Secret Life von Schokomaus (Reita x Ruki) ================================================================================ Kapitel 1: Secrets ------------------ Nun ja, was neues von mir - keine Sorge "Is it too late to apologize" geht natürlich weiter :) Ähm ja, ich bin mal gespannt wie euch das ganze gefällt. Secrets Der Sänger war nun schon 20 Minuten zu spät. Sie wollten heute das neue Lied einmal gemeinsam spielen, um zu sehen wie es klang. Wo noch Verbesserungen möglich waren, bevor sie mit den Aufnahmen beginnen würden. Reita hatte zum wiederholten Male bei Ruki angerufen, doch der Sänger ging nicht an sein Handy. Uruha und Aoi saßen auf den kleinen Drehhockern und stimmten ihre Gitarren und beratschlagten ob sie noch den einen oder anderen Part anders spielen sollten. Kai der mittlerweile ebenfalls zum wiederholten Male auf Rukis Mailbox sprach, riss nun den Geduldsfaden. „Ich fahr zu ihm hin, der hat sicher verpennt und das Handy auf lautlos!“ Der Drummer war schon leicht wütend auf Ruki, dies kam nicht zum ersten Mal vor, dass dieser verschlief und dann auch noch das Handy auf lautlos gestellt hatte. Er schnappte seine Jacke und war schon bei der Tür draußen, bevor Reita sagen konnte, dass er lieber fahren würde. Mit einem tiefen Seufzen ließ sich der Bassist, der halb aufgestanden war, wieder auf seinen Sessel fallen und nahm den Bass wieder zur Hand. Er hoffte für Ruki, dass die Standpauke von Kai nicht allzu heftig ausfiel. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, als er daran dachte, wie der Sänger wohl noch im Bett lag. Nichts ahnend und friedlich schlafend. Ohja, dieses Bild, welches er schon öfters erleben durfte, kannte er zu gut. Das völlig entspannte Gesicht, die leicht geöffneten Lippen, die geschlossenen Augen, der friedlich und ruhige Gesichtsausdruck. Immer wenn Ruki nachdem Sex bei ihm einschlief, kam er in den Genuss dieses Bildes. Seit ungefähr zwei Jahren hatten sie beide nun schon eine Beziehung. Obwohl sie schon so lange beisammen waren, hatte sich der Sänger bisher gesträubt in eine gemeinsame Wohnung zu ziehen. Reita hatte dies hingenommen, auch dass sie sich nicht immer nach ihren Proben, Aufnahmen und Meetings sahen, nahm er in Kauf. Ruki war nun mal ein Freiheitsliebender Mensch, der sich zu schnell eingeengt fühlte. Ganz in seine Gedanken und Erinnerungen an den Sänger versunken, bemerkte er nicht, dass Aoi ihn schon zum dritten Mal ansprach. Uruha fiel bereits lachend von seinem Hocker, weil der Bassist so dermaßen „weggetreten“ war. Endlich nach dem vierten Mal und einem Hand wedeln vor seinem Gesicht, reagierte Reita. „Huh?“ war seine verwirrte Antwort. Aoi lächelte mild. „Ich will gar nicht wissen in welchen Gedanken du wieder warst. Ich wollte nur vorschlagen, dass wir drei doch schon mal üben könnten. Vielleicht finden wir noch die ein oder andere Verbesserung, die wir dann gleich anwenden können später wenn alle hier sind. Der Bassist stimmte zu und so machten sich die drei ans proben. Währenddessen war Kai vor dem Appartmentkomplex angekommen in dem Rukis Appartment lag. Der Sänger hatte seine Wohnung gut überlegt ausgesucht. Nicht nur, dass die Aussicht aus dem 40. Stockwerk über Tokyo vor allem nachts atemberauben war, er hatte auch noch in Punkto Sicherheit nichts zu befürchten. Im Erdgeschoß befand sich ein Concierge, der genau kontrollierte wer das Gebäude betrat und wohin dieser jemand wollte, meist kündigte er diesen dann auch noch bei den Wohnungsmietern an, bevor der Besucher überhaupt mit dem Lift hochkommen konnte. Auch eine überwachte Tiefgarage gehörte dazu. Diese Wohnung war ihm das Geld eindeutig wert. Kai war nachdem er gezahlt hatte aus dem Taxi gesprungen und durch die Drehtür hinein in den großen Komplex. Er brauchte sich dem Concierge nicht mehr vorzustellen, dieser kannte ihn schon. Doch diesmal rief ihm exakt jener noch hinterher, als er schon knapp vor dem Lift angekommen war. „Uke-san! Warten Sie!“ wurde er aufgehalten. Kai blieb stehen, drehte sich um. „Er hat wieder verschlafen. Ich will ihn nur wecken.“ Erklärte Kai, doch er war sich sicher, dass das der Concierge auch so gewusst hätte. „Matsumoto-san ist seit ungefähr einer Woche nicht hier gewesen. Er ist in seinem anderen Appartment.“ Kai sah den Concierge verwirrt an. „Wie? Anderes Appartment? Aber er hat doch gar kein anderes Appartment?“ Nun sah der Concierge ihn verwirrt an. „Matsumoto-san sagte, dass er wohl die nächsten Wochen dort sein werde. Seine Frau muss jeden Tag das Baby bekommen.“ „Frau? Baby?“ nun hatte Kai die Augen aufgerissen und den Concierge angestarrt als ob er von einem anderen Planeten war. „Wussten Sie das nicht?“ fragte dieser etwas verwirrt. Kai konnte nur den Kopf schütteln. Er versuchte sich wieder zu sammeln. „Und wo genau ist dieses zweite Appartment?“ fragte er nun. „Warten Sie, ich suche die Adresse für Sie raus.“ Kurze Zeit später saß Kai wieder im Taxi, auf den Weg zu einer neuen Adresse. Nur langsam sackte die eben gewonnene Information in sein Gehirn durch. Ruki soll verheiratet sein und Vater werden? Aber er war doch mit Reita zusammen, wie ging das denn dann bitte? Er schüttelte den Kopf, das passte nicht. Der Taxifahrer riss ihn aus seinen Gedanken als er ihm sagte, dass sie hier seien. Der Drummer bezahlte den Fahrpreis und stieg aus. Vor ihm befand sich ein ähnlicher Komplex wie der, in dem er gerade erst gewesen war. Unsicher begab er sich durch die Drehtür. Erstaunt sah sich Kai um. Das hier glich dem anderen Gebäude wirklich sehr. Ein kleines Schild neben der Tür zeigte ihm auch an, dass die selbe Baufirma dahinter steckte. Auch hier war ein Concierge und hinter diesem ging es zu den Liften. Da er keine Ahnung hatte, in welchem Stockwerk Ruki nun wohnen sollte, machte er sich auf den Weg zu diesem Concierge. Er stellte sich kurz höflich vor und fragte dann, wie er zu dem Appartment des Sängers kam. Der Concierge erklärte ihm, dass die Wohnung des Ehepaares Matsumoto im letzten Stock liege, das Penthouse auf der linken Seite. Kai bedankte sich und stieg in den Lift ein. 50 Stockwerke hatte dieser Komplex und es dauerte dann doch ein bisschen bis er oben angekommen war. Al er aus dem Lift trat, erstreckte sich vor ihm ein eher klein gehaltener Gang mit nur zwei Türen. Er wandte sich nach links und erkannte an dem Türschild, das er richtig sein musste. „Matsumoto Takanori und Mizuki“ war in Kanji auf das Metallschild geprägt. Er drückte auf den Klingelknopf neben der Tür. Eine junge Japanerin öffnete ihm die Tür, jedoch war diese augenscheinlich nicht schwanger. Kai fasste sich wieder und fragte nun nach Ruki. „Matsumoto-san ist heut früh mit seiner Frau ins Krankenhaus gefahren. Die Wehen haben eingesetzt.“ Erklärte die junge Dame Kai ruhig. Kai stand der Mund offen. Dann war das scheinbar tatsächlich alles wahr. Nun ja, er stand ja hier vor Rukis zweitem Appartment und das musste dann wohl eine Haushälterin oder was auch immer sein. Er bedankte sich für die Information und fragte noch nach, ob sie zufällig wisse, welches Krankenhaus. Sie nannte ihm das Spital und er machte sich wieder auf den Weg. Unterwegs rief er seine Bandkollegen an und berichtete nur knapp in welches Spital sie kommen sollten. Kaum traf er dort ein, warteten die anderen drei bereits auf ihn. „Ist irgendwas passiert? Hatte Ruki einen Unfall?“ wurde er sofort mit Fragen bestürmt, vor allem Reita machte sich große Sorgen. Warum hatte Kai sie zum Krankenhaus bestellt. Was war mit Ruki? War ihm etwas passiert? War er verletzt? Der Drummer holte tief Luft, bevor er sagte „Wir müssen zur Geburtenstation.“ „Was?“ schalte es ihm von drei Seiten entgegen. Kai nickte „Ja, ich habe soeben in Erfahrung gebracht, dass Ruki scheinbar verheiratet ist und wohl gerade Vater wird.“ Erklärte er weiter. „Unmöglich“ „Nie im Leben!“ „Ruki ist schwul“ und dergleichen kam es sofort von den beiden Gitarristen, während ihr Bassist wohl den Schock seines Lebens hatte. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet, durch Kai hindurchsehend. Die Information sickerte ganz langsam in Reitas Gehirn. Ruki war verheiratet. Er wurde Vater. Er hatte Sex mit einer Frau. Reitas Gedankengänge überschlugen sich. War er nur ein Abenteuer gewesen für den Sänger? Liebte dieser ihn etwa gar nicht? Wollte er nur mal die andere Seite austesten wie schwul sein war? Nun wurde ihm auch klar, warum der Sänger so auf getrennte Wohnungen bestanden hatte. Aber er hatte in Rukis Wohnung nie etwas Verdächtiges gesehen, kein Damenparfüm, keine Damenwäsche, keine Toilettartikel die auf die Anwesenheit einer Frau zurückzuführen wären. Kai der den komplett abwesenden Blick Reitas nun bemerkte, schloss den Bassisten einfach in seine Arme. Für diesen musste diese Information wohl der größte Schock sein. Der Drummer befürchtete, dass es Reita gerade den Boden unter den Füßen weggerissen hatte. Er hoffte, dass Ruki das nun alles aufklären könnte und vor allem, dass der Sänger wirklich nicht mit Reita gespielt hatte. Sie hetzten nun durch die Gänge im Krankenhaus, nachdem sie auf einem Gebäudeplan herausgefunden hatten wo die Geburtenstation ist. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Uruha kochte innerlich. Was glaubte Ruki eigentlich wer er war? Hatte er daran gedacht, dass es Probleme mit dem Management geben könnte, wenn das rauskam? Hatte er überhaupt an Reita oder die Band gedacht? Das musste alles ein verdammt schlechter Scherz sein. Aoi war mehr als entsetzt über Kais Informationen. Hatte Ruki sie alle an der Nase rumgeführt? Er wusste nicht was er davon halten sollte, das klang alles so unglaublich. Ruki, gerade der jüngste sollte als erster Vater. Ähm überhaupt Vater werden? Noch immer unter Schock stehend lief Reita den anderen einfach nach. Er war wie ferngesteuert. Sein Gehirn hatte wohl die ganzen Ausmaße der neu gewonnenen Information noch nicht erfasst. Währenddessen liefen Kai ganz andere Gedanken durch den Kopf. Der Drummer fragte sich nach dem Wieso? Wieso hatte der Sänger das ganze verschwiegen? Wieso war er überhaupt verheiratet? Er versuchte auch zu verstehen, was Ruki dazu brachte ihnen das Ganze nicht zu sagen? War es ihm womöglich peinlich? „Geburtenstation“ stand groß auf der Glasschiebetüre, durch welche die vier Gazette-Mitglieder nun traten. Nun war die nächste Frage, würde der Sänger bei der Geburt seines Kindes dabei sein oder würde er im Warteraum sitzen. Da ihnen keine andere Wahl blieb, versuchten die Vier ihr Glück im Warteraum, wo sie tatsächlich nun den kleinen Sänger vorfanden. „Du! Sag mal was hast du dir eigentlich dabei gedacht?“ begann Uruha sofort mit seiner Schimpftriade loszulegen. Ruki sah auf, sein Gesicht wirkte versteinert und trotzdem konnten seine erstarrten Gesichtszüge nicht darüber hinwegtäuschen, dass er sehr müde und mitgenommen wirkte. Aoi, Reita und Kai konnten nur sprachlos zusehen, wie Uruha auf den Kleineren losging. „Hast du überhaupt nachgedacht, bevor du gehandelt hast? War das Kind schon unterwegs als ihr geheiratet habt? Hast du auch an die Band gedacht oder nur an dich? Wie lange wolltest du dieses Doppelleben noch führen?“ Der Gitarrist machte seiner Wut nun Luft und neben seinen bissigen Fragen fielen auch jede Menge Schimpfwörter, bis schließlich Aoi sich erbarmte und den Sänger von dem wütenden Größeren befreite in dem er ihn einfach kurzerhand mit sich nach draußen zog. Ruki hatte kein Wort gesagt, hatte stillschweigend Uruhas Beschimpfungen und Wutanfall ertragen. Er hatte keine einzige Frage beantwortet. Fast gleichgültig hatte er alles hingenommen, was der Größere ihm an den Kopf geworfen hatte. Noch immer starrte er an die selbe Stelle an der noch vor wenigen Sekunden Uruha gestanden hatte, bevor Aoi ihn raus gezerrt hatte. Kai schluckte nun. Er hatte das ganze eigentlich behutsamer angehen wollen. Doch Uruhas Temperament war mal wieder so richtig mit ihm durchgegangen. Er seufzte, als sein Blick auf den immer noch unter Schock stehenden Bassisten fiel. Dieser hatte den Kleineren mit seinen Augen fixiert und hauchte nur ein leises „Warum?“ bevor auch er mit Tränen in den Augen das Weite suchte. Na toll, jetzt war er als einziger noch hier. „Ich würde sagen, wir lassen jetzt mal bis nächsten Montag die Proben und Meetings ausfallen. Wir werden das schon wieder reinholen können. Dann kannst du Zeit mit deiner Familie verbringen und in der Band glätten sich die Wogen bis dahin hoffentlich wieder. Okay?“ es war das einzige was Kai im Moment einfiel. Er hatte soviele Fragen an den Sänger, doch dieser sah im Moment nicht so aus, als würde er ihm antworten. Ein mechanisches Nicken zeigte ihm, dass der Sänger ihn gehört hatte. „Nun ja, ähm ich gratuliere dir trotzdem“ meinte Kai nun schief grinsend, mit der rechten Hand sich am Hinterkopf verlegen kratzend. Ruki sah auf. „Noch gibt es nichts zu gratulieren. Es gibt Komplikationen“ gab er dem Drummer leise als Antwort. Der Bandleader seufzte. „Ich wünsch euch trotzdem alles Gute. Wird schon schief gehen. Nun….ich ähm muss die anderen wieder einsammeln und ähm ja, wir sehen uns am Montag in einer Woche. Wenn irgendetwas ist, du länger frei brauchst oder so, ruf einfach an.“ Damit verschwand auch Kai. Er hatte versucht das Beste aus der Situation zu machen. Auch Ruki wusste, dass der Drummer sicherlich genügend Fragen hätte stellen wollen. Er war ihm dankbar, dass er ihn jetzt damit in Ruhe ließ. Er hatte jetzt nicht den Nerv dazu, sich damit auseinanderzusetzen. Es reichte schon, dass diese herausgefunden hatten, dass er ein Doppelleben führte. Der Sänger schloss die Augen und ließ den Kopf nach unten hängen. Er konnte im Moment nur warten und zusehen wie sein Leben gerade komplett aus den Fugen geriet und in tausend Scherben zersprang. Nun, das war mal der Anfang ^.^ Kapitel 2: Aftermaths --------------------- Es geht weiter ^.^ Aftermaths Die 5 Tage waren vergangen. Als Aoi an diesem Montagmorgen in den Bandraum kam, saß ihr Manager auf seinem Platz am Meetingtisch, neben ihm saß wie üblich Kai, jedoch mit versteinerter Miene. Aoi fragte sich, ob er irgendein wichtiges Meeting vielleicht vergessen hatte, das für heute angesetzt war. Wenn nicht gerade wichtige Entscheidungen anstanden, sondern nur Proben ließ ihr Manager ihnen freie Hand. Das Hiersein von Sakai-san war eindeutig ein Zeichen, dass es was wichtiges zu entscheiden oder besprechen gab. „Ist etwas passiert?“ fragte er deshalb auch sofort. Bevor Kai ihm antworten konnte, hatte ihr Manager schon die Frage mit einem „Wir warten bis alle hier sind.“ Abgewürgt. Aoi ließ sich auf seinen üblichen Stammplatz gegenüber von Kai fallen und begann nervös mit den Fingern auf den Tisch zu trippeln. Uruha, der als nächstes kam, war ebenso verwirrt wie Aoi. Setzte sich rasch an die Seite des Älteren und hielt schließlich dessen trippelnde Finger an, weil es ihn noch mehr nervös machte. Als Reita sich mit einem unguten Gefühl auf seinem Platz fallen ließ, war nur noch ein Platz frei – Rukis. Der Manager meinte jedoch nur „Nun, da wir vollzählig sind.“ „Moment mal, Ruki fehlt noch“ unterbrach ihn Uruha sofort. Kai’s Blick war auf die Unterlagen vor ihm geheftet, als er leise antwortet. „Er wird nicht kommen.“ Drei verwirrte Blicke trafen ihn, bevor der Manager wieder die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. „Ruki wird nicht mehr kommen. Er war am Freitag bei mir um mir seinen Ausstieg mitzuteilen.“ Nun waren die 3 entsetzten und entgeisterten Augenpaare auf Sakai gerichtet. „Er ließ nicht mit sich reden und hat bereits alles mit dem Direktor der PSC besprochen. Es war sozusagen nur noch eine formelle Sache, dass er am Freitag zu mir kam um mir das persönlich mitzuteilen und den Ausstieg zu unterschreiben.“ Aoi fing sich als erster. „Das kann er doch nicht machen! So gravierend war das mit seinem Doppelleben aber auch wieder nicht. Wir verzeihen ihm das doch über kurz oder lang sicherlich, wäre halt nur nett gewesen, wenn er uns schon früher davon erzählt hätte.“ Kai’s Blick hob sich zum ersten Mal von seinen Unterlagen. „Ruki nannte keinen Grund, zumindest hat er den Direktor darum gebeten, ihn niemanden zu nennen. Aber er würde nie ohne wirklich schweren Grund seine Karriere aufgeben, deshalb denke ich können wir ohne dieses Wissen nicht über ihn urteilen.“ Uruha war nun aufgesprungen. „Egal welchen Grund er hatte, es ist nicht fair von ihm alles so von heute auf morgen hinzuschmeißen und uns in der Luft hängen zu lassen.“ Kai sah den Gitarristen an. Wie schon eine Woche zuvor ging auch jetzt das Temperament mit dem Größten durch. „Beruhig dich wieder Uruha, ohne Ruki hat diese Diskussion über den Grund keinen Sinn. Ich habe nachdem mir Sakai das am Freitag mitgeteilt hat, versucht ihn am Wochenende anzurufen und mit ihm zu reden. Ich habe nur die Mailbox erreicht.“ Versuchte Kai die Wogen wieder etwas zu glätten. Einzig Reita hatte noch nichts gesagt. Nachdem er erfahren hatte, dass sein Liebster eigentlich verheiratet war und gerade Vater wurde, war er in einen Schockzustand gefallen. Er hatte sich an diesem Abend noch zuhause mit allerlei Alkohol von seinen immer wieder kreisenden Gedanken befreit. Geholfen hatte es nichts. Der Schmerz war auch am nächsten Tag noch hier. Er hatte sich fest vorgenommen mit dem Sänger heute zu sprechen, ihn nach dem Warum zu fragen und wie es denn nun weitergehen sollte. Er konnte immerhin nicht so tun, als wäre nichts gewesen. Dass dieser nun einfach alles hingeworfen hatte, war für ihn etwas was er nicht verstand. Die Musik bedeutete Ruki alles, weshalb wollte er all das jetzt aufgeben? Hatte seine Frau nun die Hauptrolle in seinem Leben endgültig eingenommen? Oder war es sein Kind? Konnte sich der Sänger innerhalb weniger Tage so ändern? Reita fragte sich, ob er den wirklichen Takanori gekannt hatte. Immerhin kannte er nur dessen Leben als Ruki mit der Band, mit ihm an seiner Seite. Bis vor wenigen Tagen hatte er nichts gewusst von dessen zweiten Leben, von dessen Privatleben abseits der Band. Was sollte er nun bloß davon halten? Irgendwie fiel ihm nicht wirklich etwas ein, was er nun sagen sollte, außer „Er hat die Entscheidung selbst getroffen. Wir sollten sie akzeptieren.“ Hatten diese Worte tatsächlich gerade seinen Mund verlassen? Schlagartig waren die anderen stumm. 4 Augenpaare inklusive ihrem Manager waren auf den bisher sich aus der hitzigen Diskussion raushaltenden Bassisten gerichtet. „Was?“ brachte Aoi nur raus. Reita schluckte, bevor er seine Worte nochmals wiederholte. „Er hat die Entscheidung selbst getroffen, wir sollten sie also akzeptieren.“ „Aber … das passt nicht zu Ruki.“ Erwiderte Uruha sofort. Der Blondhaarige zog eine Augenbraue in die Höhe, bevor er den Gitarristen fragte. „Kennst du Takanori? Kennst du ihn oder kennst du wie wir alle nur den Sänger Ruki, der ein Leben mit uns hatte, von dem wir dachten er sei schwul. Ruki, der immer behauptet hatte, dass er nie oder wenn dann nur erst mit 40 heiraten würde? Letzte Woche haben wir den Takanori kennen gelernt, den wir alle nicht kannten. Wer sagt uns, dass er nicht sowieso vor hatte nach der Geburt seines Kindes zu gehen? Dass er es nur noch nicht über das Herz brachte, es uns zu sagen?