Bound to you von _Acchan_ (ehemals: Relationship - Für immer zusammen) ================================================================================ Kapitel 27: Ungewissheit ------------------------ Mit einem frustrierten Seufzer ließ sie die Schriftrolle sinken. Sie war zwar eine Jonin, aber ein Jutsu dieser Größenordnung allein zu erlernen war doch etwas härter als sie erwartet hatte. Vor allem, da Itachi auch nach mehreren Tagen, sogar Wochen immer noch nicht wieder aufgetaucht war, geschweige denn in irgendeiner Form bescheid gegeben hatte, dass es ihm gut ging. So langsam machte sie sich wirklich Sorgen und wenn sie Sakura sah und diese ihr einen fragenden Blick schenkte, konnte sie immer nur den Kopf schütteln. Die mitleidige Miene, die ihre Freundin dann immer machte, war fast mehr als sie ertragen konnte, also wandte sie den Kopf immer ab und dachte lieber weiter darüber nach, wie sie sich alleine das Jutsu des Vertrauten Geistes beibringen konnte. Aber so ganz konnte sie sich nicht darauf konzentrieren, was auch der Grund dafür war, weshalb sie es immer noch nicht gemeistert hatte. Sie war immer nur halbherzig bei der Sache und hatte es immer weiter herausgeschoben, die Fingerzeichen wirklich mal mit Chakra zu schließen und einen Versuch zu wagen. Sie hatte auf Itachi warten wollen dafür, damit er diese Schritte überwachte und eventuell eingreifen konnte falls sie Fehler machte. Aber er war nicht da und sie scheute sich jemand anderen zu fragen. Kakashi wäre dafür wohl am besten geeignet gewesen, doch sie wollte ihn nicht einweihen. Das war etwas, was Itachi ihr anvertraut hatte, in dem Wunsch, dass sie es lernte und dabei wollte sie nicht auf andere Hilfe zurückgreifen. Sie stand auf und ging ins Haus. Wenn er spätestens in zwei Tagen nicht da wäre, würde sie es doch alleine versuchen. Sie konnte nicht ewig so weiter machen und es vor sich her schieben, nur weil sie sich alleine einfach nicht traute. Sie war eine Kunoichi, verdammt noch mal, und sicher nicht auf irgendwen anders angewiesen. Auch nicht auf Itachi. Ihr Blick verfinsterte sich leicht. Das konnte er doch wirklich nicht machen, sie hier einfach so hängen zu lassen, nach allem was er ihr gesagt und anvertraut hatte, nach allem was er für sie getan hatte. Was sie auch für ihn getan hatte. Sie stutzte, im Vergleich zu ihm, was hatte sie denn geleistet für ihn? Wahrscheinlich nicht besonders viel, aber was sollte sie machen? Sie musste versuchen mehr zu geben, um ihm eines Tages wenigstens einigermaßen ebenbürtig zu sein und auch für ihn was tun zu können. Und das tat sie die folgenden Tage auch. Die letzen Wochen hatte sie das, was Itachi ihr bereits beigebracht hatte, wiederholt und beherrschte die Grundlagen nun perfekt. Sie konnte nun viel effizienter und schneller kämpfen und erkannte auch bei anderen, wenn sie ihnen zusah, deren Fehler. Solche, wie sie sie vorher auch gemacht hatte. Aber sie sagte nichts, da sie nicht wusste, ob Itachi diese kleinen und doch so entscheidenden Änderungen für sich alleine erarbeitet hatte, oder ob das wirklich Grundsachen waren, die mit der Zeit durch die Gewohnheit und die häufige Ausführung einfach nur verschlampt wurden. Daher bewahrte sie Stillschweigen und lernte für sich aus den Fehlern, die die anderen machten. Oft sah sie Naruto, Sakura, Sai und Sasuke beim Sparring zu und ihr fielen kleine Fehler bei jedem von ihnen auf, die auch sie noch machte. Sie schrieb sich das alles auf und arbeitete es später für sich noch einmal durch, um es zu verbessern. Manchmal kamen die anderen zu ihr herüber während sie schrieb und fragten sie danach. Sie beantwortete die Fragen so gut es ging, ohne etwas von Itachis Methode preiszugeben und so bekamen auch die anderen