Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 9: Kendo ---------------- Kapitel 9: Kendo „Schon okay.“ gibt er kühl zurück, setzt sich wieder an den Platz mit den Paddeln zurück und lenkt unser Boot wieder auf den See, anscheinend zurück zum Anlegeplatz. Ich möchte noch nicht weg von hier, ich möchte auch nicht, dass Riku mich so ablehnend ansieht. Ohne auch nur ein Wort mit mir zu wechseln, paddelt Riku zurück zum Anlegeplatz. Er hilft mir noch nicht mal beim Aussteigen, erst als ich fast ins Wasser falle, hält er mich fest und zieht mich zu ihm hoch auf den Steg. Doch wenn ich dachte, dass er jetzt wieder normal zu mir ist, hab ich mich wohl gründlich geschnitten. Er läuft einfach weiter, ich weiß nicht wohin, aber er achtet nicht auf meine Worte, dass er mal warten soll und auch als ich ihn am Arm fest halte schüttelt er meine Hand einfach ab, ohne mich Anzusehen. Ich will ihn schon aufgeben und einfach weiterlaufen lassen, bis wir bei der Brücke ankommen unter der er mir seine Liebe gestanden hat. Hier hält er endlich an und setzt sich und lässt seine Füße zwischen dem Geländer herunterbaumeln. Ich weiß echt nicht was ich jetzt machen soll. Ich hätte doch nie gedacht, dass ihn das so mitnimmt, aber was soll ich auch sagen, wenn ich mir überhaupt noch nicht über meine Gefühle klar bin. Ich kann nicht einfach sagen, „ich liebe dich auch“ und mit ihm dann eine Beziehung beginnen und dann vielleicht herausfinden, dass ich ihn überhaupt nicht liebe. Schließlich ringe ich mich irgendwie dazu durch, Riku zu trösten, trete langsam hinter ihn und knie mich auf den Boden. „Riku...ich...“ fange ich zögernd an und lege meine Hand auf seine Schulter. „Es tut mir Leid. Wirklich, aber ich brauche noch Zeit.“ erkläre ich langsam, aber bestimmt. Doch Riku reicht das anscheinend nicht, er bleibt immer noch stumm. „Ich meine...“ will ich wieder anfangen, als Riku mir ins Wort fällt. „Zeit? Brauchst du wirklich Zeit? Gib es doch zu. Ich gefalle dir nicht. Ich habe die kaputteste Familie, die es gibt, wenn man das überhaupt noch so nennen kann. Dann hab ich ein Tattoo, wo ich überhaupt nicht weiß wo es herkommt. Ich rauche, ich mache die Lehrer nieder, zu den Mitschülern bin ich auch nicht besonders nett und dich selbst sogar hab ich anfangs wie Abschaum behandelt.“ hält er sich plötzlich selbst für den Auslöser meiner Zweifel. Doch so ist das nicht, ganz und gar nicht. Es ist einfach so schwer zu akzeptieren, dass er ein Junge ist. Ich meine sein Umfeld und sein Äußeres stören mich doch überhaupt nicht. „Riku, das is es nicht.“ versichere ich ihm. „Es is schwer, zu verstehen, dass meine erste Beziehung überhaupt mit einem Jungen sein soll.“ „Das ist es?? Nur weil ich ein Junge bin?? Sora, wir leben nicht mehr im Mittelalter. Schwul sein, is was ganz normales heutzutage.“ fährt Riku mich an und schaut mir zum ersten Mal wieder in die Augen. Ich kann kaum glauben, als ich dort eine Träne schimmern sehe. Er weint?? Weil ich seine Liebe noch nicht erwidern kann?? Oh my goodness, jetzt bin ich noch überrumpelter als vorher. „Das...ich weiß...aber versteh doch. Ich dachte immer ich mag Mädchen und jetzt komm ich durch ein Austauschprogramm zufällig nach Japan und lerne einen Jungen kennen, der mir total gut gefällt. Ich weiß einfach nicht was ich davon halten soll.“ erkläre ich ihm ehrlich. Wieder verstummt Riku vollkommen, schaut mich nur immer weiter an. „Wir sollten dann mal zurückgehen.