“ der Bassist hatte gar nicht bemerkt, wie er während seiner Rede aufgestanden war und nun Uruha direkt gegenüber stand. „Du hast Recht, wir sollten uns fragen, wieviel wir ihn wirklich kannten.“ Brachte der Gitarrist kleinlaut nun hervor. Die anderen beiden stimmten nun zu und sowohl Reita als auch Uruha setzten sich wieder. Kai sah auf seine Unterlagen und seufzte. „Nichtsdestotrotz müssen wir uns nun mit der Frage nach der Neubesetzung herumquälen. Ich will ehrlich gesagt, noch nicht an die Öffentlichkeit gehen, es reicht, wenn wir das ganze zeitgleich mit der Neubesetzung announcen.“ Er erhielt allgemeine Zustimmung. Sie wollten nicht jetzt sofort davon berichten, denn dann würden nur Gerüchte aufkommen, dass sie sich trennen würden und so konnten sie gleich die Neubesetzung mit ankündigen und den Gerüchten damit den Wind aus den Segeln nehmen. Sie beschlossen, sich nach auflösenden Bands umzusehen. Ganz so offen wollten sie keinen Sänger abwerben und ausschreiben vorerst auch noch nicht. Nachdem diese Entscheidungen getroffen waren, beratschlagten sie kurz, wie sie nun direkt weitermachen sollten. Immerhin war ja eine neue Single für Herbst angekündigt gewesen, bis dahin waren es nur noch 7 Monate und eigentlich hätten sie jetzt ins Aufnahmestudio sollen, damit alles rechtzeitig fertig werden würde – nur ohne Sänger? Nein, noch wollten sie nicht, dass irgendetwas nach außen durchsickerte. Sie könnten den Single-Verkaufsstart auch noch 2-3 Monate vorher verschieben, dann gab’s halt Probleme bei den Aufnahmen oder sie konnten dann schon den neuen Sänger mitankündigen. Kai entließ nach dem Meeting die anderen nachhause. Er hatte noch einiges an Arbeit hier in der PSC vor sich. Während die beiden Gitarristen sich sofort auf den Nachhauseweg machten, blieb der Bassist im Türrahmen stehen. Er drehte sich zu Kai nun um. Der Manager war ebenfalls bereits aus dem Bandraum in Richtung seines Büros verschwunden. „Ich helfe dir!“ sagte der Blondhaarige nun. Der Drummer sah von seinen Unterlagen auf. „Aber, das musst du nicht!“ erklärte er mit einem freundlichen Lächeln. „Ich möchte aber.“ Langsam ging Reita wieder zurück zum Konferenztisch, wo Kai seine Unterlagen zusammensuchte. Der Bandleader sah den Bassisten genauer an. Er sah, dass dieser wohl eine schwere Zeit gehabt hatte seit der Entdeckung letzte Woche. „Ich möchte etwas tun. Ich… zuhause fällt mir die Decke auf den Kopf. Ich … ich frage mich ständig nach dem Warum und ob ich mich wirklich so täuschen konnte.“ Seufzte der Blondhaarige leise, bevor er sich auf einen der Sessel fallen ließ. Kai kam um den Tisch herum und hockte sich vor den Bassisten nun hin. „Das kann ich dir auch nicht sagen, warum er das verheimlicht hat und vor allem warum er überhaupt ein Doppelleben führte.“ Reita rutschte ein Stück im Sessel nach vorne und urmarmte den Drummer. „Ich frage mich so oft, ob wir ihn wirklich kannten.“ Kai schloss die Augen. Das Ganze war also nicht so spurlos an dem Bassisten vorübergegangen wie dieser es ihnen im Meeting eben noch weis machen wollte. Ein Seufzen verließ seinen Mund und er murmelte „Das frage ich mich auch.“ Er erwiderte Reitas Umarmung, gab dem Bassisten den Halt, den dieser letzte Woche wohl verloren hatte. Zumindest versuchte der Bandleader sein Bestes. Langsam lösten sie die Umarmung und Reita wischte verstohlen eine Träne weg. „Also wo wollen wir zum suchen anfangen?“ Kai lächelte kurz etwas schief, der Bassist wollte ihm also wirklich helfen? Nun ja, vermutlich würde es ihn etwas auf andere Gedanken bringen. Er schnappte seine Unterlagen und sie machten sich auf den Weg zu Kais Büroplatz. Dort hatte er seinen Laptop stehen, diverse Bandunterlagen liegen und an der Pinnwannd oberhalb des Schreibtisches hingen zwischen offiziellen Promotionfotos auch verschiedene selbstgemachte Fotos während ihrer Proben, während sie auf Tour waren oder von PV-Drehs. Wehmütig fiel Reitas Blick auf eines der jüngsten Fotos. Das hatten sie vor wenigen Wochen am Ende ihrer Tour gemacht. Alle 5 lachten mit verschwitzten Gesichtern und mit der Hand ein Victory-Zeichen zeigend, in die Kamera. Kai war dem Blick gefolgt. Er wollte gar nicht dran denken, dass hier irgendwann Fotos von ihnen mit einem anderen Sänger hängen würden. Die Reaktion der Fans war wohl das was ihm neben der Suche nach einem neuen Sänger die meisten Sorgen bereitete. Sie setzen sich nun an den Schreibtisch und begannen ihre Suche im Internet. Jegliche noch so kleine Information auf einen Sänger, der eine Band suchte wurde analysiert. Gleichzeitig versuchten sie bereits „Hörproben“ zu ergattern. Es stellte sich als nicht sehr einfach heraus. Rukis Nachbesetzung würde wohl schwieriger werden als sie gedacht hatten. Immerhin waren sich Reita und Kai einig, dass der neue Sänger stimmlich an den Braunhaarigen herankommen sollte. Immerhin würden sie bei Konzerten nicht nur neue Lieder bringen können, auch alte bekannte und beliebte Lieder kamen bei ihren Lives immer wieder vor - vor allem im Encore. Gegen 3 Uhr nachts, war dann der Bassist über einem Magazin, welches er gerade durchforstet hatte nach Informationen, eingeschlafen. Der Drummer lächelte und beschloss die Suche für heute sein zu lassen. Sie würden morgen weitersuchen. Vorsichtig weckte er Reita während er seinen Laptop herunterfuhr. Mit einem Taxi fuhren sie schließlich beide nachhause. Zuerst stieg Reita bei seiner Wohnung aus, er wohnte näher an der PSC als Kai. Der Bassist verabschiedete sich mit einem unterdrücktem Gähnen und verschwand in seinem Wohnhaus. Dieses war dem des Ex-Sängers kaum ähnlich. Der Bassist bewohnte zwar ein Wohnhaus mit überwachter Tiefgarage, doch einen Conciergedienst gab es in seinem Komplex nicht. In seinen Augen war so etwas überflüssig. Er betrat den Lift und fuhr in den 10. Stock – sein Wohnhaus hatte auch nur 15 Stockwerke und war kein Skyscraper wie das von Ruki. Müde stieg er in den Lift ein. Er schloss die Wohnungstüre leise auf, entledigte sich seiner Schuhe und ließ sich noch komplett angezogen auf sein Bett fallen. Fast sofort als sein Kopf den Kopfpolster berührte fiel er in einen unruhigen Schlaf. Zeitsprung von ca. 3 Monaten… Die Wochen die sie mit der Suche verbracht hatten waren nur so an ihnen vorübergeflogen. Wie oft hatte sich Reita dabei erwischt abends, wenn er gegen 22 Uhr abends das PSC Gebäude verlassen hatte, vor Rukis Appartmentkomplex zu stehen. Den Blick nach oben gerichtet – er wusste genau welche Fenster zur Wohnung ihres Ex-Sängers gehörten und wie oft hatte er verwundert festgestellt, dass in der Wohnung Licht brannte. Wie oft hatte er mit sich gerungen, hinein zu gehen, den Braunhaarigen aufzusuchen, endlich mit ihm zu reden. Doch jedes Mal hatte ihn der Mut verlassen. Anfangs hatte er sich gewundert, dass Licht brannte – hatte Kai doch erzählt, dass Ruki ein zweites Appartment besaß in dem er mit seiner Frau lebte. Warum also war die Wohnung hier dann scheinbar täglich bewohnt? Hatte der ehemalige Sänger sie etwa weitervermietet? Auch gestern wieder war Reita fast eine Stunde vor dem Appartmenthaus gestanden, hatte wehmütig beobachtet wie gegen halb elf schließlich das Licht gelöscht wurde und die Wohnung im Dunkel lag. Heute waren die ersten Proben mit dem neuen Sänger, er nannte sich Taro. Reita gefiel der Name des Neuen zwar nicht, aber was sie so festgestellt hatten während der ganzen Hearings, war er eindeutig einer der wenigen die ziemlich gut an Ruki herankamen. Auch wenn er ihn nie ersetzen konnte. Sie hatten viel mehr Zeit mit der Suche verloren als gedacht. Und diese war schwieriger gewesen als sie geahnt hatten. Möchtegern-Sänger gab es wie Sand am Meer, doch wenn es ums Singen ihrer Lieder ging, dann trennte sich die bekanntliche Spreu vom Weizen. Am Ende waren nur noch 2 übrig geblieben und sie hatten sich für Taro entschieden. Der Bassist kam mit seinen fast schon obligatorischen 5 Minuten Verspätung in den Probenraum, wo bereits die beiden Gitarristen die Gitarren stimmten und Kai sich mit dem Neuen unterhielt. Der Drummer sah auf und lächelte den Blondhaarigen an. „Guten Morgen! Ich hab grade mit den anderen und mit Taro gesprochen, wir wollen für den Anfang ein paar alte Stücke proben, bevor wir uns wirklich an neue Songs wagen. Einfach mal schauen, ob die Chemie wirklich passt und ob wir alle miteinander klar kommen.“ Reita nickte, ging hinüber zu seinem Platz und packte dort seinen Bass aus. Kurz darauf kam auch ihr Manager in den Probenraum. Er wollte sich selbst ein Bild davon machen, ob Taro in die Gruppe passte. Und so wurde nach kurzer Zeit mit Cockroach begonnen. Es folgten noch 5 weitere Songs, bevor Aoi mitten in Ruder kopfschüttelnd einen schrecklichen Miston mit seiner Gitarre zustande brachte und damit alle zum aufhören bewegte. Bevor Kai noch fragen konnte, was dem Gitarristen einfiel ihre Ohren so zu quälen, ergriff dieser selbst das Wort. „So wird das nichts Leute.“ Er hängte seine Gitarre in den Ständer und stand auf. „Das wird so nichts. Taro ist nicht Ruki und das wird mit jedem Song offensichtlicher.“ Kurz darauf verließ der Schwarzhaarige den Probenraum um nach draußen rauchen zu gehen. Kai seufzte, zeitgleich mit den anderen auf. Taro hatte den Kopf gesenkt. Er wusste es selbst, dass er nicht an Ruki rankam. Der ehemalige Vocal von Gazette war eben jemand besonderes gewesen, dem niemand das Wasser reichen konnte. Kai wusste selbst, dass sie versuchten mit Taro Ruki zu ersetzen, doch dieser war einfach unersetzbar. Das mussten sie wohl alle einsehen. Er ließ die Drumsticks in den Halter zurückgleiten und stand hinter seinem Drumset auf. „Ich würde sagen, wir lassen das mal für heute. Wir sollten vielleicht bis morgen alle überlegen, welche unserer alten Lieder am ehesten für Taro möglich sind.“ Mit diesen Worten schnappte er sich seine Aktentasche von dem kleinen Couchtisch und verschwand zu seinem Büroplatz. Taro sah betrübt aus. Das war ja mal gar nicht so gelaufen, wie sie alle gehofft hatten. Er schnappte sich seinen Rucksack und verließ mit einem leisen Abschiedsgruß den Probenraum. Der Manager sah nun die beiden verbliebenen Bandmitglieder an. Uruha packte gerade sein Zeug zusammen und meinte schließlich „Er wird Ruki nie ersetzen können, damit müssen wir uns wohl abfinden. Wir sollten uns mit der neuen Situation einfach arrangieren, auch wenn ich immer noch auf ein Wunder in Form eines Sinneswandel bei Ruki hoffe.“ Reita sah den Gitarristen nun an. „Ich befürchte da dürfen wir lange darauf hoffen. Aber wir müssen wohl wirklich das Beste aus der Situation machen.“ Seufzte er. Auch er hatte zusammengepackt und zusammen mit dem Manager verließen die beiden Raum. Uruha machte sich auf den Weg Aoi zu suchen um diesem mitzuteilen, dass sie für heute fertig waren. Während Reita zu Kais Büro ging. Der Manager verabschiedete sich von den beiden. Auch ihm war bewusst, dass die Neubesetzung womöglich viele Fans kosten würde. Doch Taro war noch immer die beste Wahl gewesen. Sie würden sich schon irgendwie arrangieren können. „Hey“ sagte Reita als er im Türrahmen zu Kais Büro stand. Kai betrachtete mit wehmütigen Blick eines ihrer Bandfotos auf seiner Pinnwand. „Glaubst du, wir kriegen das hin mit Taro?“ fragte der Drummer nun. Der Bassist trat nun ein und ließ sich auf den zweiten Drehsessel verkehrt herum sinken. „Nun, ich gestehe ehrlich, dass ich es nicht weiß. Ich … ich wünsche mir Ruki zurück. Egal, dass er ein Doppelleben geführt, egal dass er vielleicht nur mit mir gespielt hat. Ich vermisse ihn. Ich frage mich, warum er zu uns allen den Kontakt von heute auf morgen abgebrochen hat. Unter seiner Handy-Nummer erreiche ich nur ein Tonband, das mir sagt diese Nummer sei nicht mehr aktiv. Ich stehe täglich abends vor seinem Appartmenthaus und bin doch zu feige um hineinzugehen und ihn zur Rede zu stellen. Ich habe Angst davor, dass ich läute und mir seine Frau aufmacht und sie von mir und ihm weiß.“ Gestand der Bassist nun leise. Kai sah mit traurigem Blick Reita an. „Wir waren alle gute Freunde, du und Uruha noch dazu seine besten Freunde. Auch Uruha sagte mir vor kurzem, er wünsche sich, dass er wenigstens irgendetwas von Ruki erfahre. Diese Unwissenheit macht auch ihm zu schaffen und ich gestehe auch mir. Immerhin hätten wir uns das doch alles ausreden können. Ich verstehe ihn einfach nicht, wie er so einfach alle Fäden seiner Vergangenheit mit einem Schnitt durchtrennen kann.“ Erleichterung machte sich in Reita breit, wenigstens erging es nicht nur ihm so. „Lass uns nachhause gehen.“ Schlug der Bassist vor. „Ich muss noch kurz was fertig machen. Kann aber länger auch dauern. Fahr ruhig heim.“ „Wie du meinst. Also, bis morgen dann!“ und schon war der Bassist verschwunden. Kai seufzte. Er wusste, dass Ruki unersetzbar und dass ihnen allen diese Freundschaftskündigung von heute auf morgen am meisten zu schaffen machte. Wenn er wenigstens Kontakt gehalten hätte oder versucht hätte ihnen seine Gründe zu erklären, doch so einfach sang- und klanglos aus ihrem Leben zu verschwinden, schmerzte. Kai starrte auf ein Foto von Ruki. Es war vor etwas mehr als 3 Monaten aufgenommen worden, knapp vor seinem Ausstieg. Es zeigte den ehemaligen Sänger wie er auf dem Konferenztisch eingeschlafen war. Sie hatten bis spät nachts über dem neuen Song getüftelt und es war ungefähr 2 Uhr morgens gewesen, als der Kleinste plötzlich nichts mehr gesagt hatte. Kai musste grinsen als er daran dachte, wie sie mit Erstaunen festgestellt hatten, das dieser eingeschlafen war. Da hatte er nicht anders gekonnt als die kleine Kamera zu zücken und ein Foto davon zu machen. Es war das letzte von Ruki. Der Drummer fasst einen Entschluss. Entweder Ruki würde ihm die Türe vor der Nase zu knallen oder er würde zumindest die Beweggründe erfahren. Er musste es einfach versuchen, es ging hier schließlich um ihrer aller Zukunft. Er schnappte seine Jacke und seine Schlüssel. „Jetzt oder nie“ dachte er sich und machte sich auf den Weg zu dem ehemaligen Sänger. Nun, das war's mal. Ich hoffe ihr killt mich nicht gleich, weil Ruki aus der Band ausgestiegen ist. *keksezurberuhigungreiche* Im nächsten Kapitel kommen dann viele "aufklärende" Flashbacks ^.^ Kapitel 3: Answers ------------------ Endlich gibt's Antworten und ich hoffe, dass nun alle offenen "Fragen" aufgeklärt sind ;)Und ich würd mich echt freuen, wenn ich mal ein Feedback von euch erhalte ^.^ Answers Kai stand vor dem Appartmentkomplex, in welchem Rukis Wohnung lag. Er atmete noch einmal tief durch, ehe er durch die Drehtür nach innen trat. Er war sich nicht sicher, ob der ehemalige Sänger überhaupt in dieser Wohnung war oder ob er in seiner anderen Wohnung war. Jetzt wo das Kind da war, vermutete der Drummer sogar, dass der Braunhaarige in seinem Penthouse und nicht hier war. Vorsichtshalber beschloss er beim Concierge nachzufragen, dieser würde das sicher wissen. „Guten Abend Uke-san!“ begrüßt ihn der Concierge. Dieser kannte ihn wohl noch immer, dachte sich Kai lächelnd. „Sie wollen wissen ob Matsumoto-san hier ist?“ fragte der junge Herr ihm gegenüber. Der Drummer begann sich langsam zu fragen ob dieser vielleicht Gedanken lesen konnte. „Ja“ antwortete er knapp. „Matsumoto-san ist hier, soll ich Sie ankündigen?“ fragte der Concierge und hatte bereits zum Haustelefon gegriffen. „Nein, besser nicht!“ hielt Kai ihn nun davon ab. „Wie Sie wünschen.“ Antworte er und legte den Telefonhörer wieder auf. Der Bandleader betrat den Lift und drückte den Knopf für die 45. Etage. Als er aus dem Lift trat atmete er nochmals tief durch, bevor er sich nach rechts den schmalen kurzen Gang entlang wandte und schließlich die Klingel bei dem Namensschild „Matsumoto Takanori“ drückte. „Jetzt gibt es kein Zurück mehr“ dachte er noch, bevor von drinnen ein „Moment“ und kurz darauf Babygeschrei zu vernehmen war. Kai schalt sich innerlich einen Narren, er hatte komplett vergessen, dass das Baby wohl schon schlief. Kurz darauf verstummte das Geschrei und die Tür wurde leicht hektisch aufgerissen. Kai war wohl von Rukis Anblick ebenso entsetzt wie der ehemalige Sänger vom Anblick seines ehemaligen Bandkollegen. Der Kleinere war nur noch Haut und Knochen, wirkte total übermüdet und nervlich am Ende. Auch sein äußeres Erscheinungsbild zeigte das. Früher war er immer top angezogen, selbst wenn er nur zuhause war und zumindest leicht gestylt, doch davon war nichts mehr zu sehen. Dunkle Augenringe zierten eingefallene Wangen, eingerahmt von struppigem Haar welches ihm in alle Richtungen wirr herunterhing. Er hatte eine graue Trainingshose an und ein weißes T-Shirt über welches er an der linken Schulter ein weißes Baumwolltuch gebreitet hatte auf welchem Spuren von Babynahrung waren. Als beide sich von dem Schock erholt hatten, brachte Ruki ein harsches „Was willst du hier?“ hervor. Noch bevor Kai antworten konnte, begann jedoch das Baby wieder zu weinen. Mit einem Seufzen drehte sich der ehemalige Sänger um. „Komm rein, egal was du willst. Ich bin im Wohnzimmer.“ bevor er auch schon wieder verschwunden war. Leise in die Wohnung eintretend, wunderte sich der Drummer wo Rukis Ehefrau war. Er stellte seine Schuhe auf die Ablage und auf dem ersten Blick sah er kein einziges Paar Damenschuhe. Mit ebenso leisen Schritten begab er sich ins Wohnzimmer, wobei er sich seinen Weg zwischen Babywippe und Krabbeldecke bahnen musste. Er fand den Anderen auf dem Sofa sitzend vor, das Baby in dem einen Arm, der auf etwas wie einem Stillkissen abstützt war, und in der anderen Hand hatte er ein Fläschchen. Ruki sah auf, als der Drummer sich nun ihm gegenüber auf das andere Sofa setze. Kai sah dem Kleineren zu mit welcher Sanftheit dieser sein Kind fütterte. Doch nun wurde die eine Frage immer brennender und er konnte sie nicht zurückhalten. „Wo ist denn deine Frau?“ Der Blick des anderen senkte sich sofort auf sein Baby und er schluckte, bevor er dem Drummer eine leise Antwort gab. „Sie ist tot.“ Kais Augen waren entsetzt aufgerissen. Er schluckte, damit waren alle Fragen auf einen Schlag gelöst, nun ja zumindest fast. „Mein Beileid“ bekundete der Drummer aufrichtig. „Danke“ kam es nur leise von dem ehemaligen Sänger. Er stellte das Fläschchen auf den Couchtisch und nahm das Baby nun hoch, legte es sich auf die linke Schulter auf der das Baumwolltuch lag. „Taka und ich kommen mittlerweile schon ganz gut miteinander klar.“ Meinte der Kleinere. Der Bandleader sah nun den anderen an „Ein Junge?“ Er erhielt ein Lächeln als Antwort. „Ja, Takanori – Mizuki hat sich gewünscht, dass unser erstes Kind meinen Namen trägt. Ich habe ihr zumindest diesen Wunsch erfüllt.“ Er sah kurz auf seinen Sohn während er diesen weiter am Rücken massierte. „Was willst du hier?“ fragte er dann offen heraus. Als hätte jemand etwas dagegen, das Kai seinen Grund des Erscheinens erklärte, erbrach der kleine Takanori nun auf Rukis Schulter. Diesem entwich ein Seufzer. Bevor er vorsichtig mit einem zweiten Baumwolltuch seinen kleinen Sohn abwischte und dann aufstand. „Ähm, wenn du was zu trinken willst, du weißt ja wo du was findest. Ich ähm, ja, muss uns beide mal kurz umziehen und schauen, dass er dann endlich schläft. Mach’s dir solang bequem.