One Piece von _Sky_ (Bis ans Ende der Welt) ================================================================================ Niemals allein -------------- Zorro streckte sich und gähnte ausgelassen. Endlich war der neue Tag angebrochen. Die ganze Nacht wache zu halten, war einfach nicht sein Ding. Aber er hatte es überstanden und betrat nun den Küchen- und Esszimmerbereich des Schiffes. Die Thousand Sunny bot genügend Platz, sodass die Crew locker nochmal erweitert werden könnte. Sanji war bereits dabei das Frühstück auf den Tisch zu bringen und auch die anderen Crewmitglieder trudelten langsam ein. „Man, hab ich gut geschlafen“, meinte Nami zu Robin, die ihr freudig zulächelte. „Ja. Die Ausstattung ist wirklich phänomenal“, entgegnete sie. „Tja, da waren auch Könner am Werk!“, lachte Franky, während er sich zum Tisch begab. Auch die beiden Frauen nahmen Platz und begutachteten das ausgewogene Frühstücksbuffet. Lysop und Chopper waren indes noch auf dem Weg zu ihren Freunden. Das Schiff war so groß, dass sie sich wahrhaftig verlaufen konnten. Chopper schien nachdenklicher als sonst, das fiel Lysop sofort auf. „Hey, was ist denn los mit dir?“, wollte er von dem kleinen Rentier wissen. „Ach, weißt du…“ Chopper überlegte. Sollte er seinen Freunden sagen, dass was im Busch war? Akisa schien es wirklich schlecht zu gehen, doch ließ sie es sich nicht anmerken. Doch bevor er auch nur ein Wort darüber sprechen konnte, stoppten die Beiden abrupt. Nur wenige Meter entfernt stand Ruffy. Den Kopf gesenkt, schien er gedankenverloren. Chopper und Lysop tauschten kurz fragende Blicke aus und gingen dann näher zu ihm. „Hey Ruffy. Alles in Ordnung? Du guckst so komisch“, wandte sich Lysop an seinen Kapitän. Dieser erwachte aus seiner starren Haltung und sah die beiden leicht verwundert an. Schnell hatte er sich jedoch wieder gefangen. „Oh. Guten Morgen ihr Beiden“, ertappt kratzte er sich am Kopf. „Alles okay?“, hakte Chopper nun nach. „Ähm, ja. Ich wollte eigentlich nach Akisa sehen, aber…“ Schlagartig verstummte er und sah zur Tür vor ihm. Erst jetzt fiel auch den anderen Beiden auf, dass sie ja vor Akisas Zimmertür standen. Zweifelnd sah Lysop Ruffy an. Chopper machte ein besorgtes Gesicht. Ihm schien es also auch nicht gut zu gehen. Der Käpt’n konnte sich scheinbar ziemlich gut verstellen, wenn er mit allen zusammen war. „Kannst du mal nach ihr sehen, Chopper?“, unterbrach Ruffy nun die eigenerzeugte Stille. Verständnisvoll nickte das Rentier und betrat dann leise den Raum. „Lass uns gehen“, meinte Ruffy nur ausdruckslos zu Lysop, der mit der Situation scheinbar überfordert war. Ruffy war bereits losgegangen und nach einigen kurzen Blickwechseln zwischen Tür und seinem Käpt’n, entschloss sich Lysop ihm zu folgen. Die Vorhänge waren zugezogen und dementsprechend war der Raum trotz Tageslicht noch abgedunkelt. Chopper war der Meinung Akisa würde noch schlafen, da er ihr in der Nacht ans Herz gelegt hatte, sich nochmal hinzulegen. Doch schnell bemerkte er, dass Akisa nicht in ihrem Bett lag. Schwungvoll öffnete er die Vorhänge. Doch der Raum war leer. Das junge Mädchen war nicht dort. Erschrocken rannte das Rentier nach draußen. Lysop und Ruffy waren bereits gegangen. Was nun? Zu den anderen gehen und ihnen sagen, dass Akisa verschwunden war, wäre wahrscheinlich das Logischste gewesen. Sofort spielten sich die schlimmsten Szenarien im Kopf des Arztes ab, sodass er im nächsten Moment hysterisch losrannte. „Ruffy!!!!“ Als Lysop und Ruffy den Raum betraten, waren die restlichen Crewmitglieder laut am Lachen und Quatschen. „Man, da seid ihr ja endlich. Wo sind Chopper und Akisa?“, wandte sich Sanji den Beiden sofort zu. Alle warteten schon die ganze Zeit auf die fehlenden Mitglieder um endlich frühstücken zu können. Betrübt ließ sich Ruffy auf seinen Stuhl fallen und legte sich mit dem Oberkörper auf den Tisch. Skeptisch betrachtete seine Crew ihn. „Chopper ist gerade zu Akisa ins Zimmer gegangen. Die Beiden kommen bestimmt gleich“, erklärte Lysop während auch er sich setzte. „Und was ist mit dem los?“ Zweifelnd beobachtete Nami ihren Kapitän. „Tja…“ Auch Lysop hatte darauf keine Antwort. Den Tag zuvor war er noch völlig normal gewesen, doch nun schien er vollkommen apathisch. Plötzlich erschütterte Choppers Schrei nach Ruffy die Runde. Sofort stand der Gemeinte als Chopper panisch in den Raum gerannt kam. „Was ist los Chopper?“, fragte Robin während auch die anderen ihn erschrocken ansahen. „Akisa ist weg!“, jammerte er. „Wie weg?“ Mit ernster Miene sah Ruffy ihn an. „Na ja, sie ist nicht in ihrem Zimmer und sie hat doch nur so wenig Schlaf bekommen. Was ist wenn sie über Bord gegangen ist!“ Wieder spielten sich die furchterregenden Bilder im Kopf des Rentieres ab. „Oh nein! Oh nein! Oh nein! Oh nein!“, schreiend lief er nun im Kreis. „Nun mal nicht gleich den Teufel an die Wand“, mischte sich Franky nun ein. Ruckartig blieb Chopper stehen. „Ich weiß, wo sie ist. Frühstückt ihr ruhig schon einmal. Ich seh‘ mal nach ihr“, meinte der Käpt’n ruhig und verließ auch schon den Raum. Verdutzt sah ihm seine Crew nach. „Dem geht’s heute nicht so gut, kann das sein?