nach und nach ihre kleinen Macken weg. Natürlich fiel es einigen schwerer als anderen, aber schließlich gelang es allen. Ayame wurde ein gern gesehener Zuschauer beim Training, doch auch sie konnte nicht alles sehen und manches wollte sie nicht sagen, weil es zu viel verraten hätte. Sie wollte nicht, dass jemand ohne Itachis Einverständnis davon erfuhr, dass er sie trainierte. Deshalb machte sie auch nie bei ihren Freunden mit, sondern arbeitete für sich allein weit weg im Wald. Praxis im Kampf mit Gegnern bekam sie auf Missionen. Sie war in den paar Wochen nie lange weggeschickt worden, doch bei jeder von ihnen gab es Feindkontakt, sodass sie fast immer Kämpfen musste. Von Zeit zu Zeit kam sie auch drum herum, wenn sie sich rechtzeitig versteckte, denn sie war nicht wirklich darauf aus zu kämpfen und vielleicht auch zu töten. Sie löste ihre Missionen lieber möglichst gewaltfrei und manchmal gelang ihr das auch. Natürlich nur, wenn ihr Auftrag an sich nicht das Bekämpfen oder Töten von anderen Personen beinhaltete. Am Ende der zwei Tage war Itachi immer noch nicht aufgetaucht, weshalb Ayame sich ein Herz nahm und endlich versuchte ihr Jutsu praktisch auszuführen. Sie musste erst das richtige Gefühl für die Chakramenge bekommen, weshalb die ersten Versuche sowieso daneben gingen und sie wusste nicht recht, ob sie froh sein sollte oder nicht. Denn obwohl sie drauf brannte das Jutsu des Vertrauten Geistes zu lernen, war sie sich nicht sicher was sie erwarten würde und das machte ihr doch ein wenig Angst. Vielleicht ließ man doch lieber die Finger davon, solange man keine Betreuung hatte, jemanden der auf sie aufpasste. Aber darum konnte und wollte sie sich keine Gedanken mehr machen, sonst würde sie nie vorankommen. Ein gewisses Risiko war immer im Leben eines Ninja, auch wenn es vielleicht dumm war sein Leben im Training zu riskieren. Sie machte sich gewiss zu viele Sorgen. Warum sollte man bei der Ausführung des Jutsus des Vertrauten Geistes sterben? Leicht schüttelte sie den Kopf. Worum sie sich nur wieder Gedanken machte. Allerdings konnte ihr im Falle ihres Scheiterns niemand zu Hilfe eilen, sollte sie sich irgendwie verletzen. Sie befand sich wieder auf dem Trainingsplatz, oder eher der Stelle im Wald, wo sie mit Itachi immer gewesen war und das war eindeutig zu weit weg von Konoha. Hier konnten jederzeit andere Shinobi vorbeikommen, auch nicht unbedingt freundlich gesinnte. Doch darauf konnte sie keine Rücksicht nehmen. Dies war eine Art Jutsu, welches Itachi wahrscheinlich selber nutzte und es würde nur Fragen aufwerfen, sollte man sie damit erwischen. “Du nimmst zu viel Chakra”, ertönte da auf einmal hinter ihr eine Stimme, die sie fast einen erschrockenen Satz nach vorne hätte machen lassen. Aber es reichte auch so, dass sie erstarrte. Nach ein paar Sekunden, die ihr beinahe wie Stunden vorkamen, drehte sie sich um und starrte den Mann an. Er hatte sein Chakra perfekt unterdrückt, sodass sie sich auch gar nicht wunderte, dass sie ihn nicht gespürt hatte, obwohl sie wirklich sehr gut aufgepasst hatte, um eben das zu vermeiden. Überrascht zu werden von jemandem. Sie musterte ihn und vergaß über seine Erscheinung ganz, wütend auf ihn zu sein. So lange war er weg gewesen ohne eine Nachricht oder sonst was. Nun, er war öfters so lange weg, das musste sie zugeben, doch die Situation war im Moment eine ganz andere und sie hatte sich wirklich Sorgen gemacht. Er sah schrecklich aus. Seine Kleidung war zerrissen, der Mantel fehlte ganz. Man sah auf seinem ganzen Körper verteilt mehrere kleinere Wunden, was für einen anderen Shinobi keine große Sache gewesen wäre, doch sie war es gewohnt, dass normalerweise kein einziger Kratzer seine helle Haut verunstaltete und