Talk to me von abgemeldet (DMxHP) ================================================================================ Indicio Graviditas ------------------ Ron lag auf der Krankenstation und hatte einen Beutel mit Eis am Kopf. Gerade eben hatte er einen ziemlich ekelhaften Trank schlucken müssen, hätte sich dabei fast übergeben und das auf Hermine, die unglücklicherweise noch nicht gegangen war. Er wusste, wie ihm bei diesem Gedanken die Röte ins Gesicht schoss. Er blamierte sich nicht gerne – wer tat das schon? Aber am wenigsten mochte er es, wenn er sich vor Hermine blamierte. Sie war immerhin ein Mädchen. Und sie behandelte ihn manchmal so komisch… Manchmal hatte er das Gefühl, dass er ihr peinlich war. Immerhin hatte Harry zum Beispiel absolut kein Problem damit, wenn er ihn umarmte, oder ihm einen Arm auf die Schulter legte. Hermine allerdings zuckte in letzter Zeit immer vor jeder Berührung zurück, wurde rot im Gesicht und es war sogar schon einmal vorgekommen, dass sie sich von ihm losgerissen hatte und irgendetwas Unverständliches gestammelt hatte. Ron schüttelte den Kopf und bereute diese Bewegung gleich wieder, da ein heftiger Schmerz seinen Nacken durchzog. Er fluchte. Hatte dieses Gewächshaus unbedingt dort stehen müssen? Er hatte sich den Kopf so sehr gestoßen, dass er für einen Moment sogar gedacht hatte, er hätte Harrys Stimme gehört. Es hatte wie ein Hilfeschrei geklungen. Doch das war bestimmt eine der Nebenwirkungen, wenn man von der Peitschenden Weide gegen ein Glashaus geschleudert wurde, gepaart mit seiner Sorge um seinen besten Freund. Warum konnte der nicht ein einziges Mal Bescheid sagen, bevor er einfach so verschwand? Ron war sich sicher, dass Harry gerade entweder dabei war, Malfoy richtig fertig zu machen, oder von Malfoy fertig gemacht wurde… Oder aber, der Gute hatte sich anderweitig in Gefahr gebracht. Darin war er ja so gut wie kein Anderer. Und er brachte sich ja auch immer auf die originellste Art und Weise in Gefahr. Harry sollte einmal ein Buch darüber schreiben. '1000 Arten, sich auf originelle Art in Gefahr zu begeben' oder so ähnlich. Ron sah auf, als er Madame Pomfreys Schritte hörte. „Mr. Weasley?“, fragte die Krankenschwester in ihrem strengsten Tonfall. „Ja, M’am? „Der Trank sollte etwa in einer halben Stunde wirken, bis Sie wieder ohne Kopfschmerzen aufstehen können, dauert es noch ungefähr eine Stunde. Ich würde Sie ja noch zur Kontrolle da lassen, aber Sie werden danach unverzüglich zu Mr. Filch gehen, wo Ihre Strafarbeit auf Sie wartet.“ Ron schloss die Augen. Auch das noch – eine Strafarbeit bei Filch. Sehr viel schlimmer hätte es nicht mehr kommen können, gut, Snape hätte das Ganze vielleicht noch toppen können. „Harry, das wirst du mir noch büßen“, flüsterte er, bevor er die Augen schloss und sich vor der Strafarbeit noch etwas Ruhe gönnte. Die Slytherins aber waren schon an dem Ort ihrer Strafarbeit angelangt und wurden mit Argusaugen von Mr. Filch beobachtet. Mit angewiderten Gesichtern knieten Blaise und Pansy vor einer der vielen Mädchentoiletten und Crabbe und Goyle vor der daneben. „Wie halten Muggel das bitte aus?