“, meinte Franky in die Runde. Während alle recht nachdenklich vor sich hin grübelten, stand Zorro auf und ging zu Chopper, der immer noch wie ein kleines, aber nun fragend schauendes, Häufchen Elend mitten im Raum stand. „Meinst du, die klären das jetzt?“, fragte er das Rentier. „Du hast es also auch bemerkt?“ Überrascht sah Chopper ihn an. „Ruffy kann sich nicht so gut verstellen, wie er denkt und das etwas mit Akisa ist, dass sieht selbst ein Blinder. Die Beiden gehen sich förmlich aus dem Weg.“ Starr blickte Zorro zur Tür. „Da hast du wohl Recht. Ich mach mir wirklich Sorgen um Akisas Gesundheitszustand.“ Traurig wandte Chopper nun seinen Blick zum Boden. Kurz betrachtete Zorro seinen Freund aus dem Augenwinkel, dann drehte er sich und ging zurück zum Tisch. Auch Chopper begab sich, nach kurzem Überlegen, zu seinen Freunden. Als Ruffy das Außendeck betrat, hatte es bereits begonnen kleine Flocken zu schneien. Sie segelten scheinbar gerade in der Nähe einer Winterinsel. Eine warme Wolldecke in der Hand, betrat er das Oberdeck. Sofort legte sich ein sanftes Lächeln über seine Lippen, als er seine Freundin unter den Orangenbäumen sitzen sah. Mit dem Zeichenblock auf dem Schoß war sie eingeschlafen und atmete nun leise vor sich hin. Ruffy kniete sich neben sie und legte den Block zur Seite. Er wickelte sie vorsichtig in die Decke und trug sie dann nach unten zurück ins Schiffinnere. Ihre Haut war ziemlich kalt, das spürte er als sie ihren Kopf an seine Schulter fiel. Er vernahm den Duft von Orchideen. Schon immer hatte Akisa diese Blumen bewundert. Natürlich hatte sie auch einige Pflanzen bei sich im Zimmer stehen. Immer wenn sie Blüten, nahm Akisa nur wenige der Blütenblätter und legte sie sich ins Badewasser. Deswegen duftete sie auch danach. Zumindest empfand Ruffy das so. Zaghaft drückte er sie an sich und hörte wie sie seinen Namen hauchte. Ein sanftes Lächeln legte sich über seine Lippen, als er es vernahm. Akisas Zimmertür stand noch immer offen. Chopper musste sie bei der Aufregung vergessen haben, sie zu schließen. Ruffy legte seine Freundin in das weiche Bett und deckte sie zu. Vorsichtig strich er mit seinen Fingern über ihre Wange. Ihre Haut war immer noch kühl, doch ihre Wangen nahmen langsam eine rote Färbung an. Die warme Umgebung schien ihr gut zu tun. Er zog die Vorhänge wieder zu und verließ den Raum. Doch schon nach kurzer Zeit war er zurückgekehrt um ihren Block und den Stift auf ihren Tisch zu legen. Er betrachtete die Zeichnung. Sie hatte das gezeichnet, was sie von ihrer Position aus sehen konnte. Das Badehaus, die Blätter der Bäume mit einigen Orangen an den Zweigen und den Himmel mit den dicken Schneewolken. Schon immer bewunderte er ihre Leidenschaft und ihr Können, mit dem sie es schaffte, die Momente und Erinnerungen einzufangen. Vorsichtig blätterte er um. Jedes Bild anders und voller Emotionen. Bilder von Orten und Tieren an denen sie gewesen waren. Bilder von Freunden, die sie verlassen musste, nachdem ihr Abenteuer auf der jeweiligen Insel beendet war. Und Bilder von ihren Freunden an Bord. Doch Akisa schaffte es auch die Vergangenheit wieder zurückzuholen. Bilder aus ihrer Kindheit befanden sich ganz hinten. Eine junge Frau hält einen Säugling. Ein Mann hatte ihr den Arm um die Schulter gelegt während seine andere Hand die Kleine des Babys umfasste. So schien sie sich das Bild ihrer Eltern mit ihr kurz nach der Geburt wohl vorzustellen. Ruffy erkannte Shanks sofort und die Frau konnte nur ihre Mutter sein. Sie sah ihr so ähnlich. Akisa hatte immer gesagt, dass sie ihre Mutter niemals vergessen würde und das Bild zeigte nur einmal mehr, wie sehr sie ihre Mutter, aber auch ihren Vater, vermissen musste. Ruffy seufzte. Sein Blick fiel zu Akisa, die immer noch friedlich schlummerte. Er ließ die Blätter des Blockes, die er bis eben festgehalten hatte, los. Nachdenklich legte er den Kopf zurück. Es war Zeit, dass er mit ihr sprach. Es war falsch von ihm gewesen so zu tun, als wäre alles in Ordnung. Er hatte Dinge gesagt, die er nicht zurücknehmen konnte. Aber jetzt einfach so zu tun als wäre nichts passiert, wäre einfach nur feige von ihm. Er sah zurück auf den Tisch. Es hatte sich von allein ein Bild aufgeschlagen, dass ihn sofort zum Schmunzeln brachte. Es zeigte ein ihm sehr bekanntes Bild. Nur zwei Personen waren darauf zu sehen. Er selbst und sein Bruder Ace. Es war schon einige Zeit her, dass er an ihn gedacht hatte. Sie hatten sich damals in Alabasta getroffen und das Bild zeigte die Beiden kurz bevor sich sein großer Bruder wieder auf den Weg machte. Ruffy nahm seinen Strohhut und legte ihn neben die Zeichnung. Dann zog Akisa wieder seine ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die Strohhutpiraten hatten es endlich geschafft. Nachdem sie einige Umwege in Kauf nehmen mussten, durch die sie jedoch um einen Schiffsarzt reicher geworden waren, hatten sie nun endlich Alabasta