Sweets to You von TakashimaKouyou (★ AijixMaya ★) ================================================================================ Aiji hatte sich lange überlegt, wie er es anstellen sollte. Mit Maya befreundet zu sein, mit ihm in einer Band zu spielen, das war eine Sache. Was seiner Meinung nach überhaupt nicht ging, war mit ihm zusammen zu wohnen. Und genau dieses Problem hatte er seit einem Monat. Es störte ihn nicht, dass jedes Mal, wenn er duschen wollte, das Bad besetzt war. Und zwar stundenlang. Es machte ihm auch nichts aus, dass er fast schon regelmäßig auf Notenblättern und Zeitschriften ausrutschte, die überall verstreut auf dem Teppichboden lagen. Noch nicht einmal die leeren Papierchen von Bonbons oder Lollis, die scheinbar unauffällig zwischen die Couchpolster geklemmt wurden und die er schließlich immer aufräumte, brachten ihn aus der Fassung. Was ihm wirklich gewaltig auf den Sack ging, war die Gewissheit, dass er in seinen Partner verliebt war und das auch noch Tag und Nacht ertragen musste. Er war sich lange unsicher darüber gewesen, ob er es ihm überhaupt sagen sollte oder nicht, und ob es ihre Freundschaft und ihre Arbeit gefährden würde, aber je länger er darüber brütete, je länger er nachts wach lag und sich darüber den Kopf und vor allem sein Herz zerbrach, desto klarer wurde ihm, dass er so sicher nicht länger weitermachen könnte ohne an seinen Gedanken und Gefühlen einzugehen. Aber Aiji war niemand, der einfach nur seine Liebe gestand, ohne Sinn und Verstand, und vor allem ohne einen Plan. Er war ein Eroberer. Was war also der beste Weg um Mayas Herz zu gewinnen? Liebe ging durch den Magen. Diese Weisheit hatte ihm seine Mutter schon in früher Kindheit eingebläut. Und dies traf in gewisser Weise auch auf Maya zu, denn seine größte Schwäche waren Süßigkeiten. Und zwar wirklich süß mussten sie sein. So süß, dass es einen normalen Menschen fast umbringen würde. Und genau da lag das Problem. Aiji hasste Süßkram. Es gab nur eine Süßigkeit, zu der es ihn hinzog, und das war nunmal sein Mitbewohner und Arbeitskollege. Unbeholfen wie er war, begann Aiji also zu recherchieren. Im Internet, in der Bibliothek, in der Buchhandlung, überall suchte er nach Rezepten für Kuchen, Bonbons, Eis und andere Dinge, bei deren Anblick auf den Fotos es ihm schon den Magen umdrehte. Aber er war ein Mann. Und als solcher scheute er sich nicht davor sich eines nachmittags in die Küche zu stellen (vorsichtshalber abzuschließen) und mit einer weißen Schürze bekleidet den Kochlöffel zu schwingen. Eifrig machte er sich ans Werk und befolgte alle Anweisungen genauso, wie sie in dem Kochbuch standen. Er hatte sich für Erdbeertorte entschieden. Ganz einfach, weil sie ihn am meisten an Maya erinnerte. Süß, sahnig, unschuldig und doch etwas sinnlich verrucht und er konnte nicht anders als die saftig roten Erdbeeren mit den Lippen zu vergleichen, die er am liebsten- "Aiji, was tust du da drin???" Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Vor Schreck ließ der Gitarrist fast den Kuchen fallen, den er gerade aus dem Ofen geholt hatte. "N-nichts, geh- mach was anderes!" Verdammt, jetzt war er auch noch im Zeitdruck! Maya sollte doch erst in einer Stunde nachhause kommen... "Aber es riiiiecht so gut! Du machst doch was, ich kann's riechen!!!" Maya klopfte und kratzte heftig an der Küchentür, wie eine rollige Katze. Der Geruch machte ihn fast wahnsinnig. Erdbeeren, Sahne, Kuchen, alle möglichen Leckereien. Maya konnte Süßigkeiten erschnüffeln wie kein Zweiter. Er schmollte die Tür an, als ob sie ihn dann reinlassen würde, aber sie rührte sich keinen Zentimeter! "Aijiiiiiii~" Dass sein Objekt der Begierde nun vor der Tür stand und ihn so anbettelte machte Aijis Situation nicht gerade besser. Er fragte sich, ob Maya auch solche Töne von sich gab, wenn es um etwas ganz anderes ging... Mit hochrotem Kopf stolperte er durch die Küche, ließ Löffel fallen, vergaß Zutaten, machte eigentlich alles falsch, was man nur falsch machen konnte, aber das Ergebnis... "Sieht doch ganz gut aus..." Aiji probierte nur eine kleine Spitze von der Sahne und ihm wurde schon fast schlecht. So süß! Darauf musste Maya einfach abfahren... Nervös wischte er sich seine klebrigen Finger an der Schürze ab, bevor er dann die Tür öffnete und ihm der niedliche Sänger fast in die Arme fiel. Spätestens jetzt schmolz der "Eroberer" wie Butter in der Sonne. "Na endlich!", fiepte Maya fröhlich und schaute - vorbei an dem Chaos - auf die kleine Erdbeertorte, die auf dem Tisch stand. Seine Augen begannen zu leuchten und er strahlte seinen Freund wie eine 1000-Watt-Glühbirne an, bevor er sich hastig an den Tisch setzte und den anderen mitzog. "Ist die für mich???" Der Gitarrist konnte nicht anders als überwältigt zu nicken und gespannt zuzusehen, wie Maya - ohne übrigens eine Antwort abzuwarten - sich ein Stück herunterschnitt und fröhlich zu essen begann. Allerdings nicht lange. Mit vollem Mund sah der Sänger zögerlich zu seinem Partner, als wolle er ihm etwas beichten. "Nicht gut?", fragte Aiji vorsichtig und merkte schon, wie ihm die Röte ins Gesicht und das Herz in die Hose rutschte. Er hätte sie doch probieren sollen! Aber dann wäre er wahrscheinlich an einem Zuckerschock gestorben. "Mmh doch...", murmelte Maya vorsichtig und begann die Erdbeeren und die Sahne herunter zu picken. Dann sah er Aiji nachdenklich an, der sich vor Nervosität fast ins Hemd machte. "Nur hab ich meine Erdbeeren mit Sahne lieber auf etwas Süßerem~" Ein kleines Lächeln stahl sich auf das Gesicht des Sängers, als er mit seinem Stuhl sehr nahe an den anderen heranrückte... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)