er immer unversehrt von seinen Missionen wiederkam. Eine ganze Weile standen sie beide einfach nur da und musterten den jeweils anderen. “I-Itachi, ich…was hat er gemacht?”, brachte sie schließlich heraus und trat einen Schritt näher an ihn heran. “Er hat nichts gemacht. Der Hachibi hat Ärger gemacht”, antwortete er ihr ruhig und verringerte den letzten Abstand zwischen ihnen. “Aber- habt ihr ihn denn gefangen?”, fragte sie, wissend, dass der Jinchuuriki tot sein würde, wäre das der Fall. Itachi schüttelte nur den Kopf. Sie atmete erleichtert auf und ließ noch mal den Blick über ihn gleiten. Erneut erwachte Sorge in ihr. Er musste einiges an Blut verloren haben. Zwar war keine der Wunden tief oder gar gefährlich, doch es waren viele, was in ihr die Frage aufrief, was denn geschehen war. Doch das wollte sie ihn nicht hier fragen, weshalb sie schnell die Schriftrolle einpackte und wieder zu ihm ging. Sie hätte ihn gerne umarmt oder so, vielleicht sogar geküsst, doch sie hatte Angst, dass er irgendwo eine Verletzung hatte, die sie übersehen hatte und sie ihm womöglich wehtun konnte. “Lass uns zurück nach Konoha”, sagte sie mit einem kleinen Lächeln. Itachi nickte, sprang auf einen Baum und verschwand. Sie verdrehte die Augen, also musste sie wie vorher auch alleine zurück. Aber er hatte ja insoweit Recht, dass es wirklich sicherer war. Denn noch mehr Menschen mussten nun wirklich nicht über sie bescheid wissen. Das war schon bei Ayames Freunden eine nicht gerade ungefährliche Sache gewesen und die anderen würden mit Sicherheit nicht so gelassen reagieren und dann hätten sie wirklich ein Problem. Oder eher noch eins. Zusätzlich zu dem mit Madara, von dem sie immer noch nicht wusste was er vorhatte. Sie nahm sich vor später mal Itachi zu fragen, ob er was Neues wusste, denn diese Sache wollte sie nicht aus dem Auge lassen. Ungesehen überwand sie die Mauer um Konoha herum an einer Stelle, von der sie wusste, dass dahinter das Uchiha-Viertel war und lief weiter durch den Wald zum Anwesen. So schnell sie konnte betrat sie das Gebäude, rief ein lautes “Ich bin wieder da!” in Richtung Küche, da sie von dort Geräusche hörte, schlüpfte aus ihren Schuhen und lief in ihr Zimmer. Wie sie sich gedacht hatte, saß Itachi dort bereits auf dem Boden, weshalb sie ihm kurz zulächelte, ihre Tasche abstellte und in das Badezimmer ging um einen Erste-Hilfe-Kasten zu holen. Den brachte sie in ihr Zimmer, ehe sie noch einmal zur Küche lief. Sie brauchte eine Schüssel mit warmen Wasser und ein Tuch mit dem sie Itachis Wunden säubern konnte. Sie war nun mal keine Medic-Nin und musste sich mit den herkömmlichen Heilmethoden zufrieden geben, wollte sie ihn nicht ins Krankenhaus schicken, was wohl im Bereich des Unmöglichen stand. “Hallo Sasuke”, sagte sie, als sie eintrat, entdeckte jedoch gleich auch Sakura und Naruto bei ihm am Tisch. “Hallo ihr zwei”, ergänzte sie mit einem Lächeln, öffnete einen der Schränke und kramte eine große metallene Schüssel heraus. Diese füllte sie mit dem Wasser, wobei sie darauf achtete, dass es zwar warm, aber nicht heiß war, bis sie von Sakura unterbrochen wurde. “Ayame was machst du da? Hast du dich verletzt? Das kann ich doch auch heilen.” Die Uchiha stellte die Schüssel ab und wandte sich zu ihrer besten Freundin um. “Nein, geht schon. Das ist nicht für mich”, mit diesen mehr oder weniger rätselhaften Worten schnappte sie sich noch ein Tuch, warf es in das Wasser und verschwand mit der Schüssel in ihr Zimmer. Erklärungen mussten warten. Zudem wusste sie nicht, ob es ratsam war, wenn Sasuke, Sakura und Naruto Itachi so verletzt zu Gesicht bekamen. Sie wollte niemanden vor den Kopf stoßen, schon gar nicht den Nuke-Nin in ihrem, oder eher seinem alten Schlafzimmer. Sie