erreicht. Kaum hatte das Schiff angelegt, folgte Ruffy sofort seinen Instinkten und verschwand in hohem Tempo um schleunigst eine anständige Mahlzeit zu sich nehmen zu können. Die Stadt Nanohana war nicht weit von ihrem Anlegeplatz entfernt und so machte sich auch die restliche Crew auf den Weg. Ruffy würden sie hoffentlich schnell wiederfinden. Doch kaum hatten sie die Stadt sicher erreicht, standen sie vor dem nächsten Problem. Auch Akisa war auf einmal spurlos verschwunden. Da Akisa der Baroque-Firma nicht bekannt war, konnte sie sich ungestört durch die Stadt bewegen. Sie merkte erst als es zu spät war, dass sie einen komplett anderen Weg als ihre Freunde eingeschlagen hatte. Aber sie sorgte sich für's erste nicht, denn spätestens am Schiff würden sie sich wiedertreffen. Sie schlenderte durch Straßen, als sie eine Stimme vernahm, die ihr irgendwie bekannt vorkam. „Hallo Fremder. Du bist neu in unserer Stadt, oder? Bist du das erste Mal in Alabasta?“, fragte einer der Verkäufer eifrig. Doch der Mann mit dem orangefarbenen Hut schenkte dem Verkäufer kein Stück seiner Aufmerksamkeit. „Warte! Das hier ist ein ganz besonderes Stück.“ Er stellte sich dem Fremden in den Weg. „Dieser goldene Apfel verfügt über ganz besondere Fähigkeiten. Wer davon isst, wird 1000 Jahre alt“, flüsterte er. „Das tut mir leid“, grinsend betrachtete er den Einheimischen. „Aber ich hab nicht die geringste Lust 1000 Jahre zu werden. Mir reicht es im hier und jetzt zu leben.“ Mit diesen Worten ging er weiter und ließ den verdutzten Verkäufer stehen. Im nächsten Moment hatte er auch schon Akisa vor sich, die nach dem Mann Ausschau hielt, dessen Stimme ihr so bekannt vorkam. „Oh, hallo hübsches Mädchen“, sofort sprach der Verkäufer auf Akisa ein. „Ich habe hier ein einzigartiges Angebot für dich.“ Fragend sah Akisa ihn an. „Ach so?“ „Ja, wirklich. Dieser Apfel, der...“ Er verstummte auf einmal und sah Akisa einfach nur in ihr erwartungsvolles Gesicht. Dann begann er peinlich berührt zu lachen. „Ach weißt du. Vergiss es einfach. Jemand wie du, hat das gar nicht nötig.“ Akisa zuckte die Schultern. „Okay. Aber darf ich sie kurz etwas fragen?“ „Aber natürlich.“ „Der Mann, mit dem sie eben gesprochen haben. Sie können mir nicht zufällig sagen, wo er hingegangen ist?“ „Der Fremde? Keine Ahnung. Du fragst am besten mal im Wirtshaus am Ende der Straße nach. Viele Gäste von Nanohana gehen dort essen. Vielleicht kann dir dort jemand weiterhelfen“, erklärte er immer noch mit einem breiten Grinsen im Gesicht. „Vielen Dank.“ Gut erzogen wie Akisa war, machte sie eine leichte Verbeugung und ging dann weiter. Sprachlos sah ihr der Verkäufer hinterher. Heute waren ziemlich viele komische Gestalten unterwegs. Als Akisa endlich das Wirtshaus erreichte, standen eine Menge Leute davor, die mit erschrockenen Gesichtern hinein sahen. „Was ist denn da drin passiert?“, fragte Akisa einen der Einheimischen. „So was. Da ist wohl einer beim Essen abgenippelt. Dem ist einfach der Kopf ins Essen gefallen.“ Akisa stutzte. Das kam ihr irgendwie bekannt vor. Vorsichtig drängelte sie sich durch die Menschen ins Innere des Wirtshauses. Dort hatte sie nun einen direkten Blick auf die scheinbar tote Gestalt. „Er ist ein Fremder. Er hat bestimmt eine Wüstenbeere gegessen? Das sind giftige Spinnen, die genauso aussehen wie Erdbeeren. Wenn man eine davon isst, stirbt man innerhalb von ein paar Tagen und das Gift bleibt noch im Körper erhalten. Deswegen darf ihn niemand anfassen.“ Akisa lauschte den Erklärungen. Doch irgendetwas stimmte nicht. Entschlossen ging sie zum Tresen. „Mädchen. Komm da lieber weg!“, rief einer. „Du bist auch nicht von hier, oder? Ist das dein Freund? Den kannst du abschreiben. Geh lieber nicht zu nah ran“, meinte der Koch. Doch Akisa ignorierte das Gesagte und lehnte sich über den Tresen. Sein Gesicht lag vollkommen auf dem Teller, sodass sie es nicht erkennen konnte. Doch dieser Hut. In ihrem Kopf ratterte es. Dann fiel ihr Blick auf seinen Arm. Ein A, ein durchgestrichenes S, ein C und ein E. „Moment.“ Ihr ging ein Licht auf. „Ace! Bist du das! Ich glaub's ja nicht!“, freute sich das junge Mädchen. Die Leute um sie herum sahen sie zweifelnd an. Der war doch tot. Doch falsch gedacht. Ruckartig hob er seinen Kopf, woraufhin alle aufschrien. Außer Akisa. Die kannte das noch von früher. Auch Ruffy besaß das Talent beim Essen einzuschlafen, deswegen verwunderte sie das nicht. „Oh nein. Ich bin eingepennt“, meinte Ace nur völlig verdattert. Die Menschen im und ums Wirtshaus glaubten ihren Ohren nicht. Verwundert drehte Ace seinen Kopf nach links, wo ihm ein großes Tuch entgegen gehalten wurde. Dankend nahm er es entgegen und rieb sich damit das Gesicht sauber. Als er das Tuch zurückreichen wollte, erkannte er nun auch, wer dort vor ihm stand. „Akisa! Ich glaub's nicht! Bist du das? Man, du bist ja richtig erwachsen geworden.“ Freudig sprang er auf und umarmte sie. „Was machst du denn hier?