Familienstolz? von EsistJuli (Das Leben war so perfekt geplant... Pansy/Theodor Nott, Pansy/George Weasley) ================================================================================ Kapitel 4: Dunkle Tage ---------------------- Sie eilte durch die Winkelgasse. Theodore hatte ihr erlaubt, sich ein wenig umzusehen und Sachen für das Kind zu besorgen. Darauf hatte er nämlich keine Lust und sowas war ja ohnehin Frauensache. Pansy genoss die Freiheit. Es war ein sonniger Tag. Der Wind wehte ihr um die Nase und die ganze Winkelgasse pulsierte vor Geschäftigkeit. Warum hetzte sie eigentlich so? Theodore war doch im Ausland. Sie hatte den ganzen Tag Zeit. Keiner würde sie heute kontrollieren. So setzte sie sich ins Einscafé und genehmigte sich einen riesen Eisbecher. Schließlich war sie schwanger. Wenn nicht jetzt, wann dann? Nachdem sie alle Einkäufe getätigt hatte, schlenderte sie wieder Richtung Ausgang. Dabei kam sie an „Weasleys zauberhafte Zauberscherze“ vorbei. Unsicher blieb sie stehen. Sie betrachtete die vielen Kinder vor dem Schaufenster, allesamt hatten leuchtende Augen. Jedes Kind liebte diesen Laden! Unsicher sah sich um. Theodore würde es gar nicht gut heißen, wenn sie hier etwas kaufte. Er war sehr nachtragend und hatte den Vorfall mit George, mochte er noch so unbedeutend sein, nicht vergessen. Andererseits... Es war ihr Sohn. Niemand wusste, dass sie hier war und einkaufte. Und wenn Theodore sie fragte, würde sie sagen, dass Draco ihr die Sachen geschickt hatte. Denn ihn würde er nicht fragen, ob die Geschichte stimmte, er würde jeden Kontakt vermeiden. Und doch würde er die Geschenke nicht ablehnen können, da Draco ein sehr hohes Ansehen inne hatte. Klar, nach dem Krieg gab es viel Kritik an seiner Person. Doch er wäre kein Malfoy, hätte er sich nicht hochgearbeitet. Sie sah sich trotzdem noch einmal unsicher um. Niemand schien sie zu beachten. Schließlich öffnete sie die Tür und trat in den Laden. Es war, als würde sie das Tor in eine andere Welt öffnen. Und sie konnte nicht anders, als zu grinsen. Schon bald war jeder Zweifel von ihr abgefallen und sie stöberte nach Herzenslust in allen Regalen. „Parkinson? Du in meinem Laden?“ Entsetzt drehte sie sich um. Naja, was hatte sie sich auch gedacht? Es war schließlich SEIN Laden. Trotzdem war sie sprachlos, als George sie ansprach. Dieser hatte seinen Blick aber schon auf ihren Bauch gerichtet und schien verstimmt. „Achso. Da bin ich aber froh, dass mein Spielzeug gut genug für reinblütige Bälger sind!“ „Ähm. Ich heiße übrigens Nott, nicht mehr Parkinson!“ Jetzt grinste er schelmisch. „Pansy, Pansy... Für mich wirst du immer Parkinson bleiben. Tut mir Leid, aber so ist es!“, erklärte er sich. Sie ließ sich zu einem Lächeln herab. Ihren Mädchennamen zu hören, machte sie glücklich. Erinnerte sie an bessere Zeiten. An Zeiten, in denen sie glücklich war. In denen alles so einfach war. In denen sie an eine tolle Zukunft dachte. Just in diesem Moment vernahm sie eine Regung in ihrem Bauch. Erschrocken hielt sie inne. „Was ist?“, George sah sie besorgt an. Sie lächelte wieder. „Ich glaube, er hat mich getreten.“ „Es wird ein Junge?“ George sah verstimmt aus. „Ich hoffe es!“, antwortete sie. Und plötzlich, ganz ohne weiter darüber nachzudenken, griff sie seine Hand und drückte sie auf den Bauch. „Fühlst du es?“ George sah sie merkwürdig an, sagte „Ja“ und zog seine Hand so schnell zurück, als hätte er sich verbrannt. „Na dann... sieh dich nur um. Geht alles aufs Haus. Herzlichen Glückwunsch zum Kind.“ Er wendete sich ab. Pansy stöberte noch etwas, ehe sie den Laden verließ und glücklich heimkehrte. ~~~~~~~~*~~~~~~~ Pansy stand grade im Kinderzimmer und sortierte die Sachen ein, als sie von unten Lärm vernahm. Konnte es sein? „Theodore, Schatz, was tust du denn schon hier? Ich dachte, du kommst erst morgen?“ Sie bemerkte, dass er sie wütend anstarrte. „Als ich davon hörte, bin ich sofort zurück gekommen! Woher hast du den ganzen Kram da, Pansy?