht alles davon wahr ist. „Schon gut, setzt euch“, fordert uns Joe, ein großer Junge mit schwarzen, kurzen Haaren und so was wie der Anführer, auf. Wir kommen dem nach und setzen uns dazu, als Riku Axel ruft. Riku´s POV „Setzt ihr euch hierher?“, frage ich, als Axel und Roxas mit einem voll beladenen Tablett vor mir und Sora stehen. „Nein, hier riechts nach Trotteln. Wir sitzen da bei Shingo und Jake, wenn du bei normalen Leuten sitzen willst“, bietet Axel mir an und geht dann mit Roxas weg. „Scheiß Schwuchtel“, ruft ihm der hässliche Junge hinterher, woraufhin ihm Axel seinen schönsten Finger präsentiert und gelassen weiter geht. „Können wir nicht bei ihnen sitzen?“, will ich von Sora wissen. Doch er schüttelt den Kopf. „Hör, zu, Riku, so heißt du doch? Jedenfalls hat hier jede Clique ihren Tisch. Die Skater, die Cheerleader, die Sportler, da das sind die, die bei Soras kleinem Bruder sitzen. Dann gibt es auch noch die Losertische mit Strebern, Punks, Schwuchteln und so weiter. Gehörst du zu einem Cliquentisch bist du cool, andernfalls ist dein Highschoolleben eine Qual“, erklärt mir der hässliche, von dem ich mittlerweile weiß, dass er Joe heißt. Aber das was er da sagt, war ja der größte Käse. Ich will bei meinen Freunden sitzen, nicht bei denen die grade angesagt sind. „Wenn das so ist bin ich lieber ein Loser, als bei solch aufgeblasenen, oberflächlichen Idioten zu sitzen wie euch“, erwidere ich, stehe auf und gehe in Richtung Axel-Tisch. „Wenn du Lust hast, Sora, bei deinen Freunden zu sitzen, kannst du ja kommen“, wende ich mich noch an ihn, da er sich keinen Zentimeter gerührt hat und auch jetzt nichts tut. Mittlerweile stehe ich beim „Losertisch“. „Habt ihr noch Platz? Bei diesen Trotteln halte ich es nicht aus“, erkläre ich. „Für dich doch immer. Schwuchteln halten doch zusammen“, gibt Axel grinsend zurück und setzt Roxas auf seine Beine, damit er ein Stück rücken kann. „Du hast doch nichts dagegen oder Roxy-chan?“, fragt er. „Als hätte ich was dagegen, wenn ich auf deinen Beinen sitze“, antwortet Roxas. „Oder warte mal, nennt man das nicht schwul? Ich meine, wir sind doch zwei Jungs. Axel, ich glaube wir müssen zum Psychiater, weil wir nicht ganz richtig im Kopf sind“, witzelt Soras bester Freund in einer Art, die er noch nie gezeigt hat und die einfach saukomisch ist, weshalb wir auch alle in schallendes Gelächter ausbrechen. Ich schiele zu Sora, er hat so einen sehnsüchtigen Blick, ich bin mir sicher, er würde lieber hier, als bei den Skatern sitzen. „Was haben wir eigentlich heute Nachmittag?“, will Shingo irgendwann wissen. „Sport“, kommt es sofort von Jake und Roxas. „Oh, Sport, wirklich? Roxas, ich hätte da so ne ganz bestimmte Übung in der Umkleide, wie wärs?“, will Axel wissen. „Hmmmm, also Lust hätte ich schon“, entgegnet Roxas tatsächlich. Manchmal frage ich mich echt wie Sora so verklemmt und er so locker sein kann. „Gut, dann ist es beschlossene Sache. Ohhh, Sex in der Umkleide, das war immer ein Fest. Weißt du noch, Riku?“, wendet Axel sich an mich. „Ohhh, ja, weißt du noch, als du mal mit nem Steifen da standest und der alte Torishima rein kam?“, frage ich grinsend. „Ja und ich dann so: „Herr Torishima was haben sie denn? Das ist alles pure Natur“. Der Alte knallrot wieder raus und du hast dich in der Dusche kaputt gelacht“, antwortet Axel seelenruhig. „Und dann danach. Der Sex war der reinste Traum, auch wenn ich noch Tage danach nicht richtig laufen konnte, aber es war himmlisch. Vielleicht sollten wir mal wieder“, kommt mir da so ein Gedanke. „Hey, ist dir schon mal aufgefallen, dass dein Freund da drüben sitzt und Axels auf seinen Beinen?“, will Shingo wissen. „Ja, aber mit Sora is es so schwierig. Zu Hause bei ihm geht es nicht und in der Schule auch nicht und dann ist er auch noch so furchtbar schwer zu überzeugen“, entgegne ich. „Oh, da hab ich ne Idee. Komm mal her, Riku“, fordert Axel und ich rutsche noch näher zu ihm, damit er mir was zu flüstern kann. „Sora hat doch Freitag Geburtstag, wir machen ihn dort betrunken und dann wenn alle weg sind gibt’s Spaß zu dritt“, teilt er mir seinen Plan mit. „Und Roxas?“, will ich wissen. Ich meine der Plan gefällt mir, aber will er seinen Freund so einfach betrügen. „Hatschi, Axel ich glaube bis Freitag bin ich krank“, hat Roxas anscheinend mitgehört. „Sehr schön, Roxy-chan. Ich liebe dich“, gibt Axel zurück und küsst Roxas. Die Beiden haben sich echt gesucht und gefunden, einer ist ja versauter als der andere. Ihr Geknutsche geht immer weiter, fast hätte Roxas Axel ausgezogen, wenn der dabei nicht nach hinten gefallen wäre und jetzt auf dem Boden liegen würde, Roxas auf ihm. „Leicht stürmisch, heute“, ist Axels einziger Kommentar, ehe ich mich nicht mehr zurückhalten kann und anfange zu lachen. Irgendwann gongt es und wir machen uns auf den Weg zur Sporthalle. Sora stößt nach kurzer Zeit mit einem traurigen Blick zu uns. „Und wie war dein Mittagessen?“, frage ich. „Ich esse mittags nicht mehr“, erklärt Sora nur, woraufhin ich Roxas einen ernsten Blick zu werfe. Sora hat schon sehr wenig beim Frühstück gegessen, in der Pause nichts und jetzt wieder nichts? Wenn er so weiter macht, ist er bald nur noch Haut und Knochen. „Warum nicht? Hat es dir bei deiner Clique nicht gefallen?“, will Axel wissen. „Doch, klar, ich hatte nur keinen Hunger“, entgegnet Sora, wobei Axel kichert. Ich weiß was er meint, anscheinend hat er auch Soras Blick beim Essen bemerkt und außerdem Sora und nichts essen? In Japan hat er geschaufelt wie ein Weltmeister. Schließlich sind wir bei der Halle und wenig später auch in der Umkleide. Es ist hier so eng, da die doppelte Anzahl von Jungs da ist, dass ich öfters mit Sora zusammenstoße. Ich meine mir gefällts ja, aber er versucht es so krampfhaft zu vermeiden, dass es mich langsam echt ankotzt. Und dabei sieht er in seinen Sportklamotten so scharf aus, dass ich Lust hätte ihn hier und jetzt auf der Stelle zu nehmen. Aber er würde im Gegensatz zu Roxas nie dabei mitmachen. Dann in der Sportstunde selber achtet er so darauf nie mit mir in eine Mannschaft zu kommen. Es ist so schrecklich ihm nah und doch fern zu sein. Ich bin froh, als die Doppelstunde um ist und wir für heute nach Hause können. „Kommt ihr nicht mit?“, will Sora wissen, da Axel und Roxas so gewollt trödeln, dass es ihm auffällt. „Nein, wir haben noch was zu tun“, erklärt Axel, zieht Roxas auf seine Beine und verwickelt ihn in einen Kuss. „Komm, sonst heißt es noch, wir hätten dich zum Gruppensex gezwungen“, witzele ich und wir verlassen die Umkleide. Bei Sora zu Hause ist niemand, weshalb wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen. Kapitel 31: Im Baumhaus ----------------------- Kapitel 28: Im Baumhaus Rikus POV „Und jetzt erzähl mal. Wie kommt es, dass mich die anderen für nen Vergewaltiger halten?“, frage ich, als Sora sich an mich gekuschelt hat. „Das war so. Als wir wieder da waren, hieß es sofort Roxas sei schwul und Sora hat man dazu gezwungen einen Jungen zu küssen und so weiter. Wir wissen bis heute nicht, wer das in die Welt gesetzt hat, doch es begann die Hölle für uns beide. Roxas wurde jetzt wo es nur ging gemobbt und fertig gemacht und ich? Ich wurde immer nur bemitleidet und sie wollten dich fertig machen. So dumm wie ich bin, hab ich natürlich alles geschehen lassen und nichts richtig gestellt. Ich weiß, ich bin ein total bescheuerter Freund und ich verstehe, wenn du Schluss machen willst“, entgegnet Sora ruhig. Er hat sich anscheinend schon lange damit auseinander gesetzt, dass ich mich wegen seines Verhaltens trennen würde. „Weißt du Sora? Du bist schon dumm, aber trotzdem will ich dein Freund bleiben. Und jetzt gehen wir ein bisschen raus“, gebe ich locker zurück. „Du bist ja gar nicht sauer. Aber die anderen, sie werden dich fertig machen, wenn du weiter so mit Axel und Roxas abhängst“, antwortet Sora. „Mich und fertig machen? Also ich bitte dich, mich kann man nicht fertig machen. Ich bin hier der böse Junge, nicht die. Und außerdem was kümmern mich die Anderen?“, will ich wissen. „Nix, natürlich“, entgegnet Sora sofort. Wenn er nur auch so denken würde. „Hey, zeigst du mir dein Baumhaus? Ich wollte immer eins, aber ohne Garten ist das schlecht“, fällt mir da was ein. Ich war gestern hin und weg, als ich das gesehen habe. „Klar, gerne, komm“, gibt Sora zurück, steht auf und wir gehen in den Garten. Also ich weiß ja mittlerweile, dass Sora mehr Geld hat, aber das ist ja echt ein Luxusbaumhaus, auch wenn es schon einige Jahre auf dem Buckel hat. „Seit wann warst du nicht mehr hier?“, frage ich, als wir drinnen stehen. In einer Ecke liegen einige Decken und Kissen und sogar ein Tisch mit Stühlen steht in einer Ecke. „Gar nicht so lange her. Hierher ziehe ich mich öfters zurück, wenn mir alle auf die Nerven gehen“, erklärt Sora. „Das war wohl in letzter Zeit öfter der Fall“, bemerke ich und setze mich in die Ecke mit den Decken. „Öfters als sonst, jedenfalls“, gibt Sora zu und setzt sich zu mir. „Weißt du was?“, frage ich nach einiger Zeit. „Was denn?“, will Sora wissen. „Ich hab vier Wochen nur an dich gedacht“, entgegne ich und küsse Sora. Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander, als würden sie magnetisch angezogen werden. Wie hab ich das vermisst? Dieser alleinige kleine Kuss lässt meinen Körper schon so krass reagieren. Ich brauche jetzt mehr von Sora, egal was er sagt. Sanft drücke ich ihn auf die Decken, er lässt es geschehen. Grinsend lecke ich über seine Lippen, verschaffe mir Einlass und spiele mit seiner Zunge. Meine Hände wandern unter sein Shirt, streicheln über die zarte Haut und ziehen es immer weiter nach oben, bis es schließlich irgendwo auf dem Boden landet. „Sora, das tut so gut“, flüstere ich und beginne seinen Hals zu küssen. „Ich…“, keucht Sora auf. „…weiß genau was du meinst“ Unterdessen sauge ich an seinem Hals, küsse ihn und knabbere daran, wobei Sora sich noch nicht mal zurück hält und mir lauthals entgegen stöhnt. „Oh, oh, also wenn das jemand hört“, bemerke ich und halte in meinen Bewegungen inne. „Mir egal, ich brauch das jetzt. Komm mal her“, bittet Sora und ich richte mich auf, um ihm in die Augen sehen zu können. Er nimmt meine Arme, zieht mich immer weiter zu ihm nach unten und als ich seine Lippen schon fast schmecken kann, schubst er mich weg und platziert sich breitbeinig über mir. „Leicht stürmisch heute“, wiederhole ich Axels Kommentar und grinse Sora entgegen. Dass er so dominant sein kann, wusste ich ja noch gar nicht. „Findest du? Heute kann es noch mehr stürmen“, teilt er mir mit und knabbert an meinem Ohrläppchen. OMG, seit wann ist er denn so? Bei unserem ersten Mal war er die Zurückhaltung in Person und jetzt solche Sprüche und solche Techniken? Ich bin überrascht, mehr als positiv natürlich. „Ich hoffe auf einen Tornado, Stöpselchen“, informiere ich ihn und keuche auf, als er über meinen Hals leckt. Seine Hände gleiten unter mein T-Shirt, lassen dabei keinen Zentimeter mit ihren Berührungen aus und entledigen mich schon bald des lästigen Kleidungsstücks. Er grinst mich an, ehe er über meinen Oberkörper küsst und bei meinem Bauch sein Ziel gefunden hat. Immer wieder fühle ich seine Zunge wie sie über meine Muskeln leckt und seine Lippen, die an der Haut rund um den Bauchnabel saugen. Ein lautes Stöhnen entweicht meinen Lippen, als er seine Zunge in meinen Nabel gleiten lässt und gleichzeitig fest in meine Brustwarzen kneift. „Das war gemein“, schmolle ich. „So magst du es doch“, gibt Sora keck zurück. Wenn er doch in der Schule auch so wäre. Mittlerweile macht er sich an meinen Hosen zu schaffen, öffnet sie und zieht sie mir samt Shorts aus. Meine Oberschenkel küssend wandert er zu meiner Erregung, leckt daran entlang und nimmt sie schließlich in den Mund. Ich stöhne auf, als er sie mit der Zunge umspielt und sich auch noch vor und zurück bewegt. Ich werde fast wahnsinnig, Sora immer schneller. Ich stöhne laut auf, als Sora plötzlich in mein Glied beißt und dazu auch noch fest in meinen Hoden kneift. „Sora… hör auf“, bettele ich, da ich Angst habe zu kommen. Wo hat er auch solche Techniken her? Wenn ichs nicht besser wüsste, würde ich sagen, er war bei Axel in der Lehre. „Was denn? Willst du wohl schon kommen?“, fragt Sora frech und grinst mich an. Wo ist dieser Sora nur in der Schule? „Halt die Klappe“, bin ich leicht sauer, richte mich auf und drücke ihn hart zu Boden. „Meinst du, nur du kannst so was? Das ist gerade mal dein zweites Mal, du bist noch viel zu reizbar“, teile ich ihm mit und küsse ihn. Dabei lasse ich meine Hände an seinen Seiten hinab wandern, öffne seine Hosen und gleite in seine Shorts. Meine Finger wandern an seiner Erregung entlang, greifen hin und wieder fest zu und reiben daran. Doch selbst hier kann ich nicht ruhig bleiben, Sora beißt mir vor lauter Aufregung in die Lippe und mir entweicht ein lautes Stöhnen. „Riku… bitte… bring es zu Ende“, bettelt mein Freund und sieht mir mit einem gequälten Blick entgegen. „Hast du Gleitcreme?“, frage ich. Soras POV Ich schüttle den Kopf. „Dann mach mal feucht“, bittet Riku und hält mir drei Finger vor die Nase. Ich komme seiner Bitte nach, lecke an seinen Fingern und beiße leicht hinein. Riku nimmt die Finger wieder weg, zieht mir meine Klamotten aus und kaum einen Moment später fühle ich seine Finger an meinem Po. Langsam gleitet er hinein, bewegt den Finger vor und zurück, ehe er blad darauf den zweiten und dritten dazu nimmt. Ich muss stöhnen, einerseits vor Schmerz, andererseits vor Gefallen. Es ist so schön, das erneut zu fühlen, zu wissen, Riku liebt mich und nimmt mich so wie ich bin. Für ihn muss ich mich nicht verbiegen. Er reißt mich aus meinen Gedanken, als er plötzlich mit seinem Glied in mich eindringt. Ich muss stöhnen, ebenso wie Riku, als er anfängt zu zustoßen. Erst langsam, aber dann immer schneller und härter. Es ist wundervoll, wie wir immer weiter in Ekstase verfallen und uns völlig fallen lassen, unsere Umgebung vergessen. Ich fühle seine Hand an meiner Erregung, muss erneut stöhnen, als er an meinem Glied reibt. Er wird immer schneller in seinen Stößen, ich drehe fast durch, als er noch härter stößt, muss mich an den Decken fest klammern. Roxas hat mir noch so viel gesagt, was ich tun kann, aber ich kann das jetzt nicht. Ich kann mich nur auf Riku konzentrieren und auf das was er tut. Ein besonders harter Stoß lässt mich schließlich kommen, kaum einen Moment spüre ich etwas Warmes in mir, Riku ist gekommen. Langsam zieht er sich aus mir zurück, leckt seine Hand ab und legt sich neben mich. „Ah, das ist so viel besser als Handarbeit“, schwärmt Riku. „Das kannst du laut sagen“, pflichte ich ihm bei. „WAS?! Du hast dir einen runter geholt?“, wundert Riku sich. „Ja, meinst du, ich hab keine Bedürfnisse? Aber lass dir eins gesagt sein, im Flugzeug ist es bescheuert“, gebe ich zurück und denke an unseren Flug nach Kanada. „BITTE? Im Flugzeug auch noch?“, will Riku wissen. „Ja, ich war eingeschlafen. Was ich geträumt habe, wirst du ja wohl wissen und als ich aufgewacht bin, wars eben da. Ich bin sofort zur Toilette und Roxas hat aufgepasst, dass ich alleine bin“, erzähle ich, wobei Riku mich immer staunender ansieht. „Ich fass es nicht, echt nicht. Stöpselchen und Handarbeit, das bringt mein ganzes Weltbild durcheinander“, gibt er zurück. „Du bist doof“, schmolle ich, stehe auf und suche meine Klamotten zusammen, als Vaters Rufen mich völlig zusammen zucken lässt. „Schnell, zieh dich an“, fordere ich Riku auf, der immer noch lässig auf den Decken liegt. Er grummelt zwar, zieht sich aber dann an und wir klettern aus dem Baumhaus, wobei er sich relativ doof anstellt, wegen seiner Höhenangst. „Ah, da seid ihr“, sieht Papa uns, als wir durch den Garten zurück zum Haus laufen und er auf die Terrasse kommt. „Manchen hat es schon das Leben gerettet ihr T-Shirt richtig rum anzuziehen“, teilt er uns dann mit und ich kapiere erstmal gar nicht was er meint, bis ich zu Riku sehe. Er hat es tatsächlich geschafft sein T-Shirt falsch rum anzuziehen. „Wirklich? Also das klingt interessant. Die Geschichte könnten Sie mir bei Gelegenheit mal erzählen“, nimmt er es mit Humor, zieht sein Shirt aus und diesmal richtig an. Ich kann nur den Kopf schütteln, wie dumm kann man sein ein T-Shirt mit V-Ausschnitt falsch anzuziehen? „Sora, mal was anderes. Ich hab da so was gehört von Joes Dad“, spricht mich Vater plötzlich auf ein ganz anderes Thema an. Oh Hilfe, hoffentlich nichts über Riku. „Stimmt es, dass Roxas schwul ist?“, fragt Papa, als ich nichts gesagt habe. Ach, so, das meint er. „Ja, und?“, will ich unbekümmert wissen. „Und? Sora, das ist total unnormal. Ich will nicht, dass du weiter Kontakt mit ihm hast. Verstanden?!“, sehe ich meinen Fehler ein. Wie konnte ich das nur zu geben? „Nein, Roxas ist mein Freund, mein bester Freund und ich lasse mir den Kontakt zu ihm nicht verbieten“, bleibe ich hart, gehe an Vater vorbei ins Haus und auf mein Zimmer. Was denkt der Typ sich überhaupt? Roxas ist immer für mich da und hilft mir und jetzt soll ich ihn verlieren? Niemals! Ich erschrecke fürchterlich, als Riku sich plötzlich neben mich setzt. Ihn hatte ich ganz vergessen. Kapitel 32: Im Baumhaus non-adult --------------------------------- Kapitel 28: Im Baumhaus Rikus POV „Und jetzt erzähl mal. Wie kommt es, dass mich die anderen für nen Vergewaltiger halten?“, frage ich, als Sora sich an mich gekuschelt hat. „Das war so. Als wir wieder da waren, hieß es sofort Roxas sei schwul und Sora hat man dazu gezwungen einen Jungen zu küssen und so weiter. Wir wissen bis heute nicht, wer das in die Welt gesetzt hat, doch es begann die Hölle für uns beide. Roxas wurde jetzt wo es nur ging gemobbt und fertig gemacht und ich? Ich wurde immer nur bemitleidet und sie wollten dich fertig machen. So dumm wie ich bin, hab ich natürlich alles geschehen lassen und nichts richtig gestellt. Ich weiß, ich bin ein total bescheuerter Freund und ich verstehe, wenn du Schluss machen willst“, entgegnet Sora ruhig. Er hat sich anscheinend schon lange damit auseinander gesetzt, dass ich mich wegen seines Verhaltens trennen würde. „Weißt du Sora? Du bist schon dumm, aber trotzdem will ich dein Freund bleiben. Und jetzt gehen wir ein bisschen raus“, gebe ich locker zurück. „Du bist ja gar nicht sauer. Aber die anderen, sie werden dich fertig machen, wenn du weiter so mit Axel und Roxas abhängst“, antwortet Sora. „Mich und fertig machen? Also ich bitte dich, mich kann man nicht fertig machen. Ich bin hier der böse Junge, nicht die. Und außerdem was kümmern mich die Anderen?“, will ich wissen. „Nix, natürlich“, entgegnet Sora sofort. Wenn er nur auch so denken würde. „Hey, zeigst du mir dein Baumhaus? Ich wollte immer eins, aber ohne Garten ist das schlecht“, fällt mir da was ein. Ich war gestern hin und weg, als ich das gesehen habe. „Klar, gerne, komm“, gibt Sora zurück, steht auf und wir gehen in den Garten. Also ich weiß ja mittlerweile, dass Sora mehr Geld hat, aber das ist ja echt ein Luxusbaumhaus, auch wenn es schon einige Jahre auf dem Buckel hat. „Seit wann warst du nicht mehr hier?“, frage ich, als wir drinnen stehen. In einer Ecke liegen einige Decken und Kissen und sogar ein Tisch mit Stühlen steht in einer Ecke. „Gar nicht so lange her. Hierher ziehe ich mich öfters zurück, wenn mir alle auf die Nerven gehen“, erklärt Sora. „Das war wohl in letzter Zeit öfter der Fall“, bemerke ich und setze mich in die Ecke mit den Decken. „Öfters als sonst, jedenfalls“, gibt Sora zu und setzt sich zu mir. „Weißt du was?“, frage ich nach einiger Zeit. „Was denn?“, will Sora wissen. „Ich hab vier Wochen nur an dich gedacht“, entgegne ich und küsse Sora. Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander, als würden sie magnetisch angezogen werden. Wie hab ich das vermisst? Dieser alleinige kleine Kuss lässt meinen Körper schon so krass reagieren. Ich brauche jetzt mehr von Sora, egal was er sagt. Sanft drücke ich ihn auf die Decken, er lässt es geschehen. Grinsend lecke ich über seine Lippen, verschaffe mir Einlass und spiele mit seiner Zunge. Meine Hände wandern unter sein Shirt, streicheln über die zarte Haut und ziehen es immer weiter nach oben, bis es schließlich irgendwo auf dem Boden landet. „Sora, das tut so gut“, flüstere ich und beginne seinen Hals zu küssen. „Ich…“, keucht Sora auf. „…weiß genau was du meinst“ Unterdessen sauge ich an seinem Hals, küsse ihn und knabbere daran, wobei Sora sich noch nicht mal zurück hält und mir lauthals entgegen stöhnt. „Oh, oh, also wenn das jemand hört“, bemerke ich und halte in meinen Bewegungen inne. „Mir egal, ich brauch das jetzt. Komm mal her“, bittet Sora und ich richte mich auf, um ihm in die Augen sehen zu können. Er nimmt meine Arme, zieht mich immer weiter zu ihm nach unten und als ich seine Lippen schon fast schmecken kann, schubst er mich weg und platziert sich breitbeinig über mir. „Leicht stürmisch heute“, wiederhole ich Axels Kommentar und grinse Sora entgegen. Dass er so dominant sein kann, wusste ich ja noch gar nicht. „Findest du? Heute kann es noch mehr stürmen“, teilt er mir mit und knabbert an meinem Ohrläppchen. OMG, seit wann ist er denn so? Bei unserem ersten Mal war er die Zurückhaltung in Person und jetzt solche Sprüche und solche Techniken? Ich bin überrascht, mehr als positiv natürlich. „Ich hoffe auf einen Tornado, Stöpselchen“, informiere ich ihn und keuche auf, als er über meinen Hals leckt... „Ah, das ist so viel besser als Handarbeit“, schwärmt Riku. „Das kannst du laut sagen“, pflichte ich ihm bei. „WAS?! Du hast dir einen runter geholt?“, wundert Riku sich. „Ja, meinst du, ich hab keine Bedürfnisse? Aber lass dir eins gesagt sein, im Flugzeug ist es bescheuert“, gebe ich zurück und denke an unseren Flug nach Kanada. „BITTE? Im Flugzeug auch noch?“, will Riku wissen. „Ja, ich war eingeschlafen. Was ich geträumt habe, wirst du ja wohl wissen und als ich aufgewacht bin, wars eben da. Ich bin sofort zur Toilette und Roxas hat aufgepasst, dass ich alleine bin“, erzähle ich, wobei Riku mich immer staunender ansieht. „Ich fass es nicht, echt nicht. Stöpselchen und Handarbeit, das bringt mein ganzes Weltbild durcheinander“, gibt er zurück. „Du bist doof“, schmolle ich, stehe auf und suche meine Klamotten zusammen, als Vaters Rufen mich völlig zusammen zucken lässt. „Schnell, zieh dich an“, fordere ich Riku auf, der immer noch lässig auf den Decken liegt. Er grummelt zwar, zieht sich aber dann an und wir klettern aus dem Baumhaus, wobei er sich relativ doof anstellt, wegen seiner Höhenangst. „Ah, da seid ihr“, sieht Papa uns, als wir durch den Garten zurück zum Haus laufen und er auf die Terrasse kommt. „Manchen hat es schon das Leben gerettet ihr T-Shirt richtig rum anzuziehen“, teilt er uns dann mit und ich kapiere erstmal gar nicht was er meint, bis ich zu Riku sehe. Er hat es tatsächlich geschafft sein T-Shirt falsch rum anzuziehen. „Wirklich? Also das klingt interessant. Die Geschichte könnten Sie mir bei Gelegenheit mal erzählen“, nimmt er es mit Humor, zieht sein Shirt aus und diesmal richtig an. Ich kann nur den Kopf schütteln, wie dumm kann man sein ein T-Shirt mit V-Ausschnitt falsch anzuziehen? „Sora, mal was anderes. Ich hab da so was gehört von Joes Dad“, spricht mich Vater plötzlich auf ein ganz anderes Thema an. Oh Hilfe, hoffentlich nichts über Riku. „Stimmt es, dass Roxas schwul ist?“, fragt Papa, als ich nichts gesagt habe. Ach, so, das meint er. „Ja, und?“, will ich unbekümmert wissen. „Und? Sora, das ist total unnormal. Ich will nicht, dass du weiter Kontakt mit ihm hast. Verstanden?!“, sehe ich meinen Fehler ein. Wie konnte ich das nur zu geben? „Nein, Roxas ist mein Freund, mein bester Freund und ich lasse mir den Kontakt zu ihm nicht verbieten“, bleibe ich hart, gehe an Vater vorbei ins Haus und auf mein Zimmer. Was denkt der Typ sich überhaupt? Roxas ist immer für mich da und hilft mir und jetzt soll ich ihn verlieren? Niemals! Ich erschrecke fürchterlich, als Riku sich plötzlich neben mich setzt. Ihn hatte ich ganz vergessen. Kapitel 33: Mein dummer Vater ----------------------------- Kapitel 29: Mein dummer Vater Soras POV „Mein Papa ist dumm, ich weiß“, sage ich leise und lehne mich an Rikus Schulter. „Er hat eben Angst“, gibt er zurück. „Meiner Mutter ging es doch ganz genauso, als ich mich damals mit Axel angefreundet habe. Damals habe ich es nicht verstanden, aber jetzt tue ich es“ „Angst braucht er ja wohl nicht zu haben. Schwul bin ich ja schon“, antworte ich zynisch. „Dann sag es ihm doch endlich“, entgegnet Riku und steht auf. „Ich geh jetzt duschen und du denkst darüber nach“, fügt er noch hinzu, greift sich ein paar Klamotten und steigt die Treppe hinunter. WAS SOLL DAS DENN JETZT? Wieso geht er einfach weg? Wütend gehe ich zur Treppe und ziehe sie hoch. Soll mir einer heute noch blöd kommen, ist endgültig Schluss. Warum muss das auch alles passieren? Zuerst diese Vorurteile in der Schule und jetzt das. Keinen Umgang mehr mit Roxas? Der spinnt doch! Und das alles nur weil Roxy-chan auf Jungs steht. Was Papa wohl sagen wird, wenn ich ihm die Wahrheit über mich sage. Er wird ausrasten und Riku rät mir auch noch ehrlich zu sein. Der spinnt auch, sauer lege ich mich in meine Hängematte. Ich bin gerade am Eindösen, als jemand gegen die Decke klopft. „Riku? Hast du was vergessen?“, frage ich. Vater wird kaum zu mir kommen. „Hier ist nicht Riku, sondern Papa. Darf ich hoch kommen?“, will Papa doch tatsächlich wissen. „Wenns sein muss“, gebe ich stinkig zurück, woraufhin er die Treppe runter zieht und eine Minute später auf meinem Bett Platz nimmt. „Also noch mal wegen vorhin. Das mit Roxas, stimmt das wirklich?“, fragt er. „Ja und ich lasse mir den Umgang mit ihm nicht verbieten, nur weil er schwul ist. Das ist doch keine Krankheit oder sonst was. Er ist und bleibt mein bester Freund, egal auf was er steht“, erwidere ich entschlossen ohne Vater anzusehen. „Aber Sora, das ist…“, fängt er wieder an. „Aber was? Er hat immer noch den gleichen Charakter. Meinst du, man ändert sich, nur weil man in einen Jungen verknallt ist? Was würdest du sagen, wenn ich schwul wäre?“, frage ich. „Bist du es?“, will Papa wissen. Soll ich jetzt „ja“ sagen? Ich meine, dann wäre es endlich vorbei, die ganze Lügerei und alles. „Sora?! Bist du schwul?“, hakt Papa nach. „Nein, bin ich nicht. Aber Roxas werde ich trotzdem nicht meiden“, entschließe ich mich für das Leichtere. Ist es wirklich leichter zu lügen? „Na gut, triff dich weiter mit ihm. Wir werden sehen, wie sich das Ganze entwickelt“, ist Vater plötzlich merkwürdig nachgiebig und steht auf. „Ach, Sora, deine Party am Freitag, willst du sicher alleine feiern, oder? Ohne lästige Eltern“, fällt ihm noch was ein. „Na ja, wäre schon cool“, entgegne ich. „Dann werden wir wohl ganz cool übers Wochenende wegfahren“, gibt Papa zurück. „Wirklich?“, frage ich aufgeregt und falle aus der Hängematte. Zum Glück liegt da drunter schon eine Matratze, die mich sanft auffängt. „Ja, wirklich. Wie stehts mit Zach? Darf er mit feiern?“, will Papa wissen. „Ja, sicher. Aber T.K. könnten wir zu Mrs. Smith bringen“, schlage ich vor und stehe auf. „Überleg es dir einfach bis Freitag“, antwortet Papa und will schon runter gehen. „Papa?“, frage ich und halte ihn am Arm fest. „Was denn noch? Mehr Familienmitglieder haben wir doch nicht“, fällt ihm auf. Ich schüttle den Kopf. „Ich wollte nur „Danke“ sagen“, erkläre ich. „Bitte, mein Sohn“, entgegnet Papa lächelnd und geht dann hinunter. Also manchmal ist er ja echt cool, das ist das erste Mal, das ich ohne Eltern feiern darf. „Ah, diesmal richtig rum. Wird ja schon besser“, höre ich plötzlich Papas Stimme unten im Flur. Riku muss also fertig mit Duschen sein. „Tja, Steigerungen sind doch immer drin. Aber die Geschichte könnten Sie mir mal erzählen“, gibt Riku zurück. „Ja, mach ich, aber lass das „Sie“. „Du“ ist völlig okay“, entgegnet mein Vater tatsächlich. Wow, ich wusste gar nicht, dass er da so locker ist. „Find ich auch“, erwidert mein Freund und ein paar Momente später höre ich seine Schritte auf der Treppe. „Guck mal, wer ganz sehnsüchtig unten an der Treppe stand“, hat er T. K. auf dem Arm, der keinen Moment später zu mir rennt, aufs Bett hüpft und sich an mich kuschelt. Ich streichle durch sein weiches Fell und wuschele durch seine Kopfhaare. „Kann ich dich was fragen?“, will Riku wissen. „Klar, aber setz dich doch“, fordere ich ihn auf, da er immer noch am Treppenaufgang steht. Er kommt meiner Bitte nach. „Also… na ja… ich hab das Gespräch mit deinem Vater ein bisschen gehört und… na ja… wieso sagst du ihm nicht einfach, dass du schwul bist? Er hat bestimmt nichts dagegen“, entgegnet er. Ja, ja, sicher und Roxas wollte er mir einfach wegnehmen. „Hallo? Nichts dagegen? Er wollte mir den Umgang mit meinem besten Freund verbieten, weil er schwul ist“, gebe ich zurück und streichle T.K. wohl etwas zu fest, da er leicht aufheult. „Und? Du hast dich gewehrt und jetzt ist es ganz normal“, erwidert Riku. „Aber ich selbst, das ist doch was ganz anderes. Bitte, Riku, vertrau mir einfach. Mein Vater würde ausrasten“, antworte ich, als T.K. meine Hand ableckt. Alarmzeichen Nummer eins, er hat Hunger. „Na gut, was machen wir jetzt?“, fragt Riku. „Hmmm, also T.K. hat Hunger und ich, wegen der Baumhausaktion auch. Wollen wir mal sehen, ob meine Mutter schon da ist und Abendessen macht?“, schlage ich vor. Kapitel 34: Spieleabend ----------------------- Kapitel 30: Spieleabend Rikus POV „Klar, können wir machen. Wo ist eigentlich dein Dad?“, will ich wissen. „Er holt Zach vom Training ab“, entgegnet Sora, als er aufsteht und T.K. auf den Boden stellt. Danach gehen wir in die Küche, wo seine Mutter schon das Essen vorbereitet. Heute gibt es Sandwiches, wieder zum selber belegen. Wir sitzen schon ein paar Minuten am gedeckten Tisch, als auch Zach und sein Dad kommen und sich dazu setzen, damit wir anfangen können. „Wie war es heute eigentlich in der Schule bei euch dreien?“, fragt Soras Mutter beim Essen. Wir sehen uns alle erst an, bevor Zach antwortet: „Cool, in Mathe hab ich ne 2 und das Training war auch erste Sahne“ „Schön, wirklich gut, mein Schatz. Und bei euch? War es so wie du es dir vorgestellt hast, Riku?“, wendet sich Soras Mama auch noch an mich. „Ähhhh, na ja, also dieses komische Cliquendings finde ich total doof, aber sonst, der Unterricht war gut“, gebe ich zurück. Ich kann schlecht sagen, dass mich Soras „Freunde“ fast vermöbelt hätten. „Wie steht es eigentlich mit deinen Zensuren? Bist du auch so ein schlauer Kopf, wie unser Einstein, hier?“, spricht der Vater meines Freundes diesmal in höchsten Tönen von ihm. „Oh, ja, mein Notendurchschnitt ist genauso wie der von Sora 1, 2“, entgegne ich lächelnd. „Beachtlich und wie steht es mit Sport? Also von der Statur her, würdest du gut in ein Basketballteam passen“, findet Soras Papa. „Oh nein, da bin ich grottenschlecht. Ich mache Kendo“, erzähle ich. „Das ist cool. Ich wollte das auch immer machen, aber hier gibt es keine Vereine dafür“, mischt Zach sich ein. „Wenn ich meine Rüstung hätte mitbringen können, hätte ich dir das mal gezeigt“, gebe ich zurück. „Sora hat es auch schon ausprobiert“ „Und, wie hat er sich geschlagen?“, will Soras Mama wissen. „Ganz gut, aber er wollte gegen mich kämpfen und da hatte er keine Chance, weil ich das schon so lange mache“, berichte ich von unserem Übungskampf. „Das wundert mich nicht. Wenn du gegen Sora skaten müsstest, würde er dich gegen die Wand skaten. Er macht unglaubliche Sachen auf dem Board“, schwärmt Zach. „Ich weiß. In Japan waren wir fast täglich beim Skatepark. Die Jungs dort meinten, er hätte das Zeug zum Profiskater“, gebe ich zurück. „Ja, ja, jetzt reicht es mal wieder mit diesen Lobeshymnen“, ist es Sora viel zu viel, das alles zu hören. Ich glaube, so viel Aufmerksamkeit ist er in Kananda nicht gewohnt. „Zier dich doch nicht so. Die Beiden haben Recht, du kannst viel mehr, als du zugibst, Einstein“, pflichtet uns sogar sein Dad bei. „Seid ihr alle fertig? Ich will anfangen zu spielen“, lehnt Sora wieder alles ab. „Was denn spielen?“, will ich wissen. „Dienstag ist Spieleabend“, entgegnet Sora. „Ja, komm, wir zeigen dir unsere Spiele“, ist Zach sofort dabei, steht auf und ist schon bei der Tür, als er von seinem Vater zurückgepfiffen wird. „Teller aufräumen und du hast heute eh Küchendienst“ „Och, Mann“, seufzt Zach, räumt aber dann den Tisch ab, während Soras Eltern auf die Terrasse gehen und ich mit Sora ins Wohnzimmer, wo die Spiele gelagert sind. Es sind so viele, so viele, die ich nicht kenne. Sora drückt mir einfach ein paar in die Arme, nimmt sich dann selbst noch welche und wir gehen zu seinen Eltern. Einen Moment später ist Zach auch da. „Wie wäre es, wenn wir mit Twister anfangen?“, schlägt er vor, kaum das er sitzt. „Bin ich auch für“, antworten Sora und ich gleichzeitig. „Dann nehmen wir das“, entscheidet Soras Papa, gibt uns die Spielmatte und beginnt das Rad zu drehen. Am Anfang ist es noch ganz einfach, doch als dann alle Viere gleichzeitig eingesetzt werden müssen, wird es immer schwerer. Besonders, als ich mich durch Zachs Arm und Soras Bein hangeln muss um noch irgendwie aufs richtige Feld zu kommen. Ich hatte es geschafft, aber Zach war es zu viel und er ist rausgeflogen. Also nur noch ich und Sora, das sollte zu schaffen sein. In Kraftangelegenheiten bin ich stärker als er und deshalb werde ich mich auch länger halten können. Ich staune, als Sora weil seine Hand auf das Feld unter meinem Po muss, das ohne Einwände oder Gedanken macht. Sein Kopf ist jetzt so doof zwischen meinen Beinen. Ich grinse ihn an, zum Glück sehen es Soras Eltern nicht, da ich mit dem Rücken zu ihnen spiele, aber Soras selbst lässt es sich auch nicht nehmen zurück zu grinsen. Die nächsten Kommandos von Soras Mama lassen uns noch dümmer da stehen. Ich mache eine Brücke und Sora ist breitbeinig über mir. Also wenn das so weiter geht, halte ich es nicht mehr lange durch. Wie können auch Kommandos kommen, die uns in seine so geile Situation bringen? „Also das ist so langweilig. Die Beiden halten ja ewig durch“, beschwert Zach sich, der die ganze Zeit im Schneidersitz neben der Spielmatte sitzt. Ich weiß, es klingt jetzt total doof, aber ich kann echt nicht mehr, weder von der Kraft her, noch von Soras Nähe. Schließlich lasse ich mich einfach fallen. „Du hast gewonnen“, seufze ich. „Ahhhhh, ich hab gewonnen. Ich hab tatsächlich gewonnen“, freut Sora sich tierisch und läuft einfach auf Händen über mich hinweg. Seit wann kann er das denn? „Wo hast du das denn gelernt?“, frage ich staunend, als er immer noch weiter läuft. „Kairi hats mir mal gezeigt, als wir noch kleiner waren“, gibt Sora zurück und springt wieder auf seine Beine. „Und das“, spricht er weiter und schlägt einfach ein Rad. „Und das noch“, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, als er dann auch noch einen Flic flac macht. „Das ist echt genial“, lobe ich ihn. „Das kann auch nur Sora, ich falle beim Handstand immer um“, teilt Zach mir mit. „Ach, ich auch“, pflichte ich ihm bei. „Tja, Körperbeherrschung habt ihr eben nich drauf. Ätsch“, macht Sora sich lustig. Aber ich freue mich über seine Lockerheit, so erlebt man ihn in Kanada selten. „Und das obwohl du so ein starker Junge bist. Riku, Riku, manchmal enttäuscht du mich echt“, witzelt Sora weiter. Also langsam wird er echt frech. „Sei nich so vorlaut, sonst fahre ich wieder zurück nach Japan“, erwidere ich. „Das ist Erpressung und gar nicht die feine englische Art“, beschwert sich Soras Dad. „Liegt wohl daran, dass ich aus Japan und nicht aus England komme“, bin ich für meine Verhältnisse noch nett. Zu Hause hätte ich dafür ganz schön was zu hören bekommen, besonders von meinen Lehrern, aber hier bricht Soras Mama tatsächlich in schallendes Gelächter aus, was uns alle mitreißt. Soras Vater murmelt zwar etwas wie „schlagfertig ist er ja“, aber er lacht bald schon mit und es ist das erste Mal, dass ich mich in Soras Familie und in Kanada wohl fühle. Jetzt fühle ich Geborgenheit und ein Miteinander der höchsten Klasse, nicht diese Geheimniskrämerei, die sonst immer stattfindet. „Was spielen wir jetzt? Schach? Dame? Mühle?“, hat Zach ganz ungewöhnliche Vorschläge. Wer hätte gedacht, dass er auf solche Strategiespiele steht. „Nichts, gegen die Spiele und gegen dich, aber die kann man schlecht zu fünft spielen“, hat Sora einen berechtigten Einwand. „Ich weiß. Wie wäre es stattdessen mit „Mensch, ärgere dich nicht“?“, schlägt Zach vor. Oh nein, ich hasse dieses Spiel. Wie oft habe ich es mit meiner Schwester gespielt und jedes Mal verloren. „Kann ich da aussetzen? Ich mag das Spiel nicht“, wende ich ein. „Warum denn nicht?“, fragt Soras Mama. „Na ja… also… ich… ich verlier da immer“, rücke ich mit der Sprache raus. „Und? Darum geht es doch nicht. Beim Spielen zählt das Miteinander, nicht ob man verliert oder gewinnt“, erklärt mir mein Gastpapa. „Wobei dies ein ganz angenehmer Nebeneffekt ist“, fügt Zach noch hinzu. Doch das braucht er gar nicht, ich weiß, was Soras Vater gemeint hat. Das alles, veranstaltet man nicht, um eine Person besonders hervor zu heben, sondern um einfach mal was zusammen zu machen. „Na gut, auf was warten wir eigentlich? Spielen wir doch endlich“, habe ich plötzlich ziemlich gute Laune. Sora lächelt mir zu, er sitzt mir genau gegenüber. Jedes Mal wenn ich hoch sehe, sind da seine tiefblauen Augen und dieses verschmitzte Grinsen, das in Kanada so selten ist. Das Spiel selbst verläuft echt lustig und na ja, wie ich es mir schon gedacht habe, bin ich zwar nicht der Verlierer, aber der Vorletzte, der seine Männchen nach Hause bringt. Danach spielen wir noch Uno, was ich echt cool finde, da ich da meistens gewinne. Aber danach… Mikado ist ja wohl das schlimmste Spiel, das es gibt. Wie kann Sora nur so ruhig spielen und die Stäbchen ohne auch nur ein bisschen zu wackeln rausziehen? Er hat jedes Mal gewonnen. Doch für mnich war es echt toll zu sehen, dass er auch bei sich zu Hause glücklich sein kann. Als wir an diesem Tag ins Bett gehen, sind wir so geschafft, dass wir innerhalb von wenigen Momenten eingeschlafen. Kapitel 35: Das Briefchen ------------------------- Kapitel 31: Das Briefchen Soras POV Am nächsten Morgen wache ich wieder viel zu früh auf. 5:00 am zeigt mein Radiowecker. Ich weiß genau warum ich nicht mehr schlafen kann. Meine Gedanken kreisen so sehr um die Schule und wie es für Riku und mich sein wird. Auch wenn ich den Skatern gestern gesagt habe, sie sollen ihn zufrieden lassen, nach seiner Aktion gestern werden sie es trotzdem nicht tun. Wie konnte er sich auch zu Roxas und den anderen setzen? Jetzt steht er genauso als Loser da. Oh Mann, manchmal ist er echt schwer von Begriff. Irgendwann kann ich nicht mehr liegen bleiben, stehe auf und mache mich fertig um mit T.K. raus zu gehen. Die ganze Zeit laufe ich mit ihm, beschäftige mich nur mit ihm und versuche nicht an meine Probleme zu denken. Irgendwann setze ich mich auf eine Bank und nehme T.K. auf die Beine. Er kuschelt sich sofort an mich, fast wie Riku. Der Gedanke bringt mich echt zum Schmunzeln. „Ach, Kleiner, manchmal wünschte ich, ich wäre so wie du. Ein süßer, kleiner Hund, ohne Probleme“, seufze ich, als T.K. mich mit einem echten Hundeblick ansieht. Jetzt verdreht er leicht den Kopf, fast als würde er sagen wollen: „Ich hab auch Probleme“ „Gehen wir heim und wecken Riku auf?“, frage ich ihn dann, worauf ein lautes „Wuff“ folgt. Eine halbe Stunde später sind wir wieder zu Hause. Mittlerweile ist es 7:00. Ich sollte Riku echt aufwecken, sonst kommen wir noch zu spät. Doch, als ich mit T.K. das Haus betrete kommt Riku bereits angezogen die Treppe runter, hinter ihm meine Mama. „Morgen, Sora“, kommt es von beiden. „Morgen“, gebe ich zurück und versuche meine Laune nach außen nicht zu zeigen. „Kommst du mit frühstücken?“, will Mama wissen. Ich nicke nur und lasse T.K. von der Leine, der sofort in die Küche zu seinem Napf stürmt, den Mama schon gefüllt hat. Auch unser Frühstück ist schon da. Toasts und Erdbeermarmelade. Zach sitzt auch schon da und futtert sich voll, genauso wie Papa. Nachdem ich auch die Beiden begrüßt habe, setze ich mich mit Mama und Riku dazu. „Und wo ging euer Spaziergang diesmal hin?“, will Mama wissen. „Einfach nur raus. Ich hatte kein spezielles Ziel“, antworte ich. „Und Riku hast du oben versauern lassen“, bemerkt Zach grinsend. Was soll das denn? Ist irgendwas passiert? „Warum grinst du so?“, frage ich. „Riku ist aus dem Bett gefallen“, antwortet Zach und grinst, als ob es keinen Morgen mehr gäbe. „Aus dem Bett?“, will ich wissen. Wenn das alle wissen, warum sind sie dann noch so cool? „Na ja, Sora, aus der Schlafnische kann er kaum fallen, schließlich hat er Höhenangst. Dass du jetzt da oben schläfst hast du gar nicht erwähnt“, entgegnet Papa. Gott sei Dank hat Riku das schon erklärt. „Na ja, ich fand es nicht wichtig. Ist doch egal wo ich schlafe“, gebe ich zurück. Was soll das auch? Is doch okay, wenn wir den Schlafplatz getauscht haben. „Schon, okay, Einstein. Ich muss zur Arbeit“, antwortet Papa, steht auf und drückt Mama noch einen Kuss auf die Wange, ehe er sich verabschiedet. „Wo arbeitet dein Papa eigentlich?“, fragt Riku, als Vater weg ist. „In einer Firma, die Computerchips und so herstellt. Wie der Beruf heißt vergesse ich immer“, erzähle ich. „Mhmmm und wo arbeitest du?“, wendet er sich dann an meine Mama. „Ich bin beim Jugendamt“, entgegnet Mama lächelnd. Ich weiß wie stolz sie auf ihren Beruf ist und wie sehr er ihr gefällt. „Ach ja, das hat Sora mal gesagt. So was wollte Mama anfangs auch machen, hat sie mal erzählt“, erwidert Riku. Wow, das wusste ich gar nicht. „Und was ist sie jetzt?“, fragt Mama. „Sie hatte ne Lehre als Frisörin angefangen, aber dann kam ich und na ja… jetzt… also… sie arbeitet in einer Fabrik“, gibt Riku zurück, wobei er den letzten Teil nur noch in sich hinein brummelt. „Findest du das so schlimm?“, will Mama wissen. „Na ja, es… es hört sich einfach nicht gut an. Stell dir mal vor, deine Freunde fragen dich, wo deine Mutter arbeitet und du sagst: „In ner Fabrik“. Wie dumm kommt das denn? Sie werden denken, wie strohdoof meine Mutter ist“, höre ich Riku zum ersten Mal ganz offen über diese Sache reden. „Nein, Riku, das siehst du falsch und ich hätte auch nie gedacht, dass du so denkst. Ich habe dich so kennen gelernt, dass dir egal ist, was andere über dich denken und jetzt moserst du rum, weil deine Mutter in einer Fabrik arbeitet? Das ist doch kein Verbrechen. Jeder ist so wie er ist und seine Wurzeln braucht niemand zu verleugnen“, hält Mama einen ihrer bekannten Vorträge. „Irgendwie hast du Recht. Mama ist ja trotzdem echt cool, egal wo sie arbeitet“, sieht Riku ein. „So und jetzt würde ich sagen, ihr macht euch auf den Weg zur Schule, sonst kommt ihr nämlich zu spät“, entgegnet Mama und scheucht uns danach regelrecht aus dem Haus. Erneut laufen wir drei mit Jake, Shingo, Roxas und Axel zur Schule. Zu meiner Verwunderung werden wir diesmal nicht beschimpft, nur schief angeguckt und es wird ordentlich getuschelt. Als wir dann in die Schule eintreten, erlebe ich die nächste Überraschung, kein Joe oder andere Skater. „Wo habt ihr heute eure bescheuerten Leute gelassen?“, will Axel sofort wissen. „Keine Ahnung“, gebe ich zurück und schaue mich nervös um. Irgendwas haben die doch vor. „Is doch egal. Ich bin froh, dass sie sich verdünnisiert haben“, gibt Roxas zurück, als Joe mit den Skatern im Schlepptau gelaufen kommt. Zu früh gefreut. „Na, Schwuchtelverein, hey Zach, hi Sora. Komm mal mit“, fordert Joe. „Warum sollte er auf so einen gehirnamputierten, miesen und wirklich strohdummen Idioten, wie dich hören?“, will Riku herausfordernd wissen. „Noch mal so etwas und du liegst da in der Ecke“, droht Joe. „Ach, echt? Lässt du mich dann von deinen beiden ferngesteuerten Hündchen dorthin befördern oder machst du es selbst?“, will Riku wissen. „Sora, komm mit“, fordert Joe plötzlich noch mal und gibt sich geschlagen. Ich weiß, ich sollte nicht mitgehen, aber ich kann nicht anders. „Ja, ich komme“, gebe ich zurück und gehe zu ihm, doch sofort hält Riku meinen Arm fest. „Sora, was soll das? Tanzt du so sehr nach seiner Pfeife?“, kann Riku es nicht fassen. „Lass mich einfach los“, erwidere ich und Rikus Hand löst sich tatsächlich von meiner. Ich gehe mit Joe, als ich zurück sehe tritt Riku wütend gegen einen der Spinde. Wie kann ich ihm nur so wehtun? Ich muss komplett bescheuert sein. Irgendwann stehen wir vor Joes Klassenzimmer, wo die anderen Skater bereits warten. Mir schwant nichts Gutes. „Kommst du heute mit skaten?“, fragt Joe. „Nein, Riku ist da und er mag skaten nicht so unbedingt. Außerdem muss ich noch meine Party planen“, erkläre ich. „Ah, ja, und was machst du mit Japanboy dann den ganzen Nachmittag?“, will er wissen. Was soll das alles? Hat er mich mitgenommen, um mir Löcher in den Bauch zu fragen. „Keine Ahnung. Abhängen halt. Vielleicht legen wir uns ein bisschen an den Pool oder spielen mit Zach Basketball. Irgendwas halt“, gebe ich zurück. „Wie geht es deinem Asthma?“, will er dann wissen. „Ganz gut. Was fragst du mich die ganzen Sachen?“, ist das Maß dann voll. „Ich wollte mich nur vergewissern, dass es unserem besten Mann an nichts fehlt. Bis dann in der Mittagspause“, gibt er noch zurück, ehe er mit den Anderen ins Klassenzimmer geht. Ich verstehe grade gar nichts mehr, aber ich sollte mich auch beeilen, um noch zum Klassenzimmer zu kommen. Ich komme zusammen mit der Lehrerin an und setze mich zu Riku, der einen undeutbaren Blick aufgesetzt hat. Im Laufe der stunde spricht er kein Wort mit mir und auch seine Hand sucht meine nicht. Irgendwann halte ich es nicht mehr aus und schreibe ihm einen Zettel. „Hey, Riku, weißt du was?“ Daraufhin antwortet er „WAS?!“ „Ich liebe dich“ „Davon merke ich in der Schule ganz viel“ „Ach, Riku“ „Nichts, ach Riku. Wenn deine Gefühle da sind, dann gib es doch zu, selbst wenn du dann deine „Freunde“ verlierst und glaub mir auf Joe kannst du allemal verzichten“ „Es geht nicht darum. Du weißt nicht, was die mit mir machen“ „Sora, stell dich doch nicht so an. Ich, Zach, Roxas, Axel, Jake, Shingo, Naminé und Kairi, wir mögen dich so wie du bist und für uns brauchst du dich nicht zu verbiegen. Das nennt man wahre Freundschaft“ „Das weiß ich, doch alles. Ich habe Angst…“, will ich gerade zurück schreiben, als mir jemand den Zettel wegnimmt. Als ich hoch sehe, steht da unsere Lehrerin. Scheiße, wie konnte ich nur so unvorsichtig sein? „Sora, kannst du mir erklären, was dieser Zettel mit dem Unterricht zu tun hat?“, fragt Mrs. James. „Nichts, tut mir Leid“, antworte ich. „Du bleibst nach der Stunde noch hier. Ich hab ein ernstes Gespräch mit dir zu führen“, entgegnet sie und läuft mit dem Zettel zum Pult. Ich bin mir so sicher, dass sie ihn liest und ihr neugieriger Blick zu Riku scheint das zu bestätigen. Nein, nein, nein, wo hab ich mich da wieder hin manövriert? Die restliche Stunde vergeht für meinen Geschmack viel zu schnell. Als sie dann zu Ende ist, stürmen natürlich sofort alle nach draußen, nur Riku ist noch hier. „Entschuldigen Sie, Mrs. James. Der Zettel von Sora, also das war meine Idee, bitte bestrafen Sie ihn nicht dafür“, bittet Riku. OMG, so sehr legt er sich für mich ins Zeug? „Ich hatte nicht vor ihn zu bestrafen. Geh bitte jetzt“, schickt sie Riku hinaus, der einen verwunderten Blick in mein ebenfalls verwundertes Gesicht wirft. Wenn Sie mich nicht bestrafen will, was dann? „Sora, was ist eigentlich los mit dir?“, fragt sie, als sie sich auf Axels Platz, mir gegenüber, setzt. „Seit wir aus Japan wieder da sind, ziehst du ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter“ „Ich möchte nicht darüber reden“, gebe ich zurück. „Redest du mit Riku darüber?“, will ich wissen. „Ja, oft“, antworte ich. „Er versteht nicht, was es für dich bedeutet zu einer Gruppe zu gehören, richtig?“, fragt sie. „Ja, er versteht es überhaupt nicht, ihm ist es auch nicht wichtig. Er braucht das auch nicht, er ist viel stärker als ich“, erkläre ich. Es ist ganz schön komisch mit einem Lehrer darüber zu reden. „Für dich ist es wichtig, sehr wichtig sogar, das weiß ich. Aber ich habe euren Brief gelesen und Riku hat Recht. Wenn dich deine Skaterleute nicht so akzeptieren können, dann sind sie keine wahren Freunde“, wiederholt sie Rikus Ansichten. „Das weiß ich doch alles. Ich hab Angst, dass sie mir wehtun, irgendwie werden sie es tun, egal ob sie mir schlimme Wörter an den Kopf werfen oder mich vermöbeln. Sie werden mir wehtun“, beende ich nun den Satz vom Brief. „Also Sora, du enttäuscht mich aber. Glaubst du, dein Freund würde das zu lassen? Er war dir schon in Japan eine große Hilfe. Du warst so anders, so lebensfroh und auch ein bisschen frech. Aber es hat zu dir gepasst. Die Entwicklung hier in Kanada hat mich wirklich erschreckt. Du isst nicht mehr viel, du bist nur noch traurig und du lässt dich von den anderen herumschubsen. Sora, sei doch endlich wieder so wie in Japan, ich glaube der Sora hat mir und deinen Freunden am Besten gefallen“, erwidert sie. Sicher hat er ihnen am Besten gefallen, mir doch auch. „Ich versuche es“, antworte ich schließlich. „Gut, dann geh jetzt in die Pause. Riku wartet sicher schon“, schickt sie mich dann weg. „Ach, Sora, eins noch“, spricht mich Mrs. James noch einmal an, als ich an der Tür bin. „Ihr seid ein süßes Paar“, schmeichelt sie mir und Riku. „Danke“, flüstere ich mit heißen Wangen und verlasse den Klassenraum. „Und was war?“, will Riku sofort wissen, als ich aus dem Zimmer komme. „Nichts weiter. Wir haben nur geredet“, antworte ich und wir laufen in Richtung Schulhof. „Und worüber?“, fragt Riku. „Über den Brief, was mit mir los ist und so weiter und sofort“, entgegne ich. „Und jetzt?“, lässt er immer noch nicht locker. „Jetzt weiß ein Mensch mehr, wie ich mich fühle und gut is“, gebe ich zurück. „Komm mal mit“, zerrt er mich plötzlich in einen anderen Flügel des Schulgebäudes. „Was wird das denn jetzt?“, frage ich noch relativ ruhig, als er mich in seine Arme zieht. Immerhin kann jede Minute jemand kommen, die Pause ist gleich zu Ende. „Darf ich dich küssen?“, will Riku wissen und sieht mich mit einem verführerischen Blick an. Mein Herz klopft, denke ich, in meinem Kopf, so laut kann ich es hören. Schließlich nicke ich zaghaft und Rikus Lippen kommen meinen immer näher. Ich spüre sie, wie sie meine zärtlich umspielen, berühren und immer wieder kurz verschwinden, nur um einen Augenblick später wieder aufzutauchen. Es ist wunderschön und würde ich nicht die Pausenklingel hören, könnten wir ewig hier verharren. „Schluss jetzt“, bitte ich Riku und keinen Augenblick später sind seine Lippen verschwunden. „Was haben wir jetzt?“, fragt er, als wir durch den Flur laufen. „Chemie“, antworte ich. Ein paar Minuten später stehen wir dann beim Chemiesaal, die Stunde vergeht genauso langsam wie immer. In der Mittagspause haben sich Joe und die anderen diesmal zurück genommen. Als wir dann nach Hause laufen, kommt mir plötzlich eine Idee. „Hey, Roxas, warum kommt ihr nicht heute zu mir? Es ist heiß und wir haben einen Pool“, erkläre ich. „Den, ich und Roxas in sämtlichen Stellungen ausprobieren dürfen?“, will Axel sogleich wissen. „Nein, das mach ich mit Sora. Ihr könnt, das Baumhaus haben. Da is es toll“, muss Riku schon wieder alles ausplappern. „SORA? Im Baumhaus habt ihr es doch nicht etwa getrieben, oder?“, kann Zach es nicht fassen. „War eben ne günstige Gelegenheit“, gebe ich zurück. Was muss Riku, das jetzt auch sagen? Hätte er nicht einfach seine Klappe halten können? „Ah, ja, so nennt man das heutzutage“, witzelt Jake. „Also kommt ihr nachher?“, frage ich, ohne auf Jakes Kommentar zu reagieren. „Ja, klar, kommen wir. Ich will auch mal dein Baumhaus sehen“, entgegnet Axel. „Sora, was ist mit Jake und Shingo?“, flüstert Riku mir zu. Jake und Shingo? Bei mir zu Hause? Irgendwie komisch, wenn man bedenkt, dass ich Jake eigentlich hasse. Soll ich ihn trotzdem einladen? Ich meine, er ist jetzt ganz anders und so, aber ich vergesse nie was er getan hat, schließlich erinnert mich meine Krankheit jeden Tag daran. „Jake? Magst du vielleicht auch kommen? Zusammen mit Shingo versteht sich“, springe ich über meinen Schatten. „Zu dir? Hm, also wenn es dir und deiner Familie nichts ausmacht, dann gerne“, ist er sehr höflich. „Dann sehen wir uns gleich wieder“, gebe ich lächelnd zurück, als Axel und Roxas sich erstmal verabschieden, um ihre Schwimmsachen zu holen. Ein paar Minuten später verabschieden sich auch Shingo und Jake und wir kommen daheim an. „Mama, ich hab Roxas, Jake und ihre Austauschschüler für heute eingeladen. Ist das okay?“, frage ich, als wir beim Mittagessen sitzen. „Ja, klar, aber du weißt, ich bin nicht daheim und Papa kommt auch erst später“, gibt Mama zurück. „Das stört uns nicht“, kommt es von Zach, Riku und mir gleichzeitig. „Oh, oh, da scheint was im Argen zu sein. Ich glaube ich bleibe lieber zu Hause“, entgegnet Mama. „Nein, also Mama. Wann haben ich oder Sora jemals etwas Ungezogenes gemacht? Und Riku erst, der ist der reinste Unschuldsengel“, labert mein Bruder echt so einen Stuss zusammen. „Ja, ja, ich hab schon verstanden“, entgegnet Mama lächelnd. Das ist meine Mama, sie weiß, wann man sie loswerden will. Kapitel 36: Poolparty --------------------- Kapitel 32: Poolparty Soras POV Bald schon haben wir fertig gegessen und Mama geht gerade zur Tür hinaus, als Roxas und Axel klingeln. Ein letztes „Und macht ja nichts kaputt“ und sie war weg, ohne auch nur ein Wort über Axel oder seine Hand, die sich auf Roxas Hüfte befand zu sagen. „Deine Mama ist auch ein bisschen im Stress oder?“, fragt Roxas. „Ja und nein. Sie hat im Moment einen Fall, der sie sehr einnimmt, aber jetzt wollte sie eigentlich nur zu Oma und uns alleine lassen“, erkläre ich. „Aha, also auf geht’s“, kann Axel es nicht erwarten und ich zeige ihm den Pool, während Riku und Zach sich umziehen. „Ihr esst auch das Geld mit Löffeln“, bemerkt Axel, als wir draußen sind. „Quatsch, das ist nur ein kleiner Pool und das Haus war wegen seines Alters spottbillig“, erkläre ich. „Wenn du meinst. Was machen wir jetzt?“, will Axel wissen. „Machts euch gemütlich, zieht euch aus, springt in den Pool. Sora zieht sich jetzt um“, sind Riku und Zach wieder da. Oh Mann, Riku sieht ja so scharf aus in seinem Badebermudas, ich glaube ich drehe durch. Schließlich schickt er mich mit einem Klaps auf den Po und einem „Los Stöpselchen“ auf mein Zimmer. Rikus POV „Na, dein Sora hat es ganz schön hier“, bemerkt Axel, als Sora zum Umziehen geht. „Das wäre mir egal. Viel lieber wäre es mir, er würde endlich zu sich stehen“, antworte ich. „Das wird schon noch, wenn er es schon mit dir im Baumhaus treibt, habe ich wieder Hoffnung“, entgegnet Zach. „Und jetzt ab in den Pool“, fügt er hinzu und schubst mich hinterhältig hinein. Aber es ist soooo geil bei dieser Hitze im kalten Wasser zu landen. „Ohhhh, gemein“, finde ich, als ich wieder auftauche. „Stell dich nicht so an“, springt Axel zu mir und taucht mich gleich noch mal unter. „AXEL!!! Hinterhältiger Hund“, rege ich mich auf und spritze ihn mit Wasser voll. „Das gibt Rache“, gibt Axel zurück, als er plötzlich von noch jemandem nass gemacht wird. „Roxas?! Du verrätst mich? Na, warte“, wird er immer sauerer, doch wir beide haben das anders geplant. „Ach, ja?“, fragt sein Freund und wir packen Axel und drücken ihn auch ins Wasser. Während er wieder auftaucht, fällt mir auf, dass Zach immer noch am Beckenrand sitzt. „Hey, wasn mit dir?“, will ich wissen, nachdem ich zu ihm geschwommen bin. „Ich wollte auf Sora warten. Er geht nicht gerne ins Wasser“, entgegnet er. Ich weiß, cool, dass er daran gedacht hat. „Ich weiß, deshalb habe ich mich auch über die Einladung für Jake gewundert“, gebe ich zurück, als eben Jake und Shingo zusammen mit Sora aus der Terrassentür kommen. Ich glaube, ich schmeiß mich weg, Sora in seinen Badebermudas, oben ohne, mit Sonnenbrille??? Absolut heiß! Jetzt sieht er aus wie ein typischer Sunnyboy. „Du kannst deinen Mund wieder zu machen“, teilt Zach mir mit. „Hmmm“, brumme ich nur. „Na, du böser Junge, gefall ich dir?“, fragt Sora grinsend und setzt sich neben seinen Bruder. „Oh ja und jetzt komm mit rein. Es ist so geil“, schwärme ich. „Nein, danke, ich lege mich lieber in die Sonne“, gibt er zurück. „Ach, Sora, bitte“, bettele ich und nehme neben ihm Platz, während Zach mit Shingo und Jake ins Wasser geht. „Riku, du weißt doch, dass ich eh nicht schwimme, als lass mich doch“, bittet er. „Nein, ich will mit dir zusammen in den Pool. Alleine ist es langweilig“, erkläre ich. „Du bist nicht alleine“, bemerkt er. „Doch, ohne dich, schon“, beteure ich. „Riku!!!“, ist Sora schon leicht sauer. „Ich hab Angst“, flüstert er jedoch noch dazu. „Aber ich bin doch da. Ich halt dich fest, die ganze Zeit“, versichere ich ihm. Er sagt lange gar nichts, bis ihm ein lauter Seufzer entkommt. „Na, gut, aber du musst echt da bleiben“, ist Sora dann einverstanden. „Ja, auf jeden Fall“, verspreche ich, schwimme vor ihn und halte seine Hände. Es dauert noch eine Weile bis er sich zu mir ins Wasser gleiten lässt und sich sofort an mich klammert. „Sora? So gehen wir unter“, schmunzele ich über sein Verhalten. „Ich hab eben Angst“, wimmert er und klammert noch mehr. „Sora, jetzt ganz ruhig. Mach dich locker und vertrau mir. Stell dir vor, du stehst auf deinem Board. Du hast keine Angst, weil du weißt, du kannst es, du bist einer der Besten, also trau dich und lass locker“, bitte ich, da ich mich langsam aber sicher echt nicht mehr oben halten kann. „Ich versuchs ja“, versichert er und tatsächlich lösen sich seine Arme und Beine und er hält nur noch meine Hände. „Ist es okay?“, frage ich, woraufhin Sora nur schwach nickt. „Und jetzt schwimmen wir“, schlage ich vor, doch Sora wird echt panisch. Ich glaube die Idee war nicht gut. „Riku, ich bin schon Jahre nicht mehr geschwommen. Ich kann es gar nicht mehr“, erklärt er. „Quatsch, das verlernt man nicht. Ich helfe dir und Axel hat einen Erste-Hilfe-Kurs. Dir kann echt nichts passieren“, entgegne ich und ziehe ihn mit mir, ohne auf seine Proteste zu achten. Schließlich sind wir so weit vom Rand weg, dass sich Sora nicht mehr daran klammern könnte. „Riku, bitte, ich muss zurück. Ich kann es nicht“, bettelt er wieder. „Du kannst es. Ich hab es auch erst vor vier Jahren gelernt, also stell dich nicht so an“, verrate ich ihm mein wohl peinlichstes Geheimnis. „Was? Vor vier Jahren? Mit 13? Riku, du lügst doch“, kann er es nicht glauben. „Nicht jeder hat solche Eltern wie du und jetzt bitte ich dich, versuch zu schwimmen“, bin ich ganz aufrichtig und ehrlich. Sora sieht mir noch einmal in die Augen, schluckt dann schwer und nickt. Ich lasse ihn los, wenigstens hält er sich an der Oberfläche, und schwimme ein paar Meter voraus. Ein erster Versucht geht völlig daneben, er planscht irgendwie, aber schwimmen ist das nicht. Schließlich muss ich ihn wieder festhalten, doch er ist nicht so ängstlich, wie ich erwartet habe, er will gleich noch einen Versuch. Auch dieser endet in einem kläglichen Planschen, jetzt schafft er es aber ohne festhalten, sich oben zu halten. „Schon besser, jetzt versuch mal richtig zu schwimmen. Du weißt schon mit Arm- und Beinschlag“, rede ich ihm gut zu. „Ja, mach ich“, gibt er zurück und mich haut es fast von den Socken, als er tatsächlich ohne Hilfe oder Pause zu mir schwimmt. Sofort höre ich sein fröhliches Lachen und sehe sein Lächeln. „Riku, ich habs geschafft. Ich bin geschwommen. Danke, ohne dich hätte es nie funktioniert“, versichert er mir. „Quatsch, das hätte…“, fange ich an, werde aber von Soras Fingern, die sich auf meine Lippen legen gestoppt. Keinen Moment später ersetzt er die Finger durch seine Lippen und ich komme in einen seltenen Genuss. Sora küsst wirklich so genial, ich glaube ich werde nicht mehr. Immer wieder sind da seine Lippen, die ich am liebsten immer spüren möchte. Ich lecke langsam darüber, Sora gewährt mir Einlass und wir beginnen ein Spiel, dass leider schon nach kurzer Zeit von Zach unterbrochen wird. „Sora? Du bist im Wasser? Aber wie geht das?“, ist er völlig durch den Wind. Auch alle anderen sehen erstaunt zu uns, besonders Jake. Zach will zu uns schwimmen, aber Sora hält ihn sofort zurück. „Ich komme zu dir“, erklärt er und schwimmt los, als würde er den ganzen Tag nichts anders machen. Ich folge ihm. „Aber, Sora, du? Schwimmen? Seit wann?“, fragt Zach. „Seit gerade eben. Riku hat mir geholfen“, antwortet er. „Oh Mann, das is so klasse“, freut Zach sich und umarmt seinen großen Bruder. „Und jetzt Zachery, ist es Zeit für ein lang vergessenes Bruderritual“, erklärt Sora, als sich die Beiden voneinander lösen. Sora hat jedoch immer noch seine Hände auf Zachs Schulter liegen. „Häh? Was denn?“, fragt Soras Bruder durcheinander. „Lass dich überraschen“, gibt Sora zurück und drückt ihn mit aller Kraft unter Wasser. Kleines, gemeines Stöpselchen. „Hey, das war voll doof“, regt Zach sich auf, als er wieder auftaucht. Noch im gleichen Moment, hat er Sora gepackt und drückt nun ihn ins Wasser. Oh, oh, wenn die Idee mal so gut war mit Soras Asthma. Genau das bewahrheitet sich, als er wieder auftaucht. Er schnappt fürchterlich nach Luft, hustet und verlangt sein Spray. Ich bringe ihn sofort zu den Liegen, wo er es deponiert hat und lasse ihn inhalieren. Diesmal dauert es echt lange, bis er wieder zur Ruhe kommt. „Sora, es tut mir Leid. Ich habe es vermasselt“, hat Zach hart daran zu knabbern. „Nein, Unsinn, das wäre eh mal passiert, also mach dir nichts draus“, nimmt er die ganze Sache lockerer, als ich dachte. „Aber, wenn ihr nichts dagegen habt, bleibe ich ein bisschen hier liegen“ „Nein, haben wir nicht. Kurier dich lieber aus“, entgegnet Zach und sie gehen alle wieder in den Pool. „Holst du mir meine Sonnenbrille? Die liegt noch am Pool“, teilt mir Sora mit. „Ja, klar“, entgegne ich und hole ihm die Brille, die er sich jetzt in die Haare steckt. „Und jetzt…“, fängt er an und zieht mich zu sich. „… mag ich kuscheln“, beendet er und kuschelt sich irgendwie an mich. Es sieht sicher total komisch aus, aber es ist mir egal. Hauptsache es geht ihm wieder gut. „Ist alles wieder okay mit dir?“, frage ich und streichle durch seine Haare. „Ja, also eigentlich war es gar nicht so schlimm. Ich wollte nur wieder mit dir alleine sein“, erklärt Sora und grinst mich an. Ich muss sofort schmunzeln, wie süß er doch ist. „Manchmal bist du echt doof. Einen Asthmaanfall vorzutäuschen nur um mit mir alleine zu sein. Sora, Sora, Sora“, erwidere ich. „Mir egal“, antwortet er und küsst mich. Wieder spüre ich seine Lippen, lasse bald schon meine Zunge darüber wandern und wir beginnen ein Zungenspiel der Extraklasse. Währenddessen drückt Sora mich auf die Liege, ich lasse meine Hände über einen Rücken wandern, streiche an seiner Wirbelsäule entlang und lasse meine Hände auf seinem Po liegen. Es ist so genial, alles um uns ist vergessen, nur Sora zählt. Kapitel 37: Riku ist genervt ---------------------------- Kapitel 33: Riku ist genervt Rikus POV „ACHTUNG, MAMA IM ANMARSCH!“, werden wir so plötzlich aus diesem schönen Moment gerissen, dass Sora von mir und der Liege fällt. Als ich mich umsehe, ist da jedoch keine Mama, sondern Zach steht mit Kairi und Naminé da, die sofort anfangen zu lachen. Wow, sich wusste gar nicht, dass Naminé sich so anzieht, ehrlich gesagt habe ich sie noch nie im Bikini gesehen. „Ihr seid so gemein, echt ey. Ich dachte wirklich, dass Mama kommt“, beschwert Sora sich. „Tut uns Leid, aber die Situation war einfach zu verlockend. Ich hab dir auch Kairi-chan und Naminé mitgebracht, als Entschädigung“, erklärt Zach. „Und was zu trinken“ „Na ja, dann verzeihe ich dir mal. Hey, ihr zwei“, begrüßt er dann Kairi und Naminé, die zurückgrüßen, während Zach die anderen aus dem Pool holt und wir einige Momente später auf den beiden Liegen und auf dem Boden sitzen und eine echt eiskalte Limo genießen. „Geht’s dir wieder gut?“, will Jake wissen. „Ja, keine Sorge, so schlimm war es nicht“, versichert Sora. „Wie stehts eigentlich mit Freitag? Schon, alles geregelt?“, fragt Axel dann. „Ja, alles fertig. Zach bleibt hier, Mama und Papa verreisen und T.K. geht zu Mrs. Smith“, erklärt mein Freund. „Ihr kommt alle gegen sieben und wenn ich alle sage, dann meine ich auch alle. Fehlt auch nur einer, werde ich sauer, stinksauer sogar“ Oh, oh, ich bin mal gespannt was er zu Roxas plötzlicher Krankheit sagen wird. „Du, Sora? Bei alle sind da wir zwei auch inbegriffen?“, will Jake wissen. „Natürlich“, gibt Sora ohne zu zögern zurück und zieht damit nicht nur meinen staunenden Blick auf sich. Sora lädt Jake tatsächlich zu seinem Geburtstag ein? Ich glaube, ich höre nicht richtig. „Was denn? Irgendwann gewöhnt man sich daran und dann kann man auch verzeihen“, erklärt er. „Das finde ich klasse. Ich wollte schon immer auf eine dieser legendären Sora-Partys“, entgegnet Jake. „Wasn da dran so besonders?“, will Axel wissen und nimmt mir meine Frage weg. „Tja, Soras Partys sind immer der Hammer. Es gibt gutes Essen, massig zu trinken, einen Pool, coole DVDs und natürlich, jede Menge tolle Musik. Auf jeden Fall gefällt es allen bei Sora am Besten“, erzählt Kairi. „Das kann ich verstehen. Ich möchte auch lieber ein Haus mit Pool, als eine kleine Wohnung“, gibt Axel zurück. „Quatsch, das ist doch Unsinn. Eure Wohnung ist doch cool, besonders das Schlafzimmer“, bemerkt Roxas grinsend. „Das hab ich mir fast gedacht“, kommt es sogleich von Sora. „Was macht ihr eigentlich morgen?“, will Jake dann wissen. „Wir haben morgen schon etwas vor“, antwortet Sora blitzschnell. „Ach ja?“, frage ich überrascht. „Ja, ich zeig dir morgen was“, entgegnet Sora. „Und jetzt, wird noch ein bisschen Spaß gehabt“, fügt er lächelnd hinzu, steht auf und springt ohne jede Scheu ins Wasser. „SORA!! Oh mein Gott, was tust du?“, hören wir plötzlich Soras Mum kreischen und T.K. ins Wasser springen. „Was denn? Ist doch alles gut“, versteht Sora den ganzen Wirbel nicht und lässt sich von T.K. abschlecken. „Aber? Seit wann?“, wundert meine Austauschmutter sich. „Seit gerade eben. Riku hat ihm geholfen“, erklärt Zach. „Riku, aber wie? Sora geht schon so lange nicht mehr schwimmen“, ist seine Mama mehr als durcheinander. „Tja, ganz einfach. Sora vertraut mir eben sehr und eine kleine Geschichte von mir, hat ihn wohl sehr angespornt“, erzähle ich. „Ich glaube, ich muss mich erstmal setzen“, seufzt seine Mutter und geht zur Liege. „Und ihr seid?“, fragt sie dann Axel, Naminé und Shingo, die sich daraufhin vorstellen. Soras POV Dieser Tag war wirklich phänomenal. Ich bin geschwommen, ganz alleine, ohne Rand und ohne Riku. Ich war so glücklich darüber und Mama hatte fast nen Herzinfarkt. Ein bisschen muss ich ja darüber lachen, dass sie deshalb so ausflippt. „Sora? Was machen wir jetzt eigentlich? Du hast mich seit gestern auf die Folter gespannt“, holt Riku mich aus meinen Gedanken, nachdem wir nach der Schule in meinem Zimmer auf dem Sofa sitzen. „Wir machen heute was ganz Tolles. Ein Graffiti nämlich“, erzähle ich ihm. „Ein Graffiti? Kannst du so was?“, fragt Riku überrascht. Na klar, so was habe ich schon oft gemacht. Was denkt Riku eigentlich? „Ja, natürlich. Ich mach es jedes Jahr zu meinem Geburtstag“, erkläre ich ihm. „Aha, das heißt, das Graffiti ist dein Name? Oder hat irgendwas mit deinem Geburtstag zu tun“, vermutet Riku. „Genau, es ist immer mein Name und mein Alter. Willst du mal die alten sehen?“, will ich wissen, gehe aber ohne seine Antwort abzuwarten zum Schrank und hole die drei letzten Graffitis auf Keilrahmen heraus. „Wow, Sora, ich wusste gar nicht, dass du so talentiert bist. Die sehen klasse aus“, findet Riku, was mir wieder eine Wärme auf die Wangen treibt. Was muss er mich auch immer loben? „Weißt du was? Ich hab eine Idee. Dieses Jahr mache ich dein Graffiti und du machst mir eins für meinen Geburtstag im August“, schlägt Riku vor. „Hast du so was schon mal gemacht?“, frage ich. Ich meine, er soll es ja nicht verunstalten. „Nein, aber für dich wird es bestimmt super. Ich streng mich auch ganz sehr an. Bitte, Stöpselchen“, bettelt er, zieht mich in seine Arme und legt einen Dackelblick der Extraklasse hin. Ich kenne zwar das Ergebnis noch nicht, aber seinem Gesicht kann ich nicht widerstehen. „In Ordnung“, stimme ich zu. „Au ja, los, fangen wir an. Wo sind die Spraydosen?“, will er total aufgeregt wissen. „Nix da, Spraydosen. Zuerst musst du dein Graffiti skizzieren“, erkläre ich, stehe auf und hole ihm ein Blatt und einen Bleistift. „Also, Sora und 17?“, erkundigt Riku sich noch mal. Ich nicke und er beginnt zu malen. Nachdem ein paar sehr unglücklich Versuche im Müll landen, hat Riku vielleicht seine plötzliche, kreative Phase, denn er schmeißt eine Skizze aufs Blatt, die seine Gleichen sucht. Sora auf Japanisch, groß und im Vordergrund und 17 dahinter. Dazu einen Rahmen, der unterteilt ist, sodass man ihn mit verschiedenen Farben ausfüllen kann. „Wow, du böser Junge, das ist genial“, lobe ich ihn und küsse ihn auf die Wange. „Danke und jetzt will ich sprayen, bitte“, gibt Riku zurück. „Ja, komm mit. Die Sachen sind im Keller“, entgegne ich und wir verlassen mein Zimmer. „Hey, ich wollte grad mal hoch zu euch. Was macht ihr?