“, wollte Akisa wissen. „Ich hab gehört, dass Ruffy hier sein soll und bin schon die ganze Zeit auf der Suche nach ihm. Aber jetzt wo du hier vor mir stehst, kann er ja nicht weit sein“, lachte er. „Allein der Geruch des guten Essens wird ihn schon anlocken“, lachte Akisa zurück. Ace nahm wieder Platz und schnappte sich seine Gabel. „Willst du auch was? Ist voll lecker.“ „Nein, danke“, schüttelte sie den Kopf. Die Männer hinter Ace trauten ihren Augen nicht. „Schau dir das an. Der pennt beim Essen, mitten im Gespräch ein, und jetzt kaut der schon wieder. Und die Kleine findet das anscheinend normal.“ „Was regt ihr euch so auf?“, meckerte Ace. „Wir haben uns Sorgen gemacht!“, meinten alle gleichzeitig. Ace wandte sich an den Koch. „Wo hast du denn die her? Aus der Oper?“ „Ist doch egal“, meinte dieser nur. „Hauptsache, es geht dir gut.“ Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, fiel Ace Kopf wieder auf den Teller und ein leichtes Schnarchen war zu hören. „Gibt's doch nicht! Pennt der schon wieder!“, regten sich die Männer auf. Akisa lachte nur beherzt und freute sich den Älteren nach so langer Zeit endlich wiederzusehen. Kurz schnipste sie ihm gegen die Stirn und er war wieder wach. Funktionierte also immer noch. Genüsslich aß Ace auf. „Ich war richtig erstaunt meinen kleinen Bruder so schnell auf einem Steckbrief zu sehen. Und dann auch noch gleich mit einer so beachtlichen Summe. Er muss ja ganz schön was drauf haben“, erzählte Ace. „Ja. Er hat viel trainiert und konnte es kaum erwarten endlich auch auf die Grandline zu kommen.“ Plötzlich unterbrach eine Stimme ihre Unterhaltung. „Du hast echt Nerven wie Drahtseile hier seelenruhig zu futtern. Das ist doch Whitbeards Vize. Was macht der denn hier in der Stadt? Portgas D. Ace.“ „Whitebeard?“ Erstaunt sah Akisa Ace an, der erhaben grinste. Dann fiel ihr Blick wieder auf den Mann mit den zwei Zigarren im Mund. Den kannte sie doch irgendwoher. Auch er musterte sie, aber schien sie nicht zuordnen zu können. Also wandte er sich wieder Ace zu. „Was hat denn so ein berühmter Pirat in einem so friedlichen Hafenstädtchen zu tun.“ Langsam stellte Ace sein Trinkgefäß ab und drehte sich zum Marinekäpt‘n Smoker. „Ich suche meinen kleinen Bruder.“ Als hätte Ruffy sein Stichwort gehört, schoss er durch die Tür und katapultierte Smoker sowie seinen Bruder durch die nächsten Wände, ohne das er es mitbekam. Akisa saß immer noch auf ihrem Hocker und sah Ruffy geschockt an. Dieser lachte ausgiebig. „Endlich ein Mampfschuppen! Ich nehme alles mit Vorspeise, Salat und Nachspeise.“ Er setzte sich genau neben Akisa und bemerkte sie just in diesem Moment. „Hey Aki! Du bist ja auch hier!“, lachte er. „Äh.“ Auch wenn sie Ruffy kannte, konnte sie ihn nur zweifelnd betrachten wie es auch die anderen Leute um sie taten. Während das Essen im Eiltempo rangeschafft wurde, saß Akisa immer noch mit offenem Mund da. Sie schüttelte den Kopf. „Ruffy! Ist dir eigentlich klar, wen du da gerade durch die Wand gedroschen hast?“ „Was? Ich? Jemanden durch die Wand gedroschen?“ Während er weiter futterte, sah er zum Loch, auf das Akisa und auch der Koch zeigte. „Was ist denn das für ein Loch? Das sieht aber nicht sehr schön aus. Ist das Absicht?“ „Das hast du gemacht!“, schrien die Männer empört. „Was ist los?“ Er sah Akisa an, die sich ein gehöriges Lachen sichtlich verkneifen musste. Dann fiel ihr wieder ein, dass sie Ruffy doch von Ace erzählen musste. Doch bevor sie noch etwas dazu sagen konnte, betrat Käpt‘n Smoker erneut den Raum. Diesmal durch das Loch, durch das er geflogen war. Munter futterte Ruffy weiter. „Hab ich dich endlich, Strohhut. Du bist in Alabasta, wie ich es erwartet habe.“ Endlich war ihm auch eingefallen, wer das Mädchen war. „Du gehörst doch auch zu den Strohhüten. Hätte mir eigentlich auffallen müssen.“ Akisa war bereits aufgestanden und stand direkt bei Ruffy. Diesem wurde bewusst, wen er dort vor sich hatte. Er steckte sich das komplette Essen in die Kusche und schnappte sich Akisa. Nachdem er sich noch kurz für das köstliche Essen bedankt hatte, rannte er los. „Ruffy! Warte doch mal!“, rief Akisa jetzt schon völlig außer Atem. Doch leider hatten sie keine Chance anzuhalten, denn von überall strömten die Marinesoldaten an. Nach einigem hin und her entdeckten sie den Rest der Crew, der gar nicht erfreut war die Beiden zusehen. Alle flüchteten in Richtung Schiff. Als Smoker Ruffy durch seine Teufelskraft ans Leder wollte, schoss plötzlich ein Feuerball durch die Luft, der Smokers Attacke blockierte. Eine große Feuerwand stellte sich vor ihnen auf. Als sie langsam wieder verschwand und nur noch Feuerschwaden in der Luft lagen, erkannte man Ace. „Lass den Unsinn. Dein Rauch nützt dir nichts gegen mein Feuer. Kapiert Smoker? Also hör auf mich mit diesem Mist zu langweilen. Und lass die billigen Rauchattacken.“ Völlig verdutzt standen die Strohhutpiraten da und beobachteten das Spektakel. „Ace, bist du das?“, völlig perplex stand Ruffy da. „Das wollt ich dir doch die ganze Zeit sagen“, erklärte Akisa lachend. „Du hast dich nicht verändert, kleiner Bruder.