“, fragte Blaise ekelerfüllt, als er seine behandschuhte Hand mit einem Schwappen aus der Toilette zog und sich zusammen reißen musste, sich nicht in die gerade gesäuberte Porzellanschüssel zu übergeben. „Ist mir ein Rätsel“, murmelte Pansy ihm zu, während sie Blaise den Reiniger reichte. Ein Seitenblick auf Filch, ließ sie schaudern. „Sieh mal wie sadistisch der grinst! Der muss das bestimmt auch so machen, der ist ja nur ein Squib“, flüsterte sie Blaise zu, der lediglich schnaubte. „Da wundert dich dieses Grinsen noch? Hast du noch nichts von seinen Vorlieben gehört? Der bettelt doch regelmäßig Dumbledore an, um die Strafarbeiten wieder durch körperliche Strafen zu ersetzen“, murmelte er zurück und hob verächtlich eine Augenbraue, als er Pansys geschocktes Gesicht sah. „Und du bist dir sicher, dass du dich mit Klatsch auskennst?“ Kurz schüttelte er den Kopf, bevor ihm etwas auffiel. „Wo sind denn eigentlich diese dämlichen Gryffindors?“ Mit einem Stirnrunzeln erhob er sich und blickte Filch direkt an, der direkt schon los keifen wollte. „Moment, Mr. Filch! Aber es fehlen doch noch zwei Schüler oder nicht?! Es kann doch nicht angehen, dass die erst kommen, wenn wir mit den Toiletten fertig sind!“, regte er sich auf und deutete auf die vielen Toiletten in diesem Raum. „Wer sagt, dass das die einzigen Klos sind, die ihr schrubben müsst?“,grinste Filch lediglich und blickte auf, als die Tür zögerlich aufging und besagte Schüler eintraten. Filch nickte mit seiner übergroßen Nase und deutete auf weiteres Putzzeug, das in der Ecke stand. „Nehmt euch das und macht euch an die Arbeit! Zauberstäbe her“, knurrte er und streckte fordernd eine Hand nach den Zauberstäben der beiden aus, die diese nur widerwillig her gaben. Schweigend und die Slytherins ignorierend, nahmen sie sich ihre Arbeitssachen und begaben sich zu der Toilette, die am weitesten von den Slytherins entfernt war. Mit einem Grinsen registrierte Blaise die verkniffenen Gesichter der beiden und Pansy nahm ihm die Worte aus dem Mund: „Tja, scheint wohl nicht genug zu sein, zu Hause die Muggelarbeit zu machen, jetzt müsst ihr sogar hier schon putzen wie die Hauselfen! Aber für dich sollte das ja kein Problem sein, oder Schlammblut?“, erklärte sie grinsend und blickte Hermine herausfordernd an. „Du wirst es nicht glauben, Parkinson, meine Eltern sind ziemlich reich und können es sich leisten, eine Putzfrau anzustellen.“ Pansy sah die Brünette verwirrt an. Sie hatte das Wort ‚Putzfrau‘ noch nie gehört. „Das ist der Hauselfenersatz für Muggel“, raunte ihr Blaise zu und Pansy nickte. Dieser Schuss war wohl eindeutig nach hinten losgegangen. „Na?“, ergriff nun Ron das Wort. „Gar nicht mutig, wenn euer Oberhaupt Malfoy nicht dabei ist?“ Er grinste gehässig angesichts der Stille. „Halt die Klappe, Wiesel. Wenn euer Freund Potter nicht wäre, würden wir hier gar nicht stehen.“ Hermine zögerte keinen Augenblick und packte Ron am Ärmel. „Keine Schlägerei mehr, hast du verstanden?“, zischte sie ihm zu. „Wenn HARRY nicht wäre? Wir haben es einzig und allein Malfoy zu verdanken, dass Harry weg ist und wir nun hier Strafarbeiten machen müssen!“ „Lügner“, schrie Goyle wutentbrannt auf und dem Platscher in seiner Kabine zu vernehmen, hatte er mit der Faust direkt in die Kloschüssel geschlagen. „Draco wollte es Potter für gestern heimzahlen und Potter hat Draco dann irgendwohin gelockt. So ist das. Und ihr seid mit Sicherheit in den Plan verwickelt! Ihr habt euch gegen Draco verschworen!