Kryptonit von Ur (Jeder Held hat eine Schwäche) ================================================================================ Kapitel 17: Schlaf ------------------ Soo! Mal wieder eine Menge Fluff nach dem Schock des letzten Kapitels ;) Ich widme es Lisa, die es momentan nicht lesen kann, weil sie in Amsterdam ist. Aber sie wollte die letzte Szene unbedingt und... nunja. Danke auch mal wieder an , die sich ständig ein Bein ausreißt, um all meine blöden Fehler zu korrigieren. Viel Spaß mit dem Kapitel und einen schönen Abend wünsche ich euch! Liebe Grüße, PS: Das nächste Kapitel wird noch mal aus Anjos Sicht sein :) _____________________________________ »Du würdest es machen? Und Chris auch?«, frage ich aufgeregt. Sina scheint heute ausgesprochen gut gelaunt zu sein. Von Chris habe ich bisher noch nichts gesehen. Er ist gestern Abend nach Hause gekommen und in seinem Zimmer verschwunden. Ich dachte eigentlich, dass Sina nach der Hochzeit ihrer Schwester auch eher missmutig wäre, aber offensichtlich habe ich mich geirrt. Sie hat allerdings nur ein paar unverständliche Andeutungen gemacht und ist dann an mir vorbeigetänzelt, um sich einen Kaffee zu kochen. Jetzt sitzt sie im Gästezimmer – meinem Zimmer – auf dem Boden und grinst zu mir hoch. »Ich hab ihn gefragt und er hat ja gesagt«, meint sie und sieht dabei ausgesprochen spitzbübisch aus. »Du hast ihn nicht irgendwie gezwungen?«, frage ich vorsichtshalber. Sina zuckt die Schultern. »Vielleicht ein wenig. Aber Chris muss man zu seinem Glück zwingen. Und er freut sich, wenn du dich freust, also wird er es machen«, sagt sie. Die Logik erschließt sich mir nicht ganz, aber da ich von Frauen keine Ahnung habe, versuche ich es auch gar nicht erst Sina zu begreifen. »Wieso bist du eigentlich so gut gelaunt? Ich dachte, du hattest keine Lust auf die Hochzeit«, erkundige ich mich bei ihr. Auf ihrem Gesicht öffnet sich ein breites Strahlen, das noch strahlender ist als das, was sie mir manchmal zuwirft, wenn ich irgendwas sage, was sie niedlich findet. »Ich hab mich mit Larissa vertragen. Und nächste Woche treffen wir uns auf eine Pyjamaparty und gucken Sex and the City und werden haufenweise Schokoladeneis in uns reinfressen und außerdem werde ich Tante!« Ich blinzele erstaunt. »Wow. Das… kommt ziemlich plötzlich. Ich dachte, ihr versteht euch nicht?« Und dann erzählt Sina mir das erste Mal ganz ausführlich von sich selber. Bisher hab ich mich mit ihr meistens über Kunst unterhalten und wahrscheinlich hab ich mich auch nicht wirklich getraut, sie nach etwas Persönlichem zu fragen. Sie ist immerhin sieben Jahre älter als ich. Sie erzählt mir, wie sie immer neidisch auf Larissa war, weil Larissa nicht nur auf ihr Aussehen reduziert wurde, und wie Larissa immer neidisch auf sie war, weil Sina ihrer Meinung nach besser aussieht. Sina wirkt gar nicht so auf mich, als hätte sie nur wenige Freunde gehabt, aber offenbar hatte sie noch nie eine beste Freundin, weil die meisten Mädchen nicht mit ihr auskommen. Auf der Hochzeit scheint einiges los gewesen zu sein. »Wir haben uns angeschrieen und rumgeflennt und das erste Mal haben wir drüber geredet, was Sache ist. Und es war eigentlich alles immer total unnötig. Wir sind uns ganz schön lächerlich vorgekommen… jedenfalls hat sie mir als erstes erzählt, dass sie schwanger ist und jetzt krieg ich endlich doch noch meine beste Freundin, die ich immer schon haben wollte!