“ Das Feuer flackerte munter weiter aus seinem Körper während Ace den Blick nun zu Ruffy wandte. Die Marinesoldaten hatten sich in der Zwischenzeit versammelt und waren zum Angriff bereit. „Hier kann man sich einfach nicht in Ruhe unterhalten. Am besten macht ihr euch erst mal vom Acker“, meinte Ruffys großer Bruder. „Ich halte sie auf und komme dann nach.“ Zustimmend rannte die Strohhutbande los. Immer noch zog Ruffy Akisa hinter sich her. Scheinbar hatte er bei all dem Trubel ganz vergessen ihre Hand loszulassen. „Ruffy! Jetzt warte doch mal!“, hörte man Nami rufen. Nachdem sich eine große Feuerwand an dem Fleck erhob, an dem sie gerade eben noch gestanden hatten, legten sie endlich eine Pause ein und bestaunten, wie auch die Einheimischen, das Spektakel. „Stimmt das wirklich, dass er dein Bruder ist?“, wandte sich Nami wieder an den Käpt’n. Ruffy lachte. „Ja.“ „Sieht doch ein blinder mit’ nem Krückstock, dass er dein Bruder ist“, meinte Zorro nur. „Aber was macht er auf der Grandline?“ „Ace ist Pirat, genau wie ich. Er ist schon drei Jahre früher wie ich aufgebrochen um nach dem One Piece zu suchen“, erklärte Ruffy grinsend. Erst staunten alle, doch schnell fand Nami den Faden wieder. „Los! Lasst uns schnell zum Schiff zurück, bevor denen einfällt uns wieder zu verfolgen.“ Als sie das Schiff endlich erreicht hatten, machten sie sofort alles zum Ablegen bereit. Akisa jedoch stand nur da, denn irgendwas war komisch. Nachdenklich betrachtete sie ihre linke Hand. „Was ist denn los, Akisa?“ Chopper sah sie fragend an, als er es bemerkte. Das Schiff hatte bereits abgelegt und alle atmeten auf. „Ich glaub, wir haben ein Problem“, meinte Akisa auf einmal. „Wieso? Hast du was verloren?“, fragte Zorro. „Äh ja, irgendwie schon.“ Sie hielt ihre linke Hand nach oben. „Den Käpt’n.“ „Was?“ Alle sahen sie entgeistert an und nun bemerkten auch sie, dass Ruffy nicht da war. „Der Idiot hat sich wieder verlaufen. Ich glaub’s nicht“, meckerte Nami und nahm das Fernglas um nach ihm Ausschau zu halten. Langsam glitt die Flying Lamb einige hundert Meter am Ufer vorbei, und die Crew hatte Glück. Nami erkannte Ruffy. Er winkte fröhlich in ihre Richtung. „Was macht der da?“, wunderte sich Nami. „Ich glaub, er will uns was sagen“, bemerkte Sanji und kaum hatte er die Worte ausgesprochen, kam Ruffys Arm auf ihn zugeflogen. Er hielt sich am Schiff fest und katapultierte sich an Bord. Dabei nietete er den Koch und auch Chopper um. „Immer dasselbe“, zweifelnd hielt sich Zorro den Kopf. Ihr Käpt’n war einfach ein zu spezieller Geselle. Ruffy lachte nur. „Tut mir leid, Sanji. Tut mir leid, Chopper.“ „Pass doch auf, wo du hinspringst!“, meckerte der Koch. „Er hat Recht. Weißt du eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben?“, stimmte Nami fröhlich mit ein. „Mit dir hat man wirklich nichts als Ärger.“ „Tut mir echt leid“, meinte er nur. Akisa versuchte sich ein Lachen zu verkneifen. „Oje! Jetzt hab ich Ace ganz vergessen!“, fiel Ruffy auf. Akisa war zu ihrem Käpt’n gegangen und setzte sich auf die Holzbrüstung neben ihm. „Also warst du mit Ace unterwegs?“, wollte sie wissen. Grinsend nickte Ruffy. „Hast du den jetzt einfach stehen lassen?“, verdattert sah Lysop ihn an. Ruffy kratzte sich am Kopf. „Ja, aber das geht schon klar. Ace ist ziemlich stark.“ „Ja? Ist er wirklich so stark?“, wollte Chopper wissen. Akisa kicherte nur. Ihre Freunde konnten es scheinbar immer noch nicht glauben, dass ihr Käpt’n so einen Bruder hatte. „Darauf kannst du Gift nehmen“, meinte Ruffy. „Oja, er hat Ruffy früher immer verdroschen.“ Akisa lachte immer noch vor sich hin. Auch Ruffy begann zu lachen. „Stimmt. Obwohl er damals noch nicht von einer Teufelsfrucht gegessen hatte, hat er andauernd gewonnen. Ich konnte ihn nie besiegen.“ „Zwei Monsterbrüder. Das ist echt‘ ne heftige Familie“, bemerkte Lysop. „Ja, Ace ist total taff.” Lässig lehnte sich Ruffy zurück an die Brüstung. „Früher hat er mich immer in die Tasche gesteckt, aber jetzt bin ich tausend Mal stärker als er.“ Lauthals lachte Ruffy, als er von hinten weggestoßen wurde. „Was hör ich da? Wer ist hier stärker als ich?“ Cool landete Ace auf der Brüstung und hockte nun direkt neben Akisa. Diese wirkte erst leicht erschrocken, kicherte dann aber wieder. „Hallo Prinzessin“, meinte er nur in ihre Richtung. Die Angewohnheit hatte er sich also auch noch nicht abgewöhnt. „Hey Ace, da bist du ja endlich. Von meinen Freunden habe ich dir ja schon erzählt“, grinste Ruffy. „Hallo Leute. Na? Tanzt euch Ruffy auf der Nase herum?“ „Allerdings. Das kann man wohl sagen“, kam es von allen wie aus einem Mund. „Er ist ein ungezogener Quälgeist. Ich hab mir wirklich alle Mühe gegeben, aber es ist nichts Besseres dabei rausgekommen“, lachte Ace. „Tja, jetzt habt ihr ihn an der Backe.“ „Ihr Beide habt bestimmt eine Menge zu besprechen. Warum machst du es dir nicht gemütlich und ich bring euch einen Tee“, schlug Sanji vor. „Ich muss leider weiter. Mach dir wegen mir keine Umstände.“ „Du willst schon wieder los?