Car Wash von Chimi-mimi ================================================================================ Kapitel 1: Car Wash ------------------- Carwash „Minako, was machen wir hier?“ Bunny drückte sich eng an ihre Freundin und sah sich um, mit einem ziemlich unguten Gefühl im Magen. „Wir brauchen Geld, weil wir doch im Tempel… na ja, du weiß ja, Rei ist ziemlich sauer.“ „Und was machen wir dann hier?“ „Geld verdienen, vertrau mir, Bunny, das hier ist einfach perfekt!“ Minako klang sicherer als sie sich fühlte, um einiges sicherer. „In einer Autowerkstatt?“ Ratlos sah die junge Frau sich um, denn eines war ihr klar: Sie hatte keinerlei Fertigkeiten und Kenntnisse in diesem Bereich. Um bei der Wahrheit zu bleiben hatte sie nicht einmal den Führerschein bestanden, nicht einmal nach dem dritten und vierten und fünften und… ach, sie hatte einfach nicht bestanden. Theorie, Praxis, Bunny war einfach lieber Beifahrerin an Mamorus Seite. Mit einem verträumten Seufzen sah sie sich um, doch sie kam bald aus ihrer Traumwelt zurück, denn diese Werkstatt war einfach nur grauenhaft. Autos, Autoteile, Mechaniker in ihrer blauen Einheitskleidung, Schrott, Öl, sie wusste wirklich nicht, als was sie hier arbeiten sollte. „Hey, ihr seid die zwei Mädels, die hier künftig aufheizen sollen?“ Ein großer, braungebrannter Mann kam auf sie zu und wischte sich seine öligen Hände notdürftig an seiner Hose ab. „Herzlich Willkommen. Eure Klamotten liegen schon bereit, geht euch umziehen, ich sorge dafür, dass euch niemand dabei belästigt.“ „Das will ich auch hoffen“, erwiderte Minako, während sie lässig an ihm vorbei schlenderte, in die Richtung, in die der Mechaniker deutete. „Komm schon, Bunny.“ „Minako, ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist“, flüsterte diese ihr leise zu, während sie versuchte das Grinsen der Mechaniker zu ignorieren. „Außerdem, anheizen? Was meint er damit?“ Doch ihre Freundin ignorierte sie und zog sie stattdessen hinter sich, in eine erstaunlich ordentliche und saubere Kammer, in welcher sich auch zwei Tüten mit ziemlich wenig Kleidung fanden. „Minako?!“ „Na ja… wir arbeiten als Autowäscherinnen“, rückte diese endlich raus, während sie ihr T-Shirt gegen ein Bikini-Oberteil tauschte. „Wir müssen nur heute arbeiten und können dann schon die Schulden bei Rei bezahlen.“ „Ich soll Autos waschen? In diesem Outfit?“ Fragend hob Bunny die Hotpants, die Cowboystiefel und die ziemlich kurze, karierte Bluse hoch. „Ist doch süß. Ich finde meine Kleidung auch toll.“ Stolz präsentierte Minako ihr Bikini-Oberteil in Kombination mit dem Mini-Rock und den grünen Pumps. „Ich mach da nicht mit. Keine Chance. Wenn Mamoru das wüsste…“ „Hör zu, wir können nicht mehr raus, du hast doch den Vertrag unterschrieben. Zieh dich um, Bunny, dadurch werden wir vielleicht berühmt, denn nachher kommt die Presse vorbei, sie will die Werkstatt groß raus bringen.“ Wütend vor sich hingrummelnd zog Bunny sich um, betrachtete sich dann unter Verrenkungen in dem kleinen Spiegel, der an der Wand hin, um sich schließlich für „Gar nicht so übel“ zu befinden. „Können wir?“ Minako hatte in der Zwischenzeit schon ihre Waschutensilien besorgt und wippte nun wartend auf ihren Pumps hin und her. „Wenn es denn sein muss.“ „Ach hab dich nicht so.“ Mit diesen Worten drückte sie Bunny einen Eimer und einen Schwamm in die Hand. „Du willst doch später auch mal berühmt werden, oder?