“, kam es aus Crabbes Kabine. Blaise schloss die Augen und schüttelte den Kopf. War er hier der Einzige, der halbwegs den Überblick bewahrte? „Da liegst du falsch, Crabbe! Malfoy hat Harry bestimmt mit einem Fluch belegt, ihn gekidnappt und wirft ihm jetzt den Dunklen Lord vor!“, entgegnete Ron und ballte beide Hände zu Fäusten. Es wurde still, bis Pansy sprach. „Draco ist kein Todesser.“ „War er noch nie!“, warf Goyle ein. „Und wir er auch nie werden… Ist doch so?“ Blaise blieb stumm. Hatte Draco ihnen denn so wenig erzählt? Er drehte sich kurz um und sah, dass Granger und das Wiesel immer noch nicht in ihre Kabinen gegangen waren. Die beiden Gryffindors standen am Gang und Granger musste Weasley zurückhalten, damit dieser nicht auf ihn oder die Gorillas losging. „Siehst du? Potter ist der Übeltäter! Das weißt du doch ganz genau, du kleines, dummes Wiesel!“ Diesmal war es wieder Pansy, die Ron anstachelte. „Ich hasse euch, ihr miesen Verräter! Ihr seid doch alle Todesser, nicht wahr? Ihr miesen, falschen Slytherins!“ Dass Filch immer noch an die Tür gelehnt stand und ihnen zuhörte, merkte niemand. Er hätte schon längst eingegriffen, doch er hatte von Dumbledore genaueste Anweisungen bekommen. „Aber natürlich, Weasley, wir stehen ja so darauf, einem unberechenbaren Meister zu dienen und opfern uns freiwillig als Zauberstabfutter“, antwortete Blaise herablassend und verdrehte die Augen. War der Rothaarige wirklich so dumm, dass er nicht mal die Wahrheit erkannte, wenn sie nackt vor ihm Limbo tanzte? Als Pansy neben ihn schon wieder Luft holte, um ihre Aggressionen an den Gryffindors abzulassen, drehte Blaise sich um und deutete der anderen an, die Klappe zu halten. „Spar' dir lieber die Kräfte. Je eher wir raus sind, desto besser“, meinte er nur und packte das Putzzeug, um in die nächste Kabine weiter zu wandern. „Blaise!“ Pansy blickte ihm zunächst verständnislos hinterher, griff dann aber nach dem restlichen Putzzeug und folgte ihm. „Was soll das?“, fragte sie leise, als sie sich wieder neben ihn kniete, um das nächste Klo zu reinigen. „Das bringt nichts, Pansy. Ohne Potter raffen die doch gar nichts“, antwortete Blaise desinteressiert und schrubbte den Brillenrand. Pansy zog perplex die Augenbrauen zusammen. „Du bist ganz schön lasch ohne Draco!“ „Das nennt man vernünftig, Parkinson. Ist nur natürlich, dass dieses Wort in deinem Vokabular nicht existiert.“ Während sich Pansy in leisen Flüchen und Beleidigungen gegen Blaise erging, hatten endlich auch Ron und Hermine zu einer verschmutzten Toilette gefunden, die vor allem Hermines Pflegekünste erfuhr. „Ron, jetzt hör' endlich mal auf zu meckern und hilf mir!“, ertönte da auch schon die wütende Stimme der Gryffindor. „Hermine, wie kannst du nur so ruhig sein?“, empörte sich der Rothaarige und blickte seine Freundin fassungslos an. „Diese Schlange hat doch gerade selbst zugegeben, dass sie alle in diesem verschissenen Kerker Todesser sind! Wie kannst du das so einfach ignorieren?“ „Ron!“ Hermine packte seine Hand, in der der Reiniger war und steckte sie in die Toilette. „Mach' endlich deine Arbeit, dann kann ich dir in Ruhe erklären, dass du mal wieder sowas von falsch liegst.“ Ron öffnete aufgebracht seinen Mund, doch Hermine unterbrach ihn rigoros. „Hermine, -“ „NEIN, Ron. Fang endlich an zu arbeiten. Du bist dir sicher bewusst, dass diese hier nicht die einzigen Klos sein werden, die wir reinigen müssen, aber ich würde heute noch gerne ins Bett kommen, also hilf mir endlich. Und benutz' endlich mal dein Gehirn, während du über das nachdenkst, was Zabini dir da verzapft hat.