“ kommt es schließlich leise von ihm und er steht auf. Jetzt bin ich noch verwirrter. Kann er nich wenigstens etwas zu meiner Erklärung sagen? „Riku, warte, bitte.“ rufe ich ihm nach, als er schon fast am Ende der Brücke ist. „Was ist jetzt zwischen uns?“ ringe ich mich zu der Frage durch, die mir schon die ganze Zeit auf der Seele brennt. „Ich akzeptiere, dass du Zeit brauchst. Wenn´s dir nichts ausmacht, dann bleibt unser Verhältnis wie bisher. Wir sind Freunde, gute Freunde und nichts weiter.“ entgegnet er. Über diese Aussage bin ich so froh. Ich dachte schon er behandelt mich jetzt irgendwie anders. Aber wenn er es so sagt, dann bin ich zufrieden. „Danke.“ flüstere ich leise, kaum hörbar. So wie Riku reagiert, hat er es anscheinend auch nicht gehört. „Kommst du?“ fragt er ganz normal und sieht zu mir zurück. „Klar.“ antworte ich nur und wir laufen zum Eingang des Parks zurück. Dort treffen wir dann auch Axel und Roxas wieder, nachdem Roxas mich heute früh gebeten hatte, mit Axel alleine den Tag zu verbringen. „Na ihr zwei, wie geht´s?“ will Axel wissen. Wir werfen uns erst einen merkwürdigen Blick zu, ehe Riku antwortet: „Very well.“ Na toll, sogar jetzt denkt er daran, dass Roxas uns nicht versteht. „How was your day?“ fragt Roxas dann mit einem Grinsen, dass ich bei ihm noch nie gesehen habe. Axel und er scheinen heute echt über eine Schwelle getreten zu sein, von der ich noch meilenweit entfernt bin. „Ehhh, good and ... interesting.“ entgegne ich und versuche zu lächeln. „And do you go out with us tonight?“ erkundigt sich Roxas weiter. Ich hab keinen Plan was ich jetzt sagen soll, ich weiß doch nicht, ob Riku nach dem Tag überhaupt noch will. „Yes, we do. Sora and I want to dance.“ erzählt Riku etwas, von dem ich überhaupt nichts weiß. „That´s only your wish.“ werfe ich ein. „We will see, little Sora.“ gibt Riku zurück und streichelt über meine Wange, die sofort warm wird. Doch mich irritiert das Ganze zunehmend, wieso ist Riku jetzt wieder so anders?? Muss er vor Axel, den großen Macker, der keine Gefühle hat, markieren? Kennt Axel ihn denn wirklich nur so?? Oder hilft es Riku einfach über das Vergangene hinweg zu kommen? Meine Gedanken werden jäh unterbrochen, als wir uns auf den Heimweg machen. Zu Hause kann ich Riku dazu überreden, dass wir eine Pizza bestellen und keine von diesen Pappdingern aus dem Tiefkühlfach essen. „Ach sieh an. Geld.“ bemerkt Riku plötzlich, als er den Küchenschrank öffnet um zwei Teller raus zunehmen. „Von deiner Mum?“ frage ich, aber das war wohl eh überflüssig. „Ja und ein Zettel is auch noch da.“ antwortet Riku. „Wir sehen uns in einer Woche. Das Geld muss für die ganze nächste Woche reichen.“ liest er vor. Wow, wie liebevoll geschrieben. Mir dreht sich grad der Magen um, wenn ich denke wie abweisend Riku´s Mutter mit ihm umgeht. „Na ja, genug is es ja. Wird schon für die nächste Woche reichen.“ ist Riku´s einziger Kommentar zu dem Ganzen. Ob er sich wirklich keinerlei Gedanken um seine Mum macht? Ich meine, sie können doch nicht schon immer so ein Verhältnis gehabt haben und selbst wenn es so wäre, wieso ist dann nicht er mit ins Ausland gegangen, sondern seine Schwester? „Kann ich dich was fragen?“ will ich wissen. „Ja, ob ich dir antworte, ist die nächste Frage.“ entgegnet er, während er die Teller auf den Tisch stellt und Besteck dazu legt. „Wieso bist du nicht mit deinem Vater im Ausland, wenn du dich doch so gar nicht mit deiner Mutter verstehst?