Glaube von Noel_Kreiss (...) ================================================================================ Kapitel 9: Wiedervereinigung ---------------------------- Da stand er also, war mitten im Begriff, auf die Abschussliste der Organisation zu geraten. Die Chakrams in den Händen, Roxas hinter ihm schwer verletzt auf dem Boden liegend und Saix ihm gegenüber stehend. Doch in dem Rotschopf war keinerlei freundschaftliches Gefühl für seinen einstigen blauhaarigen Kumpel übrig. Das hatte sich, kaum dass er erblickt hatte, wie der Berserker Roxas zugerichtet hatte, endgültig verabschiedet. Jetzt würde er Saix mal so richtig eins überbraten und dabei gleichzeitig seine angeschlagene Freundschaft mit dem Kleinen hoffentlich wieder reparieren, ihn nebenbei gleichzeitig retten. Oh, und wie schon erwähnt auf der schwarzen Liste der Organiastion landen. Er wunderte sich leicht, warum er eine so selbstzerstörerische Aktion überhaupt tat... nun, er konnte die Schuld auf Naminé abwälzen, nur wegen ihrem Geschrei war er hier... aber auch, weil er es selbst irgendwo wollte, das konnte er nicht abstreiten, er hatte nur den nötigen ‚Tritt in den Hintern‘ gebraucht, was Naminé ja übernommen hatte. Nun, es war zu spät, um sich über die Konsequenzen seines Handelns Gedanken zu machen... „Wie war das?“, fragte Saix und verengte seine Augen. Axel grinste und machte eine abfällige Geste. „Ich hab gesagt, dass ich leider nicht zulassen kann, dass du meinen besten Freund zermatschst. Ging das jetzt in deine Birne rein oder muss ich es nochmal sagen?“ Als Saix schwieg, fuhr die Nummer VIII mit überdeutlicher Betonung fort. „Ich-kann-nicht-zulassen-dass-“ „Das habe ich kapiert! Aber was du da gerade tust, das verstehe ich nicht!“, fuhr Saix ihm aufgebracht dazwischen und zeigte mit dem Finger auf ihn. „Warum mischst du dich hier ein? Wo ist Naminé? Du hast eine Mission, Axel, du solltest nicht hier sein!“ „Weißt du, mein alter ‚Freund‘, ich habe Naminé längst gefunden. Aber ich habe sie wieder laufen lassen. Du fragst dich warum?“ Axel hob die Hände und seine Chakrams wurden von Flammen umgeben, die er auf sofort über den Boden auf die Nummer VII zuschnellen ließ und ihn trafen, sodass der Blauhaarige ein paar Schritte zurücktaumelte. „Reicht das als Antwort?!“, rief Axel und rannte los, Flammen schossen neben ihm empor und begleiteten ihren Herrn erfreut zischend. „Du Narr! Dein Verrat wird dein Untergang sein!“, brüllte Saix und stürzte mit aller Macht des Mondes im Berserker-Modus auf den Rotschopf zu. „Pah, das wollen wir ja erst einmal sehen!“ Die beiden Niemande prallten aufeinander, tobende Flammen gegen die wütende Kraft des Mondes. Feuer und blaue Schockwellen schossen durch den Raum und erwischten um ein Haar auch den immer noch in einer Ecke liegendenden Roxas, der die plötzliche Wendung der Situation erst jetzt langsam begriff. Axel war hier... und diesmal nicht, um ihn zu bekämpfen. Nein, diesmal war er hier, um ihm zu helfen. Das, an das Roxas nach ihrer Begegnung in Twilight Town gar nicht mehr zu hoffen gewagt hätte... unvermittelt kamen ihm Naminés Worte wieder in den Sinn: „Ich bin sicher, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wird Axel da sein und dir helfen.