Mute Cry von Pan (Let me free) ================================================================================ Kapitel 2: Falsche Freunde, richtige Fehler ------------------------------------------- So mein zweites Kapitel! Ich musste es einfach noch gestern und heute schreiben! *smiles* Ich hoffe es gefällt euch~ *smiles* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Yuu! Jetzt hilf mir doch einmal! Das gibt es ja nicht! Der Typ ist schon die Besoffenheit in Person! Eigentlich hätte ich es wissen müssen, aber wie immer hat die Gutgläubigkeit Vorrang~“, meinte Kai nur schon völlig verärgert. „Ach lass ihm doch seine einzige Freude im Leben… er wird seine Strafe noch früh genug bekommen… Immerhin hat er schon zusammen mit den Kugeln fast die ganze Flasche geleert“, musste der schwarzhaarige schon lachen und blickte den ‚Angeheiterten‘ schaulustig an. Dieser hing nur noch förmlich an dem Koch und versuchte ihm das Mehl herunter zu blasen, wobei eher mehr lachen, als Luft herauskam. Kai verdrehte nur wütend die Augen und zog Uruha mit zu der Wohnzimmer-Sofalandschaft. Sie war mit schönem Leder überzogen und auch mit weichen Polstern bestückt. Er quälte den torkelnden grob auf die Couch und drückte ihm sofort eine, der dort liegenden, Decke entgegen. „Keine Widerreden! Du schläfst jetzt!“ meinte er sofort laut und schaute diesen drohend an. Uruha aber legte nur ein charmant, betrunkenes Lächeln auf und begutachtete ihn mit seinen bernsteinfarbenen Augen. „Aus jetzt! Du wirst mir noch danken!“ fügte der Drummer noch warnend hinzu. Der Andere zog Kai nur an seiner Schürze etwas herunter und drückte ihm einen Kuss auf seine mehlige Wange. „Duhu? Du bissst…vooll Liebe!“ lallte dieser nur fasziniert von dem Anderen. Als diese Worte im Raum stehen blieben konnte sich Aoi das Lachen nicht mehr zurückhalten. Zu amüsant und komisch war die Situation gerade. „I-ich…kann nicht mehr-“, brachte er nur lachend heraus. „Hast du gehört?! Du bist Liebe!“ fügte der Gitarrist nur noch weiter lachend hinzu. Kai jedoch starrte Uruha nur an und raffte dessen Worte überhaupt nicht, dann blickte er aber wütend zu Aoi und schnappte sich einen Polster, der direkt neben ihm lag. Diesen knallte er dem Anderen aber sofort ins Gesicht. „Baka!“ fügte er zu seinem Tun hinzu. Aoi jedoch musste nur noch weiter und viel mehr lachen, als der andere das tat. Er konnte die ganze Situation einfach nicht mehr fassen. Uruha aber schloss dann die Augen, da von dem Liegen langsam die Müdigkeit herein brach. Kai wollte gerade noch etwas sagen, doch plötzlich wurde er von einem lauten Tür zuknallen unterbrochen. Wie auf Knopfdruck, oder Absprache, trafen sich Aois und Kais Blicke. Stille. Der Koch formte nur Reitas Namen mit seinen Lippen und wartete vielleicht auf eine weitere Reaktion des anderen. Der Gitarrist jedoch zuckte nur nicht wissend mit den Schultern und musste etwas aufseufzen. Langsam erhob er sich dann von dem Sofa und ging leise Richtung Vorzimmer. Kai machte sich währenddessen wieder auf den Weg in die Küche, um alles abzuwaschen. Plötzlich schienen die beiden wieder wie ausgewechselt und eine Stimmung von Ernst machte sich in der Wohnung breit. „Akira?“ fragte Aoi durch das stille Vorzimmer, bis er dann die Geräusche von Wasser im Badezimmer vernahm und somit wusste wo dieser war. Leise setzte er seine Schritte weiter zu dem Zimmer und drückte die angelehnte Tür vorsichtig auf. Ein leises Quietschen verriet Reita, dass jemand herein kam. „Akira?... Was ist passiert?