“ Blaise unterdessen schüttelte den Kopf, als er dem Gespräch der Gryffindors lauschte. Weasley wusste also anscheinend nicht, was Sarkasmus war. Nein, er hatte wirklich absolut keine Ahnung. Oder aber, er war so versessen darauf, von ihnen ein Geständnis herauszubringen, dass er schon nur noch das hörte, was er hören wollte. Er machte einen Seitenblick zu Pansy. Diese schien ihm irgendwie genauso. Alles, was Draco, ihr Herr und Meister, sagte, war wahr – sie himmelte ihn so sehr an, dass sie gar nicht mehr mitkriegte, dass er ihr manchmal zum Spaß ziemlichen Blödsinn verzapfte. Wie konnte man nur so blind und taub durch die Gegend ziehen? „Wir müssen uns beeilen!“, flüsterte Pansy, während sie zaghaft die Toilette schrubbte. „Wir müssen Draco finden…“ Blaise seufzte und nickte. Wo war der Kerl nur? Konnte er nicht einmal Bescheid geben, wenn er sich wieder einmal dazu entschloss, zu verschwinden? Das kam ja einigermaßen oft vor… In Gedanken ging er die Möglichkeiten durch, wo Draco sein konnte. Da wäre einmal die theoretische Möglichkeit, dass Draco von seinem Vater entführt worden war und dieser ihn wieder einmal zum Dunklen Lord gebracht hatte, weil dieser irgendwelche kranken Pläne hatte. Nun… Draco WAR Todesser, das wusste er, seit er Draco einmal den Ärmel hochgezogen hatte, als dieser schlief. Natürlich war der Blonde aufgewacht und Blaise hatte versprechen müssen, dass er niemanden etwas sagte – obwohl er das ohnehin nicht gemacht hätte. Er wusste auch, dass Draco nicht freiwillig Todesser geworden war, natürlich hatte wieder einmal einzig und allein sein Vater Schuld. Aber… um auf seine Theorie zurückzukommen – was hatte Potter dann damit zu tun? Er verwarf die Entführungstheorie wieder. Vielleicht hatte Draco Potter in seiner Rage tödlich verletzt und war geflüchtet? Aber dann hätte Dumbledore Wind davon bekommen. Obwohl – vielleicht HATTE dieser schon Wind davon bekommen und hatte sich Draco schon in aller Stille vorgeknöpft? Oder aber – und das schien ihm am plausibelsten – hatten sich Draco und Potter gemeinsam in irgendwelche Schwierigkeiten hineingeritten. Zumindest Potter schien das sehr ähnlich. „Zabini?“ Blaise sah auf und sah den Rotschopf, welcher mit einer hochroten Miene, die seinen Haaren Konkurrenz machte, vor ihm stand. „Was?“, fauchte Blaise. Kam jetzt eine weitere Anschuldigung? „Ich… ich… ich hab verstanden. Ihr seid keine Todesser. Tut mir leid.“ „Geht doch“, hörte er Granger, während Weasley wieder in seine Kabine zurück lief und dort eifrig putzte. Blaise konnte nicht anders, als erstaunt seine Augenbrauen mit seinem Haaransatz Bekannschaft machen zu lassen und wandte sich an Pansy. „Der hat sich doch jetzt nicht im Ernst entschuldigt, oder?“, fragte er sie leise und sah sie fast schon entsetzt an. Auch Pansy war mehr als nur verblüfft und konnte nur nicken. „Ich glaub's nicht...Das Wiesel scheint tatsächlich erwachsen zu werden!