“ Der Drummer sah dem Kleineren nach, dieser ging eindeutig seinen Vaterpflichten voll nach. Ja man konnte fast sagen, er hatte sich um 180 Grad gedreht. Früher hätte sich Kai niemals den Anderen mit einem Baby vorstellen können und nun ging dieser scheinbar in seiner Vaterrolle total auf. Er machte sich auf den Weg in die Küche, wo die Arbeitsfläche nun mit allerlei Babysachen zugestellt war. Vom Fläschchenwärmer, verschieden großen Fläschchen bis hin zur Wärmeflasche und Babynahrung stand hier wirklich alles. Kai fand trotzdem auf Anhieb alles was er brauchte. Mit zwei Tassen Tee kehrte er ins Wohnzimmer zurück. Er hatte das Gefühl, dass der Jüngere das wohl auch brauchen konnte. Nachdem er noch eine Zeit lang gewartet hatte, kam der ehemalige Sänger wieder. Er war umgezogen und allein, hatte aber ein Babyphon mit und in der anderen Hand noch ein Kuscheltier. Mit einem tiefen Seufzen ließ er sich auf die Couch fallen Er sah den Tee, den Kai ihm hingestellt hatte. „Danke“ nuschelte er, bevor er nach der mittlerweile etwas abgekühlten Tasse griff und diese in wenigen Zügen fast komplett leerte. Er lehnte sich zurück und sah den Drummer abwartend an. „Nun, warum bist du hier?“ stellte er zum dritten Mal an diesem Abend die Frage. Kai atmete einmal tief durch. Unter den Umständen die er gerade eben entdeckt hatte, konnte er sich nicht vorstellen wie er Ruki dazu bringen wollte wieder zurück zu kommen. Aber er würde es drauf ankommen lassen. „Um dich zurück zu holen.“ Kam er direkt zum Punkt. Der ehemalige Sänger sah ihn noch immer mit dem gleichen gleichgültigen Blick an, seine zitternde Tasse in der Hand jedoch zeigte eindeutig, dass es in ihm ganz anders aussah. Mit einem großen weiteren Schluck war die Tasse leer und er stellte sie auf den Tisch zurück. „Ihr habt doch sicherlich bereits Ersatz für mich gefunden.“ „Niemand wird dich je ersetzen können und das weißt du.“ Antwortete Kai sofort, verschwieg dass sie mit Taro eigentlich Ersatz gefunden hatten. Ruki sah von der Tasse nun auf. Ein müder, abgekämpfter Blick traf Kai. „Auch ich bin ersetzbar. Das weißt du.“ Kai ließ die Diskussion nun außen vor. Er musste anders vorgehen. „Es würde sich doch sicher eine Lösung finden lassen, damit du wieder zurückkommst.“ versuchte der Drummer vorsichtig den ehemaligen Sänger davon zu überzeugen. Ruki hatte den Oberkörper nach vorne gebeugt, sich mit den Unterarmen auf seinen Oberschenkeln abgestützt. „Eine Nanny? Niemals! Glaub mir, ich habe diesen Schritt nicht leichtfertig getan. Ich hatte keine andere Wahl.“ „Was ist mit seinen Großeltern?“ Ein sarkastisches heiseres Lachen verließ Rukis Mund. „Seinen Großeltern? Ihre Eltern hassen mich genauso wie meine Eigenen, obwohl meine mich zu dieser Hochzeit gedrängt hatten.“ Flashback „Mein aufrichtiges Beileid“ Ruki nickte zu den Worten. Die Trauerfeier für Mizuki war so eben vorbei und die wenigen geladenen Gäste bekundeten ihm nun ihr Beileid. „Du hast dieses Beileid gar nicht verdient, immerhin trägst du die Schuld an ihrem Tod.“ Wurde er jetzt von Mizukis Vater angezischt. Er konnte nur die Augen geschockt aufreißen. Ihre Eltern wussten doch, welch schwere Komplikationen dass es bei der Geburt gegeben hatte, dass ihre Tochter verblutet war. „Sie ist verblutet, trotz vieler Ärzte und Schwestern. Ich konnte doch nichts machen.“ Sagte Ruki leise. „Du hast sie so unglücklich gemacht, dass sie nicht mehr weitergekämpft hat um ihr Leben. Du bist Schuld daran, dass sie nun tot ist.“ Die Schuldzuweisung von Mizukis Vater nahm kein Ende und der ältere Mann war drauf und dran auf den Jüngeren nun loszugehen. Mizukis Mutter hielt ihren Mann davon ab und zog ihn schließlich mit sich weg von Ruki. Ruki war noch immer wie versteinert von dieser Begegnung. Sie erinnerte ihn daran, was seine Eltern vor 3 Tagen im Krankenhaus zu ihm gesagt hatten als sie seinen kleinen Sohn sehen wollten und er sie daraufhin nicht zu dem Kleinen ließ. Seine Eltern hatten den kleinen Takanori nur durch die Glasscheibe bewundern dürfen. Sein kleiner Sohn würde wohl niemals seine Großeltern kennen lernen, soviel stand für Ruki fest. Flashback Ende Nun liefen lautlose Tränen seine Wangen runter. Kai stand auf, kam um den Couchtisch herum, setzte sich neben den Kleineren und nahm ihn in den Arm. Es machte den Anschein, dass Ruki monatelang alles hinuntergeschluckt hatte und dass das nun rauswollte. Der Drummer erfuhr, dass der Braunhaarige von seinen Eltern erpresst worden war, nachdem diese rausfanden, dass er schwul war. Flashback „Du wirst heiraten und Kinder kriegen, wie es sich für einen normalen Japaner gehört.“ Sein Vater schlug mit der Hand auf den Tisch. Ruki bereute im selben Moment, dass er zum Neujahrsschrein-Besuch zu seinen Eltern gefahren war. Zuerst der Schock, dass seine Eltern rausgefunden hatten, dass er mit Reita zusammen und schwul war und jetzt wollte sein Vater ihm vorschreiben wie er leben sollte? „Du wirst dich von ihm trennen, hast du mich verstanden?“ fragte sein Vater nun eindringlich. Ruki jedoch dachte nicht daran, sich den Wünschen seiner Eltern zu fügen. „Nein“ sagte er schlichtweg. „Nein? Du wagst es mir zu widersprechen? Reicht es nicht, dass wir es ertragen müssen, dass du keinen anständigen Beruf hast?“ fuhr ihn sein Vater nun an. Natürlich, jetzt kam die alte Leier wieder, von wegen Rocksänger sei kein anständiger Beruf mit dem sich kein Geld verdienen lässt. Leider sprach Rukis Bankkonto eine andere Sprache, aber den Stand seines Bankkontos würde er seinen Eltern nicht auf die Nase binden. Er schaltete auf Durchzug, sollte seine Eltern sagen was sie wollten. Es war sein Leben. Er würde tun was er wollte. „Du wirst Mizuki Kimamoto heiraten und mit ihr Kinder bekommen oder ich sorge dafür, dass deinem Freund etwas passiert.“ Peng, diese Drohung hatte gesessen. „Das würdest du nie…“ bringt Ruki atemlos hervor. Er würde alles tun, solange Reita in Sicherheit war. Sein Vater schien das zu bemerken und lächelte selbstgefällig. „Nun, es liegt in deiner Hand ob er nicht zufällig einen schweren Unfall hat oder ihm sonst etwas passiert. Du ganz allein kannst das verhindern – du kennst die Bedingung: heirate und schenke uns Enkelkinder“ Rukis Blick war auf die Tischplatte gerichtet, Verzweiflung machte sich in ihm breit. Hätte er seinem Vater doch nicht so einfach gezeigt, wie leicht man ihn ködern konnte. Man brauchte nur androhen Reita etwas anzutun und er würde alles machen, nur um seinen Liebsten zu schützen. Verzweifelt biss er sich auf die Unterlippe und hob den Blick an zu seiner Mutter, welche hinter seinem Vater stand, die Hände auf dessen Schultern. „Es ist doch so einfach Takanori, du brauchst nur heiraten und Kinder bekommen. Das ist das normalste der Welt!“ sagte sie nun. In diesem Moment enstand die Idee des Doppellebens. Er würde heiraten, doch Reita aufgeben – niemals. Flashback Ende Der Drummer erfuhr, dass die Hochzeit nur im engsten Familienkreis stattgefunden hatte und Mizuki wohl bereits ziemlich am Anfang ihrer Ehe erfahren hatte, dass Ruki eigentlich einen anderen liebte. Der ehemalige Sänger erzählte schluchzend, wie oft sie ihn angefleht hatte sie so zu lieben wie er Reita liebte. Flashback „Du warst wieder bei ihm!“ es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Mizuki hatte Reitas Parfüm an ihm gerochen und er hatte sich nicht sonderlich die Mühe gegeben seine Haare wieder in Ordnung zu bringen. Sie sahen tatsächlich aus, als wäre er gerade dem Bett entstiegen. Er stellte gleichgültig und ihre Frage ignorierend seine Schuhe in die Ablage. „Verdammt nochmal ich rede mit dir!“ schrie sie nun als er ohne weiteres zu sagen ins Wohnzimmer ging. „Warum liebst du ihn so sehr? Was hat er, was ich nicht habe?“ Ruki hätte am liebsten geantwortet, dass Reita nun ja einen Penis hatte, doch er verkniff sich diese Antwort, schließlich machte das allein Reita ja nicht zu dem Menschen den er liebte. „Wieso kannst du mich nicht so lieben wie ihn? Wieso! Verdammt nochmal wir sind verheiratet, warum liebst du mich nicht so wie ihn?“ nun heulte sie. Etwas mit dem der Sänger überhaupt nicht klar kam. Wenn Mizuki weinte, dann kam er noch weniger mit ihr klar. Vor allem weil er wusste, dass er daran schuld war. Ohne sie weiter zu beachten, weil er sich einfach hilflos fühlte, ging er an ihr vorbei auf die große Dachterrasse und zündete sich eine Zigarette an. Jetzt kam das schlechte Gewissen ihr gegenüber. Wenn er bei Reita war, dann war das schlechte Gewissen da, weil er dem Bassisten nichts erzählt hatte von seinem Doppelleben. Er würde mit diesem Gefühl wohl immer leben müssen. Als sie nach der 3. Zigarette noch immer nicht aufgehört hatte zu weinen, begab er sich mit einem tiefen Seufzen wieder nach drinnen. Er schlang seine Arme um sie und drückte sie an sich. „Es tut mir leid! Ich… ich kann es nicht ändern, dass ich Frauen nun mal nicht lieben kann wie einen Mann. Ich kann es nicht ändern, dass eine Frau für mich nicht so anziehend ist wie ein Mann.“ Murmelte er leise, mehr zu sich selbst als zu ihr. „Bitte beruhige dich wieder“ flüsterte er äußerst leise und es schien zu helfen. Langsam verebbte ihr Schluchzen. Ihren Kopf hatte sie noch immer in seiner Halsbeuge abgelegt. „Kannst du es nicht wenigstens versuchen mir das Gefühl zu geben, dass du mich ebenso liebst?“ fragte sie nun und sah ihm jetzt in die Augen. Ruki schluckte. Seine Augen fixierten ihre verzweifelten und verweinten Augen. Und dann gab er das Versprechen, das er nie halten können würde „Ich versuche es.“ Wochen später kam Mizuki mit der erfreulichen Nachricht der Schwangerschaft nachhause. Ruki dankte heute noch den Erfindern von Viagra, denn nur dank dieses kleinen Hilfsmittel und der gedanklichen Vorstellung von Reita hatte er es geschafft mit Mizuki zu schlafen. Dass sie glücklicherweise auch noch fast sofort schwanger geworden war, war für Ruki das Zeichen dass die Götter ihn und seine Gebete erhört hatten. Noch am selben Abend war er zu seinen Eltern gefahren. Hatte mit seinem Vater solange verhandelt bis dieser eingewilligt hatte, dem Bassisten nichts mehr antun zu wollen, wenn ein Enkelkind unterwegs war. Dass Mizuki bereits schwanger war, hatte der Sänger verschwiegen. Einige Wochen später hatten Mizuki und Ruki es ihren und seinen Eltern bei einem Abendessen gesagt. Sein Vater hatte ihn nach dem Essen zur Seite genommen. Ihm gesagt, dass er stolz auf ihn sei und er davon absehe seinem Bandkollegen nach dem Leben zu trachten. Was sein Vater nicht wusste war, dass Ruki die Beziehung zu Reita nie beendet hatte. Während der Schwangerschaft jedoch war Mizuki nicht nur einmal heulend zu ihren Eltern geflüchtet als sie wieder Streit wegen seiner Beziehung zu Reita hatten. Sie wollte, dass Ruki ihn aufgab, jetzt wo das Kind unterwegs war. Gegen Ende der Schwangerschaft wussten schließlich auch Rukis Eltern davon, dass der Sänger zwar geheiratet und ein Kind gezeugt hatte, aber seine Beziehung zu Reita nie aufgegeben hatte. „Du hast es versprochen ihm nichts mehr zu tun, wenn dein Enkelkind unterwegs ist. An Versprechen hält man sich. Ich habe nur versprochen zu heiraten und ein Kind zu zeugen, nie habe ich versprochen die Beziehung aufzugeben.“ Erinnerte Ruki seinen Vater wenige Tage vor der Geburt an sein Versprechen, welches dieser ihm Monate zuvor gegeben hatte. Sein Vater schluckte und nickte anschließend nur. Auch wenn er Reita hasste wie die Pest, er hatte dieses Versprechen gegeben und sein Enkelkind war ihm wichtiger als sein Hass. Doch nachdem Mizuki verstorben war, hatte er nicht gespart mit Vorwürfen an Ruki und so hatte dieser sämtlichen Kontakt nach dem Begräbnis mit seiner Familie und ihrer Familie und mit all seinen bisherigen Freunden abgebrochen. Er wollte nicht noch mehr Menschen enttäuschen als er es bereits getan hatte. Flashback Ende Der Drummer erfuhr, dass die letzten Monate Ruki wohl mehr an die Substanz gegangen waren als er zugeben würde. Der Kleinere berichtete von den anfänglichen schlaflosen Nächten, weil der kleine Takanori nicht und nicht durchschlief. Je mehr der ehemalige Sänger erzählte umso besorgter wurde Kai. Ruki hatte die letzten Monate nichts anderes mehr getan als für sein Kind gelebt und auf sich selbst dabei vergessen. Er hatte alles aufgegeben was ihm wichtig war, für etwas, was er ursprünglich nie wollte, sich dann doch wünschte und mittlerweile sogar mehr als alles auf dieser Welt liebte. Irgendwann verstummte der Redeschwall des Jüngeren und der Drummer stellte nicht verwundert fest, dass dieser vor Erschöpfung eingeschlafen war. Vorsichtig hob er den Jüngeren hoch. Stellte dabei schockiert fest, dass dieser wohl viel mehr abgenommen hatte als er zuerst dachte. Er trug ihn hinüber ins Schlafzimmer, wo auch die Wiege mit dem schlafenden Takanori stand. Vorsichtig legte er Ruki in das große Bett, deckte ihn zu und schob anschließend so leise wie möglich die Wiege aus dem Schlafzimmer. Er schloss leise die Tür und schob die Wiege weiter bis ins Wohnzimmer, wo er es sich nun selbst auf der Couch bequem machte. Er schrieb noch schnell ein SMS an die beiden Gitarristen und den Bassisten, dass die Probe morgen ausfallen würde und er ihnen morgen genaueres erklären würde. In seinem Gehirn hatte sich bereits ein Plan geformt und er hoffte, dass dieser klappte. Auch Taro schrieb er ein SMS, jedoch nur, dass die Probe morgen ausfallen würde. Danach schlief auch er ein, jedoch immer ein Ohr aufmerksam auf den kleinen Takanori. Beim kleinsten Geräusch des Babys würde er sich um den Kleinen kümmern, schließlich sollte Ruki endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen können. Ich hoffe es gefällt euch. Ich hab's bereits im Zug fertig geschrieben gehabt, eigentlich gespeichert und als ich zuhause den Laptop wieder hochfuhr war die ganze Datei futsch *doh* Jetzt hab ich das ganze nochmal geschrieben. Ist zwar nun ein wenig anders geworden als die Erstversion, aber ich kann halbwegs damit leben ^.^ Ich hoffe ihr könnt es auch XD Kapitel 4: Find together again? ------------------------------- So ein neues Kapitel :) Bin schon gespannt was ihr davon haltet ;) Find together again? Dreimal war Kai von dem kleinen Takanori geweckt worden. Jetzt war es gerade mal 6 Uhr morgens und Kai bekam langsam eine Ahnung davon, wie sehr das ganze Ruki wohl mitgenommen haben musste. Er hatte Taka vorhin gefüttert und jetzt nachdem der Kleine sein Bäuerchen gemacht hatte, hatte er ihn nun kurzerhand gleich gebadet. Mit frischer Windel und frischem Strampelanzug lag der kleine Kerl nun zufrieden in der Babywippe, welche Kai sich in die Küche gestellt hatte. Der kleine beobachtete den Drummer wie er die Vorratsschränke und schließlich den Kühlschrank nach Essbarem durchsuchte. Außer Babynahrung fand er schließlich nur halb verschimmelte Brötchen und diverse andere schlecht gewordene Lebensmittel. Er seufzte und drehte sich nun zu dem kleinen Wonneproppen um, welcher ihn glücklich anstrahlte. „Dein Papa sorgt ja ganz nett und brav für dich, aber auf sich selbst scheint er vergessen zu haben. Wovon hat er denn die letzten Tage gelebt?“ Ein Lächeln breitete sich auf Kais Gesicht aus. Takanori würde ihm wohl kaum sagen wovon Ruki sich die letzten Wochen ernährt hatte. Schließlich schlich sich Kai ins Schlafzimmer, holte dort noch eine kleine Jacke und eine Haube sowie kleine Schuhe, versicherte sich nochmals das Ruki tief und fest schlief. Dann begann er den kleinen vorsichtig anzuziehen, der ließ das brav mit sich machen und Kai fragte sich, ob Uruha ihm ein Märchen erzählt hatte als er behauptet hatte alle Babys hassen anziehen. Er selbst zog sich seine Jacke und seine Schuhe an. Den kleinen legte er in den im Vorzimmer stehenden Kinderwaagen und dann machte er sich leise auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Gott sei Dank gab es die kleinen Conbinis die 24 Stunden am Tag geöffnet hatten und wo er jetzt bereits einkaufen konnte. Nur zwei Straßen weiter war so ein kleines Geschäft. Geschickt lenkte Kai den Kinderwaagen, in welchem Takanori nun eingeschlafen war durch die Gänge und sammelte alle möglichen Lebensmittel in dem kleinen Körbchen welches er in der einen Hand hielt. Der Drummer hatte beschlossen ihrem ehemaligen Vocal unter die Arme zu greifen. Es war recht schön und gut, dass dieser sich voll und ganz auf sein Kind konzentrierte, aber dass er auf sich selbst so vergas ging dann auch nicht. Schließlich hatte der kleine Takanori nichts davon, wenn sein Vater vor Erschöpfung und Unterernährung zusammenklappte. Umsichtig wie der Bandleader war hatte er den Zweitschlüssel von Rukis Schlüsselboard mitgenommen um den Schlafenden nicht zu wecken. Er telefonierte gerade mit Aoi, der nicht gelesen hatte, dass die Probe heute ausfiel und der viel zu früh dran war und nun vor dem verschlossenen Probenraum stand. Mit der anderen Hand sperrte er die Tür auf. Ihm fiel das Handy aus der Hand als er im Vorzimmer eine vollkommen aufgelöste und zusammengesunkene Gestalt sah. Sofort war er bei dem ehemaligen Sänger. „Ruki? Hey, beruhige dich.“ „Er wurde entführt.“ Hauchte der Kleinere vollkommen aufgelöst. Es war Rukis größte Angst, dass sein Vater Takanori entführen ließ. Kai brauchte einen Moment um zu verstehen was der Vocal meinte. Er drückte Ruki mit einem Lächeln an sich. „Nein, beruhig dich. Er schläft im Kinderwagen der noch im Stiegenhaus steht, weil ich dachte dir sei etwas passiert.“ Der Braunhaarige sah ihn mit verzweifelten und tränennassen Augen an. „Wirklich?“ Kai nickte und löste sich von dem Kleineren. Er ging zurück zur Tür, sammelte sein Handy auf und stellte fest, dass scheinbar noch eine Verbindung mit Aoi bestand. Er hörte den Gitarristen nun ständig fragen „Kai? Kai? Bist du noch dran? Sag was? Ist was passiert?“ Kai lächelte „Nein, mir ist das Handy aus der Hand gerutscht. Nichts passiert.“ Doch Aoi unterbrach ihn. „Bist du bei Ruki?“ Der Drummer erstarrte. Hatte der Gitarrist ihn etwa gehört. „Kai?“ „Ich ruf dich später zurück Aoi“ „Nein, warte Kai…“ doch der Drummer hatte schon aufgelegt. Er würde zuerst Ruki fragen, ob dieser die anderen sehen wollte. Er schob den Kinderwagen nun vorsichtig in die Wohnung, wo Ruki sich mittlerweile beruhigt hatte und aufgestanden war. Der ehemalige Sänger war sofort bei seinem kleinen Sohn und überzeugte sich, dass es diesem wirklich gut ging und er tatsächlich schlief. „Ich war einkaufen“ erklärte Kai und schloss die Wohnungstür. Er bückte sich zu der Tasche die er in das untere Fach des Kinderwagens gelegt hatte. „Irgendjemand muss ja dafür sorgen, dass du nicht komplett auf dich vergisst.“ lachte Kai. Ruki sah etwas verlegen aus. „Weißt du was? Du wirst jetzt ins Badezimmer gehen, ein schönes entspannendes Bad nehmen. Ich richte in der Zwischenzeit Frühstück her und wenn du möchtest ruf ich die anderen auch an, damit sie kommen.