“ Sie hatte Recht... er war hier... Roxas spürte, wie sein Bewusstsein davondriftete, sein Körper fühlte sich taub an... seine Augenlider wurden schwerer... er war erschöpft... schlafen... nur ein klein wenig... schlafen... Axel hatte währendessen alle Mühe mit Saix mitzuhalten. Der Berserker war topfit, wegen des Elixiers, wie Axel gerade noch mitbekommen hatte. Und er dagegen war müde, weil er seit Tagen nicht geschlafen hatte. Zudem war der Blauhaarige hier nahe an der Quelle seiner Kraft... aber Axel würde nicht verlieren, das konnte er auch gar nicht, es wäre lächerlich, jetzt wo er schon einmal hier war um, man wage es kaum auszusprechen, den ‚Helden zu spielen‘. Zudem gab ihm Roxas‘ schlechter Zustand, der von Saix verursacht wurde, den nötigen Antrieb. Tänzelnd sprang er von den Schockwellen, die Saix brutale Hiebe auslösten, zurück und warf seine brennenden Chakrams auf den Berserker. Von den Treffern der beiden Wurfgeschosse in seiner Rage kurz aus dem Gleichgewicht gebracht, stauchelte Saix und Axel nutzte die Chance, rief seine Waffen zurück und ließ sie flammend vor sich in den Händen kreisen. „Feuga!“, rief er und eine gewaltige Explosion erfasste Saix, Hitze und Feuer schoss in alle Richtungen davon und selbst die großen, stabilen Fensterscheiben bekamen nun einen Riss. Axel setzte nach und sprang in die Luft, stürzte sich auf Saix, der sich inmitten der enstandenen Rauchwolke gerade wieder erhob. Mit dem Ausruf „Und Dachschaden!“ knallte der Rotschopf auf den Boden und ein Flammenring schoss um ihn empor, doch der Berserker war noch rechtzeitig aus dessen Reichweite geflohen. Und jetzt griff er wieder an, die Claymore krachte auf den Boden, die Rauchwolke verzog sich und Axel wurde von der entstehenden Energiewelle zurückgeschlagen. Im Flug ließ er es sich jedoch nicht nehmen, dem Berserker nochmals seine flammenden Waffen an den Kopf zu werfen und so krachten sowohl die Nummer VII, als auch die Nummer VIII zu Boden. Beide standen nach einem kurzen Moment wieder auf, Axel jedoch etwas schneller als Saix. „Bedeutet dir die Vergangenheit nichts mehr...?“, fragte Saix, der aus dem Berserker-Modus gerissen nun etwas gebeugt und schwer atmend dastand. „Unser Vorhaben, der Plan... ist dir alles egal? Und Kingdom Hearts...“ Er wieß mit seine freien Hand auf den herzförmigen Mond am schwarzen Himmel vor dem Fenster. „Willst du kein Herz mehr haben?“ Kurz fuhr sich Axel über den Mund und spuckte zur Seite, bevor er Saix wieder ansah. „Die Vergangenheit ist Vergangenheit, Erinnerungen bleiben Erinnerungen. Egal wie sehr man sich es wünscht, sie kehren niemals auf die selbe Art zurück und sind meistens nur überschüssiger Ballast, den man nicht willentlich abwerfen kann. Die Gegenwart zählt... und mir bedeutet der Plan nichts mehr, ich habe dir den Weg zur Spitze geebnet, doch mir reicht es langsam. Und was das mit dem Herz betrifft...“ Sein Blick wanderte zu Roxas, der offenbar bewusstlos in einer Ecke des Raumes lag, und er lächelte. „Der Junge gibt mir das Gefühl, eines zu haben. In seiner Gegenwart fühle ich mich menschlich.“ Axels Augen fixierten wieder Saix, sein Lächeln wurde grimmiger und er lachte, als er seine brennenden Waffen erhob. „Was will ich mehr? Die Organisation übernehmen? Mir die Mühe machen und auf ein echtes Herz warten? Das kannst du vergessen, kapiert? Ich habe mich entschieden!