sah die fragende Miene der Haruno nicht mehr und auch nicht die der beiden Jungs, ebenso wenig, wie sie merkte, dass sie aufgestanden waren, um zu sehen was los war. Mit dem Fuß schob sie ihre Tür auf und auch wieder zu, stellte ihre Last auf ihrem Nachttisch ab und wandte sich Itachi zu. “Kannst du dein Oberteil ausziehen?”, fragte sie ihn und suchte ein paar Verbände heraus, die lang genug sein würden um sie um seine Brust oder seinen Bauch zu wickeln. Es waren nur zwei, die anderen waren allesamt zu kurz, als dass mehr als zwei Lagen Verband die Wunde bedecken würden. Währenddessen hatte Itachi sich wortlos seines Shirts entledigt und es auf den Boden gelegt. Sie wandte sich ihm wieder zu, stockte aber einen Moment. Manche der Verletzungen schienen tiefer zu sein, als sie gedacht hatte, aber das würde sie wohl auch hinbekommen. Sie hatte zwar Sakura im Haus, aber sie wollte ihre Freundin nicht damit belasten, denn damit würde sie sie nur noch tiefer in ihren eigenen Verrat einbeziehen. Sie kniete sich vor Itachi, zog die Wasserschüssel etwas näher, wrang das Tuch aus und begann seinen Oberkörper abzuwaschen. Manche Wunden waren immer noch am Bluten, woraus sie schloss, dass er direkt nach dem Kampf, und nachdem er sich von seinen Leuten trennen konnte, zu ihr gekommen war, worüber sie auch verdammt froh war. Wer wusste denn schon wie die bei Akatsuki ihre Wunden versorgten und in den meisten der Schnitte und vor allem in den Aufschürfungen konnte sie Dreck erkennen, wodurch sie sich mit Sicherheit entzündet hätten bei nicht ausreichender Behandlung. Itachi saß indes die ganze Zeit ruhig vor ihr, sah ihr bei ihrer Arbeit zu und sagte keinen Ton. Sowieso schien er heute einen eher schweigsamen Tag zu haben, doch Ayame spürte auch nicht das Verlangen ihn zuzutexten, weshalb sie die Stille eher weniger störte. Mit äußerster Vorsicht wusch sie jede einzelne Verletzung aus, was etwas länger dauerte aufgrund ihrer großen Anzahl. “Was hat der eigentlich angestellt, dass er dich so zurichten konnte?”, fragte sie irgendwann aber doch und tauchte das Tuch wiederholt in die Schüssel, deren Wasser schon eine rötliche Färbung angenommen hatte. “Ich war allein und er hatte seinen Bijuu vollkommen unter Kontrolle. Irgendwie hat er es geschafft dessen Chakra wie sein eigenes zu nutzen und auch seine Gestalt anzunehmen”, antwortete er leise und konnte ein kaum hörbares Zischen nicht unterdrücken, als sie eine Platzwunde an seiner Schulter behandelte, die selber komplett grün und blau war. “Tut mir Leid”, murmelte sie. Sie konnte nicht verhindern ihm von Zeit zu Zeit wehzutun, vor allem wenn seine komplette linke Schulter wie ein einziger Bluterguss aussah. “Warum hat er dir denn nicht Kisame mitgeschickt? Nach dem was ich gehört habe, hat er doch die größte Chakramenge und wäre für einen Kampf gegen einen Jinchuuriki, der seinen Bijuu unter Kontrolle halten kann viel geeigneter”, fragte sie um ihn von den Schmerzen abzulenken. “Ich nehme an, das war Madaras Strafe”, erwiderte er knapp. Ayame hielt kurz inne. Also hatte Madara gewusst wozu dieser Jinchuuriki in der Lage war und hatte es nicht für nötig befunden Itachi davon in Kenntnis zu setzen oder ihm wenigstens einen Partner mitzugeben. Mit einem leisen Seufzer machte sie weiter, wurde aber von einem beinahe schon schüchternen Klopfen unterbrochen. Ohne eine Antwort abzuwarten wurde die Tür schon geöffnet und Sakura steckte den Kopf ins Zimmer. “Ich hatte mir schon gedacht, dass Itachi wieder da ist und anscheinend verletzt. Ich wollte fragen, ob ihr vielleicht meine Hilfe braucht?” Sie lächelte leicht, aber ehrlich sodass Ayame einen kurzen Blick zu Itachi warf, der sich aber nicht rührte, sondern nur zu ihrer Freundin