“ Die Augen des Vocals sahen ihn verängstigt an. Der Drummer sah ein, das war wohl keine gute Idee. Ruki war noch nicht bereit sich den anderen zu stellen. Unschlüssig stand der Braunhaarige im Flur, den Kopf gesenkt. „Wenn du nicht willst, dann ruf ich die anderen nicht an. Aber die anderen würden sich sicher freuen von dir wieder zu hören! Jeder macht sich Sorgen um dich.“ Erklärte Kai rasch. Ruki schüttelte den Kopf. „Ich… lass mir bitte noch Zeit.“ „Auch nicht Reita?“ versuchte der Drummer es erneut. Der Kleinere senkte den Kopf noch weiter. „Ich…“ Ruki sah auf, sah seinen ehemaligen Bandkollegen an. „Reita steht jeden Abend vor deinem Haus und traut sich nicht anzuläuten und mit dir zu reden, weil er Angst hat, dass ihm deine Frau aufmacht und er dich nicht alleine antrifft. Er hat dir schon längst verziehen, gib ihm doch endlich eine Chance dich wieder zu sehen.“ Der ehemalige Sänger sah weiterhin verunsichert auf den Drummer. Schließlich nickte er vorsichtig. „Okay, nur Reita.“ Kai lächelte. Dann ging er auf den Kleineren zu, drückte ihn kurz und schob ihn dann ins Badezimmer. „Na los, nimm dein entspannendes Bad und ich kümmere mich um ein Frühstück und um Taka falls er aufwachen sollte. Mach dir keine Sorgen, er und ich kommen schon ganz gut miteinander aus.“ zwinkerte er Ruki zu. Dann schloss er die Badezimmertür und machte sich auf den Weg in die Küche. Ruki sah noch kurz auf die geschlossene Badezimmertür. Dann zog er sich langsam aus, während das Badewasser einlief. Langsam ließ er sich in die Badewanne hineingleiten. Mit einem Seufzen schloss er seine Augen und versuchte sich zu entspannen. Jemand war da und kümmerte sich um Takanori und er sollte sich langsam mal wirklich entspannen. Die Tatsache, dass er später auf Reita treffen würde, trug jedoch nicht wirklich zu seiner Entspannung bei. Kai hatte unterdessen Reita angerufen. Dem Bassisten nur so viel mitgeteilt, dass er bei Ruki sei und er doch einfach vorbeikommen soll. Zwar war der Blondhaarige äußerst verwirrt, aber stellte keine weiteren Fragen. Nachdem er aufgelegt hatte, macht sich der Drummer daran, Frühstück für sie alle herzurichten. Reita stand kurze Zeit später unschlüssig vor Rukis Wohnung. Sollte er wirklich? Kai war hier, also musste sich dieser wohl mit Rukis Ehefrau vertragen. Ob diese wusste wer er war? Er wollte schon auf die Klingel drücken als ihm einfiel, dass der Drummer ihn gebeten hatte zu klopfen, weil scheinbar der Kleine schlief. Naja zumindest wusste er nun, dass es ein Junge und kein Mädchen war. Ein Klopfen, wenn auch etwas zaghaft war zu hören. Der Drummer war gerade mit dem Tisch decken fertig geworden. Lächelnd ging er zur Tür, das konnte nur Reita sein. Reita sah Kai verwirrt an. Wieso machte dieser ihm die Tür auf? „Ruki ist noch im Badezimmer.“ Gab dieser ihm auf die offensichtlich ins Gesicht geschriebene Frage. Der Bassist trat nicht minder verwirrt ein und stellte seine Schuhe auf die Ablage, auch ihn wunderte es, dass er keine Frauenschuhe vorfand und vor allem, noch nichts von Rukis Ehefrau mitbekommen hatte. Der Kinderwagen stand an der einen Wand im Vorzimmer und Kai steuerte nun genau auf diesen zu. Gleichzeitig war nun das Geräusch eines Föhns zu hören. Und nicht einmal eine Minute später Babygeschrei. Ruki hörte das im Bad natürlich auch. Am liebsten hätte er den Föhn fallen gelassen und wäre hinausgerannt um seinen Sohn zu beruhigen, aber da hörte er schon Kais Stimme, welche dies übernahm. Vorsichtig nahm Kai den Kleinen aus dem Kinderwagen. Okay spätestens jetzt wurde Reita klar, dass irgendetwas nicht stimmte. Welche Frau würde ihr Kind schreien lassen und sie war sicherlich nicht mit Ruki im Badezimmer. „Wo ist Rukis Frau?“ fragte er deshalb. Kai drehte sich mit dem kleinen Taka im Arm um und sah Reita ernst an, bevor er Richtung Wohnzimmer deutete. Ruki hatte das nicht mehr mitbekommen, er hatte den Föhn wieder aktiviert als er gehört hatte, dass Kai bei Takanori war. Der Drummer setzte sich auf die Couch und versuchte den Kleinen Schreihals wieder zu beruhigen. Als der Kleine langsam wieder sich etwas beruhigt hatte, sah der Bandleader den Blondhaarigen ernst an. „Sie ist tot. Sie starb bei der Geburt des Kleinen. Den Rest soll er dir selbst erzählen!“ In Reitas Gesicht stand Bestürzung geschrieben. Auch für ihn setzte sich nun langsam das Puzzle nach dem Warum für Rukis Ausstieg zusammen. Doch er kam nicht lange zum Nachdenken, da war Kai schon aufgestanden und übergab ihm vorsichtig das Baby. „Hier, er hat Hunger und ich muss ihm schnell ein Fläschchen richten.“ Er zeigte dem völlig überrumpelten Bassisten wie er den Kleinen zu halten hatte und dirigierte ihn auf die Couch, wo noch der Stillpolster von gestern lag. Schon verschwand Kai in der Küche und ließ Reita alleine mit dem kleinen zurück. Dieser war davon überhaupt nicht begeistert, ängstlich schluckte er. Was sollte er denn jetzt tun? In der Küche grinste der Drummer, das lief ja perfekter als er gedacht hatte. Er schnappte sich das schon längst bereitstehende Fläschchen und begab sich zurück ins Wohnzimmer, wo er Reitas zaghaftes „Kai?“ vernahm. „Bin schon wieder da!“ Der Bassist wollte dem Drummer den kleinen wieder überreichen, doch der schüttelte nur den Kopf. „Bleib mal ruhig so, es scheint ihm bei dir zu gefallen.“ Der Blondhaarige sah verunsichert zu dem Wonneproppen. Kai rückte das Stillkissen noch zurecht, so dass Reita seinen Arm mit Takanori darauf ein wenig abstützen konnte und reichte ihm dann das Fläschchen. Zeigte ihm noch wie er es dem kleinen am besten hinhielt und entfernte sich dann ein paar Schritte, nachdem der kleine zum trinken begonnen hatte. Noch immer verunsichert, aber langsam fasziniert beobachtete Reita den kleinen Mann in seinen Armen. „Mach ich es richtig?“ fragte er trotzdem nach einigen Minuten den Drummer. Bevor Kai jedoch eine Antwort geben konnte, antworte ihm Ruki, der in der Wohnzimmer-Tür stand. „Perfekt!“ war das einzige was der ehemalige Vocal herausbrachte. Er war soeben fertig geworden im Badezimmer und nun stand er im Türrahmen und wusste nicht was er anderes sagen konnte. Der Anblick von Reita mit seinem kleinen Sohn rührte den ehemaligen Sänger. Zumal er genau erkannte, wie unsicher Reita war. In seinem Herzen gab ihm dieses Bild einen Stich. Wie lange hatte er sich das nun seit Takanoris Geburt schon gewünscht, wie sehr hatte er sich nach dem Bassisten gesehnt. Jedoch immer wieder sich selbst davon abgehalten diesen anzurufen, war sich sicher, dass dieser nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Kai bemerkte genau wie es Ruki gerade erging. Still und leise sah der Kleinste von Ihnen dem Bassisten zu. Ein kleines Lächeln war auf seinen Lippen, etwas was Kai gestern vermisst hatte. Als das Fläschchen nun leer war, ging der Drummer wieder zu Reita, während auch Ruki nun in den Raum eintrat. Der Bandleader nahm dem Bassisten den kleinen ab und drehte sich, nachdem er ihn sich auf die Schulter gelegt hatte, um. An Ruki gewand meinte er nur leise „Ich glaube ihr braucht etwas Zeit nun für euch. Wenn etwas ist, ich bin in der Küche oder im Schlafzimmer Taka neu anziehen“ lachte Kai nun, als der Kleine das erste Bäuerchen machte. Reita wollte schon aufspringen, war in Sorge dass er etwas falsch gemacht hatte, weil der Kleine nun wieder die flüssige Nahrung teilweise ausspukte, doch Kai war schon verschwunden und hatte die Türe hinter sich geschlossen. Nun standen sie sich gegenüber. Reita schluckte. Auch Ruki schluckte und sah zu Boden. Er wusste nicht wo er anfangen sollte. Der Bassist stand unschlüssig bei der Couch, doch dann ließ er sich von seinen Gefühlen leiten und überwand die wenigen Schritte die ihn von dem ehemaligen Vocal trennten. Sanft nahm er diesen nun in den Arm und drückte ihn an sich. „Ich hab dich so vermisst und mir solche Sorgen gemacht“ gestand der Bassist leise. Das Beben der Schultern zeigte ihm nun, dass Ruki wohl gerade in Tränen ausbrach. „Ich habe dich auch so sehr vermisst“ schluchzte der Kleinere an Reitas Brust. Erst jetzt bemerkte der Blondhaarige, dass der Andere viel schlanker als sonst war. Er hatte den Kleineren vorhin gar nicht so genau gemustert, war einfach nur froh ihn hier vor sich zu haben. Sanft drückte er Ruki nun etwas von sich und erschrak. Zwar waren die Augenringe von gestern nicht mehr ganz so ausgeprägt, aber man konnte dem ehemaligen Sänger noch immer ansehen, dass er total übermüdet und nervlich am Ende war. Auch sah der Bassist nun von der Nähe wieviel der Kleinere tatsächlich abgenommen hatte – er war wirklich nur noch Haut und Knochen. Reita tat es weh, den anderen so fertig zu sehen. Warum hatte dieser sich nicht gemeldet? Er hätte ihm doch immer geholfen. Er drückte Ruki an sich und musste nun selbst mit den Tränen kämpfen. „Tu so etwas nie wieder! Hörst du? Lass mich nie wieder so lange ohne eine Meldung von dir! Du glaubst gar nicht welche Sorgen ich mir gemacht habe!“ flüsterte er in Rukis braunen Haarschopf. Der ehemalige Sänger schniefte, er wollte nicht, dass Reita wegen ihm traurig war. „Ich…ich dachte, dass du sicher nichts mehr mit mir zu tun haben willst, nachdem ihr das mit meinem Doppelleben rausgefunden habt.“ Flüsterte er. Reita drückte ihn wieder von sich um ihm in die Augen sehen zu können. „Um Gottes Willen Ruki! So schlimm war das nun auch wieder nicht. Natürlich war ich verletzt am Anfang, aber die Frage die mich mit der Zeit immer mehr zu quälen begann, war die wie es dir geht! Ob mit dir alles in Ordnung ist.“ Er wollte den Anderen nicht mehr loslassen. Irgendwann waren sie schließlich auf der Couch gelandet. Noch immer hatte Reita den Jüngeren im Arm, hörte sich dessen Geschichte an. Dass Ruki das Ganze auf sich genommen hatte, weil er nicht wollte, dass dem Älteren etwas passierte, rührte den Bassisten sehr. Er hoffte jedoch, dass Ruki nun einsah, dass er in Zukunft wenn so etwas nochmals vorkommen sollte, mit ihm vorher reden sollte. Gemeinsam würden sie sicherlich eine Lösung finden. Der ehemalige Sänger hatte die letzten Monate so viel durchmachen müssen. Zu gerne würde Reita ihm nun etwas von der Last auf seinen Schultern nehmen und das sagte er ihm auch. Ruki dankte dem Himmel dafür, dass der Blondhaarige ein so wundervoller Mensch war. Er kuschelte sich an den Bassisten, welcher ihm gedankenverloren eine Strähne aus dem Gesicht strich. Sie hatten etwas mehr als 3 Monate lang schon nicht mehr Kontakt gehabt, alles nur weil jeder vom Anderen dachte, dass er nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Reita musste grinsen, irgendwie waren sie beide sowas von dumm. Ruki genoss es, seinen Kopf auf Reitas Schoss abgelegt, einfach nur genießen. Fast wäre er bei der Ruhe die gerade herrschte wieder eingeschlafen, da Reita ihn auch noch so toll schlaffördernd streichelte. Ein leises Magenknurren jedoch unterbrach die stille Zweisamkeit. „Oh, ich würde sagen, wir sollten Frühstücken gehen.“ Reita konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während der Sänger nur unmotiviert nickte. Frühstück, wann hatte er zum letzten Mal ein Frühstück? Als könnte der Bassist Gedanken lesen, drehte er Ruki zu sich „Wann hast du eigentlich das letzte Mal etwas gegessen?“ fragte er dann, wieder dem besorgten Unterton, der Ruki eindeutig zeigte wieviel Sorgen sich der Größere um ihn machte. Ruki sah Reita nicht an, als er laut nachdachte „Ähm….ich ….ähm…“ „Du willst mir jetzt aber nicht sagen, dass du gestern nichts gegessen hast?“ fragte der Bassist besorgt. Als der Braunhaarige nichts darauf erwiderte, schüttelte Reita den Kopf. „Ab jetzt werd ich dafür sorgen, dass du wieder mehr auf dich schaust. So kann das ja nicht weitergehen. Wenn du so weitermachst, hat Taka nichts von seinem Vater weil dieser wegen Unterernährung unter der Erde liegt.“ Schimpfte der Bassist, bevor er das Leichtgewicht Ruki hochhob und ins Esszimmer rübertrug. Der ehemalige Vocal wollte sich noch wehren als er hochgehoben wurde, gab dann aber schnell auf und schlang lieber seine Arme um Reitas Nacken. „So und nun isst du endlich was“ mit diesen Worten setzte der Bassist seinen Freund auf einem der Sessel ab. Kai der auf einem anderen Sessel saß und neben sich Takanori in der Babywippe liegen hatte, sah die beiden interessiert an. Da Ruki sich nicht sofort an dem wirklich reichhaltig gedeckten Tisch etwas nahm, griff der Bassist kurzerhand zur Teekanne und schenkte dem ehemaligen Sänger ein. „Nun nimm dir endlich, es ist genug für alle da und vor allem für dich“ lächelte er diesen an. Ruki nickte nur und begann zaghaft sich auf den Teller zu laden. Sie frühstückten gemütlich und Kai erfuhr schließlich auch, dass wieder alles gut war bei den beiden. Längst hatten sie schon fertig gefrühstückt und saßen plaudernd am Tisch beisammen, während Takanori eingeschlafen war und nichts davon mitbekam. „Kannst du dir es noch immer nicht vorstellen zurückzukommen?“ fragte der Drummer schließlich mitten im Gespräch. Ruki sah Kai erschrocken an. Er schluckte. Reita war an seiner Seite, Kai würde ihm ebenfalls helfen, das hatte er ihm schon mehrmals gesagt. Konnte er es wagen? Was wenn er kläglich scheiterte, wenn er seinen Sohn im Stich ließ? Reita bemerkte ebenso wie Kai den Zwiespalt des Sängers. Vorsichtig griff er dessen Hand. „Egal was du entscheidest, ich stehe hinter dir. Ich würde mich freuen, wenn du doch wieder Lust hast mitzumachen. Wenn du wieder singst und Songtexte schreibst. Aber ich will dich zu nichts zwingen. Es ist deine Entscheidung. Sofern es dir hilft bei der Entscheidungsfindung, ich bin immer für dich da. Vergiss das nicht. Ich werde für dich und Takanori da sein, egal was du tust.“ Ruki sah den Bassisten an. Womit hatte er so einen wundervollen Menschen verdient? Wie hatte er denken können, Reita würde ihn für sein Doppelleben hassen? War er wirklich bereit dazu wieder zu singen? Songtexte zu schreiben? Er hatte 3 Monate lang nichts mehr getan in diese Richtung. Was wenn seine Stimme davon irgendwie Schaden genommen hatte? Diese und andere mehr oder weniger unsinnige Gedanken kreisten durch seinen Kopf. Nach einer halben Ewigkeit, wie es dem Drummer und dem Bassisten vorkam, schluckte Ruki und sah zuerst Reita und schließlich Kai fest an. „Ich…“ Ihr dürft ruhig kommentieren, ich würd mich freuen ^.^ Kapitel 5: A new Vocalist? -------------------------- Hey, danke für eure Kommentare :) Die haben mich echt riesig gefreut :) Nun aber viel Spaß mit dem neuen Kapitel und ich würd mich wieder über euer Feedback freuen :) A new Vocalist? Taro hatte selbst nach zwei weiteren Proben gesagt, dass er nicht zu den vier anderen passte. Somit standen Sie wieder ohne Sänger da, zumindest waren die Gitarristen, der Manager und auch der ganze Rest der PSC dieser Annahme. Einzig Kai und Reita wussten mehr, doch hüteten sie sich, irgendetwas zu sagen – sie hatten es Ruki versprochen. Seit der Aussprache vor drei Tagen hatte sich Reita kurzerhand bei dem ehemaligen Sänger einquartiert. Als Begründung hatte er Ruki erklärt, dass er jemanden brauche, der auf ihn aufpasst. Das hatte dem Braunhaarigen ein Lächeln entlockt, denn so einen fürsorglichen Freund würde er wohl nie wieder finden. Reita lenkte das Auto geschickt durch den Tokioter Frühverkehr. Es war Halb Neun, knapp 15 Minuten später fuhr er den Wagen auf den Parkplatz der PSC. Er war zwar 15 Minuten zu spät, doch das war geplant. Somit konnten sie sich sicher sein, das niemand auf dem Parkplatz der PSC noch herumlief. Ruki saß auf dem Beifahrersitz und seufzte. Er schluckte. Seit mehr als 3 Monaten hatte er dieses Gebäude nicht mehr betreten. Langsam kam auch die Angst, was die Anderen nun von ihm halten würden. Reita spürte die Unruhe Rukis. Er nahm die Hand des Sängers während sie noch im Auto saßen. Der Sänger sah ihn an, nachdem der Bassist seine Hand gedrückt hatte. „Alle werden sich riesig freuen, du wirst sehen!“ versicherte er dem Braunhaarigen. Wieder schluckte Ruki, sein Blick fiel nach hinten, wo Taka im Maxi Cosy schlief. Der Blondhaarige zog ihn nun in einen kurzen Kuss, bevor er die Hand auf die Tür zum aussteigen legte. „Denk dran, die anderen wissen nichts davon. Die denken nur, dass Kai und ich einen neuen Sänger irgendwo aufgegabelt haben und der heute zum vorsingen kommt“ zwinkerte er dem Braunhaarigen nun zu. Dieser nickte und nahm die Autoschlüssel von Reita. Dann war der Bassist ausgestiegen und mit einem kurzen Winken schon im Gebäude verschwunden. Ja, so hatten Kai, Reita und er es ausgemacht. Es sollte schließlich eine Überraschung für die anderen werden. Kai hatte Aoi erfolgreich einreden können, dass er sich verhört hatte und er nicht bei Ruki gewesen war. Noch einmal kurz tief durchatmend stieg auch schließlich Ruki aus dem Auto. Er ging um das Auto herum und nahm die Babytasche und den Maxi Cosy mit Takanori heraus, bevor er den Wagen abschloss. Nun, dann mal los. Er hoffte, dass wirklich alle schon in ihren Bandräumlichkeiten waren und er kaum jemandem auf den Fluren noch begegnete, aber jetzt war es knapp vor 9 Uhr und seit mehr als einer halben Stunde hatte der Arbeitstag in der PSC bereits begonnen. Reita betrat den Bandraum, tauschte kurz einen Blick mit Kai aus, bevor er sich die obligatorische Schimpftriade von dem Drummer anhörte weil er zu spät war. Der Manager hatte nur mit den Augen gerollt. Schließlich war der Bassist bekannt in der ganzen PSC, dass er so gut wie immer zu spät kam. Er hatte es auch nach Jahren noch nicht geschafft den Tokioter Verkehr richtig einzuschätzen und früher loszufahren. Uruha und Aoi saßen auf der kleinen Couch und warteten gespannt. Heute sollte also der neue Sänger kommen von dem Kai und Reita beide nur gesagt hatten, dass er verdammt gut sein sollte und ziemlich nah an Ruki rankommen sollte. Uruha wäre am liebsten zu dem ehemaligen Sänger nachhause gefahren und hätte auf ihn eingeredet, nachdem Taro nun doch nicht mitmachte. Reita und Kai hatten ihn abgehalten davon und ihm erklärt, dass sie schon einen besseren Ersatz gesichtet hätten. Um 9 Uhr war vereinbart. Uruha starrte gebannt auf die Uhr, welche noch 2 Minuten bis 9 Uhr anzeigte. Im Bandraum war es nach Kais Schimpftriade vollkommen still geworden, man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Ruki war glücklicherweise niemanden auf seinem Weg zum Gazette-Bandraum begegnet, scheinbar waren wirklich gerade alle in den morgendlichen Besprechungen. Nun stand er davor und atmete noch einmal tief durch, bevor er klopfte. Sofort war Kai aufgesprungen um die Tür zu öffnen. Er lächelte den Braunhaarigen an, der ihn verunsichert ansah. „Schön, dass du gekommen bist.“ Sagte Kai, bevor er die Tür ganz öffnete und den ehemaligen Sänger in den Probenraum bat. Zu sagen, in die Gesichter der beiden Gitarristen und des Managers war die Überraschung geschrieben, war die Untertreibung des Jahrhunderts. Reita war aufgestanden und hatte mit einem Kuss dem Braunhaarigen schließlich Taka und die Babytasche abgenommen, bevor dieser von Uruha fest umarmt wurde. Auch Aoi und der Manager waren jetzt aufgesprungen, um den Kleineren zu umarmen. Uruha hatte Ruki noch immer an sich gedrückt und irgendwie bekam der Sänger das Gefühl, dass der Gitarrist weinte. „Du Idiot! Du elendiger Schuft. Was glaubst du was für Sorgen ich mir um dich gemacht habe. Wie kannst du deine Freunde einfach so im Dunkeln tappen lassen?