« Sina strahlt mich an und ich muss lachen, weil sie ein bisschen so klingt, als wäre sie ein siebenjähriges Mädchen, das endlich das lang ersehnte Puppenhaus bekommt. Während sie erzählt, höre ich Chris’ Zimmertür aufgehen. Er steht heute wirklich spät auf, normalerweise ist er vor Sina wach und geht mit Pepper joggen. »Wollen wir mal lauschen, wie es mit Jakob war?«, meint Sina und im nächsten Moment ist sie schon aufgesprungen und hat meine Zimmertür aufgerissen. »Chris!«, ruft sie und ich folge ihr in die Küche, wo Chris sitzt und den Kopf auf die Tischplatte gelegt hat. »Wie war’s gestern?« Er stöhnt nur. »Was soll das heißen? War es furchtbar?«, fragt Sina verwirrt. »Ich dachte, ihr versteht euch so gut.« »Tun wir auch. Ich bin nur müde«, brummt Chris und ich bin ein wenig besorgt, ob es wirklich gut gelaufen ist. Immerhin war ich derjenige, der überhaupt erst darauf bestanden hat, dass Chris sich bei Jakob entschuldigt, und dann war ich auch noch derjenige, der bei Jakob aufgelaufen ist und ihn praktisch dazu gezwungen hat, zu Chris zu gehen… »Wart ihr noch feiern?«, fragt Sina und schwingt sich auf den Stuhl neben ihm. Chris’ Kopf bleibt einfach auf der Tischplatte liegen, als er antwortet. Ich setze mich unterdessen den beiden gegenüber. »Wir waren schaukeln. In etwa… mehrere Stunden lang.« Ich stelle mir vor wie Chris und Jakob auf Schaukeln sitzen und sich unterhalten. Unweigerlich werde ich ein wenig neidisch, weil ich auch gern mit Chris auf Schaukeln sitzen würde. Sina quetscht Chris darüber aus, was in Dreiteufelsnamen sie auf einem Spielplatz verloren haben. Ich beschließe, erstmal Kaffee und Tee zu kochen. Chris hebt nach einer Weile endlich seinen Kopf vom Tisch. Tatsächlich hat er Augenringe und sieht alles andere als ausgeschlafen aus. Wortlos schiebe ich ihm eine Tasse Kaffee hin und beobachte ihn dabei, wie er einmal den Duft des Getränks einatmet und dann zufrieden seufzend einen Schluck nimmt. Dann summt es irgendwo über unseren Köpfen und ich sehe auf. Eine Wespe – oder eine Biene, ich kann das einfach nicht auseinander halten – surrt über dem Frühstückstisch. Das Küchenfenster ist weit geöffnet, um die frische Morgenluft herein zu lassen. Chris stellt sehr langsam seine Tasse auf dem Tisch ab und es wirkt plötzlich, als wäre er versteinert. »Äh, Chris«, sagt Sina und starrt das Insekt an, »das sieht nach einer Wespe aus.« Chris rührt sich nicht. Er sieht einfach nur noch blasser aus. Ich räuspere mich. »Soll ich… soll ich sie wegmachen?«, erkundige ich mich behutsam. Es wirkt so, als hätte Chris Angst vor diesem Vieh, was merkwürdig ist, weil ich mir bisher nicht vorstellen konnte, dass Chris überhaupt vor etwas Angst hat. Schon gar nicht vor so einem kleinen Tierchen. Chris schaut mich nur starr an und ich nehme das als Zustimmung. Sina rutscht mit ihrem Stuhl näher zur Wand. Sie scheint auch nicht begeistert von diesem Insekt zu sein. Ich hole ein Glas aus dem Schrank und ziehe eine alte Stromrechnung hinter dem Radio hervor, dann gehe ich zu Chris hinüber. Die Wespe schwebt nun direkt neben seinem Kopf und Chris sieht aus, als würde er gleich vom Stuhl fallen. »Ist schon ok, ich hab sie gleich«, sage ich zu