“, rief er dann fast schon zu laut aus und Pansy kicherte. „Ich glaube, das liegt eher an dem Einfluss des Schlammbluts. Allein wär' er da doch nie drauf gekommen“, sagte sie beinahe schon vergnügt und trocknete den Brillenrand, um dann weiter zur nächsten Toilette zu wandern. Blaise war von ihrem plötzlichen Elan verwirrt und brauchte einen Moment, ihr zu folgen. Als er sich zu ihr kniete, musste er sie einfach fragen: „Sag mal, hat tatsächlich ein Kerl an solchen Geschmacksverirrungen gelitten und sollte mit dir geschlafen haben? Oder woher kommen deine Stimmungsschwankungen, wenn du nicht schwanger bist?“ In dem Moment konnte man aus einer anderen Kabine ein dumpfes Platschen hören, gefolgt von einem erschrockenen „Oh nein!“ Kurz darauf deutete unregelmäßiges Getrampel an, dass Crabbe und Goyle auf dem Weg zu ihnen waren. Hart wurde die Kabinentür zur Seite gestoßen, als sich Goyle auch noch in die eh schon kleine Kabine quetschen musste und Pansy vorwurfsvoll ansah. „Gregory!!“, zischte sie ihm warnend entgegen, doch das interessierte ihn nicht. „Du bist schwanger? Pansy, warum hast du mir nichts gesagt?“, fragte er sie laut und funkelte sie fast schon wütend an. „Du weißt doch, dass ich die Verantwortung übernehmen würde!“ Gregory Goyle sagte dies in einer erstaunlichen Klarheit und Schnelligkeit, die man ihm sonst nie zugetraut hätte. Daher dauerte es auch einige Augenblicke, bis Blaise den Sinn hinter dem Ganzen verstand. Doch dann machte es 'Klick'. „Bei Salazar, Pansy Parkinson!!“, rief er entsetzt und starrte in ihr dunkelrot angelaufenes Gesicht. „Du hast nicht tatsächlich mit Goyle geschlafen?!“ Selbst Crabbe sah unschlüssig zwischen Goyle und Pansy hin und her, die beide nach Worten rangen. „Ja!“, kam es dann von Goyle, gefolgt von einem bestimmten „Nein!“, von Pansy. „Ja was jetzt?“, entfuhr es Blaise und er starrte mit einer Mischung aus Verwirrung und Ekel zu seinen Freunden. Er konnte es sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Beiden… Nein, den Gedanken konnte er gar nicht zu Ende bringen. „Aber du bist doch Dracos Verlobte, oder etwa nicht?“, fragte Crabbe in die nun betretene Stille, denn sogar das Wiesel und das Schlammblut hatten aufgehört, Toiletten zu putzen und lauschten. „Ach was. Ist nur zum Schein – wir müssen es unseren Eltern nur noch beibringen, dass wir nicht zusammenpassen. Wie sollte ich jemanden heiraten, der fast wie ein Bruder ist?“ „Aber was jetzt? Habt ihr nun… oder nicht?“, fragte Blaise zaghaft. Goyle schien verstanden zu haben, dass seine Antwort von Pansy nicht erwünscht war, wie auch immer sie ausfallen würde. Doch überraschender weise hob die Brünette den Kopf und sprach leise. „Ich… wir… es war im letzten Monat, nach dem Quiddichmatch. Nachdem Slytherin Hufflepuff besiegt hat. Wir waren alleine und ziemlich angetrunken… Und dann ist es eben passiert…“ Pansy wurde rot, drehte den Kopf weg und stürmte aus der Kabine. Dort blieb sie jedoch zögernd stehen – drehte ihren Kopf zum Ausgang, nach Filch Ausschau haltend. Dass dieser gegangen war, weil ihn Dumbledore damit beauftragt hatte, im Astronomieturm nach ein paar verirrten Erstklässlern zu sehen, wusste sie nicht. „Bist du jetzt wirklich schwanger? So… echt?