“ schluchzte Uruha nun tatsächlich. Ruki war sichtlich etwas überfordert damit, doch Kai half ihm dann aus indem er den Gitarristen ein wenig von dem kleinen Vocal wegzog. „Beruhig dich wieder, er ist jetzt da und du siehst, dass es ihm gut geht.“ Zwinkerte der Drummer, während Ruki auch von Aoi in eine Umarmung gezogen wurde. „Also hatte ich doch Recht als ich sagte, dass Kai bei dir gewesen war.“ Murmelte Aoi. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ Fügte er noch hinzu, ehe er ihn wieder los ließ. Der Manager freute sich auch, den Sänger wieder zu sehen. Nachdem diese ganze herzliche Begrüßung vorbei war, stellte Ruki nun seinen kleinen Sohn den Anderen vor, die ihn noch nicht kannten. Reita hatte den kleinen, der vorhin munter geworden war, auf dem Arm und hatte ein sanftes Lächeln auf dem Arm. Uruha konnte sich fast nicht lösen vom Anblick des kleinen Taka. Er war schon jetzt komplett vernarrt in den Kleinen. Schließlich setzten sie sich an den Konferenztisch um zu besprechen, wie sie nun weiter vorgehen würden und wie Ruki das alles unter einen Hut bringen konnte. Der Sänger saß neben dem Bassisten, der den kleinen Taka noch immer auf dem Arm hatte und mit einem Kuscheltier ein wenig neckte. Für die beiden Gitarristen war sofort klar, dass Ruki den Kleinen immer mitbringen konnte zu den Proben. Sie würden sich sicherlich abwechseln beim aufpassen auf ihn und wenn sie alle 5 zusammen proben würden, dann würde sich sicherlich jemand vom Staff finden lassen oder sie würden für diese Zwecke eine Nanny anstellen. Reita unterbrach sein Spiel mit Taka und lächelte den Sänger an „Ich hab’s dir doch gesagt, dass wir alle dir helfen, wenn du uns lässt“. Dieser nickte nun und lächelte glücklich. Wenn sie auf Tour waren, würde der Kleine ihn ebenfalls begleiten und nur während der Konzerte würde sich eine Nanny oder eben jemand vom Staff um ihn kümmern.– Kai war sich sicher, dass die Frauen im Staff-Team dieser Aufgabe zu gern nachkommen würden, nachdem der kleine ja der reinste Zucker war. Takanori war mittlerweile auf Reitas Arm wieder eingeschlafen. Bekam nichts mehr davon mit, was rund um ihn herum geschah. Ruki sah glücklich auf seinen Sohn. Dieser hatte Reita sofort irgendwie als zweiten Vater akzeptiert. Aoi hatte den Blick bemerkt und grinste nun Reita und Ruki an. „Also man muss schon sagen, die Vaterrolle steht euch beiden!“ Jetzt mussten alle lachen. Es war jetzt 10 Uhr vormittags und sie hatten soweit mal alles weitere abgesprochen. Nach der Vormittagspause, welche jetzt begann, wollten sie dann sich dem Song widmen, den sie vor 3 Monaten angefangen hatten. Ruki nahm Reita nun Taka ab, um ihn in den Maxi Cosy zu legen. Der Bassist wollte in der Cafeteria Kaffee und eine Kleinigkeit zum Essen holen. Zwar hatte der Sänger nicht gesagt, dass er Hunger hätte, doch der Bassist würde darauf bestehen, dass er etwas aß. Auch Uruha und Aoi war aufgefallen wieviel der Vocal abgenommen hatte. Ruki hockte vor dem Maxi Cosy und holte gerade eine leichte Decke aus der Babytasche als er von Reita gefragt wurde, ob er irgendwelche besonderen Wünsche für seine Onigiri hatte. Er schüttelte nur den Kopf und sorgte für ein Seufzen auf Seiten des Bassisten. „Dann bring ich dir einfach welche mit, wo ich denke, die schmecken dir. Okay?“ Ergeben nickt der Sänger und schon waren Reita und die beiden Gitarristen zur Cafeteria unterwegs. Der Manager verabschiedete sich nun von Kai und Ruki, das wichtigste war besprochen. Jetzt ließ er den Jungs bei den Songs wieder die freie Hand. Der Sänger hatte Taka nun zugedeckt und wollte sich gerade aufrichten, als die Tür aufgerissen wurde und er zu Boden gerissen wurde. Durch den Lärm wachte Taka wieder auf und begann sofort loszuschreien. Reita, der hinter den Jungs von Alice Nine hereingekommen war, rollte mit den Augen. Stellte seine Beute aus der Cafeteria am Tisch ab und nahm den kleinen Schreihals aus dem Maxi Cosy. „Ich hab doch gesagt, ihr sollt leise sein.“ Schimpfte er halbherzig mit den 5en, die Ruki noch immer belagerten. Mit solch umschwänglicher Freude hatte dieser nicht gerechnet. Langsam ließen sie nach einander ab von ihm und halfen ihm schließlich auf. Mittlerweile hatten sich auch die Mitglieder von Kagrra und Kra in den Bandraum von Gazette gestopft. Jeder wollte den Sänger sehen und vor allem den kleinen Sohn von dem Uruha unten in der Cafeteria so geschwärmt hatte. Reita hatte sich mit diesem nun auf die Couch verzogen und ihn wieder halbwegs zur Ruhe gebracht. „Kai kannst du aus der Babytasche den Fläschchenwärmer, die Flasche Wasser und das Fläschchen geben?“ bat er den Drummer, der sich zu ihm geflüchtet hatte. Der Bandleader nickte und holte die Tasche und stellte die Utensilien vor Reita auf den Tisch. Währenddessen wurde Ruki noch immer ausgequetscht und durchgeknuddelt und umarmt von den anderen PSC-Bands. Aoi und Uruha hatten es grinsend durch die Menge irgendwie geschafft zu ihren Plätzen am Konferenztisch zu kommen und beobachten jetzt interessiert den Bassisten. Dieser gab Kai nun verschiedene Anweisungen und kurz darauf hatte er von dem Drummer ein fertiges Fläschchen in der Hand. Er kostete vorsichtig, ob es nicht zu heiß war, bevor er es dem kleinen gab. Er hatte sich noch ein Kissen unter den Arm gelegt. Endlich ließen die anderen von Ruki ab und fragten nun nach seinem Sohn. Der Sänger drehte sich einmal im Kreis, bevor er Reita mit Taka auf der Couch entdeckte. Die anderen wären am liebsten hingestürmt und hätten ihn alle bewundert, aber ein warnender Blick von Reita reichte aus um sie vor dem Couchtisch stoppen zu lassen. „Ich wusste gar nicht, dass du so ein süßer Vater sein kannst, Reita“ neckte ihn nun Saga. Der Bassist ließ sich davon aber dann nicht beirren und gab keinen Kommentar dazu ab. Aoi beschloss, dass die anderen Bands Ruki nun genug geherzt und geknuddelt hatten und auch den Kleinen lang genug angestarrt hatten. Kurzerhand warf er sie jetzt alle aus dem Bandraum raus, immerhin brauchte der kleine Wonneproppen seine Ruhe nach dem Trinken – zumindest war das das einzige was ihm als plausible Erklärung einfiel. Kaum waren die anderen endlich draußen, ließ Ruki sich geschafft auf die Couch neben Reita sinken. „Ich hab dir gesagt, dass sich jeder freuen wird.“ Grinste der Bassist, während er Takanori nun auf seine Schulter legte wo Kai ihm noch schnell ein Baumwolltuch drunter legte. Er bedankte sich bei seinem Bandkollegen und sah Ruki nun an. Der sah im Moment ziemlich ko aus. Die anderen hatten ihn wohl gerade echt etwas geschafft. Kurzerhand übergab der Blondhaarige Taka an Kai und drückte den Sänger nun an sich. „Na, die haben dir ja gar keine Verschnaufpause gelassen“ murmelte er, während er Ruki umarmte. Langsam löste er sich wieder von ihm und ging nun zum Tisch, wo er den Kaffee und die Onigiri vorhin abgestellt hatte. Ruki sah Kai und Taka nach, nachdem Taka sein Bäuerchen gemacht hatte, war der Drummer nun gerade aufgestanden und war mit ihm zu den beiden Gitarristen gegangen. Wenn er ehrlich war, dann musste er zugeben, dass er sich keine besseren Freunde wünschen konnte. Der Bassist war nun mit dem Kaffee und den Onigiri bei ihm angekommen und hielt ihm beides hin. Dankend nahm er sich einen Kaffeebecher und eines der Onigiri die auf dem Teller lagen, den Reita von unten geholt hatte. Mit dem anderen Kaffeebecher in der Hand und einem Onigiri in der anderen, setzte sich der Blondhaarige wieder zu dem Sänger. Aoi der gerade noch eben mit Takanori geplauscht hatte, sah lächelnd auf und meinte grinsend „Wenn ihr beide mal etwas Zeit für euch allein haben wollt, sagt einfach Bescheid – ich übernehm dann gern das Babysitting“ Ruki schien davon aber nicht so begeistert zu sein, so dass Kai schnell ein „Wir helfen ihm natürlich dabei!“ hinzufügte. Das schien den Sänger etwas zu beruhigen, immerhin hatte er noch nicht in alle Kollegen das Vertrauen, dass sie wirklich mit Babys umgehen konnten. Reita wuschelte ihm jetzt durch’s Haar. „Das Angebot sollten wir glatt mal ausnutzen. Was hältst du davon wenn wir schon heute Abend darauf zurück kommen?“ Ruki drehte sich zu dem Bassisten um und sah ihn fragend an, dieser jedoch grinste nur und da der Protest von Seiten des Sänger ausblieb, nahm er es als Zustimmung an. „Nun wie sieht’s aus heute Abend? Für ein paar Stunden?“ fragte er seine anderen drei Bandkollegen. Binnen Sekunden hatten alle 3 zugestimmt. Ruki hatte dennoch einen besorgten Blick auf dem Gesicht. Reita strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte ihm leise zu „Schatz, auch du brauchst mal eine Pause! Und Kai steht Aoi zur Seite und Uruha hat ja eh schon Erfahrung durch seine Neffen.“ Nachdem er nochmal kurz überlegt hatte, stimmte der Braunhaarige schließlich zu. Nachdenklich aß er sein Onigiri und trank seinen Kaffee. Sein Blick glitt immer wieder zu Taka, der sichtlich Spaß mit den drei anderen Bandmembers hatte – zumindest erkannte man das an den glucksenden Lauten die er von sich gab. Langsam veränderte er seine Sitzposition auf der Couch in eine Liegeposition auf Reitas Schoß, der ihn kurz verwundert von oben herab ansah. Ruki schloß seine Augen, diese Nacht war irgendwie viel zu kurz gewesen. Im Gegensatz zu Reita hatte er kein Auge zu getan. Ständig waren seine Gedanken um seinen heutigen „Auftritt“ gekreist. Reita hatte deshalb auch nicht mitbekommen, dass Taka zweimal in der Nacht munter gewesen war, weil der Sänger schon beim kleinsten Laut aufgesprungen war um zu verhindern, dass der Bassist geweckt wurde. Viel zu gemütlich war seine jetzige Position als dass er sich länger gegen den ihn übermannenden Schlaf wehren hätte können. Als Reita sein zweites Onigiri fertig gegessen hatte und nun zu Ruki nochmals hinabblickte, bemerkte er dass der Jüngere eingeschlafen war. „Eh?“ Kai fischte aus der Babytasche nun eine kleine Krabbeldecke und ein paar Plüschtiere, die er auf die ausgebreitete Decke legte um Taka dort hinzulegen. Der Drummer sah auf, als er den verwirrten Laut des Bassisten hörte. „Was ist los?“ fragte er und Reita legte sich im selben Moment den Zeigefinger auf den Mund und machte ein leises „Schhh… Ruki ist gerade eingeschlafen.“ Aoi der Taka auf dem Arm hatte sah verwundert zu Reita und dem schlafenden Ruki. „Scheinbar hat er heute Nacht tatsächlich nichts geschlafen und ich hab deshalb nicht mitbekommen, dass Taka wach gewesen wäre. Und ich dachte, dass wir endlich mal eine Nacht gehabt hätten wo der kleine Mann durchgeschlafen hat.“ Kai musste jetzt lächeln. Er hatte nichts anderes von dem Sänger erwartet. So wie dieser sich in den letzten Tagen den Kopf über das heutige Treffen mit den anderen zerbrochen hatte, war es für ihn ein Wunder dass es scheinbar nur diese Nacht gewesen war, wo der Vocal nicht geschlafen hatte. Uruha machte nun den Vorschlag. „Am besten bringst du ihn heim und ihr macht euch einen schönen Nachmittag und Abend zuhause und wir fahren noch kurz mit zu euch, holen noch ein bisschen Zeug für Taka und kümmern uns bis morgen früh um ihn! Und ja wenn was ist, rufen wir natürlich an!“ zwinkerte er Reita zu. Innerlich musste der Gitarrist lachen, da Reita irgendwie schon von Ruki anzog und auch zu einem überbesorgten Vater gerade mutierte, dabei war es doch Reitas Idee gewesen Aois Vorschlag zu nutzen. Reita stimmte schließlich zu und so packten sie ihre Sachen rasch zusammen, bevor Reita Ruki sanft hochhob und zum Auto trug. Aoi öffnete ihm die hintere Autotüre und Uruha half Reita von der anderen Autotüre aus, den Sänger sanft auf der Rückbank abzulegen. Scheinbar war Ruki tatsächlich tief und fest eingeschlafen, da er noch immer nicht aufgewacht war. Kai’s Wagen stand gleich daneben und die beiden Gitarristen stiegen in diesen ein, während Kai Takanoris Maxi Cosy noch mit dem Sicherheitsgurt fixierte. Uruha war so freundlich und sperrte Reita die Wohnungstüre von Rukis Appartment auf und öffnete ihm auch gleich die Schlafzimmertüre. Der Bassist legte den schlafenden Vocal schließlich ebenso vorsichtig auf dem Bett ab. Dann kam er raus und schloss leise die Schlafzimmertüre. Aoi und Uruha hatten gemeinsam mit Kai mittlerweile ein paar Sachen für Takanori zusammengepackt. „Wir haben die Babynahrung und ein paar der Fläschchen eingepackt, auch die Wasserflaschen und ein paar Kuscheltiere, seine Kuscheldecke und das Reisegitterbett. Wir brauchen noch Windeln und Gewand, dann sind wir auch schon draußen!“ grinste der Schwarzhaarige. Reita nickte und ging in das erst vor kurzem eingerichtete Kinderzimmer, wo die Wickelkommode nun stand. Er suchte Schlafsachen und verschiedene Strampler für den kleinen heraus, auch noch einen Stapel Baumwolltücher und Windeln legte er dazu. Aoi packte alles in eine Tasche und Reita holte dann noch zwei Schnuller aus der Küche, die am Morgen ausgekocht worden waren. Einen gab er Aoi für die Tasche und den zweiten steckte er nun Takanori in den Mund, der ihn glücklich anlächelte. „So kleiner Mann, ich hoffe du bist heute Nacht brav – mach uns keine Schande“ zwinkerte er und erhielt glucksende Laute von Taka, der seinen Schnuller wieder ausgespuckt hatte. Reita hob den Schnuller auf, steckte ihn sich selbst in den Mund, bevor er ihn wieder rausnahm und nochmal Taka gab. „Also dein Daddy und ich werden den Abend heute mal ein wenig genießen ohne dich du kleiner Quälgeist“ lachte Reita nun und drückte Taka noch einen Kuss auf die Stirn. Der kleine Wonneproppen nuckelte an seinem Schnuller und Reita stand nun auf und übergab Kai den Maxi Cosy. Aoi sah nochmal auf den Schnuller und musste lachen „I love Daddy – wo habt ihr den Schnuller bitte her?“ Reita grinste. „Den hab ich gestern in einem Laden gesehen, ich dachte der passt perfekt.“ „Kann man so sagen, dass der perfekt passt – wobei man sich fragen sollte, welcher Daddy da wohl gemeint ist?“ lachte der Schwarzhaarige nun und pockte den Bassisten in den Oberarm. Sie verabschiedeten sich und machten sich nun auf den Weg zu Kai. Nachdem er die Tür nun leise geschlossen hatte, ließ sich Reita daran herabsinken. Was sollte er mit dem angebrochenen Nachmittag nun anfangen, nachdem Ruki tief und fest eingeschlafen war? Einerseits war es jetzt so richtig still in der Wohnung, wenn Taka da war, hörte man fast immer ein glucksen oder irgendein Geräusch, anderseits freute sich der Bassist darüber, dass sie mal wirklich wieder einen Abend für sich allein hatten. Über drei Monate waren seit ihrem letzten Mal vergangen. Langsam begann sich ein Plan zu formen. Er versicherte sich nochmal kurz, dass Ruki gut schlief. Schrieb zur Vorsicht trotzdem einen Zettel, den er ihm auf den Nachttisch legte – Kai hatte ihm von der Panik des Sängers erzählt, als dieser wach wurde und Takanori nicht in der Wohnung gefunden hatte. Er machte sich auf den Weg zum nächsten Supermarkt. Er kaufte alles ein für Rukis und sein Lieblingsessen: Spaghetti. Eine Flasche guter Wein wanderte auch noch in seinen Einkaufskorb, ebenso wie Teelichter und zwei Kerzen, Servietten und schließlich ein Strauß roter Rosen. Zuhause angekommen, stellte er sofort fest, dass Ruki noch immer schlief. Sofort machte er sich daran, die Rosen zu köpfen und die Rosenblätter in einer Schüssel zu sammeln, stellte diese neben die Teelichter bereit. Anschließend begann er den Tisch im Esszimmer schön zu decken und stellte die großen langen Kerzen in zwei Kerzenständern darauf. Als er zufrieden war, begab er sich in die Küche um sich mit dem Essen zu beschäftigen. Er war zwar kein wirklicher guter Koch, aber Spaghetti hatte ihm Ruki schon in ihrer Anfangszeit gelernt. Er verbrannte sich gerade die Finger an dem heißen Topf für die Nudeln, als er ein leises Kichern hörte. Ruki war wach und stand im Türrahmen zur Küche. „Was hast du vor?“ „Nach was sieht’s denn aus?“ meinte Reita etwas bissig, weil ihm sein Finger höllisch wehtat. Ruki konnte dem Leiden des Bassisten nicht länger zusehen und schnappte sich die lädierte Hand und hielt diese unter kaltes Wasser. Erleichtert seufzte der Blondhaarige auf als der Schmerz nachließ. „Also nochmal, was willst du denn machen?“ fragte der Sänger belustigt. „Spaghetti“ erwiderte Reita „Und eigentlich hätte es eine Überraschung werden sollen. Du bist eine Stunde zu früh aufgewacht“ murmelte der Bassist verlegen. Ruki fand das total süß von Reita. „Weißt du was? Ich koch uns die Spaghetti.“ „Aber dann …“ „Ich will dich nicht ins Krankenhaus fahren müssen, weil du dir vielleicht die Hand abschneidest oder sonst irgendwie weh tust.“ Erklärte Ruki lächelnd und gab dem Bassisten einen Kuss. Dieser sah ein, dass dies wohl seiner Sicherheit diente und so konnte er zumindest das Schlafzimmer noch herrichten. Er überließ Ruki die Küche und verschwand heimlich mit den Rosenblättern und Teelichtern im Schlafzimmer. Ja, diese Nacht gehörte nur Ruki und ihm. Der Jüngere hatte sich diese wahrlich verdient nach den letzten Monaten wo er nur für Taka da war und erst jetzt langsam wieder begann mehr auf sich zu achten, weil ihn Reita oder auch Kai und die anderen dazu drängten. Als er alles vorbereitet hatte kam er zurück in die Küche, wo es bereits verführerisch duftete. Ruki drehte sich zu dem Bassisten um und ließ ihn vorsichtig vom Kochlöffel etwas von der Sauce kosten. Reita erkannte an Rukis geweiteten Augen, dass dieser sich zusammenreißen musste um bei dem verführerischen Ablecken des Kochlöffels, das der Bassist veranstaltete, nicht augenblicklich über diesen herzufallen. Reita grinste den Sänger verrucht an. „Ich finde sie passt perfekt. Wir können essen.“ Ruki schaffte es sich endlich von Reitas Lippen loszureißen und antwortete nur mit einem Nicken. Der Bassist hatte ihn ganz schön aus dem Konzept gebracht. Sie halfen zusammen beim Anrichten auf die Teller und Reita schickte Ruki vor ins Esszimmer und kam dann mit den zwei Tellern nach. Ob ihm die Überraschung, trotzdem Ruki selbst kochen musste, gelungen war? So, das war's für heute ^.^ Ich wünsch euch einen schönen Wochenstart ^.