ihm und er nickt kaum merklich. Ich hebe das Glas und die Wespe versucht mir auszuweichen, aber ich schaffe es, sie ins Glas zu bekommen, und lege die Rechnung behutsam auf die Öffnung. Dann gehe ich hinüber zum Fenster und lasse sie dort wieder frei, ehe ich das Fenster schließe und das Glas wieder wegstelle. »Sie ist weg«, erkläre ich Chris und man sieht von hinten, wie er sich deutlich entspannt. »Danke«, sagt er und klingt ein wenig verlegen. »Kein Problem«, sage ich lächelnd und setze mich wieder hin, um an meinem Tee zu nippen. »Ich bin allergisch auf Wespenstiche«, erklärt Chris und schaudert. »Ich bin als Kind fast an einem erstickt, als mir so ein Mistvieh in den Hals gestochen hat.« »Dann würde ich sie sicherlich auch nicht mögen«, gebe ich zurück. Er sieht aus, als wäre ihm das peinlich. »Muss dir nicht peinlich sein, ehrlich. Ich kann kein Blut sehen. Jeder hat Angst vor irgendwas.« Chris lächelt mich an und ich freue mich über die Einbildung, dass er ein bisschen dankbar aussieht. Sina grinst. »Ja, wunderbar. Ich hab Angst vor Schnecken, da ist auch nichts Schlimmes dran«, meint sie. Chris und ich sehen sie an. Ich bin verwundert, Chris sieht amüsiert aus. Sina schnaubt und verschränkt die Arme vor der Brust. »Was? Schnecken sind super eklig, ok? Es gibt auch Menschen, die haben Angst vor flauschigen Kätzchen! Da darf ich ja wohl Angst vor schleimigen Schnecken haben!« Ich muss lachen. »Sagt ja auch keiner was gegen«, beruhige ich sie und nehme noch einen Schluck Tee. Nachdem ich meinen Tee ausgetrunken und wir ein paar Toasts verspeist haben, gehe ich mit Pepper raus, weil Christian zu müde ist. Sina widmet sich unterdessen wieder ihrer Abschlussarbeit. Pepper und ich machen einen Abstecher in den Park. Ich lasse sie an ein paar Büschen herumschnuppern und setze mich auf eine Parkbank, um ihr zuzusehen. In diesem Moment klingelt mein Handy und ich krame es hervor. Ein breites Lächeln erscheint auf meinem Gesicht, als ich sehe, dass es meine Ma ist, die mich anruft. »Hey Ma!« »Hallo mein Schatz. Ich bin wieder da«, ertönt die gut gelaunte Stimme meiner Mutter am anderen Ende. Sie klingt jetzt schon so, als würde sie grinsen, und ich weiß, dass sie sich darüber freut, meine Stimme zu hören. »Wie war’s in China?«, erkundige ich mich und streichele Pepper den Kopf. Sie hat mir gerade einen Tennisball vor die Füße fallen lassen und ich hab keine Ahnung, wo sie ihn her hat. Aber ich sehe weit und breit niemand anderen mit Hund, also hebe ich den Ball auf und werfe ihn in Richtung Wiese. Pepper flitzt begeistert davon, um dem kleinen gelben Ball nachzujagen. »Es war aufregend, ich kann endlich mit Stäbchen essen. Und ich hab jede Nacht nur vier Stunden geschlafen, weil es so viel zu sehen gab. Daniel geht am Stock. Er sieht aus wie ein Zombie und schaut mich alle zwanzig Sekunden lang leidend und anklagend an.« Sie erzählt von ihrer wochenlangen Tour durch China und von den verschiedenen Hotels, die sie dabei getestet hat. Sie hat einen riesigen Ordner – vielleicht mittlerweile schon zwei – wo sie Unterlagen zu verschiedenen Hotels abgeheftet hat, in denen sie weltweit schon mal eine Nacht verbracht hat. »Ich hab dir wieder ein paar Postkarten mitgebracht. Und du musst beizeiten vorbei kommen und dir die Bilder ansehen«, meint sie. »Klar, ich hab ja Sommerferien. Sag mir nur, wann du Zeit hast«, gebe ich zurück. Pepper schleppt den Ball mittlerweile zum dreiundzwanzigsten Mal wieder vor meine Füße. Dieser Hund ist unersättlich. Wenn ich so viel rennen müsste, hätte ich schon einen Kreislaufkollaps erlitten. »Wie geht’s deinem Vater?