“, fragt Zach, als er aus seinem Zimmer kommt. „Soras Geburtstagsgraffiti“, antwortet Riku. „Ich darf es machen“ „Wow, Sora, du gibst deine heilige Aufgabe ab?“, wundert Zach sich. „Ja, Riku hat so eine Hammerskizze gemacht und ich darf ihm im August ein Geburtstagsgraffiti machen“, erkläre ich. „Wie willst du Riku das denn geben? Im August ist er nicht mehr hier“, bemerkt Zach. „Dann machen wir eben dieses Jahr Urlaub in Japan und lernen unsere Verwandten dort mal kennen. Die leben eh in Tokio, also kann ich zu Riku“, weiß ich schon genau, wie ich das rechtfertigen werde. „Manchmal, bist du ein kleiner Egoist, weißt du das?“, fragt Zach. „Ach, Zach, bitte, verdirb mir das nicht. Papa wird nie einverstanden sein, wenn der große Schulstar nicht zustimmt“, rege ich mich leicht auf. „Sora, Sora, nicht jeder ist so ein Egoist, wie du. Wenn du nach Japan willst, machen wir das eben“, stimmt Zach zu. „Darf ich mit euch in den Keller?“, fügt er noch hinzu. Ich nicke nur, freue mich noch viel zu sehr, als dass ich klare Worte fassen könnte. Ich werde Riku in den Sommerferien wieder sehen, OMG wie cool ist das denn? Und dann auch noch Tokio und die ganzen coolen Leute, Rikus Onkel, seine Mum, Masami und die anderen, einfach genial. „Sora, zeigst du mir jetzt wie es funktioniert?“, will Riku wissen, als wir unten im Waschkeller sind und Zach und er schon den Keilrahmen und die Spraydosen hergeräumt haben. „Ja, klar, also am Besten du sprühst erst was auf ne Zeitung, damit du weißt, wie es sich anfühlt“, antworte ich. Er nimmt sich eine Zeitung und eine Spraydose und sprüht seinen Namen. Ich will ja jetzt echt nicht, dass Riku sich total super fühlt oder so, aber sein erster Versuch ist viel besser als meiner. „Und wie is es?“, will er wissen. „Total geil. Soras erster Versuch sah aus wie ne Ente auf Helium“, ist Zach schneller mit dem Antworten, woraufhin Riku ein Kichern entkommt. „Was darf ich jetzt machen? Noch mal üben?“, fragt Riku. „Nein, wie Zach schon eindrucksvoll erzählt hat, war ich am Anfang ein kläglicher Amateur, aber du hast anscheinend mehr Talent. Also schnapp dir die Leinwand und fang an“, gebe ich zurück. Riku freut sich wie ein kleines Kind darüber und fängt an zu sprühen. Ich muss zu geben, er kann es echt viel besser als ich. Er macht das so, als würde er gar nicht darüber nachdenken, dass etwas schief gehen könnte. Nicht wie ich, bei dem alles perfekt sein muss. Vielleicht bin ich deshalb immer so verkrampft und er so locker. „Fertig, was machen wir jetzt?“, will Riku wissen, als er gerade mal eine halbe Stunde mit dem Graffiti beschäftigt war. Ich hätte wahrscheinlich zwei ganze Stunden dazu gebraucht. „Wir könnten doch ne Runde Basketball spielen. Ihr beide gegen mich“, schlägt Zach vor. Hmmm, eigentlich mag ich das Spiel ja nicht, aber mit Riku zusammen hab ich da nicht sogar ne Chance zu gewinnen? „Einverstanden“, stimme ich zu und bemerke Rikus unglücksseligen Blick. Ich weiß, er mag es auch nicht, aber ich will einmal gegen Zach in seiner Sportart gewinnen. Schließlich gehen wir wieder nach oben und zur Garage, wo der Basketballkorb hängt. „Wir spielen aber nicht lange, oder?“, flüstert Riku, als Zach den Ball aus der Garage holt. „Nur bis wir gewonnen haben und zwei gegen einen, das schaffen wir doch locker“, gebe ich zurück, schaue mich kurz um und drücke Riku einen Kuss auf die Wange. „Habt ihr in eurer Garage eigentlich nen Rauchmelder?“, fragt Riku plötzlich was ganz anderes. Irgendwann musste das ja kommen. In der Schule haben Axel und er schnell Orte gefunden, wo sie ungestört qualmen können, nur zu Hause bringt er mich deshalb oft zur Weißglut. „Ja, haben wir“, antworte ich, obwohl keiner drin ist. „Schade“, seufzt er, als Zach ihm den Ball zu wirft. Leider war Riku gar nicht darauf vorbereitet und der Ball landet volle Kanne in seinem Gesicht. Zach und ich müssen sofort anfangen zu lachen, ich konnte mich einfach nicht zurückhalten. „ZACH!!!! Ich glaube, du hast sie nicht mehr alle. Was wirfst du mir einfach den Ball ins Gesicht?!“, regt Riku sich auf und ich verstehe, dass es echt wehgetan haben muss. Seine blutende Nase bezeugt dies wohl auch. „Ach, hab dich nicht so. Du bist doch ein starker Junge“, kapiert mein Bruder mal wieder überhaupt nichts. „Spiel deinen Mist doch alleine!“, ist Riku endgültig sauer, wirft den Ball knapp neben Zachs Gesicht an die Garage und geht in Richtung Haus, ich hinterher. „Riku, warte bitte“, bettele ich, als ich rennen muss, um ihm zu folgen. Er hat aber auch nen Schritt drauf. „Worauf denn? Willst du wieder lachen, weil dein Bruder mir fast die Nase gebrochen hat?“, faucht er mich an. „Nein, Riku, ich will bei dir sein. Wir müssen deine Nase verarzten“, gebe ich zurück, als er ins Haus geht, die Tür zupfeffert und ich wie ein begossener Pudel davor stehe. Einen Moment bin ich irritiert, gehe aber dann trotzdem hinein. Ich höre Wasser laufen, Riku muss im Bad sein. Als ich dort anklopfe, hantiert da ganz klar jemand herum, aber es kommt keine Antwort. „Riku, komm schon. Lass mich deine Nase angucken. Wenn du gar nichts machst, hol ich einen Rettungswagen“, drohe ich ihm, woraufhin er die Tür öffnet. Er hat seine Nase mittlerweile gewaschen und tupft sie jetzt mit einem Papiertaschentuch ab. „Zeig mal her“, fordere ich. Riku setzt sich auf den Wannenrand und nimmt das Taschentuch weg, leider dreht er auch eingeschnappt den Kopf zur Seite. „Ach, Riku, bitte, lass es mich doch anschauen Wenn es schlimm ist, musst du zum Arzt“, erkläre ich und will seinen Kopf zu mir drehen, doch er schlägt einfach meine Hand weg. „Die Nase ist völlig okay. Sie blutet nicht mal mehr“, gibt er zurück. „Weshalb bist du dann so eingeschnappt und beleidigt?“, will ich wissen. „Weil du den ganzen Tag nichts anderes machst, als zu Hause zu sitzen und ich weiß auch warum. Weil du nämlich Angst hast, deine Skater könnten uns sehen. Aber ich kann nicht nur zu Hause sitzen und mit Zach was machen. Es regt mich auf. Immer das Gleiche, immer mit Zach, können wir nichts alleine machen? Gehen wir heute ins Kino oder sonst wohin. Hauptsache, raus, weil hier gehe ich kaputt“, höre ich ihn zum ersten Mal so reden. Aber alles stimmt was er sagt. Normalerweise bin ich keinen Tag oder vielleicht mal einen zu Hause und jetzt eine ganze Woche? „Na gut, gehen wir ins Kino. Du wählst den Film und kaufst Popcorn“, schlage ich vor. „Das ist ein Witz, oder?“, kann Riku es nicht fassen. „Nein, aber wenn du lieber zu Hause bleiben willst ist es auch okay“, gebe ich zurück. „Nein, auf keinen Fall. Wir gehen ins Kino, oh, wie geil“, freut er sich, als wäre er noch nie da gewesen. „Freu dich nicht zu früh, Mama und Papa muss ich schon noch fragen“, bremse ich ihn etwas. „Die erlauben das schon, deine Eltern sind doch cool“, findet Riku. „Und jetzt komm mal her“, fügt er hinzu, zieht mich zu sich hoch und auf seine Beine. „Tut mir Leid, dass ich Zach so angefahren habe. Aber der Ball tat echt weh und eigentlich wollte ich viel lieber mit dir alleine sein“, erklärt Riku und legt seinen Kopf auf meinen Rücken. Na toll, wenn ich das gewusst hätte, hätte ich doch nie „Ja“ zum Basketballspielen gesagt. „Warum sagst du das nicht einfach?“, frage ich Riku. „Du warst so euphorisch und nicht so traurig wie in der Schule. Es gefiel mir dich so zu sehen, deshalb wollte ich dir eine Freude machen“, entgegnet Riku ehrlich. Wow, er ist echt so süß und ich bin so ein Trottel. Wie kann ich ihm das in der Schule nur immer wieder antun, obwohl ich ihn doch so sehr liebe? „Du bist so süß und ich bin so ein Idiot“, flüstere ich und drehe mich so gut es geht zu ihm. „Weißt du, Idioten haben dieses gewisse Etwas, das ich so sehr liebe“, entgegnet Riku und legt seine Lippen auf meine. Wie selten das doch ist, seit wir in Kanada sind, dieses Gefühl völliger Geborgen- und Zufriedenheit. Aber wieso lasse ich es nicht einfach zu, ich will es doch fühlen, aber die Angst zerfrisst mich innerlich und ich kann es nicht. „SORA!! Wo bist du?“, hallt Papas Stimme an unsere Ohren und ich löse mich schlagartig von Riku. „Im Bad“, antworte ich und bemerke Rikus unglücklichen Blick. Ich weiß, unsere Momente zu zweit kommen reichlich zu kurz. „Was war denn los bei euch? Zach meinte, ihr hättet euch gestritten“, erklärt Papa, als er ins Bad kommt. „Ein bisschen. Ich hab mit Riku geredet, deshalb hat er nicht gemerkt, dass Zach den Ball geworfen hat und er ist voll auf Rikus Nase. Es tat echt weh, Zach hat das nicht erkannt und Riku auch noch verspottet. Der ist daraufhin eingeschnappt zurück zum Haus und ins Bad, um seine Nase zu versorgen. Aber jetzt ist wieder alles okay“, erzähle ich, doch Vater scheint gar nicht darauf zu achten, sondern geht zu Riku, kniet sich vor ihn und befühlt seine Nase. „Gebrochen scheint sie nicht zu sein. Fühlst du dich denn okay? Oder sollen wir einen Arzt holen?“, will Papa wissen. „Nein, nein, mir geht’s gut und es tut auch überhaupt nicht mehr weh“, entgegnet Riku gelassen. Rikus POV „Tut mir Leid, was Zach da wieder fabriziert hat. Manchmal da ist er eben zu ungestüm. Aber nimms ihm nicht übel, er hat hier keine richtigen Freunde. Sora ist deshalb sehr wichtig für ihn“, erklärt mir Soras Papa sehr feinfühlig. Aber es haut mich echt vom Hocker, er kennt Zach so gut und bei Sora sieht er noch nicht mal wie schlecht es ihm geht. „Kein Wunder, bei diesen komischen Cliquendings. Wenn immer nur die Sportler mit dem Sportstar rumhängen, wie soll Zach da auch andere Leute kennen lernen?“, frage ich herausfordernd. „Ich weiß, das so was für jemanden, der es nicht kennt, schwer zu begreifen ist, aber es ist nun mal an der Highschool so“, antwortet mein Gastvater. Immer dasselbe, es ist eben so. Und? Warum ändert niemand etwas daran? Wer sagt denn, dass man den ganzen Tag mit seiner Clique verbringen muss? „Na gut, ich halte das zwar für kompletten Schwachsinn, aber wenn keiner etwas ändern will, auch okay. Ihr müsst damit leben, ich bin ja bald wieder weg“, gebe ich unbekümmert zurück. „Hey, Papa, können wir heute ins Kino? Riku und ich, mein ich“, fragt Sora, noch bevor sein Vater irgendwas antworten kann. „Heute? Sora, ihr habt morgen Schule“, bemerkt sein Papa. „Ja, aber vor 11 schlafen wir eh nicht und bis dahin sind wir auf jeden Fall zurück“, versichert Sora. „Hmmm, na gut, aber wenn ihr bis 11 nicht wieder da seid, dann blüht dir was“, droht sein Dad. „Keine Sorge, wir sind pünktlich“, ist Sora guter Dinge. „Und? Willst du den Wagen haben?“, will mein Gastpapa wissen. Wagen? Hat mein Stöpselchen etwa schon den Führerschein? „Welchen Wagen?“, frage ich. „Papas Auto natürlich“, antwortet Sora mit großen Augen. „Du hast schon den Führerschein?“, will ich wissen. „Ja, ich hatte kurz bevor wir nach Japan gereist sind, meine Prüfung bestanden. Aber wir hatten noch keine Zeit um uns nach einem Auto umzusehen“, erklärt Sora. Wow, cool, er hat tatsächlich schon seinen Führerschein. „Also, willst du ihn nehmen. Die Schlüssel sind an ihrem üblichen Platz. Esst ihr daheim oder unterwegs?“, will sein Vater dann noch wissen. Ich bin mir sicher, Sora antwortet zu Hause. Schließlich könnte uns unterwegs jemand sehen. „Unterwegs, aber auf keinen Fall McDonalds“, überrascht er mich dann total. Oh Mann, der Tag kann nicht mehr besser werden. „Na, dann solltet ihr langsam mal los“, teilt uns Soras Papa mit. „Ja, komm, Riku, der, der als Letztes in meinem Zimmer ist, muss das Essen bezahlen“, erklärt Sora und rennt einfach los. „Hey, das war gemein“, finde ich und schieße ihm hinter her, aber Sora ist längst bei der Leiter und als ich dann in seinem Zimmer bin, sucht er sich schon Klamotten aus seinem Schrank. „Na toll, auch noch das Essen. Du machst mich echt arm“, seufze ich. „Oh, wirklich? Tut mir Leid. Ich bezahl auch was, wenn du nicht so viel Geld dabei hast“, ist mir Sora schon wieder viel zu ernst. „Quatsch, ich hab genug Geld. Ich war doch letztes Wochenende noch mal bei meiner Oma und meiner Mama. Oma hat mich mit Geld fast überschüttet und Onkel Yaozi hat auch noch was springen lassen“, erkläre ich, während ich mir auch Klamotten raus suche. „Wie geht es deiner Mutter eigentlich?“, fragt Sora, als er sich ein grünes T-Shirt mit Graffiti-Aufdruck anzieht. „Gut, besonders jetzt wo sie den Typen eingebuchtet haben“, entgegne ich. Ich weiß noch, wie froh ich war, als ich das erfahren hatte. Endlich Ruhe vor diesem Trottel. „Das glaub ich dir. Kommt sie bald wieder nach Tokio?“, will Sora dann wissen. „Ja, in den Sommerferien, hat sie gemeint. Aber ich finde es mittlerweile auch so ganz okay. Yaozi ist ja ganz entspannt und so. Ich finde meine momentane Situation in Japan ist die Beste bisher. Nein, halt, stopp, die Beste war natürlich mit dir. Dann die zweitbeste“, entgegne ich. „Dann bin ich ja beruhigt“, antwortet Sora, geht zum Schreibtisch und nimmt sein Handy. Ich knöpfe mir noch mein Hemd zu, ehe ich ihn genau mustere und ich muss mal wieder „WOW“ sagen. Sora sieht so scharf aus, in dem grünen T-Shirt, seinen weißen Röhrenjeans, dem grünen Halstuch und den grün-schwarz-karierten Slip-ons. Ich glaube, ich überleg mit das mit dem Kino noch mal, gehen wir lieber ins Baumhaus. Meine Starraugen werden jäh gelöst, als es gegen die Treppe klopft. „Riku? Sora? Seid ihr noch da? Darf ich mal kurz hoch kommen?“, fragt Zach. Na toll, was will der denn jetzt? „Nur kurz, okay. Dann gehen wir“, versichert Sora und lässt die Treppe runter. „Riku, es tut mir Leid, dass ich dich angeworfen habe. Tut mir auch Leid, dass ich ständig an euch klebe. Ich werde versuchen mich zu bessern“, entschuldigt Zach sich echt fast so süß wie Sora und hält mir seine Hand hin. „Entschuldigung angenommen und du kannst ruhig mit uns abhängen, aber kein Basketball mehr. In Ordnung?“, frage ich und nehme seine Hand. Er nickt nur lächelnd, ehe er wieder nach unten geht. „Und wir beide gehen jetzt auch, sonst kommen wir zu spät zum Essen“, erklärt Sora und schiebt mich zur Treppe. Kapitel 38: Adoptiert? ---------------------- Kapitel 34: Adoptiert? „Wohin gehen wir denn?“, will ich neugierig wissen. „Überraschung, Riku, Überraschung“, vertröstet Sora mich. Auch, als wir dann aus dem Haus sind und im Auto sitzen schweigt er. Wahrscheinlich ist es jetzt weil er sich furchtbar konzentrieren muss. Autofahren scheint komplizierter zu sein, als ich dachte. Schließlich hält er in einer meiner Meinung nach, ziemlich ärmlichen Gegend, ähnlich der, in der ich in Tokio gelebt habe. „Und hier gibt es was zu essen?“, wundere ich mich. „Ja, komm“, lächelt er mir zu, nimmt meine Hand und zieht mich mit. Sora nimmt meine Hand? Bin ich im falschen Film? Er führt mich immer weiter, bis wir vor einem Haus im japanischen Stil stehen. Was macht denn das hier? Wusste gar nicht, dass es hier so was gibt. Als wir eintreten kommt sofort ein junger Mann auf uns zu. Er ist etwa 23 und auf jeden Fall aus Japan, er sieht echt gut aus, nur zur Info. „Sora, endlich kommst du mal zu mir. Ich hab dich schon vermisst“, begrüßt er Stöpselchen und umarmt ihn. Auch Sora lässt meine Hand los und umarmt ihn innig. ABER wer zum Teufel ist das? Soras Exfreund? Nein, kann nicht sein, aber wer dann? „Und das ist also dein Freund. Riku, stimmts?“, wendet er sich an mich. „Ja und du bist?“, stehe ich dem Ganzen noch sehr skeptisch gegenüber. „Yamato, Soras Cousin. Aber lass mich dich erstmal ansehen. Hmmm, Sora hat nicht untertrieben, als er dich beschrieben hat. Du siehst genauso geil aus, wie er es gesagt hat“, findet der Mann. Häh? Soras Cousin? Seit wann hat er so was und ist der schwul? „Schade, dass du schon vergeben ist. Aber Sora ist so furchtbar glücklich mit dir, das kann ich nicht kaputt machen. Hast du schon mal sein Online-Tagebuch gelesen? Es ist voll von Schwärmereien für dich“, erzählt mir Yamato während er uns in eine kleines Zimmer führt. Auch das ist typisch japanisch eingerichtet. Wir müssen Gästekimonos anziehen und für unsere Füße gibt es Pantoffeln. Der Tisch ist nur so hoch, dass man sich hinknien muss, es gibt keine Stühle, nur Sitzkissen. „Echt? Davon weiß ich nichts. Ich wusste auch nicht, dass du existierst. Ich dachte immer Soras gesamte Familie in Kanada sind seine Eltern, sein Bruder, sein Hund und die Verwandten seines Vaters“, entgegne ich, als wir uns an den Tisch knien. „Das liegt daran, dass sich meine Familie, also der Bruder von Soras Mutter, mit seinem Vater zerstritten hat. Sora dürfte gar nicht hier sein und mit mir reden. Sein Papa hat ihm den Kontakt vollständig untersagt. Wir hatten auch keinen Kontakt, bis ich auf seiner Homepage gelandet bin und das alles gelesen habe“, erzählt Yamato. „Warte mal, du hast alles über mich ins Internet geschrieben? Was machst du, wenn es deine Skaterfreunde lesen?“, will ich wissen. „Ganz einfach, ich habe eine offizielle Homepage, auf der ich die ganzen Skatersachen habe. Meine Turniere und so weiter. Dann gibt es noch die inoffizielle Stöpselchen-Homepage, dort gibt es Infos über meinen Besuch in Japan, was dort alles passiert ist und so weiter. Na ja, meine Skater kennen nur die offizielle und jetzt mal ehrlich, wer von ihnen kommt schon auf Stöpselchen?“, gibt Sora cool zurück. Manchmal ist er ja so gemein und selbstsicher, wenn das nur einmal in der Schule so wäre. „Und wie hast du dann herausgefunden, dass es Sora ist?“, frage ich Yamato. „Durch Zach. Ihn hat es wenig gekümmert, dass sein Vater eine Kontaktsperre verhängt hat. Besonders als Sora Asthma bekommen hat, war er oft hier bei uns und später kam er dann zu meinen Baseballspielen und ich zu seinen Basketballspielen. Er hat mir die Internetseite gezeigt und auch gesagt, ich solle mit Sora reden. Seitdem habe ich auch wieder Kontakt zu ihm, leider nur am Telefon. Heute sehe ich ihn zum ersten Mal seit acht Jahren“, erfahre ich ganz schön viel. Wow, acht Jahre ohne jeglichen Kontakt? Ich staune, Soras Familiensituation scheint gar nicht so eine heile Welt zu sein, wie ich immer dachte. „Aber ich muss sagen, du bist ein ganz schön süßer Junge geworden. Kein Wunder, dass Riku sich um dich gerissen hat“, spricht Yamato grinsend weiter. „Und hier? Ist das ein Restaurant? Oder euer Haus?“, frage ich weiter. „Unser Haus. Soras Mama hat ganz am Anfang auch hier gelebt. Dann hat sie bald ihren Mann kennen gelernt und ist mit ihm zusammen gezogen“, erzählt Yamato. „Warum habt ihr jetzt keinen Kontakt mehr?“, will ich wissen. „Das ist Familiensache“, antworten beide gleichzeitig. „Ich verstehe“, entgegne ich, als es an der Schiebetür klopft. „Na, ist unser Neffe schon da?“, fragt eine hübsche Japanerin, als sie eintritt. Sie hat so lange, richtig schwarze Haare und ein schmales, aber genau richtiges Gesicht. „Tante Ukyo“, freut Sora sich, läuft zu ihr und umarmt sie stürmisch. „Ich dachte, ihr wärt verreist“ „Na, du kennst doch Yamato, er liebt Überraschungen“, erklärt ein älterer Mann, der hinter der Frau auftaucht. Ach er sieht so typisch japanisch aus. Kimono, schwarze Haare und schmale Augen, aber für sein stattliches Alter sieht er noch gut aus. „Onkel Mitsu, du bist auch da“, kann Sora mit seiner Freude gar nicht mehr aufhören und umarmt auch den Mann. „Und? Willst du uns gar nicht vorstellen?“, fragt Soras Onkel dann. „Oh doch, natürlich“, antwortet mein Freund, kommt zu mir und zieht mich mit sich zu seinen Verwandten. „Also, das ist Riku, mein fester Freund und das sind Ukyo, meine Tante, und Mitsu, mein Onkel, Mamas großer Bruder“, macht er uns dann bekannt. Ich glaube, ich werde gerade rot, hat er tatsächlich fester Freund gesagt? „Dein Vater weiß noch nichts davon, oder?“, will sein Onkel wissen, als wir uns gegenseitig begrüßt haben. „Nein“, murmelt Sora und sieht nach unten. „Ich kann mir vorstellen, dass er auch so kaum begeistert war, oder?“, fragt Mitsu weiter. „Nee, also es ging eigentlich. Auf jeden Fall hat er nichts wegen den Piercings gesagt, aber vielleicht hat da Mama nachgeholfen“, antwortet Sora. „Das glaube ich auch, dein Vater hätte Riku nie so akzeptiert“, pflichtet ihm seine Tante bei. „Stopp, bevor ihr jetzt darüber rätselt ob Soras Vater mich mag oder nicht. Ich hätte mir eh nichts von ihm gefallen lassen. Bevor ich mich verbiegen muss, wäre ich lieber wieder nach Japan gegangen“, erkläre ich um diese endlose Diskussion abzukürzen. „Also, Sora, der Junge gefällt mir“, loben sein Onkel und sein Cousin mich gleichzeitig. „Danke“, antwortet Sora und wird leicht rot. „Aber jetzt, gehen wir erstmal zum Essen“, sagt Ukyo und wir laufen über den langen Holzflur. Im Garten sehe ich einen kleinen Teich, viele Pflanzen und einen Weg aus Kieselsteinen. Es ist echt toll hier, so richtig cool japanisch. Und das Essen erst. Sushi, Reisbällchen, Nudelsuppe, Hühnersuppe und, und, und. „Jetzt erzähl mal, wie war es so in deiner Heimat?“, will Yamato wissen, als wir wirklich eine Stunde lang gegessen haben. Ich glaube, ich hab echt alles probiert was es gab, aber es war auch echt lecker. „Also am Anfang, da war Riku noch gar nicht nett zu mir, da wollte ich lieber wieder nach Hause. Aber er hat sich bald schon geändert und wir waren im Museum, im Kaiserpalast, in einem Schrein und in nem Zoo mit Pandababys und danach noch in nem Park. Im Park sind wir Boot gefahren, also Riku hat gepaddelt und ich hab mich ans Boot geklammert, weil ich Angst hatte, ins Wasser zu fallen. Na ja und in der zweiten Woche, waren wir in einem Schullandheim. Dort wars auch ganz schön, wir haben in heißen Quellen gebadet und ein paar Ausflüge gemacht. Es war echt cool. Die nächsten beiden Wochen war dann Schule, aber wir waren auch oft beim Skatepark oder haben irgendwas zusammen gemacht. Riku hat mir Kendo gezeigt. Als ich wieder nach Hause musste, war ich furchtbar traurig“, hat Sora Vieles in eine einzige Erzählung gestopft. „Das hört sich echt toll an. Ich glaube, wir sind alle froh, dich so glücklich zu sehen. Aber weißt du, was du vergessen hast, zu probieren?“, fragt Mitsu dann. Sora schüttelt den Kopf. „Sake, natürlich. Aber wir können das ja jetzt nachholen“, schlägt sein Onkel vor. „Ich bin dabei“, bemerke ich sofort. „Aber ich kann doch nicht, ich muss noch fahren und wir müssen gegen 11 daheim sein“, erklärt Sora. „Kein Problem, Ukyo kann eh nichts trinken. Sie fährt euch dann heim“, entgegnet sein Onkel. „Wie… du kannst nichts trinken? Warum denn? Bist du etwa…“, fängt Sora an, doch seine Tante nickt schon. „OMG“, entkommt ihm lachend, als er sie stürmisch umarmt und ihr dann alles Gute wünscht. „Weißt du schon was es wird?“, will er aufgeregt wissen. „Nein, Sora, wir wissen es auch erst seit gestern“, erklärt Ukyo. Wow, das ist schon ein bisschen verrückt. Yamato ist wie ich erfahren habe 21 und dann noch mal ein Baby? Aber „Herzlichen Glückwunsch“ sage ich trotzdem. „Wow, ey, ich packs nicht. Noch einen kleinen Cousin oder ne kleine Cousine“, ist Sora ganz schön von der Rolle. „Also, da wäre ein Sake doch genau das Richtige. So eine Nachricht muss man immer ordentlich begießen“, finde ich. „Also, ich glaube, wir adoptieren dich“, entgegnet Mitsu, während er aus einem Schrank eine Flasche und drei kleine Becher nimmt. „Warum nur drei? Was ist mit Ihnen?“, frage ich. „Na ja, irgendwer muss meine Frau doch wieder abholen und Yamato sagt zu Sake nie „Nein““, erklärt Mitsu. „Dann laufen wir das nächste Mal oder wir fahren Bus und dann wird hier ordentlich einer drauf gemacht“, gebe ich zurück. „Also, Ukyo, wir sollten wirklich über eine Adoption nachdenken“, bemerkt Soras Onkel, als er einschenkt. „Zuerst trinken wir auf unseren wieder gefundenen Neffen oder Cousin und auf unseren adoptierten Sohn“, ist Mitsu sofort am Trinksprüche machen. „Stopp, ich muss auch noch was sagen“, hält uns Sora auf, ehe wir trinken können. „Aber Sora, der zweite Spruch ist fürs zweite Glas. So was muss dir dein Vater erst noch beibringen“, erklärt Mitsu und lässt uns trinken. Also hier gefällts mir echt, sollte ich mal nach Kanada ziehen, dann wäre das meine erste Wahl. Kaum war der erste Becher leer, hat Mitsu schon wieder nachgeschenkt. „Ich möchte auf meine Lieblingsverwandten trinken, weil sie so viel cooler sind, als meine Eltern und natürlich auf meinen lieben, bösen Jungen“, ist Sora plötzlich richtig in Stimmung und küsst mich sogar auf die Wange. Danach ist auch das zweite Glas leer, aber ein drittes steht schon bereit. „Also jetzt ich. Auf euch alle, ich hätte nie gedacht, dass ich so coole Leute beim Schüleraustausch kennen lerne, besonders mein Stöpselchen“, beziehe auch ich, Sora mit ein und stehle ihm einen kurzen Kuss. Mittlerweile lehnt er schon ziemlich müde an mir. „Und jetzt noch ein Letzter. Auf Sora, der sich so toll entwickelt hat, obwohl er es so schwer hatte. Und auf Riku und Zach, die ihm dabei geholfen haben“, endet Yamato mit einem echt tollen Spruch und wir leeren unseren vierten Sake. Ohhhh, war das gut, so ein Saufgelage wird jetzt öfter abgezogen. „Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Es ist zwanzig vor 11“, erklärt Mitsu nach dem letzten Glas. „Ja, schade. Ich wäre gerne länger geblieben“, entgegne ich. „Das können wir ja mal wieder machen. Das nächste Mal nehmt ihr Zach aber auch mit und Soras Freund auch. Roxas heißt er doch, oder?“, will Ukyo wissen. „Ja, Roxas, das ist mein bester Freund“, meldet sich Sora auch mal wieder. Ich dachte schon, er wäre eingeschlafen. „Wir müssen gehen, oder?“, will er wissen und richtet sich langsam auf. „Ja, kommt ihr beiden“, entgegnet Yamaot und steht auf. Wir tun es ihm alle gleich, wobei Sora leichte Gleichgewichtsstörungen hat. Schließlich sitzen wir im Auto von Soras Vater und seine Tante fährt uns nach Hause. Sie parkt sicher in der Garage, ehe sie sich mit einer Umarmung von uns verabschiedet und zu ihrem Mann und Sohn ins Auto steigt, die vor der Garage warten. „Riku, als ich muss dir zwei Dinge verraten“, spricht Sora mich plötzlich an. Wir haben noch zehn Minuten bis 11. „Was denn?“, frage ich. „In der Garage gibt es keinen Rauchmelder und ich liebe dich“, erklärt Sora und küsst mich stürmisch. Immer wieder spüre ich seine Lippen, seine Zähne und seine Zunge an meinen Lippen. Es ist so genial, am Besten halten wir jetzt die Zeit an. Er drückt mich mittlerweile ans Auto, ich lecke über seine Lippen und wir tragen bald schon einen Zungenkampf in seiner Mundhöhle aus. „Das ist so gut“, keucht er in den Kuss. „Ich weiß“, pflichte ich ihm bei und löse mich dann langsam. „Gehen wir heim?“, will er wissen. Ich nicke nur, nehme seine Hand und wir gehen aus der Garage. Entweder ist es weil kein Licht mehr brennt oder weil er zu betrunken ist, jedenfalls lässt er meine Hand nicht los, als wir eintreten, auch die Treppe hoch hält er sie fest, nur zum Umziehen löst er sie. Doch kaum liegen wir im Bett kuschelt, er sich so nah an mich, dass nichts mehr zwischen uns passen würde. Zufrieden und wegen des Alkohols schlafen wir schon bald ein. Kapitel 39: Geburtstag ---------------------- Kapitel 35: Geburtstag Soras POV Als ich am nächsten Tag aufwache, denke ich mein Kopf explodiert. Es donnert und hämmert da drin, als würde irgendwer in einer Mine arbeiten. Wie konnte ich nur ganze vier Gläser Sake trinken? Unter der Woche und einen Tag vor meinem Geburtstag? 6:45, zeigt mein Radiowecker, wenigstens bin ich pünktlich aufgewacht, aber Riku ist heute schon weg. Schade, ich hätte gerne Geburtstagskuscheln mit ihm gemacht. „Hey, Stöpselchen, na, auch schon wach?“, reißt mich eben Rikus Stimme aus meinen Gedanken. Häh? Is der grad die Treppen hoch? Ich hab gar nichts gehört. „Riku“, bemerke ich nur und setze mich auf. „Happy Birthday, Stöpselchen“, kommt er dann zu mir und stiehlt mir einen kurzen Kuss. „Danke“, entgegne ich etwas verwirrt. War das alles? Kein Geschenk? Irgendwie bin ich ganz schön enttäuscht. „Kommst du mit runter? Deine Familie wartet schon“, erklärt er mir dann. „Hmmmm“, brumme ich und halte mir den Kopf. „Na, die Nachwirkungen?“, neckt er mich. „Ärger mich nicht, ich bin fertig genug“, antworte ich erschöpft und quäle mich aus dem Bett. „Was ziehst du an? Die Sachen von gestern?“, will Riku wissen. „Hmmm, gefallen sie dir?“, gebe ich zurück und grinse ihn an. „Und wie. In den Klamotten bist du noch schärfer“, findet er und küsst mich erneut auf die Wange. Ich lächle ihn an, ehe ich die Sachen nehme und anziehe. „Super“, lobt Riku und wir gehen runter. „Guten Morgen, Einstein. Alles Gute“, beglückwünscht mich mein Papa. Genauso danach meine Mutter und Zach. Dann bekomme ich meine Geschenke: neue Klamotten, neue Sprühfarben und ein neues Skateboarddeck von meinen Eltern und von Zach eine CD und eine DVD. „Du hast übrigens Post bekommen“, bemerkt Mama, als wir uns setzen. Post? Ich? Von wem denn? „Ach echt?“, wundere ich mich. „Ja, liegt alles auf dem Tisch“, entgegnet Mama. Ich nehme sofort den Stapel. Es sind lauter Postkarten, Photopostkarten besser gesagt. Vorne drauf sind immer die Personen und hinten drauf ihre Glückwünsche. Die erste ist von Rikus Onkel, er wünscht mir alles Gute, viel Spaß und ein schönes Leben, als PS stand noch, dass ich aufpassen soll, dass Riku brav bleibt. Die zweite ist von Rikus Mama und seiner Oma, auch hier die üblichen Glückwünsche. Aber die Geste allein ist schon toll. Die nächsten sind von den Leuten aus dem Skatepark, natürlich auch Masami und seinen Freunden, dann eine von Roxas und Axel, die war so süß und eine von Shingo und Jake, die war auch toll und noch eine von der Verkäuferin aus dem Skaterladen, dann noch eine von Kairi und Naminé und noch eine von Axels Onkel. Das ist zugleich auch die 16. und letzte Karte. Was ich mich frage, woher haben die alle meine Adresse? „Sora kennt du all diese Leute?“, fragt Papa erstaunt, als er sich die Bilder ansieht. Wow, er war sogar so nett, die Texte nicht zu lesen. Ich nicke nur lächelnd, freue mich viel zu sehr über die Karten, als das ich viele Worte verschwenden könnte. „Meine Adresse? Das warst du, oder?“, will ich schließlich von Riku wissen. „Kann schon ein“, murmelt er nur. „Meine Karte bekommst du mit meinem Geschenk nach der Schule“, fügt er noch hinzu. Wie cool!!! Ich bekomme also doch etwas. „Du schenkst mir was?“, frage ich dennoch ziemlich bescheuert. „Na klar, du bist einer meiner besten Freunde geworden“, hört sich das an, als hätte er es schon lange auswendig gelernt. „Danke“, nuschele ich mit warmen Wangen. Wie kann ich jetzt rot werden? Vor meinen Eltern? „Riku, das war eine wirklich schöne Geste. Aber jetzt haut rein, sonst wird Soras Geburtstagskuchen noch schlecht“, hilft mir Mama aus dieser Situation und gibt uns allen ein Stück Kuchen. Er ist toll, aber Mamas Kuchen sind immer toll, besonders zu seinem solchen Anlass. Nach dem Frühstück geht alles so verdammt schnell, Papa geht zur Arbeit, Mama auch und wir machen uns noch kurz fertig, ehe wir auch das Haus verlassen. Ich habe heute mein Skateboard mit. „Danke, noch mal für die Karten. Das war echt klasse von dir“, finde ich, als ich auf dem Board neben Riku und Zach fahre. Ich bin heute zum ersten Mal seit ich wieder hier bin, mit dem Board unterwegs. Es ist so ein berauschendes Gefühl mal wieder zu fahren, ich sollte es wieder öfter machen. „Keine Ursache, was denkst du, wie sich die Leute drum gerissen haben, dir eine Karte zu schreiben?“, gibt Riku zurück. „Was solln das heißen? Ist Sora so beliebt?“, will Zach wissen, als Jake und Shingo mich halb umschubsen, weil sie zum Gratulieren einfach hinter einer Hecke hervorspringen. „Happy Birthday“, kommt es von Beiden und jeder gratuliert mir jeweils mit einer Hand, wobei sie mich auch festhalten. „Danke“, entgegne ich und umarme beide. Na gut, bei Jake zögere ich. Es ist einfach komisch ihm nah zu sein. Schließlich tue ich es trotzdem und irgendwie ist es ein befreiendes Gefühl, zu wissen, dass ich mittlerweile verzeihen kann. „Und Post bekommen?“, will Jake wissen, als wir weiter laufen bzw. fahren. „Ja, genau 16 Postkarten. Aber die 17. und wahrscheinlich beste kommt erst noch“, lobt Riku sich selbst, dass es schon anfängt zu riechen. „Ja, ja, Eigenlob stinkt, schon…“, fängt Shingo an, als er jäh und laut unterbrauchen wird. „GEBURTSTAGSKIND!!!!“, schreit Roxas über den halben Gehweg, rennt auf mich zu und umarmt mich stürmisch. „Alles, alles Gute, viel Glück und natürlich guten Sex wünsche ich dir“, beglückwünscht er mich dann und drückt mir in aller Öffentlichkeit einen Kuss auf die Wange. „Danke, Roxas“, habe ich diesmal jedoch überhaupt nichts dagegen, in dem Moment zählt nur Roxas. Schließlich kommt auch Axel zu mir und gratuliert mich, zwar nich so stürmisch, aber mit noch versauteren Sachen. Als ich auch dafür „Danke“ gesagt habe, setzen wir unseren Weg fort. An der Schule selbst halten sich sogar Joe und die Skater zurück. Sie gratulieren mir und ignorieren Riku und die anderen, jedoch ziehen sie mich danach einfach mit sich. „Na, und was hast du alles bekommen?“, fragt Joe. „Ne ganze Menge. Klamotten, ne CD, nen Film, ein neues Deck und neue Sprühfarben“, antworte ich. „Cool und heute für die Fete, alles klar?“, will er dann noch wissen. Oh Mann, kann er mich nich einfach in Ruhe lassen? Ich will zu Riku und den anderen. „Ja, glasklar“, entgegne ich. „Ich hoffe doch, wir feiern nur mit richtigen Männern, oder?“, gibt er dann zurück. „Sicher, Axel, Roxas, Jake und Shingo kommen. Also passt doch“, erwidere ich frech. Also echt, diese Anspielung is ja wohl unterstes Bauarbeiterniveau. „Du hast die doch nicht echt eingeladen, oder?“, kann Joe es nicht fassen. „Doch, klar, sie sind meine Freunde und es ist meine Party“, bleibe ich hart. „Aber die werden sich die ganze Zeit anmachen“, beschwert er sich. „Tu nicht so, als würdest du mit einem Mädchen was anderes machen“, rebelliere ich weiter. Es ist schließlich mein Geburtstag und den versaut er mir nicht. „Aber das ist was ganz anderes. Mit Mädchen is es normal, bei Jungs jedoch nicht“, hält er an seinen Ansichten fest. Es ist echt lange her, dass ich solche Wortgefechte mit ihm hatte, aber ich kann im Moment nicht anders. „Ach ja? Dann geh in den Busch, da denken die wahrscheinlich genauso wie du. Und jetzt nerv mich nich, ich hab Geburtstag und alle meine Freunde sind eingeladen, egal mit wem sie schlafen“, beende ich das Ganze, eise mich von der Clique los und gehe zu Riku und den anderen. „Das war ja mal ne Ansage. Mensch, Sora, war das der Sake von gestern?“, will Riku wissen. „Was? Wer hat Sake getrunken?“, ist Axel sofort ganz Ohr. „Sora und ich. Wir waren bei Soras Onkel, seiner Tante und seinem Cousin“, erzählt Riku fröhlich. Ihm hat es auch total gut dort gefallen. Wahrscheinlich hat er sich dort mehr wohl gefühlt, als bei mir zu Hause. „Ihr ward bei Yamato? Und was erzählt er so?“, fragt Zach. War ja klar, dass er sofort an unseren Cousin denkt. Kein Wunder, die beiden sind ein Herz und eine Seele. Ich glaube, Zach ist jetzt ein klein wenig böse auf mich, weil er zu Hause bleiben musste. „Mitsu wollte mich adoptieren. Yamato wollte mit mir ins Bett. Wir haben ordentlich was gegessen und getrunken und weißt du schon, dass…“, fängt er an, doch ich halte ihm sofort den Mund zu. „Ukyo will sicher nicht, dass es gleich jeder weiß“, erkläre ich mein Verhalten. „Ist Zach jeder?“, gibt Riku zurück. Hmmm, natürlich nicht. Riku hat mal wieder Recht. „Nein, natürlich nicht. Also Zach, wir bekommen einen Cousin oder ne Cousine. Tante Ukyo is schwanger“, verrate ich dann. „Nein“, ist das erste was Zach herausbekommt. „Doch“, erwidert Riku. „Oh mein Gott, das ist ja phänomenal“, freut er sich, als würde er noch ein Geschwisterchen bekommen. „SORA!!!“, werde ich plötzlich gerufen. Es ist Kairi, die mit Naminé auf uns zu kommt. „Alles, alles Gute zum Geburtstag“, wünscht sie mir, umarmt mich und küsst mich dann auf die Wange. „Danke“, gebe ich lächelnd zurück, danach gratuliert mir auch Naminé. Sie hat sich auch seit Japan so sehr verändert. Sie hat jetzt kürzere Haare und zieht sich echt gut an. Etwas freizügig, aber nicht so sehr, dass es schlampig wirkt. Schließlich gehen wir zum Klassenraum, wo mir auch der Rest meiner Klasse und meine Lehrerin gratulieren. Der Unterricht danach verfliegt richtig, was wohl auch mit der Vorfreude auf Rikus Geschenk und der Party zu tun hat. Vielleicht auch damit, dass wir heute nur bis 12 Schule haben, aber egal, jedenfalls ist es schnell rum. Zu Hause verabschieden sich meine Eltern, da sie ja wegfahren werden. T. K. haben sie auch schon zu unserer Nachbarin gebracht und das Essen und die Getränke stehen kühl. „Jetzt ist mal Schluss mit der Arbeit. Ich will dir mein Geschenk geben“, erklärt Riku nachmittags, als ich ihn gezwungen habe mit mir mein Zimmer sauber zu machen. Hier hoch wird zwar eh niemand kommen, aber sicher is sicher. Er zieht mich von meinen CDs, die ich gerade eingeordnet habe, weg und positioniert mich in der Hängematte, ehe er unters Bett kriecht und ein großes Paket hervorholt, jedenfalls so groß, dass es noch unter mein Bett passt. „Wow, so wie es aussieht hast du keine Kosten und Mühen gescheut“, stelle ich lächelnd fest. Ich möchte nur mal wissen, wie er das bezahlt hat. „Es geht ja auch um dich“, gibt er zurück und trägt mir das Geschenk her und setzt sich dann zu mir in die Hängematte. Ich löse aufgeregt die große Schleife, danach das Geschenkpapier und öffne schließlich das Paket. Doch was ich darin finde ist noch ein Paket. „Du spielst eben gerne“, bemerke ich lächelnd und packe das zweite Paket aus, doch daran ist noch ein kleineres und immer so weiter. Insgesamt waren es 17 Schachteln, nun bin ich bei der letzten, hat Riku mir verraten. „Warte noch, bevor du es auspackst“, hält Riku mich plötzlich auf. „Was denn?“, frage ich. „Also, es ist etwas sehr Persönliches und Ernstes für mich. Bitte halt es nicht für schnulzig, kitschig oder sonst was“, antwortet er mit einer Ernsthaftigkeit in der Stimme, dass ich fast erschrecke. So habe ich ihn noch nie gesehen. „Quatsch, das würde ich nie machen“, gebe ich zurück und löse nun die letzte Schleife und das letzte Papier, ehe ich die Schachtel öffne. Zum Vorschein, kommt eine Kette. Eine Kette mit einem Amulett, es ist oval und reichlich verziert mit Schnörkeln und Rosen. Ich finde es wunderschön. Doch als ich es öffne, bin ich noch mehr gerührt. Rikus Foto lächelt mir aus der einen Seite entgegen, während auf der anderen Seite „Ai Shiteru“ eingraviert ist. Wow, oh mein Gott, ich glaube ich muss heulen. Schon landet die erste Träne auf meiner Hose und ich höre Riku kichern. „Also zum Heulen is es dann auch nich“, erklärt er und legt seinen Arm um meine Schulter. „Ich… Riku… das is so… ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue… danke… vielen Dank“, gebe ich zurück und umarme ihn. Plötzlich breche ich endgültig in Tränen aus. Ich tue ihm jeden Tag in der Schule diese Erniedrigungen an und er schenkt mir so was. Ich glaube, ich kann nicht mehr. Ich werde Joe aufklären… irgendwann. „Weißt du, Sora, wenn du jetzt heulst, musst du dir unbedingt den anderen Teil des Geschenks ansehen“, teilt Riku mir mit, als er mich von sich löst. „Anderer Tei?“, murmele ich verwirrt. „Ja, sieh mal unter dem Papier nach“, rät er mir und ich hebe das Papier auf dem Boden der Schachtel an. Es ist die letzte Karte und sie is wow. Natürlich ist es ein Foto von Riku, aber was für eins. Er hat sich sehr erotisch ablichten lassen. Einzig ein Tuch bedeckt seinen perfekten Körper und die Pose und das Licht sind einfach optimal. Mir jagen grade heiße und kalte Schauer über den Rücken. Nach einigen Momenten drehe ich die Karte um. „Lieber Sora, ich hab es dir nie gesagt, weil ich ein bisschen Angst vor meinen Gefühlen hatte, aber ich hab dich wie verrückt vermisst. Jeder Tag in Japan ohne dich, war so langweilig, so ohne Leben und Sinn. Ich hab mehr oder minder vor mich hingegammelt, aber nie war es so wie mit dir. So fröhlich, lebensfroh und aufregend. Ich wünschte, du könntest zu mir nach Japan kommen. Aber jetzt mal genug von meinen Wünschen. Ich wünsche dir, alles Gute zum Geburtstag, ganz viel Glück, Gesundheit und noch viele schöne Jahrestage. Dein Riku“, lese ich, als ich eine Randnotiz entdecke. „Nur so am Rande, ich liebe dich über alles“, steht da mit einem Grinsesmiley. Ich muss auch sofort grinsen. Riku ist so süß und toll und super, einfach klasse. „Ich liebe dich auch so sehr“, erkläre ich leise, lege meine Geschenke weg und küsse ihn. Riku erwidert sofort, ich drücke ihn zurück in die Hängematte und will meine Arme abstützen. Leider klappt das auf dem Stoff nicht so ganz, weshalb die Hängematte erst gefährlich schaukelt und wir dann aus ihr hinaus purzeln. Ich lande auf der Matratze und Riku auf mir. Er will schon aufstehen, aber ich ziehe ihn zu mir und küsse ihn. Ich fühle seine Lippen an meinen, so schön zärtlich, dass ich auf der Stelle dahin schmelzen könnte. Seine Zunge leckt darüber, verschafft sich Einlass und verwickelt mich in ein neckisches Spiel. Ich spüre seine Hand, wie sie über meinen Körper wandert, an meiner Seite entlang und an meinem T-Shirtbund spielt. Mit zwei Fingern geht er immer wieder hin und her, aber nie unter mein Shirt. Es neckt ich wirklich, ich halte es nicht aus, diese Bewegung ohne jegliche Steigerung zu spüren. Schließlich nehme ich seine Hand und führe sie unter mein Oberteil, wo sie sogleich über die feine Haut streicht. Immer weiter verflüchtig sich mein T-Shirt, bis wir unseren Kuss unterbrechen müssen, damit er es mir ausziehen kann. Doch sogleich liegen seine Lippen an meinem Hals, küssen ihn, saugen daran und lecken darüber. Ein Keuchen entkommt mir, als er dazu auch noch zwischen meine Beine fasst. „SORA! Sieh mal wer…“, fängt Zach plötzlich an. Sofort lösen wir uns voneinander, wobei ich mir sicher bin, Riku hätte weiter gemacht. Aber wo kam mein Bruder auch so plötzlich her? Er steht am Treppenaufgang, Yamato grinsend hinter ihm. „Wenigstens nutzt du deine sturmfreie Bude“, kommentiert er die Situation. „Na, jetzt nicht mehr. Ihr beiden zerstört die Stimmung“, finde ich und nehme mir mein T-Shirt, um es wieder anzuziehen. „Danke, lieber Cousin. Aber jetzt komm und lass dir gratulieren“, gibt er zurück und Riku lässt mich aufstehen. Ach er wünscht mir das Übliche und umarmt mich. „Das Geschenk hab ich Riku gestern schon gegeben“, erklärt er noch, woraufhin mein Blick sofort zu meinem Freund wandert. „Hast du mein Geschenk unterschlagen?“, frage ich. „Nein, das brauchst du jetzt noch nicht. Erst heute Nacht oder jetzt hätten wir es auch gebrauchen können“, entgegnet er grinsend. Oha, ich glaub ich bin grad so rot wie ne hochreife Tomate. Ich kann mir schon vorstellen, was das Geschenk war. „Bevor du noch explodierst, gehen wir lieber mal nach unten, oder Stöpselchen?“, will Riku wissen. „Ja, geht schon mal vor. Ich ziehe mich noch kurz um“, erkläre ich und lasse sie nach unten gehen. Selbst wenn ich heute noch nicht vor habe, mich mit Riku als Paar zu zeigen, will ich trotzdem was anziehen, was ihm gefällt und aus den Socken haut. Zuerst mal lege ich das Amulett an. Dann hole ich meine schwarze Jeans, mein neues Shirt aus dem Schrank und tausche es mit meinen Schulklamotten, die ich eben noch ins Bad bringe, ehe ich nach unten gehe, wo die anderen schon mal das Essen aufgebaut haben. Ich bin kaum einen Moment bei ihnen, als es klingelt. Draußen stehen Shingo, Jake und Axel. Und Roxas? „Wo ist Roxas?“, begrüße ich die drei. Wo ist er? Ich will mit meinem besten Freund Geburtstag feiern. Er hat noch keine meiner Partys verpasst, seit ich ihn kenne. „Sorry, Sora, aber er ist krank. Er hat sich heute Nachmittag ein paar Mal übergeben. Ihm geht es echt scheiße“, erzählt Axel. „Aber nein, Roxas… wie konnte er so schnell so krank werden?“, frage ich traurig. Ich wollte ihn unbedingt hier haben. „Keine Ahnung. Seine Eltern und er haben mich jetzt zu dir geschickt, damit ich mich nicht anstecke und um ihn einigermaßen zu vertreten“, erklärt Axel. „Hmmm, kommt rein“, murmele ich dann, bevor sie eintreten und mir ihre Geschenke geben. Ich bin jetzt echt voll geknickt. „Sora? Wer isn der Mann, der mit Riku spricht?“, fragt Jake, als er Yamato im Wohnzimmer sieht. „Das ist mein Cousin Yamato“, antworte ich. „Ist er wohl sowas wie der Aufpasser? Haben das deine Eltern erzwungen?“, will Axel wissen. „Nein, eigentlich dürfte er gar nicht hier sein. Wir sind seit Jahren mit seiner Familie zerstritten“, entgegne ich. „Dann ist er zum Feiern hier, genau wie wir“, stellt Shingo grinsend fest, als es erneut klingelt. Diesmal sind es viele der Skater, auch Joe ist natürlich dabei. Auch viele Leute aus meinem üblichen Skatepark sind da. Nachdem die dann alle gekommen sind, ist das Haus schon ziemlich voll und es bilden sich Grüppchen. Einige stürmen sofort zum Buffett, andere nehmen sich Getränke, wieder andere tanzen und haben einfach Spaß. Ich werde die ganze Zeit von meiner Clique aus der Schule umstellt. Immer wenn ich zu Riku und den anderen will, fällt ihnen wieder etwas Neues ein, um mich bei ihnen zu behalten. Rikus POV Oh Mann, langweiliger könnte ein Geburtstag echt nicht sein. Sora hängt die ganze Zeit mit seinen Skaterfreunden ab und scheint mich völlig vergessen zu haben. Einziger Trost sind Shingo, Jake, Axel und Yamato, die mir auf dem Sofa im Wohnzimmer Gesellschaft leisten. Yamato und Axel quatschen die ganze Zeit, da haben sich echt zwei gefunden. Aber mich nervt es langsam echt, wenn doch Sora nur mal da wäre. „Hey, warum blast ihr eigentlich die ganze Zeit Trübsal? Das ist ne Party und ihr seid doch zum Feiern da. Also los, auf, habt Spaß, amüsiert euch und mischt euch unter die Leute“, fängt Yamato plötzlich an uns zu motivieren. „Die Leute hier sind alle intolerante Idioten“, gibt Jake zurück. Oh, er hat ja so Recht. Manche verhalten sich so, als würden sie schwul werden, wenn sie uns nur ansehen. „Meinst du, wegen der paar Wörter, die sie euch an den Kopf werfen? Weißt du, ich hab weit aus Schlimmeres erlebt und? Ich lebe noch und ich genieße jede Minute davon. Und jetzt komm mit. Wir zeigen, diesen intoleranten Idioten was Feiern ist“, gibt Yamato cool zurück und zieht zuerst Jake und dann Shingo mit sich, zum hinteren Teil des Raumes, der als Minitanzfläche dient. Im Moment sind da nur Mädchen und Jungs, die miteinander tanzen. Doch jetzt mit Yamato und den beiden, wird es langsam aber sicher heiß. Am Anfang musste ich fast lachen, Shingo und Jake waren so verkrampft, mehr ging gar nicht. Aber dann hat sie Yamato einfach nur geil angetanzt und jetzt haben sie jegliches Schamgefühl verloren. „Riku, für heute nach der Party, alles klar?“, reißt Axel mich furchtbar plötzlich aus meinen Gedanken. „Ja, klar, nur Sora müssen wir noch in Stimmung bringen“, entgegne ich. „Hab gehört ihr ward heute schon kräftig in Stimmung“, antwortet er grinsend. „Ja, also ich würde sagen, wir waren noch in der Vorbereitung“, gebe ich zurück. „Yamato kam viel zu früh“ „Dafür geht er jetzt ab wie ne Rakete“, gibt Axel zurück und ich folge seinem Blick zur Tanzfläche. Yamato tanzt mittlerweile so eng mit den Beiden, dass kein bisschen Luft mehr dazwischen passt. Ich schaue mich um, bis ich Soras Blick begegne. Er grinst mich an, doch gleichzeitig sieht er auch ziemlich hilflos aus, obwohl er doch bei seinen Freunden steht. „Wollen wir eine rauchen?“, frage ich und stehe auf. „Ja, können wir machen“, stimmt Axel zu. Ich hoffe nur, Sora versteht meine Zeichensprache, die ich ihm noch zu kommen lasse und geht uns nach. „Meinst du Stöpselchen, hält das noch lange durch? Diese Versteckspiel, meine ich“, will Axel wissen, als wir uns vor dem Haus eine Zigarette anzünden. „Keine Ahnung, ich wünschte mir, er würde endlich alles aufklären oder es wenigstens seinen Eltern sagen. Er meint immer, er will es, aber ich glaube nicht, dass er es durchzieht“, erkläre ich, als die Haustür aufgeht und Sora zu uns stößt. „Hey, ihr zwei“, begrüßt er uns und küsst mich sogar auf die Wange. „Und bisher alles klar?“, fragt Axel. „Bis auf, das mich meine Skater nicht weglassen, alles klar“, antwortet Sora. „Wie bist du jetzt weggekommen?“, erkundige ich mich. „Ich hab gesagt, ich muss aufs Klo“, entgegnet er. „Und da haben sie dich einfach gehen lassen?“, wundert Axel sich. Aber ich kann mir schon vorstellen, warum. Zwei Jungs auf dem Klo, wie schwul ist das denn? Genau das erklärt uns Sora einen Moment später auch. „Wie doof kann man denn sein, wenn die das schon als schwul bezeichnen. Echt bescheuert“, findet Axel, woraufhin Stille einkehrt und wir unsere Zigarette zu Ende rauchen. „Ich geh mal wieder rein“, verabschiedet sich Sora dann, küsst mich noch mal und ist schon im Haus verschwunden. Auch wir gehen wieder nach innen, wo Yamato, Jake und Shindo sich doch tatsächlich beim Tanzen abknutschen. Wir wollen uns gerade wieder aufs Sofa setzen, als Joes Stimme an unsere Ohren dringt. „Ich werde dem Ganzen jetzt ein Ende setzen“, höre ich ihn hinter uns sagen und er will zur Tanzfläche gehen, doch ich halte ihn zurück. „Was willst du denn jetzt?“, fährt er mich an. „Du lässt die drei tanzen. Es ist Soras Party und wenn, dann beendet er es. Außerdem wissen sie, wie sie sich verhalten müssen. Sie sind allemal erwachsener als du“, gebe ich zurück. „Sora soll es beenden? Na gut, Sora, schreite zur Tat“, will er meinen Freund schicken. Doch der ist wie fest gemeißelt und bewegt sich keinen Zentimeter. „Sora? Was ist? Willst du das zulassen?“, fragt Joe und zeigt zu Jake und den anderen. „Ja, weil es meine Party und meine Freunde sind. Es ist mir egal, dass sie schwul sind und was du davon hältst. Ich habe nämlich noch meine eigene Meinung im Gegensatz zu deinen restlichen „Freunden“, die dir wie Hündchen hinter her laufen“, hält Sora ihm eine Standpauke. Wow, hat er getrunken? Anders kann ich mir diesen plötzlichen Ausbruch gar nicht erklären. „Komm, Riku, wir tanzen“, wendet er sich dann tatsächlich an mich und schiebt mich regelrecht zu Shingo & Co. „Tanzen wie Freunde“, erklärt er mir noch. „Ich musste Joe ein bisschen schocken“ Aber es ist mir egal wie wir tanzen, Hauptsache mit Sora. Ich genieße es ihm nah zu sein, ohne dass er so übervorsichtig ist. Bald gesellen sich auch Kairi, Naminé und Axel zu uns und es tanzt so ziemlich jeder mit jedem, was nur durch gelegentliche Getränkepausen unterbrochen wird. Endlich ein Geburtstag nach meinem Geschmack, ordentlich was zu trinken, tanzen, Spaß haben und mit Freunden zusammen sein. „Und Sora, was ist jetzt mit deinen Skatern?“, fragt Axel, als wir was trinken. „Was soll sein? Joe wird sich bei mir entschuldigen und zwar noch heute Abend. Darauf wette ich, wer macht mit?“, will er wissen. Sora und seine dummen Wetten. „Ich! Ich wette nämlich dagegen“, antwortet Axel. „Gut, einverstanden, wenn du verlierst, musst du mir einen Wunsch erfüllen, wenn ich verliere, erfülle ich dir einen“, gibt Sora zurück und die Beiden klatschen ein. Oh, oh, wenn Sora wüsste, was wir noch mit ihm vorhaben würde er mit Axel nicht um Wünsche wetten. „Woher willst du eigentlich wissen, dass Joe sich entschuldigt?“, fragt Kairi dann. „Ganz einfach, er braucht mich. Ich bin unter ihnen der Beste, sonst kann er doch nicht mehr damit angeben, dass er Sora zum Freund hat“, entgegnet Sora. „Oh Mann, is der aber einfach gestrickt“, bemerkt Naminé. Genau denselben Gedanken hatte ich auch gerade. „Sora? Wir gehen jetzt, war ne tolle Party“, stehen plötzlich Shingo und Jake bei uns. „Was? Ihr geht schon?“, wundert sich Sora. „Ja, aber es war echt cool“, antwortet Shingo. „Na gut, dann bye, bye. Bis Montag“, verabschiedet sich Sora. „Ja, tschüß“, geben die Beiden zurück und gehen dann in Richtung Haustür. Also das ist ja so leicht durchschaubar, was die da machen. Sie gehen ein paar Minuten früher und dann geht Yamato. Darauf würde ich jetzt wetten. Einige Momente später, hätte ich die Wette schon gewonnen. „Hey, Sora, ich geh jetzt, hat Spaß gemacht hier“, kommt Yamato zu uns. Axel wirft mir sofort einen Blick zu, er weiß also auch Bescheid. „Glaub ich dir. Jakes Haus ist übrigens das Rechte, nicht, dass du zu Mrs. Smith gehst“, hat sogar Sora gecheckt was los ist. „Danke für die Info und bis bald“, verabschiedet er sich dann und umarmt Sora. „Die drei haben sich auch gesucht und gefunden“, fällt Sora auf. „Warum war er eigentlich hier? Yamato, mein ich. Du hast doch Kontaktsperre“, spricht Kairi etwas an, woran ich gar nicht gedacht habe. Kairi gehört zu Soras väterlicher Verwandtschaft, sie könnte das alles verraten. „Mir egal, für das was Papa Onkel Mitsu verantwortlich macht, konnte keiner was. Yamato schon gar nicht“, gibt Sora zurück. „Wirst du jetzt Rebell? So was hättest du sonst nie gemacht“, entgegnet Kairi. „Ich werde kein Rebell, ich fange nur an, daran zu zweifeln ob alle Dinge, die Papa sagt so richtig sind, wie er denkt. Und jetzt lassen wir das bitte. Yamato war hier und fertig“, erwidert Sora. „Schon gut“, antwortet Kairi mit einem komischen Unterton. „Du, Sora, wo ist eigentlich Zach?“, fällt ihr dann ein. „Ehrlich gesagt, ich hab keine Ahnung. Anfangs war er noch bei mir und den Skatern, aber ich hab ihn ziemlich schnell verloren“, entgegne ich. „Also vorhin ist er ziemlich betrunken bei der Treppe rumgetorkelt“, bemerkt Axel. „Ohhh, Mann, nein, Zach hat getrunken. Vielleicht sollte ich ihn suchen, nicht das er irgendwas anstellt“, ist Sora zum ersten Mal von Zach genervt. „Na, komm, ich helfe dir beim Suchen“, erbarme ich mich und wir suchen das Erdgeschoss nach Soras kleinem Bruder ab, doch wir finden ihn nicht, weshalb wir nach oben gehen. „Oh mein Gott“, entkommt es meinem Freund sofort, als wir im oberen Flur stehen. Ich kapiere überhaupt nicht, was er meint, bis er zur Dachbodentreppe stürmt. „Haben wir die nich hochgezogen?“, fragt er aufgeregt. „Keine Ahnung. Du bist doch als Letztes runter“, antworte ich und er sieht seinen Fehler ein. „Na toll, es sieht aus wie ein Schlachtfeld“, ist Stöpselchen entrüstet, als wir in seinem Zimmer stehen. Okay, er hat Recht. Überall stehen Teller, Soras fein säuberlich einsortierte CDs sind auf dem Boden verteile, Flaschen und Gläser liegen herum und ein paar seiner Skateboarddecks liegen unten. „Ach, komm schon, wir machen die Treppe jetzt einfach zu und räumen das morgen auf. So was passiert eben mal“, sehe ich es ziemlich locker. „Hmmm“, brummt Sora nur, bevor er wenigstens seine CDs und Decks wieder aufräumt und wir wieder nach unten gehen. „Vielleicht ist Zach in seinem Zimmer“, fällt mir was ein. „Schauen wir mal nach“, antwortet Sora noch mit einer Trauermine, als hätte man sein Zimmer zertrümmert. Als wir bei Zachs Zimmer ankommen, ist es abgeschlossen, weshalb Sora auch seinen Schlüsselbund auspackt und aufschließt. Im Zimmer ist alles dunkel, wenn Zach hier ist, dann schläft er. Sora schaltet schließlich das Licht ein und tatsächlich liegt Zach halb angezogen auf seiner Bettdecke. „Der Arme, war wohl ein bisschen zu viel Alk“, fühlt Sora sofort mit seinem Bruder und läuft zum Bett. „Kannst du ihn hoch heben? Dann können wir ihn richtig zu decken“ „Ja, klar“, bejahe ich, gehe zu Zach und hebe ihn hoch. Er ist schwerer als ich dachte und ich bin froh, als ich ihn wieder ins Bett legen kann. „Gute Nacht, Bruderherz“, verabschiedet Sora sich, als wir wieder aus dem Zimmer gehen und er abschließt. Im Wohnzimmer angekommen, stellen wir fest, dass sich die Reihen der Gäste mittlerweile gelichtet haben. „Sora, kann ich mit dir reden?“, steht auf einmal Joe neben uns. Das gibt es ja gar nicht. Sora hatte so Recht mit seiner Einschätzung. „Klar, schieß los“, bittet Sora. „Na ja,… also… es tut mir Leid mit vorhin, du weißt schon mit deinem Cousin und so“, entschuldigt er sich. Ich muss mein Lachen stark zurück halten, der Kerl ist ein echter Trottel. So berechen- und durchschaubar. „Hmmmm und Riku, was meinst du? Soll ich die Entschuldigung annehmen?“, fragt Stöpselchen. Oh ja, Sora wird langsam wieder mutig, wie geil ist das denn? Und Joe? Joe sieht mich mit einem Blick an, der so viel sagt, wie „Sag ja, sonst mach ich dich platt“. „Hmmm, also wenn du mich fragst. Ich würde einem solche, intoleranten Idioten, wie ihm nie verzeihen. Aber du sagst immer, er ist dein Freund, vielleicht kann man da eine Ausnahme machen“, erwidere ich angriffslustig. „Eine Ausnahme, also. Machen wir das eben“, entgegnet Sora und lässt Joe einfach stehen. Kaum sind wir zwei Schritte gelaufen, müssen wir beide anfangen zu lachen. Der Typ ist ja so dumm. Und er wird mich jetzt noch mehr hassen, aber das is mir egal. Es war einfach nur geil, Sora mal wieder so zu erleben. „Habt ihr getrunken oder warum grinst ihr so?“, will Axel wissen, als wir bei ihm und den beiden Mädchen ankommen. „Du schuldest Sora einen Wunsch. Joe hat sich grade entschuldigt“, informiere ich ihn. „Nein, echt, jetzt? Das gibt es ja gar nicht“, ist Axel ganz schön verwundert. „Doch und du hättest Sora mal erleben müssen. Er war Japan schon sehr nahe“, freue ich mich. „Echt jetzt? Sora, du wirst doch nicht wieder der Alte werden? Das wäre so klasse“, gefällt es auch Kairi. Wow, sogar ihr, das hätte ich nicht gedacht. Auch wenn sie nichts sagt, hatte ich doch öfters das Gefühl, dass sie gegen unsere Beziehung ist. „Hey, Skaterboy, wir gehen jetzt auch. War ne tolle Party. Von Joe soll ich auch „Bye“ sagen. Also ciao“, verabschieden sich dann die ganzen Skater, wobei Joe sich im Hintergrund hält und mich die ganze Zeit wütend anschaut. „Ja, danke, bis Montag“, gibt Sora zurück und wir bleiben alleine mit Axel, Kairi und Naminé zurück. „Na ja, dann werden wir wohl auch mal gehen“, teilt uns Kairi bald darauf und nach ein paar weitern Drinks mit. Dass Sora noch nicht betrunken ist, wundert mich echt. „Und? Wie kommt ihr heim? Laufen is nich, klar! Ich will nicht, dass euch was passiert“, erklärt Sora sofort. „Keine Sorge, mein Dad holt uns ab“, nimmt Kairi ihm seine Bedenken, als es draußen hupt. „Das ist er bestimmt. Also danke für die coole Party. Bis Montag“, gehen dann auch Kairi und Naminé und wir sind nur noch zu dritt. Perfekt für die Durchführung unseres Plans. „Und Sora? Zufrieden mit deinem Geburtstag?“, will Axel wissen. „Ja, schon, aber ich hätte noch eine Bitte an euch. Können wir mein Zimmer aufräumen? So kann ich unmöglich schlafen“, entgegnet Sora. „Ja, klar, wir helfen dir doch gerne“, gebe ich sofort zurück und wir gehen nach oben. Kapitel 40: Aftershowparty -------------------------- Kapitel 36: Aftershowparty Sora´s POV Endlich sind alle außer Riku und Axel weg, ich hab meinen 17. Geburtstag gut überstanden, auch wenn ich jetzt schon leicht benebelt bin. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen und dass Riku dann auch nichts versucht, was darauf hindeuten würde, dass ich schwul bin, war wahrscheinlich das schönste Geschenk. Ich weiß für ihn wäre es am Schönsten ich würde endlich dazu stehen, aber mir reicht es schon wenn ich sehe, wie Roxas sich durch die Schule kämpfen muss. „Hey Sora, wie wärs mit einem letzten Gläschen?“ fragt Axel, als ich eigentlich anfangen wollte aufzuräumen. „Ich wollte eigentlich jetzt aufräumen.“ antworte ich, außerdem hab ich heute schon genug getrunken, ich kann mich kaum noch erinnern wie der Abend angefangen hat und welche Leute da waren. „So ein Quatsch, setz dich hin. Jetzt wird getrunken, aufräumen können wir morgen immer noch. Deine Eltern sind noch bis Montag weg.“ ist Riku auch mehr fürs Trinken als fürs Aufräumen. Eigentlich haben die Beiden doch auch Recht, Mama und Papa sind verreist und Zach in seinem Zimmer, da er wegen seinem Rausch schon unten eingeschlafen ist. „Na gut, aber nicht mehr viel.“ bitte ich und suche in dem ganzen Chaos meines Zimmers nach drei Schnapsgläsern. Wie konnte ich auch vergessen die Leiter hochzuziehen? Mein Zimmer sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Schließlich habe ich gefunden was ich suche, Axel schenkt ein und Sekunden später sind wir schon am Trinken. Leider wird aus dem einen Glas wieder viel zu viel und ich bin ganz schön betrunken, als die Flasche leer ist. „Das war gut, kommen wir zum Hauptgericht.“ sagt Axel und steht auf. Eigentlich dachte ich er holt noch eine Flasche, doch stattdessen kommt er zu mir, setzt sich vor mich und legt seine Lippen auf meine. Ich erschrecke, bin plötzlich wieder ganz da. Was macht er da? Riku sitzt genau neben mir und schaut amüsiert zu. Was soll das alles? War das etwa geplant von den Beiden? Ist mir im Moment auch egal, alles was zählt sind Axel´s Hammerlippen. Wie er an meinen knabbert, sie immer wieder küsst und mich näher zu sich zieht. Irgendwann spüre ich seine Zunge an meinen Lippen, ich lasse sie ein, verwickle sie in ein Spiel und spüre, dabei wie Axel´s Hände über meinen Körper gleiten. Sie sind schon dabei unter mein T-Shirt zu wandern, als mir einfällt was ich hier eigentlich mache. Roxas betrügen mit seinem Freund. Und Riku betrügen, obwohl es ihm anscheinend nichts ausmacht. „Stopp, Axel, das ist nicht richtig was wir machen. Was denkst du, wird Roxas sagen?“ will ich wissen und stoße ihn weg. „Roxas meinte, geh hin und hab Spaß, den hab ich auch.“ entgegnet Axel lässig und zieht mich erneut zu sich. „Aber, nein, das meinte er garantiert nicht. Lass mich los.“ fordere ich, löse mich aus seinen Armen und stehe auf. „Ach komm schon, Stöpselchen, sei nicht so spießig.“ kommt Riku zu mir, nimmt mich in die Arme und streichelt mir über die Wange. „Ein bisschen Spaß muss doch sein.“ flüstert er und küsst mich. Es ist noch viel besser wie mit Axel, Rikus Lippen scheinen überall zu sein, mich immer wieder neu einfangend und fordernd. Ich lasse es ganz automatisch geschehen, doch ich lasse auch zu, dass Axel sich hinter mich stellt und an mich drängt. Ich fühle seine Lippen an meinem Hals, Riku´s immer noch auf meinen Lippen. Es ist viel zu aufregend um noch an Roxas zu denken, er wird es mir sicher verzeihen. Axel´s Hände gleiten unter mein Shirt, streichen von hinten über meinen Bauch, wandern hoch zu meinen Brustwarzen, über die er zuerst streichelt und sie irgendwann auch noch zwischen Daumen und Zeigefinger nimmt und hinein kneift. Allein deshalb entweicht mir schon ein Stöhnen, wären da nicht auch noch Riku´s Hände, die zu meinem Gürtel wandern, ihn und meine Hosen öffnen und sie samt Shorts herunterziehen. Ich fühle Axel´s Erregung an meinem Po, genauso drängt meine an Riku´s Vorderseite und ich werde fast wahnsinnig. Ich muss hier raus, sonst ist alles verloren. „Axel muss sich auch mal vergnügen.“ flüstere ich Riku zu und er versteht, zieht mich zu sich und legt seine Lippen auf die von Axel. Es ist erstaunlich da zuzusehen, die beiden fressen sich gegenseitig fast auf, so heiß sind sie aufeinander. Ich frage mich ob das wohl auch so aussieht wenn ich und Riku uns küssen. Irgendwann wird es mir zu langweilig, ich löse die Beiden voneinander und dränge sie zu meinem Bett. Axel sieht überrascht aus, doch Riku kennt mich gar nicht anders, manchmal muss ich eben auch den Ton angeben. Axel kniet nun vor mir, ich weiß nicht was ich tue, als ich meine Lippen an seinen Hals lege, an ihm sauge und fest hinein beiße. Axel keucht auf, Riku zieht ihm inzwischen sein Shirt hoch und bald schon liegt es irgendwo auf dem Boden. Ich wandere wieder zu seinem Hals, küsse ihn, sauge und knabbere daran, bin kaum noch in der Lage mich von ihm zu lösen. Riku küsst derweil über Axel´s Rücken, streicht dabei mit seinen Händen über Axel´s Seiten, was den Rothaarigen in Stöhnen verfallen lässt. „Super, Sora, mach weiter so. Nimm Axel die Luft zum Atmen. Na los, küss ihn, quäl ihn, er steht drauf.“ haucht Riku, mir ins Ohr, als er plötzlich neben mir kniet. Ich sehe ihn verwirrt an, das kann ich doch nicht machen. Ich soll Axel küssen? „Na los, tu es.“ verlangt Riku weiter und beißt fest, aber wirklich mehr als geil in mein Ohrläppchen. Ich keuche auf, ehe ich mich tatsächlich dazu hinreißen lasse und Axel küsse. Es ist komisch, aber nicht schlimm komisch, nur ungewohnt. Axel, er erwidert so ganz anders, als Riku, so viel härter und ungestümer. Aber ich kann nicht sagen, dass ich es sonderlich schlimm finde. Mittlerweile ist er schon in meiner Mundhöhle und wir sind in ein wildes Spiel verwickelt, als ich plötzlich Riku´s Finger an meiner Erregung spüre, ich weiß nicht was los ist, als ich und Axel gleichzeitig aufstöhnen. Doch als ich dann zu Riku sehe, weiß ich wer dafür verantwortlich ist, er hat Axel restlos ausgezogen und sich an seiner und meiner Erektion zu schaffen gemacht. „Na warte, bad boy, das gibt Rache.“ warne ich ihn, bevor Axel und ich ihn in die Kissen drücken. Ich wandere küssend von seinem Mund, über seinen Hals zu seiner Brust und beginne an einer Brustwarze zu knabbern, genauso wie Axel. Riku´s Stöhnen ist dabei wie Musik in meinen Ohren. „Weißt du, eigentlich verwöhnen wir ihn doch viel zu sehr oder?“ flüstert mir Axel irgendwie zu. „Schon“, antworte ich nur. „Willst du ihn verwöhnen oder quälen?“, will Axel wissen. „Quälen“ gebe ich ohne weiter nach zu denken zurück. „Dann komm her“ fordert er und zieht mich mit sich hoch um mir einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. „Am Meisten quälen wir ihn, wenn er zu sehen muss.“ Flüstert mir Axel ins Ohr und fängt an daran zu knabbern. Es ist ein berauschendes Gefühl, irgendwie so anders als Riku, so neu und doch so gewohnt. Ein leises Keuchen entweicht mir. Axel steigt über Riku, drückt mich in die Kissen und legt seine Lippen an meinen Hals, immer wieder fühle ich sie, wie sie daran saugen und sicher schon dunkle Stellen hinterlassen haben. Er wandert langsam weiter küsst über meine Brust, knabbert an meinen Brustwarzen und neckt mich, was mir ein Stöhnen entkommen lässt. „Hey, das is unfair“, beschwert sich Riku schon recht bald. „Dann mach doch mit“, gebe ich zurück. „Aber nicht mit mir“, füge ich noch hinzu und stoße Axel von mir weg, sodass er dann neben mir und zwischen Riku und mir liegt. „Sora, Sora, ganz schön ungestüm. Diese neue Seite gefällt mir“ teilt Axel mir mit und sieht mich mit einem Blick an, der mir alles ausziehen würde, wenn ich noch was anhätte. „Du gefällst mir auch langsam“ entgegne ich nur, als Riku Axel seine Hosen und Shorts auszieht, wobei mir eine Idee kommt. „Hast du zufällig deine Handschellen mitgebracht?“ flüstere ich Riku zu. „He, he, Sora, willst du wirklich?“ fragt er und kramt in MEINEM Nachttisch. In meinem Nachttisch deponiert er so was????????? Der spinnt ja. „Nein, ich nicht, aber Axel will.“ erkläre ich, lege die Handschellen zwischen die Metallstäbe meines Bettes und fessele Axel. „Hey...Riku... mach was... so hatten wir uns das nicht gedacht...“ beschwert Axel sich sofort und rüttelt an den Handschellen. „Tja, alles nimmt so seinen Lauf nicht wahr?“ gibt Riku nur zurück und grinst über beide Ohren hinaus. „Und außerdem schuldest du mir einen Wunsch und mein Wunsch ist es, dass du Uke bist, also halt die Klappe und sei ein Mann“ oder besser gesagt eine Frau, füge ich in Gedanken hinzu. Ahhhhh, wie klasse is das denn? Axel und Uke, das wird ein Ding mit dem ich ihn ewig ärgern kann. „Na gut, Wettschulden sind ja bekanntlich Ehrenschulden“, willigt Axel tatsächlich ein. Riku grinst mir sofort zu, ehe er mich zu sich zieht und küsst. Ich glaube so leidenschaftlich war er noch nie, na gut, er hatte auch noch nie solch gute Zukunftsaussichten. Seine Zunge macht im Moment mit mir was sie will, leckt in meine Mundhöhle, über meine Lippen und wieder zurück. Ich lasse meine Hände währenddessen wandern, öffne Riku´s Hosen und entkleide ihn restlos, weshalb wir unseren Kuss auch abbrechen. Jetzt sind wir alle nackt und mir ist furchtbar heiß, wo ich doch merke, dass mir das alles sehr, sehr gefällt. Axel gefesselt, Riku so leidenschaftlich wie nie und ich? Ich bin frecher, als ich je dachte, dass ich es werden könnte. Riku zieht mich wieder zu sich und auf Axel, ich berühre seine nackte Haut, könnte fast aufkeuchen wegen dieser klitzekleinen Berührung, so eine Spannung liegt in der Luft. Ich kann nicht anders, ich muss ihn einfach küssen. Keinen Moment später liegen meine Lippen, auf denen von Axel. OMG, es ist so genial, viel zu geil um es irgendwie zu beschreiben. Die Beiden machen mich ohnehin schon heiß, aber bei Axel auch noch zu wissen, dass Roxas mich wahrscheinlich killen wird, wenn er das erfährt, macht die Sache noch reizvoller. Ich lasse meine Zunge wandern, will endlich auch mal der Bestimmer sein, aber Axel lässt es nicht zu, er drängt mich eisern zurück in meine Mundhöhle, als er plötzlich laut aufstöhnt und sich aufbäumt. Ich hab keine Ahnung warum, bis ich Riku bemerke, der Axel gerade vorbereitet. „Sora...komm her... mach weiter...