^ Kapitel 6: Sweet Surrender -------------------------- Also hier ist es nun, das neue Kapitel. Und ich muss gestehen, dass es das erste Mal ist, dass ich Lemon schreibe. Also ich hoffe es gefällt euch und es hat sich gelohnt die letzten Nächte fast durchzumachen (natürlich nicht nur wegen dem Kapitel :P - musste lernen und Gackt Tickets kaufen - beim lernen kommen mir eben immer viel zu viele Ideen XD) Nun ja, wie gesagt, es ist das erste Mal, dass ich sowas geschrieben hab und ich hoffe es ist mir halbwegs zu eurer Zufriedenheit gelungen. Sweet Surrender Ruki stand völlig überrascht im Esszimmer. Als Reita in der Küche sagte, dass er ihn mit dem Essen überraschen wollte, hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser so eine Überraschung geplant hatte. Rasch durchsuchte er seine Gedanken und Erinnerungen, ob er irgendeinen wichtigen Tag vergessen hatte. Immerhin war dies sonst nur zu ihrem Jahrestag, der ja auch schon wieder 5 Monate zurücklag, vorgekommen, dass der Bassist seine romantische Ader zeigte. "Hab ich einen wichtigen Tag vergessen?" fragte der Sänger nun unsicher und biss sich auf die Unterlippe. Der Blondhaarige stellte die Teller auf den fertig gedeckten Tisch und drehte sich dann wieder zu dem Vocal um. Er nahm ihn in seine Arme und drückte ihn an sich, bevor er ihm ins Ohr flüsterte "Nein, du hast nichts vergessen. Aber ich dachte wir könnten deinen Wiedereinstieg bei der Band ein wenig feiern, nachdem die anderen das Babysitting übernommen haben und wir den ersten freien Abend nur für uns haben. Was hältst du davon?" Ruki konnte nicht anders, er erwiderte die Umarmung und sah dann auf zu Reita und küsste den Anderen kurzerhand als Antwort. "Lass uns essen!" flüsterte der Bassist nun mit einem Funkeln in den Augen und bot Ruki den Platz an. Rukis Blick fiel auf die Essstäbchen, welche jene waren, die Reita ihm damals zum Wohnungseinzug mit den Worten "Man braucht auch welche für Festlichkeiten" geschenkt hatte. Noch bevor der Sänger diese nun in die Hand nehmen konnte, hatte Reita sich diese geschnappt und begann damit den Kleineren zu füttern, bevor dieser Protest einlegen konnte. Genussvoll aß Ruki, schloß die Augen für einen Moment und schluckte, ehe er sich mit der Zunge über die Lippen leckte. Die Augen halb geöffnet, sah der Sänger den Bassisten an. Nachdem dieser ihm in der Küche den Kopf verdreht hatte, war das hier nun die Revange und Reitas leicht geöffnete Lippen und der eindeutige Blick zeigten Ruki, dass er es mindestens genauso gut konnte. Für einen kurzen Moment fragte sich der Sänger wie lange sie schon nicht mehr miteinander Sex gehabt hatten. Reita hatte etwas geistesabwesend wieder einen Bissen aufgenommen, hielt diesen Ruki hin. Dieser wollte sich gerade das letzte Stück vorbeugen, jedoch zog der Bassist seine Hand mit einem Grinsen weg und aß selbst, bevor er sich nun seinerseits vorbeugte und den Abstand zwischen ihnen überbrückte und die leicht schmollenden Lippen des Sängers mit den seinen verschloss. Ruki wusste nicht wann er während des Kusses auf Reitas Schoß gelandet war. Die Spaghetti waren zu Nebensache geworden, im Moment zählten nur sie beide. Der anfangs sanfte, zärtliche Kuss wurde immer mehr von Leidenschaft dominiert und der Sänger musste diesen kurzerhand unterbrechen um nach Luft zu schnappen. Auch der Bassist war außer Atem geraten. Das verlief um einiges schneller und anders als er geplant hatte. Sie hatten eindeutig zulange keinen Sex mehr gehabt. Reita nutzte diese kleine Atempause für einen weiteren Bissen, der langsam aber sicher auskühlenden Spaghetti und fütterte auch Ruki damit. Sie hatten noch nicht einmal drei Bissen von ihrem Essen gegessen, als der Sänger Reitas Lippen schon wieder in Beschlag nahm und ihn erneut küsste. Der Bassist konnte sich jetzt, als sie ihren Kuss wieder wegen Luftmangels trennen mussten, ein leichtes Grinsen nicht vermeiden. „Ich würde sagen, wir wechseln den Ort, oder?“ der Bassist grinste nun ganz offensichtlich den Jüngeren an. Ohja, Reita spürte genau, dass die Küsse Ruki nicht kalt gelassen hatten. Bevor der Sänger jedoch vom Schoß des Bassisten rutschen konnte, war dieser aufgestanden und hatte Ruki auf die Arme genommen. Ein erschrockenes, unnatürlich hohes Quietschen hatte den Mund des Sängers verlassen und Reita konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Hey, ich lass dich schon nicht fallen.“ meinte er grinsend, als der Kleinere sich regelrecht an ihm festklammerte und sein Blick eindeutig davon sprach, dass er dem Bassisten in der Hinsicht nicht ganz so traute. Reita sah Ruki noch einmal fest in die Augen, bevor er die Schlafzimmertüre geschickt mit dem Ellbogen öffnete. Hatte Ruki im Esszimmer noch gedacht, dass kaum noch etwas dieses Candle-Light-Dinner toppen konnte, so verschlug es ihm jetzt endgültig die Sprache. Ihr Schlafzimmer war verwandelt in ein Kerzenmeer und der Sänger fragte sich kurz, wann der Bassist dies vorbereitet haben konnte, immerhin hatte er bis vor dem Kochen noch hier drinnen geschlafen. Reita ließ den Jüngeren nicht von seinen Armen. Mit wenigen Schritten hatte er den kurzen Weg zwischen der Tür und dem Bett, umrahmt von Kerzen überbrückt. Noch immer fehlten Ruki sämtliche Worte. Als er jetzt sanft auf dem Bett abgelegt wurde, konnte er nicht anders als Reita mit sich zu ziehen und ihn zu küssen. Seine Hände umfassten den Nacken des Bassisten, als er diesen mit sich auf das Bett zog und ihn zuerst sanft küsste, ehe der Kuss immer leidenschaftlicher wurde. Seine Hände krallten sich in die Haare des Größeren, Halt suchend und diesen noch näher ziehend. Reita konnte nicht anders als sich von dem Sänger mitziehen zu lassen. Schon lange hatte er die Küsse des Jüngeren vermisst. Viel zu lange, als dass er diesen jetzt beenden wollte. Aufstöhnend und nach Luft schnappend unterbrach er den Kuss schließlich doch. Ruki entließ ihn nur für kurze Zeit aus dem Kuss, ehe der Bassist sich versah, hatte der Kleinere ihn sofort wieder in einen verlangenden Kuss gezogen und seine Hände auf Wanderschaft geschickt. Reitas Hände fingen die des Sängers ein. Er unterbrach den Kuss und keuchte leise „Lass dich von mir verwöhnen.“ Ruki stöhnte auf „Warum?“ Reita lächelte leicht an Rukis Lippen, seine Hände hielten noch immer die Hände des Kleineren fest. „Weil du es dir verdient hast!“ hauchte er gegen die Lippen des Anderen und verwickelte diesen wieder in einen Kuss um ihm keine Chance des Protests zu geben. Ruki dachte auch gar nicht mehr an Protest, denn Reitas Lippen raubten ihm den Verstand als sie von seinen eigenen abließen und über seinen Hals zum Rand seines Shirts wanderten. Nicht wissend was er mit seinen nun ziemlich arbeitslosen Händen machen sollte, krallte er diese kurzerhand in die Eisenstangen des Kopfteils. Wenn Reita so weiter machte mit seinen Händen, welche sich gerade unter sein Shirt schoben, und seinen Lippen, die jetzt den Hals entlang zu seinem rechten Ohr küssten, dann würde er nicht mehr lange durchhalten. Zulange war ihr letztes Mal her. Der Sänger hatte keine Ahnung mehr, wann sich seine Augen geschlossen hatten, doch jetzt als Reitas Hand wie zufällig über seine ausgebeulte Jeans fuhr, riss er die Augen wieder auf. Rukis Rücken bog sich bei dieser Berührung durch und der Sänger war versucht die Eisenstangen auszulassen. Er stammelte ein „Gott…wenn du so weiter machst, kann ich für nichts garantieren.“ Reita der soeben mit seinen Händen begonnen hatte Rukis Shirt nach oben zu schieben, lächelte mit seinen Lippen gegen den nun nackten Bauch des Sängers und küsste diesen dort. Mit einem süffisanten Grinsen dreht er seinen Kopf zum Gesicht des Kleineren. Dessen Augen waren einen Spalt breit geöffnet und er bemerkte das Grinsen des anderen. „Dann gibt es für dich mehr als eine Runde“ hauchte Reita, ehe er mit seinen Lippen und seiner Zunge begann den Oberkörper des anderen Millimeter für Millimeter zu erkunden, das Shirt dabei immer weiter hochschiebend. Das Stöhnen Rukis zeigte dem Bassisten wie sehr der Sänger diese Behandlung genoss. „Gott…“ kam es wieder über die Lippen des Kleineren. Und Reita konnte sich jetzt ein Schmunzeln nicht verkneifen, er war an Rukis Schlüsselbein angelangt und im Begriff ihm das Shirt nun ganz auszuziehen. „Reita reicht auch“ flüsterte er gegen die Lippen des Jüngeren und verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, bevor er diesen abbrach und dem Sänger das Shirt über den Kopf zog. „Bastard“ kam es über Rukis Lippen und er wollte sich aufrichten und mit seinen Armen den Bassisten näher zu sich heranziehen. Der Blondhaarige jedoch drückte den Sänger mit einem Kuss wieder nach unten und hielt auch dessen Hände fest. „Du lässt die ganz brav da oben und lässt dich verwöhnen“ flüsterte Reita und sah dem unten Liegendem fest in die Augen. Sofort wollte Ruki protestieren, doch ein Finger des Bassisten legte sich über seine Lippen. „Lass sie da oben oder ich suche nach den Handschellen die Uruha uns zum 2-Jährigen geschenkt hat. Ich bin mir sicher, dass sie noch immer an der gleichen Stelle in deiner Nachttischlade liegen.“ Reita musste grinsen als ihn Rukis schmollender Blick traf. Mit einem Kuss lenkte er den Sänger jedoch geschickt wieder von seinem Vorhaben ab und ließ die Hände des Kleineren los. Während er sich mit den Lippen wieder den Weg zur Körpermitte des Braunhaarigen suchte, flüsterte er leise „Genieß es einfach“ und ließ nun auch seine Hände auf Wanderschaft gehen. Ruki wusste nicht wohin mit den ganzen Sinneseindrücken und Gefühlen, die gerade auf ihn einstürmten. Seine Hände krallten sich wieder in die Eisenstangen und er wand sich unter der heißen Spur an Küssen, die Reita seinen Oberkörper entlang zog. Sein Stöhnen brachte den Bassisten wieder zu einem leichten Grinsen als er mit einer Hand begann den Gürtel des Kleineren zu öffnen. Seine Lippen zogen die Spur noch weiter bis er mit seiner Zunge in Rukis Bauchnabel eintauchte und dem Kleineren wieder ein heiseres Aufstöhnen entlockte. Sein Rücken bog sich abermals durch und seine Zehen krümten sich bei seiner Anspannung. „Verdammt, wenn du so weiter machst, dann komm ich bald“ stöhnte und fluchte Ruki zeitgleich, was Reita wieder ein verruchtes Grinsen entlockte, bevor er noch einen weiteren Kuss auf die Bauchdecke des Sängers hauchte und nun mit beiden Händen den Gürtel endgültig öffnete und sich daran machte, die Hose zu öffnen. „Es würde mich freuen“ hauchte Reita gegen Rukis Lippen, bevor er diese wieder in Beschlag nahm und die Hose ein Stück von Rukis Hüften schob. Seine Hand schlüpfte nun in die geöffnete Hose und unter die Shorts, die der Jüngere darunter trug. Der Sänger warf den Kopf in den Nacken, stöhne wieder auf. Seit wann quälte Reita ihn mit so einem langsamen und ausgiebigen Vorspiel. Reitas Hand hatte ihr Ziel erreicht. Er strich über Rukis Erregung während er ihn wieder in einen Kuss einfing. Der Atem des Sängers kam immer abgehackter und wechselte sich mit langezogenem Stöhnen ab. Reita ließ dem Kleineren noch eine kurze Atempause bevor er ihn in einen weiteren Kuss verwickelte. Rukis Rücken bog sich durch, sein ganzer Körper spannte sich an, als er Reitas Namen in den Kuss stöhnte und schließlich kam. Außer Atem sank Rukis Körper langsam wieder in die Kissen zurück. Seine Augen waren noch immer geschlossen und seine Brust hob und senkte sich rasch. Reita lächelte, strich ihm vorsichtig eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht. „Na, so gefordert hab ich dich aber noch gar nicht“ flüsterte er lächelnd und hauchte Ruki einen zarten Kuss auf die leicht geöffneten Lippen. „Gib mir einen Moment“ hauchte der Sänger. Reita zog seine Hand aus Rukis Hose zurück, platzierte sie auf dem nackten Bauch des Kleineren. Dieser war noch immer dabei sich von seinem ersten Orgasmus seit langem zu erholen. Der Bassist lag seitlich zum Anderen und musterte ihn mit einem leichten Lächeln. Während Ruki die Augen leicht öffnete und sein Atem sich langsam wieder beruhigt hatte, hatte Reita sich seines eigenen Shirts und seiner Hose entledigt. Beinahe hätte er es einfach irgendwo ins Schlafzimmer geworfen, war sich aber im letzten Moment der brennenden Kerzen bewusst geworden. Mit Rukis und seinem Shirt bewaffnet, sowie seiner Hose, ging er die wenigen Schritte die ihn von der kleinen gemütlichen schwarzen Liege trennten, um dort die Sachen abzulegen. Er drehte sich wieder um und bemerkte Rukis Blick, der ihm gefolgt war. Der Bassist musste schlucken. Der Jüngere sah im flackernden Kerzenlicht, mit der leichten Schweißschicht am Oberkörper, den einen Spalt breit geöffneten Lippen, einfach verboten aus. Mit wenigen Schritten war er wieder bei dem Sänger im Bett und legte sich wieder auf die linke Seite von diesem. Rukis Hände hatten sich von den Eisenstangen gelöst. Reita strich eine weitere verirrte Strähne aus Rukis Gesicht, bevor er leise ein „Bereit für die nächste Runde?“ an die Lippen des Jüngeren hauchte und ihn küsste. Als sie sich wieder voneinander lösten, bekam er ein leises „Auf jeden Fall“ zu hören, was ihm ein Grinsen entlockte. Der Bassist knabberte wieder am Ohrläppchen des Jüngeren während er dessen Hände, die während dem Kuss auf Wanderschaft gegangen waren, wieder einfing. „Genießen, hab ich doch gesagt“ meinte er schmunzelnd und küsste den Kleineren sanft am Hals entlang, als er dessen Hände wieder zu den Eisenstangen führte. Ein leicht gefrustetes Stöhnen entwich Ruki. Er wollte den Älteren, wollte ihm zeigen wie sehr er ihn liebte, wollte ihn anfassen, berühren und war dennoch von diesem gerade zum „genießen“ verurteilt worden. Doch Rukis Gedanken wurden weggewaschen als der Bassist sich seinen Weg von seinem Hals zu seinem Bauchnabel geküsst hatte und ihn nun endgültig von seiner Hose und den Shorts befreite. Ein Zittern durchlief den kleinen Körper, als ihn die kühle Schlafzimmerluft an seinem besten Stück traf. Reita warf die Hose samt Shorts geschickt auf die Liege zu ihren restlichen Klamotten, bevor er seine Hände die Innenschenkel des Jüngeren entlang wandern ließ und diesen in einen Kuss verwickelte. Ruki räkelte sich unter den Berührungen des Größeren und wollte wieder seine Hände zu Hilfe ziehen, als Reita diese in einem raschen Griff wieder zu den Eisenstangen führte. „Ich glaube wir brauchen doch Uruhas Geschenk“ grinste der Bassist nur eine Handbreit über Rukis Gesicht und seine Augen funkelten mit einer Mischung aus Vorfreude und Lust. Ruki entwich ein frustriertes Stöhnen, als Reitas linke Hand tatsächlich in seiner Nachtischlade zu suchen begann und der Bassist sich dadurch noch ein Stück weiter auf ihn schob. Als der Sänger Reitas Erregung durch dessen Shorts an seiner spürte, konnte er nur aufstöhnen und seinen Rücken durchbiegen. Er wollte doch nur, dass Reita endlich zur Sache kam. Warum durfte er das dem Bassisten nicht zeigen? Der Blondhaarige hatte gefunden, was er gesucht hatte und zwei Klicks später waren Rukis Arme am Kopfteil festgemacht. „Ich hoffe für dich, dass du auch weißt wo der Schlüssel liegt.“ brummelte Ruki leicht verstimmt. Reita, der immer noch halb auf dem Sänger drauflag, grinste diesen an und hauchte einen zarten Kuss auf dessen Nasenspitze. „Keine Sorge, das weiß ich sicher. Aber man muss dich scheinbar zum Genießen zwingen.“ Mit diesen Worten rutschte der Bassist von Ruki wieder runter und zog endlich auch sein letztes Kleidungsstück aus. Ruki musste kurz schlucken. Drei Monate waren schon irgendwie eine verdammt lange Zeit wie ihm nun vorkam. Ob es wie bei ihrem ersten Mal wieder wehtun würde? Reita bemerkte die jetzt aufflackernde Unsicherheit des Jüngeren. Seine Erregung drückte sich gegen den Oberschenkel des Sängers als er sich wieder halb auf diesen legte. Ihn mit seinen Händen streichelte und hauchzarte Küsse auf dessen Gesicht verteilte. „Ich werde vorsichtig sein.“ Flüsterte er leise, ehe er zu der bereitgelegten Tube auf seinem Nachtschrank griff. „Danke“ hauchte ihm der Sänger entgegen, ehe sie wieder in einen Kuss verschmolzen. Kurz zuckte Ruki zusammen als er einen Finger an seinem Eingang spürte. Das kühle Gel brachte ihn zum erschaudern, doch Reitas zarte Küsse an seinem Hals lenkten seine Aufmerksamkeit wieder voll auf den Bassisten. Er wollte es selbst, also musste er jetzt auch selbst genügend Entspannung finden. Warum war ihr letztes Mal bloß solange her? „Enspann dich“ wurde ihm auch soeben von dem Blondhaarigen ins Ohr gehaucht. Dieser hatte bemerkt, dass Ruki sich wieder mal in seinen Gedanken verlor. Die Augen des Jüngeren öffneten sich einen Spalt breit und trafen auf die funkelnden Gegenparts des Bassisten. Ruki konnte eindeutig Lust darin erkennen, aber auch Verständnis. Reita wusste noch wie schwer es dem Vocal bei ihrem ersten Mal gefallen war, dass er sich fallen ließ und sich entspannte. Dass dies heute nicht nur schneller Sex geworden war, den er morgen ganz sicherlich bereut hätte, war dem Bassisten zu verdanken. Rukis Augen schlossen sich wieder wie von selbst als Reita ihn in einen weiteren Kuss verwickelte, der ihm die Sinne raubte. So richtig mitbekommen hatte es der Sänger dadurch nicht mehr, dass Reita seine Position verändert hatte und ihn weiter geweitet hatte. Er wurde aus dem Strudel aus Gefühlen gerissen als er Reitas Erregung an seinem Eingang spürte. Seine Augen waren jetzt aufgerissen und ihre Blicke verbanden sich. Als hätte Reita nur darauf gewartet, beugte er sich vor und küsste den Jüngeren nochmals bevor er sich mit nur einem Stoß in diesem versenkte. Rukis Rücken bog sich im selben Moment durch und ein leicht gequältes Stöhnen entwich ihm. Wenn er vorher noch daran dachte, dass es vielleicht wie ihr erste Mal sein würde, so hatte er jetzt die Gewissheit. ‘Verdammt, entspann dich, entspann dich‘ war der einzig klare Gedanke in dem Moment. Und Reita wartete, auch wenn es ihn unendliche Überwindung kostete. Er wartete bis das Gesicht des Kleineren wieder entspannt war. Seine Hände glitten unentwegt den Oberkörper des Anderen entlang, widmeten sich auch der etwas abgeflauten Erregung des Jüngeren, bevor er diesen wieder in einen Kuss zog und die gewünschte Reaktion erhielt – ein entspanntes, kaum erkennbares Lächeln verbunden mit einem Aufstöhnen. Erst jetzt begann der Größere sich zu bewegen. Langsam, nur aus der Hüfte kam seine Bewegung. Seine Hände stützen sich jetzt links und rechts von Rukis Oberkörper ab. Der Vocal hatte die Augen geschlossen und stöhnte leise. Bereits nach kurzer Zeit schlang Ruki seine Beine um Reitas Po, drückte ihn enger an sich, gab ihm zu verstehen, dass er schneller werden sollte, dass er mehr wollte. Der Bassist kam diesem Wunsch nur zu gerne nach, zog den Jüngeren gleichzeitig auch ihn einen weiteren Kuss. Eine Hand des Bassisten wanderte unter Rukis Oberkörper und drückte den Vocal, soweit es die Handschellen zuließen, zu sich in die Höhe. Die zweite Hand fand nun ihrerseits Halt an den Eisenstangen. Das einzige was von ihnen beiden zu hören war, war ihr Stöhnen und Rukis gelegentliche Aufschreie, wenn Reita den einen Punkt in ihm traf, der ihn Sterne sehen ließ. Schon längst hatte sich ihr Tempo erheblich gegenüber dem Beginn gesteigert. Nachdem er die Eisenstange losgelassen hatte, wanderte Reitas Hand zu Ruki Erregung. Der Sänger konnte einen weiteren Aufschrei und ein kehliges Stöhnen nicht unterdrücken. Zu gut war Reitas Stimulation. Auch der Bassist merkte, dass er wohl nicht mehr lange brauchen würde. Die Anspannung in Rukis Körper gewann langsam die Oberhand, sein Rücken bog sich dem Bassisten noch weiter entgegen, sofern dies überhaupt möglich war, seine Hände krallten sich in die Eisenstangen, als er mit Reitas Namen auf den Lippen in dessen Hand kam. Mehr hatte der Blondhaarige nicht mehr gebraucht, um auch über die Klippe zu kommen. Mit einem lauten Stöhnen und Rukis Namen seinerseits nun rausschreiend, kam der Bassist in dem Sänger. Fast zeitgleich gab Reitas linke Hand nach und sie beide fielen in die Kissen zurück, wobei dem Sänger kurz die Luft rausgepresst wurde. Minutenlang lagen sie einfach so da, genossen die Nachwehen ihres Orgasmus. Nach gefühlter Ewigkeit öffnete Reita wieder seine Augen, er hatte gar nicht mitbekommen wann er sie geschlossen hatte. Vorsichtig zog er sich aus Ruki zurück, der nun seinerseits die Augen wieder aufschlug. Ein Lächeln trat auf das Gesicht des Jüngeren als der Ältere ihm einen sanften Kuss auf die Lippen hauchte, ehe er sich komplett wieder aufrichtete. Reita brauchte eine weitere Minute um sich soweit zu sammeln, dass er den Schlüssel für die Handschellen aus dem Nachttisch nahm und Ruki davon befreite. Die Arme des Jüngeren schnellten sofort um den Oberkörper des Bassisten und er zog diesen in einen langen Kuss. „Danke“ hauchte er schließlich gegen die Lippen des Blondhaarigen, bevor er diesen wieder los ließ. Reita musste nicht fragen, wofür sich Ruki bedankte. Der Sänger ließ sich zurück in den Berg aus Kissen sinken und bekam nur noch am Rande mit wie der Bassist aufstand um die Teelichter auszulöschen und das Licht im Vorzimmer abzudrehen. Als der Blondhaarige zurück ins Schlafzimmer kam, war der Kleinere schon längst im Land der Träume. Ein entspannter, friedlicher Ausdruck lag in seinem Gesicht. Reita lächelte, als er zu Ruki ins Bett stieg und die Bettdecke über sie beide ausbreitete. Er drehte sich nochmals zu dem Jüngeren, strich diesem noch eine verschwitzte Strähne aus dem Gesicht und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich.“ flüsterte er noch leise, wissend das Ruki ihn vermutlich nicht mehr hören würde. Dann fielen auch ihm die Augen zu. Ähm ja, das war's. Ich hoffe es hat euch gefallen. Kapitel 7: Daily Life goes on ----------------------------- Danke für die vielen lieben Kommis, ihr glaubt gar nicht wie glücklich die mich gemacht haben ^.^ Ich biete nun auch ENS-Service bei neuen Kapiteln an - wer Interesse hat, einfach melden, per Kommi oder ENS ^.^ Nun eigentlich sollte ich ja für Prüfungen lernen, aber ich sprudel wieder mal nur so vor Ideen. ^.^ Dieses Kapitel ist diesmal etwas "langatmig" ausgefallen, zumindest ist es mein Eindruck. Aber ich brauch ab und zu ein "Übergangskapitel", schließlich kann ja nicht in jedem Kapitel etwas passieren :P Und wie gesagt, ich hab noch sehr viel vor mit unserer Kleinfamilie. ^.^ Ich hoffe, dass euch das Kapitel trotzdem gefällt und würd mich wieder über nen Kommi freuen. ^.^ Daily life goes on... Als Reita und Ruki am nächsten Morgen die Bandräumlichkeiten betraten, schallte ihnen schon Babylachen entgegen. Auf Rukis Gesicht wurde das Lächeln noch breiter und nichts konnte ihn davon abhalten, jetzt seinen Sohn wieder in die Arme zu schließen. So war es auch nicht verwunderlich, dass er dem Geräusch sofort gefolgt war und nach einem raschen „Guten Morgen“, Aoi den Kleinen auch schon aus der Hand nahm. Reita kam etwas langsamer hinter ihm her, ein breites Grinsen im Gesicht, als er Ruki beobachtete, der gerade mit Taka-Chan kuschelte. Aoi hatte dem Sänger mit einem breiten Grinsen seinen Sohn wieder übergeben. „Guten Morgen ihr beiden!“ Kai und Uruha waren in der Bandküche und hatten gerade Kaffee angesetzt und die Muffins, die sie beim Bäcker vorhin mitgenommen hatten auf einem Teller verteilt. Reita blieb neben Aoi stehen und grinste noch immer über beide Ohren. „Ich nehme an eure erste gemeinsame Nacht ohne den Kleinen war deinem Grinsen nach zu urteilen mehr als erfolgreich?“ pokte er den Bassisten in die Seite. Dieser wandte den Blick von Ruki und Taka ab und grinste den anderen mit leichtem Rotschimmer auf den Wangen an. „Kann man so sagen!“ Jetzt grinste auch Aoi. „Der Kleine hat uns ganz schön auf Trab gehalten. Also zu beneiden seid ihr echt nicht.“ meinte er dann etwas ernster. „Gab es irgendwelche Probleme?“ fragte der Bassist sofort besorgt. „Nein, nein. Keine Sorge, aber jetzt ist uns allen bewusst was Ruki wohl die letzten Monate durchmachen musste.“ Ein Seufzen und ein Nicken war das Zeichen, dass Reita ihn verstanden hatte. „Kein Wunder, dass er so viel abgenommen hat.“ murmelte Aoi weiter, während sie weiterhin beobachten wie ihr Sänger mit seinem kleinen Sohn kuschelte, spielte und lachte. Reita seufzte und wollte ansetzen etwas zu sagen, als Kai und Uruha aus der Küche mit Kaffee und Muffins kamen. „Guten Morgen!“ begrüßten die beiden Reita und Ruki, was von diesen erwidert wurde. „Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns!“ erklärte Kai, während sie Kaffee und Muffins auf den Meeting-Tisch stellten. „War ja auch zu erwarten, wenn du uns mit Kaffee und Muffins empfängst.“ murmelte Reita in seinen nicht vorhandenen Bart. Die ganze Band wusste nur allzu gut, dass ein anstrengender Tag bevorstand wenn Kai mit Kaffee und Kuchen oder Frühstück kam. Inzwischen hatten sie alle Platz genommen und sich Kaffee eingeschenkt und Muffins verteilt. Reita hatte Ruki den kleinen Taka abgenommen, damit dieser sich einen Muffin aussuchen konnte. Sie hatten noch nicht mal einen Schluck Kaffee getrunken als auch schon ihr Manager hereinkam und ebenfalls Platz nahm. „Ich hab euren Tagesplan vorhin mit Kai kurz durch besprochen. Das wichtigste was wir jetzt gleich angehen müssen – die offizielle Erklärung für die Verschiebung der Single-Veröffentlichung. Danach habt ihr mal gute 3 Stunden Zeit um an der Single weiterzuarbeiten, dann ist Mittagessen angesagt. Nachmittags sollten wir zumindest wissen, wann ihr denkt, dass ihr für’s Recording soweit seid, immerhin müssen wir ja mit King Records die Termine vereinbaren. Auch die ganzen Tourpläne müssen neu gestaltet werden. Also die Besprechung am Nachmittag wird wohl lang werden. Danach würde ich sagen, arbeitet ihr entweder an der Single weiter oder je nachdem wie spät es sein wird, geht nachhause.“ Ruki hatte gerade von seinem Muffin abgebissen und runtergeschluckt. Er seufzte. So vollgestopftes Programm und dieses Unter-Druck-Arbeiten hatte er eindeutig in den letzten Monaten nicht vermisst. Taka-chan war noch immer auf Reitas Schoß, der den Kaffee fast in einem Atemzug getrunken hatte, als er das volle Programm gehört hatte. Nun ja was sollten sie machen, sie waren 3 Monate im Verzug, vor allem Ruki mit seinen Lyrics. Die anderen hatten ja die letzten Monate nicht nur mit der Suche nach einem neuen Sänger vergeudet, sondern weiter an ihren Parts geschrieben. Und genau das sprach Sakai jetzt an. „So leid es mir tut Ruki, aber es wird wohl für Sie am längsten werden in den nächsten Tagen. Die anderen haben die letzten Monate an ihren Parts bereits weitergearbeitet, während sie auf Sängersuche waren. Somit sind wir hauptsächlich mit den Lyrics in Verzug.“ Ein weiteres Seufzen verließ den Mund des Sängers und er nickte zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Der Kaffee wurde noch zu Ende getrunken und die letzten Muffinreste vertilgt, ehe sich die Musiker wieder auf ihre Arbeit konzentrierten. Taka wurde auf die ausgebreitete Krabbeldecke mit dem Spielbogen gelegt. Reita holte noch ein paar von Takas Lieblingskuscheltieren und schon war der Kleine beschäftigt. Einmal noch streichelte Ruki über das Köpfchen des Kleinen und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn, bevor auch er sich wieder an den Tisch setzte. Die offizielle Erklärung war wesentlich schwerer als gedacht. Schließlich brauchten sie einen guten Grund, weshalb sie sich verzögerten. Sollten sie es offiziell sagen, dass Ruki Vater geworden war und er sich 3 Monate Auszeit genommen hatte? Sie waren uneinig und vor allem Ruki belastete das gerade stark, da er nicht wusste ob er wirklich wollte, dass es die ganze Welt wusste. Was allen klar war, dass Ruki in der Erklärung irgendwie drinnen sein musste, weil man ihn ja die letzten 3 Monate nirgends gesehen hatte – in keiner Zeitschrift und bei keinem Interview. Schließlich einigten sie sich darauf, dass Ruki offiziell einen Unfall gehabt hatte und die Heilung und Erholung davon länger gedauert hatte als ursprünglich angenommen. Darum rückten sie auch erst jetzt mit der Information raus, dass sich die Single verzögern wird. Bevor sie sich nun wieder dem neuen Song widmeten, sah Ruki nun nach Taka, welcher während ihrer Erklärungssuche irgendwann eingeschlafen war. Der Sänger nahm den kleinen vorsichtig hoch und legte ihn ins Reisegitterbett, welches sie im Besprechungsraum aufgebaut hatten. Er aktivierte noch das Babyphon, bevor er den anderen zu ihren Probenräumlichkeiten folgte. Jetzt war er einmal mehr froh, dass die Probenräumlichkeiten fast schalldicht gestaltet waren, denn sonst hätte er Taka nicht hier im Nebenraum schlafen lassen können. Und von den Probenräumlichkeiten sah er durch’s Glasfenster immer wieder raus und konnte sich versichern, dass es dem Kleinen gut ging. Die anderen spielten ihre Parts zuerst mal ab, damit Ruki sich ein Bild davon machen konnte. Während sich nun jeder wieder an seinen Part machte, zog sich der Sänger in den bequemen Ohrensessel zurück, der nah an dem Glasfenster zum Besprechungsraum stand. Die Füße hatte er angewinkelt und ein Block und Stift lagen auf seinem Schoß. Seine Gedanken schweiften, von was konnte das Lied bloß handeln. Immer wieder glitt sein Blick in den Besprechungsraum. Drei Zeilen hatte er gerade geschrieben, jetzt strich er sie wieder durch. So vergingen die Stunden bis zum Mittagessen, immer wieder strich er das geschriebene durch. Reita hatte zwischenzeitlich nach Taka gesehen, der aufgewacht war. Hatte ihn gefüttert, gewickelt und nun wieder auf die Krabbeldecke gelegt und spielte ein wenig mit ihm. Seine Parts waren fast fertig. Jetzt kam es nur noch auf Verfeinerungen, die die Lyrics mit sich bringen würden, an. Uruha hatte sein Solo ebenso fertig und seine Riffs, also gesellte er sich zu Reita und Taka, nachdem Aoi seine Hilfe lächelnd ausgeschlagen hatte. „Wir liegen trotz allem relativ gut in der Zeit. Es hängt nur noch von Rukis Lyrics ab.“ Reita nickte. Der Gitarrist hatte recht. Ruki war nun komplett vertieft in den Lyrics, mehrere Zeilen waren nun schon stehen geblieben und nicht wieder gelöscht oder durchgestrichen worden. Kai und Aoi bemerkten, dass es Zeit für’s Mittagessen waren und der Drummer holte ihren Sänger vorsichtig aus Gedanken. Er wusste wie unaufmerksam Ruki in solchen Momenten war, da erschreckte man ihn ziemlich schnell. Und so war es auch diesmal, vollkommen erschrocken fuhr der Sänger von seinem Blatt auf, als Kai ihn an der Schulter berührt hatte, wobei er ihn vorher schon mehrmals angesprochen hatte. „Lass uns was essen gehen. Es ist schon nach 13 Uhr.“ Rasch nickend, erhob sich der Sänger von dem Ohrensessel und streckte sich, ließ alle Knochen kurz knacken, bevor er sich den anderen anschloss. „Und wir fliegen…jetzt zu Daddy“ Reita hatte den kleinen Taka in den Armen und spielte ‚Flugzeug‘ mit ihm. Ruki, der gerade aus dem Probenraum kam, musste grinsen. Reita hatte Taka auf dem austreckten Arm und hatte sich mit ihm im Kreis gedreht. Der Kleine lachte und strampelte und hatte sichtlichen Spaß. Nun änderte der Bassist die Richtung und ließ den kleinen Wonneproppen direkt auf Ruki zu ‚fliegen‘. Ruki nahm Taka aus Reitas Armen und drückte ihn kurz an sich. „Na, hast du Spaß?“ fragte er mit einem Lächeln. Aoi lachte jetzt. „Das hört man doch, dass er auch mit seinem Dad Spaß hat. Oder hast du das nicht mitgekriegt, Daddy?“ das letzte Wort betonte er ausdrücklich. „Ob Taka das gleich kann, den Unterschied zwischen Dad und Daddy?“ fragte jetzt Uruha. Er erinnerte sich daran, dass die Kinder seiner Schwestern mit Lauten wie „Dada“ oder so angefangen hatten. Kai grinste „Das wird er sich schon bald genug merken. Vor allem wenn er rausgefunden hat, wer von den Beiden der Strengere ist.“ Jetzt mussten alle lachen. Reita hatte die Babytasche geschultert und auch noch den Maxi Cosy in der Hand, als sie sich auf dem Weg zum Mittagessen machten. Sie waren froh, dass die PSC eine eigene Cafeteria mit Mittagsbuffet betrieb. Die Gegend wäre sonst vermutlich noch mehr von Fangirls belagert, wenn die Musiker noch raus müssten zum Mittagessen. Reita stellte die Tasche und den Maxi Cosy an ihrem Stammplatz ab. In dem Moment wo Ruki mit Taka am Arm die Cafeteria betrat, drehten sich fast synchron alle Köpfe zu dem glucksenden Taka, der scheinbar noch immer lachte, während Ruki ihn mit einem Stofftier neckte. Kai konnte nur mit den Augen rollen als er sah wie die ganzen PSC Kollegen gebannt auf den Kleinen in Rukis Hand starrten. Der Sänger hatte sich nun auf seinen Platz gesetzt, während Aoi und Kai sofort Reita zum Buffet gefolgt waren. Uruha hatte sich auf dem Sessel gegenüber von Ruki fallen gelassen. Der Sänger ignorierte die Blicke der anderen gekonnt, war er doch viel zu beschäftigt seinen kleinen Sohn zu unterhalten. Reita kam jetzt mit dem Tablett und zwei Schüsseln Misosuppe zurück. Ein böser Blick wurde einmal von ihm rundum an die anderen Musiker geschickt, welche sich daraufhin wieder ihrem Essen widmeten. Mittlerweile waren auch Aoi und Kai vom Buffet zurückgekommen. Ziemlich schweigsam, jeder seinen Gedanken nachhängend aßen sie die Suppe. Natürlich brauchte Ruki am längsten, da Taka immer wieder mit seinen kleinen Händen versuchte an den Tisch und Rukis Suppenschale ranzukommen. Während Reita den Hauptgang holte, aß der Sänger noch an seiner Suppe. Uruha nahm ihm kurzerhand Taka ab, damit er zum Essen kam. Während Ruki sich an den Hauptgang machte, wechselte Taka zu Reita. Zwar wollte Ruki ihn Uruha abnehmen, doch Reita hatte dies gekonnt verhindert und den Sänger aufgefordert lieber zu essen. Kai musste sich ein Grinsen verkneifen, denn der Bassist hatte es sich wohl zu seiner neuen Aufgabe gemacht, nicht nur auf Taka sondern auch auf Ruki acht zu geben. Wobei alle in der Band sich eingestehen mussten, dass ihr Sänger wirklich viel zu dünn geworden war und ihm ein paar Kilos auf den Rippen sicherlich nicht schaden konnten. Beim Nachtisch saßen sie dann schon fast alleine in der Cafeteria. Nachdem Taka während dem Hauptgang immer müder geworden war, hatte Reita ihn in den Maxi Cosy gelegt und kurz darauf hatte der Kleine auch schon geschlafen, so konnten sie in Ruhe nun den Nachtisch genießen. Mit Grauen dachte Ruki an die bevorstehende Besprechung. Das Recording der neuen Single hing im Endeffekt nur noch von ihm ab, die anderen hatten heute vormittag ihre Parts bereits fertig abgeschlossen. Auch die ganzen Tourdaten würden sie nun besprechen, nachdem sie diese ja verschieben mussten. Er war froh, dass keiner in der Band richtig sauer auf ihn war, sondern dass sie ihm sogar halfen, wo es möglich war. Viel zu schnell für Rukis Geschmack war das Mittagessen vorbei und sie wieder in ihrem Besprechungsraum. Reita hatte das Reisegitterbett in den Probenraum verfrachtet und Takanori dort reingelegt, damit er nicht so rasch wieder aufwachte. Ruki hatte nochmal kurz nach dem Kleinen geschaut, bevor er leise die Tür anlehnte und das Babyphon wieder aktivierte, dann nahm auch er Platz am Konferenztisch. Stunden später, draußen wurde es langsam dunkel, war die Besprechung endlich zu Ende. Sie hatten den neuen Tourplan erstellt, einen Zeitplan wegen der neuen Single und der dazugehörigen Werbemaßnahmen. Die Interview-Wünsche der Zeitschriften waren ausverhandelt und in den Zeitplan eingearbeitet worden. Sakkai schlug ihnen vor, am besten nachhause zu gehen, auch Ruki. Der Sänger wusste, dass er nur noch wenige Tage Zeit hatte für seine Lyrics, allzu lange wollten sie schließlich mit dem Recording nicht mehr warten. Reita hatte bei ihnen zuhause Taka noch gebadet, gefüttert und ins Bett gebracht. Jetzt war er eine Zeit lang vor dem Fernseher gesessen. Es war schon weit nach Mitternacht, Taka würde sicherlich bald wieder aufwachen und Hunger haben, als er aus dem Wohnzimmer aufstand und in ihr Arbeitszimmer ging. Dort fand er den Sänger am Schreibtisch sitzend, jedoch mit dem Oberkörper am Schreibtisch schlafend, vor. Die Brille war ihm leicht von der Nase und dem linken Ohr gerutscht. Der Stift war ihm ebenso aus der Hand gerutscht und hatte einen unschönen Strich auf dem vollgeschriebenen und immer wieder durchgestrichenen Blatt hinterlassen. Der Bassist musste grinsen, das war so typisch Ruki. Anstatt schlafen zu gehen, arbeitete er lieber bis er über seiner Arbeit einschlief. Vorsichtig weckte er den Jüngeren, der völlig desorientiert in der Gegend herumblickte, bevor er Reita fokussierte. „Du solltest auch ins Bett gehen.“ sagte der Blondhaarige leise. Der Sänger nahm seine Brille ab und fuhr sich mit der anderen Hand einmal übers Gesicht. „Du hast Recht. Es hat eh keinen Sinn mehr, heute weiterzuschreiben.“ murmelte er noch immer leicht verschlafen. Der Ältere nickte und lächelte, als er auch schon das Weinen von Takanori aus dem Schlafzimmer vernahm. Ein Seufzen verließ Rukis Kehle und er wollte schon aufstehen um nach seinem Sohn zu sehen. „Du machst dich jetzt bettfertig und gehst schlafen. Ich kümmere mich um Taka.“ hielt ihn jedoch der Andere auf. Ein schwaches Nicken war die Antwort. Nachdem Taka versorgt und wieder eingeschlafen war, kroch auch Reita zu Ruki ins Bett. Er umarmte den Jüngeren und flüsterte ihm ein „Ich liebe dich“ ins Ohr. Entgegen seinen Erwartungen, dass dieser schon schlief, kam ein leises „Ich liebe dich auch“ zurück. „Du schläfst ja noch gar nicht?“ war der Bassist erstaunt. „Konnte noch nicht schlafen.“ murmelte Ruki als Antwort und drehte sich in der Umarmung des Anderen, so dass er ihm ins Gesicht schauen konnte. „Es ist leichter über der Arbeit einzuschlafen, als zu wissen, dass man sie noch nicht beendet hat und trotzdem nun schlafen soll.“ erklärte er leise weiter. Ein sanfter Kuss auf Rukis Stirn war Reitas Antwort. „Versuch trotzdem zu schlafen, ausgeruht kommen dir sicher wieder mehr Ideen.“ Er streichelte nochmals über die braunen Haare des Anderen und erhielt ein leichtes Nicken als Antwort, welches er im Mondlicht gerade noch sehen konnte. Für alle die sich das mit dem Spielbogen nicht genau vorstellen können – ich meinte so etwas: http://ecx.images-amazon.com/images/I/41Qc535Hd3L._SL500_AA300_.jpg Nun, ich hoffe, dass Kapitel hat euch gefallen ^.^ Kapitel 8: Living Together -------------------------- Ich glaub ich muss eine große Entschuldigung an meine treuen Leser aussprechen >.< Fast ein dreiviertel Jahr hab ich euch jetzt auf ein neues Kapitel warten lassen. Ich gestehe, dass ich in den letzten Monaten eine kleine Schreibblockade hier hatte. Mir wollte einfach nicht einfallen, wie ich weiterschreiben soll. Immerhin ist es ja ein Drama, aber ich will nicht in jedem Kapitel etwas passieren lassen. Somit hab ich nach langem Überlegen es nun nach den Prüfungen endlich geschafft hier einen Anschluss an das letzte Kapitel zu finden und ich denke, dass ich ganz zufrieden bin mit dem Kapitel, nachdem ich nun ein dreiviertel Jahr nicht an dieser Geschichte und vor allem nicht in dieser Erzählform geschrieben habe. Ich hoffe, dass euch das Kapitel auch gefällt und ich verspreche auch, in Zukunft wieder öfter upzudaten >.