“ Eine dicke, zornige Ader pulsierte an Saix‘ Schläfe. „Du stellst dich also gegen uns... dann werde ich dich nun vernichten, im Namen der Organisation!“, brüllte der Blauhaarige wütend und stürmte los. „Brauchst du etwa Feuer?! Du bist doch Nichtraucher!“, entgegnete Axel etwas überheblich lachend und stürzte sich dem Berserker entgegen. Die Claymore sauste heran und der Rotschopf wich zur Seite aus, schlug seinerseits zu, traf jedoch nur Luft, da Saix sich duckte und von unten angriff. Mit einem kleinen Sprung seitens Axel über die Waffe ging die Aktion fehl. Da war die Chance zum Finale und noch in der Luft verpasste dem Blauhaarigen einen saftigen Tritt in die Visage, der ihn an das Fenster zurücktaumeln ließ, genau an die Stelle, wo von der vorigen Feuga-Explosion noch ein Riss in der Scheibe klaffte. Axel ließ die Chakrams wie ein unerbittliches Rad des Schicksal kreiseln und peilte Saix an, der nicht rechtzeitig reagieren konnte. „Das wirst du nie vergessen!“ Die Flammen um den Waffen herum wurden mächtiger und unerbittlich ließ Axel die Chakrams auf Saix niederprasseln, ein flammender Hagel direkt aus der Hölle. Das Feuer warf einen roten Schein auf die Fensterscheiben, Saix schrie vor Schmerz auf, das Fenster knackte und weitere Risse entstanden darin. Die Nummer VII konnte sich nicht wehren, hatte das langsam splitternde Fenster im Rücken, während die tödlichen Flammengeschosse immer weiter und immer härter gegen ihn prallten, nur um in die Hand ihres Besitzers zurückzukehren und um dann wieder zuzuschlagen und ihn erneut zu verbrennen. „LEA!!!“, schrie Saix und hob die Claymore zu einem letzten Versuch der Gegenwehr, doch Axel bündelte all seine Macht in den Chakrams und ohne eine Miene zu verziehen, feuerte er sie seinem alten Freund mit aller Kraft ein letztes Mal entgegen. Mit einem ohrenbetäubenden Knallen zerbarst das Fenster, als die Chakrams Saix durchbohrten und die Nummer VII stürzte brennend mit den Glassplittern in die Finsternis hinab... Schwer atmend stand Axel da und schaute hinab, ein leichter Wind schlug ihm entgegen, während er seine Chakrams verschwinden ließ. „Ich habe doch gesagt, du sollst diesen Namen nicht mehr benutzen...“, meinte er leise und wandte sich von dem Abgrund ab. „Roxas...“, murmelte er dann und rannte zu seinem verletzten Freund – was der Kleine jetzt hoffentlich wieder war – hinüber und wühlte in seinen Taschen nach einem Heilmittel. Erleichtert atmete Axel auf, als er sich neben dem Blonden hinunterbeugte. Gott sei Dank hatte er noch eine Hi-Potion... Stille. Im Runden Raum herrschte Stille, eisiges Schweigen. Die übrigen vier Organisationsmitglieder schauten schweigend auf die Projektion, auf der Axel gerade versuchte, Roxas wieder aufzupäppeln. Das Geräusch, mit dem Xigbar langsam ein Popcorn aus seiner Tüte holte und es zerkaute, klang in dieser Stille fast abnormal laut. Schließlich konnte der Freischütz den Mund nicht mehr halten. „Dieser miese kleine Gauner!“, spie er hervor, spuckte dabei sein halb zerkautes Popcorn wieder aus, welches sich zu den anderen Krümeln und den Scherben von Xemnas‘ zerbrochener Teetasste am tiefen Boden gesellte. „Da vertraut man ihm dutzende wichtige Aufgaben an, glaubt an seine Treue und am Ende fällt er uns doch in den Rücken!