hochblickte. Aber sie konnte keine Ablehnung in seiner Miene erkennen, weshalb sie Sakura hereinwinkte. “Das wäre nett. Viel kann ich hier nicht machen außer sauber machen und verbinden”, sagte sie, wusch noch die letzte Verletzung aus und rückte dann ein Stück zu Seite, damit Sakura sich das Ganze mal ansehen konnte. Deren Augen weiteten sich, als sie das ganze Ausmaß erkennen konnte, was Ayame gut verstand. Uchiha Itachi galt sozusagen als unverwundbar, zumindest war es noch niemandem gelungen ihm auch nur eine kleine Schramme zuzufügen und jetzt das. Aber sie fragte nicht nach was geschehen war, vielleicht hatte sie es auch schon durch die Tür mitgehört, sondern hob eine Hand, die schon in grünem Heilchakra leuchtete, warf Itachi einen letzten fragenden Blick zu und machte sich daran eine Wunde nach der anderen zu heilen. Ayame blickte auf und sah, dass Naruto und Sasuke ebenfalls im Türrahmen standen, die Augen beinahe schon so rund wie Teller. Es war beinahe schon ein amüsierendes Bild, wenn man den Grund für dieses offenkundige Erstaunen außer Acht ließ. Aber es hatte wohl dieselbe Ursache wie vorhin bei Sakura und davor auch bei ihr. Sie wandte ihren Blick wieder zu Sakura und Itachi, der den beiden Jungs kaum Aufmerksamkeit zu schenken schien, sondern eher darauf achtete was die Iriyonin tat. Da schien alles zu seiner Zufriedenheit zu verlaufen, denn er richtete seine Aufmerksamkeit auf Ayame, die ihm leicht zulächelte. Schließlich erlosch das leuchtende Chakra an Sakuras Hand und sie stand auf. “Alles wieder in Ordnung, nur mit den harten Kämpfen solltest du noch ein wenig warten, Itachi-san”, sprach sie, nahm die Schüssel mit dem blutigen Wasser sowie den Verbandskasten und verließ mit einem Lächeln für Ayame den Raum. Naruto und Sasuke hatte sie mitgenommen, woraufhin sie nun wieder alleine waren. “Na das ging doch…schneller”, sagte sie seufzend und musterte Itachi aufmerksam, “Aber das war doch noch nicht alles, oder?” Sie konnte nicht so ganz glauben, dass nur sein Oberkörper verletzt gewesen war, auch wenn sie verstand warum er vor den anderen nichts mehr gesagt hatte. Er schüttelte den Kopf, stand auf und entledigte sich seiner Hose, sowie der Boxershorts. Sie konnte nicht verhindern, dass sie leicht rot wurde. Sie hatte ihn zwar schon öfters nackt gesehen, doch das kam ein wenig plötzlich. Aber auch seine Beine waren nicht länger makellos, wenn sie auch nicht so sehr in Mitleidenschaft gezogen worden war wie der Rest. Kopfschüttelnd stand sie auf, murmelte ein “Ich komme gleich wieder", ging ins Badezimmer und holte einen Waschlappen. Für die wenigen Kratzer die noch übrig waren, würde das reichen. Bei der Gelegenheit nahm sie auch gleich noch den Verbandskasten wieder mit, den Sakura eben zurück in den Schrank gestellt hatte. Zurück in ihrem Zimmer, kniete sie sich vor Itachi und gab sich alle Mühe, sich ausschließlich auf das Säubern und Verbinden zu konzentrieren, doch das war gar nicht so einfach. Immerhin trug er noch nichtmal mehr Unterwäsche und sie kniete direkt vor ihm, hatte also beste Sicht auf…nun ja…auf jeden Fall lenkte dieser Umstand sie gehörig ab und sorgte dafür, dass sie immer wieder leicht rosa wurde. Doch dann war sie fertig und stand auf, wurde aber direkt näher zu ihm gezogen und geküsst. Itachi war ihr Erröten nicht entgangen und hatte sich offenbar selbst ein wenig zurücknehmen müssen. Zuerst war sie ein wenig überrascht, doch dann ließ sie den Waschlappen und die leeren Verbandspackungen fallen, legte die Arme um seinen Nacken und erwiderte den Kuss. Das war das erste Mal seit Wochen, dass sie ihm wieder nahe sein konnte und es störte sie auch überhaupt nicht, dass er fast nichts trug. Das letzte, das Stirnband, entfernte