“, fragte Goyle mit Sorgenfalten auf der Stirn. Doch die einzige Antwort war ein Schluchzer und ein Schulterzucken. Sowohl Blaise und Gregory stürmten aus der Kabine und wollten die Slytherinschülerin umarmen, doch Goyle warf dem Schwarzhaarigen nur einen bösen Blick zu, der diesen zurückweichen ließ. Da musste doch einfach mehr zwischen den Beiden laufen. Währenddessen standen Ron und Hermine immer noch wie angewurzelt in der Kabine und warfen sich gegenseitig ungläubige Blicke zu. Goyle und Pansy? Das war mal etwas ganz Neues. Und die Reaktionen der Slytherins… Hermine hatte das Gefühl, dass selbst die Schlangen in irgendeiner Weise menschlich waren. „Ich hab keine Ahnung, ob ich schwanger bin oder nicht! Ich wollte diesen Zauber ausprobieren, der das anzeigt. Doch den krieg ich einfach nicht hin…“ Wieder schluchzte die Slytherin und Hermine lehnte sich noch etwas näher an die Klotüre, die sie vorhin geschlossen hatte. „Wie funktioniert der Zauber?“, wollte nun Zabini wissen. „Indicio Graviditas“, flüsterte Parkinson und Sekunden später übten Zabini und die Gorillas den Zauberspruch, doch er schien ihnen nicht zu gelingen. „Ron?“, flüsterte Hermine ihrem rothaarigen Freund zu. „Ich kann den Zauber…“ „Na und?“, antwortete dieser und sah die Brünette verwirrt an. „Naja… Ich könnte ihnen den Zauber zeigen…“, antwortete sie fast schon lautlos; nicht aus Angst, einer der Slytherins könnte sie hören, sondern aus Angst vor der Reaktion ihres Freundes. Der diese auch direkt bestätigte. „Was? Du willst diesen Kröten wirklich helfen? Hat dir Peeves 'nen Kröter ins Hirn gesetzt oder was?“, zeterte er auch sogleich los und ließ seine Putzutensilien fallen. Ungläubig starrte er Hermine an, die nur unschlüssig zu ihm aufblickte. „Nun ja, wieso nicht? Sie scheinen auch ganz normale Probleme zu haben...wie wir eben auch..“, murmelte sie. „Nein, Hermine! Ich glaube, du vergisst, von wem du da redest! Du kannst doch unmöglich alle Gemeinheiten dieser Schlangen vergessen haben! Haben die sich denn jemals um unsere Probleme gekümmert? Nein! Im Gegenteil, sie haben ihre Hände darin versenkt und gewühlt, damit es auch ja noch mal mehr weh tut!“ „Ron, beruhige dich doch“, versuchte Hermine den Rothaarigen zu beschwichtigen, der sich langsam in Rage zu reden schien. Dass dabei seine Stimme klar und deutlich von den Wänden der Toilette wieder hallte, war ihm dabei herzlich egal. „Du bist doch verrückt, Hermine!“, brüllte Ron weiter und wehrte ihre Hände ab, die sie beruhigend auf seine Arme legen wollte. „Ron, denk' doch mal nach -“ „Da gibt es nichts nach zu denken! Das sind falsche Schlangen und wenn du ihnen hilfst, werden sie das hinterher nur als eine Schwäche auslegen und dich dafür auslachen!“ „Ron, jetzt hör aber auf -“ „Nein!“ Ron redete sich wirklich in seinen Hass hinein und ließ sich nicht von seiner Meinung abbringen, die er einfach nur noch aus reiner Gewohnheit vertrat. Dass er einfach nicht nachdenken wollte, sah er dabei nicht ein und das machte Hermine sauer. Wenn sie eines nicht leiden konnte, war es ganz eindeutig Ignoranz. Rons Verhalten ließ sie sich nicht so einfach bieten und sie ruderte zurück. „Nur weil du nicht die Möglichkeiten hast, anderen zu helfen, musst du dich nicht an deinen alten Vorurteilen vergreifen, um andere fertig zu machen“; giftete sie mit zusammen gebissenen Zähnen und ballte ihre Fäuste. „Wenn du nämlich mal ganz genau hinschaust, erkennst du, dass es gar nicht mal so große Unterschiede zwischen unseren Häusern gibt! Die Slytherins sind genauso verbohrt und stolz wie du und Harry auch, also blas' dich mal nicht so auf! Im Endeffekt seid ihr keinen Deut besser als die! Da hilft dir selbst das Argument Todesser nicht mehr“, fügte sie hinzu, als sie sah, wie Ron empört seinen Mund öffnete. „Du wagst es, Harry und mich zu beleidigen?