“ bittet Axel keuchend und rüttelt an den Handschellen, da er seine Arme nicht um mich schlingen kann. Ich gebe seiner Bitte nach, küsse ihn erneut, während Riku ihn immer weiter vorbereitet. Ich weiß noch, sie es bei meinem ersten Mal war, ich dachte, ich sterbe vor Schmerzen, aber beim zweiten Mal war es schon gar nicht mehr so schlimm. Wir sind schon wieder in einem Kuss vertieft, als ich plötzlich Riku´s Hand an meinem Glied spüre, doch nicht nur sie, auch etwas kaltes, öliges ist da. Ich muss aufstöhnen, als Riku´s Hand auf und ab wandert und sich das Ölige überall verteilt. „Sora, du kannst jetzt“, flüstert Riku mir irgendwann ins Ohr und seine Hand verschwindet. „Ii...ich... ich wollte bei dir...“ bin ich mir jetzt vollkommen unsicher. „Oh nein, Soralein...Axel oder gar nichts“, ist Riku hart und lässt keine Widerrede zu. Aber was solls? Ob jetzt Riku oder Axel? Von der Sache her ist es doch dasselbe. Ich wandere nach unten, positioniere mich zwischen seinen Beinen und dringe wackelig in ihn ein. Ich fühle mich total bescheuert, so unsicher und gar nicht wohl. Diese ungewöhnliche Enge um mich herum und Axel´s auffordernde Blicke. „Sora... entspann dich, du musst nicht nervös sein. Wir haben alle mal klein angefangen.“ spricht mir Riku Mut zu und streichelt über meinen Rücken. Ich bin ihm wirklich dankbar dafür, trotzdem hindert mich etwas daran anzufangen. Ich verharre schon ewig einfach so, als Riku mir zuflüstert: „Soll ich dir helfen?“ „Ja, aber wie?“, frage ich nur irritiert. Ich meine, wie soll das auch gehen? Will er mich anstoßen? „Lass dich überraschen“, gibt Riku nur zurück, als ich plötzlich sein Glied an meinem Po fühle. Nein, nicht, ich... doch ein Stöhnen meinerseits unterbricht meine Gedanken. Riku ist in mir, ich fühle ihn, genauso wie Axel um mich herum. „Riku... so geht das doch nicht... ich...“, stottere ich zusammen. Irgendwie kann ich nicht in Worte fassen, warum mir das gegen den Strich geht. Eigentlich ist es doch sehr geil. „Das geht schon, keine Sorge“ ist Axel auch dafür und ich merke, dass Riku anfängt zuzustoßen und mich somit auch anstößt. Es fühlt sich so komisch, aber trotzdem so toll an. Ich muss laut stöhnen, den anderen beiden geht es auch nicht anders. Riku wird schneller und härter, genauso ich in Axel. Ich höre nichts mehr anderes als unser Stöhnen und das Rasseln der Handschellen, an denen ein gequälter Axel immer wieder rüttelt. Ich kann schon fast nicht mehr, als ich plötzlich Riku´s Hände an meinem Bauch fühle, wie sie darüber streicheln und langsam zu meiner Brust wandern. „Nich... Riku... ich kann...“ fange ich an, muss jedoch meiner Freude und Lust Luft machen, als Riku in meine Brustwarzen kneift und dabei heftig in mich stößt. Es ist so geil, dass ich auf der Stelle tot umfallen könnte. Auf unser aller Haut liegt ein Schweißfilm, unsere Haare sind nass und kleben an unseren Köpfen, aber keiner denkt wohl in diesen Momenten ans Aufhören. Noch nicht mal ich, obwohl ich doch immer noch Roxas im Hinterkopf habe, aber es geht einfach nicht. Ich kann mich jetzt nicht mehr zurückziehen, dazu ist mir diese Erfahrung im Moment zu viel Wert. „Mach mal Axel ein bisschen heißer“, bittet Riku auf einmal und es dauert eine Weile bis ich verstehe was er meint. Langsam wandere ich zu Axel´s Glied, gleite mit meinen Fingern auf und ab, ehe ich es umschließe und fest daran reibe, was Axel immer mehr in Ekstase versetzt. Doch mir geht es nicht anders, Riku stößt immer noch zu, ich in Axel und dann auch noch meine Hand an ihm und Riku´s an mir. Ich könnte durchdrehen vor Lust, als ich plötzlich etwas Warmes in mir spüre. Riku ist gekommen, fast zeitgleich mit mir und Axel, dessen Produktion halb auf mir und halb in meiner Hand landet. Riku atmet schwer hinter mir, ehe er sich einige Momente später zurückzieht. Ich brauche etwas länger, lasse mich schließlich zwischen Axel und Riku fallen, als ich kaum einen Moment später Riku´s Zunge an meiner Hand spüre. Ich muss ewig überlegen, was er da macht, bis er mich küsst und mir Axel´s Produktion dabei halb in den Mund schiebt, während Axel selbst den Rest von meinem Körper leckt. „Oh mein Gott!“ entkommt mir schließlich, als wir geschafft nebeneinander liegen. Die anderen beiden kichern sofort. „Na, Sora du bist ganz schön geschafft was?“, fragt Riku. „Seme is eben nix für dich“, steuert Axel grinsend bei. „Wer sagt denn so was? Ich habs gern gemacht, besonders bei dir Großmaul“, erwidere ich angrifflustig. „Außerdem bist du nicht gerade in der besten Lage mich zu ärgern, schließlich bist du immer noch gefesselt“ „Riku, du hast echt einen schlechten Einfluss auf ihn. So gemein war er noch nie“, wendet sich der Rothaarige beleidigt an Riku. „Tja, Soralein passt eben zu mir“, erklärt Riku und will mich küssen, aber ich stoße ihn weg. „Bevor du das machst, sag mir erstmal, wieso wir das jetzt gemacht haben? Ihr hattet so was doch geplant oder? Und Roxas, ist er überhaupt krank?“ will ich wissen. „Könntest du mich vorher los machen? Langsam aber sicher wird’s unbequem“, beschwert Axel sich, woraufhin Riku ihn losmacht. Wow, seine Handgelenke sind ganz schön abgerieben, sie bluten sogar leicht, vielleicht war es ein bisschen zu viel. „Also, na ja, wenn du schon fragst. Es war geplant, aber nicht um dich zu ärgern, sondern damit du endlich so locker wie in Japan bist. Wir vermissen alle den alten Sora, unseren Sora“, erzählt Riku dann ganz süß. Das weiß ich doch, ich vermisse mich selber, aber was soll ich machen? Die Schule wäre Horror, genau wie vor ein paar Jahren. „Tut uns Leid, wenn du das gar nicht wolltest“, fügt Axel noch hinzu. Darüber muss ich echt lachen, also ob Axel jemals so was ablehnen würde. „Hey, lach mich nich aus“ beschwert er sich. „Ich kann nicht anders. Der Tag an dem du Sex ablehnen würdest, muss erst noch kommen“ gebe ich zurück. „Ha, ha, ha, wirklich witzig. Ich kann verzichten wenn ich will“, entgegnet Axel. „Das wüsste ich aber“, erwidert Riku. „Na gut, ich mach das eben gerne. Irgendwelche Einwände?“, fragt er. „Nein, ich bin nur jetzt hundemüde“ erkläre ich und kuschele mich an Riku, der über uns alle drei die Decke wirft. Es ist in der Nacht echt schwer sich nicht gegenseitig anzutatschen, das Bett is eben für drei doch zu klein. Kapitel 41: Aftershowparty non-adult ------------------------------------ Kapitel 36: Aftershowparty Sora´s POV Endlich sind alle außer Riku und Axel weg, ich hab meinen 17. Geburtstag gut überstanden, auch wenn ich jetzt schon leicht benebelt bin. Ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute kommen und dass Riku dann auch nichts versucht, was darauf hindeuten würde, dass ich schwul bin, war wahrscheinlich das schönste Geschenk. Ich weiß für ihn wäre es am Schönsten ich würde endlich dazu stehen, aber mir reicht es schon wenn ich sehe, wie Roxas sich durch die Schule kämpfen muss. „Hey Sora, wie wärs mit einem letzten Gläschen?“ fragt Axel, als ich eigentlich anfangen wollte aufzuräumen. „Ich wollte eigentlich jetzt aufräumen.“ antworte ich, außerdem hab ich heute schon genug getrunken, ich kann mich kaum noch erinnern wie der Abend angefangen hat und welche Leute da waren. „So ein Quatsch, setz dich hin. Jetzt wird getrunken, aufräumen können wir morgen immer noch. Deine Eltern sind noch bis Montag weg.“ ist Riku auch mehr fürs Trinken als fürs Aufräumen. Eigentlich haben die Beiden doch auch Recht, Mama und Papa sind verreist und Zach in seinem Zimmer, da er wegen seinem Rausch schon unten eingeschlafen ist. „Na gut, aber nicht mehr viel.“ bitte ich und suche in dem ganzen Chaos meines Zimmers nach drei Schnapsgläsern. Wie konnte ich auch vergessen die Leiter hochzuziehen? Mein Zimmer sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen. Schließlich habe ich gefunden was ich suche, Axel schenkt ein und Sekunden später sind wir schon am Trinken. Leider wird aus dem einen Glas wieder viel zu viel und ich bin ganz schön betrunken, als die Flasche leer ist. „Das war gut, kommen wir zum Hauptgericht.“ sagt Axel und steht auf. Eigentlich dachte ich er holt noch eine Flasche, doch stattdessen kommt er zu mir, setzt sich vor mich und legt seine Lippen auf meine. Ich erschrecke, bin plötzlich wieder ganz da. Was macht er da? Riku sitzt genau neben mir und schaut amüsiert zu. Was soll das alles? War das etwa geplant von den Beiden? Ist mir im Moment auch egal, alles was zählt sind Axel´s Hammerlippen. Wie er an meinen knabbert, sie immer wieder küsst und mich näher zu sich zieht. Irgendwann spüre ich seine Zunge an meinen Lippen, ich lasse sie ein, verwickle sie in ein Spiel und spüre, dabei wie Axel´s Hände über meinen Körper gleiten. Sie sind schon dabei unter mein T-Shirt zu wandern, als mir einfällt was ich hier eigentlich mache. Roxas betrügen mit seinem Freund. Und Riku betrügen, obwohl es ihm anscheinend nichts ausmacht. „Stopp, Axel, das ist nicht richtig was wir machen. Was denkst du, wird Roxas sagen?“ will ich wissen und stoße ihn weg. „Roxas meinte, geh hin und hab Spaß, den hab ich auch.“ entgegnet Axel lässig und zieht mich erneut zu sich. „Aber, nein, das meinte er garantiert nicht. Lass mich los.“ fordere ich, löse mich aus seinen Armen und stehe auf. „Ach komm schon, Stöpselchen, sei nicht so spießig.“ kommt Riku zu mir, nimmt mich in die Arme und streichelt mir über die Wange. „Ein bisschen Spaß muss doch sein.“ flüstert er und küsst mich. Es ist noch viel besser wie mit Axel, Rikus Lippen scheinen überall zu sein, mich immer wieder neu einfangend und fordernd. Ich lasse es ganz automatisch geschehen, doch ich lasse auch zu, dass Axel sich hinter mich stellt und an mich drängt... „Oh mein Gott!“ entkommt mir schließlich, als wir geschafft nebeneinander liegen. Die anderen beiden kichern sofort. „Na, Sora du bist ganz schön geschafft was?“, fragt Riku. „Seme is eben nix für dich“, steuert Axel grinsend bei. „Wer sagt denn so was? Ich habs gern gemacht, besonders bei dir Großmaul“, erwidere ich angrifflustig. „Außerdem bist du nicht gerade in der besten Lage mich zu ärgern, schließlich bist du immer noch gefesselt“ „Riku, du hast echt einen schlechten Einfluss auf ihn. So gemein war er noch nie“, wendet sich der Rothaarige beleidigt an Riku. „Tja, Soralein passt eben zu mir“, erklärt Riku und will mich küssen, aber ich stoße ihn weg. „Bevor du das machst, sag mir erstmal, wieso wir das jetzt gemacht haben? Ihr hattet so was doch geplant oder? Und Roxas, ist er überhaupt krank?“ will ich wissen. „Könntest du mich vorher los machen? Langsam aber sicher wird’s unbequem“, beschwert Axel sich, woraufhin Riku ihn losmacht. Wow, seine Handgelenke sind ganz schön abgerieben, sie bluten sogar leicht, vielleicht war es ein bisschen zu viel. „Also, na ja, wenn du schon fragst. Es war geplant, aber nicht um dich zu ärgern, sondern damit du endlich so locker wie in Japan bist. Wir vermissen alle den alten Sora, unseren Sora“, erzählt Riku dann ganz süß. Das weiß ich doch, ich vermisse mich selber, aber was soll ich machen? Die Schule wäre Horror, genau wie vor ein paar Jahren. „Tut uns Leid, wenn du das gar nicht wolltest“, fügt Axel noch hinzu. Darüber muss ich echt lachen, also ob Axel jemals so was ablehnen würde. „Hey, lach mich nich aus“ beschwert er sich. „Ich kann nicht anders. Der Tag an dem du Sex ablehnen würdest, muss erst noch kommen“ gebe ich zurück. „Ha, ha, ha, wirklich witzig. Ich kann verzichten wenn ich will“, entgegnet Axel. „Das wüsste ich aber“, erwidert Riku. „Na gut, ich mach das eben gerne. Irgendwelche Einwände?“, fragt er. „Nein, ich bin nur jetzt hundemüde“ erkläre ich und kuschele mich an Riku, der über uns alle drei die Decke wirft. Es ist in der Nacht echt schwer sich nicht gegenseitig anzutatschen, das Bett is eben für drei doch zu klein. Kapitel 42: Aufräumen --------------------- Kapitel 37: Aufräumen Als ich am nächsten Morgen langsam zu mir komme tut mir alles fürchterlich weh, es dauert einige Minuten bis mir einfällt, was wir gestern gemacht haben. Oh Mann, ich glaube ich sterbe, so schwer hämmert es in meinem Kopf. Ich öffne langsam die Augen, ich bin ganz allein, kein Axel und kein Riku, als ich aufsehe sind auch ihre Klamotten schon verschwunden. Sie müssen schon länger aufgestanden sein. Nach langen Minuten, okay, es war fast ne Stunde quäle ich mich auch aus dem Bett, ziehe mir Klamotten an und steige langsam die Treppe hinunter. „Sora, wow, du bist auch mal wach“, begrüßt nicht Axel oder Riku mich, sondern Yamato. Was macht der denn hier? „Bist du schon lange da?“, frage ich. „Ja, schon seit acht, genauso wie die anderen“, antwortet er. „Welche anderen?“ will ich völlig irritiert wissen. „Jake, Shingo, Roxas und so weiter“ entgegnet er. „WAS? Roxas ist da? Wo?“ bin ich total aufgeregt. „Ich bin in der Küche“, höre ich da schon seine Stimme. Schnell, okay, eher mäßig wegen der Kopfschmerzen, stürme ich in die Küche. „Roxas!!! Ich dachte du bist krank!?“ stelle ich verwirrt fest, als ich ihn sehe. „Bin ich auch. Magen-Darm-Grippe, is kein Scherz jetzt. Mum wollte mich nich zur Party lassen, weil es gestern noch so schlimm war. Aber jetzt zum Putzen bin ich natürlich da und helfe dir“, erklärt Roxas. Dann war er also wirklich krank. „Ich hab gehört du hast es ganz schön bunt getrieben“, fügt er grinsend hinzu. Oh, oh, dann weiß er das also schon. „Bist du böse auf mich?“ frage ich leise und schaue zu Boden. „Nein, Quatsch, es war doch einmalig. Hauptsache dir hat es gefallen“, gibt Roxas zurück. „Aber jetzt, schnapp dir einen Eimer und nen Lappen und mach mit sauber. Deine Gäste waren auch ganz schön ausgelassen“ Ist für Roxas längst wieder alles in Ordnung und er gibt mir Eimer und Lappen, damit wir gemeinsam die Küche putzen können. „Wo sind die anderen?“ frage ich. „Riku, Axel und Jake sind im Wohnzimmer, aber schon fast fertig. Shingo, Kairi und Naminé sind im draußen im Garten und Yamato und Zach kümmern sich um die Flure und jetzt wo du da bist auch um dein Zimmer“, erklärt mir Roxas. „Und ihr seid echt alle schon seit acht da?“, will ich wissen. Ich meine, es ist jetzt kurz vor elf und ich hab davon noch überhaupt nichts mitbekommen, aber ich finde es so klasse, dass ich mich auf sie verlassen kann. „Sicher, putzen nach ner Party, gehört doch irgendwie zum Freunde sein dazu“, erwidert Roxas. „Find ich auch, aber trotzdem bestellen wir uns dann was beim Pizzaservice und ihr dürft alle am Pool relaxen“ habe ich eine Idee. „Toller Einfall, ich bin dabei“, ist es nicht Roxas, sondern Riku der antwortet. Er steht, zusammen mit Axel und Jake in der Tür zum Flur. „Das hab ich mir fast gedacht. Seid ihr fertig?“, will ich wissen. „Ja, Sir, alles erledigt“, antwortet Axel grinsend. „Wir auch“, stoßen dann Kairi, Naminé und Shingo dazu. Einen Moment später auch Zach und Yamato. „Und wir auch, oder Roxas?“, frage ich. „Wir schon lange“, antwortet mein bester Freund und lächelt mir zu. „Dann würde ich sagen, auf zum Bestellkartenschrank“ gebe ich zurück und nehme aus dem Schrank oberhalb der Spüle unsere Bestellkarte vom Pizzaservice. „Warte mal, ist das nicht unsere Speisekarte?“ fragt Yamato plötzlich und zieht eine Karte heraus. Natürlich ist es ihre, Mama sammelt insgeheim alles von ihrer Restfamilie hier in Kanada, sie hat alle Artikel über Yamato´s Baseballspiele, des Restaurants meiner Tante und der Firma ihres Bruders aus den Zeitungen ausgeschnitten. „Ja, sicher, Mama sammelt alles von euch“, erklärt auch Zach. Es ist so dumm, Mama möchte sich so gerne versöhnen, nur Vater bleibt so stur wie ein alter Bock und dass obwohl keiner was für die Sache konnte, weshalb er sich mit meinen Verwandten gestritten hat. „Vielleicht sollte sie mal mit meinem Vater reden“, schlägt Yamato vor. „Wir werden es ihr sagen, wenn sie mal wieder darüber reden will“, entgegne ich. „Aber jetzt erstmal zur Pizza“ Kapitel 43: Abfuhr für Joe -------------------------- Kapitel 38: Abfuhr für Joe Riku´s POV OMG, nach gestern Abend war ich echt der glücklichste Mensch auf der ganzen Erde. Dass Sora sich dann doch so hinreißen lässt hätte ich nicht gedacht, aber es war so und es war der Oberhammer. Der Kleine hat sich so angestrengt, kein Wunder, dass er fast das ganze Aufräumen verschlafen hat. Na ja, wenigstens zum Essen ist er gekommen, was im Übrigen sehr, sehr lustig war. Nun verbringen wir also schon den ganzen Nachmittag am Pool, als ich ganz schwach ein Klingeln vernehme. „Sora, ich glaube, es hat geklingelt“, sage ich ihm Bescheid, da er gerade mit Zach und Roxas im Wasser ist. „Gehst du, bitte?“, fragt er und legt einen zuckersüßen Hundeblick auf. „Aber nur weil du es bist“, entgegne ich, stehe von der Liege auf und laufe ins Haus um die Tür zu öffnen. „Hallo“ begrüßt Joe mich, der mit Sora´s Skaterfreunden vor der Tür steht und schaut an mir hinunter. Er wird sich schon wieder was denken, nur weil ich Badeklamotten und ne Sonnenbrille an habe. „Hey, na gut nach Hause gekommen?“ frage ich ganz freundlich. Im Moment hab ich auch noch keinen Grund ihn irgendwie dumm anzumachen. „Ja, klar, ist Sora da? Wir wollten mit ihm aufräumen“, erklärt er. Tja, zu spät, du Trottel, wir sind schon lange fertig. „Also Sora is schon da, aber wir haben schon aufgeräumt, tut mir Leid“, lasse ich ihm mein Glücksgefühl nicht spüren. „Ihr beiden alleine?“ staunt einer von den Skatern nicht schlecht. „Nein, natürlich nicht nur wir. Axel, Roxas und die anderen sind auch da, schon seit heute Morgen“, entgegne ich. „Hey, Riku wer is es denn, dass du solange brauchst? Hast du dich in den Paketdienstjungen verguckt?“ höre ich plötzlich Sora´s Rufen und er kommt zu mir. Sofort wird seine Gesicht rot wie eine Tomate, er hätte das nie gesagt, wenn er gewusst hätte wer da steht. „Hi“, begrüßt er ziemlich durch den Wind seine Leute. „Hallo, Sora, wir wollten dir beim Aufräumen helfen, aber ihr seid ja schon fertig“ antwortet Joe. „Ja, sind wir, tut mir Leid für Euch. Ihr hättet halt früher kommen müssen. Gibt es noch was? Ich will wieder in den Pool“, ist Sora mehr als aufmüpfig zu seinem ach so tollen Freund. „Du? In den Pool? Du hattest immer Angst davor“ wundert sich Joe. „Tja, er hatte einen tollen Lehrer“, finde ich. „Ja, Riku, Eigenlob stinkt, schon mal was davon gehört?“, will Sora wissen und grinst mich an. „Ähhhh, nee, ich glaub nich“, gebe ich zurück. „Was hat er gemacht?“ fragt Joe fordernd. „Ganz einfach, er hat mich so genommen wie ich bin und mir geholfen und jetzt möchte ich wieder zu meinen Freunden. Bis Montag“ verabschiedet sich Sora und macht einfach die Tür zu. Ich weiß ja nicht, aber Joe muss sich selten dumm vorkommen. „Was war das denn?“, kann ich mich nicht zurück halten. „Du wolltest doch deinen Sora wieder“, erwidert Stöpselchen nur, nimmt meine Hand und zerrt mich wieder hinaus. OMG, wie genial war das nur? Sora wird tatsächlich wieder der Alte. „Riku, ich muss dir jetzt unbedingt was sagen“, teilt er mir mit, als wir am Pool stehen und verflechtet unsere Hände miteinander. „Was denn?“, flüstere ich erwartungsvoll. „Du bist noch viel zu trocken“, gibt er laut zurück und zieht mich mit sich in den Pool. Ich bin total erschrocken, will mich wehren, aber Sora ist gnadenlos und ich von oben bis unten nass. Oh Mann und ich wollte doch gar nicht ins Wasser, nur entspannen. Gemeiner, kleiner Sora! „Das war ja oberfies“, bemerke ich, als ich wieder auftauche und Sora mir entgegnen schaut. Ich schmolle richtig, etwas das ich gar nicht an mir kenne. „Ach komm schon, kleine beleidigte Leberwurst“, gibt Sora zurück, kuschelt sich an mich und will mich gerade küssen, als ich ihn genauso fies, wie er es war, untertauche. Ich weiß die Idee war nicht die Beste, aber ich konnte nicht anders. „Als ob das jetzt nicht mies war“, erwidert Sora, als er ohne irgendwelche Atemprobleme auftaucht und mir Wasser ins Gesicht spritzt. Ich schlage sofort zurück und Sora wird noch nässer, als er schon ist. „Ahhhh, das nenne ich einen tollen Nachmittag“, schwärmt Sora, als er sich, nachdem die anderen alle gegangen sind auf eine der Liegestühle fallen lässt. „Oh, ja, nur eins fehlt um ihn noch zu toppen“, stimmt Zach zu. „Ach ja? Und das wäre?“ will ich wissen. Den Satz wollte eigentlich ich sagen, wäre mir Sora´s kleiner Bruder nicht zuvor gekommen. „Ein tolles Essen. Yamato hat gefragt ob wir kommen wollen“, erklärt Zachery. Nein, bitte Sora, sag nein, ich will heute was mit dir machen und zwar was superschönes. „Hmmmm, weißt du Zach wie wäre es wenn wir morgen zum Mittagessen zu ihnen gehen. Heute möchte ich gerne zu Hause bleiben, aber wenn du willst, geh doch, du kannst auch ruhig da schlafen“ schmeißt Sora ihn fast hinaus. „Aja? Ich ahne schon, was ihr vorhabt. Da ich ja ein netter kleiner Bruder bin, rufe ich Yamato gleich mal an, nicht wahr?“ gibt Zach zurück und verschwindet im Haus. „Mein kleiner Bruder ist toll, oder hab ich Unrecht?“ will Sora von mir wissen und zieht mich auf die Liege. Ich knie grinsend über ihm. „Ja, Zach ist toll, aber weißt du was? Sein großer Bruder ist der Obertollste“, gebe ich zurück. Gibt es das Wort überhaupt? „Hmmm, wen meinst du denn?“ fragt Sora neckend. „Dich natürlich, kleines Dummerchen“, antworte ich und streiche mit meinen Fingern über seine herrlichen Lippen. „Na, so seltsam romantisch heute?“, fordert er mich heraus. „Manchmal muss das eben sein“, entgegne ich und lasse meine Hand über seine Brust wandern. „Gestern war es nicht so“, bemerkt Sora und folgt meiner Hand mit seinen Blicken. „Sora? Ich geh... oh nein, tut mir Leid, ich störe schon wieder“, platzt Zach mitten in diesen romantischen Moment. Ich setze mich neben Sora, während er sich aufsetzt. „Du gehst? Jetzt schon? Onkel und Tante essen doch nicht so früh“, fällt Sora auf. „Ich will zuvor was mit Yamato machen“, erklärt Zach. „Aja? Und was?“ hat Sora heute seinen großen Fragenbohrer ausgepackt. „SORA!!! Dein Bruder hat auch Geheimnisse“, halte ich ihn zurück. „Danke, Riku, also ich gehe, wir sehen uns morgen beim Mittagessen und seid pünktlich“, macht sich Zach schneller aus dem Staub, als dass man es mit den Augen verfolgen könnte. „Was sollte das denn?“ will Sora von mir wissen. „Lass ihn doch einfach mal machen was er will. Du beschwerst dich, wenn er immer mit uns zusammen ist und dann wenn er mal gehen will, passt es dir auch nicht“, erwidere ich. „Es ist eben schwer ihn gehen zu lassen“, bemerkt Sora melancholisch, woraufhin ich lachen muss. „Hey, was is daran witzig?“, fragt Stöpselchen aufgeregt. „Du hörst dich an wie ein verdatterter Alter, der seinen Kids am Liebsten die ganze Zeit am Hintern kleben würde“, erkläre ich. „Gar nich wahr!“, beschwert Sora sich und zieht eine Schnute. „Sei nich so gemein!“ „Bin ich doch gar nich, war nur Spaß. Ich weiß doch, dass du eigentlich obercool bist“, entgegne ich, ziehe ihn auf meinen Schoß und schlinge meine Arme um ihn. „Es is so schön, allein zu sein, fast wie im Paradies“, flüstert er und lehnt sich an mich. „Ich weiß“, hauche ich zurück. „Ab morgen gibt es kein Paradies mehr“ gibt Sora zurück und dreht sich zu mir um. „Dann sollten wir es heute noch genießen oder?“ will ich wissen, lasse ihm jedoch keine Gelegenheit zum Antworten, sondern küsse ihn. Kapitel 44: Mitternachtspicknick -------------------------------- Kapitel 39: Mitternachtspicknick Sora´s POV „Sora, hey...Sora...wach auf...bitte...“, flüstert mir irgendwer mitten in der Nacht ins Ohr. „Was denn?“, frage ich genervt. Ich will schlafen und zwar noch lange. „Steh auf... ich hab ne Überraschung für dich...“ weckt die Stimme von Riku mein Interesse. „Hmmmm?“ brumme ich und quäle mich dazu meine Augen zu öffnen. Riku sitzt neben mir, ist mit Alltagsklamotten bekleidet und schaut mir lächelnd entgegen. „Na komm, zieh dich an und dann komm mit. Ich hab was für dich“, erzählt er nochmals. „Was denn?“, will ich wissen. „Überraschung!“ erklärt Riku. Na gut, geh ich eben mit. Ich stehe auf, ziehe mir schnell eine Hose und eine Sweatjacke über und gehe mit Riku nach unten. Dort angekommen muss ich auch noch meine Augen zu machen und er führt mich. Im Moment bin ich mir sicher, er läuft in den Garten. An den Pool vielleicht? Hmmmm, was ist jetzt? Er drückt meine Schulter nach unten. „Setz dich“, bittet er mich dazu. Ich tue wie gesagt. Es ist ganz schön warm hier, wärmer als sonst in einer Sommernacht. „Und jetzt Augen auf!“, fordert er. Auch diesem Wunsch komme ich nach und als ich dann wieder etwas sehe, erschlägt es mich fast. Wir sitzen auf dem Rasen, in der Nähe des Pools, überall um uns herum stehen Kerzen und Teelichter und spenden uns eine mehr als romantische Atmosphäre. Und das Beste ist, Riku hat Pfannkuchen besorgt, keine Ahnung woher, aber wir machen Picknick mit Pfannkuchen, Ahornsirup und Früchtequark auch noch. Ich glaube ich sterbe vor Freude. Wie hat er das nur alles organisiert? Ich dachte er wäre mit mir zusammen schlafen gegangen. „OMG!!!“, kommt mir schließlich über die Lippen. „Es reicht auch wenn du einfach ‚Danke, Riku’ sagst“, witzelt er schon wieder. „Ja, danke, vielen, vielen Dank sogar. Es ist wundervoll romantisch, OMG, ich könnte dich jetzt auf der Stelle vernaschen. Danke“, komme ich aus meinen Reden gar nicht mehr heraus. „Zuerst vernaschen wir die Pfannkuchen oder?“, fragt Riku und sieht mich mit einem verführerischen Blick an. „Ja, auf jeden Fall“, antworte ich grinsend. „Sag mal, seit wann kannst du eigentlich Pfannkuchen machen?“, will ich wissen, als wir bereits voll mit dem Essen beschäftigt sind. OMG, das is so gut und der Früchtequark erst. „Tja, manchmal ist es ganz gut, wenn kleine Soras ihren Rausch ausschlafen müssen und sie dann auch noch kleine Brüder haben, die Kochen können“, erklärt Riku. „Ach ja, diese Soras und ihre Brüder, das sind schon welche“, witzele ich grinsend und beiße in einen Pfannkuchen, den ich mir mit Quark gefüllt und dann zusammengerollt habe. Leider war da wohl ein bisschen viel Füllung drin, denn die Hälfte davon landet auf meinem T-Shirt. „Mist, verdammter“, fluche ich und nehme mir ein Tuch von der Küchenrolle um mich von dem Quark zu befreien. „Also ich glaub, da gibt es nur einen Ausweg“, bemerkt Riku, als ich fleißig am Putzen bin und er mir amüsiert dabei zusieht. „Ach ja? Was denn?“, frage ich neugierig und mache die letzten paar Fruchtstückchen weg. „AUSZIEHEN, natürlich!“, wünscht Riku sich. „Würde dir so passen“, gebe ich etwas genervt zurück. Mein schönes T-Shirt, jetzt is es voller Quark. Ach Mann. „Weißt du was, Sora?“, will mein Freund dann wissen. „Nee, aber du erzählst es mir sicher gleich“, entgegne ich. „Es gibt bei uns daheim so ein Gerät, meistens steht es im Keller und es heißt Waschmaschine und wenn man da seine dreckigen Klamotten hinein gibt und dann noch Waschmittel und Weichspüler dazu gibt, stell dir vor. Dann werden die wieder sauber. Ein Wunderwerk der Technik, nich wahr?“, verarscht er mich auch noch. „Ja, ja, veräppeln kann ich mich selber“ erwidere ich, ziehe mir schließlich das Shirt über den Kopf und lege es neben die Decke. „So gefällt es mir schon besser“, teilt er mir mit und küsst mich kurz auf die Lippen. Mhmmmmm, seine Lippen schmecken so schön fruchtig von dem Quark. „Komm noch mal her“, bitte ich, ziehe ihn zu mir und verwickle ihn in einen längern Kuss. „Lecker, Früchte-Riku“, lobe ich, als wir uns wieder voneinander lösen. „Deine Lippen schmecken total nach diesem ekligen Sirup. Wie kann man so was nur essen?“, will Riku wissen. Also ich verstehe überhaupt nicht was er hat, Ahornsirup is soooo lecker. „Is doch total lecker“, finde ich. „Nee, also manchmal hast du einen schrecklichen Geschmack“, gibt Riku zurück. „Kein Wunder, dass ich mit dir zusammen bin“, ärgere ich ihn ein bisschen. „Danke für die Blumen“, erwidert er leicht sauer, nimmt sich die Sirupflasche und spritzt mich damit einfach voll. Ey, was soll das denn? Ich glaube ich spinne. „Hast du sie noch alle??? Na warte“, koche ich vor Wut und werfe ihm einen Löffel Quark mitten ins Gesicht. Ich kann mein Lachen unmöglich zurück halten, lache ungehalten los und mache Riku nur noch sauerer. „Ich glaub du hast sie nich mehr alle, aber das bekommst du zurück“, erwidert er schließlich, wischt sich den Quark aus dem Gesicht, steht auf und hebt mich einfach hoch. „HEY, LASS MICH RUNTER!!!“, verlange ich, als er in Richtung Pool geht. „Nix da, Rache ist süß und manchmal auch ganz schön nass“, erklärt er und wirft mich trotz aller meiner Proteste in den Pool. Ich tauche unter, schlucke etwas Wasser dabei, bevor ich wieder auftauche. „Gemeiner Dreckskerl“, fluche ich und schwimme zu Riku zurück. „Danke, aber wie wäre es langsam mit einem Waffenstillstand“, bietet er an und hält mir seine Hand hin, damit ich wieder aus dem Pool steigen kann. „Kannst du haben“, entgegne ich und ziehe so fest an seiner Hand, dass Riku kopfüber in den Pool fällt. Ich schaue mich um, er bleibt ganz schön lange unter Wasser, gerade als ich aus dem Pool steigen will zieht jemand an meinem Bein. Wieder bin ich unter Wasser, diesmal zusammen mit Riku, der mich eng zu sich zieht und zusammen mit mir wieder auftaucht. Sofort, als wir oben sind beginnt Riku fürchterlich zu niesen. „Oh, oh, erkältest du dich?“, frage ich fürsorglich. „Nee, hatte nur Wasser in der Nase“, erklärt er und schwimmt langsam zum Beckenrand. „Komm, gehen wir duschen“, ruft er mir zu. Na toll, ich dachte wir albern noch ein bisschen im Pool rum. „Hmmm, ja, ich komme“, gebe ich zurück und steige nun ebenfalls aus dem Wasser. Nachdem ich Riku nachgegangen bin, ist er dabei die Essensachen aufzuräumen. „Ich dachte wir wollten duschen“, bin ich etwas durcheinander. „Ja, aber lass uns zuerst die Sachen aufräumen und unsere Klamotten müssen ja auch in die Wäsche, dann können wir auch die Picknickdecke mitnehmen“, erzählt er mir seine nächsten Schritte. Ich mache stumm was er sagt, irgendwie ist er jetzt ganz komisch. Wir hätten die Sachen auch morgen wegräumen können, muss das jetzt sein? Schließlich duschen wir zusammen, wobei er sich relativ beeilt fertig zu werden, gerade so, als wäre es eine Qual mit mir zu duschen. Erst als wir im Bett liegen, lässt er es zu, dass ich mich an ihn kuschele. „Du, Riku, hab ich dich irgendwie geärgert?“, frage ich leise. „Nein, nein, du doch nicht“, antwortet er sofort und sehr, sehr sicher. „Warum warst du dann die ganze Zeit so kühl, seit wir aus dem Wasser sind“, will ich wissen. „Na ja... weiß nich... ich musste an die Zeit in Japan denken... sie war um einiges schöner als hier bei dir... also nichts gegen dich... oder Zach... es war einfach anders...ach... ich weiß auch nich... ich glaube ich hab Heimweh...“ gesteht er mir stammelnd. Wenn ich jetzt alleine wäre, würde ich sofort lachen. Riku hat Heimweh? Er? Das kann ich nich glauben. „Aber Riku, es dauert doch nicht mehr lange, dann kannst du wieder nach Japan. Wenn du willst, kannst du morgen auch mal deinen Onkel oder deine Mum anrufen oder schreib ihnen eine Email“, schlage ich vor. „Und wenn das nicht hilft... na ja... so ungern ich das sage...aber dann musst du eben früher zurück...“ „Nein, das mach ich nicht. Ich will die Zeit mit dir genießen. Es ist nur... ich vermisse am Meisten deine Art... in Japan warst du so anders... aber ich vermisse auch das Essen, meine Mama, meinen Onkel und die ganze Umgebung. Die vielen Lichter in der Nacht, die vielen Menschen am Tag. Kanada ist schon sehr anders“, erklärt er. Hmmmm und jetzt? Was soll ich jetzt machen? „Also meine Art kann ich beheben, das Essen auch, aber deine Familie kann ich dir nicht bringen und die Umgebung wohl auch nicht. Aber hey, zwei von vier Problemen, is doch gar nich schlecht oder?“, versuche ich ihn aufzuheitern. „Und morgen bekommst du ja wieder ein japanisches Buffet, das sich gewaschen hat“ „Darauf freue ich mich auch total“, teilt er mir mit. „Und wenn meine Mama wieder da ist, bitte ich sie öfter Japanisch zu kochen“, habe ich eine Idee. „Und meine Art hat sich ja schon gebessert oder?? Ich hab Joe heute abserviert“ „Ja, und ich bin dir auch sehr dankbar dafür“, entgegnet Riku und haucht mir einen Kuss auf die Lippen Kapitel 45: Sora schafft die Gerüchte aus der Welt -------------------------------------------------- Kapitel 40: Sora schafft die Gerüchte aus der Welt Soras POV Der nächste Tag vergeht wirklich sehr schnell, nachdem Essen sind wir fast noch den ganzen Nachmittag bei meinen Verwandten geblieben. Auf dem Nachhauseweg haben wir T.K. von Mrs. Smith abgeholt und abends kamen dann meine Eltern wieder und haben erstmal alles kontrolliert. Nachdem das Haus ihren Reinlichkeitstest überstanden hat sind wir dann noch Essen gegangen. In ein japanisches Restaurant, da sich Zach, das auf mein Drängen hin gewünscht hat Nun haben wir Montag, wieder Schule. Den morgendlichen Spießrutenlauf haben Riku und die anderen heute eigentlich ganz gut überstanden. Joe hat sich zurückgehalten, dass muss ich gestehen. Jetzt haben wir gerade die letzte Stunde vor der Mittagspause. ‚Setzt du dich heute zu uns?’ schiebt mir Riku einige Minuten vor Schluss einen Zettel zu. ‚Weiß nich’ schreibe ich unsicher zurück. Wenn ich das mache, dann sind meine ganzen Skaterfreunde dahin. ‚Bitte *Megasuperduperultramäßigster Dackelblick*’ bettelt Riku. Ich muss leicht grinsen, auf was für Wörter er kommt. Schließlich klingelt es und ich bleibe Riku die Antwort schuldig, zumindest auf Papier. „Hm, ich überlege es mir während ich mein Buch in den Spind bringe. Kommst du mit?“, frage ich. Riku nickt und wir gehen durch die Gänge, bis wir an meinem Spind sind. „Also was ist jetzt? Setz dich doch zu uns. Wir haben Spaß im Gegensatz zu deinen Kumpeln“, sagt Riku und lehnt sie lässig gegen die anderen Schülerschränke. „Weißt du was? Morgen mach ich das, aber für heute geb ich dir was, als Entschädigung“, entgegne ich, mache meinen Schrank zu und küsse Riku. Seine Lippen auf meinen, immer und immer wieder, ich drehe fast durch, so stürmisch ist er heute, doch nicht nur er, sondern auch ich bin hungrig. Ich hab so großen Hunger auf Riku. Seine Zunge dringt mittlerweile in meine Mundhöhle ein, zu so was hab ich mich in der Schule noch nie hin reißen lassen. Doch in dem Moment zählt nur Riku. Ich wandere mit der Hand an seinem Hemd hinunter, lasse sie schließlich hinein gleiten und streichle über seinen Bauch. Doch plötzlich werde ich los gerissen, irgendjemand packt mich von hinten und hält mich fest. Als ich mich umsehe sind da zwei meiner „Freunde“ und Joe drückt Riku gegen die Wand. „Ach ja? Du hast Sora also nie berührt oder sonst was? Sah aber jetzt ganz anders aus“, findet Joe. „Und was geht dich das an? Sora is eben heiß“, bietet ihm Riku Paroli. „Lasst mich los, verdammt“, herrsche ich die beiden an, die mich fest halten. „Joe was soll das? Hast du nicht gesehen wer wen geküsst hat? Ich hab Riku geküsst nicht er mich“, stelle ich mutig klar, wobei sich Riku´s Gesicht sofort aufhellt. „Ja, ja, du bist nur verwirrt, das klären wir später“, tut Joe die ganze Sache ab. „Oh Mann, du kapierst es echt nicht oder? Sora und ich sind zusammen, schon seit Japan. Sora ist schwul und...“ doch weiter kommt Riku nicht, da Joe seine Faust erhebt und zu schlagen will. Da hat er die Rechnung ohne mich gemacht, schneller als ich dachte bin ich bei den Beiden und halte seine Faust gerade noch auf. „Sora? Was soll das bitte? Er redet nur Müll“, findet mein „Freund“. „Oh nein, du redest Müll. Ich bin nicht verwirrt. Ich liebe ihn und ich bin schwul und es ist mir egal was die anderen und du darüber denken. Ich bin ja schließlich mit ihm zusammen und nicht ihr. Und jetzt verschwinde“, herrsche ich ihn an, schubse ihn weg und nehme Riku´s Hand, um mit ihm in den Speisesaal zu gehen. Kaum sind wir dort liegt plötzlich eisernes Schweigen wie eine dunkle Wolke darüber. Alle Blicke ruhen auf uns Beiden, sogar die der anwesenden Lehrer. Ich sehe zu meiner Lehrerin, mit der ich die Unterhaltung über den Brief hatte, sie lächelt mir zu, ich lächle zurück. „Gehen wir essen“, verkünde ich und küsse Riku lächelnd auf die Wange. „Nichts lieber als das“, gibt er zurück und grinst bis über beide Ohren. Ich kann gar nicht glauben wie erleichtert ich jetzt bin. Endlich kein Versteckspiel mehr, ich kann in der Schule mit Riku tun und lassen was ich will. „Starker Auftritt“, findet Axel, als wir uns nachdem wir uns Essen geholt haben zu ihnen setzen. „Wusste ich doch, dass es irgendwann mal wird“, lobt auch Roxas mich. An diesem Tag verbringe ich das lustigste und tollste Mittagessen meiner gesamten Schullaufbahn. Und was noch wichtiger ist ich hab mich endlich getraut allen anderen zu zeigen, dass ich auf Riku stehe. Es geht mir total gut und ich gehe mit Freude am Nachmittag in den Unterricht. Kapitel 46: Wut --------------- Kapitel 41: Wut Soras POV „Hast du etwas dagegen, wenn wir heute zum Skatepark gehen?“, will ich von Riku wissen, als wir nach Hause laufen. „Nee, solange du dabei bist ist mir alles Recht“, entgegnet Riku mit glänzenden Augen. „Jetzt geht es wieder los“, bemerkt Axel. „Häh? Was denn?“, wundere ich mich. „Na, du und Riku werdet jetzt unzertrennlich sein. Du wirst pausenlos mit ihm knutschen, rummachen und Händchen halten“, erklärt Roxas. „Pfff, als würdet ihr das nich machen“, gibt Riku zurück. „Bei uns is das was anderes“, entgegnet Axel. „Ja, sicher“, antworte ich grinsend. Ich liebe gerade mein Leben, endlich kann ich wieder Ich sein und muss mich nicht mehr verstellen. Warum hab ich das nicht schon früher gemacht? Weil ich Angst vor den Anderen hatte. Aber was kümmern mich die Anderen, solange ich Riku, Roxas und meine restlichen Freunde habe? Ich war echt so doof. An der Kreuzung trennen wir uns wieder von Roxas, Axel, Jake und Shingo und laufen alleine weiter. „Weißt du Sora, wie wäre es, deine Eltern auch gleich einzuweihen, wenn wir schon mal dabei sind“, schlägt Riku vor. Hm, eigentlich wäre es toll, sogar sehr toll, aber bevor sie mir dann Hausarrest aufbrummen, will ich heute noch mal richtig raus. „Morgen, okay? Den heutigen Tag muss ich genießen, nicht dass meine Eltern mir Hausarrest geben“, entgegne ich. „Also der käme mir nicht ungelegen“, grinst Riku wirklich versaut und ich kann nicht anders, als es zu erwidern. „Könnte dir so passen“, gebe ich irgendwann zurück, als wir schließlich zu Hause sind und Riku meine Hand los lässt. Jetzt sind wir wieder ganz normale Tauschpartner, auf jeden Fall bis zum Nachmittagsausflug zum Skatepark. Dort werde ich es dann auch allen anderen zeigen. Als wir nach Hause kommen ist keiner da. Mama und Papa arbeiten und Zach hat noch Schule. Nachdem wir uns was zu essen gemacht haben und auch die Hausaufgaben erledigt haben, sind wir auf dem Weg zum Skatepark. Hier werden sie alle sein. Joe und die anderen Skater aus der Schule und auch alle anderen aus dem Viertel. Trotzdem werde ich ihnen zeigen für wen mein Herz schlägt. Ich werde es nie wieder so verheimlichen, es war schrecklich, für mich und für Riku genauso. Die ganzen Demütigungen, die er erleiden musste, nur weil ich zu feige war, will ich wieder gut machen. Gut, er ist nicht der Typ, der zugeben würde, dass ihn der tägliche Spießrutenlauf durch die Schule irgendwas ausgemacht hätte, aber ich bin mir sicher es war so. Am Park angekommen habe ich anscheinend einen echt tollen Tag erwischt, es sind fast alle üblichen Skater da, alle die es erfahren müssen. „Ich setz mich da zu denen. Leg du los“, verabschiedet sich Riku und geht zu ein paar Skatermädchen. Sie mag ich, sie sind cool und können für Mädchen echt total gut skaten. Rikus POV Sora ist heute echt gut drauf. Ich konnte es ja kaum glauben, dass er tatsächlich zu mir gestanden hat. Ich hätte ihn sofort zu Tode knutschen können, gut dass ich es gelassen habe, so kann ich ihn jetzt wenigstens toll beobachten. „Hey, du, kennst du Sora?“, fragen mich plötzlich die Mädchen, die neben mir sitzen und die ich vorhin kurz begrüßt habe. Ich nicke nur und schaue lächelnd zu Sora. „Woher kennst du ihn denn? Wir haben dich hier noch nie gesehen“, bemerkt eines von den Mädchen. Sie hat lange dunkelbraune Locken und wäre ich nicht schwul würde ich sie echt süß finden. „Ich bin nur Soras Austauschschüler“, erkläre ich bereitwillig. Sie sind so ziemlich die ersten Menschen, die ganz nett zu mir sind. „Kennt ihr Sora?“ „Ja, hier kennt jeder jeden. Der Park ist ja nicht so groß. Außerdem ist er so was wie der große Star hier. Jeder möchte mal mit ihm zusammen skaten“, erzählen sie. Ich sehe zu meinem Freund, er ist echt ziemlich alleine auf dem Park. Die anderen sehen viel lieber zu, als selber zu skaten. „Fährst du auch Skateboard?“, wollen die Mädchen plötzlich wissen. „Nein, niemals mehr. Ich hab kein Talent darin“, entgegne ich ehrlich. „Und, was hast du sonst für Hobbys?“, sind sie ganz schön neugierig. „In Japan mache ich Kendo und hier… na ja… ich bin viel mit Sora zusammen, also Kuscheln, Schmusen und so weiter, ihr wisst schon“, will ich es ihnen dann doch nicht bis ins Detail schildern, da ich nicht weiß, ob es Sora so recht ist, wenn ich es verrate. „Moment mal? Kuscheln? Schmusen?? Sora ist schwul? Du bist sein Freund?“, fragt das Mädchen mit den langen Locken. „Ja, was dagegen?“, will ich wissen, als Sora zu mir fährt. „Na, hast du mich vermisst?“, erkundigt er sich grinsend und küsst mich auf die Wange. Wow, so glücklich habe ich ihn in Kanada selten erlebt. Er scheint gerade total zufrieden zu sein. Und ich kann das nur mit ihm teilen. „Ist das echt dein Ernst?“, will das Skatermädchen wissen. „Ja, natürlich, wir sind schon zusammen seit in Japan war“, verrät Sora. „Wirklich? Oh, Sora, das ist so süß“, findet ein anderes Mädchen mit kurzen, blonden Haaren und fällt ihm um den Hals. Mann, die hätte mich fast mit umgeschmissen, so stürmisch war sie. „Danke, Vanessa“, entgegnet Sora lächelnd. „Ist es ein Problem für dich? Hannah?“, wendet Sora sich dann an das Mädchen mit den langen Locken. „Nein… ich denke nicht… es ist nur so ungewohnt. Du wolltest doch immer eine Freundin“, bemerkt Hannah. „Ja, aber Riku… er hat mir eben gezeigt, was ich wirklich will“, erklärt Sora und stiehlt mir einen Kuss. „Und jetzt kommt endlich und zeigt mir, was ihr in meiner Abwesenheit so alles gelernt habt“, ist Sora sofort wieder beim Skaten und lässt mich leider ganz alleine, da er die Mädchen mitnimmt. Mist, aber irgendwie ist es auch total schön zu sehen, wie locker Sora auf einmal damit umgeht. Ich genieße es richtig ihn zu beobachten und anzuschmachten. Auf die neugierigen Blicke, die mir ein paar von den Skatern zu werfen achte ich schon gar nicht mehr. Immerhin gucken sie nur und machen mich nicht so dumm an, wie Joe oder die anderen Trottel auf Soras Schule. Sora fährt unterdessen munter weiter, macht ein paar Tricks und dann sehe ich ihn, er fährt geradewegs auf Sora zu, er wird ihn rammen und zwar mit voller Absicht. „SORA, AUFPASSEN!!!“, versuche ich ihn noch zu warnen, aber es ist zu spät. Joe fährt mit voller Wucht in Sora und mein Freund geht schreiend zu Boden. Scheiß Kerl! Rasend schnell bin ich bei Sora, der hilflos am Boden kauert, umringt von den Mädchen und anderen Skatern. „Sora, hey, was ist mit dir?“, frage ich, als ich die Tränen in seinen Augen bemerke. Hat er sich so schwer verletzt? Nein, das kann doch nicht sein. „Ich… mein Knie… es ist aufgeschlagen“, erklärt er plötzlich und macht mich so auf seine zerfetzte Hose aufmerksam, auch an seinem Ellenbogen sehe ich Blut. Dafür wird er bezahlen, er kann nicht einfach so meinen Freund umfahren. „Uiiiii, er hat ein aufgeschlagenes Knie. Pass auf, dass er nicht über den Jordan geht“, kann es Joe nicht lassen. Die Wut steigt in mir hoch. Ich konnte mich wirklich lange zurück halten, aber jetzt ist Schluss. Stocksauer lasse ich von Sora ab und reiße seinen „Freund“ zu Boden. „Du Idiot, du Trottel, du Loser, meinst du, wenn du Sora umfährst oder ärgerst oder niedermachst, wird er hetero? Das ist total armselig und wenn du deinen Kopf anstrengen würdest um zu denken, wüsstest du auch, dass ich die Wahrheit sage. Du kannst ihn nicht umpolen oder so formen wie du ihn gerne haben möchtest, er hat einen eigenen Willen und jetzt lässt er ihn endlich auch gewähren. Also finde dich damit ab und heul nicht rum, wenn du einen deiner Mitläufer verloren hast“, sage ich ihm gehörig meine Meinung. Ich könnte ihn jetzt schlagen, er ist körperlich viel, viel schwächer als ich, trotzdem lasse ich es, Sora zuliebe. Wäre ich alleine hätte er längst seine Abreibung bekommen, aber wenn mein Freund da ist und zu sieht ist es nicht richtig. Er würde es nicht richtig finden. „Riku? Komm, wir gehen nach Hause“, steht Sora plötzlich bei uns. Ich verlasse nur ungern meine überlegene Position, aber ich will unbedingt Soras Wunden versorgen. Langsam stehe ich auf, lasse mich von Sora mitziehen, hätte er mich nicht zum Gehen aufgefordert, wäre es wahrscheinlich doch noch eskaliert. „Lass mich dein Board tragen“, nehme ich Sora sein Sportgerät ab, dass er mehr und weniger nur hinter sich hergeschleift hat, da er mit dem gesunden Arm meinen fest umklammert hält. „Danke“, gibt er zurück. Ich lächle nur und schaue ihm kurz in die Augen. Keine Tränen mehr, dafür ein seltsam leerer Blick. „Sora, du… also du hattest vorhin Tränen in den Augen. Hat der Sturz so sehr weh getan?“, will ich wissen. „Nein… ja… ich war so erschrocken, aber nicht weil ich mich verletzt habe, sondern davon, wie grausam Joe sein kann und wie schnell er unsere Freundschaft vergessen kann. Ich meine, ich hab ihm doch nie was getan und jetzt greift er mich an, nur weil ich schwul bin? Es ist verrückt, was dieses kleine Wort alles verändert“, erklärt Sora leise. „Für viele ist das Wort eben eines zu viel. Aber es ist doch auch schön, oder? Ich meine, wir können jetzt zusammen sein. Wir müssen uns in der Schule nicht mehr verstecken und können tun was wir wollen“, erwidere ich. „Ja, es ist auch wunderschön. Besonders wenn du mich verteidigst. Weißt du wie sexy du aussiehst, wenn du wütend bist?“, will Sora schon wieder grinsend wissen. Er ist ja so leicht aufzuheitern. Kapitel 47: Sehr feinfühlig --------------------------- Kapitel 42: Sehr feinfühlig Als wir schließlich bei ihm zu Hause sind kümmern wir uns um die Wunden. Zach ist da und will sofort wissen was passiert ist. Er schleicht um uns rum, wie eine überfürsorgliche Glucke. Ich meine, dass ich Wundenversorgung schon ganz gut kann, auf jeden Fall bei solchen Kleinigkeiten. „Und du hast Joe wirklich so fertig gemacht?“, erkundigt Zach sich noch mal bei mir. Gut, dass ich nicht mitgezählt habe, wie oft er das schon gemacht hat. Ich nicke nur noch. „Weißt du, was das heißt?“, will er dann wissen. „Nein, aber du brennst anscheinend darauf, es mir zu erzählen“, bemerke ich und räume die Binden, die ich nicht gebraucht habe in den Erste-Hilfe-Kasten zurück. „Er wird es seinem Vater erzählen. Er wird ihm erzählen, dass Sora schwul ist und sein Vater wird es unserem erzählen und unser Vater macht dann kurzen Prozess mit dir“, erklärt Zach. „Nein, wird er nicht. Ich werde es ihm heute sagen“, mischt Sora sich endlich ein. „WAS!?“, kommt es von mir und Soras Bruder gleichzeitig. „Ich werde es unserem Papa sagen. Er kann mich eh nicht so leiden wie dich, also wird es ihn nicht sonderlich interessieren“, vermutet mein Freund. „Oh nein, Sora, du weißt ganz genau, wie er bei Roxas reagiert hat. So leicht wird es garantiert nicht“, mutmaßt Zach und ich stimme ihm zu. Auch wenn Soras Vater mehr mit Zach unternimmt, bin ich mir trotzdem sicher, dass er Sora liebt und sich bestimmt nicht wünscht, dass er schwul ist. „Mir egal. Ich habe keine Lust mehr, mich zu verstecken nur weil ich eine für mich stinknormale Beziehung führe. Ich hab den liebsten Freund auf der ganzen Welt und das soll auch jeder wissen“, treibt mir Sora tatsächlich die Röte auf die Wangen. Ich und lieb? Ich habe mich echt drastisch verändert. Niemand hätte früher behauptet dass ich lieb bin und wenn doch, dann hätte er sich sofort eine eingefangen. „Wie du meinst. Ich unterstütze dich, egal was du tust“, spricht sich Zach sofort für Sora aus. „Ich dich natürlich auch“, stimme ich zu und küsse Sora. Wenn Zach jetzt nicht da wäre, würde er wahrscheinlich auch mehr darauf eingehen, aber mein Versuch bleibt lediglich ein Küsschen. „Gut, dass wir das jetzt geklärt haben. Ich ziehe mich kurz um, kommst du, Riku?“, fragt Sora und grinst mich merkwürdig an, was das wohl heißt? Ich folge ihm neugierig und ich verstehe sofort, dass er die Zeit bis seine Eltern von der Arbeit kommen noch ausgiebig nutzen will. „Zach ist manchmal echt anstrengend“, findet Sora, als er sich neue Klamotten aus seinem Schrank nimmt. Ich lasse mich auf sein Bett fallen. Für heute habe ich echt genug, obwohl Sora sich sehr viel mehr ausgepowert hat, als ich, bin ich trotzdem total erschöpft. „Na ja, er macht sich halt Sorgen um dich“, bemerke ich, als Sora sich breitbeinig auf meinen Bauch setzt. „Du siehst müde aus“, findet er. „Soll ich dich ein bisschen massieren?“ Häh? Meint er das ernst? Das hat mich noch nie jemand gefragt. „Würdest du das tun?“, will ich wissen. Sora lächelt sofort. „Dreh dich um, dann kann ich anfangen“, erklärt er und ich tue was er mir sagt. Oh mein Gott, warum hat er nicht früher gesagt, dass er das so gut kann? Es ist so entspannend und einfach nur geil, dass ich an manchen Stellen erfreut aufstöhnen muss. „Sora, Riku, Abendessen“, hallt irgendwann die Stimme von Soras Mama an unsere Ohren und ich stehe nur ungern auf, aber Sora ist unbarmherzig und zieht mich einfach hoch. „Soll ich es nicht lieber sagen?“, fällt mir da noch was ein. „Nein, dann sind sie auf dich sauer. Ich mache es schon, keine Sorge“, gibt Sora zurück und lässt kurz vor der Küche meine Hand los. Nachdem wir seine Mutter, seinen Vater und auch T.K. begrüßt haben setzen wir uns und essen erstmal lecker Sushi. Ich freue mich total, da es in letzter Zeit und nachdem Sora sich das für mich gewünscht hat, immer super japanische Gerichte gibt. Soras Vater regt sich zwar manchmal auf, dass ihm von dem vielen Reis langsam schlecht wird, aber er isst es trotzdem. Nach etwa einer halben Stunde sind alle fertig und Soras Vater will schon aufstehen, als er Sora anfängt zu sprechen: „Papa, Mama, ich bin schwul. Riku ist mein Freund und wir sind schon seit Japan zusammen. So, jetzt dürft ihr mich meinetwegen rausschmeißen, killen oder sonst was“ Feinfühlig, Sora, sehr feinfühlig, also so sanft hätte er es doch gar nicht sagen brauchen. Seine Eltern sehen ihn jetzt mit ungläubigen Blick an. Ab und an wandert ein Blick zu mir. „War das gerade dein Ernst?“, fragt Soras Vater irgendwann. Sora nickt und sieht ihm mit starkem Blick entgegen. Sein Dad steht auf und nimmt sich das Telefon. „Dad, was machst du?“, will Sora wissen, bekommt jedoch keine Reaktion. „Dad, was machst du?“, wiederholt Zach die Frage. „Ich rufe Soras Lehrerin an, damit man diesen Kerl da nach Japan zurück schickt“, erklärt Soras Vater nun. „WAS? Nein!“, erwidert Sora sofort, steht auf und zieht einfach den Telefonstecker raus. „SORA, treib es nicht zu weit“, macht ihn sein Vater ordentlich dumm an. „Ich treibe es nicht zu weit. Ich sage dir nur endlich, was ich fühle. Ich liebe Riku und es ist mir egal, dass er ein Junge ist“, entgegnet Sora und zieht mich zu sich. „Aber mir nicht. Ich werde solche unzüchtigen Handlungen in meinem Haus nicht dulden“, erklärt sein Dad. Ich kann gar nicht glauben, wie schnell sich das alles abspielt. Sora scheint so voller Mut und Feuer, dass ich zuerst dachte, ich bin im falschen Film. „Papa, jetzt lass das doch. Riku ist nett und er liebt Sora genauso, wie er ihn“, setzt sich jetzt auch noch Zach für uns ein. „Du weißt das? Seit wann?“, will Papa wissen. „Schon von Anfang an. Sora hat es mir gleich erzählt“, verrät Zach. „Du, wusstest du auch davon?“, wendet sich Soras Vater nun an seine Mutter. „Ja, aber Sora hat es mir nicht erzählt“, erklärt sie und zieht sofort unsere Blicke auf sich. Sie wusste es? Häh? Woher denn? „Wer denn dann? Wussten es alle außer mir?“, will Papa wissen. „Mitsu hat mich angerufen. Sora und Zach haben schon lange Kontakt mit ihm und dem Rest der Familie“, bleibt Soras Mutter ruhig, viel ruhiger als ich in der Situation bleiben könnte. „Mitsu? Dieser Mörder. Wie kann er…“, fängt Soras Papa nun an, ehe nach draußen stürmt. Mörder? Mitsu?? Was soll denn das heißen? Der Mann könnte keiner Fliege etwas zu Leide tun. „Papa, jetzt…“, versucht Sora ihn noch zurückzuhalten, doch Soras Mama funkt dazwischen. „Sora, warte, gib ihm Zeit. Das war zu viel auf einmal“, erklärt sie, steht auf und geht zu ihrem Sohn. „Aber Mama, ich mache doch nichts Unrechtes“, jammert er. „Nein, natürlich nicht, aber du kennst doch deinen Vater. Er ist sehr altmodisch“, entgegnet sie und legt ihm beide Hände auf die Schulter. „Er beruhigt sich schon wieder“, versichert sie. „Aber das mit Onkel Mitsu... ich… also… ich wollte nicht, dass du deshalb schlecht vor Papa da stehst“, erklärt Sora. „Sora, wenn ich nicht gewollt hätte, dass Papa davon erfährt hätte ich mir eine Ausrede ausgedacht, aber er muss es wissen. Ich habe nicht vor noch weiter mit meinem Bruder im Clinch zu liegen“, gibt sie zurück. „Ich hab dich lieb“, flüstert Sora, lässt meine Hand los und umarmt seine Mutter. Mann, dass sie so tolerant ist hätte ich nie gedacht. Na ja, okay, sie hat auch bei Roxas keinen Aufstand gemacht, aber beim eigenen Sohn ist es doch noch mal was ganz anderes. „Ich dich auch und jetzt erzählt mal alles, wie seid ihr zusammen gekommen, was sagen die anderen dazu, wie akzeptieren es deine Freunde?“, will seine Mutter nun wissen, wobei ich nur abfällig schnauben kann. „Soras angeblicher Freund Joe hat ihn heute mit dem Skateboard umgefahren, weil er schwul ist“, kann ich mich nicht zurückhalten und bin über die Bitterkeit in meiner Stimme selbst erstaunt. „Stimmt das? Geht es dir gut? Hast du dir irgendwas dabei getan?“, ist seine Mutter sofort in Sorge. „Nein, nur meinen Ellenbogen und mein Knie aufgeschlagen. Riku macht wieder so ein Drama draus“, regt Sora sich leicht über meine Schilderung auf. „Stimmt doch gar nicht. Es sah echt schlimm aus“, wehre ich mich. Ich hatte solche Angst um ihn und er tut es so einfach ab. „Das glaub ich dir gern. Sora untertreibt bei so was ständig, weil er nicht als Memme da stehen will“, versteht mich seine Mutter sofort und wir setzen uns wieder mit ihr an den Tisch. Danach folgt ein Verhör der härtesten Sorte. Wir müssen wirklich alles erzählen, alles was Sora bisher über unseren Japanaufenthalt verschwiegen hat und natürlich auch über die letzte Woche hier. „Mama, warum hast du eigentlich nichts dagegen?“, will Sora wissen, als wir fast zwei Stunden gequatscht haben. Darauf bin ich ja so gespannt. „Weil du mit Riku glücklich zu sein scheinst. Ich habe dich noch nie so oft lächeln oder grinsen sehen oder lachen gehört, seit er hier ist. Und dass er ein Junge ist, kann ich eben nicht ändern, außer wir sparen alle für eine OP und nennen ihn dann Rika“, spinnt Soras Mutter ein bisschen rum. „Nein, das geht absolut nich. Ich kann doch nicht a…“, will Sora schon über die Rollenverteilung reden, als ihm einfällt, wie peinlich das wohl wäre. Axels Schilderungen zufolge ist Sora jedoch gar nicht so schlecht in der aktiven Rolle. Vielleicht wäre das mal eine Überlegung wert. „Was kannst du nicht?“, möchte Zach wissen. „Das, mein lieber Bruder, erzähle ich dir, wenn du groß bist“, gibt Sora grinsend zurück und ich muss auch kichern, auch Soras Mama kann sich ein Lachen nicht verkneifen. „Mensch, schon elf? Ihr solltet euch langsam mal fürs Bett fertig machen“, erklärt sie dann. Hm, da mach ich Sora gerne fertig. „Ja, alles klar“, entgegnet mein Freund und wir gehen nach oben. Etwas später liegen wir dann in Soras weichem Bett. „Du, Stöpselchen, was hat deine Mutter gemeint?“, möchte ich leise wissen. „Wie? Gemeint? Bei was denn?“, fragt Sora. „Bei deinem Onkel und Mörder und so…“, weiß ich nicht wie ich es am besten ansprechen soll. Von Sora kommt ein tiefes Seufzen. „Das was ich dir jetzt erzähle weiß keiner außer der Familie, noch nicht mal Roxas, also bitte, behalte es für dich“, fängt mein Freund an. „Ja, tue ich“, stimme ich sofort zu. Ich möchte nur endlich wissen, was los ist. „Meine Mama war nach mir und Zach nochmal schwanger. Als sie im achten Monat war, haben wir mit ihr Onkel Mitsu besucht. Doch irgendwas ist schief gelaufen, die Wehen haben schon eingesetzt und Mitsu wollte sie ins Krankenhaus fahren. Auf dem Weg dorthin hatten sie einen Unfall. Das Auto ist auf einer Eisplatte gerutscht, Mitsu hat die Kontrolle verloren und ist in einen Gartenzaun gefahren. Mama wurde dabei nicht schwer verletzt, aber das Baby. Man konnte es ihr nur noch tot entfernen“, erzählt Sora ruhig und kaum hörbar. Wow, das ist ja schrecklich, aber wie kann man Mitsu dann einen Mörder nennen? Er hat doch nur versucht zu helfen, er kann ja wohl nichts für die Eisplatte. Das ist doch echt idiotisch, so eine Reaktion ist in der ersten Phase des Schocks möglich, aber doch nicht noch Jahre danach. „Ich verstehe deinen Vater nicht“, gestehe ich. „Ich kann es teilweise. Er hat sich das Kind so sehr gewünscht. Es sollte ein Mädchen werden, sie sollte Carly heißen, ihr Kinderzimmer war schon fertig und dann kommt so ein dummer Zufall und alles ist dahin. Aber das er meinen Onkel dafür verantwortlich macht, finde ich unter aller Kanone“, erklärt Sora. „Da kann ich dir nur zustimmen“, antworte ich. „Riku, hast du was dagegen, wenn wir jetzt schlafen? Der Tag war anstrengend“, findet er plötzlich. „Nee, hab ich nich. Gute Nacht, Stöpselchen“, hauche ich ihm noch einen Kuss auf die Lippen. „Nacht, bad boy“, antwortet er bereits verschlafen und ich fasse es nicht, als er tatsächlich innerhalb von einer Minute eingeschlafen ist. Ich, hingegen liege noch lange wach und denke über Soras Vater nach. Wenn er Mitsu einen Mörder nennt, wie nennt er dann mich, der seinem Jungen die Unschuld genommen hat, der ihn zu unzüchtigen Handlungen verführt hat, der ihn küsst, knutscht, mit ihm kuschelt und auch mit ihm schläft? Ich sollte mir den Begriff lieber nicht vorstellen. Kapitel 48: Der schwule Tisch ----------------------------- Kapitel 43: Der schwule Tisch Soras POV Am nächsten Morgen sehe ich Papa nur, als er gerade das Haus verlässt und zur Arbeit geht. Er würdigt mich keines Blickes und auf mein „Guten Morgen“ erwidert er auch nichts. Scheint so, als hätte ich mit meinem Geständnis allerlei angerichtet. Seufzend gehe ich mit Riku in die Küche, wo wir Mama, Zach und T.K. begrüßen. Zumindest Mama ist ganz normal und geht mit Riku völlig super um. „Habt ihr heute nach der Schule was vor?“, fragt sie, als wir fast fertig sind. „Bis jetzt noch nicht, vielleicht gehen wir skaten“, antworte ich. „Schon wieder?“, möchte ich leise wissen, als seine Mutter nach draußen gegangen ist. „Wir können auch was anderes machen. Kendo gibt’s hier nich, aber wie wäre es, wenn wir…“, fange ich an, doch es fällt mir echt nichts ein. Ich skate eben nur. „Sora, ihr könnt einkaufen gehen oder ins Kino oder essen. Sei mal ein bisschen ideenreicher, sonst läuft Riku dir noch weg“, mischt Zach sich großkotzig ein. „Ja, ja, such du dir erstmal ne Freundin“, bin ich nicht gerade nett und fange mir sogleich einen Klaps von Riku ein. „So was kannst du doch nicht sagen“, ermahnt er mich. „Ich weiß, tut mir Leid, Zach“, entschuldige ich mich reumütig. Was ist auch in mich gefahren? Wäre Riku nicht so ran gegangen, hätte ich jetzt auch noch keinen Freund. Manchmal bin ich echt ein Idiot. „Macht nichts, großer Bruder“, versichert Zach und räumt dann seinen Teller ab. Wir tun es ihm gleich und etwas später sind wir auf dem Weg zur Schule. „Sora, ich muss nachher mal mit dir reden“, teilt mir Roxas sofort mit, als wir ihn und Axel an der Kreuzung treffen. Jake und Shingo haben sich uns schon bei Jakes Haus angeschlossen. „Ist was passiert?“, will ich wissen. „Ja, aber ich möchte es gerne mit dir alleine bereden“, erklärt mein bester Freund ernst. Wow, Roxas und ernst sein. Das ist ja merkwürdig. Er ist doch sonst für jeden Spaß zu haben. „Okay“, stimme ich etwas verwirrt zu und wir setzen unseren Weg fort. An der Schule angekommen erlebe ich diesmal die Demütigungen am eigenen Leib. Es ist echt total blöd zu hören, dass du ja so unnormal bist, nur weil du Jungs magst. Manche Leute haben wirklich null Toleranz. Seufzend lasse ich mich auf meinen Stuhl im Klassenzimmer fallen. „Wie habtn ihr das so lange ausgehalten?“, möchte ich wissen. „Tja, wir haben eben ein dickes Fell“, gibt Axel grinsend zurück, als unser Lehrer kommt und der Unterricht beginnt. Er vergeht heute zum Glück schnell und bald ist schon Mittagspause. Nachdem wir unser Essen gekauft haben, ziehen Roxas und ich uns erstmal an einen leeren Tisch zurück. „Hast du deinem Dad erzählt, dass du schwul bist?“, möchte Roxas ohne Umschweife wissen. „Ja, woher weißt du das?“, frage ich überrascht. „Er war gestern bei uns. Er hat mir allerlei Sachen an den Kopf geworfen, von wegen, ich hätte dich verführt und dir die Sache mit dem Schwulsein eingeredet. Sora, es tut mir Leid, aber ich hatte echt Angst vor ihm. Hätten Axel und mein Dad ihn nicht aufgehalten, hätte er mich wahrscheinlich geschlagen“, erzählt er mir die Horrorstory überhaupt. Scheiße, ey, was stellt Papa nur an. Traurig und angestrengt stütze ich meinen Kopf an die Hand meines angewinkelten Armes. „Was hat er nur für ein Problem?“, flüstere ich beschämt. Wie soll ich Roxas Eltern noch einmal ohne Scham entgegen treten? „Es tut mir so Leid, dass er so etwas tun wollte“ „Sora, nein, das soll es nicht. Ich wollte es dir nur sagen, dass du weißt, dass er gar nicht damit zurecht kommt. Ihr müsst irgendwas tun“, rät er mir. „Und was? Er wird weder meine Orientierung, noch meine Beziehung akzeptieren“, gebe ich zurück und versuche etwas zu essen. Doch ich bekomme es nicht runter, kaue immer wieder darauf herum. Dass Papa sich so dermaßen quer stellen würde, konnte ich doch nicht ahnen. „Er wird es müssen. Ich bin mir sicher, dass er dich liebt, auch wenn er es nicht immer zeigt. Wie wäre es, wenn du mal mit Kairis Eltern redest. Ich denke zu ihnen, hat er das beste Verhältnis und auf sie wird er auch hören“, hat Roxas einen Einfall. Kairis Eltern waren immer sehr lieb zu mir. Neben dem Bruder meiner Mutter und seiner Frau, sind sie meine Lieblingsverwandten. Ich hoffe nur, dass sie mich auch noch mögen, wenn sie von Riku erfahren. „Einen Versuch ist es wert“, stimme ich zu. „Es klappt bestimmt“, ist Roxas guter Dinge und schenkt mir ein strahlendes Lächelnd. „Ja, sicher“, stimme ich ebenfalls lächelnd zu. „Wollen wir zu den anderen?“, möchte mein bester Freund dann wissen und ich bejahe. Als wir bei unseren Freunden ankommen albern sie bereits herum und lassen sich von den vernichtenden Blicken, die hauptsächlich vom Skatertisch kommen, nicht beirren. „Sora… kann ich mich mit hier her setzen?“, steht plötzlich auch Zach neben mir. Was? Ich glaube ich höre nicht richtig. „Bist du dir im Klaren, was das für deine Sportlerfreunde bedeutet?“, will ich wissen. „Ja, aber ich fühle mich bei euch einfach wohler“, erklärt Zach verlegen. „Na, komm, dann setz dich“, zieht Riku ihn einfach nach unten auf die Bank, ehe er mich auf seinen Schoß manövriert. Ich grinse ihn an und küsse ihn. Ach, ist das genial es einfach zu tun, ohne darüber nachzudenken, wie es ankommt. Seine Lippen fallen immer wieder auf meine, sind wie magisch angezogen und können nicht mehr davon lassen. Einen Moment später dringt er bereits mit seiner Zunge in meine Mundhöhle ein und beginnt ein Spiel. „Ist euch schon aufgefallen, dass wir einen neuen Tisch gegründet haben?“, fragt Jake dann. „Ja, den schwulen Tisch. Die Erneuerung unserer Highschool“, antwortet Roxas stolz. „Schön, dass ihr mich auch dazu zählt“, beschwert Zach sich und ich muss kichern. „Jetzt weißt du mal, wie du bei den anderen ankommst“, gebe ich zurück. „Ha, ha“, erwidert mein Bruder beleidigt. „Ach, komm schon, du weißt, wie es gemeint ist“, mischt Riku sich ein. „Ja, ich weiß“, entgegnet Zach grinsend und isst munter seine Spagetti. Riku verwickelt mich unterdessen wieder in einen Kuss, er scheint alles, was wir bisher in der Schule versäumt haben, aufholen zu wollen. Na ja, mir solls recht sein. Die Ekelausrufe der anderen Schüler höre ich schon gar nicht mehr. „Also, wisst ihr, ihr habt ein Zimmer für so was“, hallt Roxas Stimme an mein Ohr, als Riku beinahe mein T-Shirt hochgezogen hätte. Mann, ist mir heiß. „Ich muss das hier in der Schule noch ausnutzen. Ich weiß ja nicht, was Soras Vater heute alles mit mir anstellt. Er wollte mich schon gestern rausschmeißen“, erklärt Riku. „Rausschmeißen? Hat er euch erwischt?“, fragt Jake. „Nein, Sora hats ihm gesagt“, gibt Riku stolz zurück. Wow, hab ich ihm damit so sehr imponiert? „Echt? Sora, er hat dir doch den Kopf abgerissen oder?“, wendet sich Jake an mich. „Wie du siehst, ist mein Kopf noch da, also „Nein“. Er war nich so sehr auf mich sauer, wie auf Riku. Ich scheine anscheinend total unschuldig zu sein“, erkläre ich, woraufhin Axel sofort einen Lachanfall bekommt. „Dann, liebes Unschuldslamm, solltest du jegliche Geschichte über deinen Geburtstag auf ewig in deinem Gedächtnis begraben“, rät er mir und meine Wangen werden warm. „Was war denn an deinem Geburtstag?“, will Zach sofort wissen. „Das, erzählen wir dir, wenn du erwachsen bist“, erwidert Riku grinsend und wieder bekomme ich einen Kuss. „Hey, ich bin nicht gar nicht so unbewandert, wie ihr immer denkt“, wehrt mein Bruder sich. „Ach ja? Hast du irgendwas am Laufen?“, will Roxas wissen. Zach wird tatsächlich rot. Er hat doch nicht wirklich ne Freundin und erzählt mir nix davon. Also da wäre ich ja mal total enttäuscht. „Also, ich muss jetzt zum Sport. Bis später“, verabschiedet er sich so schnell es geht, nimmt sein Tablett und bringt es in Überschallgeschwindigkeit zurück, ehe er die Mensa verlässt. „Na, Sora, teilt ihr jetzt doch nicht mehr alles miteinander?“, fragt Roxas mich. „So wie es aussieht nicht. Warum erzählt er mir denn nichts von seiner Freundin?“, wundere ich mich. „Vielleicht is es ihm einfach peinlich oder sie is so hässlich, wie die Nacht finster. Keine Ahnung, du wirst es schon noch erfahren“, beruhigt Riku mich nicht im Geringsten. Selbst wenn seine Freundin keine Schönheit ist, ich wäre der Letzte, der sie deswegen verurteilt. Schließlich bin ich selbst auch kein Model. Wir essen unterdessen zu Ende, ehe wir zu den letzten beiden Unterrichtsstunden aufbrechen. Als ich zu Hause versuche Zach noch mal auf seine vermeintliche Freundin anzusprechen blockt er nur ab oder verlässt einfach das Zimmer. Es ist echt merkwürdig. „Wollen wir nachher ins Kino?“, schlägt Riku vor, nachdem wir mit Zach Basketball gespielt haben. Auch hier, hat er sich total zurückgehalten. Wir haben ihn haushoch geschlagen, obwohl wir beide den Sport überhaupt nicht beherrschen. „Du kannst ja deine Freundin mitbringen“, fügt er an meinen Bruder gewandt noch hinzu. „Ich hab keine Freundin“, wehrt er sich zum ersten Mal gegen unsere Vermutungen. „Was denn dann? Eine Affäre? Also, Zach, ich kann dir nur sagen, das ist echt aufregend“, erzählt Riku. „So ein Quatsch, ich hab auch keine Affäre. Kann ich mal mit dir alleine reden, Riku?“, fragt mein Bruder dann. Was? Er will mit Riku reden und mit mir nicht? Hallo? Ich bin sein Bruder? Mich kennt er schon sein Leben lang und Riku noch nicht mal zwei Wochen. „Ähhh, sicher“, entgegnet mein Freund genauso verwirrt, wie ich und die beiden gehen in die Garage, während ich alleine zurück bleibe. Ich frage mich echt, was das jetzt soll? Was weiß Riku denn, was ich nicht weiß? Das einzige wo er sich besser auskennt, ist Sex, ja, ganz eindeutig, das ist sein Gebiet. Aber was hat das nun wieder mit Zach zu tun? Er hat doch wohl niemanden geschwängert, oder? Nein, so viel Verantwortung traue ich ihm dann doch zu. Ich spinne ganz schön rum. Währenddessen kommt meine Mutter nach Hause. „Na, wo hast du denn die anderen beiden gelassen?“, fragt sie sofort. „Die haben ein Männergespräch in der Garage“, gebe ich grummelnd zurück. Ich will jetzt endlich wissen, was sie reden. „Und du bist nicht dabei? Das ist ja komisch“, findet Mama, während sie den Kofferraum des Wagens aufmacht. „Finde ich auch“, stimme ich zu und gehe zu ihr, um die Einkaufstüten mit ins Haus zu tragen. „Vielleicht ist es ja eine Überraschung für dich“, vermutet Mama. „Nein, ganz bestimmt nicht. Ich hatte ja erst Geburtstag und Überraschungen sind nicht Rikus Ding“, erkläre ich, als wir auspacken. „Weißt du schon, was Papa angestellt hat?“ „Nein, was meinst du?