“ frage ich, woraufhin sich ein trauriger Ausdruck auf Riku´s Gesicht legt. „Hast du Geschwister?“ flüstert er und schaut mich an. Ich nicke nur, bin viel zu gebannt von dem Riku, der sich mir da grade öffnet. Jetzt sieht er so zerbrechlich aus, nie würde ich denken, dass er in Wirklichkeit, so ein Unruhestifter ist. „Liebst du sie?“ erkundigt er sich weiter. „Ja, Zach nervt zwar manchmal, aber ich mag ihn.“ erkläre ich. „Ich liebe meine Schwester auch, mehr als alles andere.“ stimmt er meiner Aussage zu. „Damals als sich unsere Eltern getrennt haben, da hatten wir die freie Wahl zu wem wir gehen wollten. Jedoch mussten wir uns für einen von ihnen entscheiden. Ich war sofort für Papa, aber Kasami, meine Schwester, sie wollte zwar nicht unbedingt zu Papa, aber sie wollte schon immer fremde Länder sehen und was erleben. Das war natürlich bei uns zu Hause nicht möglich. Was willst du auch in so einer Gegend wie der unseren erleben? Sie hat dass aber nie gesagt, doch ich habe ihr an der Nasenspitze angesehen, dass sie keinesfalls in Japan bleiben will. Deshalb bin ich hier geblieben, um meiner Schwester ihren innigsten Wunsch zu erfüllen. Ich weiß noch wie sie mir um den Hals gefallen ist und mich fast zu Tode gedrückt hat.“ erzählt mir Riku nun alles. Aber das is doch toll, Riku als Bruder zu haben, wäre auch super. „Das war echt nett von dir.“ lobe ich ihn, als es klingelt. „Sicher der Pizzabote, ich gehe.“ gibt Riku zurück, ehe er sich Geld nimmt und zur Tür geht. Ein paar Minuten später essen wir genüsslich unsere Pizza. Riku wird beim Essen diesmal sehr aufgeschlossen, erzählt mir total viel über seine Schwester und seinen Vater. Ich höre ihm gerne zu, ich glaube es ist das erste Mal überhaupt, dass er jemandem so was berichtet. „Ich hab dann noch Kendo, willst du hierbleiben oder mitzuschauen?“ fragt Riku, als wir gegessen und gespült haben. „Kendo?? Ist das, dass mit diesen Holzschwertern?“ will ich wissen. Kampfsportarten waren noch nie meine Welt, aber durch meine Mutter weiß ich einiges über die japanischen Kampfkünste. „Genau, also was willst du machen?“ gibt Riku zurück. „Natürlich komm ich mit.“ antworte ich. Riku wiedermal in einer anderen Rolle zu sehen, wird sicher interessant. „Dann zieh ich mich nur kurz um.“ verabschiedet er sich dann, bevor er einige Momente später wiederkommt, mit Freizeitklamotten und nicht seiner Hassuniform, dazu noch eine Sporttasche. „Was is da drin?“ will ich wissen und deute auf die Tasche. „Na die Rüstung und das Schwert.“ entgegnet Riku lächelnd. „Jetzt komm, sonst bin ich zu spät.“ fügt er hinzu, ehe wir die Wohnung verlassen und zu Riku´s Schule laufen, da das Kendo anscheinend in der Sporthalle stattfindet. „Dann ist dein Team, das Schulteam?“ will ich wissen. „Ja und bevor du es selbst siehst. Shingo ist auch im Team, also wirst du wahrscheinlich auf Jake treffen.“ erzählt mir Riku sorgenvoll. Hmmm, na ja, vor ein paar Tagen hätte es mich noch furchtbar nervös gemacht meinen ärgsten Feind zu treffen, aber seit ich ihm diesen Schlag versetzt habe, fühle ich keinerlei Bedrohung wenn ich ihn sehe. „Is nich schlimm. Ich kann mich doch wehren.“ erkläre ich lächelnd, als wir bei der Sporthalle ankommen. Riku zeigt mir zunächst die Tribünen, von wo ich zuschauen kann, dann verschwindet er in der Umkleide um sich umzuziehen. Ich suche mir einen guten Platz, ehe ich mich etwas langweile. Jedoch nach ein paar Minuten öffnet sich die Hallentür und Jake kommt herein. Riku hatte also Recht und ich treffe ihn echt wieder. „Hey, how are you?