“ fragte Aoi mit einer leichten Unsicherheit in der Stimme, da er nicht einschätzen konnte in wie fern der Bassist ansprechbar war. Reita umfasste den Waschbeckenrand fest und reagierte auf nichts, das sich in seiner sicheren Umgebung abspielte. Sein Blick war vollkommen gefesselt von dem Wasser, das den Abfluss herunter rann, bis es gänzlich verschwand und ein letztes Geräusch im Raum hinterließ. Neben dem Becken lagen Tabletten und ein Glas, das sichtlich von ihm benutzt worden war. „Yuu… geh…“, kam dann nur mit halber Stimme über des Blonden Lippen. Aois Blick war völlig geschockt von dem Anblick Reitas. Immerhin war der Bassist der Erste, der sich gegen Tabletten sträubte und sowieso nie etwas von solchen Beruhigungsmitteln hielt. „Akira ich kann hier nicht länger zu schauen-“ begann er gerade seinen Satz, doch wurde er von dem Blonden wieder unterbrochen. „Das sollst du auch nicht… du sollst einfach gehen, hai?! Sofort!“, meinte er schon mit mehr Aggressivität in der Unterstimme und krallte sich mehr an den Waschbeckenrand. „Ich lass‘ dich in diesem Zustand nicht alleine!“ entgegnete Aoi ihm dann auch etwas härter und trat einen Schritt weiter auf Reita zu. „Sei doch nicht so dumm~“ fügte er dann noch etwas ruhiger hinzu und ließ seine Hand auf dessen Schulter wandern. „Yuu ich hab gesagt du sollst gehen!! Lass‘ mich in Ruhe!“ meinte der Bassist schon mit einer angemessenen Lautstärke und schlug ihm zugleich die Hand von der Schulter. Mit einem Schritt drehte sich der Blonde um und drängte Aoi etwas gröber nach draußen und nahm keine Rücksicht auf die zwei Treppen, die zur Badezimmertür führten. Sofort schlug er auch die Tür zu und sperrte mit einem schnellen Handgriff diese ab. Der schwarzhaarige stolperte nur etwas perplex zurück und blickte den Blonden nun doch etwas eingeschüchtert und enttäuscht an, wodurch sich auch seine schmalen Augenbrauen zusammenzogen. Nicht einmal er hatte die beiden Treppen im Kopf und stolperte über diese beiden weiter zurück, ehe er gegen die hölzerne Vorzimmervitrine fiel und sich dann dort noch festhalten konnte. Scharf zog dieser die Luft ein, da die Kante doch ihre Spuren in seiner weichen Rückenhaut hinterließ. Sein Blick wich von der Tür ab und fiel nachdenklich und gleichzeitig besorgt auf den Boden. Kai entging das Poltern nicht und stürmte dann sofort aus der Küche, ehe er in der Vorzimmertür stehen blieb. „Yuu… um Gottes Willen was war das gerade?“ sprach er den Gitarristen sichtlich geschockt an. „Ich weiß es nicht… Akira hat Beruhigungstabletten genommen… glaub ich… Er hat gesagt, dass ich gehen sollte, doch ich wollte wissen was los war… und dann hat er mich doch etwas zu grob aus dem Badezimmer geschubst…“ erklärte er dem Drummer knapp und ging dabei langsam auf ihn zu. Kai seufzte nur schwer auf und schüttelte vermeintlich den Kopf. „In letzter Zeit scheint er mir ziemlich neben sich zu stehen…“ antwortete er Aoi nur daraufhin. „Ich werde Taka anrufen… ich habe eine schlechte Vorahnung~“ sagte Aoi noch immer etwas durcheinander und zückte dann schlagartig sein Handy. Kai nickte darauf nur abwartend, immerhin kann nur etwas im Tonstudio gewesen sein, vor allem da Ruki noch immer nicht nach Hause gekommen war. Der Gitarrist spielte sich etwas nervös mit seinem Piercing und wartete den Freizeichenton ab. Doch sofort schaltete das Handy auf die Mobilbox um, was so viel bedeutete, dass der andere sein Handy ausgeschalten haben muss. „fuck…“ entkam es Aoi leise und nahm das Telefon wieder von seinem Ohr. „Er hat sein Handy ausgeschalten…aber das Tonstudio hat um die Uhrzeit schon geschlossen… Das heißt ich könnte nicht einmal mehr dort jemanden erreichen…“ sagte der Schwarzhaarige als Schlussfolgerung und strich sich eine schwarze Haarsträhne zurück. „Und was machen wir jetzt? Oder was hast du vor zu tun?