“, will sie wissen. „Er war gestern bei Roxas zu Hause und hat gemeint, wegen ihm wäre ich schwul geworden und solche Sachen in der Art. Roxy meinte, er war ziemlich wütend und… na ja… also, nichts gegen Papa… aber Roxas meinte, er wäre aggressiv geworden, wenn sein Vater und Axel ihn nicht aufgehalten hätten“, erzähle ich leise. Mama steht der Schreck ins Gesicht geschrieben. Das hätte sie ihm wohl auch nicht zugetraut. „Wir müssen unbedingt mit ihm reden“, erklärt sie. „Ja, aber Roxas hatte eine Idee. Wenn wir Kairis Eltern um Hilfe bitten klappt es vielleicht eher. Papa hat immer auf Kairis Dad gehört“, berichte ich von dem Einfall meines besten Freundes. „Dein Roxy macht wirklich gute Vorschläge“, findet Mama lächelnd. „Ich rufe ihn nach dem Essen mal an“ „Wen denn?“, will Zach wissen, als er mit Riku in die Küche kommt. „Das ist unser Geheimnis. Riku und du habt ja auch welche vor Sora“, erwidert Mama zickig und überrascht mich. Schön, dass sie zu mir hält. „Du bist schon ein kleines, eifersüchtiges Stöpselchen“, bemerkt Riku grinsend und küsst mich auf die Wange. Ich verschränke nur meine Arme. „Ich darf ja wohl eifersüchtig sein, wenn mein Bruder meinen Freund, als Gesprächspartner vorzieht“, gebe ich zurück. „Ach, Sora, Zach hat mir nichts Schlimmes gesagt. Wenn du willst erzähl ichs dir“, flüstert Riku mir zu. „Wirklich?“, möchte ich mit strahlenden Augen wissen. Ich darf es erfahren, juhuuuu. „Ja, aber deiner Mum nich“, klärt Riku mich auf. „Mama, muss ich dir noch was helfen?“, wende ich mich an meine Mutter. „Verschwindet schon, ihr zwei“, scheucht sie uns aus der Küche. Ich gehe mit Riku in mein Zimmer, wo wir es uns in der Hängematte gemütlich machen. „Also, was ist mit Zach?“, will ich wissen. „Na ja, unsere Vermutungen waren richtig. Er ist vergeben“, antwortet er. „WAS? Aber wieso? Ist seine Freundin denn so schlimm, dass er es verschweigen musste?“, frage ich. „Das ist der Punkt. Seine Freundin ist keine Freundin, sondern ein Freund“, klärt er mich auf. Was? Bitte? Zach ist auch schwul? Ich glaube, ich drehe durch. „Das ist jetzt ein Witz, oder? Zach steht doch nicht auf Jungs“, kann ich es nicht fassen. „Doch, sein Freund heißt Jay und ist Yamatos Nachbar. Deshalb ist er am Wochenende auch so früh zu eurem Cousin“, erzählt Riku. Aber warum durfte ich das jetzt nicht wissen? Das hätte Zach mir auch sagen können. „Und warum musste er zuerst mit dir darüber reden?“, erkundige ich mich dann. „Weil etwas vorgefallen ist. Gestern nach der Schule, als wir im Skatepark waren, war Zach bei Jay. Und Jay wollte mit ihm schlafen. Zach wollte noch nicht und sein Freund war deshalb ein bisschen beleidigt, hat sich aber dann wieder beruhigt. Zach hingegen war ziemlich unruhig deswegen. Er dachte, wenn er nicht mit ihm schläft, dass er sich dann von ihm trennt. Da er wusste, dass ich mit dir auch warten musste, wollte er von mir wissen, ob es schlimm für mich war zu warten, bis du soweit warst“, klärt Riku mich nun ganz und gar auf. Ach so ist das. Die Beiden scheinen schon ziemlich weit zu sein, wenn Jay schon diesen großen Schritt wagen wollte. Kapitel 49: Gewitter -------------------- Kapitel 44: Gewitter Soras POV „Wie lange geht das schon zwischen den beiden?“, frage ich. „Ein halbes Jahr“, antwortet Riku und ich bewege mich so energisch, dass wir beide aus der Hängematte fallen. Ein halbes Jahr? Ein halbes Jahr? Und ich habe nichts von alledem mitbekommen? Hab ich vielleicht Scheuklappen auf den Augen? Wie konnte mir das entgehen? „Sora, würde es dir was ausmachen, von meinem Gesicht runterzuklettern?“, fragt Riku plötzlich und erst jetzt bemerke ich, dass er ja noch unter mir liegt. Den Sturz aus der Hängematte habe ich kaum mitbekommen. Das bin ich schon gewöhnt und außerdem waren meine Gedanken sonst wo. „Ähhh, ja, klar“, gebe ich nun mit erwärmten Wangen zurück und setze mich neben ihn. „Aber warum hat Zach mir nie etwas gesagt? Ich hätte, es ihm doch niemals übel genommen?“ „Sora, du solltest das am Besten verstehen. Er hatte einfach Angst vor den Reaktionen. Wenn ich an euren Dad denke, kann ich ihn ziemlich gut verstehen“, erwidert Riku. Gut, er hat ja Recht, wenn Papa schon bei mir so an die Decke geht, was passiert dann wenn sich sein Star outet? Und, oh mein Gott, was sagen wohl seine Sportler dazu? Zach wird es noch schwerer in der Schule haben, als ich. Bei mir ist keiner meiner Skater in der Klasse, Zach hingegen hat fast das gesamte Basketballteam. „Sora, wie wäre es, wenn du das jetzt einfach vergisst und später mit deinem Bruder redest. Wir sollten viel lieber die Zeit genießen, in der wir alleine sein können“, findet Riku, zieht mich zu sich und schon liegen seine Lippen auf meinen. Es stimmt ja, was er sagt, ich sollte es genießen jetzt auch völlig frei hier mit ihm rummachen zu können. Immer wieder fallen seine Lippen auf meine. Seine Hände wandern über meinen Körper, ziehen mir mein T-Shirt langsam immer höher, während sich unser Kuss zu einem Zungenkuss weiter entwickelt. Ich will Riku schon auch ausziehen, als er den Kuss völlig abrupt abbricht. „Sora… dein Dad“, erklärt er. „Häh? Aber er weiß es doch schon, also was willst du denn?“, frage ich perplex. Ich kapiere überhaupt nicht, wie er in einer solchen Situation von meinem Vater anfangen kann. „Er steht direkt hinter dir, du Schlaukopf“, gibt er zurück und ich drehe mich erschrocken um. Mist, verdammter, Papa ist wirklich da. „Erstaunlich wie sehr dich meine Ablehnung verletzt“, bemerkt er, während ich mein Shirt wieder zurecht rücke. Hm, es klingt nicht sauer, aber auch nicht traurig, irgendwie sehr monoton halt. „Von dir bin ich Ablehnung ja schon gewohnt“, erwidere ich prompt. Oh Mann, Sora, halt einfach deine Klappe, wenn nur Müll rauskommt. Wenn ich ihn noch mehr reize, will er mich wahrscheinlich auch noch loswerden. „Ach ja?“, fragt er nun. „Ja, du hast mich nie beim Skaten unterstützt, egal wie viele Preise ich gewonnen habe, was für dich zählt, ist nur Zach. Deshalb verstehe ich auch nicht, dass du so ein großes Trara machst, nur weil ich schwul bin. Sonst interessiere ich dich doch auch nicht“, antworte ich mutig. Wieder denke ich mir, dass ich es lieber hätte lassen sollen. „Das ist doch Unsinn. Ich unterstütze dich genauso, wie Zach“, versichert sein Vater. „Das stimmt doch gar nicht. Sag mir mal, welchen Platz ich beim letzten Tournier hatte“, fordere ich. „Na erster natürlich, du bist immer erster“, erklärt Papa. „Vorne und hinten, total falsch. Ich habe mich im ersten Durchlauf verletzt. Ich hab zwar noch weiter gemacht, bin aber dann nur 15ter geworden“, stelle ich klar. Das sollte er doch wenigstens wissen, schließlich bin ich noch zwei Wochen danach gehumpelt und meine Schrammen hat man ja auch gesehen. „Dann wars eben mal der 15te“, tut er die ganze Sache jetzt ab. „Bei Zach weiß ich auch nicht alles“ „Das stimmt auch nicht. Alle seine Termine stehen am Kalender und wir MÜSSEN alle zu seinen Spielen kommen, egal ob wir wollen oder nicht. Du warst nur einmal da, um mir beim Skaten zuzusehen“, kann ich jetzt gar nicht mehr aufhören. Vielleicht hätte ich die ganze Sache nicht so anstauen lassen sollen. Jetzt bricht wirklich alles aus mir heraus. „Wenn du möchtest, dann komme ich auch mit“, erklärt er, aber darüber kann ich nur lachen. „Ich hab dich jedes Mal gefragt, aber du meintest, dass du arbeiten musst. Zufällig immer an den Samstagen, an denen ich ein Tournier hatte. Papa, ich bin nicht blöd, ich weiß schon, auf welchen Platz ich bei deinen Kindern stehe. Ich bitte dich nur um eins, lass mich mein Ding machen, dann kommen wir uns nicht in die Quere. Weißt du, ich habe noch Verwandte, die mich sofort aufnehmen würden, wenn du mich, meiner Orientierung wegen aus der Familie ausschließen würdest“, erkläre ich und merke sofort, dass das ein Fehler war. „Du drohst MIR? Sora, ich bin immer noch dein Vater und bestimme über dich, so lange du unter meinem Dach wohnst“, erwidert er. „Dann ziehe ich eben aus. Mitsu und Ukyo würden mich sofort willkommen heißen“, stelle ich klar. „Die Beiden also. Ich wusste doch, dass dir irgendjemand den Floh ins Ohr gesetzt hat“, ist Papa wieder mal auf dem völlig falschen Dampfer. Die Idee ist mir erst gekommen, nachdem er so krass reagiert hat. „Den Floh hat ihm niemand ins Ohr gesetzt…“, fängt Riku jetzt an. „MISCH DICH NICHT EIN!!!“, wird Papa zum ersten Mal heute laut und hat damit wohl Rikus Nerv getroffen. Er springt sofort auf und stellt sich meinem Vater entgegen. Oh, oh, wenn das gut ausgeht, fress ich nen Besen. „Und ob ich mich einmische. Sehen Sie nicht, wie Sie Sora kaputt machen. Er will sogar ausziehen, nur weil Sie ihn nicht so akzeptieren können wie er ist. Was ist so schlimm daran schwul zu sein?“, will Riku wissen, als ich auch aufstehe und mich neben Riku stelle. „Es ist unnormal. Es passt nicht in die Gesellschaft und ich werde es nicht dulden“, erwidert Papa. „Unnormal? Bis gestern waren wir beide noch völlig normal für Sie und wir waren trotzdem schon schwul. Also wie kann es unnormal sein? Sora wird es schwerer in der Gesellschaft haben, wenn er offen schwul ist, das is schon klar, aber er kämpft sich durch, da bin ich mir sicher“, traut mir Riku mal wieder irre viel zu. Also meinetwegen kann ich auch verdeckt schwul sein, ich will nur, dass Papa mich so nimmt, wie ich bin. „Du bist dir sicher? Wie lange kennst du Sora? Fünfeinhalb Wochen? Ich kenne meinen Sohn und ich weiß, dass er bei der kleinsten Anstrengung aufgibt“, ist mein Vater wirklich sehr nett. Langsam aber sicher, artet das aus. Riku kichert unterdessen. „Sora und bei der kleinsten Anstrengung aufgeben? Ich weiß ja nicht, welchen Sora Sie kennen, aber der, den ich kenne, der ist stark, sagt seine Meinung und lässt sich von anderen nichts sagen. Und wenn er so schnell aufgeben würde, warum kämpft er dann gerade um Ihre Anerkennung?“, fragt Riku. „Das ist mir egal. Es gibt Abendessen, also runter jetzt mit euch beiden und zwar getrennt“, verlangt Papa. Ich glaube, Riku und ich hatten gerade einen völlig identischen Gedanken. Unsere Finger verflechten sich sofort ineinander und wir laufen an Papa vorbei, wobei ich ihn noch anremple. Das lasse ich mir sicher nicht gefallen. Ich dachte eigentlich, das er kommt um sich mit mir zu vertragen und dann so was? „Ihr haltet Händchen? Dann lief es wohl gut mit Papa“, freut sich Mama sofort, als wir in die Küche kommen. „Das ist zur Demonstration“, gebe ich zurück und setze mich mit Riku an den Tisch. „Ihr habt wieder gestritten?“, will Zach wissen, der schon auf seinem Stuhl sitzt. „Oh ja, Papa hat jeglichen Verstand verloren“, erwidere ich wütend, ehe Riku etwas sagen kann. Wenn er jetzt mal loslegen würde, könnten wir wahrscheinlich gleich die Flucht antreten. „Gibt’s heute wieder diesen japanischen Mist?“, fragt mein Vater, als er in die Küche kommt. „Das ist kein Mist, sondern Sushi und es schmeckt gut“, antwortet Riku. Toll jetzt hab ich es geschafft, dass auch er mit meinem Dad auf Kriegsfuß steht. Kapitel 50: Gewitter Nummer 2 ----------------------------- Kapitel 45: Gewitter Nummer 2 Rikus POV So ein ignorantes, bescheuertes, komplett blödes Arschloch, wie Soras Vater hat die Welt echt noch nicht gesehen. Zuerst spielt er sich großmächtig auf, dass er Sora in und auswendig kennt, dann macht er ihn total runter und dann sollen wir noch nicht mal Händchen halten. „Gibst du mir mal die Platte, Zach?“, will ich wissen, da das Sushi bei Zach steht. Sein Vater sieht ihn sofort streng an. Will er Zach jetzt den Kontakt mit uns verbieten? Den sollte man echt einweisen. Sora steht unterdessen ziemlich lärmend auf, holt die Platte selbst und pfeffert sie mir vor den Teller. „Danke, Stöpselchen“, gebe ich zurück und nehme mir Sushi. „Und wie war euer Tag?“, unternimmt Soras Mutter einen verzweifelten Versuch um so was wie ein Tischgespräch zustande kommen zu lassen. Leider antwortet keiner darauf. „Unser Spieleabend fällt heute wohl flach“, stellt sie dann fest. „Na ja, wir können immer noch Doktorspiele machen“, schlägt Sora prompt vor und ich muss grinsen. Wenigstens seinen Humor hat er bei dem Ganzen nicht verloren. Auch Zach kichert, ehe er wieder mit einem Blick seines Vaters gestraft wird. Was will der Alte denn? War doch ein ganz normaler Witz. Das Essen nenne ich echt mal trostlos, so stelle ich es mir bei den Skatern vor. Wir sind schon fast fertig, als Sora wohl noch Hunger auf Reis hat und von Zach die Schüssel verlangt. „Zach? Kann ich mal den Reis haben?“, wiederholt mein Freund noch mal, da sein Bruder keinerlei Reaktion gezeigt hat. Ich kann mir schon vorstellen warum, sein Vater durchbohrt ihn fast. Also langsam wird das echt blöd. „Oh Mann, du, Idiot, selber nen Freund haben und vor Papa so kuschen“, murmelt Sora, während er sich den Reis selbst holt. Ich bin mir sicher, es war nicht für die Allgemeinheit bestimmt, aber leider hat sein Vater echt gute Ohren. „Was war das?!“, will er wissen und hält Sora so energisch fest, dass ihm die Schüssel aus der Hand fällt und klirrend auf dem Boden zerbricht. „Mein Reis“, jammert Sora sofort. „Der Reis ist mir scheißegal. Was hast du gerade gesagt?“, fragt sein Papa so verlangend, dass er nur die Wahrheit sagen kann. Sora entscheidet sich dazu zu schweigen. „SORA!? Jetzt sprich!“, fordert er noch mal, als sich Soras Mutter einmischt. „Lass doch den Jungen, wenn er nichts sagen will. Du kannst ihn zu nichts zwingen“, erklärt sie und ich bin ihr echt dankbar dafür. Hätte der Alte noch weiter gemacht, hätte ich für nichts mehr garantieren können. „Und ob…“, fängt sein Vater jetzt an, wird aber von Zach unterbrochen. „Papa, lass Sora los“, höre ich zum ersten Mal so etwas wie einen Befehl aus seinem Mund und das auch noch gegen seinen Dad. Es wird interessant werden, da bin ich mir sicher. Aber er gehorcht echt, die Hand um Soras Arm löst sich und er holt den Besen, um den Reis und die Schüssel zu beseitigen. „Also Zach, was hat er gesagt?“, will sein Papa wissen. „Er meinte, dass ich ein totaler Idiot bin, weil ich selber einen Freund habe und trotzdem so vor dir kusche und ich finde, er hat Recht“, muss ich dabei fast lachen. Zach ist echt genial. Sein Dad sitzt völlig starr da, kein Ton entweicht seinen Lippen und sein Gesicht ist ein einziges Entsetzen. „Wirklich, mein Junge? Den muss ich auch mal kennen lernen, willst du ihn nicht mal einladen?“, schlägt Soras Mutter sofort vor. Ach, ich liebe sie. „Es kommt mir nicht noch eine Schwuchtel ins Haus. Reichen schon die Beiden“, erklärt sein Vater und deutet auf Sora und mich. Wie bitte? Und Zach? Ist er wohl nicht schwul? Kann er nicht schwul sein? Wird es ihm jetzt verboten. „Jungs, geht doch mal bitte auf eure Zimmer. Wir haben einiges zu klären“, werden wir dann tatsächlich hinaus geschickt. Zach und Sora wollten zwar unbedingt bleiben, aber ihre Mutter war unbarmherzig. Kapitel 51: Kuscheln -------------------- Kapitel 46: Kuscheln „Ob sich das heute mal aufklärt?“, fragt Sora mich, als wir kuschelnd in seinem Bett liegen. Er und Zach tun mir echt Leid. Dass sie so einen Vater haben, haben sie echt nicht verdient. Sie bräuchten jemanden, der sie so nimmt wie sie sind, so jemanden wie ihre Mutter. „Ich hoffe es für euch, aber ich glaube nicht daran“, entgegne ich. „Das is so doof. Ich hasse Papa, echt“, gibt mein Freund sauer zurück, als es an die Decke klopf. „Sora… Riku… darf ich hochkommen oder seid ihr beschäftigt?“, hören wir Zachs Stimme. Sie hört sich ganz schön kläglich an. Er heult doch nicht etwa oder? Sora steht sofort auf und lässt die Treppe runter. Einen Moment später kommt Zach mit T.K. hoch. Sora hatte wohl seinen Hund auch total vergessen. „Sie streiten die ganze Zeit… Sora… meinst du, sie trennen sich wegen uns… dann sind wir Schuld…“, jammert Zach, als er schließlich zwischen mir und Sora im Bett liegt, T.K. am Fußende. „Zach, die trennen sich schon nicht. Ich bin mir sicher, dass sie sich lieben, als mach dir keine Sorgen“, beruhigt Sora ihn und streichelt über seine Wange. „So lange wir zusammenhalten ist doch eh alles gut, oder?“ „Ja… Sora… es tut mir Leid, dass ich es dir so lange verschwiegen habe… ich war irgendwie total gehemmt… sorry…“, entschuldigt er sich dann, doch Sora scheint längst vergessen zu haben, wie sauer er war, als er es erfahren hat. „Schon okay, ich habs den anderen ja auch nicht gleich erzählt. Wo hast du Jay eigentlich kennen gelernt?“, will ich wissen. „Ich hab ihn schon oft gesehen, als ich bei Yamato war, aber mir war ja immer bewusst, dass ich auf Mädchen stehe, eigentlich. Dann hat Yamato mich mal aus Spaß mit in einen Schwulenclub genommen. Wir wollten testen, wie viele Leute mich da anmachen. Na ja, es waren viele. Irgendwie hab ich es genossen, ich werde zwar in der Schule auch umgarnt, aber da sind es irgendwelche Trottel, die etwas von meinem Ruhm abhaben wollen. Aber die Typen in dem Club wollten mich, meinen Körper zumindest, leider wollte ich ihren nicht, deshalb sind ein paar von denen echt aufdringlich geworden. Ich wusste echt nicht, was ich machen sollte, ich habe Yamato verloren und wehren konnte ich mich gegen die ganzen Leute auch nicht. Dann hat mich plötzlich jemand zu sich gezogen und hat gemeint, ich wäre sein Freund und würde mich irgendjemand anfassen, dann wäre er schneller unter der Erde, bis er bis drei zählen könnte. Die Typen sind weg und ich war alleine mit Jay. Ich dachte, er wollte auch nur Sex, aber er hat sich den ganzen Abend um mich gekümmert. Na ja und danach haben wir uns öfter getroffen und sind irgendwann auch zusammen gekommen“, erzählt Zach stolz. Er scheint seinen Freund echt gern zu haben. Wie süß. „Ist er auf unserer Schule?“, fragt Sora dann. „Nein, er geht auf Westhigh“, antwortet sein Bruder. „Und wie alt ist er? Wie sieht er aus? Jetzt mach doch nicht alles so spannend“, fordert Sora. „Er is 17 und echt süß. Warte, ich hab ein Foto von uns“, fällt ihm plötzlich ein und er zieht sein Handy aus der Hosentasche. „Das is er“, zeigt er uns dann das Bild. Hm, ich muss sagen, Zachs Geschmack gefällt mir. Jay hat blonde, total verwuschelte Haare, haselnussbraune, treuherzige Augen und ist sonnengebräunt. „Sieht aus, als wäre er ein Surfer“, findet Sora. „Nö, ganz falsch. Er spielt Schach“, verrät Zach uns, als es unten laut rumpelt. „Habt ihr das auch gehört? Wollen wir nicht mal runter?“, frage ich. Ich meine, nicht das Soras Vater noch im Affekt irgendwie aggressiv reagiert und zuschlägt oder so. „Nein, wir hatten schon einmal eine solche Situation. Wenn wir runter gehen, schicken sie uns einfach wieder hoch“, erklärt Zach. „Welche Situation war es denn das letzte Mal?“, möchte ich wissen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es schon einmal so krass war. „Als Mama ihr Baby verloren hat und Papa den Kontakt zu unseren Verwandten abgebrochen hat“, antwortet Sora. Oh, stimmt, diese Situation scheint auch ganz schön schlimm gewesen sein. „Meint ihr, Mama schafft das?“, fragt Zach leise. „Ja, Zach, Mama ist stark, sie wird Papa schon überzeugen“, ist sich Sora sicher und streichelt seinem Bruder durch die Haare. Ich habe sie noch nie so innig miteinander gesehen. Es ist schön, dass sie so füreinander da sein können, es erinnert mich total an meine Schwester. Ein plötzliches Kichern von Sora lässt mich aufhorchen, habe ich nen Witz verpasst? „Was ist denn so lustig?“, will Zach wissen. „Ich musste an meinen Geburtstag denken. Damals war ich derjenige, der in der Mitte lag“, gibt Sora grinsend zurück. Er ist echt doof, wie kann er in einer solchen Situation an unseren Dreier denken? Na gut, so toll wie es war, kann man es nicht so schnell vergessen. „Wie… Moment mal… habt ihr zu dritt miteinander geschlafen? Axel, Riku und du?“, fällt der Groschen endlich und Sora nickt. „Oh mein Gott, Sora, so was hätte ich dir gar nicht zugetraut“, ist Zach erstaunt. „Die Beiden haben mich auch total dazu genötigt“, will er sich jetzt rausreden. „Ja, sicher. Du bist abgegangen wie ne Rakete, als du Axel gefickt hast“, erwidere ich und Sora läuft knallrot an, während sich Zachs Augen vor Überraschung weiten. „Du hast Axel??? Das hat der doch nie und nimmer mit sich machen lassen“, bemerkt Zach. „Doch, er hatte ne Wette verloren und ich nen Wunsch frei“, klärt Sora auf. „Und wie wars?“, ist sein Bruder nun neugierig. „Einmalig. Es ist so genial, wenn zwei Leute dich begehren und sich nach dir verzehren. Ich hab mich richtig gut gefühlt“, verrät mein Freund stolz. Ja, das hat man gemerkt. „Und wie ist Sex normal?“, wird es langsam aber sicher zu einer Art Aufklärungsstunde. „Gut, sehr gut. Also Riku weiß genau wo er mich küssen muss und verwöhnen muss, damit ich ihm verfalle. Und es ist so geil, wenn du deinem Höhepunkt immer näher kommst und die Verbindung zwischen dir und deinem Freund immer intensiver wird. Wenn du dann kommst, ist es Erleichterung pur“, drückt Sora es wirklich… offen aus. Hatte er in Japan nicht noch die größten Probleme so mit ihm zu reden? „Und bei dir, Riku? Du bist ja aktiv, nehm ich an“, wendet er sich jetzt an mich. „Fantastisch. Ich liebe es Sora zu liebkosen und in ihn einzudringen. Es ist das schönste Gefühl wenn ich ihn um mich herum spüre“, erkläre ich. „Vielleicht sollte ich trotzdem mit Jay schlafen“, spielt Zach nun mit dem Gedanken. „Also ich kann dir nur empfehlen sicher zu sein“, bemerkt Sora. „Ach, treib es einfach so oft wie du willst. Sex kann man nie genug haben“, rate ich ihm und fange mir einen Schlag mit dem Kissen ein. „Hör auf ihm so was zu sagen. Sonst wird er noch wie du und denkt nur an Sex“, beschwert sich Sora. Ich will schon etwas sagen, als Zach anfängt zu lachen. Es ist irgendwie cool, dass er das jetzt noch kann. Ich finde es erstaunlich, er muss doch auch total fertig sein. Als sein Lachen langsam verklingt, verflechtet er seine Hände mit unseren. „Vielen Dank, euch beiden“, flüstert er leise und lächelt uns entgegen. Er ist ja so süß, das haben er und Sora auf jeden Fall von ihrer Mutter. Es dauert nicht mehr lange und wir sind so eingeschlafen. Kapitel 52: Der Morgen danach ----------------------------- Kapitel 47: Der Morgen danach Rikus POV Als ich am nächsten Tag aufwache ist es gerade mal 5:00 Uhr früh, aber Sora schaut mir schon aus wachen Augen entgegen. „Hey“, flüstert er. „Bist du schon lange wach?“, möchte ich wissen. „Nee, 10 Minuten vielleicht. Wollen wir mit T.K. raus?“, fragt er und ich nicke. Wir schleichen uns leise aus dem Bett, Zach schläft noch tief und fest. T.K. hingegen lungert schon an der Treppe. Nachdem wir uns noch umgezogen haben sind wir nun mit Soras Hund unterwegs. Diesmal sogar Händchen haltend. „War ganz schön viel Aufregung gestern“, bemerkt Sora, nachdem wir eine ganze Weile schweigend nebeneinander hergelaufen sind. „Ja, das kommt schon fast an meine Familie ran“, finde ich. „Ich hoffe Mama hat das jetzt mal geklärt“, gibt Sora zurück. „Na ja wir haben immer noch die Möglichkeit auszuziehen“, erkläre ich. „Nein, Papa wird es jetzt anders sehen. Wenn Zach auch schwul ist, bringt das erstmal sein ganzes Weltbild durcheinander. Für ihn sind Schwule doch kleine, schmächtige, mädchenhafte Jungs, so wie ich eben“, antwortet Sora. „Mhm, ich bin also klein, schmächtig und mädchenhaft. Das hat mir noch nie jemand gesagt“, ziehe ich das Ganze noch ins Lächerliche. „Du bist nicht sein Sohn. Auf dich achtet er gar nicht“, klärt Sora mich auf. „Dein Dad ist echt kompliziert“, gebe ich zurück. „Ich weiß“, seufzt er, als er anscheinend einen super Einfall hat. „Los, wir gehen zurück und machen für Mama Frühstück, weil sie sich so für uns eingesetzt hat“, strahlt er mich so sehr an, dass ich fast erblinde. Sofort ruft er T.K., der einige Meter vor uns gelaufen ist, zu uns und wir machen uns auf den Heimweg. Bei Sora angekommen scheucht er mich durch die ganze Küche, ich glaube so viel wie an diesem Morgen habe ich noch nie in der Küche gemacht. Als wir schließlich fertig sind ist es halb sieben und wir haben noch Zeit um zu duschen. „Meinst du, sie ist schon unten? Oh Mann, ich freu mich total auf ihr Gesicht“, ist Sora schon voller Vorfreude, als wir das Bad verlassen. Ich will gerade was sagen, als Zach uns verschlafen entgegen kommt. „Dein Wecker ist der schlimmste Albtraum“, findet er. Ja, wo er Recht hat. Es ist zwar ein Radiowecker, aber Sora hat ihn so eingestellt, dass zuerst ein Pfeifton und erst wenn man drauf drückt das Radio angeht. Wegen diesem Ton bin ich auch aus dem Bett gefallen. „Tja“, grinst Sora nur, während Zach ins Bad geht und wir nach unten. „Morgen, ihr zwei. Wer ist für das hier verantwortlich?“, will Mama wissen, als wir in der Küche ankommen und sie fröhlich am Tisch sitzt. Anscheinend ist Soras Überraschung total gut angekommen. „Riku und ich“, entgegnet mein Freund und wir setzen uns an den Tisch. „Dann muss ich euch beiden ein ganz großes „Danke“ sagen. Dieses Frühstück war wirklich meine Rettung“, erklärt sie. „Passt schon. Du hast uns ja gestern auch verteidigt“, macht Sora sich klein. „Wo ist Papa eigentlich?“ „Schon weg. Er meinte, er muss gründlich über alles nachdenken“, ist es nicht Mama, sondern Zach der antwortet. „Du hast mit ihm geredet?“, wundere ich mich. Wenn ich hätte wetten müssen, mit welcher Person sein Vater auf keinen Fall redet, dann wäre es Zach gewesen. „Na ja, was heißt geredet. Er war stinksauer, als er mich oben in Soras Bett gefunden hat. Dann meinte er, er muss weg und nachdenken“, erzählt Zach. Das ist doch so blöd, als hätten wir was mit Zach gemacht. Was macht es schon, wenn er zusammen mit uns in einem Bett schläft? Sora gibt nur einen genervten Laut von sich, ehe er anfängt zu frühstücken. „Zach, bringst du deinen Freund nun eigentlich mal mit?“, will seine Mutter wissen, während wir alle essen. „Hm… also ehrlich gesagt… ich möchte es noch nicht… ich finde es irgendwie komisch, dass ich ihn mitbringe, obwohl ihr doch genau deshalb im Clinch liegt“, erklärt Zach. „Aber ein Foto hast du doch wenigstens oder?“, gibt sich seine Mutter nicht ganz geschlagen. „Klar, hier das is Jay“, entgegnet Soras Bruder und gibt seiner Mum sein Handy. „Ist er jünger als du?“, fragt sie sofort. „Nein, er ist schon 17 und er geht auf die Westhigh. Ach, ich weiß, wo wir ihn auf neutralen Boden treffen können. Er hat am Samstag ein Schachturnier. Wenn du möchtest, kannst du ja da mitkommen“, bietet Zach an. „Ich will auch“, erklärt Sora sofort. „Ihr könnt ihn auch heute schon sehen. Er holt mich von der Schule ab“, verrät er und Sora verschluckt sich beinahe. „Echt? Dann zeigst du den anderen, dass du schwul bist?“, möchte mein Freund wissen. Das würde mich jetzt auch mal interessieren. „Das überleg ich mir bis heute Nachmittag“, antwortet er grinsend und nimmt sein Handy wieder. „Ich empfehle es dir dringend. Es ist total befreiend“, schwärmt Sora. „Dann hattest du trotzdem Schwierigkeiten in der Schule. Ich wusste es“, mischt sich seine Mutter ein. „Warum hast du nie was gesagt?“ „Mama, ich bin doch keine fünf mehr. Außerdem ist es total peinlich, wenn ich dir erzählen muss, dass die anderen mich fertig machen“, erklärt Sora. „Außerdem wollte ich auch mal was alleine schaffen“ „Wie gut das geklappt hat, hat man gesehen“, bemerke ich und mein Freund macht ein unglückliches Gesicht. „Du weißt doch, dass es mir Leid tut. Ich wollte eben meine Clique nicht verlieren“, entgegnet er. „Dann hast du jetzt keine Freunde mehr?“, will Soras Mutter wissen. „Doch, natürlich. Zach, Kairi, Roxas, Jake, Shingo und Naminé. Ich bin gar nicht allein“, versichert er und seine Mutter scheint beruhigt. Schließlich frühstücken wir zu Ende und machen uns auf den Weg zur Schule. Sora scheint ganz normal, kein Wort fällt über den gestrigen Abend, aber ich bin mir sicher, dass er sich heute mit Roxas verkrümeln wird. Die Beiden sind nun mal beste Freunde, deshalb finde ich es auch okay. Soras Skater geben heute auch irgendwie Ruhe, aber was ich erstaunlich finde ist, dass sich beim Mittagessen tatsächlich ein paar Teamkollegen von Zach mit zu uns setzen. Anscheinend hat Zach mehr echte Freunde als er glaubt, jetzt muss er nur noch das Ereignis nach der Schule meistern. Und dieses steht ihm jetzt bevor. Schon als ich und Sora die Schule verlassen sehe ich Jay. Er ist mit dem Auto da, an dem er gerade echt lässig lehnt. Sofort stupse ich Sora an und nicke in die Richtung von Zachs Freund. „Oh Mann, ist der süß. Verschwinde, Riku, sofort, ich will allein mit ihm sein“, gibt Sora grinsend zurück. „Wer is das denn?“, will Roxas wissen. „He, he, das ist Zachs Freund“, verrate ich. „Und was ist daran… nein, er ist auch schwul?!“, fragt Roxas völlig fassungslos. „Ja“, antwortet Sora total stolz, als Zach an uns vorbei stürmt. „JAY“, freut er sich und springt seinem Freund in die Arme. Okay, er hat sich wohl dazu entschlossen zu sich zu stehen. Die beiden küssen sich sofort innig und total romantisch. Oh Gott, sind die süß. „Komm, ich stell dir meinen Bruder und seine Freunde vor“, zieht er ihn dann mit zu uns. „Das ist Sora und Sora das ist Jay“, macht er uns bekannt. „Und das ist Riku sein Freund. Das ist Roxas, Soras bester Freund und das ist Axel…“, wird daraus dann ein wahrer Marathon. „Die Namen kann ich mir nie und nimmer merken“, bemerkt Jay grinsend, als er alles angehört hat. „Ich übe mit dir“, versichert Zach. „Was macht ihr jetzt? Habt ihr was Bestimmtes vor?“, möchte Sora wissen. „Na ja, zuerst setzen wir euch bei uns daheim ab, wenn ihr wollt und dann gehen wir shoppen“, erzählt Zach. „Echt? Nehmt ihr uns mit?“, will Sora wissen. „Sora, ich glaub die Beiden wollen lieber alleine sein“, bekommt er mal wieder nichts mit. „Ach, so, ja, dann eben so. Aber mitnehmen könnt ihr uns ja“, gibt er sich dann damit zufrieden. Wir verabschieden uns von den anderen und lassen uns von Jay nach Hause fahren. Kapitel 53: Zu Hause -------------------- Kapitel 48: Zu Hause Rikus POV Nachdem wir dann Hausaufgaben gemacht haben, liegen wir nun am Pool. Wie kann es nur jeden Tag so warm sein? „Soraaaaaa, es ist soooo heiß“, meckere ich. „Dann geh doch in den Pool und kühl dich ab“, empfiehlt er mir. „Oder, wir machens so“, spüre ich plötzlich was Kaltes an meinem Rücken. „Scheiße, was war das denn?“, will ich wissen und drehe mich um. „Ein Eiswürfel“, grinst er mir entgegen, steht auf und kniet sich nun über mich. Grinsend nimmt er den Eiswürfel zwischen die Zähne und wandert zu meiner Brust. Ich ziehe scharf die Luft ein. Mist, ist das genial. Sora zieht feuchte Spuren, neckt meine Brustwarzen mit dem Würfel, in dem er immer wieder kurz darüber wandert. Ich keuche, kralle mich an die Lehnen der Liege und genieße Soras Behandlung. Er macht weiter, ist nun bei meinem Bauch, als er den Eiswürfel gegen seine Lippen tauscht. Mhmmm, gut das seine Eltern beide arbeiten und Zach auch nicht da ist. „Sora, Riku, seid ihr zu Hause?“, hören wir dann plötzlich die Stimme von Soras Mutter. Wenn man vom Teufel spricht. Das gibt’s doch jetzt nicht. Bin ich denn so gestraft? Na ja, zum Glück war ich noch nicht zu erregt. Sora klettert unterdessen von mir herunter. „Wir sind am Pool“, gibt mein Freund Bescheid. „Und, wie war die Schule?“, fragt Soras Mama, als sie zu uns kommt. „Gut. Zachs Freund ist übrigens nett und total süß“, erzählt Sora gleich. „Wisst ihr wo die Beiden sind?“, will sie wissen. „Ja, sie sind shoppen gegangen“, antworte ich. „Na gut, dann will ich auch nicht weiter aufhalten. Macht weiter mit was auch immer“, erwidert sie und ich muss grinsen. Wenn sie wüsste zu was sie uns grade auffordert. „Und? Machen wir da weiter, wo wir aufgehört haben?“, frage ich Sora nachdem seine Mutter weg ist. „Nein, Riku, Mama ist doch da. Stell dir mal vor, sie kommt raus und erwischt uns“, erwidert er sofort. Ich will gerade etwas antworten, als seine Mutter erneut ruft. „Sora, Roxas ist am Telefon“, erklärt sie und trägt uns den Hörer her. „Ja“, meldet Sora sich. „Hm… ja… ich muss mal fragen…“, erklärt er. „Hast du Lust mit Axel und Rox heute ins Kino zu gehen?“, will Sora von mir wissen. „Wenn du magst, dann ja“, entgegne ich. „Okay“, antwortet er grinsend und gibt Roxas Bescheid. Danach gehen wir ins Haus und fragen Soras Mutter ob das Kino in Ordnung geht. Sie ist zwar nicht dagegen, aber besonders erfreut, dass wir weggehen scheint sie auch nicht. Vielleicht denkt sie, dass wir es nach der ganzen Geschichte mit Soras Papa erstmal langsam angehen sollten. Ich sollte wirklich nicht mehr an bestimmte Leute denken, denn genau in diesem Moment kommt Soras Vater in die Küche. Keine Begrüßung, kein Blick für uns, nichts, absolut nichts. Nur seine Frau begrüßt er, wenigstens etwas. „Mama, kann ich nachher eigentlich das Auto haben?“, will Sora wissen, als sein Dad gerade wieder aus der Küche ist. „Das Auto? Dürfte ich mal erfahren, was du vor hast?“, war er wohl trotzdem noch nicht allzu weit weg. „Schön, dass wir wieder miteinander reden“, gibt Sora zurück. Soras POV „Wohin willst du?“, wiederholt Papa, ohne auf meinen Satz zu reagieren. „Weg“, entgegne ich. „Wohin, Sora?“, bohrt Papa. „Geht dich gar nichts an“, bin ich nicht gewillt ihm irgendwas zu sagen. „SORA…“, fängt Papa laut an, als Mama ihr Messer sehr geräuschvoll weglegt. „Könntet ihr vielleicht endlich aufhören zu streiten? Langsam reicht es mir“, beschwert sie sich und geht einfach aus der Küche. „Super, was wir da angerichtet haben“, seufze ich und lasse mich auf einen Stuhl fallen. Jetzt hat sich Mama auch noch aufgeregt. Die Situation zurzeit ist echt scheiße, aber Mama ist die letzte, die darunter leiden sollte. „Wir? Hättest du einfach geantwortet, wäre nichts passiert“, erwidert Papa. „Müsstest du nicht alles wissen, wäre auch nichts passiert“, entgegne ich. „Wisst ihr was toll wäre, wenn ihr nicht streitet und stattdessen mal nachseht, wo eure Mutter beziehungsweise Frau ist und wie es ihr geht“, rät Riku, ehe Papa noch was erwidern kann. „Misch du dich nicht in Sachen ein, von denen du nichts verstehst“, kann sich Papa nicht darauf einlassen. „Komm, Riku, sehen wir nach ihr“, nehme ich Rikus Hand und wir gehen hoch zum Schlafzimmer meiner Eltern. „Mama, bist du da? Dürfen wir rein?“, frage ich, als ich geklopft habe. Von drinnen kommt keine Antwort. „Geh einfach rein“, empfiehlt mein Freund mir und ich öffne die Tür. Mama sitzt auf dem Bett und sie betrachtet eines unserer Fotoalben. „Mama? Es tut mir Leid, dass ich wieder mit Papa gestritten habe“, erkläre ich, als ich mich zu ihr setze. Riku wartet vor der Tür, er meinte, es wäre zu persönlich. Mama lacht leise. „Hier, sieh mal. Es war noch alles so okay“, zeigt sie mir ein Bild, auf dem wir einen Freizeitpark besuchen. Damals waren wir alle richtig happy, der Tag war einfach genial. „Manchmal finde ich es schlimm, dass sich alles so sehr verändert“, antwortet sie. „Ach Mama, ich bin doch immer noch der Gleiche. Der kleine, süße, Skaterstreber. Nun hab ich eben gemerkt, dass ich schwul bin, aber was solls? Ich bleibe immer Sora“, versichere ich. „Das weiß ich doch, Sora. Trotzdem ist es schwer, wenn Papa so reagiert und ihr nur noch streitet“, erklärt Mama und blättert um. Wieder kichert sie und auch ich muss lachen. Ein Halloweenbild, ich als Darth Vader und Zach als Yoda. Der Helm war viel zu schwer und ich konnte ihn kaum tragen und Zachs Ohren sind immer verrutscht. Es war so lustig. „Ich verspreche dir, dass ich mich ganz doll bemühe und Zach macht es auch. Aber mit Papa musst du reden“, gebe ich zurück. „Papa ist sehr stur“, bemerkt Mama. „Hast du es schon mal bei Kairis Dad versucht?“, frage ich und Mama schüttelt den Kopf. „Das mache ich nachher. Lässt du mich noch ein bisschen allein?“, fragt sie dann. „Na klar“, stimme ich zu und stehe auf. „Sora… könntest du das Essen vielleicht weiter machen?“, will Mama wissen, als ich bei der Tür bin. „Sicher“, stimme ich lächelnd zu, als mir was einfällt. Dafür werde ich Papa jetzt einspannen. Ich stürme durchs Haus. „Riku, komm mit“, hole ich ihn aus meinem Zimmer und ziehe ihn mit mir nach unten. Im Wohnzimmer finde ich den, den ich gesucht habe. „Papa, wir machen Essen“, erkläre ich sofort, als wir eintreten. „Ich mache…“, fängt er an, doch ich unterbreche ihn. „Ich hab eine Idee. Wir machen so etwas wie einen Vertrag. Wir streiten nicht mehr vor Mama, im Gegenzug halte ich mich mit Riku zurück, wenn du dabei bist und du versuchst zu akzeptieren, dass Zach und ich schwul sind“, erzähle ich von meinem Vorhaben. Papa schaut mich ungläubig an. „Du willst mit mir verhandeln, dass ich so was in meinem Haus dulde?“, fragt Papa und deutet auf Rikus und meine Hand, die eng miteinander verschlungen sind. „Nein, ich will nicht, dass es Mama schlecht geht, deshalb sollten wir wenigstens ein bisschen aufeinander zu gehen“, erkläre ich. Im Moment komme ich mir wirklich erwachsener als Papa vor. Ich versuche wenigstens etwas zu tun, damit sich die Situation ändert, aber er muss natürlich einen auf stur machen. „Mama geht es nicht schlecht“, beteuert er. „PAPA, jetzt mach doch endlich mal die Augen auf. Mama hat an der Situation zu knabbern, genauso wir alle, aber du willst es nicht sehen. Ich bin so erwachsen und bemühe mich um eine Lösung und ich will ja noch nicht mal, dass du begeistert davon bist, dass ich auf Kerle stehe, aber du solltest wenigstens sagen können, dass es okay ist“, probiere ich es noch mal. Mein Vater sieht mich durchdringend an, könnten Blicke töten, wäre ich wahrscheinlich schon umgefallen. „Wir können es versuchen“, stimmt Papa, nach einigen Minuten zu. „Kommst du dann mit kochen?“, frage ich und Papa nickt tatsächlich. „Wir machen den Salat und du das Fleisch, okay?“, biete ich an. „Was hat Mama denn vorbereitet?“, will Papa wissen. „Steaks und Salat“, antworte ich. „Dann geht es okay“, entgegnet er und macht sich an die Arbeit. Es ist seltsam, obwohl ich mich bemühe irgendwie mit meinem Vater in Kontakt zu treten, es klappt nicht. Er blockt sofort ab und gibt kurze Antworten. Na gut, ich hab nicht erwartet, dass wir uns jetzt sofort super verstehen, aber zumindest miteinander reden könnten wir. Noch schlimmer ist es, wenn Riku irgendeinen Vorschlag macht, anstatt darauf zu reagieren, setzt er nur einen bösen Blick auf, bleibt aber vollkommen stumm. Schließlich sind wir gerade fertig, als Zach zur Tür herein kommt. „Hallo“, begrüßt er uns fröhlich und stellt seine Schultasche und einige Einkaufstüten neben dem Tisch ab. „Ihr kocht zusammen?“ „Ja, wir haben so was wie ein Abkommen“, erkläre ich, während Riku nur seine Augen verdreht. Papas böser Blick wird noch härter, als er ohnehin schon ist. Das Zach schwul ist, scheint ihm noch mehr zu zusetzen. „Wo ist Mum?“, will mein Bruder dann wissen. „Oben, du kannst ihr Bescheid geben, dass wir essen“, antwortet Riku und stellt den Salat auf den Tisch. Zach verschwindet aus der Küche und ein paar Minuten später kommt er mit Mama zurück und wir beginnen zu essen. „Das Fleisch habt ihr ja punktgenau hinbekommen? Hast du das gemacht, Sora?“, fragt Mama. „Nein, Papa“, entgegne ich lächelnd. „Papa? Du hast mit den beiden gekocht?“, wundert sie sich sofort. „Ja, wir haben uns teilweise vertragen“, erklärt er. „Das finde ich wunderbar“, bemerkt Mama und küsst Papa auf die Wange. Jaaaah, ich habs geschafft. Die Beiden nähern sich an, ich bin eben doch genial. „Und Zach, wie war dein Tag?“, will Mama dann wissen. „Gut, Schule war super und ich hab coole neue Klamotten gefunden“, verrät Zach lächelnd. „Zusammen mit Jay“, fügt er noch leise hinzu und linst zu Papa. Der isst nur weiter, kein Kommentar, kein Blick, rein gar nichts. Ich bin mir sicher diese Ignoranz tut Zach mehr weh, als auch nur die geringste Reaktion. „Die kannst du uns ja nachher mal zeigen“, schlägt Riku vor. „Gerne. Was habt ihr gemacht?“, will Zach wissen. „Hausaufgaben, dann waren wir am Pool und dann haben wir Essen gemacht. Nachher gehen wir noch mit Roxas und Axel ins Kino“, erzähle ich. „Echt? Schade, wenn ich nicht noch Hausaufgaben hätte, wäre ich mit“, erklärt er. „Ein anderes Mal vielleicht. Können wir eigentlich das Auto haben?“, frage ich nun noch mal bei Mama. „Ja, der Schlüssel hängt am Brett“, antwortet Mama. „Danke“, entgegne ich lächelnd. Der Rest des Essens ist noch trostloser, als gestern. Ich frage mich echt, wie das noch weiter gehen soll. Ständiges Schweigen, offensichtliche Ablehnung und immerwährende böse Blicke? Soll das unsere Zukunft sein? Kapitel 54: Im Kino ------------------- Kapitel 49: Im Kino Soras POV „Riku, bist du fertig?“, will ich wissen, nachdem ich mich umgezogen habe und Riku noch im Bad ist. „Ja, sofort“, entgegnet er und ich gehe zu ihm. Ich staune erstmal, Riku mit Zopf, hmm und dann noch die Piercings, echt sexy. Er kämmt gerade noch seinen Pony, als ich meine Arme um ihn schlinge. „Das steht dir echt ausgezeichnet“, lobe ich ihn. „Findest du?“, fragt er, legt den Kamm weg und dreht sich zu mir. „Au, ja“, stimme ich zu und lege meine Lippen auf seine. Das hätte ich schon so lange gebraucht. Zärtlich und sinnlich küsst er mich, streicht an meinem Körper entlang und legt seine Hand an meinen Nacken. Schließlich lässt er seine Zunge wandern, dringt in meine Mundhöhle ein und stupst meine Zunge an. Ich stupse zurück und schon bald entbrennt ein Zungenspiel, das Riku für sich entscheidet. „Es ist so schrecklich“, finde ich, als wir uns lösen und kuschele mich an ihn. „Und ich dachte, immer ich küsse gut“, witzelt Riku und auch ich muss grinsen. „Du bist echt doof“, finde ich und schaue ihm in die Augen. „Ach, Sora jetzt mal ernsthaft. Mach dir doch nicht so viele Gedanken. Wir stehen das durch“, erklärt er und küsst mich auf die Wange. „Und jetzt sollten wir los“ Ja, da hat er wohl total recht. Es ist schon dreiviertel acht und wir wollen uns um acht beim Kino treffen. Ich nehme seine Hand, hole noch den Autoschlüssel und dann geht es los. Ich mag Autofahren zwar, aber ich muss mich noch so furchtbar konzentrieren. Na ja, wir schaffen es ohne Unfall und noch rechtzeitig zum Kino, also war es doch okay. „Hey, ihr zwei“, begrüßt Roxas uns, als wir bei ihm und Axel ankommen. „Na, alles klar?“ „Ja, geht so“, entgegne ich. „Is was passiert?“, fragt Axel sofort. „Nee, Papa hat nur ein bisschen Stress gemacht, aber das bin ich ja schon gewohnt“, tue ich die ganze Sache ab, während wir ins Kino gehen und unsere Karten kaufen. Transformers ist ja jetzt nicht so mein Lieblingsfilm, aber ich musste dringend raus und da kam Roxas Anruf ganz recht. „Magst du Popcorn oder was anderes?“, fragt Riku mich. „Mhmmmmm…“, lass ich meinen Blick über die Süßigkeiten wandern. „M & Ms mit Nüssen“, wähle ich dann und Riku kauft eine große Tüte Popcorn für sich und M & Ms für mich. Dann gehen wir in den Kinosaal. „Wollen wir Freitag ausgehen?“, will Roxas wissen, als wir auf unseren Plätzen sitzen? „Wohin denn?“, frage ich. In Clubs kommen wir doch eh noch nicht rein und Partys bei Freunden können wir ja erstmal abschminken. „Hm, ihr könnt zu mir kommen. Wir können nen Film gucken und was trinken. Ich weiß, das seid ihr nicht gewohnt, aber hier is es eben schwieriger mit den Clubs“, erklärt Roxas. „Na ja, hört sich doch gar nicht schlecht an. Wann sollen wir da sein?“, reagiert Riku gar nicht mit Ablehnung oder so. Ich dachte, er würde sich erstmal total lustig drüber machen, aber wieder mal hat er mich überrascht. „Mhmmm, wollt ihr mit essen?“, erkundigt mein bester Freund sich. „JA“, kommt es sofort von uns beiden. Es ist wohl wirklich so, dass wir beide nicht gerne zu Hause sind. „Dann um sechs. Wenn du magst, dann kannst du Zach und seinen Freund mitbringen. Vielleicht sollten wir Shingo und Jake auch noch einladen“, schlägt Roxas vor. „Ja, ein richtig geiler, schwuler Männerabend“, freut Axel sich grinsend, als die Werbung anfängt. Riku hat sein Popcorn schon fast leer. Wie geht das denn? „Ich bin süchtig danach“, erklärt er, als er meinen Blick bemerkt und Axel und Roxas noch die Details für unseren Abend besprechen. „Und ich dachte, du bist süchtig nach mir“, gebe ich zurück. „Du kommst gleich, nach Popcorn“, entgegnet Riku grinsend, stellt seine Popcorntüte weg und zieht mich auf seine Beine. „Wir brauchen nen Pärchensitz. Warum haben wir daran nicht gedacht?“, erkundigt er sich, ehe seine Lippen auf meinen liegen. Es ist wirklich erstaunlich wie gut das tut. Hauptsache ich kann meine Probleme vergessen und Spaß haben. Riku wandert an meinem Shirt hinab, schon bald fühle ich seine Hand auf meiner nackten Haut und seine Zunge an meinen Lippen. Fröhlich lasse ich ihn ein und spiele mit seiner Zunge. Er zieht mein Shirt immer höher und vermehrt so meine Lust nur noch. Wir können es doch nicht im Kino treiben. Nein, nein, nein, Riku muss aufhören, sonst passiert noch etwas. „Riku, bitte…“, keuche ich gedämpft. „Wirst du heiß auf mehr?“, will er grinsend wissen, löst sich kurz von mir, nur einen kurzen Moment später meinen Hals zu küssen. „Ja… bitte… Riku… hier geht’s doch nicht…“, erkläre ich. „Na ja…“, gibt er zurück. „NEIN, Riku, wirklich nicht“, lehne ich klipp und klar ab und er löst sich tatsächlich. In Japan hätte er wohl noch weiter gemacht, aber mittlerweile habe ich ihn doch gut erzogen. „Muss ich eben das Popcorn nehmen“, gibt er schließlich zurück, nimmt die Tüte wieder und fängt an zu essen. Ich bleibe auf seinen Beinen sitzen und mache mich nun über meine M & Ms her. „Gefällt dir der Film?“, fragt Riku nach ungefähr ner halben Stunde. „Geht so. Ich mag Action nich so, aber der Kerl is schnuckelig“, bemerke ich. „Ja und sein Hintern is auch nich zu verachten“, pflichtet Riku mir bei. Ja, da hat er Recht. „Meinst du, es gibt nen Porno mit dem?“ „Das ist Shia LeBouf, nich Paris Hilton“ erkläre ich grinsend Aber ein Porno mit dem, wäre bestimmt einmalig. „„Eine Nacht in Shia“ hört sich auch ziemlich doof an“, bemerkt Riku. „„Eine Nacht in Sora“ gefällt mir tausendmal besser“ „Den könnten wir mal drehen“, erwidere ich und Riku ist sofort Feuer und Flamme. „Ist das dein Ernst?“, fragt er. „Ja, ich meine, was mache ich denn, wenn du wieder in Japan bist?“, will ich wissen. „Und welche Location wählen wir? Dein Zimmer? Dein Baumhaus? Die Küche?“, plant er schon. „Na ja, also wir müssen es schon öfter aufnehmen. Mit dem Baumhaus und der Küche bin ich einverstanden. Mein Zimmer ist viel zu gewöhnlich. Wie wäre es irgendwo in der Schule? Vielleicht in der Umkleide oder in der Dusche“, fällt mir was ein. „Sora? Bist du krank? Du willst das wirklich machen?“, kann Riku es nicht fassen. „Natürlich, am Besten legen wir gleich morgen los“, bin ich voller Tatendrang. „Ich liebe dich“, entgegnet er nun und ich fühle seine Lippen erneut an meinen. Obwohl wir eigentlich mit Roxas und Axel hier sind, scheinen die inzwischen vollkommen nebensächlich. Ich muss diese Zweisamkeit einfach genießen, denn obwohl es zu Hause jetzt jeder weiß, fühle ich mich dort mehr als unwohl. „Wollen wir heute hier übernachten?“, fragt Riku, als wir uns nach einer halben Ewigkeit wieder voneinander lösen. „Nein, wir haben ein Zimmer“, erkläre ich und wir folgen wieder dem Film. Natürlich nicht für lange, unser Geknutsche nimmt fast kein Ende. Erst als auch der Film zu Ende ist, lösen wir uns für länger, da wir aus dem Saal müssen. „Ihr habt das Kino ja echt genossen“, stellt Axel fest, als wir in der Kinovorhalle sitzen und noch was trinken. „Ja, mussten wir. Zu Hause bei Sora ist es schwer im Moment“, erklärt Riku. „Dein Dad macht wohl doch mehr Probleme, als du zugeben willst“, bemerkt Roxas. „Na ja, sagen wir so. Ich komme damit einigermaßen zurecht und ich muss mich eben mit ihm arrangieren. Ich denke für Zach ist es schlimmer. Er ist die Ablehnung von Papa überhaupt nicht gewohnt. Heute beim Essen haben die kein Wort miteinander gesprochen“, erzähle ich. „Er hat sich zwar nichts anmerken lassen, aber ich glaube, er war ziemlich enttäuscht darüber“ „Dein Vater reagiert doch auch total über. Wenn ihr schwul seid, is es eben so und fertig. Roxys Eltern sehen es doch auch locker“, bemerkt Axel. „Roxys Eltern waren schon immer anders“, gebe ich nur zurück und denke an seine Mutter und seinen Vater. Wie kann man sie wohl am Besten beschreiben? Aufgeschlossen? Sehr, sehr, sehr, sehr aufgeschlossen? Wahrscheinlich bräuchte man noch tausendmal das Wort „sehr“ um ihnen gerecht zu werden. Sie haben nie irgendeinen Hehl aus Themen wie Sex, Liebe und Freunde bzw. Freundinnen gemacht. Mit ihnen konnte man über alles reden, hätte ich solche Eltern, hätte ich nie Angst gehabt, dass sie was gegen meine Orientierung haben. „Ich weiß. Weißt du noch, wie peinlich es mir immer war“, erinnert mich Roxas. Ja, als wir in die Pubertät gekommen sind, lautet die erste Frage, wenn ich mit zu ihm bin, ob wir schon ne Freundin haben, wie weit wir mit ihr gegangen sind, ob wir wissen, wie man verhütet und, und, und. Von meinen Eltern konnte ich so was nie erwarten, sie hätten mich wahrscheinlich aufgeklärt wenn ich volljährig geworden wäre. „Die Fragen waren auch immer spitze. Ich weiß noch, einmal saßen wir beim Abendessen und dein Papa ganz plötzlich „Sagt mal, Jungs, habt ihr euch schon einen runtergeholt?“ Wir waren beide so was von rot, mehr ging gar nicht“, erwidere ich und muss gleich darauf lachen. Diese Szene hat sich fest in meinem Gedächtnis verankert. Besonders weil sein Dad uns nach dem Essen auch noch Tipps geben wollte, wie man es am Besten macht. „Was hast du denn für Eltern?“, staunt sogar Riku. „Na ja, sie sind eben sehr offen“, entgegnet Roxas. „Wo arbeiten sie denn?“, will er dann wissen. Oh, auf die Reaktion bin ich jetzt aber voll gespannt. „Na ja, Mama ist Sekretärin und Papa dreht Pornos“, antwortet Roxas völlig ruhig, aber Riku verschluckt sich furchtbar an seiner Cola. „Was?“, krächzt er, nachdem er sich einigermaßen beruhigt hat. „Na, Pornos kennst du doch, oder?“, erkundigt sich Roxas. „Ja, ich weiß doch was es ist. Aber das ist doch nicht wahr, oder?“, bekommt er es nicht in seinen Kopf. „Doch, klar. Soll ich dir mal einen mitbringen?“, schlägt Roxas vor. Hm, eigentlich gar keine schlechte Idee. Ich hab noch nie einen gesehen und in Japan hat Axel uns ja dann dazwischen gefunkt. „Nein, aber mal ne Frage. Habt ihr dann ne Kamera, die wir uns ausleihen können?“, denkt Riku sofort an unsere Privatproduktion. „Ne Kamera? Ja, klar, habt ihr was vor?“, will Roxas wissen. „Ja, Sora und ich drehen uns nen Privatporno“, erzählt Riku stolz, wobei meine Wangen warm werden und Axel anfängt zu kichern. „Der war echt gut“, findet er. „Ich glaube, das war kein Witz“, bemerkt Roxas und Axel hört auf zu kichern. „Quatsch, das war ein Witz, stimmts?“, wendet er sich an uns. „Nein, war es nicht. Wir brauchen beide was, wenn wir den anderen nicht sehen können, also, warum sollten wir uns Filmchen mit anderen Kerlen ansehen, wenn wir genauso gut eins mit uns haben können?“, frage ich mutig und Axel denkt kurz nach. „Die Idee ist gar nicht schlecht. Roxas wollen wir nicht auch so was machen?“, erkundigt er sich dann. „Klar, Sora und Riku können ja die Kamera führen und wir machen das bei ihnen“, schlägt mein bester Freund vor. „Was? Kamera führen? Dann guckt ihr ja zu“, fällt mir auf. „Na ja, wie wollt ihr denn sonst nen Porno drehen? Ihr braucht nen guten Kameramann und dann müssen wir uns auch noch Locations suchen. Ein bisschen planen müsst ihr das schon“, findet Roxas. „Und ich hab schon die perfekte Story für euch. Zwei Austauschschüler verlieben sich ineinander, müssen aber immer aufpassen, dass sie der verrückte Vater des einen nicht erwischt“, steuert auch Axel noch was bei. Hey, das kommt mir irgendwie bekannt vor. „Aber müsst ihr unbedingt zugucken?“, frage ich. „Ja, Sora, wenn wir die Kamera an lassen, immer wenn ihr beschäftigt seid und dann rausgehen, haben wir doch nicht Gewissheit, dass wirklich alles drauf ist, außerdem brauchen wir doch Nahaufnahmen und das alles“, klärt Roxas mich auf. „Außerdem was ist schon dabei? Mit Axel hast du es doch eh schon getrieben und ich habe dich und Riku auch schon nackt gesehen, also sollte es doch nicht so schlimm sein. Aber weißt du was, wir können ja in Papas Studio, dann hast du wenigstens schon mal Ruhe vor deinem Vater“ Was? Er hat Riku nackt gesehen? Hab ich irgendwas verpasst? „Aber dein Dad wird auch nicht da sein, klar?!“, ist Riku sogar auch mal was peinlich. „Nein, auf keinen Fall. Ich kann die Sachen schneiden und ins Studio können wir immer für ein paar Stunden. Sollte doch reichen, oder?“, fragt Roxas. „Ja, aber sag mal, wo hast du Riku nackt gesehen?“, erkundige ich mich nun. „Na ja, sei jetzt nicht sauer, aber damals in der Jugendherberge in Japan, da haben wir zusammengeduscht, weil wir Shingos dummes Gerede nicht mehr ertragen konnten“, gesteht mein bester Freund mir. Was? Das ist ja schon ewig her und jetzt rückt er erst damit raus?? „Riku hat nen tollen Körper, stimmts?“, frage ich, ohne ihm irgendwelche Vorwürfe zu machen. Ich meine, ich hab schon mit seinem Freund geschlafen, wie könnte ich ihm da böse sein? „Ja, ich konnte mich nicht beklagen. Aber noch mal zurück zur Planung. Ist es euch Recht, wenn wir am Samstag anfangen?“, will Roxas dann wissen. „Hm, kommt auf die Uhrzeit an. Wir wollten da nämlich mit Zach auf ein Schachturnier von Jay“, erinnere ich mich. „Ich hab ne Idee. Ihr schlaft freitags bei mir, dann können wir gleich morgens los legen“, schlägt mein bester Freund vor. Wow, er ist ja voller Tatendrang. „Einverstanden“, stimme ich zu, ohne Riku auch nur mal nach seiner Meinung zu fragen. Ich will und brauche das einfach. Wenn ich an die ganzen einsamen Tage ohne Riku denke, wird mir schon jetzt ganz schlecht. „Kann ich bei euch, die Kamera machen?“, fragt Riku. „Keine Ahnung, frag Sora“, antwortet Axel. „Ja, mach du die Kamera. Ich denk mir die Story aus“, stimme ich zu und in meinem Kopf entwickeln sich schon allerlei gemeine Ideen. Roxas als Sklave, Axel als gemeiner Herr. Axel als ungerechter und brutaler Chef, Roxas als kleiner Angestellter. Oder Axel als König und Roxas als Diener. Mann, warum ist Roxas nur immer in der unterlegenen Rolle?? „Sieht so aus, als hättest du schon Ideen“, bemerkt Riku. „Ja, aber ich muss noch dran feilen“, entgegne ich und trinke meine Cola leer. „Das du bei so was mitmachst. Ich muss mich echt total wundern“, meldet Axel sich dann zu Wort. „Wie schon gesagt, ich brauche etwas, wenn ich alleine bin. Ich konnte es ja noch nicht mal auf dem Flug nach Kanada aushalten“, entgegne ich und Roxas grinst sofort. „Was ist auf dem Flug nach Kanada passiert?“, ist Axel sofort interessiert. „Sora ist eingepennt und danach war er erregt. Und dann hat er sich auf der Flugzeugtoilette einen runter holen müssen. Es war so lustig, wie aufgeregt er war“, erzählt mein bester Freund kichernd. Ja, hallo? Im Flugzeug ist mir so was noch nie passiert. „Na und? Im Flugzeug war es eben das erste Mal“, erkläre ich und verschränke meine Arme, als Roxas Handy klingelt. „Ja“, meldet er sich. „Oh, sorry, hatte ich vergessen. Wir kommen sofort“, entgegnet er und legt dann auf. „Mein Dad. Er wollte, dass wir um 11 zu Hause sind“, klärt Roxas uns auf. Ich linse auf meine Armbanduhr. Oh, halb zwölf. „Dann gehen wir wohl jetzt besser“, erwidere ich. „Ich kann euch ja fahren, wenn ihr wollt“ „Au, ja“, freut Axel sich sofort. „Wenn es dir nichts ausmacht, weil eigentlich ist es doch ein Umweg“, bemerkt Roxas. „Ach, egal, wir haben bis zwölf Uhr Ausgang, also von daher“, gebe ich zurück und die anderen leeren ihre Getränke, ehe wir dann zum Parkplatz laufen. Mit Roxas und Axel ist es noch schwerer sich zu konzentrieren. Zuerst fragt Axel mich total aus und dann zieht er Roxas fast vollkommen aus. Er kann sich wirklich nirgends zurückhalten. Ich bin froh, als ich endlich bei Roxas Haus bin und sie absetzen kann. „Roxas Haus scheint noch größer zu sein, als eures“, bemerkt Riku, als wir nun zu mir heimfahren. „Ja, die Filme seines Dads finden einen reißenden Absatz“, erkläre ich grinsend. „Warum hast du mir eigentlich nicht gesagt, dass er so was macht?“, will Riku dann wissen. „Na ja, ich fands nicht wichtig. Ich hab von Anfang an gewusst, dass sein Dad solche Filme dreht und trotzdem war er ganz normal, okay, von seinen gelegentlichen Fragen nach unserem Sexleben, mal abgesehen, aber so einen Dad hätte ich mir immer gewünscht. Deshalb wars mir auch egal, dass er so einen Job hat“, entgegne ich. „Mir is es auch egal, aber ich hab mir die ganze Zeit überlegt, wo wir ne Kamera her bekommen“, erklärt er und ich muss kichern. Deshalb hat er gefragt, oh Mann und ich dachte schon, die Arbeit wäre ihm zuwider. „Ich will noch kurz eine rauchen“, teilt Riku mir mit, als der Wagen sicher wieder in der Garage steht und wir aussteigen. Ich stimme nickend zu und setze mich auf die Motorhaube, während Rikus ich gegen das Auto lehnt. Kapitel 55: Shopping -------------------- Kapitel 51: Shopping Hallo, seit langem mal wieder ein Autorenkommentar. Erst mal danke für eure viele Kommentare und jetzt meine Anmerkung zu dem ganzen: Ich habe jetzt ein Kapitel ausgelassen, da es eigentlich nichts zur GEschichte dazu tut. Wer es trotzdem lesen will, kann dies auf fanfiktion.de tun. Und nun zum Kapitel: Soras POV Der nächste Morgen ist echt Horror pur. Ich bin dermaßen müde und erschöpft, dass man fast denkt, wir hätten es nicht nur einmal getan, sondern einen ganzen Marathon mitgemacht. „Du siehst heute echt scheiße aus“, bemerkt Riku liebevoll, nachdem er sich erneut einen Zopf gemacht hat und ich nun zum Spiegel kann. „Alles nur deine Schuld“, gebe ich zurück. „Hallo? Wer wollte denn auf der Motorhaube ficken? Ich oder du?“, erwidert er und setzt sich auf den Badewannenrand. Ich wasche unterdessen mein Gesicht und versuche meine Haare zu bürsten. „Ich, aber du hättest es ja ablehnen können“, entgegne ich und Riku kichert sofort. „Als würde ich je Sex ablehnen“, kommt es dann von ihm Na ja, wo er Recht hat. „RIKU, ICH BRAUCH DEINE MAMA!!!“, erkläre ich laut, da meine Haare heute überhaupt nicht wollen und das trotz meiner Schlafmütze. „Komm, ich helf dir. Ein bisschen was, verstehe ich auch davon“, gibt er zurück, nimmt sich das Haargel und ich muss ganz still halten. Natürlich hat er mich so vom Spiegel weggezogen, dass ich mich nicht mehr sehe. Es wird bestimmt schrecklich aussehen, er hat das doch noch nie gemacht und Gel braucht er bei seinen Haaren ja nicht. „So, fertig“, verkündet er nach ein paar Minuten und dreht mich zum Spiegel. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. „Wow, du kannst es ja wirklich“, stelle ich staunend fest. Meine Haare sehen so gut aus wie immer, obwohl sie grade noch Kraut und Rüben waren. „Mama wollte mal ihre Lehre wieder aufnehmen, deshalb war ich immer Versuchskaninchen für sie und hab mir so einiges abgeguckt“, erklärt Riku, als Zachs Stimme zu uns dringt. „SORA, RIKU, kommt endlich, sonst sind wir zu spät“, hören wir seinen Ruf. Seufzend nehme ich Rikus Hand und ziehe ihn mit mir nach unten. Dort nehmen wir noch unsere Taschen und gehen los. Noch nicht mal frühstücken konnte ich, weil wir heillos verschlafen haben. Auch von den anderen kommen sofort Kommentare über mein Aussehen. Denn obwohl jetzt meine Haare stimmen, mein Gesicht zeigt wohl wie müde ich bin. „Bei euch gings wohl gestern noch heiß her“, witzelt Axel sofort, als wir ihn und Roxas an der Kreuzung treffen. „Oh ja, wir habens auf der Motorhaube getrieben“, gibt Riku sofort zurück. Sogar um ihn davon abzuhalten, habe ich keine Kraft. „Nicht dein Ernst, oder?“, kann Zach es wieder mal nicht fassen. „Doch, klar. Sora wollte es unbedingt“, antwortet Riku stolz. Dass ich mittlerweile wohl mehr mitmache, als anfangs imponiert ihm wohl sehr. „Wenn das Papa wüsste“, bemerkt mein Bruder nur. „Apropos Papa, war der heute schon wieder so früh auf der Arbeit?“, frage ich, da er schon weg war, als wir runter gekommen sind. „Nee, ihr ward nur zu spät. Ich glaube, langsam beruhigt er sich wieder. Er will Samstag zum Schachturnier mit“, erzählt Zach. Oh, schön, sogar zu den Veranstaltungen von Zachs Freund geht er, aber bei mir war er noch nie. Super, ja, ich fühle mich immer besser. „Ach ja, wegen dem Turnier. Ich glaube, Riku und ich passen da. Wir haben ein Geheimprojekt mit Roxas und Axel am Laufen“, verrate ich. „Aber Roxy hat euch mit zu sich eingeladen, für morgen Abend“ „Ach echt?“, wendet Zach sich an meinen besten Freund. „Ja, wir essen was und dann schauen wir Filme. Wenn ihr wollt, könnt ihr kommen“, entgegnet Roxas und wendet sich dann an Shingo und Jake. „Ihr natürlich auch“ „Wir haben da schon was vor, sorry“, lehnt Jake sofort ab. „Mit Yamato?“, will ich grinsend wissen. „Vielleicht“, lächelt Jake mir entgegen. Es ist echt gespenstisch, wie ich jetzt mit ihm umgehen kann. In Japan wäre das noch unmöglich gewesen. „Und Zach, was sagst du?“, will Axel wissen. „Mhmm, ich denke, wir kommen mit. Ich muss Jay noch mal fragen, aber ich sag schon mal zu“, entgegnet mein Bruder. „Cool, dann hat Mama mal so richtig viel zu kochen“, freut Roxas sich. Au ja, seine Mama kocht so gut. Darauf freue ich mich schon heute. „Deine Mutter kocht doch eh immer drei Tonnen zu viel“, bemerkt Axel. „Du isst immer zehn Tonnen, du Vielfraß“, erwidert Roxas und sein Freund grinst. Schließlich sind wir an der Schule. Die üblichen Beschimpfungen tun wir jetzt mit einem Lächeln ab und machen uns nichts weiter draus. Ich finde es so cool, besonders, da sich seit die Sportler „auf unserer Seite“ sind, viele Leute dazu entschlossen haben, dass schwul sein, doch nicht so schlimm ist. Es ist so erstaunlich, wie man sie mit den Cliquen manipulieren kann. Aber es ist auch sehr gut für Zach, dass seine Teamkollegen eisern zu ihm halten und das sogar, wo sie gestern seinen Freund gesehen haben. „Bist du mit deinen Gedanken bei unserem Porno oder warum starrst du geistesabwesend geradeaus in die Luft?“, will Riku wissen, als wir vor dem Klassenzimmer warten. „Porno? Wie bitte?“, hat Jake mitgehört. „Ja, wir drehen einen bei…“, fängt Riku an, doch ich halte ihm schnell den Mund zu. Rikus POV „Das dürfen wir hier nicht sagen. Roxys Dad will nicht, dass sich andere Eltern irgendwie darüber aufregen“, flüstert Sora mir zu. „Ach so“, murmele ich. Daran habe ich noch nicht gedacht. Andere Eltern… ob Soras Dad davon weiß. „Kennt dein Vater denn den Beruf von Roxys Papa?“, wende ich mich gleich an Sora. Er bedenkt mich mit einem ungläubigen Blick. „Wenn er das wissen würde, würde er mir den Kopf abreißen und das Studio abbrennen“, erklärt er. Ja, so eine Reaktion habe ich erwartet. Wahrscheinlich würde er Roxas Vater auch noch teeren und federn. „Riku, jetzt denk doch nicht so viel nach“, bittet Sora, stellt sich vor mich, nimmt meine Hände und schlingt sie um seinen Körper. Dann schaut er lächelnd zu mir hoch. „Ich liebe dich“, flüstert er mir zu und legt seine Lippen auf meine. Ich erwidere, küsse ihn immer wieder zärtlich und lecke schließlich auffordernd über seine Lippen. Er öffnet sie, lässt mich ein und verwickelt meine Zunge sofort in ein Spiel. „In solchen Momenten bin ich froh, dass wir uns nich mehr verstecken müssen“, gebe ich zurück und drücke ihn an mich. Er legt seine Hände auf meine und küsst mich noch mal auf die Wange. „Ja, ich auch“, entgegnet Sora grinsend, als der Lehrer kommt und aufschließt. Die Stunden vergehen ereignislos, wobei ich immer noch finde, dass der Unterricht hier teilweise viel einfacher ist, als in Japan. Gut, Sora und Roxas sind bei uns auch super mitgekommen, aber trotzdem. Im Moment sitzen wir gerade beim Mittagessen. Heute sitzen auch noch alle anderen aus Zachs Team bei uns, sodass wir nun fast drei Tische brauchen und keiner mehr irgendwas gegen uns sagt. Ich genieße es, ich genieße es wirklich, diese vollkommen Gefühl der Überlegenheit. Joe sieht uns nämlich mit einem feindseligen Blick an, weiter tut er jedoch nichts. Manchmal ist dieses Cliquending gar nicht so schlecht. „Hey, kann ich dir Sora mal kurz entführen?“, will Kairi wissen, als wir schon fast fertig gegessen haben. „Du kannst es mir auch hier erzählen. Ich hab keine Geheimnisse vor Riku“, erklärt Sora sofort. Na ja, also mich hätte es nicht gestört, manche Dinge bespreche ich auch lieber mit Axel alleine. „Es geht aber um die Familie“, gibt sie zurück. „Auch okay“, stimmt Sora zu und Kairi überlegt noch einen Moment, ehe sie anfängt. „Dein Dad hat ziemlich… rigoros reagiert, was?“, will Kairi wissen. „Rigoros ist wohl untertrieben, aber ja. Er war nicht gerade sehr angetan davon“, entgegnet Sora. „Er war gestern bei uns“, verrät sie. „Ach ja?“, wird mein Freund neugierig. „Ja, zuerst hat er mich ausgefragt. Über dich und Riku und Zach und… seinen Freund? Stimmt es, dass er auch einen hat?“, wundert sie sich. „Ja, Zachs Freund heißt Jay und geht auf die Westhigh. Er ist Yamatos Nachbar“, erzählt Sora. „Aber wie ging es mit meinem Vater weiter?“ „Na ja, Papa hat mit ihm geredet, fast drei Stunden. Ab und an, is es ziemlich laut geworden und dein Dad ist irgendwie total verwirrt abgezogen, aber ich glaube irgendwie hat er kapiert, dass er dir und Zach nicht verbieten kann, Jungs zu mögen. Ich glaube, er ist auf dem Weg der Besserung, falls man das so nennen kann“, prognostiziert Kairi. „Sicher? Er hat mich gestern total dumm angemacht“, antwortet Sora. „Na ja, vielleicht war er nur noch durcheinander. Mein Dad hat ihn wohl voll in die Mangel genommen“, gibt seine Cousine zurück. „Und du hättest auch einfach antworten können“, pflichte ich Kairi bei. Aus der Mücke gestern so einen Elefanten zu machen, fand ich von Sora total doof. Aber ich war froh, dass seine Mutter auch mal gezeigt hat, wie schlecht es ihr geht, sonst hätten Sora und sein Vater wahrscheinlich ewig weiter gestritten. „Schön, dass du mir jetzt in den Rücken fällst“, beschwert Sora sich spielerisch. „Aber vielleicht hast du doch Recht. Ich meine, Papa will ja auch zu Jays Schachturnier mitkommen“ „Siehst du, also, kann es doch nicht mehr so schlimm sein“, findet Kairi lächelnd, als es klingelt und wir zur nächsten Stunde müssen. Warum sind die Pausen in der Schule nur immer sooooooo kurz? Wenn Sora nicht so ein Moralapostel wäre, hätte ich jetzt geschwänzt. Wir haben eh nur noch Englisch und das können wir ja wohl. Leider kann ich Sora zu so was nicht überreden und muss mich durch die letzten beiden Stunden quälen. Zu Hause machen wir wieder mal zuerst Hausaufgaben, ehe Sora diesmal die Idee hat in die Stadt zu gehen. Endlich, sehe ich mal was von hier. Wir fahren mit der Straßenbahn zu einer großen Einkaufsmeile und Sora legt erstmal los. Er meinte, ich muss meiner Mutter, meinem Onkel, meiner Oma, meiner Schwester und meinem Vater unbedingt was mitbringen. Mama, Oma und Onkel Yaozi verstehe ich ja noch, aber warum meiner Schwester und Papa? Die sehe ich erst wieder an Weihnachten, bis dahin weiß ich gar nich mehr wohin ich die Geschenke getan habe. „Wie wäre es mit nem schönen Haarband für deine Schwester?“, fragt Sora und hält mir eines in einem, echt krassen Pink hin. „Wenn ich ihr das schenken würde, würde sie schreiend davon laufen. Sie is nich so der weibliche Typ“, antworte ich. „Is sie lesbisch?“, will er wissen und fängt sich einen Klaps auf den Kopf ein. „Dass sie nicht der weibliche Typ ist, heißt doch nicht gleich, dass sie lesbisch ist. Ich meinte nur, dass sie nich auf Rosa, Pink, Haarbänder und all so nen Mädchenkram steht“, kläre ich ihn auf, als er mir schmollend entgegen sieht. „Schlagen hättest du mich nich gleich müssen“, beschwert Sora sich. „Ja, ja, du Mädchen“, ärgere ich ihn noch weiter. „Blödmann“, gibt er zurück und schubst mich leicht. Okay, sehr leicht, ich bewege mich keinen Zentimeter. „Wie konnten deine Eltern je glauben, dass du hetero bist? Du schubst sogar wie ein Mädchen“, bemerke ich grinsend. „Und du führst dich auf wie ein Macho“, erwidert er. „Tja, wer kann, der kann“, antworte ich. „Ich bin eh viel cooler als du“, zieht er nun die ganze Sache ins Lächerliche. „Ja, wie du so wochenlang unsere Beziehung tot geschwiegen hast, war schon cool“, gebe ich zurück, als ihm wieder was ins Auge fällt. „Das wäre doch was für deine Schwester“, hält er mir nun ein silbernes Armband mit Steinchen in verschiedenen Blautönen entgegen. „Es ist nicht pink und auch nicht zu mädchenhaft, oder?“ Ich schaue es mir an. Na ja, er hat schon recht, aber ich weiß auch nicht. Ein Armband für meine Schwester? Ich glaube, sie würde es einmal tragen und dann nie mehr. „Ja, schon, aber vielleicht suchen wir ihr lieber was praktischeres“, schlage ich vor. „Wenn du keinen Mädchenkram kaufen willst, warum sind wir dann in nen Laden für Haarzeug und Schmuck?