sie nun und warf es blind in die nächste Ecke. Trotz allem hatte sie nicht vor jetzt mit ihm zu schlafen und er plante anscheinend ebenfalls nichts in der Richtung, denn sobald ihnen die Luft ausging, gab er sie frei und strich eine vorwitzige Strähne aus ihrem Gesicht. Sie war dankbar dafür, denn es wäre ihr mit Sicherheit nicht gelungen ruhig zu bleiben und sie wollte nicht, dass die anderen das hörten und die waren, wie sie spüren konnte, immer noch im Haus. “Du solltest dich umziehen”, sagte Itachi, trat einen Schritt zurück und suchte sich neue Kleidung aus seiner Tasche heraus, die er auch gleich anzog. Etwas verwirrt blickte Ayame an sich herunter. Ihre Klamotten waren doch völlig in Ordnung oder etwa nicht? Sie hatte sich auch nicht großartig beim Training angestrengt, also sollte doch noch alles in Ordnung sein. Doch sie sah was er meinte und fluchte leise. Sie hatte sich irgendwie mit seinem Blut eingesaut, also konnte sie alles was sie jetzt trug erstmal einweichen damit sie das überhaupt raus bekam. Seufzend ging sie zu ihrem Schrank und nahm sich eine neue Hose und ein T-Shirt heraus. Sie sah noch einmal zur Tür um sicherzugehen, dass sie auch wirklich geschlossen war, sah kurz zu Itachi und zog sich um. Seines Blickes war sie sich dabei die ganze Zeit bewusst, auch wenn sie wenigstens die Unterwäsche anlassen konnte, denn die war sauber geblieben. Als sie fertig war, nahm sie sich seine alten zerrissenen Sachen und sagte: “Ich schmeiße die mal weg, zu retten sind die eh nicht mehr. Hast du Hunger? Dann hole ich uns was zu essen aufs Zimmer.” Er nickte, wohl auf beides. Das eine Mal zum Einverständnis, das andere mal als einfache bejahende Antwort auf ihre Frage. “Bin gleich wieder da.” Damit verschwand sie aus dem Zimmer, ging in die Küche, warf die Kleidung in den Müll, lächelte den anderen noch mal zu und öffnete den Kühlschrank. “Hast du schon irgendwas Warmes zu Mittag gemacht?”, fragte sie Sasuke, der auf einen abgedeckten Teller im Kühlschrank wies, den sie auch gleich herausholte und nachsah was drauf war. Schulterzuckend wärmte sie das alles wieder auf. “Habt ihr gleich noch was vor?”, fragte sie dabei die anderen, die synchron den Kopf schüttelten. “Sag mal, Ayame…wieso lässt du dir von Itachi eigentlich keinen Unterricht geben? Der könnte die bestimmt `ne Menge beibringen”, fragte Naruto dann. Sie hielt in ihrer Bewegung inne. Was sollte sie jetzt sagen? Die Wahrheit? Sie wollte sie nicht anlügen, hielt es aber für keine gute Idee ihnen zu sagen was Sache war. “Ähm, ich hab noch nicht daran gedacht ihn zu fragen”, sagte sie nach einer Weile und teilte das Essen auf zwei Teller auf. Itachi bekam mehr als sie. Ihre Freunde sagten darauf nichts weiter, warfen sich aber fragende Blicke zu, was sie selbst nicht sah. Sie hatten ihr Zögern bemerkt, wussten aber nicht recht warum sie so ausweichend geantwortet hatte. Ob sie log, oder es stimmte was sie sagte und sie sich einfach nur selbst gefragt hatte weshalb sie nicht früher darauf gekommen war. Ayame nahm die Teller hoch und verließ die Küche wieder. Wieder in ihrem Zimmer drückte sie Itachi den Volleren davon in die Hand, der leicht schmunzelte als er den Unterschied sah. “Hast du nicht so viel Hunger?”, fragte er, setzte sich aber mit ihr zusammen an den Schreibtisch, an dem vom letzten Mal als er hier war noch zwei Stühle standen. “Doch, aber das reicht für mich und du hattest erst eine anstrengende Mission und kannst ruhig mal ein bisschen was mehr vertragen”, sagte sie und nahm ebenfalls Platz. Er schüttelte nur amüsiert darüber den Kopf, begann jedoch ohne einen weiteren Kommentar zu essen. Beim Essen schweiften ihre Gedanken ab. Wie musste es wohl für Sasuke sein, seinen großen Bruder hier