«, erkundigt sie sich. Ich zögere. Aber was bringt es denn, es geheim zu halten? Würde ohnehin nicht klappen, meine Ma kennt mich einfach zu gut. »Ich bin… äh… ausgezogen«, erkläre ich ihr ein wenig unsicher. »Was? Ist was passiert?«, schießt sie sofort besorgt zurück und ich muss unweigerlich lächeln. »Er hat eine neue Freundin. Carola. Sie sah eigentlich ganz nett aus… aber… na ja, Pa meinte, ich soll vor ihr geheim halten, dass ich… du weißt schon. Er findet das… peinlich, glaub ich. Und dann bin ich ziemlich überstürzt zu Freunden ins Gästezimmer gezogen«, erzähle ich und versuche das alles so klingen zu lassen, dass sie sich keine Sorgen macht. »So ein Trottel«, kommt es gebrummt vom anderen Ende. Ich muss lachen. Manchmal habe ich eher das Gefühl, mit einer guten Freundin zu reden und nicht mit meiner Mutter. »Das tut mir Leid, dass dein Vater so ein Idiot ist«, fügt sie hinzu. »Kannst du ja nichts dazu. Früher scheint er ja ein netter Kerl gewesen zu sein«, gebe ich zu bedenken. Immerhin hat meine Mutter ihn geheiratet. »Ja, früher war er nicht so ein Stinkstiefel. Aber was noch viel wichtiger ist… wer sind diese Freunde, zu denen du gezogen bist? Ich hab das Gefühl, ich bin nicht auf dem neusten Stand«, meint sie und ihre Stimme klingt ganz begeistert. Ich muss lächeln. Ma wusste natürlich, dass ich so meine Probleme damit habe, Freunde zu finden, und dass ich in der Schule immer von Benni und seinen Freunden schikaniert wurde. Aber jetzt erzähle ich ihr von Chris und Sina und von Lilli und der Band und sie ist richtig von den Socken und freut sich wie ein kleines Kind. Ich hätte damals doch zu ihr ziehen sollen. Was macht es schon, manchmal zwei oder drei Wochen allein zu Hause zu sein, wenn man in der Zeit zwischen den Reisen die tollste Mutter um sich herum hat, die es gibt? »Und jetzt erzähl mir noch mal von diesem Chris. Ich höre deine Stimme praktisch rosarot leuchten, wenn du von ihm redest!« »Ma…« »Komm schon, du magst ihn, oder?« Ich muss lachen. Sie ist beinahe wie Pia und die anderen, wenn sie so gespannt auf eine Antwort wartet. »Ja. Ich mag ihn… ziemlich. Aber jetzt dreh nicht durch, er ist in einen anderen verknallt und er ist sechs Jahre älter als ich und das wird sowieso nichts.« »Sei nicht so pessimistisch«, predigt sie mir energisch und ich muss schon wieder lachen. Pepper liegt mittlerweile zu meinen Füßen und hechelt zufrieden. Jetzt sieht sie richtig k.o. aus. »Ok, ich versuche, nicht so pessimistisch zu sein«, verspreche ich ihr. »Oh! Und schick deine nächsten Postkarten an die neue Adresse, ok? Hast du was zum Schreiben da?