“ begrüße ich ihn grinsend, als er sich eine Reihe unter mich setzt. Ihn so zu necken hätte ich mich auch nie getraut. „Shut up.“ gibt er nur zurück und schaut mich nicht an. „No, how is Shingo? Do you sleep with him?“ bin ich neugierig. Davon abgesehen, dass sie beide solche Arschlöcher sind, bin ich doch überzeugt, dass sie ihre Finger nicht voneinander lassen konnten. „What?? What do you say?“ fragt Jake und dreht sich zu mir um. „You two have sex, or not?“ will ich wissen, als ich von Jake einen echt komischen Gesichtsausdruck bekomme. „You never used this word, when we were home in Canada.“ bemerkt er, woraufhin ich nur grinsen kann. „Well, what happens in Japan, stays in Japan.“ erkläre ich. „Really? But your friend will visit you in summer.“ entgegnet er, wobei meine Wangen warm werden. Er denkt also echt, Riku und ich wären zusammen. Na gut, so oft wie wir uns schon in der Öffentlichkeit geküsst haben, ist das kein Wunder. Aber er hat ja Recht, wenn ich wirklich mit Riku zusammen komme, wie erkläre ich dass Mum und Dad wenn ich wieder zu Hause bin oder was machen wir wenn der Schüleraustausch vorbei ist. Sehen wir uns dann nie wieder?? Aber das will ich nicht, ich will doch mit ihm zusammen sein. Ich muss unbedingt mit ihm reden. „I...“ fange ich an, als ich merke, dass mir eine Träne über die Wange läuft. „Don´t worry, Sora. There is always a way.“ höre ich Jake sagen, bevor er mir die Träne wegwischt. Was wird das grade?? Wird Jake etwa nett?? Doch meine Gedanken werden plötzlich unterbrochen, als Riku neben mir steht und Jake wegschubst. „I must say it again. Keep your dirty fingers off Sora.“ herrscht er Jake an und bedenkt ihn mit einem wütendem Blick. Doch ich bin diesmal nicht auf Riku´s Seite, Jake hat mir schließlich nichts getan. Diesmal war es freundlich gemeint, hoffe ich jedenfalls. „Is schon gut Riku, Jake hat mir nichts getan.“ teile ich auch ihm mit. Riku´s POV „Is schon gut Riku, Jake hat mir nichts getan.“ meldet sich Sora zu Wort. Doch ich verstehe kaum den Sinn, der darin liegt. Jake, der Sora immer nur geärgert und verspottet hat, soll ihm auf einmal nichts getan haben?? Das ist doch purer Unsinn. „Ach ja?? Wieso war dann seine Hand an deiner Wange?“ will ich wissen. „Ich...ich hab geweint. Bitte, lass es mich später erklären.“ bettelt Sora förmlich, doch ich bin wirklich nicht geneigt, darauf ein zu gehen. Meine Liebe zu ihm kann er nicht akzeptieren, aber von seinem ärgsten Feind lässt er sich streicheln. „Auf die Erklärung pfeif ich.“ gebe ich nur zurück, ehe ich wieder nach unten gehe und unser Training beginnt. Wie es der Zufall so will steckt mich dieser dumme Trainer auch noch zu Shingo als wir gegeneinander kämpfen müssen. „Na, dein kleiner Freund scheint sich prächtig mit Jake unterhalten zu haben.“ neckt er mich kaum, dass wir angefangen haben. „Was geht dich das an?“ will ich nur wissen, ehe ich hart mit meinem Holzschwert auf seines schlage. „Is mir nur aufgefallen. Dem Kleinen würde man gar nicht zu trauen, dass er auf so nen Typen wie Jake steht.“ erwidert Shingo gehässig und schlägt ebenso hart zurück. „Weil es ja auch nicht stimmt.“ entgegne ich wütend und versuche noch fester zu zuschlagen, was Shingo ins Straucheln kommen lässt. „Ach ja? Sieh sie dir doch mal an. Wie sie da oben sitzen, reden und zusammen lachen.