“, fragt Sora. „Na ja, ich dachte du findest hier irgendwas“, witzele ich. „Ha, ha“, entgegnet er nur und zieht mich mit sich aus dem Laden. „Eigentlich hätten wir dir nen schönen Haargummi kaufen können“ „Ja, klar, so mit Schleifchen und alles. Hätte mir bestimmt super gestanden“, gebe ich zurück und Sora muss bei der Vorstellung anfangen zu lachen. Schließlich sind wir in einem Laden mit Dekoartikeln gelandet. „Deine Mama braucht ja ganz schöne neue Sachen für ihre neue Wohnung“, erklärt Sora. „Neue Wohnung? Sie zieht doch bei mir und Yaozi ein“, erkläre ich. „Wo denn? Ihr habt doch gar kein Zimmer mehr“, fällt Sora ein. „Dann… keine Ahnung… vielleicht nehmen wir uns ne neue Wohnung. Es steht alles noch ziemlich in den Sternen. Ich weiß, doch auch noch gar nicht so genau, wann meine Mutter zurückkommt“, entgegne ich. „Aber so was braucht sie trotzdem unbedingt. Egal ob sie in Osaka ist oder in Tokio“, hält er mir ne Kanadaflagge hin. „Auf dieses dumme Land kann ich verzichten“, erwidere ich hart. Also bitte, warum sollte ich ihr ne Flagge von nem Land kaufen, wo die Leute sich nur mit Oberflächlichkeiten aufhalten? „Okay“, murmelt Sora nur und sucht weiter. Schließlich findet er eine Glasschale, in die man Wasser füllt und dann Schwimmkerzen darauf machen kann. Ich bin einverstanden und kaufe sie. Für Onkel Yaozi finden wir in einem anderen Laden ein Buch mit Schwulenwitzen. Ich hab gemeint, dass das unbedingt mit muss. Er macht immer selber solche lustigen Witze, also kann es ihm nicht schaden. Für meine Großmutter finden wir einen Hut und dann schließlich für meine Schwester einen Schlüsselanhänger. Der große Brocken bleibt mein Vater. Ehrlich gesagt, kenne ich ihn kaum und hatte auch nie große Lust mich mit ihm zu beschäftigen. Da er aber auf seiner Arbeit immer nen Anzug und ne Krawatte tragen muss, hab ich ihm ne neue gekauft. „Und jetzt essen wir ein Eis“, schlägt Sora vor. Wir sind mittlerweile wieder ein Herz und eine Seele und necken uns nicht mehr gegenseitig. „Ein Eis? Können wir nich gleich was Richtiges essen? Ich sterbe vor Hunger“, teile ich ihm mit. „Na ja, können wir auch. Ich kenn da einen echt guten Japaner, aber da müssen wir ein Stück mit der S-Bahn fahren“, erklärt Sora. „Kein Problem, Hauptsache, ich bekomm was zu essen“, entgegne ich und er führt mich schon zur nächsten S-Bahn-Haltestelle. Nach zehnminütiger Fahrt, müssen wir noch ein Stück laufen, ehe wir zu Soras Restaurant kommen. Dort werden wir von Yamato begrüßt und ich verstehe, dass dieses Lokal Soras Tante gehört. Kapitel 56: Soras Vorstellung ----------------------------- Kapitel 52: Soras Vorstellung Rikus POV „Sora, weißt du was?“, frage ich, nachdem wir bestellt haben und ich mich etwas umgesehen habe. „Was denn?“, will er wissen. „In nem Restaurant würde ich dich auch mal gerne flach legen“, gebe ich ohne Umschweife zurück und Sora läuft knallrot an. „Musst du das so direkt sagen?“, möchte ich wissen. „Ja, klar, warum denn nicht? Wo würdest du es mal gerne treiben?“, erkundige ich mich dann. „Das kann ich dir nicht sagen“, gibt er zurück. „Doch, klar. So peinlich kann es nicht sein“, antworte ich. „Ich werde es dir trotzdem nicht sagen. Dann willst du es gleich machen“, hält Sora sich weiter bedeckt. „Ach, Sora, bitte“, bettele ich, als Yamato uns unsere Getränke und gleich darauf das Essen bringt. Für mich ne extragroße Platte mit Sushi und Reis. Sora meinte, das mir das doch mittlerweile zum Hals raushängen muss, aber ich liebe es einfach. „Iss jetzt, du hast doch so großen Hunger“, lenkt er ab. „Zuerst will ichs wissen“, beharre ich darauf. So einfach lasse ich mich nicht abspeisen. „Wenn du es mir sagst, können wirs in unseren Porno mit einfließen lassen“ „Oh Mann, du bist echt unerträglich“, jammert Sora. „Also erzählst du es mir?“, frage ich und versuche mit an einem Hundeblick Marke „Sora“. „Na gut, ich würds gerne mal unter der Dusche machen“, erbarmt er sich nun und ich bin echt enttäuscht. Ich dachte, jetzt kommt ne total peinliche Fantasie, stattdessen so was einfaches. „Das lässt sich einrichten“, erkläre ich. „Und… in nem fremden Bett… das fände ich auch nicht schlecht…“, verrät er noch leise. Ahhh, jetzt kommen wir der Sache schon näher. „Das is echt geil“, stimme ich zu. „Du hast es schon gemacht“, stellt er fest. „Ja, mit Axel“, grinse ich ihm entgegen. „Und in welchem Bett habt ihr geschlafen?“, fragt Sora. „Ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung. Wir haben damals so nen Typen aufgerissen und mit dem haben wir es dann in seiner Wohnung getrieben. Am nächsten Morgen is er duschen gegangen… na ja und Axel und ich waren eben heiß aufeinander und habens noch mal getan. Irgendwann kam seine Freundin und hat uns rausgeschmissen“, erzähle ich. „Manchmal frage ich, wie ich so einen sexbesessenen Rumtreiber wie dich mögen kann“, erwidert Sora grinsend. „Tja, ich hab eben meine Qualitäten“, antworte ich und esse mein letztes Sushiröllchen. Sora hat seine Suppe auch geleert und ruft nun Yamato. „Ich lad dich ein“, erkläre ich noch, ehe sein Cousin bei uns ist. „Und hats euch geschmeckt?“, will er wissen. „Ja, war super lecker“, stimme ich zu. „Was muss ich dafür ausgeben?“ „Nichts, geht aufs Haus“, entgegnet Yamato. „Aber…“, fängt Sora sofort an. „Nichts aber, sonst verrat ich deinem Vater, was du an deinem Geburtstag alles getrieben hast“, erwidert Yamato hart, nimmt unsere Teller und geht einfach. Cool, ein Essen umsonst. „Wir müssen ihm das noch bezahlen, irgendwann“, bemerkt Sora, als wir wieder zur S-Bahn laufen. „Warum denn? Dein Cousin wollte dir ne Freude machen, also nimm es doch an“, gebe ich zurück. „Aber…“, beginnt Sora wieder. „Du legst es wohl drauf an, dass dein Dad alles erfährt“, schneide ich ihm das Wort ab. Sora schüttelt sofort seinen Kopf. „Dann würde ich dir raten, das Essen nicht mehr zu erwähnen“, erkläre ich, während er mich schon zur richtigen Straßenbahn führt. Ich würde mich hier tausendmal verfahren. Zuhause kenne ich mich ja einigermaßen aus, zumindest in meinem Stadtteil, aber hier. Ich finde schon das System verwirrend. Kapitel 57: Bei Roxy -------------------- Kapitel 53: Bei Roxy Rikus POV „Hallo, wir sind wieder da“, verkündet Sora, als wir bei ihm ins Wohnzimmer gehen. Seine Mutter und sein Vater liegen tatsächlich kuschelnd auf dem Sofa. Diese Versöhnung ging ja schnell. Gut, ich kann es ihnen kaum übel nehmen, immerhin lieben sie sich, denk ich jedenfalls. Und dass sie sich wegen uns trennen, habe ich nie so richtig geglaubt. „Schön, habt ihr schon was gegessen?“, will Soras Mutter wissen und setzt sich nun auf. „Ja und ihr könnt schon weiter machen. Wir wollen nicht stören“, gibt Sora zurück, nimmt meine Hand und zieht mich mit sich die Treppe hoch. „Sie scheinen sich wieder echt gut zu verstehen“, bemerkt er, als wir in seinem Zimmer sind. „Ja, find ich auch. Ich freue mich für deine Mutter“, entgegne ich und stelle meine Tüten neben Soras Schreibtisch. „Ich geh duschen. Kommst du mit?“, fragt Sora mich mit einem Blick, der nichts Braves verheißt. „Auf jeden Fall“, erwidere ich grinsend, hole mir neue Klamotten und dann gehen wir ins Badezimmer… „Gefällt dir das so?“, will Sora am Freitagabend wissen, als er mit seinen neuen Klamotten vor mir steht. Eine graue, enge Hose, dazu ein schwarzes T-Shirt mit weißen Kragen. Ja, ich muss sagen, das gefällt mir sogar sehr. „Einwandfrei“, erkläre ich. „Und? Gefällt dir meins auch?“ Ich hab ein schwarzes Hemd, darunter ein türkises Tanktop und eine weite Jeans. „Oh ja“, stimmt er grinsend zu und küsst mich auf die Wange. „Komm, jetzt, sonst sind wir viel zu spät“, zieht er mich dann mit nach unten, wo Zach schon auf uns wartet. „Also wir gehen dann“, erklären wir Soras Eltern. „Ja, viel Spaß euch und bringt Zach heil nach Hause“, gibt Soras Mama zurück. „Machen wir, bis morgen“, verabschieden wir uns schließlich und verlassen das Haus. Soras Vater hat sich auch heute gut benommen, keine dummen Sprüche und keine Versuche uns irgendwie auseinander zu bringen. „Warum schlaft ihr eigentlich da?“, möchte Zach wissen, als wir im Auto seiner Mutter sitzen. „Weil wir morgen was vor haben“, erklärt Sora. „Ja, deswegen könnt ihr auch nicht mit zu Schachturnier, das weiß ich, aber was habt ihr vor?“, versucht Zach es schon zum tausendsten Mal aus uns heraus zu kitzeln. „Nichts weiter, wir wollen nur ein bisschen Zeit mit Roxy und Axel verbringen“, entgegne ich. „Das macht ihr doch eh“, lässt er sich nicht abbringen. „Oh Mann, sind wir nicht bald bei Jay, damit die beiden knutschen können?“, beschwere ich mich. „Nein, du wirst es noch ein bisschen ertragen müssen“, erwidert Sora. „Also, dann könnt ihrs mir ja erzählen“, beharrt Zach darauf. „Na gut, Sora und ich drehen nen Porno und Axel und Roxas machen das Drehbuch, beziehungsweise die Kamera“, sage ich ihm eiskalt die Wahrheit. „Ha, ha, so was Blödes hab ich noch nie gehört. Ihr seid echt doof, wenn ihr denkt, ich glaube das“, zeigt Zach genau die Reaktion, die ich erwartet habe. Er würde uns so ne Story nie abnehmen, besonders Sora nicht. „Die Wahrheit ist noch schlimmer“, erklärt Sora grinsend und Zach gibt Gott sei Dank Ruhe. Als wir Jay dann mitgenommen haben, knutschen die Beiden tatsächlich die ganze Zeit. „HALLO“, begrüßt uns Roxas lautstark und fröhlich, als er uns die Tür öffnet. Unser Gruß fällt etwas verhaltner aus, bis auf Sora. Er umarmt seinen besten Freund überschwänglich und total glücklich. „Kommt rein. Das Essen steht schon auf dem Tisch. Mama hat alles Mögliche gekocht. Japanisch für Axel und Riku, Hamburger für Zach, Salat für Sora und für dich wusste ichs nicht genau Jay, deshalb hat sie noch ne Pizza gemacht. Ich hoffe, du magst das. Wenn nicht, kannst du auch…“, ist Roxas Redeschwall fast unerträglich. „Ich esse so ziemlich alles, also mach dir keine Sorgen“, mischt Jay sich schließlich ein. „Okay und Trinken? Wir haben Saft, Cola, Limo, Wasser, Bier. Was möchtest du?“, will Roxas wissen. „Mhmm, ein Bier wäre gut“, entgegnet Jay und ich bin etwas verwundert. Na ja, gut, er is auch schon so alt wie Sora und dass er Erfahrung mit Alkohol hat is ja auch irgendwie klar. Aber es gefällt mir, dass er es dann doch so offen zeigt. „Und ihr?“, wendet er sich an dann an den Rest. Nachdem wir dann auch alle unsere Wünsche geäußert haben, führt Roxas uns in ein echt toll eingerichtetes Wohnzimmer. Die Wände sind in einem sanften Gelb, an der einen Wand steht eine große Kommode, in der Mitte ein großes bequemes Ledersofa, davor ein großer Flachbildschirm ein einer Ecke ist ein wirklich riesiges Buffet mit all den Sachen, die Roxas schon aufgezählt hat, aufgebaut. So viel essen wir doch nie im Leben. Vor dem Buffet steht ein Tisch, an den wir alle passen. „Nehmt euch schon mal das Essen, ich hole euch eure Getränke“, erklärt Roxas. „Ich helf dir“, schließt Sora sich an und verlässt den Raum. Ich gehe mit Axel zum Buffet und lade erstmal ordentlich Reis und Hühnchen auf, ehe wir uns an den Tisch setzen und auf Roxas und Sora warten. „Dein Freund lebt ganz schön hier“, findet Jay. „Ja, sein Dad hat nen guten Job“, erklärt Zach. Weiß er das etwa? Vielleicht sollte ich erstmal meinen Mund halten, ehe ich jetzt sonst was verrate. „Was arbeitet er denn?“, fragt Jay. „Er dreht Filme“, drückt Zach es wirklich sehr schön aus. „Echt? Er ist Regisseur? Kenn ich einen seiner Filme?“, möchte er dann wissen. „Na ja, kommt drauf an? Schaust du gerne Pornos?“, fragt Zach. „Pornos? Meinst du etwa… nein… sein Vater dreht Pornos?“, kann er es nicht fassen, als Roxas kichernd mit Sora ins Zimmer kommt. „Ja und Roxy hats auch faustdick hinter den Ohren“, erklärt Axel grinsend. „Lästert ihr schon wieder über mich?“, erkundigt Roxas sich, als er uns die Getränke hinstellt. „Nee, gar nich“, geben wir zurück und unsere Freunde setzen sich, nachdem sie nun auch noch ihr Essen genommen haben zu uns. „GUTEN APPETIT!“, wünscht Roxas dann. Wir wünschen zurück und dann wird ordentlich gespachtelt. Ich kann kaum fassen, dass wir dann trotzdem fast alles geschafft haben. Vom Salat ist nichts mehr da, von den Hamburgern gibt es nur noch kleine Reste, die Pizza ist weg und vom Sushi sind es auch nur noch wenige Röllchen. „Von wegen, viel Essen. Ihr seid ja wie ausgehungerte Hyänen“, findet Roxas. „Tut mir Leid, aber es war so gut. Mama bekommt das nie und nimmer so hin“, schimpft Zach sogar ein bisschen über seine Mutter. „Ja, da stimme ich dir zu“, pflichtet ihm Sora bei. „Meine kann gar nicht kochen, deshalb genieße ich jedes Essen, das einigermaßen schmeckt“, erklärt Jay. „Schon gut. Wollt ihr noch nen Nachtisch?“, fragt Roxas dann. „Oh ja, habt ihr Eis?“, ist Sora sofort dabei. Von wegen er mag kein Eis, in Japan hat er ja voll gelogen. „Ja, Vanille, Schoko und Spagetti“, zählt er uns die Möglichkeiten auf. „Ich will drei Kugeln Vanille und ein Spagettieis“, schlägt Sora auch hier total zu. „Sicher, dass du das auch noch schaffst?“, fragt Axel. „Na, klar. In mein Bäuchlein passt noch vieles“, verrät Sora. „Gut, wollt ihr auch eins?“, will Roxas dann von uns wissen. Tatsächlich nehmen wir noch alle ein Eis, das wir genüsslich verspeisen. „Wow, so voll war ich lange nicht mehr“, stöhnt Zach, als wir dann alle fertig sind. „Ich auch nicht“, stimmt Sora zu. Er hat tatsächlich noch seine beiden Eise geschafft und dann auch noch die Hälfte von Roxas, da er keinen Hunger mehr hatte. „Bei deinem Eiskonsum müsstest du längst erfroren sein“, erkläre ich. „Du kannst mich ja wärmen“, gibt er zurück und setzt sich auf meine Beine. „Wie stellst du dir das denn vor?“, frage ich. „So, natürlich“, antwortet er sofort und legt seine Lippen an meine. Ja, so stell ich mir das auch vor. Unsere Lippen können sich kaum mehr voneinander lösen, immer wieder fallen sie aufeinander. Ich lasse meine Zunge wandern und verwickle ihn in ein Spiel, während seine Hände meinen Körper erforschen und langsam unter mein Shirt wandern. „SORA, würdest du mal aufhören deinen Freund zu befummeln, wenn wir noch da sind“, beschwert sich Roxas schließlich. Als hätten er und Axel sich je zurückgehalten. „Lass uns doch. Wir müssen alles nachholen, was wir durch Soras verrückten Alten, verpasst haben“, erkläre ich und Sora sieht mich mit einem strengen Blick an. „Nenn ihn doch nicht so“, bittet er. „Langsam scheint er es doch zu akzeptieren“ Also bitte, er traut doch nicht diesem vorübergehenden Frieden? Es ist zwar schön und gut, dass sein Vater sich mittlerweile wieder menschlich aufführt, aber dass das so schnell geht, ist doch unmöglich. Da kommt sicher noch was. „Wenn du meinst“, gebe ich nur zurück, während Roxas nun die anderen dazu animiert sich Filme auszusuchen. Wir gehen mit ihnen zu der großen Kommode, die unser Freund dann öffnet und in der sich wirklich nur DVDs befinden. „Die gehören alle dir und deiner Familie? Habt ihr nen Laden ausgeräumt?“, fragt Jay sofort. „Nö, wir machen nur gerne DVD-Abende und der Weg zur Videothek is so lang“, klärt Roxas uns auf. Ich glaube, selbst wenn die Videothek nebenan wäre, würden sich trotzdem so viele Filme in der Kommode befinden. „Also sucht euch was aus“ Sora ist sofort an der Front. Mir is es so ziemlich egal, ich schau mir einfach alles an. Schließlich fällt die Wahl auf „Triple X“, von allen Filmen, die man hätte auswählen können ist der ja wohl der Schlimmste. Immer nur irgendwelche Actionszenen und dann auch noch mit so ner hässlichen Socke wie Vin Diesel. Wenn ich seine blöde Bowlingkugelglatze nur sehe, könnte ich kotzen. „Wer hat jetzt den Film überhaupt ausgewählt?“, will ich von Sora wissen, als wir alle auf dem großen Sofa sitzen. „Zach, er liebt Actionfilme“, entgegnet Sora gequält. Ihm gefällt der Film wohl auch nicht unbedingt. „So viel Begeisterung hatte ich jetzt gar nicht erwartet“, erwidere ich grinsend. „Was kann ich denn dafür. Wenn dieser blöde, muskelbepackte, glatzköpfige Typ auftaucht, könnte ich kotzen“, teilt er meine Abneigung. „Da stimm ich dir voll zu“, erkläre ich. „Ich mein, ich hab ja nichts gegen Muskeln, aber das was er hat, sind ja schon Berge. Wenn es so wie bei dir wäre, wäre wenigstens besser zu ertragen, dass er gar keine Haare hat, die ich um meinen Finger wickeln kann“, entgegnet Sora und wickelt sogleich ein paar meiner Haare um seinen Finger. „Aber so, ist er einfach nur hässlich“ „Wie wärs, lass uns nach Hollywood fahren, um uns zu beschweren“, schlage ich vor. „Ich schau einfach nicht hin, dann bin ich schon zufrieden“, erklärt Sora, setzt sich auf meine Beine und legt seine Lippen erneut auf meine. Jetzt machen wir genau da weiter, wo wir vorhin aufhören mussten. Ich spiele mit Soras Zunge, während seine Hand meine nackte Haut streichelt. Jetzt wäre eigentlich ne tolle Gelegenheit es in nem fremden Bett zu treiben. „Wollen wir nich in Roxas Zimmer?“, flüstere ich Sora zu, als wir uns kurz voneinander lösen. „Warte…“, rutscht er von meinen Beinen und zieht Roxas zu sich, um es ihm zu erklären. „Aber wir machen es so, dass Zach es nicht gleich mitbekommt, sonst hält er mich noch für einen sexbesessenen Kerl, der sich noch nicht mal beim DVD-Abend seines besten Freundes beherrschen kann“, ist er dann wieder bei mir. „Ich geh mal kurz aufs Klo“, wendet sich Sora dann an den Rest, ehe er mir noch mal zu zwinkert. Okay, kapiert, ich soll in ein paar Minuten nachkommen. „Die Treppe hoch und die erste Tür rechts. Aber ich hab auch ein Türschild mit meinem Namen“, wispert Roxas mir zu, ehe ich noch einen Moment warte und mich dann auch aufs Klo verabschiede. Also sein Zimmer ist ja wirklich nicht zu übersehen, ich glaube das hätte ich auch gefunden wenn ich blind wäre. Roxas Namensschild sind die Buchstaben seines Namens quer über die ganze Tür gehängt. „Sora?“, flüstere ich, als ich eintrete. „Na, komm schon rein“, zieht Sora mich sofort nach drinnen und keinen Augenblick später sind wir schon im Bett miteinander beschäftigt… Als wir wieder nach unten kommen, haben wir es tatsächlich geschafft „Triple X“ zu verpassen. Gut, dass Sora noch kuscheln wollte. „Ich möchte ja nicht wissen, was ihr gegessen habt, dass ihr so lange aufs Klo müsst“, bemerkt Zach sofort. „Na ja, ab und an muss das eben sein“, gibt Sora nur zurück, ehe wir uns wieder setzen. Anscheinend haben sich die anderen schon für einen neuen Film entschieden. Diesmal ist es „Highschool Musical“. Wer zum Teufel hat das Ding jetzt wieder ausgewählt? Zac Efron ist ja fast noch schlimmer, als Vin Diesel. „Und? Wer wollte den gucken?“, fragt Sora auch nicht begeistert. „Ich“, antwortet Jay. „Du stehst doch wohl nicht auf diesen Lackaffen, oder?“, ist mein Freund dann sehr direkt. „Er is süß, finde ich und der Film ist doch auch schön“, entgegnet Jay und ich muss mich beherrschen nicht zu lachen. Der Film ist doch so was von kitschig, blöd und einfach nur bescheuert. Wie kann man den denn schön finden. „Außerdem wenn ihr euch beschweren wollte, dürft ihr eben die nächste Auswahl nich verpennen“, hilft Axel jetzt auch noch zu Jay. Wenn er mir jetzt auch noch sagt, dass er den Film mag, dann gerät mein Weltbild endgültig ins Wanken. „Ach, magst du ihn auch? Du kannst sicher alle Lieder auswendig“, witzelt Sora. „Ja, klar, ich spiel immer Singstar mit den Liedern. Mein Onkel ist ganz begeistert davon“, entgegnet Axel, während Roxas die DVD einlegt. „Wie wärs wenn ihr jetzt alle mal wieder runter kommt. Es is nur ein Film und nichts Weltbewegendes“, kann er die ganze Aufregung gar nicht verstehen. „Ja, du findest ihn auch furchtbar romantisch“, muss Sora noch bemerken, ehe er sich an mich kuschelt. Ich kann es gar nicht glauben, als er die Lieder tatsächlich leise mitsingt. „Du magst den Film ganz sicher nicht?“, frage ich leise. „Ach, die Lieder sind so mitreißend. Sorry, ich halt jetzt meine Klappe“, entgegnet er. „Musst du nicht, mich hats nur gewundert“, kläre ich ihn auf, doch er ist längst dem nächsten Lied verfallen. Wie es wohl wäre, wenn da zwei Jungs wären. Sora und ich… ehhhh, nee, Singen kann ich gar nicht und außerdem bin ich genauso schlau wie Sora und kann kein Basketball spielen. Vielleicht sollte man es auf Skaten und Kendo umändern, ja, das wäre ne Möglichkeit. Ach, Riku, spinn weiter so rum und du kannst dich einliefern lassen. „Popcorn?“, fragt Sora plötzlich und hält mir eine Schüssel hin. WO KOMMT DAS DENN HER?!?!?!?!?! „JA, HER DAMIT!“, fordere ich und reiße ihm die Schüssel aus den Händen. Popcorn macht mich echt schwach. „Ja, bitte“, entgegnet Sora etwas perplex und nimmt sich nun M & Ms. Dank des Popcorns und gelegentlichen Rumknutschereien überlebe ich auch diesen Film. „So und jetzt schauen wir „The hills have eyes“, „Wrong Turn“ oder irgendwas, wo ordentlich gemetzelt wird. So viel Romantik erträgt kein normaler Mensch“, finde ich, als der Abspann läuft. „Also „The hills have eyes“ hab ich. Seid ihr einverstanden?“, wendet Roxas sich an die anderen. „Uns habt ihr bei „Highschool Musical“ auch nicht gefragt“, bemerkt Sora sofort. „Ihr habt ja auch in Roxys Bett gefickt. Hätten wir euch unterbrechen sollen?“, lässt ihm Axels Bemerkung sofort die Röte auf die Wangen steigen. Ich muss grinsen. Axel schafft ihn immer noch. „Also, einverstanden?“, fragt Roxas noch mal und alle stimmen mehr oder weniger laut zu. Sora bleibt ganz stumm. Er mag Horrorfilme ja nicht, das hab ich in Japan gemerkt, das heißt, er klammert sich wieder wie besessen an mich. „Gar keine Schutzhaltung heute?“, frage ich ihn, als der Film anfängt und er ganz gechillt neben mir sitzt. „Nee, Roxas hat mich von meiner Angst kuriert. Als wir nach Kanada zurückgekommen sind, haben wir mal vier oder fünf Horrorfilme nacheinander geguckt und seitdem bin ich geheilt“, erzählt er. „Ich hoffe, du hast trotzdem nichts gegen Kuscheln“, ziehe ich ihn zu mir und küsse ihn auf die Wange. Er lehnt sich sanft gegen mich und wir „genießen“ den Film. „Ganz schön spät“, erklärt Zach gähnend, als wir nun auch „The hills have eyes“ hinter uns haben. Stimmt, mittlerweile ist es drei Uhr. „Wir sollten dich auch langsam nach Hause fahren, sonst denkt dein Dad noch, Jay hätte dich vergewaltigt“, witzele ich und ernte schon wieder einen fast tödlichen Blick von Sora. „Die erste Hälfte von Rikus Geschwafel stimmt. Nach Hause solltest du wirklich langsam“, findet auch Sora. „Na ja, dann verabschieden wir uns wohl mal“, gibt Zach zurück, steht auf und zieht Jay hoch. „Willst du Cabrio fahren?“, fragt Roxas plötzlich. „Habt ihr eins?“, ist Soras Bruder sofort Feuer und Flamme. „Ja, ich sag Papa kurz Bescheid, dass er euch fahren soll“, antwortet Roxas und ist schon verschwunden. Warum fährt er denn nicht? „Roxy hätte doch auch fahren können“, bemerke ich. „Nö, er is grade noch dran seinen Führerschein zu machen“, klärt Axel mich auf. „Ach so“, nuschele ich nur, als Roxas wieder zurückkommt und ich furchtbar erschrecke. Sein Dad sieht aus, wie der Kerl, den ich und Axel abgeschleppt haben und dessen Frau uns erwischt hat. „Na, kommt er dir bekannt vor?“, flüstert Axel. „Ja, aber…“, fange ich an. „Nee, er is es nich. Ich habs schon Roxy erzählt“, zerschlägt Axel meine Vermutung zum Glück. Wenn ich mir vorstelle, dass ichs mit Roxas Vater getrieben hätte. Nee, da läufts mir eiskalt den Rücken runter. „Also, für wen darf ich Chauffeur spielen?“, will er dann wissen, nachdem Roxas die unbekannten Gesichter, wie mich vorgestellt hat. „Für Zach und Jay. Zach zu Sora nach Hause und Jay, weiß ich nich, da musst du ihn fragen“, erklärt Roxas dann. „Kann ich auch mitfahren?“, erkundige ich mich. „Ich wollte schon immer mal Cabrio fahren“ „So, ist dir Mamas Auto wieder nicht gut genug“, bemerkt Sora grinsend. „Nee, is es nich. Also kann ich mit?“, frage ich noch mal. „Sicher, kommt ihr drei“, stimmt Roxas Vater zu und wir gehen in die Garage. Hm, kann man sie noch so nennen, wenn fünf Autos hier stehen? Ich sag jetzt einfach mal, ja, kann man. „Also, danke für das gute Essen und den Abend. War lustig“, findet Zach, als er sich verabschiedet. „Ja, danke auch. Bis bald mal wieder“, sagt auch Jay „Tschüß“, ehe wir in ein rotes Cabrio steigen. Oh Mann, wird das cool. Soras POV „Manchmal ist Riku wie ein kleiner Junge“, finde ich, nachdem er mit Roxas Vater, Zach und Jay weggefahren ist. „Lass ihn doch“, gibt Roxas zurück und wir gehen ins Wohnzimmer zurück. „Hey, jetzt wo die Kleinen weg sind, können wir ja endlich auch nen Film von Roxys Vater gucken“, freut Axel sich. „Die KLEINEN? Jay ist genauso alt wie wir“, beschweren Roxas und ich uns sofort. „Ja, aber ihr seid geistig schon alt…“, fängt Axel an. „Wir sind geistig schon alt? Du spinnst ja, komm Sora“, zieht Roxas mich einfach mit. Was soll denn das jetzt werden? Entführung des besten Freundes? Roxy lässt mich erst wieder los, als wir in seinem Zimmer stehen. „Musste das sein? Axel wird sich doch total ärgern“, bemerke ich. „Quatsch, der zieht sich hundert pro nen Film von Dad rein. Außerdem wollte ich mit dir reden“, erklärt Roxas und setzt sich auf sein Bett. „Ui, sieh mal. Ihr habt was vergessen“, hält er mir Rikus Gleitcreme entgegen. Mann, war ich froh, dass er sie einfach überall dabei hat. „Hm, sorry“, murmele ich verlegen, nehme die Tube und setze mich zu Roxas. „Und? Wie wars?“, fragt er. „Dein Bett quietscht, aber sonst, echt genial“, entgegne ich. Er kichert. „Das Quietschen kommt von meinen und Axels Aktionen“, erklärt er. „Ahh… okay…“, werde ich leicht verlegen, wenn ich mir vorstelle, was die hier drin alles schon getrieben haben. „Weißt du, bei Axel kann ich einfach nicht widerstehen. Wenn er immer zu mir kommt, mich einfach aufs Bett drückt und sich über mich kniet“, erklärt Roxas und ehe ich irgendwie wehren kann, liege ich schon unter ihm und er kniet über mir. „Ach ja? Riku ist da genauso. Er kommt dann immer näher und näher“, ziehe ich ihn zu mir. Ich meine, Spielverderber will ich ja auch nicht sein. „Und dann legt er seine Lippen auf meine und entfacht in mir ein Feuer, das seines gleichen sucht“, rede ich weiter und küsse ihn. Oh mein Gott, oh mein Gott, ich küsse grade meinen besten Freund. Ruhig, Sora, atme, konzentrier dich. Oh, ja, konzentrier dich, auf Roxas, er küsst nämlich göttlich. Seine Lippen sind ständig da, irgendwann lasse ich meine Zunge wandern und er lässt mich ein. Seine Zunge stupst gegen meine und schon bald sind wir einem Zungenspiel verfallen. „Roxy… was soll das?“, wird mir dann doch irgendwann bewusst, was ich hier mache. Riku betrügen, auch wenn es ihm nicht grade viel ausmachen wird. Roxas lässt sich neben mich fallen. „Sei jetzt nicht sauer, aber… ich hab mit Axel gewettet, dass ich dich dazu bringe mit mir zu knutschen“, erklärt er mit roten Wangen. Was? Häh? Darum hat er gewettet? Aber irgendwie kann ich ihm gar nicht böse sein. Ich meine, der Kuss war gut und Riku wird sich daran wohl nicht gerade stören. „Hmmmm, wollen wir Axel erzählen, wir hättens getrieben?“, frage ich grinsend und er lächelt mir entgegen. „Einverstanden“, antwortet er. „Aber, du bist schon ein Idiot auf so was zu wetten“, bemerke ich, nehme ein Kissen und werfe es ihm auf den Kopf. „HEY, GEMEINHEIT“, regt er sich auf und schon landet das Kissen auf meinem Bauch. Ich lasse mich nicht unterbuttern und schlage zurück. Einen Moment später hat sich unsere kleine Rangelei schon zu einer handfesten Kissenschlacht ausgeweitet. Irgendwann liegen wir völlig außer Atem wieder auf dem Bett. „Oh Mann, Riku sollte dich nie irgendwie beleidigen“, findet Roxas. „Und Axel sollte nichts tun, was dich verärgert“, gebe ich zurück. „Wollen wir wieder runter?“ „Ja, klar. Riku ist bestimmt auch wieder da“, antwortet mein bester Freund und wir verlassen sein Zimmer. „Ihr seht ganz schön fertig aus“, bemerkt Axel sofort. „Na ja, Sora hats eben echt drauf. Er weiß wie man mich zum Höhepunkt bringt“, erwidert Roxas sofort. Toll, jetzt war ich bei unserem Phantomsex auch noch aktiv. Axel verschluckt sich sofort an seinem Getränk und spuckt es fast wieder aus. „Ihr habts getan?“, will er wissen. „Jaaaaaaaah“, entgegnet Roxas stolz, setzt sich zu Axel und kuschelt sich an ihn. „Geh weg, du Betrüger“, ist sein Freund tatsächlich beleidigt. Ich muss fast lachen. Er regt sich drüber auch, dass Roxas ihn „betrogen“ hat, er hat ihn doch fast dazu angestiftet. „Ach, Axel, jetzt tu doch nicht so. Wer hatte denn mit Riku und mir nen Dreier?“, will ich wissen, setze mich auch zu ihm und kuschele mich an seine andere Seite. „Du darfst machen was du willst und Roxas nich? Ziemlich ungerecht, finde ich, du nich?“, frage ich dann und streichle zuerst durch seine Haare und dann über seine Wange. „Riku wird das gar nicht gerne sehen“, versucht er sich irgendwie aus der Situation zu befreien. „Ach, was, kuscheln is erlaubt und selbst wenn mehr passiert, wir sprechen hier von Riku, nich von nem enthaltsamen Mönch“, erwidere ich grinsend und lasse meine Hand weiter wandern. Langsam streiche ich über seine Brust, dann seinen Bauch und schließlich lande ich in seinem Schritt. „HÖR AUF!!!“, fordert Axel plötzlich, steht auf und reißt sich so von mir los. „Ich habs ja kapiert, Roxy kann tun und lassen was er will. Mach mich nur nie wieder an“, bittet er dann und Roxas und ich können uns nicht mehr zurückhalten und fangen lauthals an zu lachen. Ich hab Axel noch nie so verzweifelt gesehen. „Wir haben nur geknutscht, weiter nichts. Also hab ich die Wette gewonnen“, erklärt Roxas nachdem wir uns wieder beruhigt haben. „Dann habt ihr mich nur verarscht?“, will Axel wissen. „Ja“, kommt es grinsend von uns beiden. „Wenn man euch fünf Minuten aus den Augen lässt, seid ihr wie zwei kleine Teufel“, gibt er zurück und setzt sich wieder zu uns. Ich will schon was erwidern, als wir Riku laut lachen hören. Was hat der denn? Auf jeden Fall scheint er sich prächtig mit Roxys Vater zu verstehen. „Also, viel Spaß noch“, hören wir Roxas Papa sagen. „Danke, werde ich haben“, gibt mein Freund noch zurück, ehe er grinsend ins Zimmer kommt. „Na, hast du ne heiße Nummer mit Dad geschoben oder woher kommt das Grinsen?“, fragt Roxas sogleich. „Dein Papa ist echt der Hammer schlecht hin. Jetzt is mir auch klar, warum du nie ein Problem damit hattest schwul zu sein, er hat dich ja fast dazu angestiftet“, bemerkt Riku. Was meint er denn? Roxas Vater war schon immer freizügiger als meiner, aber angestiftet hat er uns nie zu irgendetwas. „Meinst du, weil ich ihm manchmal im Studio helfe oder den Ausflug in den Schwulenclub?“, will Roxas wissen. Was? Bitte? Das mit dem Studio weiß ich, aber was ist das für ne Story mit dem Schwulenclub? „Das mit dem Schwulenclub“, entgegnet Riku. „Was ist mit nem Schwulenclub? Würde mich vielleicht mal jemand aufklären?“, komme ich mir ziemlich hilflos vor. „Als ich 14 war, meinte Papa, dass wir nen Ausflug machen, weil er mir etwas zeigen wollte. Ich war total aufgeregt und hab mich gefreut, weil wir selten etwas alleine machen, meistens ist Mama ja auch mit dabei. Schließlich sind wir dann an nem Samstagabend in die Innenstadt gefahren und standen irgendwann vor einem Club. Es standen zwar nur Männer da, aber ich hab mir nichts dabei gedacht, als wir jedoch drin waren, hab ich kapiert, wo ich bin. Ich wollte sofort wieder gehen, aber Papa war eisern und hat mich mit zur Bar gezerrt. Nach einer Cola hatte ich meine Sprache wieder gefunden und hab ihn gefragt was das alles soll. Papa meinte, dass ich mich in letzter Zeit sehr verändert hätte und langsam ein junger Mann werde. Ich dachte, jetzt kommt so ein typisches Aufklärungsgespräch, mit Verhütung und all dem Zeug, aber er meinte dann nur noch, dass es egal wäre, wie ich mich verändern würde, er würde immer mein Papa bleiben und Mama immer meine Mama. Für ihn würde nur eines zählen, nämlich dass ich mich nicht unterkriegen lasse und zu mir stehe. Ich hab lange nicht verstanden, warum er mich dazu in nen Schwulenclub gezerrt hat, na ja, jetzt weiß ich warum. Anscheinend haben er und Mama schon so was geahnt“, höre ich diese Story wirklich zum ersten Mal. Wieder einmal wird mir die Differenz zwischen meinen und seinen Eltern klar. Sie würden ihn jederzeit so akzeptieren, wie er ist und bei mir ist es harte Arbeit. Ich beneide ihn so sehr darum. „Ach, Roxy, du hast die ganzen lustigen Sachen raus gelassen und all das was du dort so gemacht hast“, bemerkt Riku sofort. „Aha, na, da bin ich jetzt neugierig“, erkläre ich. „Na ja, ich hab mit ein paar Typen getanzt und da war so ein niedlicher Junge… mit dem hab ich geknutscht und ein bisschen rumgemacht… aber nichts Weltbewegendes“, verrät er, doch das reicht mir schon. „ROXY, wie konntest du mir das so lange verschweigen?“, frage ich und bekomme sofort einen strengen Blick von Riku und Axel zugeworfen. „Was denn?“, will ich wissen. „Als du nach Japan kamst, warst du die Intoleranz in Person. Da hätte ich dir so was auch nicht erzählt“, erwidert Riku. Quatsch, das stimmt doch gar nicht. Ein bisschen locker war ich schon, denk ich jedenfalls. „So schlimm war ich doch gar nicht“, beteuere ich und Rikus und Axels Blick wird noch strenger. „Okay, vielleicht war ich schlimm, aber ich hab mich gebessert. Warum hast du es mir dann nicht erzählt?“, erkundige ich mich. „Na ja… ehrlich gesagt… ich war ganz schön enttäuscht von dir… in Japan warst du so offen, selbstbewusst und hast jedem gezeigt, dass du Riku liebst und kaum sind wir in Kanada verkriechst du dich in dein Schneckenhaus voller Oberflächlichkeiten, Vorurteilen und vermeintlichen Freundschaften. Ich dachte immer, du weißt, wer deine wahren Freunde sind, aber mich hast du einfach in der Scheiße sitzen lassen“, drückt er es zwar recht krass aus, aber er hat Recht. Ich war so ein feiges Arschloch, dabei hatte ich genug Leute, die mich unterstützt haben. „Tut mir Leid… ich… also…“, fange ich an. „Sora, ich will jetzt keine Entschuldigung von dir hören. Ich wollte dir nur zeigen, wie sehr du andere mit deinem Verhalten verletzt hast“, erklärt Roxas. „Ich werde dir nichts nachtragen oder so, aber denk das nächste Mal mehr drüber nach, wenn du irgendwas tust, nur weil die anderen es so wollen“ Mann, ich bin so blöd. Ich hab ihn mit meinem Verhalten gequält und es noch nicht mal gemerkt. Nein, ich hab mich auch noch bei ihm ausgeheult. Ich bin ein totaler Idiot. „Ich mach das irgendwie wieder gut“, versichere ich. „Quatsch, außerdem war der Kuss schon gut genug“, findet er und hält sich gleich danach den Mund zu. Wir haben noch gar nicht darüber geredet, ob wir es Riku eigentlich erzählen. „Was für ein Kuss denn? Konnten sich Sora und Axel wieder nicht beherrschen?“, ist Riku auf der falschen Fährte. „Ich war ganz unschuldig. Frag da lieber mal die zwei kleinen, süßen Typen, die hier mit auf dem Sofa sitzen“, entgegnet Axel und Rikus Blick wandert zu uns. „Ihr habt geknutscht?“, fragt er plötzlich todernst. „Ja, aber Riku… Sora trifft keine Schuld. Es ging alles von mir aus“, versichert Roxas sofort. „Du meinst also, ich wäre jetzt sauer?“, will Riku wissen. „Ja, sicher, immerhin hat Sora dich doch irgendwie betrogen“, erwidert Roxas und Riku fängt an zu lachen. „Wie war euer Betrug denn?“, erkundigt er sich dann grinsend. „Gut, Roxas küsst echt göttlich“, kann ich mein Schwärmen nicht zurückhalten. „Ach echt? Noch besser als ich?“, fragt Riku. „Na ja…“, murmele ich. „Komm her, ich überzeug dich“, beugt sich Roxas auf einmal über Axels Beine und zieht Riku zu sich. Einen Moment später liegen seine Lippen bereits auf denen von Riku. Oh, wow, Roxas geht ja mal so was von ran. „Mensch, er küsst ja echt wahnsinnig gut“, ist Riku nun vollends begeistert. „Sag ich doch, da konnte ich doch nicht widerstehen“, erkläre ich dann. „Ich küsse dich trotzdem, viel, viel lieber“, entgegnet Riku und legt seinen Arm um meine Schulter. „Ich dich…“, fange ich an, als ich fürchterlich gähnen muss. „Müde, Stöpselchen?“, fragt Riku lächelnd. Ja, Mist, ich bin müde, dabei dachte ich, wir schauen jetzt noch nen Film oder so. Warum muss mich meine Müdigkeit jetzt so überfallen? „Dann gehen wir schlafen“, bestimmt Riku. „Okay, kommt mit, ich zeig euch, euer Zimmer“, erklärt Roxas und wir folgen ihm und Axel nach oben. Wir haben das Gästezimmer neben Roxas Zimmer. „Bist du jetzt eigentlich echt so müde oder wolltest du nur alleine sein?“, fragt Riku, als Roxas und Axel sich verabschiedet haben. „Ich bin echt müde. Tut mir Leid“, entschuldige ich mich, während ich meine Klamotten aus- und meinen mitgebrachten Pyjama anziehe. „Schon okay“, meint Riku nur und zieht sich ebenfalls um. Einige Momente später liegen wir schon kuschelnd im Bett und ich falle innerhalb weniger Minuten in einen tiefen Schlaf. Kapitel 58: Armer Zach ---------------------- Kapitel 54: Armer Zach Soras POV „Soralein“, flüstert jemand am nächsten Tag in mein Ohr. Ehhh, ich hab grad keinen Bock aufzustehen. „Geh weg“, gebe ich zurück, drehe mich um und ziehe mir die Decke über den Kopf. „Stöpselchen“, probiert Riku jetzt mit meinem Kosenamen und ich fühle, dass die Decke fast weggezogen wird. „NEE, RIKU, LASS MICH!“, werde ich langsam stinkig und halte die Bettdecke fest. „STEH JETZT AUF SOFORT!“, spricht jetzt nicht mehr Riku, sondern Roxas. Die Decke verschwindet und… „SPINNST DU?!?!?!?!?!“, schrecke ich auf, als er mir eiskaltes Wasser über den Kopf geschüttet hat. Riku und Axel stehen grinsend neben ihm. „Selbst schuld, wenn du nicht aufstehen willst“, erwidert Roxas. „Los, jetzt, raus aus dem Bett. Papa wartet schon auf uns“ „Häh? Warum denn?“, frage ich völlig verwirrt. „Euer Porno? Schon vergessen?“, will Axel wissen. Ehhh, stimmt ja, aber für was brauchen wir da Roxys Vater? Ich kann doch selber zum Studio fahren. „Und was macht dein Papa dabei?“, möchte ich wissen, während ich ganz langsam aus dem Bett krabbele. „Na ja, ich muss mir doch Rat von nem Profi holen. Ich meine, ihr wollt doch nen geilen Film oder?“, fragt Roxy und ich schrecke wieder zusammen. „Du willst ihm davon erzählen?“, erkundige ich mich. „Na ja…“, fängt er an. „Du hast es ihm schon erzählt“, stelle ich fest und Roxas nickt grinsend. „ROXAS, warum denn? Musstest du das machen? Das is doch voll peinlich für mich“, finde ich. „Oh Mann, jetzt komm mal wieder runter. Du musst Roxys Vater ja nich den ganzen Film zeigen, er gibt uns nur Tipps zur Kameraführung und allgemein zum Drehen. Nichts weiter“, erwidert Axel. „Ja, das es dir nichts ausmacht, is mir schon klar“, gebe ich zurück und nehme mir meine mitgebrachten Klamotten, um sie sogleich gegen meinen Schlafanzug auszutauschen. „Du treibst es mit zwei Typen gleichzeitig, im Baumhaus und dann auch noch in fremden Betten, also bitte. Freizügigkeit scheinst du gerade echt groß zu schreiben“, bemerkt Riku. „Habt ihr was zu essen?“, will ich wissen. „Essen gibt’s nicht, zuerst wird gearbeitet“, erklärt Roxas und ich fühle mich an einen Barbaren erinnert. „Ohne Essen, arbeite ich nich“, gebe ich zurück. „Doch, das…“, fängt Roxas an, doch Axel mischt sich ein. „Wenn ihr noch länger rum streitet, macht Roxys Vater gar nicht mehr mit, also benehmt euch jetzt endlich mal wie erwachsene Menschen und nicht wie Kindergartenkinder“, macht er es zwar nicht gerade freundlich, aber mir wird bewusst, dass er recht hat. Roxas Dad hat bestimmt noch anderes Sachen zu tun, als seinem Sohn etwas übers Drehen von Pornos beizubringen. „Ich putz kurz noch Zähne und geh aufs Klo“, erkläre ich und verabschiede mich kurzzeitig von den anderen. „Manchmal bist du ne ganz schöne Zicke“, findet Riku, als wir zum Studio von Roxas Papa fahren. „Gar nich“, schmolle ich. „Ich finds süß, wenn du so bist“, erklärt er grinsend. „Echt? Dann bin ich ne Zicke“, ändere ich meine Meinung, als wir ankommen und ich parke. Axel und Roxas sind mit Roxys Dad gefahren. Da der aber wieder geht, wenn wir unsere Planung mit ihm besprochen haben, bin ich später der Fahrer für alle. „Also, an die Arbeit“, freut Riku sich, nachdem wir ausgestiegen sind und zieht mich zu den anderen. Das Studio selbst ist ein unscheinbares, älteres Fabrikgebäude, von außen ist es grau und sieht nicht gerade einladend aus. Ob die Leute hier in der Nachbarschaft wohl wissen, was hier abgeht? Das sollte ich Roxas Dad mal fragen. Drinnen sieht es dann schon anders aus. Wir kommen in einen weiß gestrichenen Flur, durch den wir ganz hindurch laufen und in einem Besprechungszimmer ankommen. Hier gibt es einen großen, runden Tisch mit bequemen Stühlen, an der Wand stehen zahlreiche Schränke und überall wo es noch geht gibt es Pflanzen. „So, setzt euch“, bittet Roxas Papa und wir setzen uns. „Also, erzählt mal, wie habt ihr euch das vorgestellt?“, will er dann wissen. „Ähm, na ja, müssen wir das so genau sagen?“, frage ich sofort. „Mann, Sora, jetzt hör doch mal auf. Papa guckt nicht dabei zu“, ist Roxas immer noch relativ sauer. „Außerdem hast du ihm sonst gerne erzählt, was du deinem Vater nie hättest sagen können“ „Es war doch auch nichts gegen deinen Dad oder dass ich ihm irgendwas nicht erzählen will, aber wie wäre es denn für dich, wenn er alles über dein Intimleben wüsste?“, möchte ich wissen. „Ich…“, fängt Roxas an, wird aber diesmal von seinem Vater unterbrochen. „Jetzt kommt mal beide wieder runter. Sagt mir doch erstmal, was ihr überhaupt machen wollt“, schlägt er vor. „Sora und Riku wollen einen Porno drehen, damit sie was für die einsamen Stunden haben, wenn sie wieder getrennt sind“, halten Roxas und ich uns nun zurück und Axel erzählt. „Die Story steht, wir bräuchten nur noch Tipps wegen der Kameraführung und wegen der Technik“ „Das ist alles?“, will Roxas Dad sofort wissen. „Ja, deswegen verstehe ich auch nicht, warum sich Sora so aufregt“, muss Roxas wieder mitreden. Was hat er denn im Moment? Hab ich ihm was getan? „Ihr beide geht jetzt erstmal raus und sprecht euch aus. Die Techniksachen kann ich auch mit Axel bereden“, erklärt sein Vater sofort. „Ich hab aber nichts…“, beginnt Roxas. „Raus, hab ich gesagt, sonst könnt ihr das Studio vergessen“, erklärt sein Dad und Roxas steht sofort auf. „Komm“, spricht er mich noch an, ehe wir nach draußen vor das Gebäude gehen. „So und jetzt verrat mir mal was los ist? Bin ich dir auch zu zickig?“, frage ich. „Quatsch, nein, Sora… du bist auch nicht der Grund… ich weiß nur nicht an wem ich es sonst auslassen kann“, erklärt Roxas. Häh? Was will er denn an wem auslassen? Und warum redet er nicht mit Axel wenn er ein Problem hat. „Wo liegt denn das Problem?“, will ich wissen. „Es ist bald vorbei“, entgegnet mein bester Freund. „Bald ist Axel wieder weg… ich weiß nicht, was ich dann mache“ Deshalb ist er so drauf? Ach, komm, ich dachte immer er wäre der Stärkere von uns, dabei ist er fast noch schlimmer als ich. Ich denke nämlich im Moment nur an die Zeit, die uns noch bleibt und nicht was danach kommt. „Roxy, wenn Riku und Axel wieder weg sind, dann haben wir doch immer noch uns. Wir unterstützen uns gegenseitig und sind füreinander da“, erkläre ich und umarme Roxas. „Und jetzt solltest du doch lieber die Zeit genießen, in der du Axel noch hast. Wir machen das Beste draus“ „Ach, Sora“, klammert er sich nun an mich. Oh Gott, so hab ich ihn noch nie erlebt. Zum Glück heult er nich auch noch. „Ich bin so ein Idiot. Du warst immer für mich da und ich mach dich nur blöd an“, fängt er nach einer Ewigkeit, in der er in meinen Armen lag wieder an. „Ach, was, ich nehm das einfach als Rache für die Zeit, die ich dich in der Schule so mies behandelt habe und dann ist doch wieder alles okay zwischen uns, oder?“, erkundige ich mich vorsichtig, nich dass er noch ne Bombe in petto hat, die er platzen lassen will. „Ja, völlig okay“, stimmt er zu und umarmt mich nochmals. „Wollen wir wieder rein gehen?“ Ich nicke nur und wir stoßen wieder zu Axel, Riku und Roxas Dad. Der ist gerade dabei Axel die Kamera zu erklären. „Alles wieder gut bei euch?“, will Riku von mir wissen. „Ja, Roxy war nur traurig, weil ihr bald wieder geht“, flüstere ich in sein Ohr. „Da is er nich alleine“, verrät Riku leise, während Roxy, Axel und Roxas Dad sich weiter mit der Technik beschäftigen. „Du auch?“, frage ich und er nickt. „Manchmal seid ihr total schlimm. Kümmere dich doch erstmal um die Zeit, die wir noch haben. Was danach kommt, werden wir sehen“, erkläre ich und küsse ihn auf die Wange. Diesen Entschluss habe ich schon lange gefasst und ich finde ihn für den besten überhaupt. Ich meine, was bringt es schon, wenn ich jetzt schon rum heule? Jetzt will ich Rikus Gegenwart noch genießen. „Du hast ja Recht, aber es ist schwer nicht an unseren Abschied zu denken, wenn er so schnell näher kommt“, entgegnet mein Freund. „Soll ich dich hypnotisieren, damit du nich mehr daran denkst?“, witzele ich. „Du bist ganz schön frech“, findet Riku und schmollt leicht. „Das hab ich alles von dir gelernt, du böser Junge“, gebe ich grinsend zurück. „Ich hab gute Arbeit geleistet“, bemerkt mein Freund und schon ist sein Schmollen vorbei. „Also, dann lass ich euch mal wieder alleine. Viel Spaß beim Dreh“, reißt uns Roxas Vater total aus unserem Gespräch. „Ähh, danke“, geben wir beide zurück, ehe er geht und wir mit Roxas und Axel zurückbleiben. „Seid ihr soweit fertig?“, fragt Roxas dann. „Ja, und bereit für alles“, stimme ich voll motiviert zu, ehe uns mein bester Freund in einen großen Raum führt. Hier stehen Kulissen, Kameras und ganz wichtig ein schönes Bett. „Hast du uns eigentlich schon die Story erzählt oder so was wie ein Drehbuch entwickelt?“, frage ich. „Ähhhm, die Story is so. Du bist Rikus Austauschschüler, ihr lernt euch kennen und lieben. Aber du bist dir am Anfang nich so sicher, dass du Riku wirklich willst, Riku hat familiäre Probleme, die ihr auch noch lösen musst und sonst is es fast so wie eure Geschichte eben“, erzählt Roxas. „Und wo fangen wir an?“ will Riku wissen. „Bei eurem ersten Kennenlernen“, antwortet Roxas und wir kümmern uns erstmal um die Kulissen. Nachdem wir die dann aufgebaut haben, beginnen wir mit dem Drehen. Es geht eigentlich alles relativ gut, bis wir zu unserer ersten Bettszene kommen. Ich liege mit Riku knutschend ins Bett, aber irgendwie stört mich die Kamera. Roxas muss auch jetzt unbedingt Nahaufnahmen machen und um uns herum schleichen. „Riku… ich…“, fange ich an und löse mich von ihm. „Was denn?“, fragt er. „Ich… die Kamera stört mich“, antworte ich und schaue zu Roxas. „Aber das muss sein, sonst kannst du den Porno doch echt vergessen“, erklärt Axel. Das weiß ich auch, aber trotzdem ich kann das nicht, wenn die beiden dabei zu sehen. „Sora, probier doch einfach noch mal“, schlägt Riku vor. Keinen Moment später liegen seine Lippen bereits wieder auf meinen. Er wandert an meinem Körper entlang und zieht mir langsam mein T-Shirt hoch, während er anfängt mit meiner Zunge zu spielen. Es wäre alles so schön, wenn ich nicht das Gefühl hätte beobachtet zu werden. „Riku, bitte, hör auf“, bettele ich und löse mich erneut. „Ach, Sora, was ist denn los? So schlimm ist es doch noch gar nicht. Wir knutschen nur“, erklärt mein Freund. „Trotzdem, es ist doch voll doof, wenn man dabei gefilmt wird“, finde ich. „Pfff, also Sora, als hätten wir euch noch nie so gesehen“, mischt Axel sich, als ich Riku von mir drücke und mich im Bett aufsetze. „Dass dich das nicht stört weiß ich selber“, gebe ich zurück. „Sora, aber er hat doch Recht. Wir haben auch schon vor ihnen rumgemacht und mit Axel hast du sogar geschlafen, also jetzt mach doch nich so ein großes Fass auf“, bittet Riku mich und schlingt seine Arme um mich. „Aber es macht mich total nervös, wenn die beiden zu schauen“, erkläre ich. „Dann blend sie doch einfach aus. Stell dir vor, wir wären ganz alleine. Ohne Freunde, ohne Eltern und Geschwister. Nur du, ich und das Bett“, flüstert Riku mir daraufhin ins Ohr und fängt an, an meinem Ohrläppchen zu knabbern. Mhmmm, das tut gut, viel zu gut, um es abzulehnen, weil Roxas und Axel noch da sind. Nein, Sora, sie sind nicht da. Denk einfach nicht an sie und es wird klappen. Tatsächlich schaffen wir diesmal die Szene ohne Unterbrechungen und auch wenn wir uns danach einige Kommentare von unseren Freunden anhören mussten, war es doch traumhaft schön. Nachdem wir noch einige normale Szenen gedreht haben sind Riku und ich nun wieder bei mir zu Hause und essen was. Mama, Papa und Zach sind auf dem Schachturnier von Jay und kommen frühestens in zwei Stunden wieder nach Hause. Ich denke mal, sie wollen Jay doch etwas besser kennen lernen. Nach dem wir gegessen haben, duschen wir noch, ehe wir eigentlich kurz zum Skatepark wollten. Eigentlich, denn unser Vorhaben wird total zerstört, als Zach heulend ins Haus stürmt, seine Jacke zur Garderobe wirft und an uns vorbei in den ersten Stock rennt. „Wie konntest du das machen? Er liebt den Jungen, auch wenn wir es nicht verstehen“, hören wir gleich darauf Mama. Sie kommt mit Papa ins Haus. „Genau deshalb muss man ihn vor so etwas beschützen. Er versteht sich doch selbst nicht“, erwidert mein Vater und mir wird sofort klar, dass er irgendwas mit Jay angerichtet hat. „WAS HAST DU GETAN?!?“, mache ich lautstark auf mich aufmerksam, lasse Rikus Hand los und stelle mich meinem Dad in den Weg. „Nichts, was dich was angeht und jetzt geh mir aus den Augen“, erwidert er und schiebt mich einfach beiseite. „Sag mir jetzt verdammt noch mal, was du gemacht hast. Zach heult nicht ohne Grund“, erkläre ich. „Er hat geheult?“, fragt mein Vater kichernd und dreht sich zu mir um. „Er ist ja noch eine größere Schwuchtel als du“ In dem Moment brennt bei mir jegliche Sicherung durch. Allein schon seinen Sohn als Schwuchtel zu bezeichnen finde ich schlimm, aber dann auch noch Zach. Wenn, dann schätzt man mich so ein, aber nicht ihn. „NIMM DAS SOFORT ZURÜCK!“, fordere ich. „Ohhhh, regt sich die kleine Dame auf?!“, will Papa immer noch belustigt wissen, doch sein Kichern verklingt, als ich ihm einen Kinnhacken verpasse. Ich weiß nicht, aber ich konnte seine blöden Provokationen einfach nicht mehr hören. „Erstens mal bin ich keine kleine Dame und zweitens lass ich mich hier nicht von einem untoleranten, oberflächlichen Menschen wie dir beleidigen. Wenn du mich suchen solltest, ich kümmere mich um meinen Bruder, der übrigens mehr Mann ist, als du je sein könntest“, kommentiere ich meinen Ausraster noch, da Papa mich einfach nur fassungslos anschaut. Danach gehe ich mit Riku nach oben. „Zach, dürfen wir rein kommen?“, will ich wissen, nachdem wir an seiner Tür geklopft haben. Riku war die ganze Zeit mucksmäuschenstill, ich glaube mein Auftritt hat ihm ganz schön imponiert. Von Zach kommt auch keine Antwort. „Komm, wir gehen rein“, zieht Riku mich einfach ins Zimmer. Ich erschrecke sofort, als ich es sehe. Zachs Basketballsachen liegen vollständig am Boden. Seine Poster sind zerrissen, seine Pokale mit einer Wucht heruntergeworfen, dass einige davon Beulen haben und seinen Basketball findet man jetzt im Mülleimer. Zach selbst liegt heulend in seinem Bett. „Geht bitte“, schluchzt er, als er uns anscheinend bemerkt. „Zach, was ist mit dir los?“, will ich wissen und setze mich zu ihm. „Nichts, geh“, erwidert Zach. „Man heult aber nicht, wegen nichts“, fange ich an. „Und seine Basketballsachen zerstört man deshalb auch nicht. Verrat uns doch was los ist, dann können wir dir auch helfen“, erklärt Riku, setzt sich auf die andere Seite und streicht über Zachs Rücken, doch er heult nur noch mehr. „Soll ich raus gehen? Willst du mit Sora alleine reden?“, bietet mein Freund nun an. „Nein, ich… Papa ist so ein Idiot“, gibt mein Bruder zurück und dreht sich zu uns um. Oh mein Gott, er sieht so fertig aus. Sein Gesicht ist total verheult, seine Augen sind geschwollen und rot und allgemein macht er einen armseligen Eindruck. „Hat er dich beleidigt oder runter gemacht?“, will ich wissen. „Nichts… mit mir… ich bin okay… Sora… er hat Jay geschlagen“, erklärt mein Bruder weinend und klammert sich an mich. Was hat er? Warum das denn? Jay hat doch bestimmt nichts Schlimmes gemacht. Was soll das denn?! „Und welchen Grund hatte er?“, fragt Riku und streichelt durch Zachs Haare. Zach löst sich etwas von mir und schaut nun zu meinem Freund. „Weil… Jay hat gewonnen… und ist dann zu mir gekommen… und… wir… geküsst… Papa… ausgerastet… er hat Jay geschlagen und ich weiß nicht, was er noch gemacht hätte… wenn… wenn nicht… Jays Lehrer gekommen wären… und ihn rausgeworfen hätten“, erzählt Zach nun, wobei er einige Wörter durch seine Schluchzer vergisst. Aber wir haben es ja verstanden, wir haben es viel zu gut verstanden. „Er ist doch echt komplett durchgeknallt“, bemerke ich. „Das… noch nich alles… Jay… er… er hat… er hat Schluss gemacht…“, bricht es nun endgültig aus meinem Bruder heraus. Oh mein Gott, das ist ja noch bescheuerter. Er hat tatsächlich Schluss gemacht? Wenn ich mir vorstelle, dass zwischen mir und Riku Schluss wäre, ach du meine scheiße. „Warum? War Papa so schlimm?“, frage ich. Ich meine, ich wäre zwar ziemlich enttäuscht vom Vater meines Freundes, aber für mich wäre es noch lange kein Grund Schluss zu machen. „Ich… keine Ahnung… er meinte… es hätte keine Zukunft, wenn… wenn… Papa so gegen uns is“, erklärt Zach und ich kann es teilweise nachvollziehen. Ich würde es auch schwer finden, wenn Papa Riku geschlagen hätte, aber eine Trennung käme für mich trotzdem nicht in Frage. „Zach, hör mal zu. Du bist so süß, du findest bestimmt schnell wieder einen Freund“, bin ich mir sicher. „Ich will aber Jay“, beharrt Zach und schon wieder kann ich ihn verstehen. Ich will schon etwas sagen, als Riku aufsteht. „Wo willst du hin?“, frage ich. „Ich bin gleich wieder da. Ich versuche Zach zu helfen“, erklärt mein Freund und ist nach einem kurzen Kuss verschwunden. „Kleiner, warum beruhigst du dich jetzt nicht erstmal und redest noch mal mit Jay. Vielleicht könnt ihr euch ja wieder vertragen“, schlage ich dann vor, doch mein Bruder heult einfach weiter. Vielleicht sollte ich ihn erstmal lassen. Das ist bestimmt besser, als ihm jetzt tausend Ratschläge zu geben. Es dauert noch ewig, bis er wieder aufhört zu schluchzen. „Sora, du… danke… dass du da bist“, flüstert mein Bruder und schaut mir scheu in die Augen. „Ist doch völlig klar. Du bist mein Bruder und ich liebe dich“, erkläre ich und streiche ihm die Tränen aus dem Gesicht. „Hast du Taschentücher?“, frage ich dann. „Ja, im Schreibtisch, obere Schublade“, antwortet er und ich lasse ihn kurzzeitig los, um ihm ein Taschentuch zu holen, mit dem er sich keinen Moment später die Nase putzt. „Wo ist Riku eigentlich?“, möchte Zach wissen, als er wieder einigermaßen human aussieht. „Ich hab keine Ahnung. Er hat eigentlich gemeint, er wäre gleich wieder da“, antworte ich. „Aber bis wir wieder auf seine Gesellschaft zählen können, machen wir uns was Gutes“ „Ach echt?“, ist er überrascht. „Ja, wir gehen jetzt nach unten und holen uns eine Packung Vanilleeis“, erkläre ich und Zach kichert tatsächlich. „Das haben wir früher immer gemacht, wenn die in der Schule dich geärgert haben“, erinnert er sich und steht auf. „Ja und bei mir hat es immer gewirkt“, entgegne ich und ziehe ihn mit mir aus dem Zimmer. „Sora… was wenn Papa unten is?“, fragt Zach plötzlich. „Dann trittst du ihm entgegen, so wie ich vorhin“, antworte ich. „Was hast du gemacht?“, will er wissen. „Ich hab ihm eine runter gehauen“, entgegne ich und Zach bleibt völlig fassungslos stehen. „Du hast was? Bist du verrückt geworden?“, möchte mein Bruder wissen. „Nein, aber ich wusste, dass er dir irgendwas getan hat und ich musste dich doch rächen“, erkläre ich und ziehe ihn weiter mit mir. „Du bist echt verrückt. Papa wird dich noch mehr hassen, als er es eh schon tut“, bemerkt Zach, als wir in der Küche sind. Zum Glück ist niemand hier. „Er ist mir so egal, wie die Fliege da, also kümmert es mich nicht weiter“, spreche ich mehr als unbegeistert über meinen Vater. Eigentlich dachte ich, dass es nie so weit kommen würde, aber mittlerweile ist mir alles vollkommen wurst was er tut. Hauptsache ist, er verletzt keinen Menschen den ich liebe und genau dagegen hat er verstoßen, als er Jay geschlagen und Zach unglücklich gemacht hat. „Ist er dir wirklich so egal?“, ist mein Bruder wohl sehr überrascht. Ich weiß, ich wollte immer, dass Papa mich mag, aber ist es nach solchen Aktionen nicht verständlich, dass ich so ablehnend reagiere? „Ja, holst du uns zwei Löffel?“, will ich wissen und nehme eine Packung Eis aus dem Kühlschrank. „So, damit verziehen wir uns jetzt nach draußen an den Pool und plaudern aus dem Nähkästchen“, erkläre ich. „Einverstanden“, stimmt Zach grinsend zu und wir gehen in den Garten. Einige Momente später sitzen wir auf den beiden Liegen am Pool und löffeln fleißig Eis. „Weißt du noch, als wir klein waren und bei Tante Ukyo zu Besuch waren? Wir haben im Garten Fangen gespielt und du warst so stürmisch, dass wir beide in den Gartenteich gefallen sind“, fängt Zach dann an. Ja, das weiß ich noch. „Wir waren patschnass und viel zu feige es Tante Ukyo zu sagen. Dann haben wir versucht die Sachen trocken zu bekommen, aber beim Aufhängen an den Bäumen sind wir noch mal reingefallen“, rede ich weiter und muss dabei lachen. Wir waren so doof. Wir hätten es Ukyo auch einfach sagen können. Sie war gar nicht sauer und hat uns einfach neue Sachen gegeben. „Und einmal waren wir mit Onkel Mitsu auf ner Ranch und du bist voll in den Misthaufen gefallen“, muss er ausgerechnet das aussprechen, was ich so perfekt verdrängt hatte. Aber er lacht darüber und das macht mich glücklich. „Und einmal waren wir Eislaufen. Da bist du einfach gegen die Bande gefahren“, habe ich auch noch eine Story in petto. Bei der Erinnerung muss ich noch mal darüber lachen. Es sah zwar total brutal aus, aber es war auch furchtbar lustig damals. „Das war überhaupt nicht witzig. Ich hätte mir sonst was brechen können“, findet Zach, doch darüber muss ich noch mehr lachen. „Du hattest nen Schneeanzug an, da is man gut gepolstert“, erkläre ich. „Ha, ha, aber du. Du bist beim Eislaufen auch ständig auf die Nase gefallen“, muss ich zu geben, dass er sogar recht hat. „Egal, weißt du auch noch, als wir mit Mama und Papa im Freizeitpark waren? Das war auch echt cool“, finde ich, auch wenn wir mit unseren beiden Elternteilen da waren. Damals war die Welt auch noch in Ordnung, damals hat Papa uns noch nicht gehasst. „Ja, es war noch alles so toll. Papa und ich hatten das perfekte Vater-Sohn-Verhältnis. Besser ging es nicht und jetzt liegt alles in Trümmern, nur weil ich zu meinen Gefühlen stehe. Manchmal frage ich mich echt, ob es richtig war mit Jay was anzufangen. Ich hätte einfach eins der Mädchen nehmen sollen, das wäre tausendmal einfacher gewesen“, findet Zach, doch ich kann dem ganzen überhaupt nicht zustimmen. „Vielleicht wäre es einfacher gewesen und Papa wäre vielleicht auch glücklich darüber gewesen, aber es geht hier nicht um unseren Vater. Es geht um dich und du solltest tun, was du für richtig hältst. Auch wenn es heißt, dass du mehr Schwierigkeiten haben wirst, weil du anders bist“, appelliere ich an ihn. Ich bin doch schließlich das beste Beispiel was passiert, wenn man seine Gefühle unterdrückt, weil einem die Meinung der anderen wichtiger ist. Ich würde es niemanden raten, es so zu machen, wie ich. „Du bist ganz schön erwachsen geworden“, bemerkt Zach grinsend und nimmt sich einen besonders großen Löffel Eis. „Wie meinst du das?“, weiß ich nicht genau, auf was er das bezieht. Ich meine, ja, vielleicht bin ich erwachsener, aber nicht so sehr, dass man es als große Veränderung verbuchen könnte. „Na ja, du stehst zu deiner Orientierung, du lässt dich nicht mehr fertig machen und du bietest Papa Paroli. Ich bin echt stolz auf dich“, lobt mein kleiner Bruder mich, sodass sogar meine Wangen rot werden. „Danke“, murmele ich verlegen. Ich mochte ihn ja immer, aber solche Worte aus seinem Mund sind mir völlig neu. „Ich sollte mich bedanken, viel mehr, als ich es schon getan habe. Dass du so für mich da bist, finde ich einfach hypergalaktisch klasse“, erklärt Zach, als ich hinter uns Schritte höre. Kapitel 59: Eis am Pool ----------------------- Kapitel 55: Eis am Pool Soras POV „Riku!“, freue ich mich, als er zu uns kommt und ich mich aufsetze. „Hey, ihr“, lässt er sich neben mich auf die Liege fallen. „Na, Zach, geht’s wieder?“ „Ja, Sora ist gut im Aufmuntern und wir haben ganz viel Eis gegessen“, erzählt Zach und hält Riku die halbleere Eisbox hin. „Magst du auch was? Dann hol ich dir nen Löffel“ „Ja, gerne“, stimmt Riku sofort zu und Zach verabschiedet sich kurz. „Sora, ich muss dir was sagen. Es geht um Jay“, erklärt mein Freund sofort, als mein Bruder weg ist. „Was denn? Warst du bei ihm?“, habe ich eine Idee, wo er sich die ganze Zeit rumgetrieben hat. „Ja, war ich und… also… er hat Zach nicht eine Träne nachgeheult. In der Zeit in der du deinen Bruder getröstet hast, hat er sich mit jemand anderem getröstet“, berichtet Riku mir. Was?! Das ist doch nicht sein Ernst, das ist gelogen. „Bist du dir hundert pro sicher?“, will ich wissen. „Ja, ich hab sie gesehen und Jay hat auch gesagt, dass das schon lange geht, weil… also… versteh das jetzt nicht falsch, aber er meinte, Zach wäre superlangweilig wenn man ihn länger kennt. Es tut mir leid, eigentlich wollte ich hin, damit er sich wieder mit Zach verträgt“, klärt Riku mich auf und mir fallen fast die Ohren ab. Der Typ hat sie doch nicht mehr alle. Gestern noch war er glücklich mit Zach und jetzt soll er schon die ganze Zeit langweilig sein? Der ist verrückt, echt. „So, hier dein Löffel“, kommt Zach wieder, ehe ich noch etwas sagen kann und gibt Riku einen Löffel. „Und? Wo warst du?“, fragt mein Bruder dann. „Ich wollte eigentlich ein paar Leute suchen, die du im Basketball besiegen kannst. Ich dachte es baut dich auf, wenn du mal wieder gewinnst, aber ich hab niemanden gefunden“, hat Riku zwar ne echt blöde Ausrede parat, aber ich glaube Zach hat es gefressen. „Du, Sora, wie siehts eigentlich mit Abendessen aus? Bekomme ich heute nur Eis?“, will Riku wissen, nachdem er nun Eis löffelt. „Weiß ich nich. Ich hab Mama nich mehr gesehen, seit sie daheim ist. Wir können ja mal gucken“, schlage ich vor und wir gehen wieder rein. Nach einigen Momenten stellen wir fest, dass weder Papa noch Mama da sind. „Hm, was haltet ihr davon, wenn wir was bestellen. Geld is noch da“, erkläre ich, da ich im Moment null Lust habe zu kochen. „Pizza oder willst du was Japanisches?“, denkt Zach sofort an Riku. „Nee, Pizza is schon mal okay“, findet mein Freund und ich nehme die Karte unseres Lieblingspizzaservices. „Ich nehm ne Lasagne“ „Gut und ich, Pizza Hawaii“, erklärt Zach. „Gut, ich weiß meines auch schon. Wollt ihr dann sofort essen oder zu ner bestimmten Zeit?“, frage ich noch, während ich schon die Telefonnummer wähle. „Sofort“, sind sich Riku und Zach einig. Nachdem ich schließlich bestellt habe, decken wir noch den Tisch, ehe wir uns vor den Fernseher pflanzen. Es ist zwar nur Mist dran, aber irgendwie müssen wir uns die Zeit bis zum Essen vertreiben. Wenn Riku heute nur nicht so auf Knutschen und Rummachen aus wäre. Zach tut mir so Leid, weil er das Ganze mit ansehen muss. „Sora, Telefon“, erklärt mein Bruder, als Riku mich mal wieder aus seinen Fängen entlässt. „Hallo?“, melde ich mich. „Hey, ich bins, Roxas. Habt ihr Lust zu mir zu kommen?“, will er wissen. „Zu dir? Ehrlich gesagt bin ich nicht so erbaut fürs Weggehen. Der Tag war ziemlich stressig“, erkläre ich, als es klingelt. Bestimmt der Pizzabote, Zach und Riku verabschieden sich, um die Sachen zu holen. „Ist was passiert, nach dem Pornodreh?“, fragt Roxas. „Ja, Papa hat Jay geschlagen. Jay hat Schluss gemacht und wir haben herausgefunden, dass er Zach schon monatelang betrogen hat. Zach weiß das zwar nicht, aber ist trotzdem total am Boden“, erzähle ich die Kurzfassung. „Das is ja ein Arschloch, da hat dein Dad wohl unabsichtlich sogar den Richtigen getroffen“, findet Roxas. Wenn man darüber nachdenkt, stimmt es sogar. Jay hatte für sein Verhalten ne gehörige Abreibung verdient. „Na ja, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn“, entgegne ich. „Ja, he, he. Meinst du, es geht okay, wenn wir zu dir kommen?“, möchte Roxas dann wissen. „Ja, klar, Mama und Papa sind beide nicht da. Ich hab zwar keine Ahnung wo sie sind, aber ich kann sie schlecht um Erlaubnis fragen“, antworte ich. „Sie sind beide nicht da? Das ist bei deinen Eltern doch total selten“, fällt Roxas auf. Ja, ist es, meistens ist wenigstens einer von ihnen daheim und wenn sie zusammen weggehen, wissen wir das. Obwohl ich das heute für unmöglich halte. So wie ich es mitbekommen habe, war Mama auch sehr sauer. „Ist doch jetzt egal. Meinetwegen könnt ihr in ner halben Stunde kommen“, will ich mich jetzt nicht weiter mit meinen Eltern befassen, schließlich hab ich immer noch einen Bruder, der an Liebeskummer leidet und das finde ich schon schlimm genug. „Okay, dann bis gleich“, verabschiedet Roxas sich. „Ciao“, lege ich auf und gehe in die Küche, wo Riku und Zach schon die Pizzen aufgeteilt haben. „Roxy und Axel kommen dann vorbei“, teile ich ihnen mit. „Was machst du wenn Papa kommt?“, fragt Zach sofort. „Nix? Es sind ja wohl meine Freunde und die kann ich einladen wann ich will“, gebe ich nur zurück und fange an zu essen. Kapitel 60: Auf dem Weg zum Schullandheim ----------------------------------------- Kapitel 56: Auf dem Weg zum Schullandheim Rikus POV „Sora, komm Beeilung“, rufe ich am Montag ins Bad. Heute fahren wir mit Soras und meiner Klasse in ein Schullandheim in der Nähe von Vancouver. Genauso wie damals in Japan. „Schon fertig“, ist Sora nun da. Wow, wo hat er denn dieses Outfit wieder her? Türkisfarbene, karierte Bermudas, ein gelbes T-Shirt mit Aufdruck und türkisfarbene Chucks. Es ist zwar reichlich bunt, aber an Sora sieht es absolut genial aus. „Dann geht’s wohl los“, gebe ich seufzend zurück. Seit diesem Drama am Samstag is wohl bei uns allen etwas die Luft raus. Und wäre das noch nicht schlimm genug gewesen, redet Soras Papa jetzt mit niemanden mehr, noch nicht mal mit seiner Frau. Ich meine, eigentlich ginge es mich ja nichts an, aber Soras Mum kann ja nun mal gar nichts dafür, dass er schwul ist. Sie ist wenigstens so schlau es zu akzeptieren. „Mama, wir sind soweit“, gibt Sora seiner Mutter Bescheid, die in der Küche die Frühstückssachen wegräumt. Sie nickt nur und zusammen mit ihr und Zach gehen wir in die Garage, laden unsere Sachen ein und fahren dann zur Schule. „Und du schaffst das echt?“, will Sora wissen. „Ich kann immer noch sagen, dass ich krank bin“ „Sora, dein Vater und ich sind erwachsene Menschen, größtenteils jedenfalls. Wir schaffen das schon. Du wirst sehen, wenn du wieder da bist, sieht die Welt wieder ganz anders aus“, erklärt sie. „Aber Mama, du… es tut mir alles so Leid. Wäre ich nicht so, wie ich nicht sein soll, dann wäre alles okay. Papa und du wärt noch glücklich“, entgegnet mein Freund und seine Mutter hält vor der Schule. „Sora, mein Junge, es gibt nichts, was du nicht sein sollst. Sei einfach du selbst, dann ist für mich alles in Ordnung“, versichert seine Mutter. „Aber…“, beginnt Sora wieder. „Hey, du hast es doch gehört. Deine Mama schafft das. Sie kann nur stark sein, wenn sie dich zum Sohn hat“, mische ich mich vorsichtig ein. Eigentlich wollte ich nichts mit Soras Familienverhältnissen zu tun haben. Na gut, eigentlich dachte ich, dass er die perfekte Familie hat. Aber selbst jetzt, finde ich es nicht richtig, wenn ich einfach meinen Senf dazu gebe. Immerhin kenne ich Sora noch nicht wirklich lange. „Genau, Riku, hat es auf den Punkt gebracht und jetzt raus mit euch, sonst kommt ihr noch zu spät“, erwidert Soras Mutter. Ich steige als erstes aus, danach Zach, während Sora noch mal einige Worte mit seiner Mama wechselt. Ich lade unterdessen meine Reisetasche und Soras Koffer aus. „Sora, sie schafft das. Mach dir bitte nicht zu viele Sorgen“, bitte ich ihn, als wir zum Abschied winken. „Ich versuchs“, antwortet Sora. „Hey, sie hat mich ja auch noch“, meldet sich Zach zu Wort, als wir auf den Schulhof laufen. Sora nickt zwar, doch ich glaube, dass er sich um Zach mindestens genauso viele Sorgen macht wie um seine Mutter. Sein Bruder wirkt zwar nach außen hin immer noch stark und unantastbar, doch das ist er nicht, wie wir Samstag gemerkt haben. „Also dann, Kleiner, viel Spaß in der Schule und bleib sauber“, ist es dann Zeit sich zu verabschieden. „Mach ich. Dir auch viel Spaß und dir natürlich auch, Riku“, wendet Zach sich gleich noch an mich, nachdem er Sora umarmt hat. „Bye, Zach“, sage ich noch, ehe er winkend in die Schule geht und wir zu den anderen, die schon im Schulhof warten. „Und? Wie stehts jetzt bei dir zu Hause?“, will Axel wissen nachdem wir ihn, Roxas, Shingo und Jake begrüßt haben. „Nicht besser. Papa redet nicht mehr mit uns. Weder mit mir, Zach oder Mama“, erzählt Sora und lässt sich seufzend auf den Boden fallen. „Dein Alter hatte ja schon immer was an der Waffel, aber das schlägt dem Fass dem Boden aus“, kommentiert Jake, doch Sora lacht sogar darüber. „Wo hastn diese alte Redewendung ausgegraben?“, will er kichernd wissen. „Unter dem Schaukelbaum in unserem Garten“, antwortet Jake und Sora lacht noch mehr. Er sieht so befreit dabei aus, dass ich endlich mal wieder richtig aufatmen kann. Er hat also noch nicht all seine Fröhlichkeit verloren. „Wisst ihr was? Wir waren Samstag mit Yamato weg und er meinte, dass deine Mutter bei ihnen war“, fällt Jake dann noch ein. „Ja, ich weiß. Sie haben sich ausgesprochen“, bemerkt Sora, doch ich bin überrascht. Mir hat er das nicht gesagt. „Wann hat deine Mutter…“, fange ich an. „Gestern, ich wollts dir erzählen, aber irgendwie… mir gehen halt tausend andere Gedanken durch den Kopf… sorry“, entgegnet er und sieht entschuldigend zu mir hoch. „Schon okay, Stöpselchen. Ich versteh das“, antworte ich. Kein Wunder, dass er es vergessen hat, so durcheinander wie das Wochenende war. „Setzt du dich mit her?