< Ein großes Dankeschön möchte ich trotzdem, auch wenn mit Verspätung ^.^, an meine Reviewer richten. Reviews sind immer eine unheimliche Motivation für mich ^.^ Nun aber halt ich euch nicht länger vom lesen ab ^.^ Living together Zeitsprung von 2 Monaten… In Rukis Appartment herrschte Chaos. Überall standen Kisten, Schachteln, Wäschekörbe, Holzbretter oder was auch immer zu Möbeln dazugehörte. Reita hatte nachdem er sich vor 2 Monaten bei Ruki und dem kleinen Taka einquartiert hatte um Ruki unter die Arme zu greifen, nun endgültig seine Wohnung gekündigt und aufgegeben. Zur gleichen Zeit hatte Ruki sich entschieden, sein zweites Appartment weiterzuvermieten. Seine Eltern kannten nur die dortige Adresse, wussten von seinem zweiten Appartment nichts und er hatte dem Concierge dort auch die strikte Anweisung gegeben, niemanden seine andere Adresse zu geben. Dementsprechend konnte man sich nun vorstellen, wie es nun aussehen musste. Zwei Wohnungen waren leer zu räumen, auch wenn Ruki sich entschieden hatte sein Appartment möbeliert weiter zu vermieten, er musste es zumindest seine Sachen ausräumen. Es hatten neben den drei anderen Bandmembern auch die Jungs von Alice Nine ihre Hilfe angeboten. Ruki war froh, dass er eine derart riesige Wohnung sich hier gekauft hatte. Neben seinem Arbeitszimmer und dem Kinderzimmer war nämlich noch ein leeres Zimmer vorhanden, welches bisher noch nicht mal ausgemalt worden war. Der kleine Takanori schlief im Babyzimmer, welches Reita und er begonnen hatten einzurichten, nachdem Reita eingezogen war. Da Reita der handwerklichere von ihnen beiden war, hatte er das Babyzimmer in einem hübschen Hellblauton mit hellbraunen Akzenten ausgemalt. Für’s Bodenlegen hatten sie schließlich jemanden kommen lassen. Rukis gesamte Wohnung war ziemlich westlich eingerichtet und das zeigte sich auch beim Babyzimmer. Er und Reita hatten gemeinsam sich umgesehen nach geeigneten Möbeln und schließlich waren sie mit der jetzigen Ausstattung sehr zufrieden. Mittlerweile hatte sich der kleine Takanori sogar an das Gitterbett gewöhnt, auch wenn er nachts wenn er munter wurde, dann bei den beiden im Schlafzimmer in der Wiege weiterschlafen durfte. Ruki wusste langsam nicht mehr wohin mit den ganzen Kisten und Schachteln. Er hatte gemeinsam mit Reita in der letzten Woche in seinem zweiten Appartment seine Sachen in Schachteln gepackt für den heutigen Tag. Erstmals seit nun 5 Monaten hatte er das Appartment betreten. Er hatte lange Zeit gebraucht um sich zu diesem Schritt zu überwinden, schließlich hatte er die Sachen seiner Frau noch immer nicht gepackt, einzig die Schmucksachen, denn die hatte sie in einem Testament ihrer Mutter vererbt. Er hatte sich gefragt was er mit ihrem Gewand und dergleichen tun sollte und zum ersten Mal fühlte er sich leicht überfordert. Auch wenn er sie nicht geliebt hatte, war sie ihm in dieser kurzen Zeit doch näher ans Herz gewachsen als ihm lieb gewesen war und da er in der Anfangszeit so sehr mit Takanori beschäftigt gewesen war, hatte er nie Zeit gehabt um wirklich um sie zu trauern. Als er dann in der Wohnung stand und ihre Sachen sah, brach all das erneut über ihn herein. Kai, der seine Hilfe angeboten hatte, war mit Taka-chan schließlich spazieren gegangen und hatte Ruki Reita überlassen, welcher den Sänger schließlich langsam doch beruhigen konnte. Gemeinsam mit Reita hatte er ihre Sachen schließlich in Kartons verstaut und beschlossen sie einem Frauenhaus zu spenden, denn Kontakt zu ihren Eltern wollte er keinen mehr aufnehmen. Die Babysachen hier in der Wohnung, die eigentlich davon zeugte, wie sehr sich Mizuki auf das Baby gefreut hatte, hatten sie schließlich auch in Kisten gepackt und einem Waisenhaus gespendet – Taka-chan war mittlerweile sowieso zu groß für das meiste, da sie nur die Anfangsausstattung damals gekauft hatte. Ruki selbst hatte an jenem Tag, als Taka-chan geboren wurde und Mizuki verstarb, schließlich um auf andere Gedanken zu kommen, komplett eine eigene Babyausstattung für sein Appartment gekauft. Die übrigen Schachteln, die somit noch in der Wohnung auf den heutigen Tag gewartet hatten, enthielten nur noch seine Sachen. Reita stand jetzt mit drei weiteren Schachteln in der Tür und sah an diesen vorbei zu seinem Freund. „Wohin damit?“ fragte er und sah dann an dem mittlerweile leicht verzweifelten Gesichtsausdruck, dass Ruki echt keine Ahnung mehr hatte. Reita stellte sie kurzerhand am Gang vor der Wohnung ab, kam rein und nahm den Sänger in den Arm. „Gott, wo sollen wir das alles hingeben? Ich hab keine Ahnung mehr wohin, es ist ja nicht mal mehr ein Weg frei.“ Seufzte Ruki jetzt in der Umarmung. „Hey, wir rufen jetzt Kai unten an, sagen den Jungs, dass sie mal kurz warten sollen mit Kisten rauftragen und schlichten hier mal um, du wirst sehen, dann ist wieder Platz. Ruki nickte nur, was würde er bloß ohne Reita und sein logisch rationales Denken manchmal machen. Er fragte sich, wie er überhaupt die ersten drei Monate es geschafft hatte, dass er und Takachan überlebt hatten. Seit Reita eingezogen war, hatte dieser mehr oder weniger die Rolle des „Mannes im Haus“ übernommen. Reita rief Kai an, welcher bei dem gemieteten LKW stand und die anderen Helfer koordinierte. Sofort, unterbrachen die 5 Jungs von Alice Nine und auch Uruha und Aoi ihre Tätigkeit des Kisten raufschleppen. Und machten es sich gemütlich auf der Ladefläche des LKWs, die bereits freigeräumt von Möbelstücken und Schachteln war. Shou, Nao und Uruha beschlossen, schließlich doch mal nach oben zu gehen um zu sehen, ob sie den beiden wenigstens beim umschlichten helfen konnten. Reita hatte mittlerweile begonnen, die gesamten zerlegten Möbel in das leere Zimmer zu räumen, welches sie letzte Woche zum ersten Mal ausgemalt hatten – schlichtes weiß, da sie noch nicht sicher waren, was es nun genau werden würde. Er war erfreut als er die beiden Alice Nine Member und Uruha sah, immerhin war es gut, mehr Leute beim Umschlichten zu sein. Sie stapelten die Schachteln in dem leeren Zimmer nun bis knapp unter die Decke und ganz leise brachte Ruki schließlich auch ein paar Schachteln in Takachans Babyzimmer, so dass sie schon bald tatsächlich wieder mehr Platz hatten. Daraufhin ging das Kisten und Schachteln schleppen munter weiter. Als endlich alles in der Wohnung war – nun war endgültig der gesamte Gang und das Wohnzimmer ebenso zugestellt, bestellte Ruki Essen bei einem Lieferservice. Gott sei Dank war das Esszimmer nicht auch mit Kisten vollgestellt, so dass sie dort essen konnten. Mittlerweile war auch Takachan wieder munter und wurde von Reita gefüttert mit einem Fläschchen, während Ruki das gelieferte Essen austeilte. Saga konnte nicht anders, als bei dem Bild des kleinen Taka auf Reitas Schoß zu grinsen. „Also es lässt sich nicht leugnen, Reita is wie geschaffen für kleine Kinder.“ Der ganze Tisch brach in Lachen aus und auch Reita musste schmunzeln, auch wenn er sich mehr auf Taka konzentrierte. Ruki setzte sich jetzt neben Reita und lächelte ihn an. Reita beugte sich, soweit es mit Taka auf dem Schoß ging, vor und küsste Ruki zärtlich. Ruki wusste warum er Reita liebte und umgekehrt, sie harmonierten einfach perfekt – selbst bei der Babybetreuung. Müde fielen beide spätabends ins Bett und hofften, nachdem Takachan soeben das erste Mal in dieser Nacht munter geworden war, dass er nun die restliche Nacht Erbarmen mit ihnen hatte und durchschlief. Ruki wollte in dem Moment wo er nun im Bett neben Reita lag – selbst im Schlafzimmer standen noch Kisten – nicht daran denken, was für ein Chaos in der Wohnung noch herrschte und wohl noch die nächsten Tage herrschen würde. Völlig fertig vom Tag kuschelte er sich in Reitas Arme und spürte noch wie Reita ihm einen sanften Kuss auf die Stirn hauchte, bevor sie beide einschliefen. Langsam nahm das Chaos in der Wohnung ab – Reita hatte gemeinsam mit Aoi, Saga und Tora den gesamten nächsten Tag damit verbracht, seine Möbel in dem einen leeren Zimmer aufzubauen. Nun standen dort sein Schreibtisch, verschiedenste Kästen, Schränke, Kommoden und an der Wand hingen noch Regale. Das Bett hatten sie zerlegt gelassen und da Kai’s Haus über einen Keller verfügte, dort zur Zwischenlagerung bereits gestern hingebracht. Ruki war mit Uruha, Nao und Shou am einräumen und umräumen im Wohnzimmer. Seine gesamten Sachen aus der anderen Wohnung sollten irgendwie hier noch Platz finden. Kai und Hiroto kümmerten sich um Essen und auch um den kleinen Taka, der wenn er munter war unterhalten werden wollte. Reita hatte fast seine ganzen Habseligkeiten nun in dem leeren Zimmer in die Schränke eingeräumt. Nun war er damit beschäftigt Bilder aufzuhängen. Auch Ruki hatte ein paar aus dem Penthouse mitgebracht. Uruha verteilte die Pflanzen aus Reitas Wohnung und dem Penthouse in den Räumen und fragte sich, wo noch Platz wäre. Ruki selbst stand bei Reita und dirigierte ihn wo er welches Bild hin haben wollte. Saga kringelte sich vor Lachen wegen der Szene, die sich ihnen bot, auf der Couch wo er nun mit Aoi und Tora bei einem Bier saß, immerhin hatten sie ja heute schon fleißig gearbeitet. Seiner Meinung nach war es eindeutig bei Reita und Ruki zu sehen, wer der Mann im Haus war. Nao hatte sich zu Hiroto und Kai in die Küche gesellt und kam nun mit dem munteren Takanori ins Wohnzimmer. Takachan jedoch fand irgendwie, dass er lieber zu seinem Daddy wollte und begann kurzerhand zu schreien um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen – was ihm natürlich gelang, da Ruki sofort zu Nao kam um zu sehen, was seinem kleinem Schatz fehlte. „Ich glaube er beginnt zu fremdeln.“ kommentierte Uruha, der gerade fertig geworden war mit den Pflanzen. Ruki schien das ganze mehr Begriff zu sein als Nao, da dieser seufzte „Und das genau vor dem Single Release und der kommenden Tour.“ Der kleine Taka hatte sich dann auch schon wieder beruhigt als sein Vater ihn in die Arme schloss. Somit gab Ruki Reita weitere Anweisungen, während er Taka im Arm hatte und mit diesem dazwischen immer wieder redete. Als schließlich das letzte Bild hing und alle leeren Schachteln nun ein Kartonstapel vor der Wohnungstür waren, fanden sich alle wieder im Esszimmer ein. Kai hatte leckeres Essen gekocht und jeder hatte ordentlich Hunger. Ruki bedankte sich bei jedem der mitgeholfen hatte. Er war froh, dass sie dies alles so relativ reibungslos geschafft hatten. Immerhin würden sie in 4 Wochen zu einer Tour aufbrechen, kurz nachdem Single Release. Also endlich alle draußen waren, umarmte der Bassist den Vocal und küsste ihn. „Ich bin so froh, dass wir das geschafft haben und nun wirklich eine richtige kleine Familie geworden sind.“ Ruki lächelte gegen die Lippen des Anderen. Er hatte seine Augen geschlossen und dessen Atem gespürt als dieser gerade gesprochen hatte. „Ich bin auch überglücklich.“ Murmelte er leise, bevor er den Bassisten nun seinerseits küsste. Gerade als Reitas Hand unter Rukis T-Shirt gewandert war und er den Vocal noch näher gezogen hatte, konnten sie Takas Weinen aus dem Kinderzimmer hören. Leicht frustriert stöhnte Reita auf, als sie sich lösten und Ruki kurz schluckte, bevor er im Kinderzimmer verschwand. Er hörte Reita noch etwas von „Irgendwie hat der kleine Mann echt manchmal das perfekte Timing.“ murmeln hören, bevor dieser nun im Bad verschwunden war. Die Zeit flog nur so dahin, schon waren es nur noch 4 Tage bis sie auf Tour gehen würden. Das Release hatte super geklappt, die Fans waren hocherfreut, als die Single schließlich mit nur 2 Wochen Verspätung rausgekommen war. Und Ruki war froh, dass die Fans nicht sauer über die stille Pause von Gazette reagiert hatten. Jetzt stand er schon zum gefühlten tausenden Mal in dieser Nacht auf. Takachan hatte in den letzten Tagen immer häufiger Anzeichen dafür gezeigt, dass er wohl den ersten Zahn bekommen würde. Und heute schien wohl eine der schlimmsten Nächte für Reita und Ruki zu sein – schon seit Stunden hielt der kleine sie wach. Reita hatte bereits in die Trickkiste aller möglichen Bücher, die er zum Thema Kinderentwicklung gelesen hatte, kurz nachdem er zu Ruki gezogen war – vom im Kühlschrank gekühlten Beißring angefangen, über ein paar Löffel Joghurt und homöopathische Globuli. Nichts half, der kleine schrie weiterhin. Ruki war mittlerweile mit den Nerven auch am Ende, solche Nächte hatte er, seit Takachan auf der Welt war, noch nie gehabt. Reita hatte grade mal zwei Stunden geschlafen, doch nachdem er jetzt bemerkte, dass Rukis Nerven endgültig brach lagen, nahm er ihm den kleinen Schreihals ab und schickte Ruki schlafen. Der Sänger war ihm mehr als dankbar und verschwand ins Schlafzimmer, wo er den iPod des Bassisten auf dem Bett liegen sah. Er schnappte sich diesen und legte sich damit schlafen. Auf dem iPod war, wie er feststellte, Entspannungsmusik. Insgeheim war er sich sicher, dass Reita den iPod absichtlich so sichtbar für ihn liegen gelassen hatte. Er stellte die Musik an und ließ sich zurücksinken in die Kissen – dank der Musik hörte er Takanoris Geschrei für die nächsten Stunden nicht mehr. Als er schließlich morgens wach wurde, war er erstaunt, da er wohl tatsächlich 6 Stunden am Stück geschlafen hatte, auch stellte er fest, dass kein Babygeschrei mehr zu hören war. Als er verwundert nun das Schlafzimmer verließ, fand er schließlich Reita auf der Wohnzimmercouch schlafend mit einem ebenso schlafenden Takanori in den Armen vor. Scheinbar war der Kleine vom Schreien erschöpft irgendwann eingeschlafen und Reita ebenso. Ruki konnte nicht anders als das Handy zu zücken und ein Foto von den beiden zu machen. Vorsichtig nahm er Reita schließlich Taka aus den Armen, wodurch der Bassist wach wurde. „Geh schlafen, ich werde Kai anrufen und ihm alles erklären.“ flüsterte der Sänger und erhielt nur ein schlaftrunkenes Nicken von dem Anderen. Vorsichtig legte Ruki Takanori in sein Gitterbett in seinem Zimmer und lehnte die Türe leicht an, so dass er ihn hören würde, wenn er wieder munter wurde. Danach telefonierte er mit Kai, der sofort Verständnis zeigte, dass die beiden Bandmitglieder nicht kommen würden. So vergingen auch die letzten Tage vor der neuen Tour mit teils schlaflosen Nächten. In zwei Stunden würden sie von den anderen abgeholt werden. Reita hatte den kleinen Takanori am Arm, sein und auch Rukis Koffer war seit dem Vortag bereits gepackt und eigentlich auch der Koffer mit den Sachen für Takachan, aber Ruki hetzte noch durch die Wohnung, weil ihm ständig etwas einfiel was der kleine noch brauchen würde. Das Reisegitterbett stand bereits zusammengefaltet bei den drei Koffern. Ruki war noch dabei die Babytasche, er hatte extra eine größere gekauft, herzurichten. Er hatte schon mindestens 5 Fläschchen eingepackt, ebenso waren schon ein Dutzend Schnuller in Koffer, Babytasche und dergleichen verstaut. Reita sah den kleinen jetzt an, während sie beide Ruki beim erneuten Packen zusahen. „Dein Daddy meint wir verreisen mit dir für das gesamte nächste Jahr.“ lachte jetzt Reita. „Ruki du hast alles eingepackt.“ versuchte er den Jüngeren dazu zubringen, nicht so nervös zu sein und sich zu beruhigen. „Nein, es fehlt noch Takachans Lieblingskuscheltier und außerdem brauchen wir noch ...“ weiter kam der Sänger nicht, da Reita ihn jetzt mitten im Vorzimmer an der Hand zurückgezogen hatte und ihn mit einem Kuss zum Verstummen brachte. Takanori gluckste fröhlich iauf Reitas Arm, der fand das wohl gerade lustig wie sein Daddy ruhig gestellt wurde. „Jetzt beruhig dich, du hast alles eingepackt, gestern sogar zweimal alles durchgecheckt. Das Kuscheltier haben wir gesagt, dass wir wie die Schlafdecke mit dem Maxi Cosy gemeinsam mitnehmen.“ Ruki seufzte. „Ich hab einfach Angst, dass ich was wichtiges vergessen habe und dadurch ein Rabenvater bin.“ Reita lachte jetzt und wuschelte Ruki durch die noch nicht gestylten Haare. „Ach was und so etwas wichtiges wirst du schon nicht vergessen haben, weil man eigentlich so gut wie alles immer irgendwo kaufen kann.“ Nur widerwillig gestand der Sänger es sich ein, dass Reita wohl Recht hatte. Also küsste er Reita nochmal und auch Takachan erhielt einen kleinen Kuss auf die Stirn, bevor der Sänger nun ins Bad ging. Reita rollte mit den Augen, sah den Kleinen wieder an. „Und jetzt?“ fragte er ihn, als ob der Kleine ihm eine Antwort geben könnte. Der Bassist spielte noch ein wenig mit dem Kleinen mit den Spielsachen, die hierbleiben würden. So verging die Zeit auch viel zu schnell, bis Kai und Aoi an der Wohnungstür klingelten. Jeder von ihnen schnappte sich einen Koffer, Ruki nahm Reita Taka ab um ihn trotzdem ein wenig anzuziehen, immerhin war es Herbst und der kleine sollte sich nicht erkälten. Nachdem er sich die Schuhe und Jacke angezogen hatte, nahm Reita den Koffer mit Takas Sachen und die Kuscheldecke und das Lieblingskuscheltier von Taka. Der Van mit dem sie fuhren, bot glücklicherweise für 7 Personen Platz und hatte auch einen geräumigen Kofferraum. Der Rest vom Staff war in weiteren Fahrzeugen unterwegs. Sie hatten zuerst fliegen in Erwägung gezogen, immerhin waren es fast 18 Stunden nach Sapporo mit dem Auto, doch Takachans Mittelohrentzündung vor ein paar Wochen hatte ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Der Kinderarzt hatte Ruki geraten, das Fliegen erstmal auf Eis zu legen, da der kleine Probleme mit dem Druckausgleich beim Starten und Landen haben könnte. Somit hatten sie sich für die Autofahrt entschieden und auch für eine Übernachtung nach ungefähr der Hälfte der Strecke in einem Hotel. Die Fahrt bis zum Hotel wo sie übernachten würden, verlief ziemlich problemlos. Taka war entweder am schlafen oder hatte Spaß mit einem der Bandmember, da sich immer abwechselnd einer von ihnen mit ihm beschäftigte, während wieder andere gerade schliefen. Ein paar Mal hatten sie an Raststationen gehalten, wo Ruki den Kleinen gewickelt hatte und die anderen sich ein wenig die Beine vertreten hatten oder sich mit Getränken oder Snacks eingedeckt hatten. Als sie auf den Parkplatz des Hotels fuhren, schlief Reita gerade, er hatte zuvor zwei Stunden lang Takachan unterhalten, weil dieser partout nicht schlafen wollte. Takachan zeigte endlich wieder ein wenig Müdigkeit und war so halb am Wegschlafen. Ruki versuchte den kleinen nicht allzu sehr vom einschlafen abzuhalten, da sie sonst sicherlich wieder Stunden brauchen würden, bis dieser dann endgültig schlief und er selbst musste sich eingestehen, dass die Autofahrt ihn trotzdem auch erschöpft hatte. So kam es, dass nach einem kurzen Abendimbiss alle Bandmember bereits auf ihren Zimmern waren und die kleine Familie bereits am schlafen war, immmerhin würden Reita und Ruki in ein paar Stunden wieder von Takachan geweckt werden, weil er Hunger hatte. So hab ich mir Takachan’s Babyzimmer vorgestellt ^.^ http://i220.photobucket.com/albums/dd194/bettiooe/taka_zimmer.jpg Ich hoffe es hat euch gefallen ^.^ Im nächsten Kapitel wird’s dann um die Tour und das Leben mit dem kleinen Taka auf Tour gehen ^.^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)