“ macht er mich auf Sora aufmerksam. Er lacht wirklich und zwar ganz schön ausgelassen. Doch meine Unachtsamkeit gibt Shingo die Möglichkeit mich auf den Boden zu werfen. „Wahrscheinlich lachen sie dich grade aus. Wie jämmerlich du da unten aussiehst.“ reizt er mich weiter. „Jämmerlich? Du hast wohl noch nie in den Spiegel geguckt.“ bin ich nun auf 180, stehe auf und stoße Shingo zu Boden. „Wohl eher du. Sonst würde dir nämlich auffallen, dass du so hässlich bist, dass dich kein andere will, außer dein Ghetto-Kid Axel. Aber so wie es aussieht braucht er dich auch nicht mehr.“ gibt er zurück, ehe ich ihm den Helm vom Kopf ziehe und auf sein Gesicht einschlage. „Ich...bin...nicht...alleine...klar!!“ schreie ich ihm entgegen, während er für jedes meiner Worte einen Schlag kassiert. „Das seh ich anders. Wen hast du denn? Deine Mum?? Die treibt´s doch nur mit dem McDonalds-Heini.“ erwidert er und bietet soviel Kraft auf um mich von ihm herunter zu stoßen, wobei ich meinen Helm verliere und sich über mich zu knien. „Du bist so fürchterlich alleine. Keiner mag dich, alle hassen sie dich.“ erklärt Shingo, ehe er anfängt mich zu schlagen. Doch ich wehre mich nicht. „Keiner mag dich, alle hassen sie dich.“ dieser Satz hallt immer wider in meinem Kopf. Ist das wahr?? Ist Papa deswegen weggegangen und ist Mum deshalb immer so abweisend zu mir?? Ist es bei Sora etwa genauso?? Hasst er mich?? „Shingo, was zum Teufel nochmal soll das?“ höre ich den Trainer sagen, als er Shingo von mir herunter gezogen hat. „Das war dringend nötig.“ gibt er zurück, als ich eine Hand an meiner Wange spüre. Sora´s wunderbare, blaue Augen funkeln mir so freundlich entgegnen. „Wenn du so denkst war´s das. Du fliegst aus dem Team.“ reagiert der Trainer sofort auf Shingo´s Antwort. Doch das alles bekomme ich nur am Rande mit, viel zu schön, ist Sora´s Behandlung. Wie er da so sanft über meine Wange streichelt. „Riku, geht es?“ will er wissen. „Ja, so was bin ich schon gewohnt.“ flüstere ich zurück. „Alles in Ordnung mit dir? Riku, brauchst du einen Arzt?“ ist der Trainer nun bei uns. „Nein, alles okay. Ein Pflaster und ich bin wieder fit.“ lehne ich ab und stehe widerwillig auf, löse mich dabei von Sora´s Hand. „Aber wäre vielleicht besser, wenn ich das Training heute vorerst beenden kann.“ „Natürlich, geh ruhig und ruh dich aus.“ gibt er mir die Erlaubnis und ich verlasse mit Sora die Halle. „Ist wirklich alles okay?“ will sich Sora nochmal vergewissern, als wir bei der Umkleide ankommen. Ich nicke nur, Shingo´s Worte schwirren mir nämlich immer noch im Kopf herum. Ob Sora mich wirklich hasst? Gerade als wir in die Umkleide wollen, kommt uns ein wütender Shingo entgegen. Dass er aus dem Team fliegt war wohl nicht sein Anliegen. Ein Blick der hätte töten können, wird uns noch zugeworfen, ehe er einen Abflug macht. Schließlich sind wir in den Kabinen, ich muss erstmal diese Rüstung loswerden, sitze schließlich nur noch mit Hosen vor Sora, auf dessen Gesicht sofort ein roter Schimmer zu sehen ist. „Ich verarzte dich.“ sagt er leise, nimmt sich den Verbandskasten aus einem Schrank und setzt sich damit neben mich. Zaghafte Berührungen drehen meinen Kopf so wie Sora ihn haben will, wie ein Blitz durchzucken mich diese zuckersüßen Streicheleinheiten. „Was...warum hat er dich überhaupt geschlagen?