“, will Sora dann wissen. Ich nicke und einen Moment später sitze ich neben ihm, sodass er sich an mich kuscheln kann. „Ich bin dir so dankbar, dass du für mich da bist“, flüstert er, als sein Kopf an meiner Brust liegt. „Is doch klar“, gebe ich leise zurück und streichle durch seine Haare. „Gebt euch mal das Bild. Riku is zahm wie ein kleines Kätzchen“, kann Shingo einen dummen Kommentar nicht zurückhalten. „Ach, halt die Klappe, du Idiot“, erwidert Sora und wirft Shingo seine Sweatjacke an den Kopf, die bis eben an seinem Rucksack befestigt war. „Ohhhhh, dachte gar nicht, dass du dich so sehr wehrst“, witzelt Shingo jetzt immer noch, doch Sora kümmert das ganze gar nicht. Er kuschelt weiter mit mir, sogar als unsere Lehrer kommen, löst er sich nicht von mir. Irgendwie bin ich ganz schön stolz auf ihn, dass er das Ganze trotzdem so gut meistert finde ich erstaunlich. „Komm, wir müssen unser Zeugs in den Bus laden“, teile ich Sora mit, als uns die Lehrer darüber aufgeklärt haben, wie es jetzt weitergeht. „Hm“, murmelt Sora nur, steht dann auf, sodass auch ich aufstehen kann. „Ich nehme deines mit“, erkläre ich, hebe meine Tasche auf und rolle Soras Koffer hinter mir her. „Ich such uns einen Platz“, bemerkt Sora kleinlaut und schlurft in den Bus, während ich unser Gepäck einlade. Im Bus hat Sora zusammen mit Axel und Roxas die letzte Sitzreihe ergattert, obwohl wahrscheinlich mehr Axel und Roxas dafür verantwortlich waren. Shingo und Jake sitzen vor uns. Die Fahrt zum Schullandheim ist total trostlos. Sora lässt sich einfach nicht aufbauen, sondern bleibt die ganze Zeit so niedergeschlagen. Ich kann ihn ja verstehen, aber so wird unsere Woche doch total schrecklich. Als wir dann fast da sind, wird der Zimmerplan vergeben. Ich hoffe mal, diesmal war uns das Glück hold. „Hey, das is ja cool“, findet Roxas sofort. „Was denn?“, meldet sich Sora auch mal wieder zu Wort. Meistens hat er so schrecklich melancholisch aus dem Fenster geschaut, dass man meinen könnte, die Zeit wäre stehen geblieben. „Wir sind nur mit Shingo und Jake auf einem Stock? Wie geht das denn?“, will Sora wissen. „Keine Ahnung. Freu dich doch, dass es so ist. Dann können wir es treiben wie verrückt“, kann Axel wieder nur an das Eine denken. „Wir sind immer noch bei euch im Zimmer, das ist dir schon klar, oder?“, fragt Sora. „Na ja, das ja kein Hindernis. Außerdem werdet ihr doch zwangsweise eh noch zuschauen“, antwortet Axel unverblümt. „Aber… ach is egal, macht doch was ihr wollt“, erwidert Sora. „Wir werden es dann genauso machen“ Ach ja? Machen wir? „Echt?“, wundert auch Roxas sich. „Ja, meinst du, ich verzichte hier eine Woche auf Sex?“, muss ich bei Soras Antwort schon fast lachen. Dass er plötzlich wieder so direkt ist, hatte ich doch nicht erwartet. „Besser hätte ich es auch nicht sagen können“, bemerkt Axel grinsend. „Ich kann die Woche auch unmöglich auf dich verzichten“ „Ich, aber auf dich. Du hast Roxas, also gib dich damit zufrieden. Ich muss ja auch mit Riku vorlieb nehmen. Fremdgehen können wir wieder wenn wir daheim sind“, ist Sora jetzt echt schon zu krassen Witzen fähig. „Ach, Stöpselchen, komm schon. Hier schadet es doch auch keinem“, erwidert Axel. „Wo du Recht hast. Heute Abend beim Duschen?“, möchte Sora wissen. „Warte, ich guck in meinem Terminplaner nach“, erwidert Axel und Sora muss jetzt endlich auch mal kichern. Dass er dieses Spiel so lange ausgehalten hat, ohne auch nur eine Miene zu verziehen ist schon fast gespenstisch. „Manchmal seid ihr echt doof“, beschwert Roxas sich. „Hast du das etwa geglaubt?“, fragt Sora. „Nein, aber es hört sich blöd an, wenn noch jemand lauscht. Shingo und Jake zum Beispiel konnten sich nicht mehr von eurem Gerede lösen“, bemerkt Roxas. „Sorry, aber es klang so verdächtig. Manchmal kommt ihr uns eben so vor, als würdet ihr gerne mal die Partner untereinander wechseln“, klärt uns Shingo auf. „Machen wir ja auch. Wir haben alle schon untereinander geknutscht, Sora hat Axel genommen, Axel und Riku habens eh schon getan, fehlen nur noch ich und Riku und ich und Sora. Ja, ich denke, dann haben wir alles durch“, muss Roxas wirklich alles erzählen. „Was??? Warte mal, ihr habt alle schon geknutscht? Wann denn?“, will Jake wissen. „Am Filmabend, als ihr mit Yamato unterwegs wart“, entgegnet Sora. „Ihr beide auch?“, traut Jake Sora und Roxas solche Aktionen nicht zu. „Wir beweisen es dir“, erklärt Roxas und zieht meinen Freund zu sich. Einen Moment später liegen ihre Lippen schon aufeinander. Mann, es ist schon geil dabei zu zusehen, wie es wohl wäre, wenn ich auch noch mitmachen würde oder Axel? Ich könnte mich nicht mehr zurückhalten, wäre völlig ungehemmt und wie ein wildes Tier nur auf Befriedigung aus. „Wir sollten es unbedingt auch mal machen, Roxas. Das ewige Geknutsche geht mir ganz schön auf die Nerven“, wird Sora sehr offen, als er sich wieder von seinem besten Freund löst. „Nix da. Er ist mein Freund“, mischt Axel sich ein und ich muss fast lachen. Das sagt er, der sich von Sora hat nehmen lassen, während sein Freund zu Hause war? „Ach ja? Das hätte ich genauso sagen können, als du mit Riku und Sora rumgevögelt hast“, erinnert Roxas Axel auch sofort an die Situation. „Das war was ganz anderes“, gibt Axel zurück. „Ach ja? Was war dann damals in Japan? Da bist du heiß auf Sora geworden, nur weil er enge Klamotten anhatte und dir schöne Augen gemacht hat“, weiß Roxas das auch noch. Ach, diese Situation war auch genial. Sora war so geil, dass meine Beherrschung schon gewankt hat. „Das war…“, fängt Axel an. „…auch was anderes? Du machst es dir ganz schön leicht. Wenn ich mit Sora schlafen würde, wäre es dann nicht auch was anderes?“, will Roxas wissen und ich weiß, dass er Axel nun geschlagen hat. „Nein und jetzt hör auf. Diskussionen mit dir sind viel zu anstrengend“, findet Axel. „Gut, dann Sora, wenn wir wieder daheim sind, wissen wir schon was wir machen“, wendet Roxas sich wieder an meinen Freund. „Einverstanden. Weißt du, ich hätte da so ne Idee dazu“, verrät Sora, zieht Roxas zu sich und flüstert ihm etwas ins Ohr. Roxas Gesichtsausdruck wird sofort ein breites Grinsen. „Du bist ja ein versauter Junge“, bemerkt er und ich fühle mich reichlich ausgeschlossen. Ich will es auch wissen. „Ach ja? Klärst du mich mal auf“, bitte ich Sora. „Nee, das is ein Geheimnis unter besten Freunden“, entgegnet er und ich ziehe eine Schnute. „Ich bin dein FREUND, also viel mehr als ein bester Freund“, mache ich ihn auf meinen Status aufmerksam. „Glaubst du vielleicht. Wir haben da feste Regeln“, erwidert Sora, als der Bus um die letzte Kurve fährt und wir unser Ziel erreichen. „Ihr seid gemein“, beschwere ich mich noch, ehe wir aussteigen. Sora scheint langsam wieder besser drauf zu sein, auf jeden Fall spricht er wieder ganz normal und diesmal nimmt er auch seinen Koffer selber. Kapitel 61: Spieleabend ----------------------- Kapitel 57: Spieleabend „EIN DOPPELBETT“, freut Roxas sich sofort, als wir in unserem Zimmer ankommen. Wir sind auf dem Dachboden und die einzigen beiden Zimmer, die es hier gibt sind unseres und das von Shingo und Jake nebenan. Dank dieser äußerst glücklichen Zimmerverteilung haben wir auch die Dusche auf dem Stockwerk für uns alleine. „Das gehört mir“, erklärt Sora sogleich und stürmt in einem Tempo zum Bett, mit dem er sogar einem Formel-1-Wagen Konkurrenz machen würde. Doch Roxas ist genauso schnell und letztendlich sind sie beide gleichzeitig im Bett. „Gut, dann schlafen wohl ich und Roxas hier“, verkündet Sora. „WAS?!“, kommt es diesmal nicht nur von Axel, sondern auch von mir. Auch wenn ich Sora seine Freiheiten lasse, er hat gefälligst mit mir in einem Bett zu schlafen. „Wir waren die ersten hier. Ihr hättet nur schneller sein müssen“, gibt Sora zurück. „Aber ich will mit dir in einem Bett schlafen“, verlangt Axel. „Und ich mit dir“, schließe ich mich an und schaue Sora ernst in die Augen. Vielleicht haben wir ihm und Roxas manchmal zu viele Freiheiten gelassen und vorgelebt. „Ach, sind sie nicht süß? Sonst immer auf harten Kerl machen und dann klein bei geben, wenn ihre Freunde nich mit ihnen das Bett teilen“, machen sich die Kleinen jetzt auch noch über uns lustig. „Schon seltsam wie das Schicksal manchmal spielt. Aber meinetwegen könnt ihr das Doppelbett habe. Axel und ich haben auch in den Stockbetten unseren Spaß“, ist Roxas sich sicher, steht auf und geht zu Axel, während ich mich zu Sora aufs Bett setze. „War das gerade dein ernst?“, frage ich. „Ja, warum nich? Was is so schlimm daran, dass ich mit Roxas in einem Bett schlafe?“, versteht er es immer noch nicht. „Es ist schlimm, weil ich will, dass du mit mir in einem Bett schläfst. Ich will dir so oft wie möglich nah sein und besonders im Schlaf will ich wissen, dass da jemand ist, dem ich vertraue und der mir vertraut. Aber wenn du so was einfach übergehen willst, dann tu es“, kann ich nicht richtig zu geben, dass es mir fast das Herz bricht, Sora in der Nacht nicht bei mir zu haben. „Riku, ich finde das so süß, was du mir gerade gesagt hast und ich empfinde es genauso. Das mit Roxas, war eigentlich nur ein bisschen Spaß. Wir hatten doch keine Ahnung, dass ihr die Sache so ernst nehmt“, klärt Sora mich auf, ehe er seine Lippen auf meine legt. Ahhhhhh, Paradies, so kann man meinen Zustand gerade beschreiben. Sora küsst so verdammt gut heute, dass man fast meinen könnte, er hätte heimlich geübt. Immer wieder fallen unsere Lippen aufeinander und wir können nicht mehr voneinander lassen. Ich lasse meine Zunge wandern, dringe in seine Mundhöhle ein und bald schon spielen unsere Zungen miteinander. „Komm, packen wir aus“, unterbricht Sora nach langen Momenten schließlich unser Spiel und löst so den Kuss. „Ehhhhh“, brumme ich. „Ach, Riku, komm schon, du faule Socke“, gibt Sora zurück, als mir auffällt, dass Axel und Roxas gar nicht mehr da sind. Die treiben es aber nicht ernsthaft schon wieder, oder? „Ja, ich komme, aber weißt du wo unsere anderen beiden sind?“, frage ich ihn. „Wahrscheinlich treiben sie es irgendwo. So ne neue Umgebung is doch viel aufregender“, hat er dieselbe Vermutung wie ich. Das Auspacken beschäftigt uns schließlich eine Stunde, danach beziehen wir noch unsere Betten. Gerade als wir fertig sind trudeln Axel und Roxas ins Zimmer. So wie die aussehen war unsere Mutmaßung völlig richtig. „Ihr seid ja schon fertig“, stellt Roxas fest. „Ja, im Gegensatz zu euch haben wir nich gleich wieder ans Ficken gedacht“, gibt Sora sofort zurück. Oh, oh, er drückt sich ja jetzt echt mal voll untypisch für ihn aus. „Gedacht habt ihr bestimmt daran, nur konntet ihr euch beherrschen“, erwidert Axel. „Na ja, wo du Recht hast“, gesteht Sora grinsend und schüttelt noch sein Kissen auf, ehe er sich erschöpft aufs Bett fallen lässt und es an unsere Tür klopft. „Hey, ihr. Kommt ihr mit zum Essen?“, fragt Shingo, als er zusammen mit Jake ins Zimmer kommt. „Ja, ich hab nen Bärenhunger“, verkündet Roxas. Sora und Axel stimmen sofort zu. Ich hab zwar jetzt nich so grade den größten Hunger, aber ich kann ja schlecht hier oben sitzen bleiben. Im Speisesaal kommen wir zusammen mit Kairi und Naminé als Letzte an. „Und? Wie ist euer Zimmer?“, fragt Kairi. „Toll, wir haben ein Doppelbett und ein Stockbett“, antworte ich. „Wer schläft im Doppelbett?“, will Naminé wissen, als wir uns alle an einen großen Tisch setzen. „Riku und ich, aber ich hab es erobert“, ist Sora stolz. „Ach ja? Zuerst wolltest du unbedingt mit Roxy drin schlafen“, erinnert Axel ihn. „Ja, na und? Tu grad so, als würdest du nachts mit ihm kuscheln wollen. Wenn, dann wohl mit mir“, kann ich mir gar nicht vorstellen, wie mein Freund heute Morgen noch so niedergeschlagen sein konnte und jetzt die Fröhlichkeit in Person ist. „Meinetwegen könnt ihr beide bei mir schlafen. Hab ich auch nix gegen“, teilt uns Axel mit und ich strafe ihn sogleich mit einem bitterbösen Blick. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so eifersüchtig werden würde, aber mittlerweile habe ich so große Gefühle für Sora, dass es gar nicht anders geht. Obwohl wir uns noch nicht lange kennen, haben wir schon vieles durch gestanden. Der Streit mit meiner Mutter, Axels Geschichte mit seinem Vater, Soras Steigerung seines Selbstbewusstseins, Soras Outing und jetzt das Drama mit seinem Vater. Ich glaube so viel erleben manche in nem Jahr nich. „Nee, ich bleibe bei meinem bösen Jungen“, hält Sora sogar mal zu mir und küsst mich auf die Wange, als auch unsere Lehrer kommen. Sie begrüßen uns und dann geht es erstmal damit weiter, dass sie uns erzählen, was wir alles hier machen werden. Für heute ist ein Spieleabend geplant, morgen machen wir eine Wanderung mit ausgelosten Gruppen. Das hasse ich schon jetzt. Ich will nicht mit irgendwelchen Trotteln aus Soras Klasse zusammen sein, sondern mit ihm, Roxas und Axel. Was soll diese Auslosung jetzt auch noch bringen? Für die eineinhalb Wochen brauche ich auch niemand neuen mehr kennen lernen. Am Mittwoch sind wir den ganzen Tag im Wald und machen Kooperationsspiele. Auch wieder so ein Ding, bei dem ich mich frage, was es soll. In zwei Wochen sind wir doch alle wieder getrennt, warum müssen wir dann Kooperationsspiele machen?!?!?!?! Na ja, am Donnerstag gehen wir in ein nahe gelegenes Freibad, darauf freue ich mich im Gegenzug total. Ich war schon so lange nicht mehr in einem richtigen Schwimmbad, gut ich bin zu Hause bei Sora geschwommen, aber er hat keine Rutsche und keinen Beachvolleyballplatz. Freitag werden wir dann wieder nach Hause fahren und auf dem Nachhauseweg noch ein Museum besuchen. Nach dieser Aufklärung haben wir erstmal zu Abend gegessen und sitzen nun im Gemeinschaftsraum. Hier findet der Spieleabend statt. Ich würde mich ja freuen, aber auch hier werden wir höchstwahrscheinlich in Gruppen eingeteilt, die gegeneinander antreten. Hoffentlich komme ich wenigstens mit einem meiner Freunde in eine Gruppe, am Liebsten wäre mir ja Sora, aber davon kann ich wohl nur träumen. Seufzend lehne ich mich an Sora. „Wasn los?“, fragt er. „Ich will mit dir in eine Gruppe. Wenn ich mir vorstelle, dass ich mit irgendjemand Dummen zusammen bin bekomme ich Pickel“, erwidere ich gequält. Sora lächelt mir aufmunternd entgegen. „Du bist ja süß“, findet er und küsst mich auf die Wange. „In Japan hättest du das nie und nimmer gesagt“ „Ich weiß, aber ich liebe dich viel zu sehr, als dass ich so lange auf dich verzichten kann“, flüstere ich ihm zu und er legt seinen Arm um mich. Irgendwie ein ungewohntes Bild, dass ich in seinen Armen liege. Eigentlich ist es doch immer anders herum. „Es ist doch nicht lange und außerdem bist du doch ein großer Junge. Du schaffst das“, ist er sich sicher. „Nein, Sora, ich vermisse dich viel zu sehr“, klammere ich mich an ihn. Ich komme mir zwar vor wie ein kleiner Junge, aber ich will einfach nicht von ihm getrennt werden. Der Sinn der ganzen Sache ist mir ja immer noch schleierhaft. „Ach, Riku“, jammert Sora und streichelt mir durch die Haare. „Es ist doch nur ein Abend“ „Ein Abend? Weißt du wie lange das dauert? Und dann auch noch so blöde Spiele. Ich brauche dich, Sora“, erkläre ich und lege meine Lippen auf seine. Leider löst er sich sofort wieder, da seine Lehrerin und unser Lehrer uns zur Ruhe ermahnen. Wenigstens hält er mich weiter im Arm, auch als die Gruppen ausgelost werden. Mit verschiedenen Bonbons wird bestimmt in welche Gruppe wir kommen, ich fühle mich wie im Kindergarten. Natürlich kommt es so, dass Sora ein Zitronenbonbon aus dem Beutel zieht und ich ein eines mit Erdbeergeschmack. Axel hat Orange, Roxas Himbeere. Super, alle vier in verschiedenen Gruppen, meine Freude steigt ganz gewaltig. Noch schlimmer kommt es, als weder Kairi, noch Naminé, Shingo und Jake ein Bonbon mit Erdbeergeschmack ziehen. Jetzt bin ich wirklich völlig allein. „Schöne Scheiße“, fluche ich und esse total sauer das blöde Bonbon, als unsere Lehrer verkünden an welche Tische sich die unterschiedlichen Gruppen setzen müssen. „Du schaffst das schon. Keine Angst, so schlimm sind deine anderen Erdbeeren nich“, versichert Sora mir. „Spinnst…“, fängt Roxas an und fängt sich einen Tritt gegen sein Schienbein ein. Na toll, dann sind sie tatsächlich bescheuert. Ahhhhhhhhhhhhhhhh, ich dreh noch durch. Kann ich nicht mal normale Leute erwischen? „Also, ich geh dann mal in die Hölle. Viel Spaß in euren Teams“, wünsche ich den anderen noch, ehe ich zum Erdbeertisch gehe. „Hallo liebe Teammitglieder. Ich bin Riku, wie heißt ihr?“, mache ich noch gute Miene zum bösen Spiel. An dem Tisch sitzen drei Jungen und zwei Mädchen. Sie sind alle aus Soras Klasse, ich kenne keinen einzigen und sympathisch kommen sie auch nicht unbedingt rüber. „Sorry, aber hattet ihr auch grad so ein Rauschen im Ohr?“, fragt der eine Junge. Er hat schwarze, kurze Haare, ein schmales Gesicht mit einem spitzen Kinn und einen echt fiesen Gesichtsausdruck. „Ja, war ganz komisch“, stimmt ein Mädchen zu, für die das Wort Tussi wohl noch zu harmlos ist. Ihre Augen sind so stark geschminkt, dass man denkt sie is in nen Farbeimer gefallen, ihre Haare sind wasserstoffblond gefärbt, aber natürlich sieht man den schwarzen Ansatz, sodass es mal gelinde gesagt scheiße aussieht, so wie das Mädchen insgesamt auch. Was noch zu betonen is, ihr Ausschnitt legt viel mehr frei, als ich von Frauenkörpern sehen will und ihr Rock könnte auch ein breiter Gürtel sein. Ich meine, is ja schön und gut, wenn sie was aus sich macht, aber im Moment sieht sie eher aus wie ne Bordsteinschwalbe und nicht wie ein Mädchen, mit dem ich ausgehen würde, sofern ich auf Mädchen stehen würde. „Hallo? Ich hab mit euch ganz normal geredet?“, beschwere ich mich über die Ignoranz. Hab ich ihnen irgendwas getan? Nein, hab ich nich. Deshalb sehe ich auch nicht ein, warum sie mich so behandeln. „Oh da wars schon wieder“, bemerkt das andere Mädchen. Ihr Stil genauso wie der von der blonden Tussi. Das ist doch zum Kotzen. Diese Leute sind einfach nur komplett idiotisch. Genervt lümmele mich auf den Stuhl. Gut, wenn sie nicht wollen, dass ich mit ihnen zusammenarbeite, selbst schuld. Mit mir hätten sie gewinnen können. Ich kann ihnen fast alle Fragen über Allgemeinwissen beantworten und auf ein paar bestimmten Gebieten kenne ich mich auch noch aus, aber das wollen sie ja nicht. Tz, ich werde mir auf jeden Fall nicht die Arbeit machen und es noch einmal versuchen. Das Spiel beginnt, es ist eine Art Tabu aber ohne Zeit. Einer macht einen Begriff pantomimisch vor und das Team, das es zuerst weiß muss auf die Klingel hauen, die in der Mitte des Gruppentisches steht. Unser Team ist scheiße, ich hätte alle Begriffe schon bei der ersten Bewegung gewusst, aber ich arbeite ja nicht mit. Als Sora mit Vormachen an der Reihe ist, kommen von meiner tollen Gruppe erstmal total abwertende und genervte Geräusche. Sora macht die Redewendung „Wie ein Elefant im Porzellanladen vor“, ich erkenne es wieder sofort, doch die anderen Mannschaften tappen noch völlig im Dunkeln. Ich bin schon fast dabei auf die Klingel zu klopfen, als die dumme Blonde einfach auf meine Hand haut. „WAS SOLL DAS, DU BLÖDE TUSSI!“, kann ich mich nun nich mehr zurückhalten. „Nur weil dein Sexspielzeug grade dran ist, gehörst du noch lange nich zu unserem Team“, erklärt sie. „Er ist nicht mein Sexspielzeug, ich liebe ihn und er mich“, gebe ich zurück. „Könntet ihr eure Differenzen später ausdiskutieren. Wir wollen alle einen schönen Abend“, erklärt unser Lehrer. „Natürlich“, stimme ich zu und die Blonde wirft mir noch einen bösen Blick zu. Die nächsten Begriffe weiß ich auch wieder, nur meine Kameraden sind echt oberdoof. Als Axel dann auch noch Michael Jackson vormacht, kann ich mich wieder nicht zurückhalten. Schnell klopfe ich auf die Klingel „MICHAEL JACKSON“, rufe ich laut und ehe mich noch irgendjemand zurückhalten kann. „Ja, genau“, stimmt Axel zu und wir bekommen endlich unseren ersten Punkt. „Klar, dass so ne Schwuchtel wie du, den erkennt“, hat der schwarzhaarige Junge auch hierfür einen Kommentar übrig. „Ja, ja“, gebe ich nur zurück. Ich bin mir inzwischen viel zu schade um mich mit diesen Typen weiter zu beschäftigen. Das Spiel geht weiter, nun ist meine Gruppe mit Vormachen dran. Noch nich mal hier erraten die anderen was. Ich dachte wenigstens, dass sie Freunde sind, aber anscheinend nich so dolle. Ich meine, wenn es so wäre, dann würden sie sich doch kennen und wüssten was der jeweils andere ausdrücken will. Na ja, ich beschwere mich nich. Nachdem Roxas Gruppe dieses Spiel gewonnen hat, wird auf ein Whiteboard ein Fußballfeld gemalt und jede Mannschaft bekommt einen farbigen Magneten. Danach wird das Fußballfeld in Streifen unterteilt und es werden Fragen zum Allgemeinwissen gestellt. Wenn man die Antwort weiß, darf man den Magnet jeweils in den nächsten Streifen machen. Wer als erstes im Tor ist, hat gewonnen. Wie erwartet weiß ich viel, würden meine Teamkameraden nicht immer falsch antworten, hätten wir schon längst gewonnen. „Wie wärs wenn ihr mich beteiligt? Ich hab nen Notendurchschnitt von 1,2, also habt ihr gute Chancen“, bemerke ich beiläufig. „1,2, das ich nicht lache. Du kommst aus nem Problemviertel, arme Kinder haben keine guten Noten“, muss die dumme Blonde wieder ihren Kommentar ablassen. „Bist du deshalb so eine Idiotin?“, frage ich grinsend. „WIE NENNST DU MICH?!“, kreischt sie völlig aus dem Häuschen. „Claire, Ruhe jetzt, sofort“, muss die Lehrerin sie zurecht weisen. Ich strecke ihr völlig zufrieden die Zunge raus. Tja, das Glück ist eben manchmal doch auf meiner Seite. Das Spiel geht genauso langweilig weiter. Unsere Gruppe bleibt die Losergruppe, wir verlieren wieder. Gott sei Dank haben die beiden Spiele so lange gedauert, dass wir nichts mehr machen können. Ich bin froh, als wir auf unserem Zimmer sind. „Sora, sag mal. Wer waren diese Idioten eigentlich?“, frage ich, als wir uns schon bettfertig gemacht haben und zusammen mit Axel und Roxas auf dem Doppelbett sitzen. „Die blonde Schlampe war Claire, der Schwarzhaarige heißt Thomas und das andere Mädchen Justine“, antwortet mein Freund. Schlampe? Das hat er gerade wirklich gesagt? „Du sagst Schlampe? Dann muss sie echt schlimm sein“, bemerkt Axel. „Is sie auch. Denkt mal an euer Sexualverhalten bevor ihr unsere Freunde wurdet und dann stellt ihr euch, das noch zehnmal krasser vor. Heraus kommt Claire, unser Klassenflittchen“, hat Roxas dieselbe Einstellung zum dummen Blondchen. „Und der Typ?“, frage ich. „Ach, der. Der ist ihr total hörig. Wenn sie nur pfeift steht er neben ihr und gehorcht ihr wie ein kleiner Hund“, antwortet Sora. „Was habtn ihr für Klassenverhältnisse. Bei uns würde es so etwas nicht geben“, versichert Axel. Das stimmt, schließlich ist die Erziehung in Japan speziell darauf ausgerichtet, dass wir als Gruppe funktionieren. „Unsere Klasse ist mir eigentlich egal, besonders wenn solche Leute sich als die großen Anführer aufspielen“, entgegnet Sora, als es an der Tür klopft. „Herein“, bittet Axel und Soras Lehrerin betritt das Zimmer. Huch, was wird das denn jetzt? Kontrolle? Nee, oder? „Hallo Jungs, entschuldigt wenn ich störe, aber ich bräuchte dich mal kurz, Riku“, erklärt sie. „Mich?“, wundere ich mich. Sie ist doch Soras Lehrerin, gut wir haben sie hier im Unterricht auch, aber warum ich? „Ja, es dauert auch nicht lange“, versichert sie, als ich schon aufstehe und meine Hausschuhe anziehe. „Bis später, Leute“, verabschiede ich mich und folge ihr. Sie führt mich nach unten in das Krankenzimmer. Was soll ich denn hier? Ich bin kein Arzt und nen Erstehilfekurs habe ich sicher auch nicht. Ich schaue mich erst etwas um, als mich ein Weinen, auf das Mädchen aufmerksam macht, dass auf der Liege sitzt. Es ist Claire… Soras POV „Weißt du, was da abgeht?“, will Axel wissen, nachdem Riku mit meiner Lehrerin gegangen ist. „Nein, keine Ahnung“, entgegne ich seufzend. Was kann Riku denn schon angestellt haben? Er war doch ganz brav, sogar sehr, sehr brav. Er hat nur ein paar Zigaretten auf die Reise mitgenommen, noch nicht mal ne ganze Packung, okay, er raucht auch seit er hier ist total wenig. Ich finde es toll, aber das beantwortet mir noch immer nicht die Frage, was da los ist. „Hat Riku irgendwas gemacht?“, fragt Roxas. „Nein, wann auch? Er war die ganze Zeit bei uns. Außer beim Spieleabend, aber da konnte er ja nun wirklich nichts machen“, halte ich es für unwahrscheinlich. Und überhaupt? Was sollte er denn machen? Er hatte keinen Grund irgendwas anzustellen. „Merkwürdig“, findet Roxas. „Vielleicht haben sie die ganzen Sexspielzeuge entdeckt, die Riku mitgebracht hat“ „Ha, ha, er hat gar nichts dabei. Ich hab seine Tasche mitgepackt“, erkläre ich halbherzig. In Gedanken bin ich bei Riku. Er wird doch nicht irgendeine Strafe bekommen, die uns voneinander trennt? Das wäre oberdoof, der Abend war schon schrecklich genug. „Ich glaube auch nicht, dass es irgendwas Schlimmes ist. Riku ist doch die reinste Schmusekatze seit er dein Freund ist“, meldet sich Axel zu Wort. Na ja, wo er Recht hat. Riku hat sich schon sehr verändert. Er kuschelt, schmust und küsst ganz anders, nicht mehr so hart wie in unserer Anfangszeit. Da hatte ich den Eindruck, dass ihm alles egal ist, so lange er seine Befriedigung bekommt. „Das kann man ja von dir genauso sagen“, bemerkt Roxas. „Obwohl du manchmal doch noch ziemlich hart sein kannst“ „Ach ja? Erzählt doch mal“, fordere ich meinen besten Freund auf, um mich abzulenken. Damit habe ich wohl sein großes Reportoire gefunden. Es dauert ewig bis er alles sagt, manchmal habe ich auch Fragen dazu, sodass er noch genauer werden muss und manchmal ergänzt Axel auch Sachen, die Roxas aufgrund der Peinlichkeit einfach weggelassen hat. Wir sind gerade durch, als Riku aufgeregt hereingestürmt kommt. So hab ich ihn ja noch nie gesehen. „Also Leute, das Ding hat echt nen Schuss“, ist sein erster Kommentar, ehe er sich wieder zu mir setzt. „Was war denn?“, will ich wissen. „Claire, dieses dumme Miststück, weißt du, was die behauptet hat?“, fragt er. „Nein, aber sag halt endlich“, dränge ich ihn. Ich bin schon so heiß darauf es zu erfahren, soll er es doch tun. „Sie hat eurer Lehrerin erzählt, dass ich sie zum Sex zwingen wollte“, rückt er jetzt mit der Sprache raus und ich verschlucke mich fast, obwohl ich überhaupt nichts getrunken habe. „WAS?!“, kommt es von uns dreien gleichzeitig. „Ja, sie saß mit zerrissenem Shirt heulend im Krankenzimmer und meinte, ich hätte mich nach den Spielen über sie hergemacht. So ein blödes Drecksstück“, kann Riku sich nicht zurückhalten, aber ich finde es mehr als gerechtfertigt. Mit solchen Behauptungen scherzt man nun mal überhaupt nicht. „Und was hast du gemacht?“, will Axel wissen. „Ich hab gemeint, dass ich erstens nich auf Mädchen stehe, zweitens selbst wenn ich darauf stehen würde, sie würde ich nich mal mit ner Kneifzange anfassen und drittens, dass ich den ganzen Abend mit euch zusammen war. Die Lehrer haben mir sofort geglaubt, immerhin weiß jeder, dass ich und Sora zusammen sind. An eine so plötzliche Umpolung glaubt noch nicht mal unser Lehrer“, erzählt Riku und ich kann nur den Kopf schütteln. Was geht in so nem kranken Gehirn wohl ab? Wie kommt man überhaupt auf solche Ideen? Jemand einer versuchten Vergewaltigung zu beschuldigen? Oh Mann, ich versteh die Welt nicht mehr. „Was hat Claire gemacht?“, will Roxas wissen. „Auf die Tränendrüse gedrückt und rumgewinselt, dass ich es war und dass ich sofort nach Hause fahren soll“, erzählt Riku. „Und du?“, fragt Axel. „Ich hab gemeint, dass ich es nicht war und dass sie sich überhaupt nicht wundern braucht, wenn es irgendwann mal einer macht. So wie sie rum läuft, kann ich mir vorstellen, dass sie schneller dran is, als ihr lieb ist“, gibt mein Freund zurück. „Und unsere Lehrer? Was haben die gesagt?“, möchte Roxas wissen. „Wie erwähnt, die waren auf meiner Seite. Unser Lehrer hat sogar gemeint, dass ich Claire anzeigen kann. Aber darauf hab ich verzichtet, so lieb wie ich bin“, entgegnet Riku grinsend und ich muss kichern. Ich finde die ganze Situation einfach nur saukomisch. Wie man überhaupt auf so was kommt? Einem Schwulen als Mädchen eine Vergewaltigung anhängen wollen? Total bescheuert. „Riku, also ich glaube, ich sollte mal zu unserer Lehrerin gehen und sagen, dass du mich andauernd vergewaltigst“, fällt mir ein. „Ja, eben, Mann, Sora, dass du daran noch nich gedacht hast“, macht Axel gleich mit und wir müssen wieder lachen, als es klopft. „Hallo, Jungs. Für heute ist Schluss“, erklärt unsere Lehrerin als sie herein kommt. Ich möchte mal wissen, warum der japanische Lehrer nich hier hoch kommt. Befürchtet er, zuviel von unserer Orientierung zu sehen? „Ja, klar. Wir löschen gleich das Licht“, versichere ich, während Roxas und Axel schon zum Schein allein in einen Teil des Stockbettes klettern. „Gut, dann gute Nacht und Roxas, mach hier nicht so ein Theater. Los, nach oben mit dir“, schickt sie meinen besten Freund tatsächlich in den oberen Teil des Stockbetts zu Axel, ehe sie lächelnd das Zimmer verlässt. „Ach, ich liebe diese Frau“, gibt Roxas zu, ehe er hochklettert. Ja, ich auch. Sie ist die coolste Lehrerin, die wir je hatten und ich möchte sie auf jeden Fall noch bis zu meinem Abschluss behalten. Sonst zettele ich eine Rebellion an. „Ach, ich dachte schon, du liebst mich“, bemerkt Axel. „Du kommst gleich, nach ihr“, antwortet Roxas grinsend und legt sich nun zu seinem Freund. „Gute Nacht, euch allen“, wünsche ich den anderen. „Nacht“, kommt es zurück, ehe Riku das Licht ausmacht und dann wieder zu mir ins Bett kommt. Kapitel 62: Frühstück --------------------- Kapitel 59: Frühstück Anmerkung: Ich hab wieder ein Kapitel ausgelassen. Wer es lesen will, schaut auf fanfiktion.de LG Isa Soras POV „Sora, Riku, aufwachen. Los, wir müssen zum Frühstück“, reißt irgendwer am nächsten Morgen an mir herum. „Ohne mich“, murmele ich nur und kuschele mich in die Decke. Riku bewegt sich neben mir, es fühlt sich aber nicht so an, als würde er aufstehen. „AUFSTEHEN, IN FÜNF MINUTEN GIBT’S FRÜHSTÜCK“, wird die Stimme lauter und ich merke, dass es Roxas ist. „Keinen Hunger“, höre ich Riku. „IHR BEIDEN STEHT JETZT SOFORT AUF. WER NACHTS AKTIV SEIN KANN, KANN AUCH FRÜH AUSTEHEN“, wird Roxas jetzt so unerträglich, dass ich langsam die Augen öffne und mich verschlafen umsehe. Mein Wecker zeigt 6:30 Uhr an. Moment mal, 6:30 Uhr? Spinnt der? Frühstück gibt es erst um 8:00 Uhr. „Is doch erst halb sieben. Was solln die Panik?“, will Riku wissen, als er sich die Augen reibt und sich gähnend aufsetzt. „Na ja, wir dachten vielleicht ihr wollt noch duschen, nach der Aktion heute Nacht“, erklärt Axel und mir entweicht jegliche Farbe. Das haben die mitbekommen? Nein, nein, nein. „Wenn es nicht auffallen sollte, hättet ihr echt leiser sein müssen“ „Aber… so laut wars doch gar nich“, beteuere ich und setze mich nun auch auf. Roxas räuspert sich sofort. „Sicher? Willst du es sehen und hören?“, fragt er dann grinsend und holt vom Regal, dass sich neben der oberen Etage des Stockbettes befindet, eine Videokamera. Die haben das doch nicht wirklich aufgenommen oder? Spinnen die denn? „Das war aber nich abgemacht“, protestiere ich. Ich meine, dass sie es gesehen haben, macht mir nach Samstag nicht mehr allzu viel aus, aber warum die Kamera? „Na ja, eine Hälfte von euch hat ohne Weiteres zugestimmt“, erklärt Roxas und ich schaue sofort zu Riku. „Du wolltest den Porno, also musst du mit solchen Konsequenzen rechnen“, gibt er nur zurück, steht auf und sucht sich seine Sachen zum Duschen zusammen. „Hey, jetzt warte doch mal“, will ich ihn zurückhalten, als er aus dem Zimmer geht, doch es klappt nicht. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Gestern war doch noch alles okay und jetzt? Is er sauer auf mich? „Wasn dem für ne Laus über die Leber gelaufen? Gestern ward ihr doch noch die Eintracht in Person“, fällt es auch Axel auf. „Keine Ahnung“, winkle ich meine Beine an und ziehe sie ganz nah an meinen Körper. „Ich rede mal mit ihm“, verabschiedet sich Axel, während Roxas sich zu mir setzt. „Und? Wie wars mit Handschellen?“, will er wissen. „Na ja… anfangs hab ich mir schwer getan, aber letztendlich war es einsame spitze. Bis auf die Wunden“, entgegne ich und sehe auf meine Handgelenke. Das, was nachts noch rot war, hat jetzt wieder eine einigermaßen normale Farbe, am anderen ist immer noch der Verband, den Riku mir gemacht hat. Den kann ich ja schon mal runter machen, zum Duschen kann ich ihn schlecht dran lassen. Die Abschürfung sieht auch nich mehr so schlimm aus, es fängt schon an eine neue Hautschicht darüber zu wachsen. Ob da Narben zurückbleiben? Hoffentlich nich? „Habt ihr es auch schon mal mit gemacht?“, frage ich Roxas und er nickt. „Aber meine Gelenke sahen schlimmer aus. Riku scheint sehr Rücksicht auf dich genommen zu haben“, bemerkt mein bester Freund. Rücksicht? Mein Po tut jetzt noch weh. Ich möchte nich wissen, wie es sich anfühlt, wenn er sich wirklich nicht um mein Wohlbefinden kümmert. „Wehgetan hats trotzdem und ich brauche nachher unbedingt nen Stuhl mit Stuhlkissen“, kläre ich das gleich. An unserem Achtertisch hat nur jeder zweite ein Sitzkissen und gestern hatte Riku es. Roxas grinst unterdessen. „Hast du dich schon mal gefragt wie es wäre, wenn die beiden hier bei uns bleiben könnten?“, kommt er ganz plötzlich auf ein ganz anderes Thema, legt sich neben mich und verschränkt die Arme hinter seinem Kopf. „Nein, aber ich gehe so und so nach der Schule von hier weg“, verrate ich das zum ersten Mal jemand außer Mama. Sie weiß schon lange von meinen Plänen, aber Roxas wollte ich es einfach nicht erzählen und Riku schon gar nicht. „Was? Wohin denn? Ich dachte eigentlich, dass wir schon noch ein bisschen zusammen bleiben. Ich brauch dich doch“, erklärt Roxas sofort und setzt sich erschrocken wieder auf. „Tut mir Leid, aber ich arbeite schon so lange auf diese eine Sache hin. Ich kann es unmöglich von Freunden abhängig machen“, erkläre ich. „Aber… Sora… das hört sich an, als würdest du nach Timpuktu oder sonst wohin auswandern“, antwortet Roxas und sieht mich traurig an. „So ähnlich ist es auch. Ich möchte in Tokio auf die Uni gehen und auch dort leben. Kanada… ist so… ich hatte mein ganzes Leben lang hier nur Ärger… die Bevorzugung von Zach, die Sache mit Jake, dann diese ganze Coming-out-Story. Ich möchte einfach nicht mehr hier bleiben, das einzig tolle, was ich hier habe bist du, Kairi, Zach und Mama. Vielleicht mittlerweile auch Jake, aber bei dem bin ich mir noch nicht sicher. Trotz allem will ich hier weg. Vielleicht sagst du jetzt, ich würde einfach davon laufen, aber warum soll ich nicht dorthin gehen, wo ich mich zugehörig fühle und glücklich bin?!“, frage ich, doch in Roxas erwidert nichts. Stattdessen sammeln sich in seinen Augen Tränen. Oh mein Gott, so sehr berührt ihn das? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nie etwas gesagt. „Roxy“, flüstere ich, als ihm die Tränen über die Wangen rennen. „Sora… ich… weiß auch nich… was das jetzt is… ich hab nur was im Auge“, wischt er sich kopfschüttelnd über die Augen. „Ach, Roxy, komm mal her“, ziehe ich ihn in meine Arme. „Wir bleiben doch immer noch beste Freunde. Ich würde dich nie irgendwie ersetzen wollen und außerdem gibt es doch noch Telefon und Internet und Briefe. Ich bin nicht aus der Welt, du musst nur etwas mehr Zeit einplanen, wenn du zu mir kommen willst“, gebe ich zurück und streichle durch seine Haare. „Wohl eher viel mehr Zeit. Du bist dir echt sicher, dass du so weit weg willst? Ist das nicht nur wegen Riku? Was machst du, wenn es mit ihm vorbei sein sollte?“, will Roxas leise wissen. Doch ich schüttle mit dem Kopf. „Du weißt doch, dass meine Noten früher eher mittelmäßig waren. Ich strenge mich in den letzten Jahren nur so an, damit ich eine Chance habe nach Tokio zu gehen. Du siehst also es hat nichts mit Riku zu tun“, erzähle ich. Okay, vielleicht gehe ich jetzt noch lieber von hier weg, als damals, aber trotzdem habe ich schon lange bevor ich Riku kannte daran gedacht. „Du scheinst wirklich nicht mehr von deiner Entscheidung abzuweichen. Dann muss ich es wohl oder übel akzeptieren“, entgegnet Roxas und schaut wieder lächelnd zu mir auf. „Aber jetzt, ab mit dir unter die Dusche“ „Ja, Chef“, antworte ich grinsend, wir stehen auf und ich suche mir neue Klamotten raus. Gerade als ich das Zimmer verlassen will, kommen Axel und Riku zurück. „Was hastn du da gemacht?“, fällt mir sofort ein Pflaster an Rikus Schläfe auf. „Das warst du“, entgegnet er. Ich? Wie bitte? So gewalttätig bin ich dann auch nicht. „Ja, wenn das kleine Stöpselchen mal um sich schlägt, sind noch nich mal böse Jungs sicher“, witzelt Axel sofort. Ich hab um mich geschlagen? Wann denn? „Riku, kannst du mich mal aufklären?“, bitte ich. „Heute Nacht hast du wohl ziemlich ausgiebig geträumt. Dabei hast du so sehr um dich geschlagen und getreten, dass ich aus dem Bett gefallen bin und mit der Schläfe auf den Nachttisch“, erklärt er nun und ich muss fast lachen. Eigentlich is es ja nich lustig, dass Riku verletzt ist, aber wenn ich mir diese Szene vorstelle, he, he. „Ich hatte wohl sehr schlagkräftige Argumente“, kann ich auch nur darüber scherzen. „Oh, ja, mein Kopf tut jetzt noch weh“, antwortet Riku und ich sehe ihn streng an. Was glaubt er eigentlich, was mir noch so alles wehtut, da is sein Kopf meine geringste Sorge. „Ach, Riku-Schatzi, du bist doch schon ein großer Junge. Der kann so einiges vertragen“, finde ich, ehe ich grinsend das Zimmer verlasse und duschen gehe. Rikus POV Aua, aua, aua, mein Kopf. Was hat Sora nur geträumt, dass er so heftig getreten und geschlagen hat? Mittlerweile sitzen wir beim Frühstück. Sora diesmal auf dem Stuhlkissen. Er hat zwar nichts gesagt, aber ich glaube, ich weiß warum. Vielleicht war ich dann doch etwas hart, obwohl ich mich noch einigermaßen zurückgehalten habe. Ach, Sora hält das schon mal aus. Schließlich muss ich auch meine Kopfverletzung aushalten. Das Frühstück verläuft echt lustig. Ich freue mich, wieder mit meinen Freunden zusammen zu sein und vergesse sogar was gestern passiert ist, bis Claire an uns vorbei läuft und mir einen Blick zu wirft, der noch viel mehr hätte machen können, als nur zu töten. „Die hat echt ein Rad ab“, bemerkt Sora kopfschüttelnd. „Is was passiert?“, wollen Kairi und Jake gleichzeitig wissen. Ach, stimmt ja, wir haben sie gestern gar nicht mehr gesehen. „Ja, Riku hat Claire fast vergewaltigt“, antwortet Roxas, so als wäre es ne Zeitungsmeldung über einen Opa, der sein Gebiss verloren hat. „WAS?!“, ist Naminé bestürzt. Die traut mir das doch nicht echt zu. „Aber du magst Sora doch“ „Ja, tu ich doch auch. Die dumme Pute hat das nur erfunden, um mich reinzureiten“, erkläre ich. „WAS?!“, ist Naminé jetzt noch mehr aus dem Häuschen. „Die hat sie doch nich mehr alle“, bemerkt Shingo. „So weit waren wir gestern auch schon“, entgegnet Sora und schaut zu Claires Tisch. Ich folge seinem Blick. Sie sitzt schon fast auf Thomas Schoß, sein Blick hängt nur an ihrem Ausschnitt und seine Gedanken sind wohl auf keinen Fall bei dem, was sie ihm gerade erzählt. „Sag, mal, du warst doch früher weniger beliebt in der Schule. Warst du nicht zufällig ihr beliebtes Opfer?“, fällt mir was ein, aber Sora schaut mich nur ungläubig an. „Du vergisst meinen Status. Skater ärgert man nich, weil man weiß, dass die anderem einem zu Hilfe kommen. Außenseiter, wie wir es mittlerweile sind, schon. Da schaut keiner drauf, ob du noch weitere Außenseiterfreunde hast“, klärt er mich mal wieder über dieses voll dumme Zeugs auf. Das ist ja alles noch viel blöder, als ich gedacht habe. Als würden wir Sora nicht zu Hilfe kommen. „Du siehst, Joe hatte wenigstens etwas Gutes“ Wow, toll. Eine Sache, die er gut gemacht hat, machen die anderen unzähligen nicht wett. „Ich finde euer System hier immer noch total bescheuert“, erkläre ich und Sora seufzt. „Ich auch, deshalb bleibe ich auch nicht mehr lange hier“, lässt er die Katze aus dem Sack. „Was? Wohin willst du denn? Wissen deine Eltern schon davon?“, fragt Kairi sofort. Alle sind leicht aufgeregt, bis auf Roxas. Er weiß anscheinend Bescheid. „Ich gehe nach Tokio, auf die Uni. Papa weiß es nich, nur Roxy und Mama“, klärt uns Sora auf. „Ohhh, Sora, cool, nach Tokio. Ich freu mich“, antworte ich sofort. Ich meine, ich hätte jedes andere Land auch akzeptiert, schließlich ist es sein Leben, aber dass er dann doch zu mir kommt, finde ich gigantisch. „Ich mach das nicht, wegen dir“, ist er leicht hart. „Das war mir schon klar. Dass du dich hier nicht wohl fühlst sieht auch ein Blinder mit nem Krückstock. Ich wusste von Anfang an, dass du nicht hier leben willst“, erkläre ich. „Ach, echt?“, ist nicht nur Sora überrascht, sondern auch Kairi und Jake starren mir ungläubig entgegen. „Ja, ich meine, du hast zwar irgendwie gerne von deinem Zuhause geredet, aber es war mehr so eine Art Bericht. Ich hab dich nie lächeln sehen, wenn du davon erzählt hast. Nachdem ich Jake kennen gelernt habe, konnte ich verstehen warum. Ich hätte mich auch nich gerne von ihm ärgern lassen“, entgegne ich. „Und dann als wir hier waren, war es sogar für mich, wie eine Hölle. Die dummen Beleidigungen und Anfeindungen waren kaum auszuhalten. Ich hab mich oft gefragt, ob es nicht für dich besser wäre, wenn ich nach Japan zurückkehren würde. Dich machte es nämlich nur noch trauriger, dass deine Freunde so behandelt wurden. Aber immer als wir über die Zeit bei mir geredet haben, waren deine Augen voller Sehnsucht. Mir wurde schnell bewusst, dass dich hier nicht viel halten wird“ Sora schaut mich erstaunt an. „Du bist hier ja voll der Psychologe“, bemerkt er leicht peinlich berührt und schaut nach unten. „Stöpselchen, das ist nur weil ich dich so sehr liebe“, flüstere ich in sein Ohr, ehe ich ihm einen kurzen Kuss stehle. Sora sieht lächelnd zu mir. „Ich dich auch“, antwortet er schließlich und küsst mich auch, bevor er sich wieder seinem Essen widmet. „Ihr beide seid echt soooooooo süß“, bemerkt Naminé lächelnd. Sora wird sofort etwas rot. „Danke“, murmelt er. „Schämst du dich für mich?“, frage ich neckend und stupse ihn am Ellenbogen. „Nein, ich…“, fängt er an, doch dabei wird er nur noch roter. Ich muss grinsen. „Du siehst aus wie ein Feuerlöscher“, bemerkt Roxas kichernd. „Ihr seid doof“, findet Sora und verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. Ich will gerade etwas sagen, als unser Lehrer eine Ankündigung macht. „Achtung an alle. Ihr kommt bitte zum Ende, wischt eure Tische ab und um 9:00 Uhr treffen wir uns alle vor der Herberge in den Gruppen vom gestrigen Spieleabend“, erklärt er und ich denke im ersten Moment, ich habe mich verhört. In den Gruppen von gestern? Das ist doch nicht sein ernst. Ich kann nicht mit diesen Tölpeln in einer Gruppe sein. Ich will zu Sora oder zumindest zu einem meiner Freunde hier. „Es tut mir so Leid, Riku“, entschuldigt sich mein Freund sofort. „Warum denn? Du kannst doch nichts dafür. Ich geh mal zum Lehrer, vielleicht lässt er sich erweichen“, antworte ich noch positiv denkend. „Riku, willst du etwas?“, fragt unser Lehrer sofort, als ich zu ihm an den Tisch trete. Mensch, er ist ja echt ganz nett geworden, seit ich mit Sora zusammen bin. Anscheinend hat er gemerkt, dass schwul sein doch nicht unbedingt so schlimm ist und Sora nen guten Einfluss auf mich hat. „Ja, also… was die Gruppen betrifft. Sie haben doch die Geschichte gestern auch mitbekommen. Die machen mich nur dumm an und Claire hat schon versucht mir sonst was anzuhängen. Wäre es nicht besser, ich würde in eine andere Gruppe wechseln. Vielleicht in die von Sora?“, will ich hoffnungsvoll wissen. „Riku, ich weiß, dass die Situation für dich nicht gerade angenehm ist, aber die Gruppen bleiben so wie sie sind. Vielleicht kannst du dich ja trotzdem noch irgendwie integrieren“, entgegnet er. „Aber… bitte… ich hab Sie noch nie um irgendwas gebeten, nur dieses eine Mal…“, lasse ich mich sogar so weit herab, dass ich vor ihm bettle. „Riku, es tut uns Leid, aber die Gruppen werden nicht geändert“, mischt sich Soras Lehrerin ein, die bis eben dem Gespräch noch stumm gefolgt ist. „Aber…“, fange ich an, doch ich sehe schon ein, dass ich verloren habe. Dann heißt es wohl, dass noch einmal zu diesen Schwachmaaten muss. Wäre ich Sora, würde ich jetzt wahrscheinlich heulen. Ohhhh, ob ich das mal bei unseren Lehrern versuchen sollte? Nee, so mädchenhaft bin ich dann doch nicht. „Na ja, dann muss ich es wohl akzeptieren“, verabschiede ich mich traurig und gehe wieder an unseren Tisch. Kapitel 63: Im Wald ------------------- Kapitel 60: Im Wald „Nix zu machen“, erkläre ich Sora und er zieht ne Schnute. „Hast du es mit dem Argument versucht, dass ich es ohne dich niemals so lange aushalte?“, fragt Sora. „Nee, aber ich glaube kaum, dass das etwas genützt hätte. Ich geh hoch und putz Zähne, kommst du mit?“, will ich wissen. Sora nickt, Axel, Roxas, Shingo und Jake schließen sich uns an, während sich Naminé und Kairi diesmal um den Tisch kümmern. „Voll doof, dass du wieder mit der dummen Pute zusammen sein musst“, findet Roxas. „So schlimm wird’s ja jetzt nicht werden. Ich kann mich doch wehren und ich glaube nach der Aktion von gestern hat sie eh erstmal genug“, mache ich mir selber Hoffnungen. Aber Moment mal, warum mach ich mir überhaupt Gedanken. Sie ist nur ein dummes, kleines Mädchen, also bitte, davor sollte ich nun wirklich keine Angst haben. „Wir hoffen alle für dich“, erklärt Axel, ehe wir Zähne putzen und unsere Betten machen. Danach gehen wir wieder nach unten und finden uns in unseren Gruppen zusammen. Juhu, jeder ignoriert mich wieder. Ach, ich freu mich total. Ha, ha, guter Witz. Ich hasse es, schon jetzt und wir sind noch nicht mal losgelaufen. Als die Lehrer dann kommen verkünden sie die Planung für den heutigen Tag. Jede Gruppe bekommt den ersten Teil einer Landkarte mit der eingezeichneten Route und einen Kompass. Auf der Landkarte sieht man, wo man den zweiten Teil findet, worauf auch das Ziel eingezeichnet ist. Um den zweiten Teil zu finden, muss man außerdem noch irgendeine Aufgabe bewältigen. Und um es noch spannender zu machen, startet jede Gruppe von einem anderen Standpunkt. Ich kann mir schon jetzt vorstellen wie das wird. Claire und ihr Klan werden die Führung übernehmen und die anderen zwei Jungs und ich, werden ihr folgen müssen, ob wir nun wollen oder nicht. Hier in diesem Wald finde ich mich niemals alleine zurecht. Schließlich werden wir von den Lehrern zu unserem Startpunkt geführt und es ist wirklich so, wie ich es mir gedacht habe. Claire reißt sich sofort die Karte unter den Nagel und dirigiert. „Sicher, dass du die Karte auch lesen kannst?“, frage ich. „Ja, kann ich und jetzt halt die Klappe, wenn du nicht willst, dass ich dich im Wald zurücklasse“, antwortet sie, aber ich kann nur grinsen. „Im Gegensatz zu dir, wäre ich eine Bereicherung“, gebe ich zurück und stapfe hinter ihr und Thomas her. Vielleicht sollte ich das Ganze als eine Art Scherz sehen und mir einen Spaß daraus machen, dass Claire mich nicht ab kann. Ja, das wäre ne Möglichkeit. Wir gehen unter Claires Führung immer tiefer in den Wald, bis wir zu einer Weggabelung kommen. Ich linse über ihre Schulter auf die Karte, wir müssen links ganz eindeutig. „Hier gehen wir rechts“, erklärt meine beste Freundin doch prompt falsch. „Bist du blind oder einfach nur blöd? Auf der Karte ist links ein Pfeil eingezeichnet“, muss ich mich einfach einmischen. Ich will mich auf keinen Fall hier verlaufen und mehr Zeit mit ihr verbringen müssen, als nötig. „Halt die Klappe, du Schwuchtel. Sie führt uns, also mach was sie sagt“, verlangt Thomas. „Du hast sie ja nich alle. Willst du, dass wir uns verlaufen? Guck doch auf die verdammte Karte. Rechts ist der falsche Weg“, erwidere ich stocksauer. Nur weil er seine Hormone nich im Griff hat und bei nem knappen Outfit sein Verstand aussetzt, lasse ich mich bestimmt nicht unterbuttern. „Wir gehen rechts und basta“, setzt sich Claire durch und die versammelte Mannschaft folgt ihr. Na super, ich kann jetzt nicht links gehen, sonst verirre ich mich nur, weil ich danach nicht mehr weiter weiß. Murrend laufe ich den anderen hinterher. Ich kann es echt nicht fassen, wir kommen ne halbe Stunde später wieder an der Weggabelung heraus, da wir ständig rechts laufen. Bekanntlich läuft man dann im Kreis, aber nich bei Claire. Sie macht ja alles richtig und ich bin nur die dumme, kleine Schwuchtel. Wir laufen diesmal übrigens nach links, aber danach wird es mindestens genauso schlimm. Sie kann ihre Führung einfach nicht abgeben und mal auf jemanden hören, der es besser weiß. Ich könnte ausflippen, zünde mir irgendwann aus lauter Frust ne Zigarette an. „Mach das Ding aus, sonst sag ich es dem Lehrer“, droht Claire sofort als sie es sieht. „Mach doch, am Besten sagst du gleich noch, dass ich dich diesmal ganz vergewaltigt habe“, gebe ich zurück. „Du bist so was von geliefert“, findet sie und stellt sich vor mich. Was solln das jetzt? Aufstand der dummen Blonden? „Fick dich doch, kleine, blöde Schlampe“, erwidere ich und blase ihr den Rauch meiner Zigarette mitten ins Gesicht. „Hey, hör auf damit“, ist Thomas sofort zur Stelle und will mich schubsen, aber da hat er die Rechnung ohne mich gemacht. Ich weiche aus und er fällt auf den Waldboden. „Och, muss der kleine Thommy noch mal in den Kindergarten und Laufen lernen?“, frage ich belustigt und ich meine ein Lächeln auf den Lippen der anderen beiden Jungs der Gruppe zu erkennen, die bisher noch nichts gesagt haben. Ja, die zwei können ihn auch nicht leiden. Erfolg Nummer eins. „Das machst du nicht noch mal“, rappelt Thomas sich wieder auf und will erneut versuchen irgendwas gegen mich auszurichten, aber Justine hält ihn zurück. „Mach dir an dem doch nich die Finger schmutzig. Er ist das gar nicht wert“, erklärt sie und Thomas kuscht tatsächlich. „Oh, wie süß. Das kleine Baby gehorcht sofort“, kommentiere ich das Ganze und nehme einen entspannten Zug. Keiner sagt mehr etwas, dafür laufen wir wieder weiter. Claire hat immer noch das Kommando. Ich rauche zu Ende und bilde den Schluss der Gruppe. Vor mir laufen Thomas und Justine, davor die anderen beiden Jungs und davor Claire. Nach einiger Zeit kommen wir an eine Brücke. Sie führt über einen Bach, es ist jetzt kein großer, der uns mitreißen könnte, aber trotzdem sieht die Brücke nicht gerade sehr stabil aus. Ich möchte nich unbedingt im Wasser landen. „Da müssen wir drüber“, erklärt Claire und geht ohne groß nachzudenken hinüber. Sie kommt völlig heil drüben an und auch die beiden Jungs sind schnell drüben Justine braucht etwas länger. Anscheinend hab ich mich geirrt und die Brücke ist ganz normal, aber sieht nur etwas baufällig aus. Nun geht Thomas und ich hinter ihm. Die Brücke ächzt und knarrt, aber sie hält. Dachte ich jedenfalls. Wir sind schon fast drüben, als Thomas auf das nächste Brett tritt und es bricht. Er ist am Fallen, doch ich halte ihn fest. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich möchte nicht, dass er sich verletzt oder so. Nicht dass noch irgendwas Schlimmeres passiert. Jetzt habe ich meine Arme fest um seine Taille geschlungen und ziehe ihn zurück, sodass das zerbrochene Brett vor uns liegt. Er schaut mir eine Weile in die Augen bis… „LASS MICH SOFORT LOS, DU SCHWUCHTEL!“, schreit er mir entgegen und schubst mich mit einer Wucht nach hinten, dass ich wieder von der Brücke herunterstolpere und mit meinem Knöchel auf einen Stein falle. Ich lasse einen Schmerzenlaut los. Das tut so weh. Kann ja auch nur mir passieren. Ich schaue mir den Knöchel an, er ist bestimmt verstaucht oder geprellt oder so was. „Wasn jetzt mit dir? Wird’s bald?“, höre ich Claire von der anderen Seite des Baches. Bitte? Ihr idiotischer Freund schubst mich, obwohl ich ihm geholfen habe und dann kommt so was? Das ist doch wohl die Höhe. „Mein Knöchel ist verletzt“, rufe ich zurück und stehe auf, doch als ich den Fuß aufsetze spüre ich den Schmerz und ziehe ihn schnell wieder hoch. Na toll. „Ich kann nicht weiter, ihr müsst mich stützen“, verlange ich das Unglaubliche. „Nee, wir holen Hilfe. Geh einfach nicht weg“, gibt Claire zurück. WAS?! Die können mich doch hier nicht alleine lassen. Doch bevor ich noch reagieren kann, sind sie im Wald verschwunden. Die spinnen doch, ich kann hier nicht warten. Was mache ich denn wenn irgendwas kommt? Ein Bär oder so? Soll ich mich fressen lassen oder was? BLÖD, blöd, blöd, das ist das Ganze einfach nur. Wütend stampfe ich auf und merke zu spät, dass es mein verletzter Fuß ist. Vor Schmerz verziehe ich das Gesicht. Jetzt tut es noch mehr weh. Verdammt, warum konnte ich nicht mit netten Menschen in die Gruppe kommen? Stattdessen bin ich diesen Möchtegerns ausgeliefert. Seufzend setze ich mich an einen Baum und schaue mir den Knöchel noch mal an. Vielleicht kann ich ihn kühlen, ja, das wäre ne Idee. Meine Coladose ist doch bestimmt noch ein bisschen kühl. Schnell packe ich sie aus und halte sie an den Knöchel. Es ist zwar nicht mehr viel, trotzdem tut es gut. Ich will die Dose gerade trinken, als ich Schritte höre. Vielleicht sollte ich sie aufheben, als Wurfgeschoss gegen die Bären. Aber es ist gar nicht nötig, die Schritte kamen nicht von einem Bären, stattdessen kommen die beiden Jungs aus meiner Gruppe aus dem Wald und zu mir über die Brücke. „Hey, wir sind hier um dich abzuholen“, erklärt der eine. Er hat hellbraune, kurze Haare und eine Brille. „Abholen? Und Eure Majestät?“, frage ich. „Is sie nich. Die kann uns jetzt gestohlen bleiben. Sie kann nich einfach jemanden zurücklassen. Dir hätte sonst was passieren können“, gibt der andere zurück. Er hat schwarze, längere Haare, die sich an den Seiten locken. „Komm, wir helfen dir hoch“, halten sie mir dann ihre Hände hin, die ich dankend ergreife. Sie unterstützen mich auch beim Laufen und so gehen wir über die Brücke. „Wisst ihr denn wo es hingeht?“, frage ich, als wir auf der anderen Seite sind. „Ja, Yuri hat ein gutes Gedächtnis und ich kenne den Wald hier wie meine Westentasche“, erklärt der Brillenträger. „Gut, wie heißt du?“, möchte ich wissen. „Maurice“, stellt er sich vor und ich nicke nur, während wir weiter laufen. „Habt ihr eigentlich keine Angst, dass Claire euch jetzt das Leben schwer macht?“, frage ich. „Na ja, ein bisschen vielleicht, aber wir finden es unverantwortlich, dass sie einen Menschen einfach zurücklässt. Und das nur weil du anders bist und ihr nicht in den Kram passt“, antwortet Yuri. „Und euch passt es in den Kram?“, frage ich. Ich meine, die beiden haben bisher auch kein Wort mit mir geredet, dass sie plötzlich so nett sind, finde ich zwar cool, aber gleichzeitig auch etwas merkwürdig. Sie nicken beide und grinsen echt komisch dabei. Was hat das nun wieder zu bedeuten. „Wir sind selbst seit zwei Jahren zusammen“, klärt Maurice mich auf. „Was? Das is nich wahr, oder?“, frage ich. Ich dachte immer an Soras Schule und in seiner Klasse denkt man gar nicht daran auf Jungs zu stehen. „Doch, klar. Wir waren nur nie so mutig wie Roxas und Sora um es zuzugeben“, erklärt Yuri. „Wie wärs, wenn ihr es jetzt tut? Ich bin immer offen für solche Aktionen“, entgegne ich freudig und voller Tatendrang. Claires blödes Gesicht wenn die beiden sich küssen, möchte ich nur zu gerne sehen. Ich möchte sehen, wie sich ihre Augen vor Erstaunen weiten und sie es nicht fassen kann. „Dachten wir uns schon, deshalb lass dich überraschen“, erklärt Maurice grinsend und ich bin mir schon jetzt sicher, dass diese Aktion voll reinhaut. „Sagt mal, wie kann es eigentlich sein, dass ihr alle so vor einem kleinen, blöden Gör kuscht? Hat das wieder was mit eurer Cliquenbildung zu tun?“, frage ich dann. „Ja, so kann man es sagen. Maurice und ich, wir haben nie irgendwo dazu gehört. Vielleicht haben wir uns so gefunden, aber is ja auch egal. Claire jedenfalls war schon immer eines der angesagten Kinder. Sie war die, die man auf seinem Geburtstag haben musste, damit auch die anderen kommen. Sie war die, mit der jeder bei Projekten zusammenarbeiten wollte. Sie war diejenige, die sich vor Einladungen zu Bällen nicht retten konnte“, erzählt Yuri und ich verdrehe die Augen. „Welcher normale Typ will denn mit der tanzen? Da wird man hundert prozentig schwul danach“, bin ich mir sicher und die beiden kichern, als wir an eine Weggabelung kommen, wo sie zielsicher nach links abbiegen. „Gibt es eigentlich bald mal so nen Ball?“, hoffe ich auf eine Möglichkeit Sora mal so richtig auszuführen und die anderen dumm aus der Wäsche schauen zu lassen. „Na ja, schon, aber da seid ihr nicht mehr hier“, klärt Maurice mich auf. Mist, es wäre bestimmt total cool gewesen mit Sora auf nem Ball zu tanzen. „Schade, aber was anderes. Wenn ihr schon so lange zusammen seid, habt ihrs doch bestimmt schon getrieben. He? Erzählt mal, wer is was und so weiter und sofort“, bin ich neugierig. Rein vom Äußerlichen her, würde ich Maurice in die Ukeschublade stecken und Yuri ganz eindeutig zum Seme machen. Aber man weiß ja nie. „Wen fragst du denn da so unverschämt nach ihrem Sexualleben? Kannst du eigentlich auch noch an was anderes denken, wenn du alleine bist?“, fragt plötzlich eine bekannte Stimme und ich drehe mich überrascht um. Sora und Shingo kommen auf uns zu, hinter ihnen ihre Gruppe. Kapitel 64: Zelten ------------------ Kapitel 61: Zelten „Na, hast du mich vermisst?“, will mein Freund wissen, als er mich umarmt und Maurice und Yuri mich los lassen. „Natürlich, was denkst du denn?“, frage ich und schwanke etwas. „Bist du verletzt?“, hat Sora es bemerkt, hockt sich vor mich hin und schaut sich meinen Fuß an. Das Auftreten tut zwar immer noch ein bisschen weh, aber es geht schon besser. „Sieht etwas verstaucht aus. Das is nicht schlimm. Beim Skaten passiert mir das ständig. Mit ein bisschen Eis ist alles wieder okay“, versichert Sora mir und richtet sich wieder auf. „Wie ist das denn passiert und wo habt ihr eure anderen Teamkameraden gelassen?“ „Thomas, dieser Idiot hat ihn von der Brücke dahinten geschubst. Claire und er, wollten Riku einfach liegen lassen. Wir nicht, deshalb sind wir zurück und haben ihn geholt“, erklärt Yuri. „Cool, danke euch beiden. Wenigstens zwei, die Verstand haben“, antwortet Sora zwar freundlich, aber seine Mimik dabei ist echt gegensätzlich. „Wollt ihr mit uns weiter laufen?“ „Ja, bitte“, bettele ich fast und mein Freund lächelt mir entgegen. „So schlimm waren wir dann auch nicht“, witzelt Yuri noch, ehe wir unseren Weg fortsetzen. „Sag mal, waren die Beiden echt nett zu dir?“, will mein Freund wissen. „Ja, warum? Stimmt was nicht?“, frage ich. „Nein, hat mich nur gewundert. Eigentlich sondern sich die zwei immer absichtlich ab und fallen nicht auf. Dass sie jetzt so aus sich heraus kommen, finde ich eben ein bisschen merkwürdig“, klärt Sora mich auf. „Ach, so. Na ja, vielleicht haben sie jetzt einen Grund, warum sie aus sich herauskommen“, denke ich an ihre Homosexualität und da sie sich jetzt danke Soras und Roxas Mut öffentlich zeigen wollen. „Ach ja? Weißt du wohl was?“, wittert er schon eine Spur. „Nein, war nur ne Vermutung“, vertröste ich ihn. „Und Claire und Co.? Laufen die jetzt eigentlich alleine weiter?“, fragt er dann. „Ja, denk schon. Is mir so ziemlich egal. Die hätten mich ja auch einfach liegen lassen“, kümmere ich mich nicht im Geringsten um dieses dumme Weib. Sora nickt nur und wir laufen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis wir zu einer großen Lichtung kommen, auf der schon einige Gruppen angekommen sind. Auch unsere Lehrer stehen schon da. Sora geht zu ihnen, da er Gruppenführer war und meldet, dass seine Gruppe vollständig da ist. Ich gehe mit, um die Situation mit Claire zu erklären. Eigentlich hätte sie ja schon da sein müssen, aber von ihr, Thomas und Justine fehlt jede Spur. Die haben sich bestimmt verlaufen, diese Idioten. Soras Lehrerin gibt mir erstmal eine Kühlpackung für meinen Fuß, ehe sie sich zusammen mit unserem Lehrer und einigen Schülern auf die Suche machen. Unterdessen kommen auch Roxas und Axel mit ihren Gruppen an. „Was ist das hier eigentlich für ein Platz?“, will Axel wissen, nachdem wir ihn und seinen Freund aufgeklärt haben. Es ist schon cool hier. Es gibt ne Feuerstelle, um die Baumstämme im Kreis angeordnet sind, sodass man sich um das Feuer herum setzen kann. Darauf sitzen wir auch gerade. Dann ist da noch ganz viel freie Fläche. Hier könnte man gut zelten. „Die große Lichtung. Wir zelten hier heute Nacht“, klärt Yuri uns auf. „WAS?!“, kommt es sofort von uns allen. „Ja, denkt ihr wirklich, wir laufen umsonst in den Wald? Es soll schon ein bisschen ein Abenteuer sein“, entgegnet er und meine letzte Lust hier irgendwas zu machen. „Hm, im Zelt… Riku, das wäre ja ne neue Szene in unserem Porno wert“, flüstert Sora mir ins Ohr und ich sehe ihn überrascht an. „Ist das dein ernst?“, frage ich. „Mal sehen, ob wir unser Zelt, etwas abseits stellen können“, entgegnet Sora und all mein Glauben, an seine Unschuld ist endgültig verschwunden. Ich hab ihn schon ganz schön verdorben. Wenn ich zurückdenke, wie er war, als er angekommen ist. Puhhhhh, der Sora von damals ist wohl endgültig gestorben. „Du bist so gierig geworden“, finde ich. „Gierig? Wundert dich das?“, will Sora wissen und legt seine Lippen an meine. Mhmmmm, endlich, ich hab mich schon gefragt, ob ich ihn irgendwie geärgert habe. Immer wieder fallen seine Lippen auf meine, er rückt näher, seine Hände wandern in meinen Nacken und drückt mich noch näher an sich. Unser Kuss wird intensiver, ich lecke über seine Lippen, dringe in seine Mundhöhle und spiele mit seiner Zunge. „Du machst mich ganz schön heiß. Weißt du das?“, fragt Sora, als wir uns lösen. „Klar, wie könnte es anders sein?“, gebe ich zurück und verwickle ihn in einen erneuten Kuss. Ob es wohl normal ist, dass ich nach nur einem Vormittag der Trennung so verrückt nach ihm bin? Ach, wird schon passen, ist ja schließlich nichts Schlechtes. Glücklich küsse ich ihn weiter, lasse meine Hände über seinen Körper wandern, streiche über seine Seiten, über seinen Bauch und wandere zu seinem Rücken, wo meine Hand schließlich liegen bleibt. Ich lecke über seine Lippen, er lässt mich ein und kurze Zeit später spielen unsere Zungen bereits miteinander. „Ich hab dich so total vermisst. Gruppenchef zu sein, war ganz schön anstrengend“, erklärt Sora, als wir uns nach Ewigkeiten voneinander lösen. Leider komme ich nicht mehr zum Antworten, da etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Suchtrupp ist zurück und sie haben unsere drei Teammitglieder gefunden. „Ihr Idioten, wie konntet ihr uns einfach stehen lassen, um dieser Schwuchtel zu helfen!?“, geht Claire sofort auf Yuri und Maurice los, die sich mittlerweile zusammen mit ihren Austauschschülern auf den Baumstämmen niedergelassen haben. „Hey, hör mal zu. Die Beiden haben wenigstens noch so viel Verstand, dass man einen Verletzten nicht einfach liegen lässt“, mischt Sora sich sofort ein. Wow, dafür, dass er Yuri und Maurice eigentlich nicht so gerne mag, legt er sich ganz schön ins Zeug. „Du bist mal ganz leise. Geh zu deinem…“, fängt sie an, doch Soras Lehrerin unterbricht sie. „JUNGES FRÄULEIN, sofort stopp. Du kommst erstmal her und du auch, Thomas“, nimmt sie die Beiden in eine ruhige Ecke der Lichtung mit, während unser Lehrer die restlichen Schüler und Schülerinnen zusammen ruft. Er erklärt, was wir schon wissen, nämlich, dass wir heute hier zelten und morgen die Kooperationsspiele machen. Hoffentlich werden die Gruppen da neu gemischt. Mit dieser Horrortruppe macht es doch überhaupt keinen Spaß. Maurice und Yuri sind zwar ganz okay, aber das wars dann auch schon. Jetzt sind wir gerade dabei, unser Zelt aufzubauen. Mein Knöchel ist soweit wieder in Ordnung. Er tut zwar beim Auftreten noch etwas weh, aber es ist nich mehr schlimm. „Riku, das Ding muss doch da hinten rein“, meckert Axel schon wieder an mir herum, da ich wohl schon zum x-ten Mal die Stange falsch anbringe. „Ich weiß, wo das Ding hinkommt“, gebe ich zurück und stecke die Stange in die Halterungen. Ich hasse Zelten, jetzt schon, obwohl ich es noch nie getan habe. „Ach, stellt euch halt jetzt an. Ihr seid schlimmer wie kleine Kinder“, nehmen Roxas und Sora nun die Sache in die Hand und das Zelt steht innerhalb weniger Minuten. Die Beiden können das ja echt. Na gut, sie haben auch die Möglichkeiten. In Tokio kann man schlecht irgendwo zelten. „Habt ihr schon die Schlafsäcke abgeholt?“, fragt Sora. „Nee, aber ich geh gleich mal“, entgegne ich und hole mit Axel unsere Schlafsäcke. Jetzt wissen wir wenigstens, warum wir die Dinger mitnehmen sollten. Cool finde ich ja, dass Sora nur einen Schlafsack für zwei Personen hatte. He, he, so sind wir schon mal viel näher als Roxas und Axel zusammen. „Warum hast du eigentlich keinen so einen Partnerschlafsack?“, beschwert Axel sich eben über genau diesen Sachverhalt. „Wenn es dich stört, dann leg dich doch mit zu Sora“, ist Roxas leicht zickig. Oh, haben die was? Nee, glaub ich nich. „Vergiss es. Riku und ich wollen zusammen schlafen“, lehnt Sora sofort ab, als Axel sich ernsthaft an ihn gewendet hat. „Wirklich? So richtig zusammen?“, ist Roxas nun hellhörig. „Vielleicht“, murmelt Sora nur. „Na, vielleicht hilft mir nich weiter. Ich muss doch alles wieder aufzeichnen“, erklärt Roxas. „Wir sagen dir schon rechtzeitig Bescheid“, versichert Sora und legt seinen und meinen Schlafsack ins Zelt. Ich klettere auch mit ins Zelt und bringe unsere Rücksäcke mit rein. „Irgendwie schon cool, so was mal zu erleben“, bemerke ich. „Was meinst du? Zickenkrieg der Oberschlampe?“, fragt Sora. „Nein, das Zelten, Ich hab das noch nie gemacht“, antworte ich. „Ach, so, echt nicht?“, will er überrascht wissen. „Nein, wo willst du in Tokio auch zelten? Warst du etwa schon öfter?“, möchte ich wissen. „Ja, total oft… mit Mama und Zach und… Papa“, erzählt Sora und schaut traurig nach unten. Toll, jetzt hab ich es geschafft, dass er fast zwei Tage nicht an die Situation gedacht hat und dann passiert so etwas. Mist, verdammter. „Na ja, vielleicht macht ihr das bald mal wieder zusammen“, schlage ich vor, doch er bedenkt mich mit einem ungläubigen Blick. „Das glaube noch nicht mal ich, obwohl ich sonst immer das Gute im Menschen sehe“, entgegnet Sora, zieht seine Beine an und bettet seinen Kopf darauf. „Ach, Sora, komm schon. Dein Dad braucht eben ne gewisse Zeit um sich daran zu gewöhnen. Wenn ich wieder weg bin, ist die Welt bestimmt wieder in Ordnung“, versichere ich. „Ja, toll, dann wird er mich also erst endgültig verstoßen, wenn ich nach Japan gehe“, bleibt Sora weiter so miesepetrig. „Sora, verdammt. Ich kann doch auch nichts dafür, dass dein Vater ein kompletter Idiot ist. Ich rate dir einfach, dich nicht in Selbstmitleid zu suhlen, sondern an die positiven Dinge zu denken. Du hast mich, deine Mutter, deinen Bruder und deine Freunde. Dass manche Menschen nicht mit deiner Orientierung zurecht kommen, damit musst du rechnen. Wenn es überall anerkennt werden würde, hätte man ja kein Problem mehr schwul zu sein“, erwidere ich leicht sauer. Sein Schicksal ist schwer, dass will ich nicht leugnen, aber irgendwann muss er sich einfach damit abfinden. „Manchmal bist du ganz schön hart, aber es war auch mal dringend nötig“, findet Sora, rutscht zu mir und kuschelt sich an mich. Ich lege mich auf den Schlafsack, ziehe ihn mit mir, sodass er halb auf mir liegt und sich sanft an mich schmiegt. „Ich liebe dich“, flüstert er und vergräbt sein Gesicht an meiner Brust, fast so als wäre es ihm peinlich. „Schämst du dich schon wieder?“, frage ich grinsend und streichle durch seine Haare. „Nee, aber ich mag nich, dass Axel uns beim Kuscheln zuguckt“, erklärt Sora und mir fällt jetzt erst auf, dass Axel neben uns sitzt und an seinem Rucksack herumhantiert. Oh Mann, wie konnte mir das entgehen. „Also ich bitte dich. Ich hab euch schon beim Ficken zugesehen und jetzt regst du dich wegen Kuscheln auf?