“ „Und wieder haben wir ein Problem mehr...“, murmelte der Superior. „Und ein Mitglied weniger.“, stellte Xaldin fest, obwohl er nicht gerade Anteilnahme an Saix‘ Vernichtung zeigte, begann dann jedoch fast schon verbittert wieder seinen Snack zu futtern. „Nun heißt es Zwei gegen Vier.“, meinte Luxord, der plötzlich ein kleines Schachbrett auf dem Schoß hatte und zwei weiße Figuren gegenüber vier Schwarzen aufstellte. Nachdenklich hielt er seine Hand über sie. „Wird es bald etwa noch Zwei gegen Drei heißen? Was ist unser nächster Zug, Xemnas?“ „Komm aber mitnichten auf die Schnapsidee, dass wir jetzt eins gegen zwei kämpfen sollen!“, grummelte Xigbar und stopfte sich eine Hand voll seines Futters in den Mund. „Wir hätten Roxas gleich alle zusammen kaltstellen sollen, als er hier angetanzt kam. Jetzt sind wir nur noch so wenige und neue Rekruten brauchen wir in unserer miesen Situation gar nicht erst suchen.“ „Also was tun wir, Xemnas?“, fragte Xaldin. Die Nummer I schloss die Augen und dachte nach. Sicher konnte er keines seiner weiteren Mitglieder in das Verderben schicken. Wenn Axel nicht aufgetaucht wäre hätte Saix klar gesiegt. Aber dennoch erlag auch er dem Pech, welches die Organisation in letzter Zeit heimzusuchen schien. Erst ging Roxas, dann tauchte Ansem wieder auf und überfiel die Welten mit den Herzlosen, dann kam Roxas zurück und wollte nun Kingdom Hearts freilassen, Axel schlug sich auf seine Seite und zwei Mitglieder wurden bereits eliminiert. Von Glückssträhne war das weit entfernt. Es musste etwas geschehen, und zwar sofort. Sonst könnte die Organisation ganz von vorne anfangen... „Wir vernichten sie.“, sagte Xemnas schließlich. „Um Roxas ist es zwar schade, aber bevor er unser Kingdom Hearts zerstört, zerstören wir lieber ihn. Immerhin haben wir noch seinen Jemand für Plan B. Und wir lassen auch bei Axel keine Gnade walten. Ich erwarte, dass keiner von euch hier den Beiden zum Opfer fällt. Gehen wir.“ Und fast gleichzeitg nickten die anderen Mitglieder und verschwanden nacheinander in einem dunklen Portal. Auf den weißen Thronen blieb eine halb leere Popcorntüte, ein paar Scherben und Luxords Schachbrett zurück, auf dem die beiden weißen Figuren umgefallen waren und die vier Schwarzen triumphierend um sie herumstanden... „Roxas.“ „Ja..?“ „Roxas.“ „Wer bist du...?“ „...“ „Antworte...!“ „...“ „Hey, Roxas!“ ...wer? „Kleiner, Schluss mit Dornröschen spielen!“ Was war das bitte...? „Glaub bloß nicht, dass ich dich wachküsse!“ Was zur Hölle...?! Dong! „Autsch!“ Axel fiel auf seinen Hintern, als Roxas‘ Faust nach seinem letzten Satz unvermittelt in die Höhe geschossen war und ihm einen hübschen Kinnhaken verpasst hatte. „Memo an mich selbst: Beug dich nie über Roxas, wenn du ihn wecken willst, und verzichte auf doofe Sprüche...“, grummelte der Rotschopf und rieb sich das schmerzende Kinn. Blinzelnd öffnete Roxas seine Augen und setzte sich langsam auf. Sein Kopf dröhnte ein wenig, aber von seinen Verletzungen war seltsamerweise kaum noch was übrig. Langsam wandte er den Blick zu Axel hinüber, der immer noch vor sich hinbruddelte. „Sorry...