« Eine halbe Stunde später schließe ich die Wohnung auf. Sina hat mir ihren Ersatzschlüssel gegeben und es fühlt sich merkwürdig an, diese Wohnung aufzuschließen, als hätte ich hier schon immer gewohnt. Sina ist in ihrem Zimmer und auch von Chris ist keine Spur zu sehen. Ich hänge Peppers Leine an die Wand, schließe die Wohnungstür hinter mir und sehe Pepper nach, die völlig fertig aber auch zufrieden ins Wohnzimmer tapst und sich dort auf den Teppich unterm Tisch legt. Ich gehe zu Chris’ Zimmer, um zu sehen, ob es ihm mittlerweile besser geht, und klopfe leise. Allerdings kommt keine Antwort. Also wage ich es, behutsam die Tür zu öffnen. Chris sitzt an seinem Schreibtisch, die Arme vor sich auf der Platte und den Kopf auf seinen Armen liegend. Er schläft. Ich muss lächeln und ertappe mich dabei, wie ich ihn gut eine halbe Minute lang nur betrachte. Dann gehe ich zu ihm hinüber und strecke meine Finger aus, um ihn sachte an der Schulter zu berühren. Chris ist ganz warm und ich unterdrücke ein leises Seufzen. »Chris? Willst du nicht lieber im Bett schlafen?«, frage ich leise. Ein verschlafenes Seufzen antwortet mir und ich stupse vorsichtig seinen Arm an. Er hebt den Kopf und wischt sich mit der Hand über das Gesicht. »Schlafen? Bett?«, wiederhole ich lächelnd. Er sieht zu mir auf und seine braunen Haare sehen ganz verstrubbelt aus. Mein Herz platzt jeden Moment vor Verliebtheit. Ein verschlafener Chris ist eindeutig ein hinreißender Chris. Er steht leicht wankend von seinem Stuhl auf, macht zwei Schritte und fällt bäuchlings aufs Bett. Ich gehe zu ihm hinüber und will ihn eigentlich nur zudecken, aber ehe ich es mich versehe, hat er nach meiner Hand geschnappt. Ich erstarre und sehe blinzelnd zu ihm hinunter. Chris rührt sich nicht und seine Augen sind geschlossen. Sein Atem geht ganz gleichmäßig, als wäre er sofort wieder eingeschlafen, nachdem er sich auf sein Bett geworfen hat. Und jetzt hat er meine Hand in seiner. Ich sterbe. Mein Blick klebt an unseren Händen und mein Herz poltert wie eine Dampflok. Alles in mir kribbelt. Ich könnte einfach hier sitzen bleiben und zusehen, wie Chris schläft und wie er meine Hand hält. Aber ich ziehe meine Finger behutsam unter seiner Hand weg und streiche ihm ganz sanft durchs Haar. Chris gibt ein leises Seufzen von sich und meine Finger zucken zurück. Dann stehe ich so leise wie möglich auf und gehe rückwärts in Richtung Tür, um Chris noch ein wenig zu betrachten. »Du magst ihn wirklich, oder?« Ich schrecke zusammen und sehe zu Sina auf, die neben mir im Türrahmen lehnt. Ich hab sie gar nicht kommen hören. Mein Gesicht wird heiß. Na toll, jetzt hat sie mich bei dieser oberpeinlichen Aktion auch noch gesehen. Mein Herz hämmert wie verrückt in meinem Brustkorb. »Ich fürchte schon, ja«, nuschele ich und lasse den Kopf ein wenig hängen. Sina betrachtet den schlafenden Chris einen Moment lang, dann schließt sie die Tür und mustert mich mit diesem Blick. So würde sie sicherlich auch ihren kleinen Bruder ansehen, wenn sie einen hätte. »Wer könnte ihn auftauen, wenn nicht du?«, fragt sie schmunzelnd, wuschelt mir durch die Haare und geht zurück in ihr Zimmer. Ich folge ihr. »Wieso auftauen?«, gebe ich verwirrt zurück. »Chris hatte noch nie eine Beziehung und er hält sich absolut ungeeignet dafür. Seit dieser Sache mit Jakob damals. Es ist ja auch nicht gerade so, als hätte er ein glückliches Händchen. Erst Jakob, dann Felix. Er beschränkt seine zwischenmenschlichen Beziehungen deswegen auf Sex und Freundschaft«, erklärt Sina schulterzuckend. Ich seufze abgrundtief. Ehrlich gesagt halte ich mich nicht für denjenigen, der Chris’ Gefühlswelt auftauen kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)