“, erwidert Axel. Genauso hätte ich auch reagiert. Kein Wunder, ich meine, wir waren schon viel intimer vor Axel, was will Sora denn jetzt? „Ich möchte halt jetzt gerne mit dir alleine sein. Nur für ein paar Minu…“, fängt Sora an, doch eben in diesem Moment hallen die Stimmen unserer Lehrer an unser Ohr, dass wir uns bei der Feuerstelle treffen. Seufzend stehen wir auf und gehen zu unseren Lehrern. Die verkünden, dass nun einige Gruppen Holz sammeln, während die anderen Gruppen das Essen vorbereiten. Es gibt Gemüseeintopf mit Würstchen. Hört sich zwar jetzt nicht spektakulär an, aber ich werde es wohl oder übel akzeptieren müssen. Ich hoffe einzig und allein darauf, dass Soras und meine Gruppe zusammen irgendwas machen müssen. Leider, leider ist es natürlich nicht so, aber ich bin wenigstens mit Axels Gruppe zusammen. Wir machen das Essen. Soras, Roxas und Kairis Gruppe müssen Holz sammeln. Jake und Naminé sind mit ihrer Gruppe noch bei uns. Jetzt heißt es erstmal schnippeln. Lauch, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Speck. Es ist zwar ne einfache Arbeit, aber gemeinsam mit Axel macht es wunderbar viel Spaß. Claire und Thomas halten jetzt auch ihre Klappe und mit Yuri und Maurice verstehe ich mich immer besser. Warum haben wir die nie früher kennen gelernt. Im Moment sitzen wir auf den Baumstämmen, vor uns haben wir kleine Tische aufgebaut, auf denen Schneidebretter und die Gemüsesorten liegen. „Gib mal das Ding rüber“, fordert mich Axel auf und meint die Karotten. Ich muss aber trotzdem grinsen, da meine Gedanken schon wieder abgeschweift sind. „Ach, Riku, du denkst echt wie ein notgeiler Perversling“, findet Axel, als ich ihm die Möhre gebe und immer noch grinse. „Tut mir ja Leid, aber solche Sprüche hast du früher halt dauernd gebracht. Seit du mit Roxy zusammen bist, bist du schon ein bisschen brav geworden“, bemerke ich und er wirft mir einen Blick zu, der mich auf der Stelle hätte töten können. „Is so“, stelle ich noch mal klar. Die letzte Aktion, die mich an früher erinnert hat, war der Dreier, aber danach?? Da kam absolut nichts mehr. „Gar nich. Wirst schon noch sehen, wenn wir mit unserem Film dran sind“, gibt er schließlich zurück. Na toll, wenn sie mit ihrem Film dran sind. Das is ja wohl ein Witz. Beim Sex bin ich auch noch anders, als sonst. „Ich meinte nich unbedingt, wenn du mit jemandem schläfst“, erkläre ich. „Ach, Riku, is es so schlimm, wenn ich mich verändert habe?“, will Axel wissen. „Nee, eigentlich nich. Is mir nur aufgefallen. Ich bin auch total anders, seit ich mit Sora zusammen bin“, entgegne ich, als mein bester Freund immer näher zu mir rutscht und schließlich vor mir kniet. „Wenn du willst, lassen wir die alten Zeiten neu aufleben“, bietet er mir an und kommt meinem Mund schon gefährlich nahe. „FINGER WEG, FREUNDCHEN. DAS IS GANZ ALLEIN MEINER“, erklärt Sora, als er plötzlich hinter Axel auftaucht und ihn wegschubst. „Lässt du dich hier von dem Feuerlöscher anmachen?“, will mein Freund wissen, doch ich muss einfach nur lachen. Er steht da, mit nem richtigen Holzfällerhemd und ganz viel Holzstücken in der Hand. Es sieht so oberkomisch aus. „Hey, warum lachstn du jetzt?“, wird Sora wohl sauer und stochert immer wieder mit einem Stück Holz in meine Seite. „Du… das Hemd… ach… mein… kleiner… Holzfäller…“, bekomme ich nur Bruchstücke heraus, doch Sora versteht was ich meine. „WAS? DU LACHST ÜBER DAS HEMD? NA WARTE!“, stochert er besonders fest, doch ich höre immer noch nicht auf zu lachen. „Du bist echt gemein“, bemerkt Sora dann, hört auf und lässt mich einfach sitzen. Mein Lachen verklingt. Was ist denn jetzt? Hab ich ihn so sehr verärgert? Das wollte ich doch gar nicht. Es sah halt einfach lustig aus. „Jetzt hast du was angestellt“, teilt Axel mir mit, der unterdessen wieder brav schnippelt und auf seinem Platz sitzt. Ich schaue mich um. Sora lädt gerade seine Holzstücke bei der Feuerstelle ab und will dann wieder in den Wald gehen, doch ich stehe schnell auf und halte ihn davon ab. „Sora, war es so schlimm für dich, dass ich gelacht habe? Wenn ja, tut es mir leid, aber das Hemd is halt echt… es passt überhaupt nicht zu dir“, erkläre ich und jetzt fängt Sora an zu lachen. „Dachtest du echt, ich bin beleidigt, wegen dem albernen Ding?“, fragt er irgendwann. „Ja… nein… du warst so sauer“, stelle ich fest. „Ach, Riku, das Hemd hab ich schon ewig und ich weiß, dass es nich grade schön aussieht, aber zum Arbeiten reicht es. Nachher mach ich mich wieder hübsch für dich“, versichert Sora, ehe er mir noch einen Kuss auf die Wange drückt und dann wieder in den Wald geht. Wow, das ging ja mal einfach. Er war echt nicht wütend auf mich. Mann, bin ich froh. Ich dachte schon, wir würden in den letzten paar Tagen meiner Zeit hier, auch noch streiten. „Und? Hat er sich wieder beruhigt?“, fragt Axel, als ich mich zu ihm setze und die letzten paar Möhren schneide. „Er war gar nich sauer“, antworte ich lächelnd und gebe die Karottenstückchen in die riesige Schüssel, die vor uns steht. Ich finde ja schon, dass da zu viel drin ist, aber es gibt noch zwei solcher Schüsseln mit Möhren. Dann noch drei mit Lauch, drei mit Kartoffeln, zwei mit Würstchen, eine mit Zwiebeln und eine mit Speck. Gut, ich hab aber auch total Kohldampf, da wir nur gefrühstückt und unser Lunchpaket auf der Wanderung gegessen haben. Schließlich helfen Axel und ich noch beim Feuer machen und dann beim Kochen. Ich hab noch nie so einen großen Topf gesehen, da könnte man wahrscheinlich auch drei Ferkel drin kochen und es wäre immer noch Platz. Aber gut, da muss ja Eintopf für alle rein passen. „Woher bekommen wir eigentlich Wasser?“, fällt mir ein, als ich den Speck anbrate. „Yuri und Maurice holen welches vom Bach“, antwortet Axel. „WAS? Du spinnst doch. Wer weiß, was alles in dem Bach is“, gebe ich sofort zurück. Er kann mich ja hier nich für dumm verkaufen. Ich meine, ich hab zwar noch nicht oft gekocht, eigentlich nur einmal, aber dass ich nicht einfach Wasser aus nem Bach nehme, das weiß ich auch. „Die Lehrer haben das Wasser heute Morgen mit dem Auto hergebracht. Es steht nur beim Lehrerzelt und Yuri und Maurice holen es“, klärt Axel mich nun auf. „Dein Gesicht hättest du jetzt mal sehen sollen“ Hallo? Soll ich mich über Bachwasser freuen? Ich sage nichts mehr, lege stattdessen noch mal Holz nach, was Soras, Roxas und Kairis Gruppe immer wieder nachbringt. Die anderen aus unseren Gruppen richten schon mal die Tische her. „Na, wie sieht der Eintopf aus? Kann man ihn essen?“, fragt Sora, als er zu mir kommt und das Essen fast fertig ist. Sanft legt er seine Arme von hinten um mich und bettet seinen Kopf auf meinem Rücken. „Sora, so kann ich gar nich umrühren“, muss ich mich auch noch beschweren. „Sorry“, gibt mein Freund zurück, lässt mich los und hilft mir stattdessen den vielen Eintopf umzurühren. Ich hab echt noch nie so viel Essen gesehen. „Wer hat überhaupt bestimmt, dass du hier kochst?“, will Sora wissen. „Niemand. Ich hab mich freiwillig gemeldet. Ich wollte endlich mal für dich kochen“, erkläre ich lächelnd und Sora lächelt zurück. „Das is so süß von dir“, flüstert er mir ins Ohr und küsst mich auf die Wange. „Guck sie dir an. Sie sind schon wieder so niedlich“, höre ich Roxas Stimme und er grinst uns entgegnen. Axel steht genauso grinsend neben ihm. „Sag nich immer so was“, bittet Sora und versteckt sein knallrotes Gesicht an meiner Brust. Oh Mann, warum schämt er sich denn schon wieder? Ist doch ne ganz tolle Feststellung, eigentlich. „Ach, Sora“, seufze ich nur und streichle durch seine Haare, als seine Lehrerin zu uns kommt. „Riku, ich will dich ja nicht drängen, aber langsam wird die Meute ungeduldig“, erklärt sie. „Ähhhh, ja, ich bin auch fertig. Denk ich. Wollen Sie probieren?“, frage ich und halte ihr einen Löffel hin. Sie nimmt ihn und verzieht sofort das Gesicht, als sie etwas vom Eintopf probiert hat. WAS? Ist er denn so schlecht? „Schmeckt er so schlimm?“, fragt Sora. „Nee, war nur ein Witz“, antwortet sie lächelnd und mir fällt ein Stein vom Herzen. Puuuhhhh, wenn das Essen jetzt scheiße gewesen wäre, hätte ich mich in den Hintern gebissen. Die wären doch alle total enttäuscht gewesen und sauer auf mich. „Füllt ihr es noch in die kleinen Töpfe?“ „Ja, sofort“, nimmt sich Sora zwei Töpfe und hält sie mir hin. Nacheinander füllen wir die restlichen drei und tragen sie dann zum Tisch. Frische Brötchen sind auch schon da. Vor dem Essen sagen die Lehrer noch ein paar Worte, ehe wir endlich essen können. Axel, Roxas, Sora und ich, sitzen nebeneinander auf den Baumstämmen und löffeln genüsslich den Eintopf. Mhmmmmm, er schmeckt ja echt lecker, ich bin total stolz auf mich. Kapitel 65: Roxas erstes Mal ---------------------------- Kapitel 62: Roxas erstes Mal „Schmeckt echt genial“, findet Sora und holt sich schon den dritten Teller. „Das musst du mal kochen, wenn wir wieder zu Hause sind. Mama wird begeistert sein“ „Vielleicht ja dein Papa auch“, bemerke ich hoffnungsvoll. „Nee, glaub ich nich. Er sagt wahrscheinlich so was wie: „Klar, dass eine Schwuchtel wie du kochen kann. So eine lächerliche Frauenarbeit““, äfft Sora jetzt seinen Dad nach und kann sogar darüber kichern. Ich staune, muss aber auch in sein Lachen mit einfallen. So würde es wahrscheinlich echt kommen. Soras Vater findet ja prinzipiell immer etwas an uns, was schlecht ist, egal ob wir eine Sache gut machen oder nicht. Und seit Zach auch noch gestanden hat, dass er auf Jungs steht sind wir ja eh alle bei ihm unten durch. „Wenigstens kannst du jetzt auch mal Witze darüber machen“, bemerkt Roxas, der unserem Gespräch wohl auch gefolgt ist. „Na ja, Riku hat mir den Kopf gewaschen“, entgegnet Sora. „Ach echt? Sieht aus wie immer“, witzelt Axel und ich muss schon wieder lachen. Heute Morgen hätte ich nie gedacht, dass dieser Tag noch so lustig werden könnte und jetzt am frühen Abend finde ich die Situation perfekt. Ich bin endlich bei meinen Freunden und kann die Zeit genießen. Und die Atmosphäre hier ist auch toll. Das tolle Lagerfeuer, die Bäume um uns herum, die kleinen Grüppchen, die sich gebildet haben und trotzdem ist ein Gemeinschaftsgefühl da. „Oh mein Gott, wasn da los?“, fängt Axel plötzlich an und macht uns auf Maurice und Yuri aufmerksam, die von den Baumstämmen heruntergerutscht sind und knutschend auf dem Boden sitzen. Ich suche sofort Claire. Sie schaut angewidert zu den Beiden, ihre Augen fallen ihr fast aus, so sehr starrt sie. „Das glaub ich ja nich. Die Beiden sind zusammen?“, fragt Sora aufgeregt. „Tja, es gibt viel, was du nicht weißt“, bemerke ich grinsend. „Du wusstest das?!“, staunt mein Freund nicht schlecht. Ich nicke grinsend und Sora schaut weiter zu dein Beiden. Ich muss schon sagen, die wagen ganz schön viel. Yuri zieht Maurice ja fast schon aus. Ich bin schon überrascht, dass unsere Lehrer gar nichts sagen, aber die unterhalten sich gerade angeregt mit Kairi und Naminé. „Sie passen gut zusammen“, finde ich. „Wenn du sie früher gesehen hättest, würdest du das nicht sagen“, gibt Sora sofort zurück. „Warum?“, will ich wissen. „Na ja, sagen wir mal so. Sie konnten sich nicht unbedingt leiden. Eigentlich hatten sie sich fast jeden Tag in der Wolle. Sie sind eigentlich erst so dicke, seit sie so ein bisschen zum Außenseiter wurden. Im Kindergarten waren sie noch super angesagt“, erzählt Sora. „Im Kindergarten?! Fängt das da schon mit euren Cliquen an?“, wundert Axel sich und nimmt mir meine Frage vor weg. „Nein, Quatsch. Ich meinte, nur so allgemein. Die Beiden hatten damals viele Freunde, ich war auch mit Yuri befreundet“, erklärt Sora. „Und du?“, fragt Axel Roxas. „Ich war doch nich mit Sora im Kindergarten. Wir wohnen erst ein paar Jahre hier. Schon vergessen?“, möchte Roxy wissen. Stimmt ja, irgendwie vergesse ich das auch immer. Für mich gibt es Sora und Roxas eh nur im Doppelpack. Wenn ich mir vorstelle, dass die Beiden getrennt sind, wenn Sora wirklich nach Japan zieht. Puhhhhh, das geht gar nicht. „Sag mal, wie war das damals eigentlich. Sora war doch schon ein bisschen allein in der Klasse. Warum hast du dich dann ausgerechnet mit ihm angefreundet?“, fällt mir dann eine Frage ein. Ich meine, wenn es denen hier so sehr um Cliquen und so weiter geht, dann wäre Sora doch als Freund tabu gewesen. „Na ja… ganz ehrlich?“, fragt Roxas. „Ja, ganz ehrlich. Mich interessiert das nämlich auch“, meldet sich Sora zu Wort, der nun seine vierte Portion isst. „Ich fand dich so süß und total ungerecht, dass die anderen so zu dir waren. Mama und Papa haben mir von Anfang an beigebracht, jeden Menschen so zu achten und zu respektieren wie er ist. Als ich dann in Soras Klasse kam, ist er mir sofort aufgefallen. Er war immer alleine, beim Essen, beim Spielen, sogar bei Gruppenarbeiten haben die ihn ausgeschlossen. Diese Menschen konnte ich einfach nicht so achten, wie es meine Eltern wollten. Sie haben Sora ausgeschlossen, obwohl er supernett war und süß und einfach toll. Deshalb hab ich mich mit ihm angefreundet. So ein super Junge hat einfach einen Freund verdient. Ich war so froh, als er mich das erste Mal nach einem dreiviertel Jahr angelächelt hat. Sein Lächeln war so… wow, so offen und herzlich. Ich war überwältigt und vielleicht war ich damals sogar ein klein bisschen in Sora verknallt“, gesteht Roxas. „Hätte ich gewusst, dass du so gut küsst… wer weiß, was dann aus unserer Freundschaft geworden wäre“, gibt Sora zurück, doch sein bester Freund lacht sofort los. „Du warst damals so engstirnig. Hätte ich dir irgendwie gesagt, dass ich vermute, dass ich schwul bin, hättest du nicht mehr mit mir geredet“, erwidert Roxas und Sora wird schon wieder rot. „Kann schon sein“, murmelt er nur und löffelt das letzte bisschen Eintopf. „Meinst du, ich kann mir noch ne Portion nehmen?“ Ich streiche über seinen Bauch. „Also dein Bauch fühlt sich noch nich schwanger an. Hol dir doch noch was und bringst du mir auch noch was mit?“, will ich wissen. Weil Sora so genüsslich vor mir gegessen hat, habe ich jetzt auch wieder Hunger. „Mach ich. Gib deinen Teller“, entgegnet er und ist einen Moment später schon beim Tisch. Ich gehe zu Yuri und Maurice, die eng aneinander geschlungen nun wieder auf dem Baumstamm sitzen. „Das war echt genial von euch. Claires Augen sind fast ausgefallen“, lobe ich die Beiden lächelnd. „Danke, eigentlich wars anders geplant, aber ich habe es nich mehr ausgehalten“, erklärt Yuri grinsend. Hm, ich weiß immer noch nich, wer bei den Beiden das Zepter in der Hand hat. Ich muss jetzt einfach noch mal nachforschen. „Und? Schlaft ihr auch in einem Zelt?“, frage ich mal nicht so direkt. „Ja, klar, zusammen mit unseren Austauschschülern“, antwortet Yuri. „Hmmmm, kein Sex heute?“, will ich dann wissen. „Ja, eher schlecht. Die Beiden sind nicht so locker drauf. Vielleicht sollten wir mit Roxy und deinem Freund tauschen“, schlägt Maurice vor. „Ich glaube, da haben die was dagegen, aber sagt mal… wer ist den nun aktiv und wer passiv?“, erkundige ich mich. „Interessiert dich das so sehr? Frag doch einfach Roxas, der weiß, wie ich es gerne habe“, gibt Yuri zurück und ich staune. Meint er das jetzt ernst? Hat Roxas mit ihm geschlafen? Ich dachte immer, der Typ wäre total unschuldig gewesen, als er nach Japan gekommen ist. „Du meinst…“, fange ich an. „Ja, frag ihn einfach nach meinem 15. Geburtstag“, entgegnet Maurice nun. Häh? Wie jetzt? Alle drei zusammen? Ich wundere mich immer mehr. Roxas ist ja mal echt sehr ausgelassen. Wie konnte er so was vor Sora geheim halten? „Ich geh mal fragen. Aber noch mal, echt geile Aktion. Ich mag euch immer mehr“, erkläre ich noch, ehe ich zu meinen Freunden zurückgehe. „Roxas, kann ich mal mit dir reden?“, frage ich, nachdem ich von Sora meinen nun wieder vollen Teller bekommen habe. „Ja, schieß los“, fordert er mich auf. „Es geht um Yuri und Maurice. Darf ich alles erzählen, was dich und sie betrifft?“, hoffe ich, dass er richtig schaltet. „Reden wir jetzt von Maurices 15. Geburtstag?“, hat er gut kombiniert. Ich nicke. „Was war da denn?“, will Sora wissen. „Nun ja, da haben Maurice, Yuri und ich unsere Unschuld verloren“, antwortet Roxas. Sora und Axel verschlucken sich sofort und wir müssen ihnen erstmal auf den Rücken klopfen. „Ist das jetzt dein Ernst?“, kann noch nicht mal Axel es fassen. „Na, meinst du, ich denk mir das aus? Der Geburtstag war ne Katastrophe. Irgendwas mussten wir doch machen“, erklärt Roxas. „Ja, klar und da dachtet ihr euch mal so, dass ihr ja eigentlich miteinander schlafen könntet. Gibt ja nichts anderes zu tun“, erwidert Sora. „Na ja… so ähnlich“, murmelt Roxas etwas verlegen. „Was? Jetzt erzähl doch mal richtig“, bittet Sora. „Gut, also passt auf. Die Beiden waren ja so ziemliche Außenseiter für die Meisten aus der Klasse und sind es auch jetzt noch. Die einzigen, die wirklich mal mit ihnen geredet haben und sie versucht haben zu integrieren. Wobei ich es mehr probiert habe, als Sora. Er hatte ja doch sein Cliquendings im Kopf. Na ja und dann hatte Maurice Geburtstag und ich hab ihm geraten eine große Party zu geben und alle aus der Klasse einzuladen. Ich dachte, wenn die anderen sehen, dass die Zwei eigentlich echt cool sind, läuft es besser in der Klasse. Aber mein Plan ging überhaupt nicht auf. Die einzigen Beiden, die kommen wollten waren Sora und ich. Leider hat Sora es dann tatsächlich geschafft krank zu werden und ich bin alleine hingegangen. Wie ihr euch vorstellen könnt, hielt ich es für ziemlich langweilig, aber es war überhaupt nicht so. Maurice und Yuri waren so was von locker, dass ich echt überrascht war. Wir haben ziemlich viel getrunken und auch ein paar Spielchen gemacht und obwohl wir nur zu dritt waren hab ich mich viel wohler gefühlt, als wenn ich auf ner Klassenfeier bin. Irgendwann, als wir schon sehr viel intus hatten, kam Yuri auf die Idee nen Film zu gucken. Ich weiß gar nicht mehr wie, aber es war dann eben ein Schwulenporno. Und irgendwie… Yuri hat mich geküsst, ich hab Maurice geküsst und dann war jegliche Hemmung verloren. Den Rest könnt ihr euch ja denken“, berichtet Roxas mit hochroten Wangen. He, he, der Kleine hats ja echt faustdick hinter den Ohren. Ich fass es nicht, echt nicht. Sein erster Sex war ein Dreier mit seinen beiden Klassenkameraden. Wow, das übertrifft ja sogar Axels und mein erstes Mal. Gut, wir waren noch jünger, aber trotzdem waren wir nur zwei. „Nee, können wir nich. Wer war denn wo?“, will Axel wissen und ich muss wieder an meine ursprüngliche Frage denken, wer nun in Yuris und Maurices Beziehung die Hosen an hat. „Na, Maurice lag unten, ich hab ihn genommen und Yuri mich. Dachtet ihr denn, dass Maurice Seme wäre, oder was?“, fragt Roxas selbstverständlich. Na ja, wer weiß? „Ich nich, Yuri is schon sehr bestimmend. Manchmal jedenfalls“, entgegnet Sora. „Und? War der Film den von deinem Dad?“, fragt Axel dann und Roxas räuspert sich. „Ja, ich durfte da damals sogar zu schauen, als er gedreht wurde“, gibt Soras bester Freund peinlich berührt zurück. Ich muss fast lachen. Ich wusste ja gar nich, dass er das darf. „Hat dir dein Dad so was erlaubt?“, staunt Axel. „Ja, klar, du kennst ihn doch mittlerweile auch gut genug. Er is so locker, dass er manchmal sogar zu locker ist. Aber ich finds cool“, erklärt Roxas, als Sora aufsteht und tatsächlich noch mal zu den Töpfen mit dem Essen geht. „Wäre Soras Dad nur halb so toll wie deiner, wären wir schon nen großen Schritt weiter“, gebe ich zurück. „Ach, macht euch nich solche Gedanken. Der hat einfach ein bisschen länger gebraucht um alles zu verarbeiten. Wenn ihr wieder nach Hause kommt, ist sicher wieder alles in Butter“, ist Roxas sich sicher, als Sora wieder zurückkommt und ein so enttäuschtes Gesicht aufgesetzt hat, dass ich fast lachen muss. „Der Eintopf is alle“, erklärt er völlig entsetzt. „Ein halbes Brötchen gabs nur noch. Rikuuuuuuuuuuuuuu, ich verhungere!!!!!!“ Er tut mir zwar Leid, aber ich muss auch kichern. Er hat schon fünf Portionen gegessen und immer noch Hunger? Er is so süß. „Ach, mein kleines Stöpselchen. Magst du meinen Eintopf noch essen?“, frage ich, da ich noch ein paar Löffel in meinem Teller habe. „JAAAAAAHHHH!!“, freut Sora sich und reißt mir den Teller aus der Hand. Doch ein paar Momente später ist auch der Teller leer und Sora starrt immer noch mit einem hungernden Blick vor sich hin. „Hast du noch was von deinem Lunchpaket?“, will er wissen und schaut mich hoffnungsvoll an. „Sag mal, hast du ihn geschwängert? Woher kommt der Heißhunger denn?“, fragt Axel und Sora tötet ihn mit seinem Blick fast. „Ich hab einfach Hunger. Hast du nun noch was?“, möchte Sora noch mal wissen. „Nee, aber es gibt doch noch Nachtisch, also wart mal ab“, rate ich ihm. „NACHTISCH?!“, ist Sora hellauf begeistert und Roxas und Axel kichern. „Ja, haben die Lehrer gemacht“, erwidere ich. „Echt? Ich frag mal, wann es den gibt und räum gleich die Teller auf“, antwortet Sora und geht wieder. „Geht’s ihm wirklich gut? So viel isst er doch sonst nicht“, bemerkt Roxas. „Klar, geht’s ihm gut. Er hatte wahrscheinlich echt nur Hunger. Die Wanderung und das Holz sammeln scheinen ihn geschlaucht zu haben“, kläre ich ihn auf. Stimmt auch. Sora arbeitet und läuft doch sonst nie so viel. Selbstverständlich, dass er da ein bisschen kaputt und hungrig ist. „Schaut mal. Früchtequark“, kommt Sora grinsend mit vier kleinen Schüsseln und Löffeln zurück und gibt jedem von uns eine. Mhmmmm, der is auch so lecker. Endlich mal ein nicht-japanisches Essen, dass mir total schmeckt. Nachdem wir dann unseren Nachtisch gegessen haben, Sora hatte übrigens noch mal drei weitere Portionen davon, sitzen wir nun gemütlich am Lagerfeuer. Egal wie es heute Morgen war, aber zurzeit ist die Stimmung zwischen unseren beiden Klassen echt gut. Alle scheinen sich irgendwie arrangiert zu haben, gut Claire, Thomas, Justine und ihre Austauschschüler, die im Übrigen sogar ganz nette Leute aus meiner Klasse sind, sitzen etwas abseits, aber sonst ist alles Friede, Freude Eierkuchen. Irgendwann haben wir dann auch noch angefangen Lieder zu singen und allmählich wurde die Runde immer kleiner. So wurden die Geistergeschichten ausgepackt und ich muss sagen, Sora is echt ein kleiner Angsthase. Er hat sich bei jeder Story so sehr an mich geklammert, dass ich fast erstickt wäre. Schließlich war es ihm zu viel und er ist schon mal schlafen gegangen. Ich hingegen, musste mir unbedingt noch die Geschichten zu ende anhören. Ich liebe so was und konnte einfach nicht verzichten. Als Roxas, Axel und ich dann gegen zwölf ins Zelt kommen, schläft Sora tief und fest und hat noch seine Stöpsel vom MP3-Player im Ohr. Ich ziehe sie ihm heraus und lege den Player in Soras Rucksack, ehe ich vorsichtig, um Sora nicht zu wecken, in den Schlafsack krabbele und nehme ihn in den Arm. Obwohl er schläft kuschelt er sich sofort an mich. Axel und Roxas legen sich auch schlafen und ein paar Momente später bin ich bereits im Reich der Träume. Leider bin ich da nicht allzu lange, irgendwie wache ich auf. Verwirrt schaue ich mich um, bis ich realisiere wo wir hier sind. Sora liegt mittlerweile auf die andere Seite gedreht mit dem Gesicht zur Zeltwand. Ich drehe mich um und muss zweimal hinsehen, bis ich verstehe, was da neben mir vor sich geht. Roxas und Axel sind wach, ganz eindeutig, sehr eindeutig. Axel liegt auf dem Schlafsäcken, sein Körper scheint nackt zu sein, jedenfalls kann ich keine Klamotten erkennen. Roxas hingegen hat noch seine Schlafhosen an, kniet über Axel und küsst gerade seine Brust. Die Beiden sind ja fast noch schlimmer als Sora und ich… aber na ja, was soll ich sagen… es sieht einfach geil aus, was sie da machen und wenn ich mir vorstelle, dass Sora bei mir… wie von selbst, wandert meine Hand in meine Shorts, streicht über mein Glied, während mein Blick immer noch fest auf Axel und Roxas gerichtet ist. Mhmm, Roxas ähnelt Sora nachts total, die Statur, die Haare… ich brauche gar nicht mehr groß umzudenken. Es geht alles wie von selbst. Meine Erregung wird größer, mit jedem Zentimeter, den Roxas küssend an Axel Körper hinab wandert. Er ist fast schon bei seiner Erektion, als Axel seinen Kopf zur Seite dreht und sein Blick meinen trifft. „Roxy…“, flüstert er darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein. „Was denn? Bin grad beschäftigt“, entgegnet Roxas und küsst Axels Glied. Ach, bitte Axel, halt doch einfach deinen Mund und lass mich zu schauen. Ich mach doch nichts kaputt. „Wir haben nen Spanner“, erklärt Axel und ich könnte ihn erwürgen. Roxas sieht sofort zu mir, ich schließe jedoch schnell die Augen und hoffe inständig darauf, dass er denkt Axel hätte nen Witz oder so gemacht. Leider wird diese Hoffnung enttäuscht, als es neben mir raschelt und einen Moment später der Reißverschluss unseres Doppelschlafsacks geöffnet wird. „Komm, Riku, du bist doch erregt. Gibs zu. Sora wird ja wohl kaum dafür verantwortlich sein“, flüstert Roxas ganz nah an meinem Ohr und fängt an, am Ohrläppchen zu knabbern. Zusätzlich spüre ich seine Hand an meiner Erregung. Ich sauge scharf die Luft ein, muss mich beherrschen nicht zu keuchen. „Roxas, was wird das?“, frage ich und öffne schließlich wieder meine Augen. Soras bester Freund grinst mir nur entgegen. „Ich nehm dir nur was ab. Sora pennt ja, also vertrete ich ihn“, erklärt Roxas und lächelt total dreckig. Oh Mann, dass er so was kann, wusste ich gar nicht. „Aber… Sora… er…“, beginne ich noch, als Roxas schon meinen Hals küsst. „Vergiss ihn doch mal. Er hat auch mit dir und Axel geschlafen. Wäre es nicht fair, dass ich das jetzt auch machen darf?“, fragt Roxas und sieht mich wieder an. Eigentlich hat er ja Recht und irgendwie muss schließlich meine kleine oder eher große Belastung da unten wieder wegkommen. Ich nicke nur, verlasse den Schlafsack und rutsche mit auf Axels und Roxas Seite des Zelts… Kapitel 66: Frühstück --------------------- Kapitel 63: Frühstück Soras POV Als ich am nächsten Morgen aufwache, schläft Riku noch. Der Tag gestern scheint ihn auch geschlaucht zu haben, auch wenn er keinen solchen Kohldampf wie ich hatte. Gerade, als ich mich über ihn beuge um ihn zu küssen, macht er die Augen auf. „Morgen, Stöpselchen“, strahlt er mich an und ich lächle zurück. „Morgen, Riku“, antworte ich und stehle ihm einen Guten-Morgen-Kuss. „Gut geschlafen?“ Hmmmmm, Riku wird rot? Warum das denn? Ist irgendwas passiert? „Ja, schon. Zelten is gar nich so übel“, findet er schließlich und macht den Reißverschluss unseres Schlafsacks auf. „Hey, ihr Schlafmützen, aufwachen. Es ist gleich halb acht“, stupst er Axel und danach Roxas an. Wenn er weiß, wie spät es ist, ist er bestimmt schon länger wach. Denn so lange ich meine Augen offen habe, hat er nich auf die Uhr geguckt. „Halb acht? Wann müssen wir fertig sein?“, will Axel verwirrt wissen und streicht sich durch die völlig verwuschelten Haare. „Um acht gibt’s Frühstück“, antworte ich, steige über Riku hin weg, um mir meine Klamotten zu greifen. „Also mir gefällst du so, auch ganz gut“, erklärt er, als ich meine Schlafsachen ausgezogen habe und gerade dabei bin meine normale Kleidung anzuziehen. Ich grinse. „Dachte ich mir“, entgegne ich und ziehe mir den Pullover von gestern über. Die Lehrer hätten ruhig sagen können, dass wir im Wald bleiben, dann hätte ich mir noch mehr Klamotten mitgenommen. Jetzt muss ich tatsächlich an zwei Tagen das Gleiche anziehen. „Ich geh mich waschen. Kommst du mit?“, will ich wissen, nachdem auch Riku sich angezogen hat. Er nickt und wir verlassen das Zelt, um die in der Nähe gelegenen sanitären Anlagen aufzusuchen. Wie wir gestern erfahren haben, sind hier öfter Schulklassen, die zelten, deshalb gibt es auch ordentliche Duschen, Klos und so weiter und sofort. Ich dachte schon, ich muss irgendwo in der Wildnis mein Geschäft erledigen. Ihhhhhhh, wie eklig. Schon wenn ich daran denke, stellen sich meine Nackenhaare auf. „Weißt du, eigentlich könnten wir doch duschen… zusammen meine ich. Schließlich ist aus der Zeltszene nichts geworden“, bemerkt Riku, doch irgendwie hat mich gerade jegliche Lust verlassen. Außerdem ist diese Dusche nicht unbedingt der Ort, an dem ich es treiben wollte. Sie sieht zwar ganz sauber aus, aber wer sagt mir denn, dass nicht schon sonst wer hier geduscht hat und ich mir seine Keime einfange. „Nee, nich hier“, gebe ich zurück und gehe aufs Klo. Auch das sieht zufrieden stellend aus. Trotzdem widerstrebt es mir schon fast hier meine Notdurft verrichten zu müssen. Ich bin froh, als ich wieder bei Riku bin und mir meine Hände waschen kann. Nachdem auch mein Gesicht etwas Wasser abbekommen hat, gehen wir wieder zum Zelt. Axel und Roxas sind mittlerweile angezogen und gehen nun zum Waschen. Riku und ich hingegen machen uns schon mal daran die Schlafsäcke zusammen zu rollen und unsere Rucksäcke zu packen. „Sag… hast du nicht Lust, dass wir es doch noch mal im Zelt treiben?“, fragt Riku völlig unverwandt. „Was? Jetzt?“, will ich wissen und er nickt. „Nee, hab doch schon gesagt, dass ich keine Lust habe. Außerdem müssen wir in ner viertel Stunde frühstücken“, antworte ich. Was is er heute auch so geil? Hatte er nen anregenden Traum? Wenn ja, dann soll er sich doch einen runter holen und nich versuchen mich rumzukriegen, wenn ich absolut keinen Bock habe. „Ach, Sora, komm schon. Nur ein Quickie“, bettelt er und zieht mich in seine Arme. „Riku, was solln das? Ich habe null Bock im Moment. Wenn du geil bist, dann machs dir doch selbst oder hast du verlernt wie das geht?“, bin ich nun leicht sauer, reiße mich los und verlasse das Zelt. Dabei stoße ich auch noch mit Roxas zusammen. Aua, mein Kopf. Wie kann Roxas Rübe so hart sein? „Sorry, ich hab dich nich gesehen“, erklärt Roxas, als ich mir den Kopf reibe. „Hab ich gemerkt“, gebe ich zurück. „Tuts so sehr weh?“, will er wissen und ich nicke. Es tut höllisch weh. Roxas, ist so ein Dickschädel, das hab ich jetzt deutlich gemerkt. „Komm, lassen wir Wasser drüber laufen“, zieht er mich mit sich und wir gehen erneut zu den Duschen. Dort macht er auf ein Tuch etwas Wasser, was ich mir an den Kopf halte. „Sag mal, weißt du was mit Riku los ist?“, versuche ich mein Glück. „Warum? Was macht er denn Schlimmes?“, will Roxy wissen. „Er versucht auf Teufel komm raus mit mir zu schlafen, obwohl ich im Moment überhaupt keinen Nerv dafür habe“, erkläre ich und Roxas grinst. „Ich glaube, das ist weil ich gestern die erste Phase unseres Plans eingeleitet habe“, erwidert mein bester Freund und ich schalte sofort. „Ihr hattet Sex? Zu dritt? Moment mal… ich lag auch noch daneben…“, bemerke ich das ziemlich spät. Wie geht das denn? Die waren doch bestimmt nicht allzu leise, also warum hab ich nichts gehört. „Du hast geschlafen wie ein Stein, dabei war Riku so dermaßen ausgelassen. Wir hatten schon Angst, dass die Lehrer kommen würden“, erzählt Roxas. Mann, ich muss echt voll gepennt haben. „Und? Wie wars?“, bin ich neugierig und mein bester Freund grinst. „Riku hats schon drauf, das muss ich ihm lassen. Er kann total gut blasen, aber das hast du ja sicher schon selbst gemerkt. Na ja und sonst… es war einfach genial, wenn zwei Leute da sind und dich begehren“, erwidert Roxy und ich kann nur nicken. „Wie is es denn eigentlich dazu gekommen? Und wer war wo?“, will ich wissen. „Na ja, eigentlich waren Axel und ich grade beschäftigt. Ich hatte das auch nicht geplant, aber Riku ist aufgewacht, hat uns zugesehen und wollte sich dabei einen runterholen. Axel hat das gesehen und ich musste einfach darauf eingehen. Ich konnte Riku doch nicht so unbefriedigt liegen lassen, das wäre doch total gemein gewesen“, grinst Roxas mir entgegen. „Allerdings“, kichere ich. „Ja und dann ging eigentlich alles ganz schnell. Riku hat mir einen geblasen, ich ihm und Axel hat ihn dabei genommen. Dann war für die Beiden erstmal Schluss, aber ich hatte noch lange nicht genug und hab sie wieder heiß gemacht. Riku hat mich genommen und Axel wiederum ihn. Dann hat Axel sich zurückgezogen und ich hab ihm einen geblasen, während Riku mich immer noch gefickt hat. Du merkst schon, ich bin begeistert. Aber weil das schon jetzt so geil war, jagt es mir eiskalte Schauer über den Rücken, wenn ich an Phase zwei unseres Plans denke“, bekomme ich dann einen ausführlichen Bericht. Das hört sich so geil an. Wenn ich mir das vorstelle… puhhhhh, da hätte ich jetzt schon Lust, so etwas in der Richtung zu machen. „Mir is ganz heiß“, gebe ich zu. „Dein Kopf is auch knallrot“, bemerkt Roxas grinsend. „Aber, wenn wir alle so geil aufeinander sind, sollte Phase zwei, ja kein Problem sein, oder?“ „Nein, natürlich nicht. Hast du je daran gedacht, dass Riku und Axel so etwas ablehnen?“, erkundige ich mich. „Nee, aber man weiß ja nie. Manchmal denken die ja wirklich, wir wären total unschuldig“, antwortet Roxas. „Stimmt auch wieder. Ich glaub, wir sollten mal zum Frühstück, sonst werden wir noch vermisst“, fällt mir ein, dass es um acht ja Frühstück gibt. Roxy stimmt zu, ich werfe mein Tuch in den Müll und ein paar Momente später sitzen wir zusammen mit Riku, Axel und allen anderen Schülern auf den Baumstämmen. „Weißt du, wir können Riku jetzt mal voll ärgern. Der denkt wahrscheinlich, mir würde es sonst was ausmachen, wenn er mit euch geschlafen hat“, fällt mir ein, als Riku sich gerade sein Frühstück vom Buffettisch holt. „Ach, das weißt du schon“, bemerkt Axel. „Ja, aber ist doch egal. Hauptsache ist, dass Riku sich total die Gedanken macht“, antworte ich. „Gemein bist du gar nicht, oder? Aber wenn es darum geht, Riku zu ärgern, bin ich auf jeden Fall dabei“, stimmt Axel zu und auch Roxas nickt. He, he, ich freue mich ja total drauf, Riku fertig zu machen. Vielleicht bin ich leicht sadistisch, aber is jetzt auch wurst. „Heute scheint dein Hunger wieder normal zu sein“, bemerkt Riku, als er wieder da ist und zwei Brötchen auf seinem Teller hat. „Hm, heute hab ich ja noch nich so viel gemacht. Du scheinst dich heute Nacht ja verausgabt haben“, entgegne ich. Ach, ich kann seine Reaktion gar nich mehr erwarten. „Nee… du hast ja geschlafen“, erwidert er und isst so schnell sein Brötchen, dass er sich verschluckt. „Na, Riku, wirst du nervös? Da könnte man glatt denken, du hättest letzte Nacht, was angestellt“, necke ich ihn weiter. „Quatsch, was denkst du denn von mir?“, fragt er. „An was denkst du denn?“, will ich wissen, doch Riku antwortet nicht, stattdessen läuft er knallrot an und verschlingt weiter sein Essen. Ich muss fast kichern, dass Riku knallrot anläuft, das wäre einen Feiertag wert. Er redet tatsächlich das ganze Frühstück über nicht mehr mit mir. Ich finds so lustig. Er stellt sich ja dermaßen an. Eigentlich sollte er doch wissen, dass ich es locker sehe, so lange es sich um Axel und Roxas handelt. Wären es wildfremde gewesen, dann hätte ich mich aufgeregt, aber doch nicht bei unseren Freunden und wenn ich es mit Roxy abgesprochen habe. Gut, das weiß er nich, aber trotzdem Kapitel 67: Kooperationsspiele ------------------------------ Kapitel 64: Kooperationsspiele „Na? Bereit für die Kooperationsspiele?“, will ich wissen, als wir uns nachdem wir Zähne geputzt haben wieder auf den Baumstämmen nieder lassen. Riku nickt nur. „Wie wärs, wenn wir in eine Gruppe gehen würden? Ich war schon lange nicht mehr mit dir zusammen“, findet Axel, setzt sich zu mir und legt seinen Arm um mich. Ach, ich kann mich doch auf sie verlassen. Riku starrt sofort auf den Arm, sagt aber nichts. „Mal sehen. Vielleicht werden die Gruppen ja wieder gelost, aber wenn nich. Ich wäre voll interessiert. Mit Riku wird’s langsam aber sicher ziemlich langweilig. Jetzt wo er nich mehr mit mir redet ohne hin“, erwidere ich und Rikus Blick wird total unglücklich. Trotzdem kann ich nicht aufhören. Es macht einfach viel zu viel Spaß zu sehen, wie er sich innerlich quält. Die Spielegruppen werden leider wieder ausgelost. Zumindest bin ich diesmal mit Axel zusammen und Riku mit Roxas. Oh Mann, jetzt kann ich ihn ja sonst wie eifersüchtig machen und er kann nix dagegen tun, weil er so ein schlechtes Gewissen hat. „Die Gruppen gefallen mir“, verkündet Axel grinsend, als sich unsere zusammen findet. Yuri, Naminé, Shingo, Jake, Axel, ich und leider auch Claire. Jetzt bin ich wohl damit dran, mir von ihr blöde Sprüche anzuhören. „Ja, alle außer Claire sind normal“, kann ich mich nicht zurück halten. „Normal? Ihr seid alle schwul und diese dumme Tusse hilft auch noch zu euch“, gibt sie zurück. „Freundchen, pass auf, was du sagst. Im Gegensatz zu dir halten wir zusammen und beleidige noch einmal Naminé, dann vergesse ich für einen Moment, dass du ein Mädchen bist“, erwidert Axel und ich staune. Ich wusste ja, dass sich Naminé mehr mit Riku und Axel angefreundet hat, aber dass sie dann doch so eng miteinander sind. Wow, alle Achtung und wie er sie verteidigt. Das war ne Glanzleistung. „Axel, lass sie doch reden. Mir macht das nichts aus“, versichert Naminé und lächelt Axel an. „Wie du meinst“, erwidert er nur, doch ich glaube kaum, dass er darauf hören würde, wenn Claire sich noch mehr leisten wird. „Also, wie geht unser erstes Spiel? Wer hat den Umschlag?“, will ich dann wissen. Für die Spiele hat jede Gruppe einen Umschlag bekommen. In ihm sind die genauen Instruktionen für den heutigen Tag. „Ich hab ihn“, erklärt Naminé. Aja, dann ist sie heute Gruppenführer. „Ich les mal vor… Hallo, liebe Gruppe. Heute habt ihr viel Gelegenheit zusammen zu arbeiten und zusammen zu wachsen…“ Axel seufzt sofort, Claires Blick wird noch feindseliger. „…zuerst geht zu der Stelle, die auf eurer Karte eingezeichnet ist. Dort findet ihre weitere Anweisungen. Auf dem Weg dorthin, sammelt jeder einen Ast, der euch circa bis zur Hüfte reicht. Viel Spaß“, endet die Nachricht und Naminé schaut sich die Karte an. „Wir müssen da lang“, erklärt sie nach einem kurzen Moment und deutet Richtung Westen. „Sicher? Kannst du die Karte überhaupt lesen, Blondchen?“, fragt ausgerechnet Claire. „Schon mal in den Spiegel geguckt? Du bist selber blond, du Schlaukopf. Aber zumindest is es bei mir Natur und ich muss mir meine Haare nicht erst färben um einigermaßen gut auszusehen“, kann Naminé sich sehr gut selber wehren und wir Jungs müssen anfangen zu lachen. Sogar Yuri, obwohl er sich das früher nie getraut hätte. Nun beginnen wir zu laufen. „Schade, dass Riku nich auch noch in unserer Gruppe is. Da wäre dein Plan viel besser durchzuführen. Jetzt sehen wir ihn gar nich“, bemerkt Axel. „Das passt schon so“, gebe ich zurück. Schließlich ist Riku schon eifersüchtig genug, weil ich mit seinem besten Freund in einer Gruppe bin. „Guck mal. Ungefähr Hüfte oder?“, schnappt er sich dann einen Ast und hält ihn sich an den Körper. „Ein bisschen klein, aber bei mir, sollte es passen“, nehme ich ihm den Stock ab und probiere ihn an mir. „Okay, schon besser“, stimmt Axel zu und wir laufen den anderen wieder hinter her. Naminé macht sich übrigens echt gut als Gruppenführer. Sie scheint einen ausgeprägten Orientierungssinn zu haben und führt uns sicher durch den Wald. Axel und die anderen finden auch noch einen Ast, der passt und bald darauf sind wir auf einer kleinen Lichtung angekommen. Überraschenderweise stoßen wir da auf Rikus Gruppe. Ohhh, er hats ja wieder getroffen. Justine und Thomas sind auch bei ihm und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, geht ihm das ziemlich gegen den Strich. Aber auch unsere Lehrerin ist da, ich dachte wir bekommen wieder nen Brief oder so. „Gut, da wir jetzt wieder zwei Gruppen haben, können wir anfangen. Jede Gruppe stellt sich im Kreis auf und dreht sich dann nach links, sodass ihr seitlich da steht. Euren Ast haltet ihr links neben eurem Körper. Nun geht ihr immer einen Platz weiter, euer Ast bleibt jedoch auf seinem alten Platz. Heißt also, derjenige hinter euch greift euren Ast und ihr den nächsten. Wer es als erster eine Runde geschafft hat, bekommt den nächsten Umschlag und darf weiter gehen. Eins noch, wenn ein Ast fällt, müsst ihr von vorne anfangen“, erklärt unsere Lehrerin dann. Hm, das Spiel hört sich echt lustig an. Ich hoffe ja wir gewinnen. „Also das Spiel gefällt mir jetzt schon“, flüstert Axel mir von hinten ins Ohr als wir im Kreis stehen und er mir wohl etwas näher als nötig kommt. „Hört mal zu. Wir machen das auf Kommando. Immer wenn ich „jetzt“ sage, wechseln wir den Platz“, schlägt Naminé vor und alle, sogar Claire, stimmen zu. „Achtung, wir fangen an. Auf die Plätze, fertig, LOS!“, gibt unsere Lehrerin dann das Kommando und Naminés „Jetzt“ hallt sofort über die Lichtung. Ich greife mir Yuris Ast, Axel meinen, ehe wieder das Kommando folgt, dann greife ich den nächsten Stock und so weiter und sofort. Schließlich bin ich wieder auf meinem alten Platz und wir es tatsächlich geschafft haben. Irgendwie freuen sich plötzlich alle und liegen sich in den Armen. Sogar Claire. „Könnt ihr nicht mal aufpassen? Hättet ihr den blöden Ast nicht nehmen können. Dann wären wir auch endlich weiter“, höre ich Riku schimpfen. „Sorry, aber du hattest den ja schon angefasst“, erwidert Justine und verzieht ihr Gesicht. Oh, der arme Riku. „Ihr seid so was von dumm, intolerant und einfach nur komplett bescheuert. Ohne euch, wäre unsere Gruppe viel besser dran“, findet Roxas. „Ihr geht erstmal weiter. Hier ist der Umschlag“, gibt uns unsere Lehrerin ein weiteres Kuvert, ehe sie zu Rikus Gruppe geht und versucht den Streit zu schlichten. „Beim nächsten Spiel geht es um eure Kreativität. Sammelt auf dem Weg etwas Weiches, Hartes, Glattes, Grobes, Großes, Kleines und etwas Stacheliges. Auf der nächsten Lichtung baut ihr daraus eine Skulptur, die einer von euch fotografiert. Dann überlegt euch zusammen mit der Gruppe einen Namen und geht zum Treffpunkt, der auf der neuen Karte eingezeichnet ist“, liest Naminé den Brief und schaut sich wieder die Karte einen Moment an, ehe sie die Richtung angibt. „Ich hab was Hartes“, verkündet Axel, als wir ein Stück gelaufen sind. „Das glaub ich bei dir sofort“, kann ich mich nicht zurück halten und Axel grinst mich an. „Das Harte, an das du gerade denkst, vertagen wir auf später. Jetzt hab ich erstmal nen Stein“, erklärt Axel und gibt Naminé Bescheid, dass sie das Harte auf der Liste streichen kann. Nach und nach finden wir immer mehr Sachen die passen. Moos für das Weiche, ein Blatt für das Glatte, einen Tannenzapfen für das Grobe, einen langen Ast für das Große und eine kleine Eichel für das Kleine. „Is cool bisher, findest du nicht?“, fragt Naminé mich, als ich dann mal neben ihr her laufe. „Ja, das Spiel mit den Ästen war lustig. Ich hätte nie gedacht, dass wir es so schnell hinbekommen. Rikus Gruppe scheint ja wirklich arge Probleme gehabt zu haben. Dumm is auch, dass er nich in unserer Gruppe is. Ich möchte ihn am Liebsten gegen Claire tauschen“, schaue ich mich um, aber ich habe Glück. Sie läuft ganz hinten. „Ich dachte auch nicht, dass wir es so gut können, aber das mit Riku is für dich natürlich echt schade. Ich finde es eh voll süß, wie ihr zusammen gewachsen seid“, erklärt sie und ich fühle schon, wie ich wieder rot werde. Warum passiert das immer, wenn jemand sagt, dass Riku und ich süß sind?? „Danke. Sag mal, hast du eigentlich einen Freund in Japan?“, will ich wissen, da ich davon bis jetzt noch gar nichts gehört habe. „Na ja… in meiner Nachhilfegruppe ist ein toller Junge, denke ich zumindest. Er sagt fast nie etwas und wirkt meistens total kalt“, entgegnet sie. „Is er zufällig mit Riku verwandt?“, frage ich grinsend und sie schüttelt lächelnd den Kopf. „Schade. Na ja, wenn er nichts von selber sagt, dann sprich du ihn doch mal an. Er wird deinen Kopf schon dran lassen und wenn nich, komm ich eingeflogen und verhau ihn mit meinem Skateboard“, versichere ich ihr. Ich weiß nicht, aber irgendwie ist sie mir mittlerweile echt ans Herz gewachsen. Mit ihr und Kairi machen wir zwar nicht so viel, wie mit Roxas und Axel, aber trotzdem mag ich die Beiden total. „Oh, mit dem Skateboard. Ich fühle mit geehrt“, entgegnet Naminé und grinst mich an, als wir auf der Lichtung sind. Nun legt jeder seine Sachen auf den Boden und die großen Diskussionen wie man die Skulptur bauen soll beginnen. Ich halte mich weitestgehend zurück. Von Kunst hab ich eh null Ahnung und Basteln gehörte auch noch nie zu meinen Stärken. Das einzige, was ich in dieser Richtung kann ist Graffiti und ich glaube kaum, dass uns das jetzt weiter helfen wird. Dafür hat Claire jetzt ne ganz große Klappe und will nur noch bestimmen. Ich meine, is ja schön und gut, dass sie sich mal anständig mit einbringt, aber so viel ist dann auch nicht gut. „Weißt du, was eine Gruppe ist? Da arbeitet man zusammen und schnauzt nich nur die anderen an“, kann sogar Yuri sich nicht mehr zurückhalten, als Claire Naminé so dermaßen zur Sau gemacht hat, weil die Skulptur wieder in sich zusammen gefallen ist. „Ach ja? Sie darf auch die ganze Zeit bestimmen, wo wir lang laufen“, gibt Claire zurück und ich muss kichern. Sie is ja echt mal voll blöd. „Sie ist auch Gruppenführer. Führer, ja, das heißt, sie sagt wo es langgeht“, erklärt Axel, als würde er mit einem kleinen Kind reden. „Schön, dann macht euren Mist doch alleine“, wird sie nun stur und lässt sich auf dem nächste Baumstamm nieder. „Also… ich will ja nicht unbedingt sagen, dass ich sie mag. Aber sie ist gut in Kunst und Handwerkszeug. Ihr scheint alle nich so die Leuchten darin zu sein. Wäre es nicht besser, wir würden für das eine Teil mit ihr zusammenarbeiten?“, frage ich. Claires Kunstbegabung war sogar schon mal in unserer Schülerzeitung und sie malt echt toll. Das kann und darf man einfach nicht verachten. „Wenn dir so viel daran liegt, dann hol sie doch zurück. Ich hab keine Lust mehr“, motzt Yuri und alle anderen schließen sich an. Gut, mach ich es eben. „Hey“, begrüße ich Claire, als ich mich neben ihr auf den Baumstamm setze. „Was willst du Schwuchtel jetzt?“, ist sie wenig erfreut. Irgendwie kann ich es verstehen. Sie muss sich gerade fühlen, wie Riku die letzten beiden Tage. Sie is völlig von ihrer üblichen Gruppe isoliert. Für mich wäre das genauso schlimm. „Reden“, antworte ich und sie wirft mir einen kurzen Blick zu, ehe sie ihr Haupt wieder stolz erhebt. „Sag an“, fordert sie mich dann auf. „Magst du uns nicht doch helfen? Ich meine, für so eine Teamarbeit sind alle wichtig. Hast du doch beim Astspiel auch gemerkt. Wenn einer nicht richtig funktioniert hält das die ganze Gruppe auf. Wir haben funktioniert und ich finde wir sind doch schon eine gute Mannschaft, oder?“, will ich wissen. „Ich zähle mich nicht zu eurer Mannschaft, genauso wenig wie ihr es tut“, entgegnet sie und ich muss mir eingestehen, dass sie völlig recht hat. Ich will sie nicht in der Gruppe haben und sie uns nicht. „Das weiß ich, aber vielleicht ist es genau das, was uns ausmacht. Du kannst uns nicht leiden, aber wir sind nun mal jetzt alle zusammen und können es nur gemeinsam schaffen. Du kannst ja für die paar Stunden so tun, als könntest du uns wenigstens ein kleines bisschen leiden. Danach können wir uns wieder hassen“, schlage ich vor und ihr Blick wird neugierig. Oh Gott, bitte, hab dem Mädchen wenigstens etwas Verstand gegeben und lass sie zu stimmen. „Waffenstillstand?“, hält sie mir dann tatsächlich lächelnd ihre Hand hin. „Waffenstillstand“, stimme ich zu, schüttle sie und stehe auf. Ich will schon wieder zu den anderen gehen, die immer noch an der Skulptur feilen, als… „Sora?“, fragt Claire und ich horche mehr als auf. Sie hat mich seit Jahren nicht angesprochen und wenn, dann nich mit meinem Namen. „Ja?“, will ich wissen. „Warum bist du schwul?“, überrascht mich ihre Frage. Ich dachte doch nie, dass sie das interessiert. „Na ja… weil ich mich in Riku verliebt habe und er is nun mal ein Junge“, antworte ich. „Ja… aber warum… warum stehst du nicht auf Mädchen? Es gibt doch tausende die hübscher als dieser Riku sind. Warum ausgerechnet er?“, staune ich immer mehr. Seit wann ist sie zu einem solchen Gespräch eigentlich fähig? „Weil er es war, der mich einfach mal so genommen hat wie ich bin. Für ihn war ich nicht der kleine Skater, der immer Einsen hat. Für ihn war ich Sora mit all meinen Schwächen und Stärken“, erkläre ich und sie schaut komisch weg. „Wenn ich… wenn ich das getan hätte… hättest du dich dann auch in mich verliebt?“, flüstert sie und meine Augen weiten sich. Das heißt doch jetzt nicht etwa… nein… nicht sie… jedes andere Mädchen wäre mir lieber gewesen. „Ich weiß nicht… bei dir hätte ich viel vergessen müssen… wie du dich gibst, wie du die anderen behandelst und dass für dich die meisten Menschen nur Mittel zum Zweck sind… Riku war für mich ein vollkommen weißes Blatt. Ich hab ihn kennen gelernt, seine positiven, wie seine negativen Eigenschaften. Du… ich will nicht allzu hart sein… aber meine Sympathie für dich hält sich in Grenzen, selbst wenn du dich jetzt ändern würdest… in meinem Kopf wären die Erinnerungen noch vorhanden. Tut mir Leid“, versuche ich es ihr nicht so schwer zu machen. „Ach, so, verstehe. Vergiss die Frage einfach“, antwortet sie, als etwas von ihrem Gesicht auf ihre Hose tropft. Nein, sie weint. Lächelnd gehe ich vor ihr in die Hocke, sodass ich ihr Gesicht sehen kann. „Hey, du hast doch grade gemeint, dass es noch tausend andere Mädchen gibt, die viel hübscher sind als Riku und wenn es die bei ihm gibt, dann gibt es bei mir bestimmt genauso viele Jungs, die hübscher sind, als ich. Also heul jetzt nicht. Es gibt nichts, worüber du traurig sein musst“, finde ich und wische ihr die Tränen weg. „Doch… schließlich… gibt es… es gibt nur einen Sora“, erklärt sie und ich nehme ihre Hände. „Dafür gibt es noch viele, viele andere Jungs, die vielleicht viel besser sind, als dieser blöde Sora. Schau ihn dir doch an, er is klein, schmächtig, hat Haare wie ein Igel und steht obendrein noch auf Kerle. Ich weiß ja nicht, was du mit so einem willst, aber ich würde den nich nehmen. Der macht dir nur Ärger“, finde ich und sie versucht tatsächlich zu lächeln. „Du bist echt lieb“, bemerkt sie. Ja und sie ist mir gerade echt unheimlich. Seit wann hat sie überhaupt solche Gefühle wie Liebe in sich? Das muss ich in meinem Kalender unbedingt vermerken. „Danke. Geht’s bei dir wieder?“, frage ich und sie nickt. „Dann, komm, gehen wir zu den anderen“, ziehe ich sie mit mir. „So, aufpassen Leute. Wir haben nen Waffenstillstand vereinbart. Claire motzt nicht mehr und ihr auch nicht“, kläre ich den Rest der Gruppe auf, als wir wieder bei ihnen sind. Alle erklären sich einverstanden und Claire macht sich daran die Skulptur zu bauen. Wenige Momente später stehen alle staunend davor und loben Claire. Tja, ich habs ja gleich gesagt. Das Ding sieht jetzt echt klasse aus, mich erinnert es total an den Eifelturm. „Und wie wollen wir sie nun nennen?“, fragt Axel in die Runde, nachdem wir ein Foto gemacht haben und nun weiter laufen. „Hm, wie wäre es mit Minieifelturm. Ich finde es sieht total danach aus“, antworte ich. „Wie einfallsreich“, bemerkt Jake. „Dann sag du doch“, fordere ich ihn auf. „Nee, ich bin viel zu unkreativ“, erklärt er. Ach ja, aber aufführen. „Also ich wäre für Scyjans. Dann sind alle unsere Anfangsbuchstaben vertreten“, mischt Claire sich ein. Scyjans? Hm… hört sich gar nicht schlecht an und die Idee mit den Buchstaben finde ich auch klasse. „Ich bin dafür“ „Ich auch“ „Ja, klingt gut“ „Einverstanden“ „Ich auch“ „Und ich auch“, stimmen alle nacheinander zu und Claire lächelt. Irgendwie hab ich so das Gefühl, dass sie zum ersten Mal merkt, wie es in einer Gruppe sein kann, in der es sich nicht nur um Oberflächlichkeiten dreht. „Sag mal, was hastn du mit der angestellt?“, will Axel wissen, als wir noch auf dem Weg zum Treffpunkt sind und wir den Schluss der Gruppe bilden. Claire läuft vorne mit Naminé und sie unterhalten sich. Wow, Fortschritt Nummer zwei. „Nichts, warum?“, frage ich. „Was sollte dann das Händchen halten? Mit ihr wirst du Riku auf keinen Fall eifersüchtig machen“, erwidert Axel. „Ach das… na ja… sie is wohl in mich verknallt“, erkläre ich leise und er fängt an zu lachen. „Sora, da hast du ne total gute Partie erwischt“, findet er immer noch grinsend und klopft mir auf die Schulter. „Lass das. Sie ist, denk ich, gar nicht so übel, wenn man sie kennt. Sie hat einfach andere Ansichten vom Leben“, versuche ich es ihm irgendwie zu erklären. „Ja, sie steht drauf sich anzuziehen wie ne Nutte. Bei nem solchen Anblick bin ich wieder mal froh, dass ich nich auf Frauen stehe“, gibt er zurück und ich muss mir eingestehen, dass er total Recht hat. Sogar heute im Wald ist sie angezogen wie wer weiß was. Kurze, extrem kurze, Hotpants, ein Spagettitop, das man wohl eher BH nennen könnte und weiter nichts. Ich meine, es ist warm und man kann eh nicht allzu viel anziehen, aber SO heiß, wie es ihr sein muss, is es dann auch nicht. Ich seufze auf, egal was ich versuche um es mir schön zu reden. Sie ist und bleibt einfach eine Schlampe. „Bei dem Anblick wundert es mich eh, dass es überhaupt noch Kerle auf der Welt gibt, die hetero sind“, hat Yuri wohl mitgehört und schaltet sich nun ins Gespräch ein. Axel kichert sofort und auch ich kann mich nicht zurück halten, obwohl wir Waffenstillstand haben. „Sora, der Junge gefällt mir total. Warum hast du ihn nie früher mal vorgestellt? Da hätte ich mir das mit Roxas glatt noch mal überlegt“, erklärt Axel und ich werfe ihm einen ungläubigen Blick zu. Ich dachte, er liebt Axel. „Hey, hallo, das war ein Witz, ja? Du kannst lachen“, bemerkt er. „Ach, so… ja… ähmm, na ja mit Yuri und vorstellen…“, druckse ich ein bisschen herum, weil ich nicht allzu stolz darauf bin, was da noch kommt. „Na, Sora, hast du jetzt Angst zu sagen, was du gemacht hast?“, fragt Yuri herausfordernd. Ja, irgendwie schon. Es war keine Glanzleistung, das weiß ich selber. „Nein“, gebe ich seufzend zurück. „Es ist so. Du weißt ja, dass Yuri und Maurice nich gerade beliebt in unserer Klasse sind. Ich wusste zwar genau wie sie sich fühlen mussten, weil ich das Ganze auch hinter mir hatte, aber trotzdem hab ich nie etwas unternommen um es zu ändern. Manchmal, wenn meine Skater die Beiden gesehen haben und dumme Kommentare abgegeben haben, hab ich sogar mitgemacht. Aber… ich wollte einfach dazu gehören… ich wollte nicht mehr alleine sein und dachte, dass man solche Opfer eben bringen muss. Ich weiß natürlich, dass das jetzt keine Entschuldigung ist, aber ich kann es auch nicht mehr rückgängig machen“ „Sora, also so dramatisch is es jetzt auch nich. Maurice und mir hat es eigentlich herzlich wenig ausgemacht, dass wir nicht dazu gehörten. Roxas hat uns trotzdem immer gemocht, du manchmal auch. Also mach dir nichts draus. Schließlich ist niemand perfekt und jeder macht mal Fehler“, nimmt es Yuri total locker. „Ist das dein Ernst?“, kann ich es irgendwie nicht glauben. Ich wäre verrückt geworden, wenn die mich all die Jahre aufgezogen und gepiesackt hätten. Ich konnte schon kaum die Wochen aushalten, als sie es mit meinen Freunden getan haben. „Ja, sicher. Komm vergiss die Sachen. Wir leben im Hier und Jetzt und nicht in der Vergangenheit“, antwortet er. „Ja… danke… ich fühl mich grad ein bisschen überfahren“, erkläre ich verwirrt und Yuri und Axel müssen kichern. „Er is so süß“, fängt Axel wieder an. „Ja, finde ich auch. Besonders wenn er mit Riku zusammen ist und rot wird. Da könnte ich mir das mit Maurice auch noch mal überlegen“, macht Yuri jetzt auch noch mit, aber ich lasse die Beiden. Aufregen wäre jetzt viel zu anstrengend. Die Beiden philosophieren tatsächlich noch bis zum Treffpunkt darüber, wann ich besonders süß bin. Wie kann man so ein Thema so ausweiten? Der Treffpunkt ist diesmal der Anfang eines neuen Waldweges. Dort steht der japanische Lehrer und wartet auf die Gruppen. Naminé zeigt dem Lehrer die Skulptur und nennt den Namen und wie er entstanden ist. Er ist begeistert und er hat uns für unsere gute Zusammenarbeit gelobt. Ich glaube, das hat jeden stolz gemacht, sogar Claire. „Als nächstes geht ihr einzeln weiter, damit ihr den Wald in aller Stille wahrnehmen könnt. Konzentriert euch darauf, was ihr hört, seht, riecht und so weiter. Am Ende des Weges wartet Mrs. James auf euch und wird euch den weiteren Ablauf erklären. Wer will anfangen?“, fragt er. Na toll, alleine durch den Wald. Warum tut man mir das an? Was mach ich denn wenn irgendein Tier kommt? „Sora, wie wäre es mit dir. Du bist doch in den kanadischen Wäldern zu Hause“, schlägt der Lehrer vor, als sich keiner freiwillig gemeldet hat. „Ich? Aber…“, fange ich an. „Ja, Sora, mach du doch den Anfang“, pflichtet Axel ihm bei. „Wäre ich auch dafür“, bemerkt Yuri. „Aber… na gut, mach ich eben“, gebe ich mich geschlagen. Ich weiß zwar nicht, was das soll, Axel und Yuri sind schließlich viel stärker als ich. Die könnten sich wenigstens gegen ein Tier wehren, aber na ja. Jetzt laufe ich eh schon. Irgendwie ist es ganz schön merkwürdig. Wir sind schon den ganzen Tag im Wald und trotzdem höre ich jetzt zum ersten Mal Vogelgezwitscher und das Rauschen eines Baches oder Wasserfalls. Ich sehe Spinnen, Würmer, Vögel und sogar ein Eichhörnchen und es riecht wunderbar nach Natur. Vielleicht war es gar nicht so schlecht alleine zu gehen. So kann man den Wald wirklich besser wahrnehmen. Im Moment finde ich, dass es die schönste Aufgabe bis jetzt ist. Als ich bei meiner Lehrerin ankomme ist es irgendwie komisch. Obwohl wir jetzt nicht endlos quatschen sind die anderen Eindrücke wieder weg. „War Rikus Gruppe eigentlich schon hier?“, will ich wissen. Wir haben schließlich genug Zeit mit der Skulptur vertrödelt, kann also gut sein, dass sie uns überholt haben. „Nein, die hatten noch einige Probleme mit dem Astspiel und suchen jetzt erst ihre Sachen für die Skulptur“, erklärt sie. „Dann haben sie das Spiel trotzdem noch geschafft?“, will ich wissen. Wäre ja schon mal ein Fortschritt. „Nein, die Gruppe ist einfach eine Katastrophe. Sie haben gegen jede andere verloren. Bevor sie sich noch gegenseitig geprügelt haben, hab ich sie gehen lassen“, erzählt meine Lehrerin und ich lasse mich enttäuscht auf dem Waldboden nieder. Das ist doch so idiotisch. Es ist nur ein Tag, noch nicht mal ein Tag und trotzdem führen sie sich auf, als wäre es für immer. Was ist so schlimm daran mit ihnen zusammen zu arbeiten? Riku und Roxas sind nicht giftig nur weil sie auf Jungs stehen. „Hattet ihr Probleme mit Claire, Sora?“, wendet sich Mrs. James nach einer Weile und als Axel schon bei der letzten Kurve auftaucht an mich. „Am Anfang, aber wir haben nen Waffenstillstand vereinbart. Bis jetzt hält sich jeder daran“, entgegne ich und sie nickt nur, während Axel uns begrüßt. Einen Moment später sitzt er neben mir. Ich drehe mich seufzend zu ihm und lasse meinen Kopf auf seine Beine sinken, sodass ich nun entspannt da liege. Axel schaut mir fragend entgegen. Ja, ich weiß, Riku ist nicht da, also kann ich ihn auch nicht eifersüchtig machen, aber die Story über sein Team macht mich einfach nachdenklich. „Rikus Gruppe hat das Astspiel nich geschafft“, bemerke ich schließlich. „Kein Wunder, wenn Claires Freunde genauso denken wie sie selbst“, gibt Axel zurück. „Hm, meinst du Claire bleibt anders? Auch wenn wir keine Gruppe mehr sind?“, frage ich irgendwie hoffnungsvoll. Sie ist die letzte Hürde in meiner Klasse. Wenn sie sagen würde, schwul sein ist okay, würden sich die ganzen Jungs gegenseitig abknutschen. „Niemals. Sie wird genauso gemein bleiben, wenn sie wieder bei Justine und Thomas ist. Riku hat sich doch auch nicht verändert, nur weil er bei ihnen war“, erwidert Axel und ich verdrehe die Augen. „Wir reden hier von Riku, der lässt sich nicht verbiegen. Ihm könntest du ne Frau auf den Bauch binden und er würde schwul bleiben“, gebe ich zurück und werde sofort rot, als mir bewusst wird, dass meine Lehrerin ja immer noch hier rum steht. „Und Claire wird Riku weiter hassen, weil er mit dir zusammen ist. Ist doch klar, wenn sie wirklich in dich verknallt is“, entgegnet Axel und ich muss wohl akzeptieren, dass er recht hat. Claire wird sich nicht ändern, nur weil wir mal nen Waffenstillstand hatten. „Da kommt sie“, teilt mein Freund mir mit und ich richte mich etwas auf, um sie erspähen zu können. Als sie bei uns ist, setzt sie sich ein ganzes Stück weit weg. „Vielleicht… wenn ich ein bisschen nett zu ihr bin…“, fange ich an, doch Axel unterbricht mich. „Sora, das schaffst noch nicht mal du“, versichert er. „Ja, aber Shingo und Jake, die waren bis vor ein paar Wochen noch schlimmer und Riku war auch nicht gerade der nette Junge von nebenan und du genauso wenig. Roxas und ich habens trotzdem geschafft euch zu ändern“, gebe ich ihm zu denken. „Bei Riku und mir hat das was mit Liebe zu tun und bei den anderen beiden werde ich dir den Grund hier jetzt nich sagen. Sie hingegen is in dich verknallt und dass du dich in sie verknallen wirst, schließe ich jetzt mal aus“, antwortet Axel und mein Tatendrang sinkt wieder. Er hat ja Recht. Riku und Axel haben sich verliebt und Jake und Shingo sind glücklich so lange sie sich gegenseitig zum… Liebhaben haben. Dass ich jemanden finde, der Claire aufrichtig liebt, bezweifle ich. Da wäre Thomas, aber der will sie doch auch nur rumkriegen. Echte Liebe ist das nicht. „Sora, jetzt mach dir nich so viele Gedanken. Du kannst nich jeden Menschen glücklich machen, auch wenn du dir das wünscht“, bemerkt Axel, als ich nichts gesagt habe. „Hm, du hast wohl Recht“, antworte ich nur, als Naminé bei uns ankommt. „Na, wie wars bei euch? Habt ihr auch die Eichhörnchenfamilie gesehen?“, will sie fröhlich wissen und bittet mich ein Stück zu rutschen, so dass sie sich auch noch auf seine Beine legen kann. Es muss schon ganz schön komisch aussehen, wie wir da liegen, aber ich fühle mich so furchtbar wohl. „Nee, ich hab nur ein einzelnes gesehen“, entgegne ich und Axel stimmt mir zu. „Aber ich hab ganz viele Vögel und Insekten gesehen“ „Ich auch und irgendwo ist ein Bach oder was Ähnliches“, hat Naminé auch das Rauschen gehört. „War schon cool, so alleine durch den Wald zu laufen. Hätte gar nicht gedacht, dass es so viel zu sehen und zu hören gibt“, antwortet Axel. „Ihr wohnt ja auch in ner riesigen Stadt. Ich fand es immer voll schlimm, wenn so viele Leute auf so kleinem Raum zusammen waren. Die Wohnung von Rikus Mum war auch total eng“, finde ich. Ich hab mich damals zwar nie beschwert, aber allzu toll fand ich die Wohnung nich. „Dafür hattet ihr dann auch Yaozis Luxuswohnung und darüber kannst du dich nun wirklich nicht beschweren“, erwidert Axel. „Die deines Onkels ist noch größer, du Schlaumeier“, bemerke ich. „Wenn dich die schon beeindruckt hat, dann sei froh, dass du nie bei Naminé zu Hause warst“, erwidert Axel. Mann, da war ich ja echt nie. Fällt mir jetzt erst auf. „Axel, es ist doch nur ein kleines Haus. Sora hat es genauso schön bei sich“, ist Naminé das gar nicht so recht. „Erzähl doch mal. Jetzt bin ich neugierig“, teile ich ihr mit. „Nee…“, fängt sie an, doch Axel unterbricht sie. „Naminé wohnt in nem Schrein. Es is echt cool bei ihr. Wenn du nach Japan ziehst, musst du sie unbedingt mal besuchen“, staune ich tatsächlich als ich das höre. „In einem Schrein? Das is ja voll genial. Warum waren wir nie bei dir?“, will ich wissen. „Keine Ahnung. Irgendwie war viel zu wenig Zeit, als dass wir uns alle hätten daheim besuchen können“, entgegnet Naminé. „Stimmt, bei Jake und Kairi waren wir auch noch nich“, bemerkt Axel. „Jakes Haus is wie meines, nur ohne Pool und Kairis zu Hause is auch cool“, antworte ich. „Was ist mit meinem Haus?“, setzt sich Jake dann auch zu uns. „Es is wie meines, nur ohne Pool. Wir haben nämlich gerade festgestellt, dass wir noch nich bei jedem zu Hause waren“, erkläre ich ihm. „Na ja, wie wärs? Freitagabend kommt ihr zu mir. Wir könnten nen japanischen Abend machen“, schlägt Jake etwas vor, von dem ich begeistert bin. „Au, ja, mit japanischem Essen, Sake, japanischen Horrorfilmen, japanischen Klamotten. Das wird so cool“, bin ich schon sofort am Planen. „Hast du denn nen Kimono?“, will Axel wissen und ich nicke. „Wir nich. Schon das erste Problem“, erklärt Jake. „Da kann ich euch helfen. Mein Onkel und meine Tante haben ganz viele Kimonos. Die leihen euch bestimmt was“, entgegne ich. „Ach, dann können wir ja gleich Yamato einladen“, hat Jake noch eine Idee. „Der kommt nich auf solche „Kinderpartys““, kläre ich ihn auf. „Er war auch auf deiner Geburtstagsparty“, erinnert er mich. „Ich bin auch was Besonderes, aber wir können ihn ja mal fragen, damit du beruhigt bist“, schlage ich vor, als Shingo bei uns ankommt. „Was liegtn ihr alle auf Axel rum?“, fragt er total patzig und ich mustere ihn. Irgendwie ist seine Hose ganz schön schmutzig. Kann es sein, dass er hingefallen ist? „Na, hattest du ne nette Begegnung mit dem Boden?“, is es Jake auch aufgefallen und er grinst Shingo an. „Lach ja nicht, sonst schläfst du heute Nacht in der Dusche“, erwidert der Japaner und ich muss sofort los lachen. Wenn ich mir die Szene vorstelle geht das auch nicht anders. „Und? Wo schläft Sora jetzt?“, fragt Jake, ehe er auch anfängt zu lachen. Keinen Moment später sind auch Axel und Naminé dabei. Schließlich lacht Shingo sogar über sich selbst. „Warum lacht ihr denn so, wenn ich ankomme?“, fragt Yuri plötzlich. „Etwa weil Shingo hingefallen ist?“ „Woher weißt du das denn?“, will ich wissen. „Na ja, es ist gleich am Anfang passiert. Es sah so lustig aus“, erzählt uns Yuri und wir müssen noch mal kichern, ehe uns die Lehrerin zusammen ruft, da wir nun wieder vollständig sind. „Hier ist euer neuer Umschlag. Das ist die letzte Etappe“, erklärt sie uns und Naminé liest wieder vor. „Ihr seid weit gekommen. Wir hoffen doch, es lief alles einigermaßen gut. Nun die finale Aufgabe. Es gibt wieder eine neue Karte, auf dem Weg dorthin werden bildet ihr eine Dreier- und eine Vierergruppe. Bei der Dreiergruppe sind die Rollen wie folgt verteilt. Einer spricht, einer sieht und einer bewegt die Arme. Ihr lauft alle zusammen den Weg. Am Ende kommt ihr auf eine Lichtung, in einigen Bäumen findet ihr Tücher, die der nehmen darf, der die Arme bewegen darf. Die anderen beiden geben Anweisungen. Bei der Vierergruppe gibt es ebenfalls diese drei Rollen. Die vierte Person jedoch, sieht und hört nichts. Sie muss sich vollkommen auf die anderen verlassen können. Die Aufgabe auf der Lichtung ist die gleiche. Jeder von euch muss am Schluss ein Tuch besitzen. Nach dieser Aufgabe folgt der Karte. Ihr werdet wieder zum Zeltplatz kommen. Viel Spaß“, liest Naminé vor. „Na toll, wer macht denn die Person, die sich auf die anderen verlässt?“, will Yuri sofort wissen. „Das mache ich. Ich wäre auch dafür, dass Naminé die Person in der Dreiergruppe macht, die sehen kann“, erkläre ich. „Und Axel und Shingo sollten die machen, die die Arme bewegen dürfen. Schließlich sind die Tücher in die Bäume gebunden, wir wissen nicht wie hoch die sind und die Beiden sind am Größten“ Die anderen stimmen zu und wir klären noch die restlichen Rollen. Naminé, Axel und Jake bilden die Dreiergruppe. Claire als Auge und Yuri als Mund gehören noch zu Shingo und mir. Dann bekommen wir noch Augenbinden, ich zusätzlich Kopfhörer und schließlich geht es los. Erstens mal hat es mich total gewundert, dass Claire so ohne weiteres unsere Hände genommen hat, aber na ja. Ich finde die ganze Sache ja ziemlich relaxt, ich kann mich die meiste Zeit mitziehen lassen und Claire macht das echt süß. Sie kneift mich immer wenn irgendwas im Weg ist und ich größere Schritte machen muss. Trotzdem ist es komisch gleich zwei Sinne beraubt zu sein. Ich verliere relativ schnell die Orientierung und muss mich wirklich voll und ganz auf die anderen verlassen können. Mein Zeitgefühl ist auch völlig weg, als wir irgendwann stehen bleiben und Shingo wohl nach den Tüchern greifen muss, kommt es mir so vor, als wären Stunden vergangen. Als man mir dann die Augenbinde und die Ohrenschützer abnimmt, muss ich erstmal blinzeln. Es ist viel zu hell hier. Ich sehe mich verwirrt um. Wir stehen auf einer wirklich kleinen Lichtung und in manchen Bäumen hängen noch Tücher. Claire hält mir gerade eines hin. „Wie wars für dich?“, fragt sie. „Komisch, aber auch gut und ein bisschen langweilig, weil ich ja echt nichts zu tun hatte“, erkläre ich und nehme das Tuch, was ich mir ums Handgelenk binde. „Jetzt müssen wir nur noch laufen oder?“, fragt Claire. „Ja, aber gar nich weit. Schau, da vorne ist schon der Zeltplatz“, macht Naminé sie auf die bunten Planen zwischen den Bäumen aufmerksam. Meine Augen weiten sich vor Freude. Wenn wir schon beim Zeltplatz sind, dann kommt Riku auch bald. Bei den Zelten angekommen treffen wir den japanischen Lehrer wieder, der uns verkündet, dass wir erstmal Freizeit haben, bis alle Teams eingetroffen sind. Es sind noch drei Gruppen unterwegs. Wir und noch zwei andere sind schon da. „Kommst du mit duschen?“, will ich von Axel wissen, als ich mir meine Sachen zusammen suche. „Ja, warte kurz“, kramt er nun auch in seinem Rucksack und einige Augenblicke später sind wir auf dem Weg zu den Sanitäranlagen. Schließlich stehe ich unter der Dusche, Axel in der Duschkabine neben mir und lasse mir das warme Wasser über meinen Körper laufen. Es tut so gut. Auch wenn ich mich nicht vor den anderen beschwert habe, die Wanderung war schon anstrengend, dann die Spiele und Aufgaben. So was will ich keinen Tag mehr machen. Ich bin froh, wenn wir morgen im Freibad einfach nur relaxen können. „Sora?“, klopft es plötzlich an meine Kabine. „Was willst du denn? Ich dachte, du duscht auch“, antworte ich, als ich das Wasser abgedreht und die Tür geöffnet habe. „Irgendwie kommt da kein Wasser. Kann ich nich mit zu dir?“, will Axel wissen. Hm, na ja, nackt hat er mich eh schon gesehen, also was solls eigentlich? „Komm rein“, lasse ich ihn hinein und einen Moment später stehen wir zu zweit in der Dusche. Ein bisschen eng ist es jetzt schon, aber kann man wohl nichts machen. „Soll ich dich einseifen?