“, meinte der Blonde leise. „War keine Absicht.“ „Hm, ich kauf dir das mal ab.“, grinste Axel und stand auf, hielt Roxas seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. Einen Moment schaute Roxas die Hand ausdruckslos an, stand dann aber alleine auf, woraufhin der Rotschopf seine Hand wieder zurückzog und sein Grinsen erlosch. Ein unbehagliches Schweigen enstand zwischen den Niemanden, die in verschiedene Richtungen sahen. Kurz kratzte die Nummer VIII sich am Kopf und öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, schwieg dann aber weiter. „Du hast Saix getötet?“, fragte Roxas schließlich mit Blick auf das große Loch in dem hohen Fenster. „Jup.“, meinte Axel darauf. „Hast du mich geheilt?“, fragte der Blonde weiter. „Hatte noch ne Hi-Potion, für eine komplette Heilung hat es aber nicht gereicht“, antwortete der Rothaarige. „Danke. Dann kann ich ja weitermachen...“, sagte Roxas und setzte sich in Richtung Ausgang Bewegung. „Wow, jetzt warte mal.“, sagte Axel und stellte sich dem Blonden in den Weg. „Willst du etwa in deinen Untergang rennen? Denn wenn du alleine gehst werden die dich wie ein Blatt Papier zusammenfalten, zerschnippeln und ins Feuer werfen, kannst du mir folgen?“ „Mir bleibt ja wohl keine Wahl.“, murmelte Roxas und sah dann mit leicht verengten Augen zu de Nummer VIII hoch. „Oder willst du etwa mitkommen und dabei draufgehen? Du hasst Komplikationen und deine Haut ist dir doch wichtiger als sonst etwas, nicht? Hast du ja vor ein paar Tagen bewiesen.“ Bei diesen Worten setzte Axel eine bestürzte Miene auf und sah dann zur Seite, was Roxas dazu verleitete, an ihm vorbeizugehen. Jedoch packte die Nummer VIII dann den Blonden am Arm und hielt ihn fest. „Die werden mich sowieso jagen, weil ich dir geholfen habe. Mein Verhalten entschuldigt das zwar nicht, aber immerhin kann ich etwas davon wieder gut machen, wenn ich dir jetzt helfe die Sache zu Ende zu bringen.“, sagte Axel ernst und sah Roxas an, der ihm dann langsam den Kopf zuwandte. „Wenn du darauf bestehst...“, meinte er und ging weiter, als Axel ihn losließ. Roxas wusste nicht wirklich, was er jetzt davon halten sollte. Erst bekämpfte Axel ihn bis zur Bewusstlosigkeit und jetzt tauchte er auf und wollte ihm helfen. Eigentlich müsste er sich darüber freuen, aber wenn er an das Geschehene dachte... er brauchte noch ein wenig Zeit... Obwohl, dachte er als er gefolgt von Axel zum Zeugnis der Existenz zurückkehrte, wenn er Kingdom Hearts befreit hätte, würde ihre Freundschaft wieder so wie früher sein. Das gehörte schließlich zu seinem Glauben dazu... dass alles wieder gut wäre... also schloss das auch seine Freundschaft mit Axel ein. Wieder am Zeugnis der Existenz angekommen, stellte der Blonde überrascht fest, dass die Barriere zu der ‚Annäherung ans Nichts‘, dem Pfad weiter nach oben, verschwunden war. Obendrein waren die restlichen Grabsteine der noch lebenden Organisationsmitglieder erloschen, zwar nicht zertrümmert, aber offenbar konnte man die Teleporter davor nicht mehr benutzen. Und der Durchgang zurück zu der Halle der leeren Melodien war nun von einer Mauer versperrt. „Klasse, wir sitzen wohl fest.