“ „Eigentlich nicht. Ich will mit Mamoru zusammenleben und ihm einmal eine gute Ehefrau sein.“ Schwärmerisch drückte und knautschte Bunny ihren Schwamm, den Blick gen Himmel gerichtet. „Wenigstens ist es heute warm.“ „Was?“ Verblüfft über den abrupten Themenwechsel blieb Minako so plötzlich stehen, dass Bunny gegen sie lief. „Na ja, ich hab keine Lust, mir hierbei auch noch eine Erkältung einzufangen“, kam es mit gedämpfter Stimme zurück. „Mädels, hier entlang bitte.“ Wieder tauchte der Bärtiger, vermutlich der Chef, aus dem Nichts vor ihnen auf und bat sie ihm zu folgen. „Das ist euer Arbeitsplatz. Mit dem Auto könnt ihr gleich mal anfangen und denkt bitte dran, ihr seid unser Blickfang, klar?“ „Aye, aye, Chef!“ Minako salutierte frech und begann sofort eifrig den Wagen zu bearbeiten. „Ähm… Mina-chan?“ „Was?“ „Ich verstehe ja nicht so viel vom Auto waschen, aber wäre Wasser und Seife oder so was nicht nützlich?“ Die Blondine lief knallrot an, klatschte wütend ihren Schwamm in den Eimer, murmelte etwas von wegen „Weiß ich doch“ und schrubbte dann voller Energie die Motorhaube. Bunny schloss sich ihr an und so standen sie friedlich schweigend nebeneinander und konzentrierten sich darauf, das Auto auf Hochglanz zu bringen. „Minako, Bunny?“ „Oh nein“, murmelten beide synchron und drehten sich dann langsam um. „Rei…“ „Ja, ich soll hier eine Reportage drehen.“ „Minako, wusstest du das?“ Bunny zog ihre Freundin zur Seite und sah sie eindringlich an. „Dass ausgerechnet Rei diesen Bericht macht? Woher denn?“, zischte sie wütend, „Normalerweise macht sie doch immer diesen religiösen Mist.“ „Euch ist schon klar, dass ich euch hören kann?“ Lässig lehnte ihre Freundin an dem frisch gewaschenen Auto und grinste sie breit an. „Ich bin nur Aushilfe. Obaka-san ist krank, also vertrete ich ihn. Aber wollt ihr mir nicht sagen, was ihr hier macht?“ „Na was wohl?“ Minako sah sie hochmütig von oben herab an, was jedoch seine Wirkung verfehlte, da sie über und über mit Schaum bedeckt war. „Wir verdienen das Geld, um unsere Schulden bei dir zu bezahlen.“ „Ganz genau.“ Mit verschränkten Armen stand Bunny ihrer Freundin bei, nickte dabei entschlossen. „Ihr seid echt zwei Vollidioten. Ihr hättet auch einfach im Tempel arbeiten können, das habe ich euch doch gesagt.“ „Was?“, erklang es wieder eintönig. „Wir hätten gar nicht Autos waschen müssen?“ „Nein, aber andererseits finde ich es so lustiger.“ Mit einem Klick hatte Rei ein Foto von den beiden Schaumköniginnen geschossen und verschickte es mit einem weiteren an ihre Freunde. „Wartet bis die anderen das sehen, einfach zu genial.“ Lachend winkte sie ihnen zu, immerhin musste sie sich noch auf ihre Reportage vorbereiten. „Bunny…“ „Minako…“ „Das Foto…“ „… sie hat es an alle geschickt, auch an meinen heißgeliebten Mamoru.“ „Wir ziehen es jetzt durch!“ Entschlossen stemmte Minako Hände und Schwamm in die Hüften. „Wie zeigen allen, dass wir unsere Schulden ehrlich und aufrichtig bezahlen.“ „Genau!“ In dem Moment, in dem sie sich wieder voller Willenskraft und Energie dem Auto zuwandten, klingelte Minakos Handy und „Working at the car wash“ erklang laut und deutlich zu einem leisen weiblichen Lachen im Hintergrund. „Rei!“ Hosted by Animexx e.V. 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