“, witzele ich eigentlich nur, als auch Axel sich nass gemacht hat. „Hier, mach“, drückt er mir sein Duschgel in die Hand und ich stehe etwas durcheinander da. Soll ich jetzt echt? Es wäre ja nichts Besonderes. Wir haben schließlich auch schon miteinander geschlafen. Ihn da ein bisschen zu berühren ist doch nicht schlimm und Riku wird es wahrscheinlich auch nichts ausmachen. Er hat ja auch heute Nacht mit Axel und Roxas gepennt, also, was überleg ich eigentlich noch. Grinsend gebe ich mir etwas Duschgel auf die Hand und verteile es auf seinem Körper. Irgendwie lasse ich mich dann ziemlich gehen. Umspiele mit meinen Händen seine Brustwarzen, streiche immer wieder darüber und kneife leicht hinein. Ich merke, wie sie hart werden und Axel mir einen undeutbaren Blick zuwirft. Doch ich wandere weiter, streiche über seinen Bauch, komme immer tiefer und bin schließlich bei seinem Glied, das sich schon leicht aufgerichtet hat... „Du sollst ja auch auf deine Kosten kommen“, erklärt er und sieht an mir hinunter. „Fehlanzeige. Meinst du wirklich, dir einen runter zu holen erregt mich?“, frage ich, da sein staunendes Gesicht mir seine Gedankengänge schon verrät. „Natürlich, warum auch nicht?“, will er wissen. „Ich spar mir das für Riku auf. Ich will nichts von dir, ich wollte nur sehen, ob ich so was mit dir machen kann. Jetzt duschen wir“, erkläre ich nur, ehe ich mich einseife und Axel einfach nur total behämmert da steht. Einen Moment später dusche ich mich schon ab und er schaut mir immer noch reglos dabei zu. Über was er wohl jetzt nachdenkt? Über meine Abgebrühtheit? Vielleicht. Schließlich duscht er immer noch, als ich bereits meine Haare föne. Ich kann über die ganze Situation nur müde lächeln. „Du bist ganz schön abgebrüht, weißt du das?“, möchte Axel wissen, als er dann doch mal aus der Dusche kommt und ich gerade mit Föhnen fertig bin. „Ach, Axel, ich spiele eben gerne“, erwidere ich und muss an meine Reaktion denken, als Riku mir das in Japan gesagt hat. Ich hätte ihn am Liebsten erwürgt. „Den Satz kannte ich sonst nur von Riku, dass du ihn jetzt sagst, treibt die Situation schon nahe an die Grenze des Ertragbaren“, erwidert er und ich muss kichern. „Du hörst dich an wie mein Opa“, bemerke ich nur, packe meine Sachen zusammen und lasse ihn einfach stehen. Als ich zu unserem Zelt komme, freue ich mich richtig, dass Riku und Roxas auch wieder da sind. „Und? Wie wars?“, will ich grinsend wissen und die Beiden bringen mich mit ihren Blicken fast um. „Justine und Thomas haben nen Dachschaden. Wir haben noch nich mal das blöde Spiel mit den Ästen geschafft, obwohl man dafür nicht viel Grips braucht. Ich hätte die Beiden erwürgen können“, erwidert Roxas. Wow, ich hab ihn selten so sauer erlebt, also muss es wirklich schlimm gewesen sein. „Wie wars bei euch? Hat Claire auch so genervt?“ „Nee, ich hatte doch Axel. Wir haben uns echt gut verstanden und durchgekämpft. Außerdem haben wir mit Claire nen Waffenstillstand“, entgegne ich, wobei Riku bei der Bemerkung über Axel leicht zusammen zuckt. Er hatte wohl ganz vergessen, dass ich, seiner Meinung nach, immer noch nichts über sein nächtliches Abenteuer weiß. „Sie hat mit euch geredet? Wie hastn das geschafft?“, fragt Roxas. „Na, mit meinem unwiderstehlichen Charme. Was meinst du, wie ich deinen Freund grade in der Dusche rum gekriegt hab“, erwidere ich grinsend. Riku und Roxas bekommen so große Augen, dass ich befürchte sie würden im nächsten Moment aus ihren Höhlen fallen. „Du hast was?“, findet Riku als Erster seine Sprache wieder. „Na ja, ich hab mir gedacht, wenn du mit Roxas und Axel schlafen darfst, kann ich Axel doch einen runter holen. Is doch nur gerecht, oder?“, möchte ich wissen. „Du kleiner Teufel. Riku hat dich so maßlos verdorben“, steht Axel plötzlich hinter mir und ich erschrecke mich fürchterlich. „Stimmt das, was Sora sagt?“, fragt Roxas und wirft Axel einen mehr als sauren Blick zu. Hallo? Ich hab ihm einen runter geholt, nich er mir. Es ging alles von mir aus. Was regt sich Roxas auch auf? „Ja, und? Wir habens auch mit Riku getan. Sora könnte genauso sauer auf uns sein“, gibt Axel zurück. Nein, könnte ich nicht. Schließlich gehörte das zu Roxas und meinem Masterplan. „Du bist so ein Idiot. Wenn Thomas dich verführen würde, würdest du auch mitmachen“, erwidert Roxas und zieht wütend in Richtung Duschen ab. Na toll, jetzt hab ich ja was angestellt. Ich hab doch nie gedacht, dass sich Roxas so darüber aufregt. Riku verzieht sich unterdessen ins Zelt. Er will doch jetzt nicht ernsthaft behaupten, dass er sauer auf mich ist. „Bist du jetzt wütend auf mich?“, will ich wissen, als mich zu ihm geselle. Er liegt quer über unsere Schlafsäcke. „Nein… ja… seit wann hast du es schon gewusst?“, fragt er und schaut zu mir. „Seit heute Morgen. Roxas hats mir erzählt“, antworte ich und knie mich über ihn. „Dann hast du mich also einfach so auflaufen lassen?“, stellt er fragend fest. „Ich muss Axel Recht geben. Ich hab dich echt total verdorben“ „Ach, was. Erzähl mir lieber, wie es war“, verlange ich und lege meine Lippen an seinen Hals. Er entspannt sich sofort, das is ja echt gespenstisch. „Nicht halb so gut, wie mit dir“, erwidert er, zieht mich zu sich hoch und küsst mich. Mhmmm, endlich wieder seine Lippen. Wie konnte ich nur so lange darauf verzichten. Es fühlt sich an, als wären wir Jahre getrennt gewesen, jede neue Berührung, jeder neuer Kuss und jedes neue Streicheln meiner Lippen, jagt Blitze durch meinen Körper. Es ist so genial. Immer wieder fallen seine Lippen auf meine, er bittet um Einlass, den ich ihm sofort gewähre. Keinen Moment später hat er meine Zunge schon in ein Spiel verwickelt. Seine Hände legen sich an meine Seiten und plötzlich dreht er uns, sodass er nun über mir kniet. „Ich liebe dich“, schaut er mir tief in die Augen, als er sich kurz löst. „Ich dich auch und jetzt verschwende doch die wertvolle Zeit nicht mit reden“, gebe ich zurück und ziehe ihn wieder zu mir, als der Ruf unserer Lehrerin an meine Ohren dringt. Ich seufze. Warum stören Erwachsene immer im entscheidenden Augenblick? „Da is wohl nix zu machen oder? Wenn wir beide verschwinden, merkt man es sofort“, bemerkt Riku enttäuscht. „Ja, leider, aber wir sind ja bald wieder in der Jugendherberge und haben Zeit. Dann morgen im Schwimmbad… hmmm… Riku, hast du da auch schon mal?“, will ich herausfordernd wissen. „Mal überlegen“, kramt er in den Untiefen seines Gedächtnisses. „Nee, glaub nich“ „Hey, dann is es ja mal was Neues für uns beide“, bemerke ich grinsend und er lächelt zurück. „Dass das noch mal passiert“, gibt Riku zurück, steht auf und zieht mich mit sich aus dem Zelt. Als wir bei den Baumstämmen ankommen sind schon einige unsere Mitschüler da, viele trudeln auch noch ein. Nur zwei fehlen: Axel und Roxas. „Wisst ihr wo die beiden sind?“, fragt Mrs. James. „Ja, duschen“, helfe ich ihnen. „Soll ich sie holen?“ „Nein, dann klärt sie einfach auf, wenn sie da sind“, erwidert sie und Riku und ich atmen durch. Ob die beiden wirklich duschen, immer noch streiten oder irgendwas anderes machen, wissen wir doch überhaupt nicht. Mrs. James erklärt derweil, dass wir unsere Zelte wieder abbauen sollen und dann zur Jugendherberge zurück laufen, wo wir dann zu Abend essen. Laufen, ja und Rikus Lehrer fährt einfach. Gemeinheit! Jedenfalls haben wir gerade die Schlafsäcke zusammen gerollt und das Zelt ausgeräumt, als Axel und Roxas wieder kommen. Hmm, so wie die aussehen haben sie sich wieder vertragen und aus der Dusche ist wohl mehr geworden. „Gehen wir wieder zur Herberge?“, will Roxas wissen. „Ja, wir sollen das Zelt zusammenpacken und bei Rikus Lehrer abliefern. Dann laufen wir mit Mrs. James zurück“, erkläre ich. „Gut, ich brauche endlich wieder ein normales Bett“, freut Axel sich. „Wir haben grade mal eine Nacht auf dem Boden geschlafen“, bemerke ich. „Ums Schlafen gings ihm auch nicht“, gibt Roxas grinsend zurück. Okay, ich habs kapiert. Eigentlich hätte ich mir das auch denken können. „Dir scheint es ja gefallen zu haben. Ich frag mich echt, wie du den Dreier einfach verschlafen konntest“, hat Axel auch noch etwas beizutragen. „Wahrscheinlich wars gar nich so geil wie ihr alle behauptet und ich bin deshalb auch nicht aufgewacht“, spinne ich herum und alle drei sind sofort in heller Aufregung. Ich meine, dass es mit Axel und Riku geil ist, daran hab ich nie gezweifelt, aber das Gerede um mein Verschlafen geht mir einfach gehörig auf die Nerven. „Du weißt genau, dass es gut war. Du bist ja nur neidisch“, wird Axel langsam echt gemein. „Warum sollte ich? Ich kann dich jederzeit rumkriegen und Riku dazu. Also, wo liegt das Problem?“, frage ich. „Er ist echt wortgewandt geworden“, gibt Axel jetzt klein bei und Riku grinst mich nur an. „Muss er ja wohl, wenn er mit mir zusammen ist“, erklärt er dann. „Dich hab ich schon in Japan bezwungen, also spiel dich hier nich auf“, bin ich heute ganz schön forsch. Woran das wohl liegt? Eigentlich hat mir keiner der drei was getan. „Oh, oh, jetzt wird er auch noch wütend“, witzelt Axel. „Dann is er beim Sex noch tausendmal besser“, versichert Riku und ich könnte ihm eine runter hauen. Muss er solche intime Sachen immer verraten? Dabei stimmt das noch nicht mal, aber ich halte mich mal zurück. „Wo habt ihr heute vor es zu machen? Die Kamera muss schließlich auch dabei sein“, bemerkt Roxas dann. „Hm, keine Ahnung. Sag du, Sora“, gibt Riku die Frage an mich weiter. „Du kannst sehen mit wem du es heute treibst. Mit mir bestimmt nicht, schließlich hast du mich letzte Nacht ohne mit der Wimper zu zucken betrogen“, gebe ich hart zurück. „Was? Aber du hattest doch nichts dagegen… das kannst du nicht machen“, jammert er. „Und ob ich kann“, bleibe ich hart. „SOOOOOOOORAAAAAAAAAAAAA, bitte“, bettelt er nun und drückt sich fest an mich. „Meinst du, wirklich weil du dich jetzt hier an mich drückst, gebe ich nach? Vergiss es“, erwidere ich, löse ihn von mir und beginne das Zelt einzulegen. „Roxas, kannst du nich mal was sagen? Schließlich warst du derjenige, der mich verführt hat“, versucht es mein Freund nun anders. „Verführt? Also bitte, Riku, jetzt tu nicht so, als ob du dich nicht hättest wehren können“, hilft ihm Roxy zum Glück kein Stück. Ich meine, ich hab nicht vor heute Nacht enthaltsam zu sein, aber ich kann Riku ja noch ein bisschen schmoren lassen. „Wie kannst du so jemand gemeines zum Freund haben?“, wendet Riku sich nun an Axel. „Laber nich so viel rum. Hilf mir lieber mal“, beende ich das Ganze und Riku kommt grummelnd zu mir, während Roxas und Axel unsere Schlafsäcke zum Lehrerauto bringen. „Das war doch nicht dein Ernst, oder? Wir treiben es schon, bitte, bitte, bitte“, fängt er wieder an, als wir die Zeltplane aufrollen. „Nein, ich hab das so gemeint, wie ich es gesagt habe. Heute Nacht gibt’s keinen Sex, weil du mit den beiden geschlafen hast“, erkläre ich noch mal und aus seinem Gesicht weicht jegliche Heiterkeit. „Tja, Riku, selber schuld“, bemerke ich nur und wir packen das Zelt ein. „Sora, das kannst du mir doch nicht antun. Ich musste schon gestern darauf verzichten“, entgegnet er. „Dafür hattest du Roxas UND Axel“, erinnere ich ihn. „Ach, die zwei. Die sind nicht halb so gut wie du. Mit dir macht es viel mehr Spaß“, findet er. „Und das sagt der Kerl, der gestern dreimal gekommen ist“, sind Roxas und Axel wieder da. „Ach, dreimal auch noch. Dann gibt’s drei Tage keinen Sex“, kläre ich ihn gleich auf. „Nein, Sora, das kannst du nicht machen. Ich werde unerträglich sein“, prophezeit Riku mir. „Das kann ich verantworten“, versichere ich. „Das hältst du doch selbst nicht durch“, versucht es Riku anders. „Du vergisst, dass mein erstes Mal noch gar nich so lange her ist. Davor hab ich es schließlich auch ausgehalten“, entgegne ich. „Ach, du weißt doch. Einmal gepoppt, nie mehr gestoppt“, erwidert Riku. „Da geht’s um Chips, nich ums Ficken“, antworte ich und Roxas und Axel kichern, ehe ich noch das Zelt zurückbringe und Mrs. James melde, dass unsere Gruppe fertig ist. Auf dem Rückweg nervt Riku immer noch. Er hört gar nicht mehr auf mich zu fragen, ob ich das mit der Enthaltsamkeit wirklich ernst meine. Als wir dann in der Herberge sind geht er erstmal duschen. Ohne mich natürlich, obwohl er versucht hat mich zu überreden. „Hast du jetzt echt vor, nich mit ihm zu schlafen?“, will Roxas wissen, als wir schon mal zum Essen gehen. „Ihr denkt wohl echt, ich hätte es nötig, oder?“, frage ich. „Wenn du so fragst, dann „ja““, stimmt Axel zu. „Na ja… ihr habt wohl recht“, gebe ich grinsend zurück und die beiden kichern. „Dann hat Riku doch noch ne Chance“, stellt Axel fest. „Ja, aber zuerst lass ich ihn noch schmoren“, kläre ich sie auf. „Und? Wo wollt ihr? Wann soll ich filmen?“, möchte Roxas wissen. „Gar nicht“, antworte ich entschlossen. Is ja schön und gut, wenn er an unser Filmchen denkt, aber es ist doch auch irgendwann mal wieder genug. „Ach, Sora, so langsam sollte es dich doch nicht mehr kümmern, wenn wer zu sieht“, bemerkt Axel, als wir in den Speisesaal kommen und uns an unseren Tisch setzen. Naminé und Kairi sind auch schon da. Shingo und Jake haben anscheinend noch was auf ihrem Zimmer zu tun. „Tut es auch nicht. Trotzdem möchte ich mal wieder mit Riku alleine sein“, erkläre ich nur. Eben in diesem Moment kommt Riku herein und auch Shingo und Jake folgen ihm. Riku hat nen Zopf. Mhmmmm, da sieht er echt gut aus. Ich sollte mir mit dem Warten noch mal überlegen. „So bist du echt sexy“, flüstere ich Riku ins Ohr, als er neben mir Platz nimmt. Er seufzt sofort. „Manchmal denkt man wirklich du bist schwanger. Vorhin machst du mich voll doof an und jetzt das? Ich steig da echt nich mehr durch“, erwidert er und ich muss grinsen. „Beruhig dich mal. Das vorhin war doch nur Spaß“, versichere ich und ich glaube ihm fällt gerade ein ganzer Berg vom Herzen. Bei einem solchen Anblick, konnte ich doch nicht mehr beherrschen. Schließlich holen wir unser Essen und genießen es in vollen Zügen. Gestern selber zu kochen beziehungsweise das Holz zu sammeln fand ich ja total nervig. Wenn ich mal alleine wohne sollte ich mir nen Koch anstellen. Kapitel 68: Wieder zu Hause --------------------------- Kapitel 65: Wieder zu Hause Rikus POV Der Abend gestern ging schließlich doch noch toll aus. Sora hat mich wieder ran gelassen und ich hab mich in vollen Zügen daran erfreut. Der Besuch des Schwimmbads am nächsten Tag war echt bombastisch. Obwohl Sora und ich weniger vom Schwimmbad gesehen haben, fand ich es echt toll. Wir haben schließlich den ganzen Tag gekuschelt, rum gemacht und geknutscht. Für mich, einfach nur perfekt. Meinetwegen hätten wir noch viel länger da bleiben können. Abends durften wir dann eine kleine Feier machen, weil es der letzte Tag in der Herberge war. Sora und ich haben so auch die Vorzüge des Gemeinschaftsraumes erprobt. Diesmal ohne Kamera. Nun sind wir auf der Heimfahrt, wir waren bereits im Museum. Es war ziemlich… na ja… einfach nur langweilig. Gut, aber kann ja nich immer alles toll sein. Jetzt kommen wir wieder auf dem Schulgelände an und Sora ist sichtlich besser gelaunt, als zu Beginn der Reise. Er scheint die Probleme mit seinem Vater vollkommen vergessen zu haben. „SOOOOORAAAAA!“, wird mein Freund sofort gerufen, als wir aus dem Bus steigen. Ich sehe mich um. Zach steht am Schultor und hat wohl extra auf uns gewartet. „Na, geh schon. Ich hol unser Gepäck“, erkläre ich Sora und er verabschiedet sich Freude strahlend. „Du bist viel zu nett zu ihm“, findet Axel, als wir unsere Koffer und Taschen holen. „Ach und wessen Koffer nimmst du gerade mit?“, frage ich, da er Roxas Sachen in der Hand hat. „Das is was anderes“, gibt Axel zurück und ich verdrehe die Augen. Von wegen, er is genauso wie ich. „WAS?! Das ist doch nicht dein Ernst. Jay hat versucht sich zu entschuldigen?“, kommen wir gerade zu Sora, Roxas und Zach, als mein Freund aus dem Staunen nicht mehr raus kommt. Aber wenn das wahr ist, was er sagt, dann is es ja klar. Wäre ich Jay, wäre ich noch nich mal auf die Idee gekommen mich zu entschuldigen. Ich meine, Zachs Vater hat sich zwar auch einiges geleistet, aber Jay hat Soras Bruder letztendlich doch nur ausgenutzt. „Ja, er kam am Mittwoch angekrochen und hat mich angefleht ihm noch eine Chance zu geben. Wie du dir denken kannst, hab ich abgelehnt“, erwidert Zach. „Gut, so. Ich an deiner Stelle würde mich jetzt eh erstmal darauf konzentrieren so viel Erfahrungen wie möglich zu machen“, erkläre ich. „Hörst du auf, ihn hier auf falsche Gedanken zu bringen!“, herrscht Sora mich an. „Das sagt der Richtige“, erwidere ich und wir müssen alle kichern, außer mein Freund. Er regt sich nur fürchterlich darüber auf. Ein paar Momente später laufen wir schließlich nach Hause. „Warum muss deine Mutter eigentlich heute arbeiten? Meine Tasche is so schwer“, jammere ich, da ich ja leider keinen Koffer zum Rollen habe. „Na, Riku, du hast doch genug Muckis“, antwortet Sora grinsend und kneift mir in den Arm. „Davon wird die Tasche auch nicht leichter“, kann ich nicht aufhören. „Was willst du?“, weiß Sora genau woher der Wind weht. „Einen Kuss?“, frage ich mal an. „Dafür musst du doch nicht extra jammern“, flüstert Sora noch, ehe er seine Lippen auf meine legt. Mhmmmm, egal, wie lange wir zusammen sind, davon kann ich nie genug kriegen. Unsere Lippen fallen pausenlos aufeinander, ich lasse meine Tasche fallen, schlinge meine Arme um ihn und ziehe ihn so noch näher an mich. Ich lecke über seine Lippen, verlange um Einlass, den er mir sofort gewährt. Keinen Moment später spielen unsere Zungen schon miteinander. „Sora, Riku, kommt ihr endlich?“, hören Roxas rufen, lösen uns und schauen uns um. Die anderen stehen schon an der nächsten Straßenecke. „Wenns sein muss“, murmelt Sora, nimmt meine Hand und ich meine Tasche, ehe wir den anderen nachlaufen. Axel und Roxas verabschieden sich an der Kreuzung, an der sie abbiegen müssen und Shingo und Jake trennen sich an Jakes Gartentor von uns. „Ist Papa eigentlich zu Hause?“, will Sora wissen, als Jake die Tür aufschließt. „Nein“, antwortet Jake nur. Ich weiß ja nicht, aber irgendwas kommt mir daran merkwürdig vor, ich kann nur nicht sagen, was es ist. Vielleicht weil es Freitagnachmittag ist und sein Dad da eigentlich immer daheim war. Gut, ich will mal den Teufel nicht an die Wand malen. „Wann gibt’s Essen?“, fragt Sora dann. Das gibt’s doch jetzt echt nicht. Er hat gefrühstückt, zu Mittag gegessen und sein Lunchpaket hatte er auch noch. Was passt alles in diesen kleinen Menschen?! „Mama hat gemeint, wir sollen Nudeln mit Tomatensoße machen oder was bestellen“, antwortet Zach. „Machst du das Essen? Wir müssen noch auspacken“, handelt Sora. „Ja, in Ordnung. Ich rufe euch dann“, ist Zach sofort einverstanden und ich bin wieder überrascht. Würde der normalerweise so schnell nachgeben? Nein, eigentlich nicht. Wir gehen unterdessen in Soras Zimmer. Auf dem Weg dorthin fallen mir einige Kartons auf, die bei der Schlafzimmertür von Soras Eltern stehen. Sollte das etwa wirklich bedeuten, dass sein Dad ausgezogen ist? Aber nein, Zach hätte das gesagt, wenn es so wäre, oder? Und wenn es doch wahr ist? Das wäre ein Schock für Sora. Er würde sich für alles die Schuld geben. „Riku, von wem träumst du denn schon wieder?“, will mein Freund plötzlich wissen und wedelt wie wild mit der Hand vor meinem Gesicht rum. „Von dir natürlich“, gebe ich zurück, ziehe ihn zu mir und befördere uns beide aufs Bett. „Rikuuuuuu, wir wollten doch eigentlich auspacken und das Essen dauert auch nicht allzu lange“, erklärt er. „Lang genug für mich“, antworte ich grinsend und lege meine Lippen an seinen Hals. Ich küsse daran entlang, lecke darüber und sauge schließlich daran. „Rikuuuuuu, komm, bitte, lass uns wenigstens erst auspacken“, bittet Sora. „Du bist echt nervig manchmal“, finde ich. „Nö, du weißt doch, erst die Arbeit, dann das Vergnügen“, ist Sora wortgewandt und ich stehe schweren Herzens auf. Er ist wirklich unnachgiebig, während wir unsere Tasche beziehungsweise unseren Koffer ausleeren. Als wir damit dann fertig sind, ruft Zach uns zum Essen. Ich wusste, dass ich vor dem Essen nicht auf meine Kosten kommen würde. „Und? Jetzt erzählt mal. Wie wars?“, fragt Soras Bruder, als wir essen. „Cool. Wir waren mit Shingo und Jake alleine auf einem Stock. Wir haben nen Spieleabend gemacht und zwei Tage waren wir im Wald und haben da gezeltet. Donnerstag waren wir in nem Schwimmbad und heute auf dem Heimweg in nem Museum“, klärt Sora ihn auf. „Was war hier so?“ „Das Übliche“, antwortet Zach. Oh, schon wieder so was. Das Übliche, was soll das denn heißen? „Reden Mama und Papa wieder miteinander?“, kommt Sora dann endlich auf das Thema zu sprechen, was ihn wohl mehr als alles andere beschäftigt. „Nein, nicht so richtig“, entgegnet Zach und Soras Blick wird sofort traurig. „Das heißt?“, will ich es genau wissen, als wir die Haustüre hören. „Hallo, Jungs. Na, wie war euer Ausflug? Ich hab euren Anruf vermisst“, erklärt Soras Mama, sofort, als sie in die Küche kommt. Doch Sora antwortet nicht. Er sitzt stumm auf seinem Stuhl und isst seinen Teller leer. „Sora, was ist denn los? Habt ihr euch gestritten?“, ist seine Mutter auf dem falschen Dampfer, als sie sich zu uns setzt. Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll. Irgendwie sitze ich total zwischen den Stühlen. Einerseits möchte ich ihr sagen, dass Sora sich die größten Gedanken um die Beziehung seiner Eltern macht und andererseits sind das Soras Gedanken und ich weiß nicht, ob er sie unbedingt mitteilen möchte. „Sora? Hab ich dir was getan?“, will sie dann wissen, als Sora sein Besteck auf den Teller legt und seine Cola austrinkt. Jetzt wirft sie mir einen fragenden Blick zu, doch ich habe nur Augen für Sora. Ich weiß nicht, ob ich mich jetzt verguckt habe, aber ich dachte, ihm wäre gerade eine Träne über die Wange gelaufen. „Papa… ist weg… stimmts?“, spricht Sora dann doch wieder und schaut sogar auf. Tatsächlich hat er Tränen in den Augen. „Nein, er nimmt sich nur eine Auszeit. Er ist bald wieder da“, versichert ihm seine Mutter, doch daran glaube noch nicht mal ich. „Mama, das kannst du nem Kleinkind erzählen. Seine Jacke ist nicht da, seine Schuhe fehlen, oben stehen Umzugskartons. Ich bin nicht blöd“, erwidert Sora trotzig, steht auf und will die Küche verlassen, doch ich halte ihn fest. „Bleib doch da. Deine Mutter hat das doch nicht böse gemeint“, versuche ich zu vermitteln. „LASS MICH IN RUHE!“, wird er laut und schubst mich mit einer solchen Wucht nach hinten, dass ich an den Tisch stoße. Keinen Moment später ist er schon weg. „Tut mir Leid. Ich kümmere mich um ihn. Er ist gleich wieder fit“, versichere ich Soras Mutter. „Das ist lieb, mein Junge, aber das muss wohl eher ich machen“, erklärt sie, steht auf, streicht mir durch die Haare und lässt mich dann mit Zach alleine. „Na toll“, seufze ich und lasse mich wieder auf meinen Stuhl fallen. „Sag, darf ich wissen, wie das passiert ist?“ Zach nickt. „Mama und Papa haben nicht mehr miteinander geredet. Am Mittwoch haben wir zu Abend gegessen und ganz plötzlich ohne Vorwarnung sagt er, er würde ausziehen. Er hätte eine Wohnung gemietet, in die er am Freitag, also heute, ziehen kann. Die Scheidung würde er auch einreichen. Das war alles. Mama hat noch nicht mal den Versuch unternommen ihn aufzuhalten. Sie hat ihn einfach gewähren lassen. Es war so verrückt, Riku“, findet Zach. Was? Es war so? Kein weiterer Streit? So glimpflich ist es verlaufen? Aber gleich die Scheidung? Das muss doch nicht sein. Soras Mutter kann doch gar nichts dafür, dass ihre beiden Söhne schwul sind. Wieder so eine Logik von Soras Dad, die niemand versteht. Und Moment mal, wo hat der Typ so schnell ne Wohnung her? Wer weiß, vielleicht hat er schon viel früher vorgehabt auszuziehen. Obwohl, ich kann es mir eigentlich gar nicht vorstellen. Vor Soras und Zachs Outing waren ihre Eltern doch ein Herz und eine Seele. „Und? Weißt du, wo er wohnt?“, will ich wissen. „Nich so direkt. Wohl irgendwo in der Nähe vom Skatepark, wohin Sora immer geht. Er hat uns die Adresse nich gesagt, aber er hat nen Zettel damit verloren“, erklärt Zach. Dann ist doch alles klar. „Finde ich da alleine hin?“, frage ich und sein Blick wird sofort neugierig. „Du willst ihn doch nicht etwa besuchen? Er wird dich in Stücke reißen“, antwortet Zach. „Das lass mal meine Sorge sein. Komm ich jetzt alleine hin, oder nich?“, möchte ich wissen. „Ja, schon, wenn du den Skatepark kennst ist es kein Problem“, entgegnet Zach. „Aber bitte, mach das nicht. Ich hab das Gefühl, dass unsere Orientierung nicht der Hauptgrund für die Trennung ist“ „Geht’s auch ein bisschen genauer?“, frage ich. Ich hab das Gefühl…? Mann, wie doof ist das denn? „Nein, ich… Riku, ich weiß doch auch nicht. Er hat heute noch Sachen geholt, als Mama arbeiten war und auch ihr noch nicht da ward und er war nich allein. Ich meine, wenn es wegen uns gewesen wäre, wo hatte er dann so schnell ne Freundin her?“, will Zach wissen. Freundin? Nich allein? Also bitte, das is ja die Höhe. Hat der Idiot auch noch ne Neue. Er is ja schlimmer, als meine Mutter. „Keine Ahnung. Bist du dir sicher, dass es seine Freundin war?“, nehme ich Soras Dad jetzt auch noch in Schutz. Welches Ding hat mich denn jetzt geritten? „Riku, ganz blöd bin ich dann auch nicht. Sie haben zwar nichts in der Richtung gemacht und er hat sie mir auch nur als eine Freundin vorgestellt, aber ihre Blicke waren eindeutig. Außerdem hat er sie am Auto geküsst. Er dachte wohl, ich wäre schon wieder nach drinnen gegangen, aber ich habs gesehen“, klärt Zach mich nun vollkommen auf. Das is ja echt mal ne Bombe. Wenn das so ist, kann ich mir das Gespräch mit Soras Dad glatt sparen. Ich meine, gegen die Sache mit der Orientierung hätte ich noch was sagen können. Wir hätten ne neue Abmachung oder so was machen können, aber wenn er ne Neue hat, nützt mir das auch nichts mehr. „Riku… wie wird das jetzt? Ohne Papa?“, will Soras Bruder dann wissen und sieht mir fast weinerlich entgegen. Anscheinend hat er noch mit niemanden darüber geredet und es sieht auch so aus, als würde er seinen Vater nach all den Sachen, die er gemacht hat, immer noch lieben. „Du magst ihn immer noch, oder? Ganz gleich, dass er dich schon fast verstoßen hat“, bemerke ich und er nickt. „Ich meine… er bleibt doch mein Papa… Sora… er ist ein Mamakind… aber ich… Papa war immer nett zu mir… bis… du weißt schon…“, stammelt er und Tränen rennen ihm dabei über die Wangen. Na super, Sora heult wahrscheinlich oben und Zach hier unten. Warum weinen wir nich gleich alle zusammen? „Zach, nur weil dein Dad ausgezogen ist, geht die Welt doch nicht unter. Ihr könnte euch doch jederzeit sehen. Ich glaube kaum, dass deine Mutter dir den Kontakt mit ihm verbietet“, gebe ich zurück, setze mich neben ihn und nehme ihn in den Arm. „Mama… ist nich das Problem… Papa redet doch nich mehr mit mir“, erklärt Zach. Mist, daran hab ich gar nicht mehr gedacht. Ich bin ja ehrlich gesagt froh, dass wir den Typen endlich los sind. „Ach, das renkt sich schon wieder ein. Wenn eure Orientierung nich der Hauptgrund für die Trennung war, hast du doch gute Karten. Lass es einfach mal ne Zeit auf sich beruhen und melde dich in nem Monat oder so bei deinem Dad. Du wirst sehen, er will bestimmt auch Kontakt mit dir. Du bist doch der Star hier, schon vergessen?“, frage ich und wische ihm die Tränen weg. Das passt überhaupt nicht zu ihm, auch dass er gerade in meinen Armen liegt, ist total unwirklich. „Im Moment fühle ich mich, wie ein gefallener Stern“, entgegnet er und fährt sich durch die Haare. „Tut mir auch Leid, wenn ich dich damit belästige“ „Du bist doch blöd. Wir sind Freunde, oder nicht? Also bin ich auch für dich da“, kann ich das nun gar nicht verstehen. Ich dachte immer, dass er mich auch als Freund ansieht und jetzt so eine dumme Entschuldigung? Nee, das geht gar nich. Jetzt schaut er mir verwundert entgegen. „Tut mir Leid… ich bins nicht gewohnt, dass mich die Leute, als Person sehen… für die meisten bin ich doch nur Zach, der Star aus dem Basketballteam, beliebter Schüler und gut aussehend. Mit solchen Begriffen wie Freunden kann ich erstmal gar nichts anfangen“, erklärt er. „Dann mal ganz langsam für dich, sogar zum Mitschreiben“, erwidere ich. „Sora, Roxas, Axel, Jake, Shingo, Naminé, Kairi und ich, wir sind alle deine Freunde. Heißt also, wir mögen dich, so wie du bist. Du musst dich nicht verstellen, du musst nicht in irgendeiner Sache gut sein, um uns zu beeindrucken. Denn wir mögen deine Persönlichkeit und nicht deine Fähigkeiten und jetzt geh und wasch dich. Ich spül so lange“ „Danke… Riku“, murmelt Zach nur, ehe er mich noch mal umarmt und dann geht. Nun bin ich ganz alleine. Gut, das Essen für Soras Mama ist noch da, aber mit dem kann ich schlecht reden. Seufzend, räume ich den Tisch ab und fülle die übrigen Nudeln und Soße in eine Dose, damit man sie nachher in der Mikrowelle warm machen kann. Dann spüle ich ab und trockne die Sachen auch noch ab. Zach scheint im Bad verschollen zu sein, denn auch, nachdem ich noch draußen war, um eine zu rauchen ist er noch nicht wieder da. Schließlich gehe ich nach oben, wo ich Zachs Stimme vernehme. Er ist in seinem Zimmer und seine Mutter redet wohl mit ihm. Dann kann ich ja jetzt zu Sora. Irgendwie freue ich mich ja, dass ich wieder bei ihm sein kann, aber ich hab auch total Angst, dass ich nicht so für ihn da sein kann, wie ich wollte. Denn ich bin mir sicher, auch wenn Sora seinen Vater nicht so sehr mochte wie Zach, wird es dennoch ein Schock für ihn gewesen sein. Leider hab ich den Typen ja von Anfang an nicht leiden können, also tuts mir nicht gerade weh, wenn er jetzt weg is. Egal, Hauptsache, ich bin bei Sora und kann mit ihm reden. Aber nein, Fehlanzeige, Sora schläft bereits in seinem Bett. Mann und ich dachte, er wartet auf mich und möchte reden. „Riku? Bist du oben?“, höre ich ein Flüstern unten an der Treppe. „Ja“, gebe ich zurück. „Komm bitte wieder runter und lass Sora schlafen. Am Besten ziehst du heute ins Wohnzimmer“, entgegnet Soras Mum. Na, super, also so laut, dass ich ihn aufwecken würde, bin ich dann auch nicht. Aber gut, sie meint es nur gut mit Sora. Ich will mal nicht so sein. Leise nehme ich noch meine Schlafklamotten mit und gehe dann wieder nach unten, ehe wir die Treppe hoch lassen und Sora alleine ist. „Tut mir Leid, aber es hat so lange gedauert bis er ruhig war. Ich habe einfach Angst, dass er wieder anfängt, wenn er aufwacht“, erklärt mir Soras Mutter. „Ach, kein Problem. Aber warum war Sora denn laut? Ich dachte eher, er wäre traurig und würde heulen“, kann ich das, was sie sagt, gar nicht nachvollziehen. Sora und laut? Ja, vielleicht in fröhlicher Art, aber doch nicht aus Wut. „Ja, aber zuerst hat er sich furchtbar über seinen Vater aufgeregt. Was ihm einfiele mich aus solchen Gründen zu verlassen und so weiter und sofort. Du hättest ihn mal hören müssen“, erwidert sie, während wir die Treppe ins Erdgeschoss hinunter gehen. Gut, das kann ich nun doch verstehen. „Na ja, Sora wird schon wieder, aber wie geht es eigentlich dir?“, fällt mir auf, dass daran noch keiner gedacht hat. Soras Mum ist doch die eigentlich Leidtragende. Sie könnte am ehesten rum sitzen und heulen, stattdessen muss sie sich um ihre Söhne kümmern. „Mir…? Riku… ich weiß nicht“, antwortet sie. „Schon gut, wenn du nicht reden willst. Kann ich verstehen, ich bin ja auch nur Soras Austauschschüler“, denke ich wohl falsch, denn sie winkt sofort ab. „So ein Unsinn. Du gehörst hier zur Familie, aber wie es mir geht, weiß ich wirklich nicht. Es ist so komisch, weil alles eigentlich seinen gewohnten Gang geht und ich diesen Schritt eigentlich schon lange habe kommen sehen. Soras und Zachs Outing war wohl nur noch der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat“, erklärt sie, als wir dann im Wohnzimmer sind. „Ich hol dir noch Bettzeug“ „Quatsch, nein, mir reicht die Decke hier völlig. Es ist doch Sommer“, halte ich sie auf. „Sicher?“, will sie wissen. „Ja, sicher. Mach dir nich so viele Umstände wegen mir“, gebe ich zurück. „Gut, dann lass ich dich erstmal allein. Ich bin in der Küche und spüle“, teilt sie mir mit. „Nicht nötig. Hab ich schon gemacht. Den Rest der Nudeln und der Soße hab ich in ne Dose, weil ich dachte, du willst auch was“, erkläre ich und sie lächelt. „Mensch, bist du ein Mustersohn“, findet sie und ich muss zugeben, meine Wangen werden tatsächlich warm. So ein Lob hatte ich von meiner Mutter lange nicht mehr gehört. Jetzt hab ich es zwar von der Mama meines Freundes gehört, aber trotzdem war es sehr schön. „Danke, jetzt werde ich noch ganz verlegen“, gebe ich zu und muss im selben Moment noch grinsen. Ich und verlegen? Das passt ja nun echt nicht. „Musst du nicht. Leistest du mir Gesellschaft beim Essen?“, fragt sie dann. Ich nicke und wir gehen in die Küche. Also ich muss schon sagen, nach diesem Abend weiß ich nun endlich, woher Sora seine Art hat. Seine Mutter sieht genauso unschuldig und brav aus, aber in Wirklichkeit hat sie sonst was im Kopf. Sie hat mich tatsächlich gefragt, wie oft Sora und ich schon miteinander geschlafen haben, was wir alles gemacht haben und ob wir uns in der Herberge zurückgehalten haben. Ich hab mich bei den Fragen so sehr an meiner Cola verschluckt, dass sie mir auf den Rücken hauen musste. Und mit den Antworten hab ich auch nicht rausgerückt, ihr Blick dabei hätte mich töten können. Aber dann war sie auch wieder ganz lieb und wir haben noch bis 23 Uhr geredet, ehe wir schlafen gegangen sind. Besser gesagt, sie schläft wahrscheinlich und ich liege auf dem blöden Sofa schon seit vier Stunden wach. Ich bin es einfach so was von gewöhnt, dass Sora bei mir ist, dass ich nicht einschlafen kann. Warum hab ich auch eingewilligt hier zu schlafen? Seufzend drehe ich mich wieder mal auf die andere Seite, als ich total zusammen zucke. Sora steht in der Tür. Oh mein Gott, ich hab weder die Treppe knarren hören, noch, dass sich die Tür geöffnet hat. Kapitel 69: Die Neue -------------------- Kapitel 66: Die Neue „Riku, schläfst du?“, will er wissen und kommt zu mir. „Nein“, antworte ich. „Darf ich dann zu dir?“, fragt Sora, doch im selben Moment krabbelt er schon unter die Decke. Ich nehme ihn in den Arm und fühle mich schlagartig besser. Wir bleiben lange stumm nebeneinander liegen und als ich fast eingeschlafen bin, fängt Sora plötzlich wieder an. „Papa ist so ein Idiot“, findet er. „Wie kann man eine Frau wie Mama verlassen? Sie ist doch klasse, oder?“ „Ja, aber Sora… es ist nun mal passiert. Du kannst es nicht ändern und du bist auch nicht schuld“, antworte ich. „Mama ist bestimmt traurig“, denkt er dann anders. „Nein, da kann ich dich beruhigen. Es geht ihr zwar nicht, wie es ihr normalerweise gehen sollte, aber sonderlich niedergeschlagen ist sie nicht. Sie hat das Ganze wohl, schon länger kommen sehen“, erkläre ich und Sora bewegt sich. Einen Moment später greift sein Arm nach irgendetwas hinter mir. „Ahhh, spinnst du? Kannst du so was nicht sagen?“, rege ich mich auf, als er die kleine Lampe auf dem Beistelltisch angemacht hat. Es ist zwar nur ne kleine Lampe, aber sie ist verdammt hell. „Sorry, aber sag mal, hast du mit Mama geredet?“, fragt er und ich nicke. „Ein bisschen beim Essen. Sie war sehr interessiert an unserem Sexleben“, gestehe ich und er wird knallrot. „Du hast doch nichts…“, fängt Sora an. „Hey, also so gemein, bin ich auch nicht“, versichere ich. „Na ja, wer weiß“, gibt er zurück und küsst mich auf die Wange. „Wie fühlst du dich eigentlich?“, will ich wissen. „Um ehrlich zu sein. Mir geht’s fantastisch. Jetzt wo Papa nicht mehr da ist, kann ich endlich der sein, der ich bin und muss mich nicht verstellen“, entgegnet Sora tatsächlich fröhlich. Tatsächlich, so wie ich es mir dachte. Er ist froh, dass sein Dad weg ist. „Gut, dass du das sagst. Ich hatte schon Angst, dass ich deinen Vater in Schutz nehmen muss“, erkläre ich. „Nee, nee, das musst du höchstens bei Zach machen. Er hängt bestimmt noch an ihm“, kennt Sora seinen Bruder gut. „Stimmt, Zach möchte trotz allem noch Kontakt mit eurem Vater“, erzähle ich. „Du hast heut alle durchgemacht oder?“, fragt er grinsend. „So ziemlich, ja“, stimme ich zu. „Na ja, Zach wird sich noch etwas gedulden müssen. Unser Dad hat die Schmach, dass er zwei schwule Söhne hat, bestimmt noch nich überwunden“, hat Sora hier genau dieselbe Meinung. „Denke ich auch. Was sagst du dazu, dass dein Dad schon ne neue Freundin hat?“, frage ich. „Ach, hat er?“, fällt mir dann erst ein, dass er davon ja noch gar nichts gewusst hat. „Ja, sie war gestern mit ihm hier und hat noch Sachen abgeholt“, kläre ich ihn auf. „Zach hat sie gesehen“ „Hm, na ja, so lange sie mich in Ruhe lässt is es mir egal“, entgegnet Sora. Ich muss kichern, genau das habe ich immer gesagt, als Mum nen neuen Typen angeschleppt hat. „Wasn so lustig daran?“, fragt er. „Ich hab das Gleiche gesagt, als meine Mutter mit nem neuen Typen kam“, antworte ich. „Oh, na ja, zwei Dumme, ein Gedanke“, grinst er und gähnt dann herzhaft. „Gute Nacht, Riku“, wünscht er mir, macht das Licht aus und kuschelt sich dann an mich. „Gute Nacht“, gebe ich zurück, küsse ihn auf die Wange und bin dann schon am Einschlafen. Diesmal klappt es wunderbar, sodass ich bald schon träumen kann. Am nächsten Morgen werde ich wach, als ich einen wunderbaren Duft vernehme. Es riecht so gut… nach Pizza. Mhmmm, langsam öffne ich die Augen und schaue mich erstmal um. Stimmt ja, ich hab im Wohnzimmer geschlafen. Sora ist nachts zu mir gekommen und wir haben kurz über die Situation mit seinem Dad geredet. Im Moment ist Sora schon weg, wäre schön gewesen neben ihm aufzuwachen, aber na ja, man kann nicht alles haben. Seufzend stehe ich auf und folge dem Geruch, der mich geweckt hat. „Morgen“, begrüße ich Soras Mutter und Sora, als ich in die Küche komme. „Morgen? Schau mal auf die Uhr“, gibt Sora grinsend zurück. Mann, er ist schon angezogen und da seine Haare noch etwas nass sind, hat er anscheinend auch schon geduscht. „Ich hab keine und außerdem bin ich noch müde. Da kannst du mir ja so was mal verzeihen“, gebe ich nur zurück und lasse mich neben ihn auf die Eckbank fallen. „Riku, es is schon eins. Du hast geschlafen wie ein Stein und das Frühstück und Mittagessen verpasst. Wie kannst du noch müde sein?“, will Sora wissen. „Vielleicht, weil ich wegen dir auf dem Sofa schlafen musste und fast vier Stunden nicht einschlafen konnte“, gebe ich zurück. „Ohhhhh, wie schlimm“, erwidert Sora grinsend. Oh Mann, ich hab jetzt gar nicht den Nerv für so was. „Kann ich noch was zu essen haben? Hier riechts irgendwie nach Pizza“, beachte ich Sora mal nicht. „Ja, ich hab extra was für dich da gelassen“, ist er jetzt wieder ganz nett, dafür kichert seine Mutter. „Hab ich nen Witz verpasst?“, will ich wissen, als Sora aufsteht und meine Pizzastückchen in den Ofen. „Nee, das Kochen mit Sora war einfach nur lustig. Besonders als es um deine Pizzastücke ging. Wirst du noch sehen, wenn du dann isst“, erklärt sie nur, als sie die Spülmaschine fertig eingeräumt hat und uns dann alleine lässt. „Hast du mich irgendwie blamiert?“, möchte ich wissen. „Quatsch, ich hab vielleicht nur ein bisschen zu viel an dich gedacht“, antwortet Sora. Hm, was da wohl beim Kochen passieren kann? „Hast du eigentlich schon in den Spiegel geguckt?“, will mein Freund wissen, als er zu mir kommt und sich auf meine Beine setzt. Ich schüttle mit dem Kopf. „Deine Haare sehen lustig aus“, grinst er mir entgegen. „Und anziehen könntest du dir auch mal was“ „Ja, klar, noch weitere Beschwerden? Immer her damit. Anstatt rumzumeckern, freu dich lieber, dass ich dir meinen Luxuskörper präsentiere“, gebe ich zurück und Sora kichert. „Luxuskörper? Davon wüsste ich aber was“, ist er ganz schön frech heute. „Sofort runter von meinem Schoß“, verlange ich. „Nö“, entgegnet Sora nur und legt seine Lippen an meine. Ich weiß, eigentlich sollte ich ihm böse sein, aber das kann ich überhaupt nicht ablehnen. Pausenlos küsst er mich, lässt seine Lippen immer wieder auf meine fallen und wandert dabei mit seinen Händen über meinen Körper. Ich tue es ihm gleich, lecke zusätzlich über seine Lippen, die mir sofort Einlass gewähren. Irgendwann nimmt er meine Hand und legt sie in seinen Schritt. Verwundert löse ich den Kuss. „Ich hab da so ein kleines Problem“, erklärt Sora verlegen. Verlegen? War Sora bei einer solchen Sache schon mal verlegen? „Und? Was soll ich jetzt machen?“, frage ich. „Das Problem beseitigen“, antwortet Sora. „Und was ist, wenn deine Mutter kommt? Oder Zach?“, will ich wissen. „Mama und Zach sind bei Mitsu und Co. Wir haben das ganze Haus für uns allein“, entgegnet er grinsend. „Dann mach den Ofen aus. Bis ich mit dir fertig bin, hab ich sonst ne schwarze Pizza“, erkläre ich und er tut was ich sage, ehe er wieder zu mir kommt und ich ihn in einen neuen Kuss verwickle. Soras POV „So könnte jeder Tag vergehen“, finde ich, als wir nach unserem Schäferstündchen, nach einer Dusche und nachdem Riku dann was gegessen hat, auf dem Sofa im Wohnzimmer liegen und kuscheln. Riku noch oben ohne. Ach, ist das genial. „Bin ich auch für“, stimmt er zu und streichelt durch meine Haare, als die Haustür sich öffnet. Ich richte mich auf, Riku tut es mir gleich. Das sind bestimmt Mama und Zach. Leider werde ich bitter enttäuscht, als… „Jemand zu Hause?“, ich Papas Stimme höre. „Hm, sind wohl alles ausgeflogen. Holen wir schnell die Sachen und dann machen wir, dass wir wieder wegkommen“ Die Gelegenheit ihn ein bisschen fertig zu machen, lasse ich mir aber jetzt nicht entgehen. Eigentlich hatte Mama mir verboten etwas gegen Papas Entscheidung zu sagen, weil ich gestern wirklich wütend war und am Liebsten sonst was mit ihm anstellen würde. „Sorry, ich muss dich enttäuschen. Ich bin leider da“, erkläre ich, als ich meinen Vater draußen im Flur treffe. „Ach, du bist bestimmt Sora. Ich bin Abby, die Freundin deines Vaters“, erklärt mir die Frau, die ich jetzt erst entdecke. Also bitte, was will die denn? Für so eine, hat er Mama verlassen? Abby ist so um die 25 und hat wasserstoffblonde Haare. Kurz beschrieben sie ist jung, dumm und blond. Obwohl man von der dritten Eigenschaft auf die zweite schließen kann. „Das ja nich dein Ernst. Für so ne Schnalle hast du Mama verlassen?“, beachte ich sie gar nicht und wende mich an meinen Vater. „Du müsstest ja genau wissen, was der Grund für die Trennung war“, erwidert er. „Pah, nur weil ich schwul bin, musst du Mama nich verlassen. Wir hatten immerhin eine Abmachung, bis du Zachs Freund geschlagen hast und danach nicht mehr mit uns geredet hast“, antworte ich. „Boah, Sora, lass den Alten doch und komm endlich wieder her“, höre ich dann Rikus Stimme und erschrecke mich doch ein bisschen. „Alter“ hab ich meinen Dad noch nie genannt. Einen Moment später zucke ich noch mehr zusammen, da Riku seine Arme von hinten um mich schlingt. „Ich hab dich vermisst“, erklärt er, wobei Papa nur einen giftigen Blick für ihn übrig hat. „Hallo, Riku, ich bin Abby, die Freundin von Soras Vater“, hält die blöde Kuh Riku jetzt auch noch ihre Hand hin. Ich kann gar nicht glauben, als Riku sie auch noch ergreifen will. „Spinnst du? Wegen der ist Mama jetzt traurig“, halte ich ihn zurück. „Und wegen der sind wir deinen Dad endlich los. Dazu is mir jedes Mittel recht“, erklärt Riku und schaut zu meinem Vater. Mir war ja klar, dass er ihn hasst, aber eigentlich wollte ich das hier alleine machen. „Pass mal auf, was du sagst, Schwuchtel“, erwidert mein Papa nun. „Hör du auf, meinen Freund zu beleidigen“, mische ich mich ein. Vielleicht war Riku nicht nett, aber beleidigt hat er ihn nicht. „Wer hat denn angefangen? Der da oder ich? Außerdem muss ich mich ja vor dir nicht rechtfertigen“, entgegnet er. „Oh doch, das wäre mal dringend nötig. Einfach abzuhauen, wenn Sora nicht da ist. Wirklich sehr männlich von Ihnen“, kann Riku wieder seine Klappe nicht halten, als die Haustür erneut aufgeht und Mama und Zach diesmal wirklich zurückkommen. „Papa, was machst du denn hier?“, fragt Zach sofort. „Nur meine restlichen Sachen abholen, aber interessieren braucht es dich eh nicht“, gibt Papa nur zurück und verschwindet dann mit Abby nach oben. Diesmal hat sich das dumme Ding wenigstens nicht vorstellen wollen. „Sora, hast du ihn provoziert?“, fragt Mama sofort. „Na ja…“, schaue ich verlegen zu Boden. Irgendwie ja schon. „Ich wars, Sora hat keine Schuld. Ich kann mich bei solchen Dingen einfach nicht zurück halten. Entschuldige, ich machs nicht mehr“, rettet Riku mich. Eigentlich hab ich ja angefangen und er hat einfach nur mitgemacht. „Wäre schön“, erwidert Mama nur, ehe sie an uns vorbei und ebenfalls nach oben läuft. „Ist was bei Mitsu passiert oder ist das nur wegen jetzt?“, will ich wissen. Eigentlich dachte ich, dass Mama besser drauf wäre, wenn sie wieder bei ihrer Familie war. „Nur wegen jetzt, aber lass sie. Ich glaube, wir haben alle so unsere Tricks wie wir damit fertig werden“, antwortet Zach. „Sagt mal, hat sich Papas Freundin euch vorgestellt?“ „Ja, sie heißt Abby“, entgegnet Riku sofort und ich könnte ihm eine runter hauen. Für mich heißt sie nur blöde Idiotin, die Mama fertig gemacht hat. „Und? Was meint ihr?“, fragt Zach. „Ist das dein Ernst?“, erkundige ich mich. Also bitte, er fragt doch nicht etwa wirklich nach dieser dummen Kuh. „Sie schien ganz in Ordnung zu sein, also regt euch nich so auf“, kann ich Rikus Antwort dann gar nicht verstehen. „Was denn? Eure Eltern haben sich getrennt. Neue Partner muss man dann halt akzeptieren“ „Werde ich aber nicht“, löse ich Riku von mir und gehe nach oben, wo ich mich in meinem Zimmer verschanze. Ich kann doch nicht ernsthaft diese Schnalle, als „Stiefmutter“ sehen. Das ist doch schrecklich. Was will die überhaupt mit Papa? Soll sie sich doch jemanden in ihrem Alter suchen. Seufzend lasse ich mich auf mein Bett fallen. Warum geht nur alles so drunter und drüber? Kann ich nicht mal ein schönes Leben haben? So ohne Probleme? Das würde ich mir wünschen. Kapitel 70: Trauriger Sora -------------------------- Kapitel 67: Trauriger Sora Soras POV „Sora, darf ich hoch kommen?“, höre ich Rikus Stimme, nachdem die Treppe runter gezogen wurde. „Hm“, murmele ich nur und Riku setzt sich zu mir. „Sorry, wenn ich so hart war“, entschuldigt er sich. „Du hast doch keine Schuld. Papa ist Schuld, weil er diese Frau schon mit hier her bringt. Muss das denn sein?“, will ich wissen. „Nein, eigentlich nicht, aber jetzt is es eben so. Warum… vielleicht kannst du ihr ja eine Chance geben. Nur als Vorschlag gesehen“, gibt er zurück. „Eine Chance? Warum sollte ich?“, erkundige ich mich. „Weil sie dir nichts getan hat und dass sich dein Vater für sie entschieden hat, dazu kann sie doch auch nichts“, erklärt Riku. „Ja, aber sieh mal. Wenn ich ihr eine Chance gebe, nützt es ihr doch auch nichts. Mein Vater hasst mich und ich hasse ihn. Wir werden eh so gut wie nie Kontakt haben“, antworte ich. Und selbst wenn er es will, für mich ist er gestorben. Ohne ihn bin ich tausendmal besser dran. „Na ja, im Moment schon, aber vielleicht brauchst du ihn irgendwann mal“, gibt Riku zurück und streichelt durch meine Haare. Ist es wirklich möglich, dass das mal passiert? Nein, wahrscheinlich in den nächsten 30 Jahren nicht. „Vielleicht, is aber ziemlich unwahrscheinlich“, antworte ich und krabbele in seine Arme. „Meinst du, wir können morgen wieder zu Axel und Roxas? Ich mag hier nicht sein“ „Was? Aber du bist hier zu Hause“, erklärt Riku erstaunt. „Im Moment empfinde ich nicht so. Es ist alles so drunter und drüber“, jammere ich. Ich fühle mich schrecklich. Papa ist weg. Mama ist traurig. Papa bringt seine neue Freundin mit. Zach will trotz allem noch Kontakt zu Papa und ich soll das alles so akzeptieren? Das kann ich nicht. „Hey, ich bin doch auch noch da und deine Mum kommt bestimmt bald wieder richtig auf die Beine. Sie ist doch noch echt hübsch und findet einen neuen Freund, der richtig nett zu dir ist und dich auch nicht ablehnt, nur weil du schwul bist“, erwidert Riku. „Meinst du?“, flüstere ich und klammere mich ganz fest an ihn. Seine Wärme tut mir so gut und seine Arme, die um meinen Körper geschlungen sind, geben mir ein tolles Gefühl der Geborgenheit. Viel besser, als es jeder andere könnte. „Ja, glaub mir. Das braucht alles nur seine Zeit bis es sich einspielt“, versichert Riku. „Ich hoffe es dauert nich so lange“, antworte ich und lege kurz meine Lippen auf seine. „Ich liebe dich“ „Ich dich auch“, bestätigt Riku und streicht mir die Ponysträhnen aus dem Gesicht. Doch einen Moment später sind schon wieder da. „Komm, wir kochen was für deine Mum. Das kann sie bestimmt gebrauchen“, schlägt Riku dann vor. „Einverstanden“, stimme ich zu und wir gehen nach unten. Anscheinend sind Papa und seine Freundin schon weg. Zum Glück. Noch länger hätte ich das nich ertragen. „Was kochen wir denn? Wir haben fast nichts mehr“, stelle ich fest, als ich den Kühlschrank aufmache. Keinerlei Fleisch, Gemüse oder anderes Essbares, nur Quark, Milch und Eier. „Na ja, wir können Cornflakes essen oder Pfannkuchen. Wenn ihr noch Mehl habt und dann könnten wir auch noch Früchtequark machen. Im Wohnzimmer waren doch vorhin Bananen und Äpfel“, fällt Riku ein. Mensch, der Mann lernt ja langsam echt was dazu. „Toller Einfall. Machst du den Quark? Dann mach ich die Pfannkuchen“, teile ich die Arbeit. „Mhm, einverstanden“, stimmt Riku zu und geht ins Wohnzimmer um das Obst zu holen. Ich fange unterdessen schon an und bald backt ein erster Pfannkuchen in der Pfanne, während mein Freund den Quark anrührt. „Hey, kocht ihr? Was gibt’s denn?“, will Zach wissen, als er schnüffelnd in die Küche kommt. „Pfannkuchen und Früchtequark. Holst du Mama auch noch“, bitte ich ihn und er nickt lächelnd, ehe er wieder geht. „Ich hoffe mal, deine Mum hatte nichts anderes geplant“, fällt Riku ein. „Quatsch, sie freut sich bestimmt, wenn wir ihr eine Aufgabe abgenommen haben“, gebe ich zurück und wir stellen die Sachen auf den Tisch. Mama und Zach kommen bald darauf in die Küche. Sie bedankt sich zwar, dass wir gekocht haben, aber das Essen an sich wird so verkrampft. Mama kommt mir so vor, als ob sie gar keine Lust zu nichts hätte. Sie braucht gar nicht zu fragen, ob wir den Abwasch übernehmen, ich mache es schon von mir aus. So kann sie sich zurückziehen. „War das bei der Trennung deiner Eltern auch so hart?“, will ich wissen, als wir nachts eng aneinander gekuschelt im Bett liegen. „Ehrlich gesagt, nein. Die Beiden haben sich eh schon ewig lange gestritten, dass sie sich trennen war für meine Schwester und mich schon lange klar. Bei deiner Familie war es ja schon ziemlich plötzlich. Ich hatte es auch nie gedacht. Deine Eltern wirkten so perfekt“, entgegnet er und ich seufze. „Ich weiß, was du meinst. Es ist alles so schwer zu verstehen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wird, wenn du weg bist“, antworte ich. „Wir telefonieren einfach jeden Tag und schreiben uns und besuchen kann ich dich doch auch kommen“, spielt er das ganze wieder runter. „Ja, von Japan nach Kanada is es auch gar nicht weit“, erwidere ich. „Na, klar, ein Katzensprung“, witzelt Riku und küsst mich auf die Wange. „Wir schaffen das schon. Wir sind doch beide, große Jungs“ „Und coole Jungs“, ergänze ich noch lächelnd. Irgendwie ist durch die simple Bemerkung meine Laune etwas besser. „Das mit Morgen geht übrigens klar. Ich hab Roxy vorhin mal angerufen“, teilt Riku mir dann auch noch mit. „Cool, vielleicht wird ja unser Film fertig“, freue ich mich schon. „Ich glaube, das is er schon. Roxas meinte irgendwas von, dass wir morgen mit ihrem Porno anfangen könnten“, erklärt Riku. Wow, das wäre ja genial. Dann können Roxas und ich bald unseren Plan in die Tat umsetzen. „Dann haben wir ganz schön was zu tun“, bemerke ich grinsend. „Ja, deshalb sollten wir jetzt auch schlafen“, ist Riku ganz brav, aber ich bin auch einverstanden. Ich brauche dringend Schlaf um den Tag richtig verarbeiten zu können. „Ich stimm dir voll zu“, erkläre ich, küsse ihn noch auf die Wange und schließe dann meine Augen. Innerhalt weniger Augenblicke schlafe ich auch schon. Kapitel 71: Abschiedsfeier bei Roxas ------------------------------------ Kapitel 68: Abschiedsfeier bei Roxas Soras POV Die nächsten Tage vergehen viel zu schnell. Da wir in der Schule nur Ausflüge machen geht schon diese Zeit wie im Flug vorbei, aber dann arbeiten wir auch nach der Schule immer noch an Roxas und Axels Filmchen. Heute ist Donnerstag. Riku wird morgen abreisen. Heute ist noch eine kleine Abschlussfeier in der Schule und wir werden bei Roxas und Axel übernachten, da wir unsere private Abschiedsfeier machen. Im Moment sind wir noch in der Schule. Wir haben bereits gegessen und im Augenblick reden alle miteinander. Alle, bis auf uns vier. Wir sind alle miteinander furchtbar traurig, sogar Riku und Axel können es heute nicht mehr zurück halten. „Ihr vier seht aus, als würde die Welt untergehen“, bemerkt Yuri grinsend. Schön, dass sich die anderen an unserem Leid auch noch erfreuen. „Geht sie auch. Morgen, wenn wir abreißen“, gibt Axel zurück und schaut Roxas total traurig entgegen. „Ihr tut mir so Leid“, ist wenigstens Maurice mitfühlend. „Danke“, murmele ich. Sogar ich, der eigentlich immer fröhlich ist und ohne Ende labert, kann heute einfach nicht anders. „Kommt schon, tut wenigstens so, als wärd ihr fröhlich“, fordert uns mein Bruder auf. Seufzend stochere ich in meinem Essen herum. „Wollen wir schon mal ins Klassenzimmer?“, fragt Riku und ich stimme zu. Dort wird meine Laune zwar auch nicht steigen, aber diese ganzen, blöden Sprüche gehen mir total auf die Nerven. „Ich will nich, dass du gehst“, klammere ich mich sofort an Riku, als wir beim Klassenraum ankommen. Natürlich ist er zugeschlossen. „Ich, auch nich, aber wenn ich nich bald nach Hause komme, kennt mich mein Onkel doch gar nich mehr“, erklärt Riku grinsend. „Oh Mann, wie kannst du jetzt noch grinsen?“, frage ich völlig verzweifelt. „Weil ich weiß, dass wir das schaffen werden. Unsere Beziehung hat so viel überlebt, da ist dieser Abschied nur ein kleiner Stein, den man uns in den Weg legt. Und jetzt, lächle doch mal für mich“, verlangt er und zwingt mich mit seinen Fingern zum Lächeln. „Ich will trotzdem, dass du hier bleibst“, kann er mich wirklich nicht aufmuntern. „Och, Sora, jetzt zieh bitte nich so ein Gesicht“, bittet er und ich ziehe eine Schnute. Wie soll ich denn anders gucken, wenn er morgen weggeht? „Siehst du, er is genauso wie ich“, bemerkt Axel plötzlich, nachdem er mit Roxas bei uns angekommen is. „Ihr beiden seid auch schrecklich. Wir sehen uns doch wieder und selbst wenn, wir hatten ne schöne Zeit. Wenn es nicht mehr sein sollte, sollte es eben nicht mehr sein“, sieht Roxas das furchtbar nüchtern. Von ihm hätte ich das am Wenigsten erwartet, dann eher von Axel oder Riku. Leider habe ich keine Gelegenheit mehr irgendwas darauf zu erwidern, da die anderen eintrudeln und die Klassenabschiedsfeier schließlich beginnt. Es is so schrecklich langweilig und trist und traurig. Genauso ist es zu Hause. Mama hat Rikus Lieblingsessen gemacht und dann haben wir uns Fotos angeguckt. „Kommt rein“, macht uns Roxas dann abends die Tür auf. „Geht schon mal hoch in mein Zimmer. Ich hol noch die Getränke“, erklärt er. „Ich helf dir“, schließe ich mich an und Riku geht hoch. „Und? Bist du schon ein bisschen aufgeregt?“, will Roxas wissen, als wir mit ein paar Colaflaschen und Gläsern die Treppe hoch laufen. „Schon. Ich hoff die beiden machen mit“, antworte ich. „Glaubst du wirklich, die lehnen so was ab?“, gibt er zurück. „Irgendwie nich, aber könnte ja sein“, entgegne ich noch, als wir ins Zimmer gehen. Riku und Axel haben es sich schon auf Roxas Bett gemütlich gemacht. Wir stellen die Getränke auf den Nachttisch, ehe wir uns zu ihnen setzen. „Sind deine Eltern eigentlich da?“, möchte Riku wissen. „Nein, die haben Sonntag 10. Hochzeitstag und sind grad in den zweiten Flitterwochen. Warum?“, fragt Roxas. „Na ja… ich dachte nur… die Filme sind bestimmt anregend und ob ich mich beherrschen kann, weiß ich nicht wirklich“, versichert er und ich werfe Roxas ein verschwörerisches Grinsen zu. „Ach, so, also da kann ich dich beruhigen. Lass einfach alles raus“, gibt Roxas grinsend zurück und zwinkert mir zu. Oh Mann, haben uns die zwei versaut gemacht, verdammt, ey. „Okay, auf deine Verantwortung“, erwidert Riku noch, ehe Roxas den Film startet. Zuerst ist es ja nur das Vorgeplänkel, das bisschen Story, was wir drin haben. Aber dann… die erste Sexszene… puhhh, ich muss schon sagen. Ich hätte nie gedacht, dass es so geil ist, uns beim Ficken zuzusehen. Ich meine, ich hab mir ja mit Roxas schön öfter nen Porno reingezogen, aber so toll, wie unserer war noch keiner. Vielleicht sollt ich mir das mal als zweites Standbein offen halten. „Wir sind schon geil, was?“, flüstert Riku in mein Ohr und knabbert dann am Ohrläppchen. Verdammt, dass kann er doch jetzt nich auch noch machen. Ich bin schon so fertig, aber aufhören kann ich auch nich. Ich drehe meinen Kopf zu ihm und keinen Moment später liegen unsere Lippen aufeinander. Immer wieder schnappen wir nach den Lippen des anderen, können nicht mehr voneinander lassen und schließlich lässt Riku auch noch seine Zunge wandern. Er dringt in meine Mundhöhle ein und keinen Moment später tobt ein Kampf der Superlative zwischen uns. Als wir uns wieder lösen, kann ich mich aber keinesfalls beruhigen. Schließlich läuft der Film immer noch und es is einfach nur furchtbar. Dann auch noch die Atmosphäre zwischen uns, eng aneinander gekuschelt im Bett. Schrecklich. Roxas und mein Plan war es, erst bis zum Ende zu warten, aber das kann ich so und so knicken. „Ich glaub, wir verlegen das ein bisschen vor“, erklärt mein bester Freund leise und küsst mich einfach. Er hat mich sofort im Griff, aber das war in meiner Verfassung auch keine große Kunst. Seine Zunge wandert über meine Lippen, ist schon bald in meiner Mundhöhle und spielt mit meiner Zunge. Ich lasse meine Hand in seinen Nacken wandern, drücke ihn noch näher an mich, während meine andere Hand unter sein Shirt wandert... „Welcher von euch Teufeln hat sich das ausgedacht?“, will Axel wissen, als er sich anscheinend wieder einigermaßen beruhigt hat. „Wir beide zusammen“, erklärt Roxas grinsend. Mann, der kann auch schon wieder reden? Wo nimmt er so ne Kondition her? „Wir haben euch gut erzogen“, findet Riku und küsst mich auf die Haare. „Ihh, wir sollten dringend duschen“, bemerkt er dann sofort und steht auf. Das kann er aber vergessen. Aus eigener Kraft werde ich mich heute nirgends mehr hinbewegen. „Trag mich“, fordere ich und strecke meine Arme aus. Er macht es tatsächlich, wow, is ja cool. „Kommt ihr auch mit?“, fragt er die anderen beiden. „Nee, geht ihr mal alleine“, entgegnet Axel und wir tun was er sagt. „Wo is das Bad, Sora?“, will Riku wissen, als wir auf dem Flur stehen. „Da hinten, wir nehmen das große, dann können wir baden“, erkläre ich. Ohh, da steht auch der Whirpool drin. Vielleicht sollten wir den auch gleich mal ausprobieren. Als wir dann im Bad sind, stellt Riku mich ab, aber ich kann echt nicht mehr und setze mich sofort auf den Badewannenrand. „Bist du so fertig?“, fragt Riku und ich nicke nur. Sogar Reden fällt schwer. „Dafür hast du aber lange durchgehalten“, findet er. „Tja, wir haben auch gut geübt“, erwidere ich unter größter Anstrengung. „Du bist so versaut geworden“, bemerkt Riku grinsend, während er Wasser einlässt und Badeschaum ins Wasser gibt. „Das konnte ich von dir ja sehr gut lernen“, entgegne ich grinsend. „Wo du Recht hast“, murmelt Riku nur, ehe wir uns ins Wasser setzen und ein wunderschönes Bad miteinander verbringen. Auch der restliche Abend wird einfach nur toll. Wir schauen uns noch einen „normalen“ Film an, ehe wir alle vier eng aneinander gekuschelt einschlafen. Kapitel 72: Der Tausch ---------------------- Kapitel 69: Der Tausch Soras POV Am nächsten Morgen könnte ich Roxys Wecker verfluchen. Das Ding is so laut und schrecklich, dass ich es am Liebsten gegen die Wand hauen würde. Aber Roxas ist genauso unerbittlich, als er uns aus dem Bett schmeißt. Aua, mein Hintern tut so was von weh. Wie kann Roxas so fit sein? Ihn haben wir doch alle drei genommen, aber er eilt schon im Zimmer rum und auch dann beim Frühstück is er total aktiv. Mann, ey, ich dreh noch durch. „Wann kommt deine Mama endlich? Den halt ich nich mehr lange aus“, bemerkt auch Riku genervt. Mama kommt und holt uns alle ab, da Riku und Axel ihr Gepäck haben, Roxas noch immer keinen Führerschein und ich nich fahren wollte. „Ich hoffe bald, sonst erschieß ich ihn“, erkläre ich, als es klingelt und Roxas sofort an der Tür ist. „Morgen Jungs, na wie war eure Feier?“, fragt Mama. „Bombastisch“, findet Riku. „Wenn das aus deinem Mund kommt, will ich lieber nich wissen, was es bedeutet“, erwidert Zach, der nach Mama in die Küche kommt. Riku grinst nur, ehe wir unser Frühstück beenden, uns fertig machen und Mama uns dann zur Schule fährt. Dort verabschiedet sie sich erstmal von Axel und Riku. Ich muss sagen, Riku scheint ihr echt ans Herz gewachsen zu sein. Es dauert ewig, bis sie beide endlich mal fertig sind. Auch von Zach verabschiedet sich Riku gleich, da er zum Unterricht muss. Das dauert fast noch länger als mit Mama. „Also, auf geht’s“, betreten wir den Schulhof, wo bereits viele Austauschschüler und ihre Partner sind. Shingo und Jake, Kairi und Naminé, Yuri und sein Partner, Maurice und sein Partner, Justine, Thomas, Claire und ihre Partner. Irgendwie ist es traurig zu sehen, dass sich doch alle miteinander angefreundet haben und das nun alles vorbei sein soll. Bis unsere Lehrer kommen, sprechen wir kein Wort miteinander. Riku hält mich nur die ganze Zeit im Arm, fest und sicher, als hätte er Angst, ich würde ihm weglaufen. Als würde ich das machen, ich bin noch immer fertig wegen gestern Abend und außerdem könnte ich mir gerade nichts Besseres vorstellen, als in seinen Armen zu liegen. „Guten Morgen“, kommen dann Mrs. James und ihr japanischer Kollege. Es kommt nur ganz vereinzelt ein „Morgen“ zurück und wenn dann nur total motzig. „Wie ihr ja wisst ist es heute das letzte Mal, dass wir in einer so großen Runde zusammen sind. Deshalb wollen wir euch noch verkünden, wer bei dem Quiz in Japan gewonnen hat und natürlich was die Glücklichen gewonnen haben“, spricht Mrs. James unbeirrt weiter. Das Quiz, stimmt ja, das gabs auch noch. Das hatte ich total vergessen. Die Zeit in Japan scheint ja eh schon ewig weit weg zu sein. Na ja, mal sehen, vielleicht waren wir ja ganz gut. „Also, unsere Gewinner sind Roxas, Sora, Axel und Riku“, kann ich es dann aber doch nich glauben, als sie unsere Namen sagt. Bitte, lass uns irgendwas Tolles gewinnen. Die anderen Schüler klatschen sogar. Hab ich irgendwas verpasst? Sogar Claire sehe ich applaudieren. Oh Mann, ist das gerade unwirklich. „Wollt ihr gar nicht wissen, was euer Preis ist? Im Moment schaut ihr mich an, wie begossene Pudel“, erklärt Mrs. James. „Doch… doch… was haben wir gewonnen?“, will Roxas dann wissen. „Roxas und Sora bekommen einen Schulplatz für nächstes Jahr in Japan und ihr beide ein Jahr hier“, verkündet der japanische Lehrer. Was? Das ist doch nicht ihr ernst. Das geht nicht, dann sind wir ja wieder getrennt. Ich wollte eigentlich so schnell wie möglich mit nach Japan. Die anderen klatschen zwar wieder, aber uns steht die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. „War wohl nix“, murmele ich. „Wissen Sie was, Mrs. James? Eigentlich könnte man das doch auch tauschen. Die vier halten es doch niemals im Leben ohne einander aus“, mischt Kairi sich dann ein. Anscheinend ist ihr aufgefallen, dass wir wohl alle auf was Besseres gehofft haben. „Tauschen? Wie wollt ihr denn tauschen?“, fragt Mrs. James. „Na, Sora geht nach Japan und Axel kommt hier her“, antwortet Claire sofort. Mann, ich muss echt was verpasst haben, aber ihre Idee steigert meine Laune grad erheblich. „Geht das, Mrs. James?“, kommt es sofort von uns Vieren. „Ich weiß es nicht. Man müsste es sicher erst mit den Direktoren der Schulen absprechen. Ich kann das jetzt nich so schnell sagen“, erklärt sie, doch dann passiert etwas, was ich nie im Leben erwartet hätte. „Also von meiner Seite gibt es da keine Bedenken“, erklärt der japanische Lehrer. „Er kann sehr gut mit dem Rektor“, flüstert Riku mir zu. „Wenn er sagt, es geht, dann geht es auch“ „Mrs. James können sie nicht mit dem Direktor reden? Jetzt?“, frage ich hoffnungsvoll. Japan hat schon zugestimmt und da sollte Kanada doch kein Problem sein. „Kann ich machen, aber macht euch keine zu großen Hoffnungen“, gibt sie nur zurück. „Machen Sie hier weiter?“, wendet sich sich an den japanischen Kollegen. Er nickt nur, ehe sie in die Schule geht. Oh mein Gott, falls es dich wirklich gibt, dann lass mich bitte ein einziges Mal Glück haben. „Wenn das klappt, bin ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt“, verkündet Riku, als der Bus schon da ist und wir das Gepäck verladen. „Stell dir das mal vor. Ein ganzes Jahr bei dir und dann danach bleibe ich eh in Japan. Das wird klasse“, bin ich obwohl es noch gar nicht sicher ist, schon guter Dinge und voll am Planen. „Freu dich mal nich zu früh. Der Direktor hat unsere Entwicklung nie gern gesehen“, muss Roxas wieder Miesepeter spielen. „Aber Mrs. James und die kann uns bestimmt gut verkaufen“, entgegne ich. „Und jetzt denk mal positiv“ „Genau, außerdem hätten wir doch sonst auch ne Möglichkeit gefunden wie wir uns trotzdem sehen können“, ist Riku sich sicher. Einen Moment später ruft uns der Lehrer noch mal zu sich. Mrs. James ist noch nicht wieder da, verdammt, ich hätte es so gerne noch gewusst, wenn wir hier zusammen sind. Der Lehrer spricht nun ein paar abschließende Worte, dass er den Schüleraustausch als Erfolg ansieht, dass wir eine gute Truppe waren und dass er sich schon auf den nächsten Besuch hier freut. Und dann… dann ist es soweit. Axel und Riku müssen in den Bus. Schlagartig ist alles da, was ich bis jetzt so erfolgreich zurückgehalten habe. Trauer, Verlustangst und einfach dieses Gefühl, dass einem das Herz rausgerissen wird. „Komm her“, zieht Riku mich sofort an sich und hält mich erstmal ewig im Arm. Ich genieße die Nähe, zum letzten Mal für viele, viele Wochen. Selbst wenn wir das Austauschjahr nicht wechseln dürfen, wir fliegen in den Sommerferien nach Japan, leider ist das erst in fünf Wochen. „Ich liebe dich, Riku und ich werde immer an dich denken. Ich schreib dir ganz oft ne Email, mindestens einmal am Tag und du musst immer wieder auf meine Homepage gucken und…“, fange ich an und schaue ihm fest in die Augen. Das wird ihm anscheinend irgendwann zu viel, denn er küsst mich einfach. Es ist traumhaft und gleichzeitig so herzzereißend. Tränen kullern über meine Wangen, vermischen sich mit denen von Riku und fließen schließlich in unseren Kuss mit ein. Riku lässt vorsichtig seine Zunge wandern, ganz anders, als wenn er’s grade nötig hat. Jetzt ist er furchtbar zärtlich und rücksichtsvoll. Ich lasse ihn ein und fordere ihn zum Spielen auf. Es bleibt ein kleines Spiel, aber es stellt mich grade vollkommen zufrieden. „Ich glaube, du musst gehen“, bemerke ich leise, als wir uns lösen und schon alle anderen im Bus sind. Sogar Axel und Roxas sind schon fertig. „Ciao, Sora“, flüstert er nur, küsst mich nochmals auf die Wange, nimmt dann seinen Rucksack und geht in den Bus. Rikus POV Leicht am Verzweifeln wische ich mir meine Tränen weg und setze mich zu Axel. Wie kann das denn sein? Ich und Heulen? Verdammt, wo ist mein Bad-Boy-Image? „Brauchst du ein Taschentuch?“, will Axel wissen. „Nein“, antworte ich nur und starre aus dem Fenster. Sora und Roxas stehen da und schauen zu uns. Beide furchtbar traurig und mit einem Blick, der die Polarkappen schmelzen würde. Gerade als der Busfahrer den Bus anlässt, kommt Mrs. James zu den Beiden. Jetzt wird sie ihnen verkünden, dass es nicht geht. Aber das war mir klar. Ich meine, wer lässt das schon freiwillig zu? Der Bus fährt an, als Sora irgendwas auf seinen Block kritzelt. Was soll das jetzt? Schneller Sora, sonst sind wir weg. Er hält den Block gerade noch rechtzeitig hoch, damit wir „Geht OK“ lesen können. WAS? Aber das heißt ja... „Also Riku, da leg dir schon mal nen Gleitcremevorrat an. Sora und du habt bestimmt nen unheimlichen Verschleiß“, bemerkt Shingo grinsend, aber ich stehe ihmmer noch auf dem Schlauch. Kommt Sora wirklich zu mir? Ein ganzes Jahr lang? Er geht mit mir in die Schule, er wohnt bei mir, wir sind immer noch zusammen? „Kneif mich bitte mal“, bitte ich Axel und er tut es. „Aua, du Idiot, nich so dolle“, beschwere ich mich. Der Arm is jetzt voll rot. „Dann kapier doch endlich. Sora kommt zu dir, Mann, freu dich“, erwidert Axel. „Mach ich doch… ja, ich freu mich… oh mein Gott, Sora kommt echt zu mir…“, bin ich zwar immer noch perplex, aber so langsam realisiert sich das Ganze in meinem Kopf. Sora und ich werden zusammen sein, in Japan, für ein ganzes Jahr und wahrscheinlich noch länger, wenn er dort studieren will. Er bleibt bei mir, vielleicht sogar für immer. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)