“ Akisa war wieder von der Brüstung gesprungen und stand neben Ruffy. „Ja, ich hab noch was zu erledigen. Du kannst mich gerne begleiten, wenn dir der Spaßvogel hier auf den Keks geht“, meinte er neckisch. „Hey! Du spinnst wohl!“, meckerte Ruffy. Akisa lachte nur. „Ach nein. Ich bleib lieber bei Ruffy“, meinte sie unbescholten und nahm Ruffys Hand. Ace grinste zufrieden. Es hatte sich in den letzten Jahren also nichts verändert. Während sie so in das Gespräch vertieft waren, merkten sie gar nicht, dass sich ihnen einige Schiffe näherten. Von weitem erkannte man die Kähne der Baroque-Firma auf sie zukommen. „Die geben einfach nicht auf“, bemerkte Ruffy. „Ich werde das in die Hand nehmen“, meinte sein Bruder nur bevor er auf seinen Striker zurücksprang, den er an die Flying Lamb gebunden hatte. Er warf Ruffy ein Stück Papier zu und erklärte „Da! Behalt’s und trag’s immer bei dir. So finden wir uns wieder.“ „Mit diesem Stück Papier?“, wunderte sich Ruffy und betrachtete es genauer. „Willst du es nicht?“ „Doch! Klar!“ „Na gut. Ich muss jetzt los. Ich suche einen Kerl namens Blackbeard. Er hat früher mal zu uns gehört. Er hat einen aus der Mannschaft getötet. Ich will den Verräter finden“, führte Ace weiter aus, als er das Seil vom Schiff seines Bruders trennte. Bevor er jedoch verschwinden konnte, wandte sich Akisa nochmal an ihn. „Sag mal, hast du eigentlich mal was von Mina gehört?“, wollte sie wissen. „Mina? Zum Glück nicht“, nuschelte er leise. „Wieso?“ „Na ja, sie ist kurz nach dir aufgebrochen um dich zu suchen. Hätte ja sein können, dass ihr euch mal getroffen habt“, lachte sie. „Ach, die wurde bestimmt von irgendeinem Seekönig gefressen“, witzelte er. Dafür erntete er nur einen bösen Blick von der Jüngeren. „Nur ein Scherz“, meinte Ace dann schnell. Er zog einen Zettel aus seiner Tasche und warf ihn ihr nach oben. „Ich denke, dass sie gut zu Recht kommt.“ Es war Minas Steckbrief, den er ihr gegeben hatte. Scheinbar hielt er doch nicht nur nach seinem Bruder Ausschau. Ein letztes Mal wandte er sich dann zum Schiff. „Hey Ruffy! Bei unserem nächsten Treffen wird sich entscheiden, wer der Piratenkönig wird.“ Eine leichte Brise wehte durch ihr Zimmer, als Akisa die Augen aufschlug. Ihr war mollig warm und die leichte kleine Luftbewegung tat ihr gut. Sie sah, dass die Tür offen stand. Daher kam scheinbar die frische Luft. Langsam setzte sie sich auf und streckte sich. Endlich hatte sie mal wieder richtig gut geschlafen. Verwundert sah sie sich um, als sie bemerkte, dass sie wirklich in ihrem Zimmer war. Sie wusste noch, dass sie trotz aller Versuche in der Nacht nicht wieder zur Ruhe kam. Sie ging deswegen mit ihrem Zeichenblock nach draußen und betrachtete den Nachthimmel. Die große Laterne neben dem Bad schien so hell, dass Akisa problemlos zeichnen konnte. Das war das letzte woran sie sich erinnerte. Sie musste dabei eingeschlafen sein. Aber wie kam sie zurück auf ihr Zimmer? Sie ließ sich nach rechts zurück auf’s Bett fallen. Die Bettseite war warm, obwohl Akisa doch ausschließlich links gelegen hatte. War ihr deswegen vielleicht so warm gewesen? Hatte sie jemand gewärmt? Kurz lag sie noch, dann zwang sie sich jedoch zum Aufstehen. Wahrscheinlich hatte sie bereits den halben Tag verschlafen. Sie richtete sich auf und zog die Vorhänge zurück. Es schneite dicke Flocken. Die klare Luft in der Nacht hatte es irgendwie schon angekündigt. Akisa fühlte sich schon besser, auch wenn sie wahrscheinlich noch einige Stunden länger hätte schlafen können. Ihr Magen knurrte lauthals und unbewusst fing Akisa an zu schmunzeln. Hunger hatte sie also auch. War doch schon mal ein gutes Zeichen. Aber warum nur ging es ihr schlagartig so viel besser? Vielleicht durch die Gesellschaft, die sie eigentlich gar nicht wahrgenommen hatte, während sie geschlafen hatte. Ihr Blick war zum Tisch gefallen, auf dem ihr Block und auch Ruffys Strohhut lag. Verträumt nahm sie den Hut in die Hand. Sie vermisste ihren Vater. Egal wie oft sie stark sein wollte und wie oft sie sich sagte, dass sie ihn bald wiedersehen würde, die Angst ihn vielleicht doch nie wiedersehen zu können, war einfach viel größer. Sie drückte das geflochtene Stroh fest an sich. Da fiel ihr Blick auf das Bild, das sie vor einiger Zeit gemalt hatte. Kurz streiften ihre Finger die Zeichnung, dann begab sie sich aus dem Zimmer in Richtung Küche. Schon von weitem hörte sie Geschirr klappern. Als sie den Raum betrat, stieg ihr der Duft von gebratenem Hähnchen in die Nase. Unbewusst schnüffelte sie kurz vor sich hin, da wurde sie auch schon entdeckt. „Oh, Akisa. Du bist ja wach. Das freut mich.“ Sanji beugte sich über die Küchenzeile und grinste die junge Frau freudig an. Immer noch hielt sie den Strohhut fest an sich gedrückt, was ihrem Freund natürlich auffiel. Schelmisch grinste er vor sich hin. „Du hast bestimmt Hunger“, sagte er und stellte sogleich einen fertigen Teller mit Essen auf den Tisch. „Ich hab mir schon gedacht, dass du etwas essen willst, wenn du aufwachst und da hab ich dir gleich etwas zur Seite getan.