“, meinte Axel und Roxas wandte sich ihm zu. Die Nummer VIII hatte die Hand ausgestreckt und versuchte ein dunkles Portal zu erschaffen, allerdings flackerte nur kurz eine schwarze Wolke auf und verpuffte dann. „Dunkle Portale sind auch noch blockiert...“ „Uns bleibt wohl nur ein Weg.“, sagte Roxas und deutete auf den Weg nach oben. „Das ist garantiert eine Falle. Aber was solls, wenn sie wollen, dass wir kommen, dann gehen wir halt zu ihnen.“, sagte Axel kopfschüttelnd und setzte sich in Bewegung. „Na los, Kleiner!“ „Nenn mich nicht ‚Kleiner‘!“, knurrte Roxas und folgte ihm. „Du bist so empfindlich bei dem Punkt wie eh und je. Du hast doch nicht wirklich immer noch Komplexe wegen deiner Größe?“, fragte Axel scherzhaft und knuffte den Blonden an der Schulter. „Ach, sei still... als ob ich deswegen Komplexe hätte...“, murmelte die ehemalige Nummer XIII, überholte Axel und vergrub die Hände in den Manteltaschen – und wieder striff seine rechte Hand etwas in der Tasche. Verwirrt blieb Roxas stehen, woraufhin Axel fast in ihn reingelaufen wäre, und holte es aus der Tasche. Auf seiner Hand lag eine kleine Muschel. „Was ist das denn?“, fragte Axel neugierig und lugte ihm über die Schulter. „Hübsch, wo hast du die denn her?“ „Ich weiß nicht, ich wusste nicht einmal, dass ich sie in der Tasche hatte.“, antwortete Roxas. „Erst vorhin hab ich sie beim Kampf mit Saix bemerkt, als ich mein Elixier rausgeholt hab.“ „Warst du in letzter Zeit irgendwann am Strand?“ „Nein...“ Nachdenklich musterte der Blonde die kleine Muschel. Irgendwie... irgendwie verspürte er plötzlich eine leichte Vertrautheit in sich aufkeimen... aber Vertrautheit von was? Da... da war was... aber... Hey, Moment... warum fühlte er sich plötzlich... traurig? Wieso? Es war doch nur eine Muschel. Ein stinknormale Muschel, die man an jedem Strand fand, absolut nichts besonderes. Er fuhr sich kurz über die Augen... es war nur eine Muschel... also... wieso? „Hey, Roxas, hör auf zu träumen. So eine Miesmuschel bringt uns jetzt gar nichts, kannst du mir folgen?.“, riss ihn Axels Stimme aus seiner Abwesenheit und er sah auf, der Rotschopf wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum. „Hallo? Uns steht gleich ein Höllenspektakel bevor, ich will nicht alleine um mein Leben kämpfen, nur weil du geistlich gerade in Disneyland oder sonstwo bist!“ „Ich... ja, du hast recht.“, nickte Roxas, fragte sich kurz was Disneyland denn für eine Welt sei, und steckte die Muschel zurück in seine Tasche. Warum ließ er sich so leicht ablenken, wo er sich doch vorgenommen hatte, sich nicht ablenken zu lassen, bis er Kingdom Hearts freigelassen hätte? Und das wegen einer... Muschel, also wirklich. „Gehen wir.“, sagte Roxas und verließ zusammen mit Axel das Zeugnis der Existenz und betrat die Annäherung ans Nichts. Kaum waren sie ein paar Schritte gegangen, schlug dicht neben ihnen ein Geschoss in den Boden, woraufhin beide inne hielten und aufsahen. Kurz darauf schoss ihnen ein Hagel aus Laserschüssen entgegen, der jedoch von den beschworenen Waffen der beiden Niemande abgewehrt wurde. Kopfüber in der Luft schwebend kam nun ein Mann mit Augenklappe und vernarbtem Gesicht in ihr Blickfeld. „Nanu, wen haben wir denn da?“, sagte Xigbar und zeigte ein höhnisches Grinsen. „Das kleine Verräterduo in spe!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)