“ will Sora wissen, als er meine Wunde mit einem Pflaster versorgt hat. Na toll, diese Frage musste wohl oder übel kommen. Was soll ich denn jetzt sagen? Vielleicht sollte ich ehrlich sein und wenn Sora mir sagt, dass er mich hasst dann hab ich wenigstens Gewissheit und muss nicht länger warten. „Er hat gesagt, du hasst mich.“ erkläre ich mutig, woraufhin ich von Sora einen belustigten Laut höre. „Und du hast es geglaubt? Riku, dass war ganz schön dumm von dir. Ich mag dich, weißt du doch.“ gibt er lächelnd zurück. „Wirklich?? Dann lässt du mich auch nie alleine, oder?“ will ich aufgeregt wissen. Ich weiß, ich muss mich grade anhören wie ein kleiner Junge, aber ich könnte es nie ertragen alleine zu sein. „Riku,...du...du weißt doch selbst, dass das kaum möglich ist. Nach...dem...dem Schüleraustausch, werden wir uns kaum sehen können.“ resigniert Sora. Ich weiß, es stimmt und ich war mir dessen bewusst und doch fällt es mir so schwer es zu akzeptieren. Ich soll Sora nie wieder sehen? Das geht doch nicht, er ist der Erste in den ich ernsthaft verliebt bin. Er soll niemals gehen. „Aber bis dahin, sollten wir die Zeit voll auskosten.“ fügt Sora noch hinzu, ehe ich seine Lippen auf meinen spüre. Ein eiskalter Schauer durchzieht mich, wie kann er mich so erschrecken? Aber es ist wunderbar, einfach nur herrlich. Diese sanften Lippen zu fühlen, sie sind so weich wie Watte und trotzdem gehen sie so bestimmt mit mir um, necken mich immer mehr, bis ich mich schließlich nicht mehr zurückhalten kann und über sie lecke. Ich will ihn endlich so küssen, ich will endlich in ihm sein, wenigstens mit der Zunge. Einen Moment dauert es noch, aber Sora lässt mich tatsächlich ein, lässt mich über alles in seinem Mund lecken und schließlich seine Zunge suchen, die ich in ein kleines Spiel verwickele. Sora rutscht immer näher zu mir, setzt sich schließlich, während des Kusses auf meinen Schoß und drückt mich im Nacken noch näher an sich. Meine Hände jedoch liegen auf Sora´s Hüften, kreisen immer wieder, wandern ein Stück höher und wieder nach unten. Es dauert ewig bis wir uns wieder voneinander lösen, schließlich ist es soweit, Sora sitzt immer noch auf meinen Beinen sieht mich mit seinen großen Augen an. „I...love...you.“ flüstert er stockend. Wie bitte?? Was hab ich da gerade gehört?? Ich liebe dich?? Ich werde verrückt, er hat es tatsächlich gesagt. „Oh my fucking god. I love you too.“ freue ich mich überschwänglich und sogar auf Englisch, ehe ich Sora in die Luft hebe und mich wie wild im Kreis drehe. „Riiiiikkkkuuuuuuu, mir is schwindelig.“ beschwert sich Sora mit leiernder Stimme. „Tut mir Leid.“ entgegne ich, als ich wieder anhalte und merke, dass mir auch so schwindelig ist, dass ich zu Boden falle. Ich muss erstmal nach Luft schnappen, so sehr habe ich mich noch nie über etwas gefreut. Sora liebt mich, er liebt mich wirklich. Ich kann es nicht fassen. „Alles in Ordnung?“ will Sora wissen und beugt sich über mich. „OH JAAAH.“ entgegne ich, ehe ich Sora einen kleinen Kuss stehle, der sofort wieder die Röte auf seine Wangen treibt. „Und jetzt gehen wir nach Hause und machen uns fertig. Nach so einer Nachricht muss ich ordentlich einen drauf machen.“ erkläre ich, stehe auf und ziehe mir meine anderen Klamotten an, wobei Sora´s Augen förmlich auf mir kleben. Den Heimweg legen wir diesmal Händchen haltend zurück, wobei ich Sora immer wieder kleine Küsse stehle. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)