“ Erfreut setzte sie sich. Den Strohhut für’s erste auf den Tisch abgelegt, genoss sie das leckere Essen. Die letzten Tage hatte sie sich immer quälen müssen um überhaupt etwas herunter zu bekommen. Umso leckerer schmeckte es jetzt. Zufrieden betrachtete der Koch sie. Er hatte sich ihr gegenüber gesetzt und zündete sich, nach getaner Arbeit, eine verdiente Zigarette an. „Wir haben den Käpt’n den halben Tag nicht gesehen. Nicht mal gefrühstückt hat er“, begann Sanji, mit Blick auf dem Strohhut, der vor ihm auf den Tisch lag, zu sprechen. Leise lächelte Akisa in sich hinein. „Dann kam er wie ein Irrer vorhin reingestürmt, nachdem wir bereits fertig mit Mittagsessen waren. Wir hatten uns schon gefragt, ob’s ihm wirklich gut geht.“ Erst kicherte Akisa. „Typisch“, meinte sie nur. „Dann hat ihn Nami zum Schneeschieben verdonnert, weil er hier so einen Aufriss gemacht hat, dass wir ihm angeblich nicht genug übrig gelassen hätten.“ Ohne Vorwarnung begann Akisa nun zu lachen. Das war eindeutig Ruffy wie er leibt und lebte. Währenddessen auf dem Außendeck. „Mensch Ruffy! Du sollst nicht träumen sondern schieben. Ich mach hier doch nicht die ganze Arbeit allein!“, meckerte Lysop. Ruffy dagegen hing schmollend über der Reling und sah ins Wasser. „Mann, was hat der denn?“ Zweifelnd kratzte sich Lysop mit der Hand, die in einem Handschuhe verborgen war, am Kopf. „Hey! Du sollst nicht quatschen! Der Schnee schiebt sich nicht allein vom Schiff!“, motzte Nami von oben. „Mach’s doch selber!“, bekam sie prompt von der Langnase zurück. Während die Beiden sich weiterhin unverblümt zofften, betrat Akisa in ihrem weißen Mantel, passend zum Schnee, und dem Strohhut auf dem Kopf das Deck. „Akisa!!!“, rief Chopper sofort erfreut und lief zu ihr. „Du siehst schon viel besser aus“, meinte er, als er sie genauer betrachtete. Als Antwort lächelte sie nur. Auch die anderen waren sichtlich erleichtert, dass es ihrer Freundin besser ging. Nur schien das Problem mit Ruffy nun zu wachsen. Dieser hatte nur einen kurzen Blick zu seiner Freundin geworfen und dann auch gleich wieder weiter ins Wasser geguckt. „Man, der spinnt doch. Ignorier ihn einfach, Akisa“, rief Nami nach unten. „Der schmollt wohl immer noch?“, warf Sanji nun ein, als er auch das Deck betrat. Lysop zuckte nur die Schultern. Akisa dagegen war es leid. Ihr war klar, dass ein Gespräch, während die anderen dabei waren, nichts bringen würde. Sie kannte sich selbst zu gut. Es fiel ihr so schon schwer über ihre Gefühle zu reden. Und Ruffy? Na ja, was ihn anging konnte Akisa noch immer nicht einschätzen, woran sie bei ihm war. Aber eins wusste sie. Die beiden waren Freunde. Das waren sie früher, das waren sie auch noch heute und würden sie auch in Zukunft sein. Also blieb ihr nur eine Möglichkeit. Klatsch! Mit voller Wucht traf den Gummimenschen ein Schneeball am Kopf. Motzig drehte er sich um. „Hey! Was soll…“, bevor er den Satz beenden konnte, traf ihn der nächste mitten ins Gesicht. Als der Schnee nach unten fiel, erkannte Ruffy, dass es Akisa war und sie hatte bereits den nächsten Schneeball in der Hand. Frech schmunzelte sie ihn an. „Wenn du ihn nicht wegschiebst, dann muss ich ihn halt vom Schiff werfen“, meinte sie frech und warf wieder. Erschrocken fiel Ruffy rückwärts um, als er ausweichen wollte. Akisa verzog das Gesicht. Das hatte bestimmt wehgetan. Doch Ruffy saß sofort wieder und schüttelte den Schnee ab. Akisa war nun zu ihm gegangen und beugte sich zu ihm hinunter. „Alles gut?", wollte sie wissen. Er grinste frech und zog sie sogleich zu sich hinunter um sie einzuseifen. „Nein! Hör auf!“, lachte Akisa. Erst beobachtete die restliche Crew die Beiden nur, doch dann packte auch sie die Spielwut und alle veranstalteten ein gehöriges Einseifen. Zum späten Nachmittag hatte sich das Wetter um einiges verschlechtert, also war die ganze Crew nach drinnen geflüchtet. Sanji war, wie eh und je, bereits am Kochen für das Abendessen. Nebenbei bereitete er für alle heiße Schokolade vor. Akisa hatte ein warmes Bad genommen und saß nun, die Beine an die Brust gezogen, damit sie ihren Kopf in ihre Armen legen konnte, die auf ihren Knien ruhten, auf der langen Couchfläche in der Aquariumsbar und beobachtete die Fische. Das Licht hatte sie bewusst ausgelassen, sodass nur die Leuchten, die an den Rändern der Glasscheiben befestigt waren, alles in ein seichtes Licht tauchten. Kurz erhellte ein weiteres Licht den Raum und sie hörte leise Schritte auf sie zukommen. Sie hob den Kopf und erblickte eine dampfende Tasse vor sich. Der Duft der Schokolade zog sofort durch ihre Nasenflügel und sie begann zu Lächeln. Sie sah nach oben in das freundliche Gesicht von Ruffy. Dankend nahm sie die Tasse entgegen. Sie drehte sich nun etwas seitlich um sich in den Schneidersitz zu setzen. Die Tasse war noch sehr heiß, deswegen war Akisa froh einen Pullover anzuhaben, der ihr etwas zu groß war. So konnte sie ihre Hände in den Ärmeln verstecken und die Tasse problemlos halten. Ruffy setzte sich neben sie und betrachtete auch kurz das Aquarium. Sie schwiegen einige Minuten. Doch dann hatte sich Ruffy endlich gesammelt und war bereit ein klärendes Gespräch zu führen. „Es tut mir leid“, war das erste, was Akisa hörte. Überrascht sah sie ihn an. „Ich weiß, ich kann das nicht wieder gut machen aber...na ja...