“ fragte Kai gleich nach und seufzte auf. „Ich weiß es nicht… wir können nur warten… Immerhin haben wir keinerlei Anhaltspunkte, wo er auch nur annähernd sein konnte… Wenn er vor Mitternacht nicht zu Hause ein sollte, werde ich losgehen und ihn suchen… Weil sogar das wäre für Takanori untypisch… aber was mir ebenfalls noch Sorgen macht, ist Akira… Es ist irgendetwas vorgefallen… und ich nicht einmal die leiseste Ahnung, was es sein könnte~“ antwortete der schwarzhaarige dann dem Dummer. „Hai du hast recht… machen können wir fürs Erste nichts… Nur abwarten… Wenigstens schläft Uruha jetzt… Ich sag dir, wenn er in der Nacht ebenfalls zum Sorgenkind werden sollte, ist mir das völlig egal… Er ist selbst schuld~“ meinte Kai dann und warf einen Blick über seine Schulter zu dem Brünetten. Aoi nickte nur knapp auf dessen Aussage und schüttelte nur knapp den Kopf. Ruki war noch bis zur Schließzeit im Studio geblieben, um sich wieder etwas zu beruhigen, das ihm aber nicht gelang. Es waren zu viele Gedanken, die durch seinen Kopf schwebten und zu viele Fragen, die unbeantwortet waren. „Reita was ist mit dir los… was sollte das… kannst du dich nicht einfach wie früher verhalten… Wieso hast du das getan? Und mich stehen gelassen… Was habe ich dir nur getan-“, gingen diese Gedanken gerade durch seinen Kopf. Seine Schritte waren langsam, müde und bewegten sich auf einem holprigen Boden in der Stadt fort. Der Vocal mochte Abendspaziergänge, vor allem auf seinen Lieblingsplätzen und Wegen. Plötzlich blieb er aber abrupt stehen und ballte seine Hände zu Fäusten. Er musste stark aufschluchzen und lehnte sich gegen eine Ziegelmauer, die direkt neben dem Weg verlief. Seine Atemzüge waren laut und schneller als normal. Sein verzweifelter Blick fiel gegen den wolkenlosen Nachthimmel und der helle Mond spiegelte sich in dessen wässrigen Augen wieder. „Wieso kannst du mir nicht einfach egal sein?!“ fragte er etwas lauter in die Stille hinein und seufzte schwer auf. Langsam ließ er sich an der Mauer hinab rutschen, bis er am kalten Betonboden zum Sitzen kam. Ruki kuschelte sich immer mehr in seinen warmen Wollmantel und ließ seinen Blick durch die Umgebung wandern. Plötzlich wurde dieser aber von etwas eingenommen, das seine Pupillen immer mehr weiten und seinen Körper komplett erstarren ließ. Eine kalte Nachtbrise fuhr durch sein blondes Haar. Das war wohl das einzige, das sich wohl gerade an ihm bewegte, da er wie vereist dasaß. Nur ein leises Blätterrauschen und das kaum hörbare Pfeifen des Windes konnte die Stille brechen… Reita strich mit seiner Hand über die hölzerne Badezimmertür, als er sie so zugeknallt hatte. „gomen…Yuu…“ kamen diese Worte leise über seine Lippen, doch wurden sie mehr von den Geräuschen im Hintergrund verschluckt. Langsam machte sich ein dumpfes Gefühl in seinem Kopf breit, das ihn dazu brachte erst einmal fest seine Augen zu schließen. „woawh~“ entkam es ihm dann verwundert, doch ließ ihn sein Körper schon nach vor kippen, ehe er sich versah. Zu seinem Glück war das Waschbecken auf gleicher Höhe seiner Hände, wodurch er sich mit einer Hand abstützen konnte und seinen Halt wieder fürs Erste fand. Doch leider war er mit der zweiten Hand zu schnell unterwegs gewesen wodurch er zu fest gegen den Spiegel ‚schlug‘ und dieser sofort herunter krachte. „fuck…“ quälte sich das Wort leise über seine Lippen, ehe sein Kreislauf immer schwächer wurde und sich jeder Muskel gefühlsmäßig betäubte. Der Spiegel zerschellte auf dem Fliesenboden und war nun nur mehr ein reines Scherbenmeer, das sich auf den Boden ausbreitete. Des Bassisten Knie wurden immer weicher, bis sie schlussendlich nachgaben und ihn ebenso auf den Boden beförderten. Sein Blickfeld war nur noch verschwommen und er konnte sich auf nichts mehr konzentrieren, da sich alles um ihn herum zum Drehen begann. Die Scherben und Splitter, die sich in seine weichen Handflächen bohrten, spürte er nicht mehr. Langsam ließ jeder Muskel nach und brachte ihn in eine Liegeposition. Sein Blick schien leblos und völlig leer. Die rote Flüssigkeit begann sich in ein paar Fliesenrinnen zu verteilen und schlängelte sich weiter voran, bis sie den Türspalt erreichte und ziemlich schmal über die beiden Treppen weiter rann. „Hilfe…“ war das letzte Wort, das sich über Reitas Lippen traute, ehe auch dieses wieder im Raum verstummte… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)