im Haus zu wissen, keine 20 Meter von ihm entfernt? Nach allem was zwischen den beiden geschehen war? Mit Sicherheit äußerst seltsam. Er hatte seine Rache fürs Erste beiseite geschoben, das wusste sie, doch die brüderliche Beziehung, die er früher zu Itachi gehabt hatte, war wohl für immer verloren. Zumindest solange der keinen verdammt guten Grund vorzeigen konnte für seine Tat. Das brachte sie wieder darauf, dass auch sie nicht wusste weshalb er das getan hatte, doch sie würde warten. Solange bis er sich dazu entschloss sich ihr anzuvertrauen und wenn es Monate oder Jahre dauerte. Ihm wäre nicht geholfen wenn sie ihn ständig fragte. Er war sich über ihre Neugier bewusst und wenn er wollte, hätte er auch schon mit ihr darüber gesprochen. Stattdessen war nie ein Wort zu diesem Thema über seine Lippen gekommen und so schwer es ihr fiel, das musste sie akzeptieren. Aber ihr, schon zu Anfang existierender, Verdacht, dass er andere Motive gehabt hatte als alle sagten und er Sasuke damals weiß machen wollte, verhärtete sich, je länger sie ihn kannte, immer mehr. Als sie ihren Teller leer hatte, schob sie ihn von sich weg und sah beinahe schon verträumt aus dem Fenster. Ihr war klar, dass das große Grübeln nichts bringen würde, aber sie konnte einfach nicht anders, denn es beschäftigte sie sehr. Ein leises Klirren holte sie in die Realität zurück; Itachi hatte seinen inzwischen leeren Teller auf ihren gestapelt und sah sie nun mit hochgezogener Augenbraue an. Dieses Verhalten kannte er schon von ihr, weshalb er nichts sagte, sondern nur auf das Geschirr deutete. Seufzend stand sie auf, nahm es und verließ das Zimmer. Sie konnte verstehen, wenn er sich vor den anderen lieber nicht blicken ließ, aber kompliziert war es trotzdem. Immerhin wollte sie sich nicht ständig zwischen ihm und ihren Freunden entscheiden müssen. Sie stellte die Teller in die Spüle, wusch eben schnell ab und ging wieder zurück, wobei sie sich über die Stille im Haus wunderte. Die Küche war leer gewesen, doch auch sonst hörte sie nichts, weswegen sie ihre Sinne schärfte und sie auf die Suche nach Chakra hier im Haus schickte, doch sie konnte nur Itachi finden. Anscheinend waren Sasuke, Sakura und Naruto gegangen, um sie beide ein wenig allein zu lassen. Sie lächelte über so viel Rücksicht. Itachi musste sie das nicht mehr sagen, da er immer aufmerksam war und es sicherlich schon längst gespürt hatte. Aber dann verstand sie nicht, warum er nicht mitgekommen war in die Küche. Hatte er einfach nur keine Lust gehabt? Wahrscheinlich. Sie schnaubte leise, irgendwo waren doch alle Männer gleich faul was Hausarbeit anging. “Weißt du schon wie lange du bleiben wirst?”, fragte sie ihn, sobald sie die Zimmertür wieder hinter sich geschlossen hatte. Er stand am Fenster und schaute hinaus, als sie eingetreten war, wandte sich aber nun zu ihr um. “Länger. Pein wird jemand anderes auf den Hachibi ansetzen oder es erst einmal auf sich beruhen lassen. So oder so, habe ich für die nächste Zeit nichts zu tun”, antwortete er. “Fallen denn sonst keine Missionen an?”, fragte sie, erleichtert darüber, dass er nicht direkt wieder verschwinden würde. Sein Kopfschütteln erstaunte sie ein wenig, eigentlich hatte sie gedacht, dass die Akatsuki alle permanent unterwegs waren und wenn überhaupt nur alle paar Wochen für ein paar Tage im Hauptquartier. Aber gut, Itachi war ja auch zwischendurch mal länger bei ihr geblieben, ohne dass es auffiel, also sollte sie sich nicht wundern und schon gar nicht beschweren. Ansonsten könnte sie nämlich nie so viel Zeit miteinander verbringen. Wobei viel immer noch ein relativer Begriff war. Für sie war dieses `viel´ immer noch viel zu wenig. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)