“, unsicher kratzte er sich am Kopf. „Schon okay.“ „Nein, eben nicht. Ich bin ein schlechter Freund. Auch das ich Kapitän bin, ist keine Ausrede dafür, dass ich mich so benommen hab. Ich hab überreagiert und es an dir und den anderen ausgelassen.“ Beschämt sah er zur Seite. Mit großen Augen betrachtete Akisa den Mann vor sich, der sich wirklich alle Mühe gab, eine sinnvolle Entschuldigung hervorzubringen. „Es hat mich schon verletzt“, nuschelte sie. Ihr Blick fiel in ihre Tasse. „Ich dachte, dass ich dir vielleicht zu viel werde. Ich bin die einzige, die es nicht schafft sich selbst zu verteidigen.“ „Das brauchst du auch nicht.“ Ruffys Stimme klang sehr überzeugend. Schüchtern sah sie ihn an. „Solange ich da bin, wirst du nie kämpfen müssen. Ich weiß, dass ich nicht gerade der Hellste bin, aber ich weiß, dass du mir einfach viel bedeutest. Nicht so, wie mir die anderen etwas bedeuten. Es ist ein anderes Gefühl.“ Verlegen fasste er sich an den Kopf. Er wusste einfach nicht, wie er es ausdrücken sollte. Doch Akisa verstand ihn. Sie stand auf, stellte die Tasse auf den Tisch und setzte sich direkt zu ihm. Den Rücken an seinen Oberkörper gelehnt, betrachtete sie die Wasserspiegelung. Er schlang die Arme um sie und legte seinen Kopf auf ihre Schulter. „Du bist naiv, kindisch und albern“, meinte Akisa dann und lachte zaghaft. „Aber auch warmherzig, stark und vor allem ein echter Freund. Jeder ist anders, und das ist gut so. Ich will nicht, dass du dich veränderst.“ Mit ihren Fingern strich sie seinen Arm auf und ab. „Ich...hab dich sehr lieb. Also so richtig“, flüsterte sie fast. Doch es war so leise im Raum, dass er jedes einzelne Wort verstand. Sie spürte, wie er ihr einen Kuss auf den Hinterkopf gab. Kurz kicherte sie, dann ließ sie sich wieder zurückfallen und sah in sein Gesicht. Er lächelte sanft, doch schnell wechselte es wieder zu einem sorgenvollen Gesicht. „Was bedrückt dich noch?“, wollte er wissen. Sie sah nun wieder zum Aquarium und schüttelte nur leicht den Kopf. „Nichts.“ „Das glaub ich dir nicht.“ Schwer atmete sie aus. „Robin hat euch nicht erzählt, was auf Enies Lobby war, oder?“ Sie spürte sein leichtes Kopfschütteln, da er seinen Kopf an ihren gelegt hatte. „Nein“, sagte er nur kurz. „Dieser Kerl...von...der Weltregierung. Er kannte meine Mutter“, stotterte sie. Ruffy spürte wie sich ihre Atmung beschleunigte und leise begann sie zu schluchzen. „Er meinte, dass ich ihr ähnlich sei, und dass ich diese Gabe von ihr geerbt hätte. Lepota Sila“, erklärte sie zaghaft während sie immer wieder schniefen musste. „Und dann meinte er, dass er sich mit meiner Hilfe an meinem Vater rächen will.“ Dicke Tränen rollten über ihre Wangen. „Die wissen jetzt, dass ich seine Tochter bin. Was ist, wenn es ihm schadet. Vielleicht bringt ihn das in Gefahr.“ „Nein, das tut es nicht. Wenn er erfährt, dass sie von dir wissen, dann weiß er auch, dass du bei mir bist und ich auf dich aufpasse. Ich hab es versprochen. Und ich halte meine Versprechen.“ Ruffy drückte die junge Frau fest an sich. „Du vermisst sie, oder?“ „Ja. So sehr. Ich hab viel an Beide gedacht, aber seit Enies Lobby wünscht ich mir auch, dass ich bei ihnen sein könnte.“ „Shanks sehen wir wieder. Das haben wir uns damals versprochen und ich bin mir sicher, dass er in der Neuen Welt auf uns wartet. Nur deine Mutter kann ich dir leider nicht wiederbringen.“ Akisa drehte sich und legte ihren Kopf an seine Brust. Darüber zu sprechen und einfach nur zu weinen, tat ihr gut. Es würde helfen, aber in diesem Moment war es einfach nur schrecklich für sie. Nach einigen Minuten hatte sie sich wieder beruhigt. Ruffy hielt sie immer noch fest und streichelte ihr immer abwechselnd über ihr Haar und den Rücken. Plötzlich spürte er, wie Akisa leise kicherte. Er ließ von ihr ab, um sie ansehen zu können. „Wieso lachst du auf einmal?“, fragte er verwundert. Sie rieb sich die Augen, dann sah sie ihn an und begann an seinem T-Shirt herumzuspielen. „Ich musste nur gerade daran denken, wie meine Mama wohl jetzt reagiert hätte. Sie sagte immer zu mir, dass alles Schlechte auch etwas Gutes hat. Und sie hat Recht.“ Erwartungsvoll sah Ruffy Akisa an. Wieder kicherte sie, als sie sein wartendes Gesicht sah. „Na ja, wenn das alles nicht so passiert wäre, dann hätte ich dich nicht kennengelernt. Und all die anderen auch nicht. Natürlich wünsche ich mir, dass sie damals nicht gestorben wäre. Aber euch würde ich auch nicht wieder hergeben wollen.“ Immer noch zupfte sie an seinem T-Shirt herum und spürte dann seine Stirn an ihrer. Verschmitzt grinste er. Dann legte er ihr vorsichtig die Hände auf die Wangen und wischte mit den Daumen die restlichen Tränen weg. „Keine Angst. Wir würden dich auch nicht mehr hergeben.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)