“ „Ich... den hat Malfoy uns geschickt, nett, nicht wahr?“ Sie lächelte ihn, wie sie glaubte, beruhigend an. „LÜG MICH NICHT AN!“, brüllte er los. Verschreckt schaute sie zu ihm. „Schatz, ich...“ „ICH HAB DIR GESAGT, DASS WIR KEIN KONTAKT ZU DIESEM UNGEZIEFER HABEN WERDEN. HAB ICH MICH NICHT DEUTLICH AUSGEDRÜCKT? WIESO BEFOLGST DU MEINE REGELN NICHT???“ „Aber Schatz... Kinder lieben ihr Spielzeug, es hatte nichts mit IHM zu tun. Ich hab nichtmal mit ihm geredet!“ Tränen stiegen ihr in die Augen. „LÜG MICH NICHT AN!“, schrie er ihr entgegen und schleuderte einen Papierfetzen in ihre Richtung. Sie hob es auf und betrachtete es. Es war ein Bild. Ein Bild von ihr in dem Laden, George ihr Gegenüber. Sie lächelte ihn an, nahm seine Hand und legte sie auf ihren Bauch. „Schatz... Ich hab ihn zum ersten Mal gespürt. Ich wollte es nur jemandem mitteilen. Es ist nicht so, wie du denkst. Bitte, glaub mir.“ Jetzt rannen ihr die Tränen nur so über die Wange. Sie schluchzte. Doch Theodore schien wie von Sinnen. „Woher, ich frage dich, WOHER SOLL ICH WISSEN, DASS ES MEIN KIND IST?? JEDER, JEDER HAT DICH GESEHEN. JEDER WIRD REDEN!“ Er kam auf sie zu und schüttelte sie, schrie sie an. Sein Blick war wahnsinnig. Sie weinte immer lauter, flehte ihn an, von ihr abzulassen. „Bitte, Theodore. Es ist dein Kind, es ist deins! Ich hatte nichts mit ihm. Ich schwöre es!“ Ein Schmerz durchzuckte ihr linkes Ohr. Er hatte sie geschlagen. Doch er ließ von ihr ab. Wirkte plötzlich ganz ruhig. „Pansy. So etwas kann ich mir nicht leisten. Dieses Kind muss weg. Es darf keinen Zweifel geben. Ja.. ich werde eine Pressemitteilung verfassen. Ja.. so wird es gehen. Ich gebe dir noch eine Chance, da ich dich sehr schätze. Du warst mir bislang eine gute Ehefrau. Du sollst noch eine Chance bekommen...“ Er redete mehr zu sich selbst, als zu ihr. Doch es klang doch durchaus positiv, bis auf... „Schatz, was meinst du damit, dass wir das Kind verlieren werden?“ Er blickte zu ihr und zückte seinen Zauberstab. Fassungslos und voller Angst und Entsetzten blickte sie ihn an. „Theodore, nicht!“, ihre Stimme versagte. Doch er richtete seinen Stab auf ihren Bauch und murmelte den Zauberspruch. Ein Schmerz, welcher nicht von dieser Welt sein konnte, durchfuhr sie. Sie brach zusammen und schrie, schrie wie sie es nie getan hatte. Blut rann ihre Beine hinab, immer mehr. Ihr wurde schwindelig und schließlich wurde alles schwarz. ~~~~~~~~*~~~~~~~~~~ 3 Wochen waren seit jenem Abend vergangen. Theodore war so zuvorkommend, wie nie zuvor. Er ließ sie nicht mehr vors Haus, doch durfte sie zu Hause Freunde empfangen, in ihrem eigenen Zimmer schlafen und tun, was sie wollte. Also all das, was sie sich immer gewünscht hatte. Doch der Preis dafür war unglaublich hoch. Sie war alleine. Er hatte ihr das wichtigste genommen. Ihr Kind. Nur weil er den Hauch eines Zweifels hatte. Die unwahrscheinliche Möglichkeit bestand, dass es nicht sein Kind war. Er beteuerte ihr, dass er nicht glaubte, dass sie ihm fremdging. Doch was sollten die Leute denken? Er ließ dem Tagespropheten mitteilen, dass die George um Hilfe gebeten hatte, welche er ablehnte. Daraufhin verlor sie zu Hause ihr Kind. Er hatte so viel Einfluss, dass jeder ihm glaubte. George Weasleys Karriere war damit beendet. Er hatte seinen Laden geschlossen. So hatte Theordore innerhalb von wenigen Stunden zwei Leben zerstört und ein drittes ausgelöscht. Sie hatte ihm viel zugetraut, doch nicht, dass er wortwörtlich über Leichen ging. Warum sie bei ihm blieb? Tja. Sie wusste nun, wozu er fähig war. Außerdem hatte sie eine Gleichgültigkeit erfasst, die sie fast schon beängstigte. Sie war auf den Boden der Realität geknallt. Alles, was sie vorher an Hoffnung hatte... War zunichte. Sie glaubte nicht, jemals wieder glücklich werden zu können! Hosted by Animexx e.V. 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