“; schrie Ron sie beinahe schon an. Seine Gesichtsfarbe wechselte von einem aufgebrachten Rot in zorniges Violett, wie man es von Harrys Erzählungen von Vernon Dursley kannte. „Das, mein lieber, war lediglich die Wahrheit. Und wenn du keine Kritik annehmen kannst, bist du eindeutig im falschen Haus“, erklärte Hermine knapp, warf ihm ihre Putzsachen vor die Füße und riss die Tür auf. „Du brauchst auch gar nicht zu Harry zu rennen, der kennt meine Meinung und weiß, dass sein Verhalten irrational und kindisch ist. Was er weiter macht, liegt allein bei ihm. Und was du machst, Ron“, sie betonte seinen Namen beinahe slytherinhaft abfällig, „das ist ebenfalls deine Sache.“ Damit verließ sie die kleine Kabine vollständig und marschierte auf die verblüfften Slytherins zu. Niemals hätten sie gedacht, dass sich das Goldene Trio einmal so sehr fetzen könnte – und das in Gegenwart ihrer Erzfeinde! Als Hermine barsch nach dem genauen Datum der scheinbar unglücklichen Nacht fragte, musste Pansy mehrmals schlucken, um überhaupt krächzen zu können. „Das war am...ehm...“ Sie räusperte sich. In diesem Moment trat Goyle hinter sie und legte beinahe schon beschützend seine riesige Pranke auf ihre Schulter. „Wir hatten am 4. September Sex“, antwortete er mit klarer Stimme für sie und blickte Hermine dabei fest an. Angesichts der unbehaglichen Gesichter, die Zabini, Crabbe und Parkinson schnitten, musste Hermine leicht grinsen, doch sie ließ sich nicht ablenken und kam direkt zum Punkt. „Das wären drei Wochen – eigentlich müsste der Zauber funktionieren“, murmelte sie und packte ihren Zauberstab aus ihrer Tasche. „Und wer sagt uns, dass du Pansy nicht verhexen willst?“, fragte Zabini plötzlich. Er war misstrauisch – eine Gryffindor zeigte doch nicht so schnell Mitgefühl, besonders nicht bei Slytherins. Doch Hermine sah ihn nur mit versteinerter Miene an und drehte sich dann sogleich wieder zu Parkinson. „Du kannst dich gleich mit Ron zusammentun, Zabini. Er traut euch nicht, du traust uns nicht. Warum ist es nur so schwierig zu verstehen, dass ich euch helfen will?“ „Weil Slytherins und Gryffindors sich nicht ausstehen können. Wir helfen uns nicht. Wir sind Feinde“, brachte es Blaise auf den Punkt. Er hasste es ja selbst, wenn man völlig unbegründet verfeindet war, doch er hatte allemal Grund zur Sorge, da Granger gerade mit gezücktem Zauberstab vor Pansy herumfuchtelte! Diese reagierte nicht, genauso wenig wie Crabbe, der verwirrt aussah und Goyle, der eindeutig entschlossen dreinsah. „Man kann ja auch mal Ausnahmen machen“, erklang es schon von Granger und diese sprach die Worte des Schwangerschaftsanzeigezaubers und vollführte eine komplizierte Bewegung. Sofort begann Pansy zu leuchten. Das Leuchten kam von innen heraus, ihr Bauch fing an, in einem warmen Licht zu erstrahlen. Alle sahen gebannt zu, wie kleine goldene Lichtpunkte herum schwebten und alles statisch aufladen zu schienen und wie Pansys Körper in den verschiedensten Farben zu leuchten begann, bis das Licht weniger wurde und sich vor allem auf einen bestimmten Punkt auf Pansys Bauch konzentrierte. Der Punkt leuchtete kräftiger und plötzlich konnten sie es alle hören. Ein Herzschlag. Sekunden später war das Spektakel vorbei und Pansy stand vollkommen aufgelöst im Raum und fiel auf die Knie. Goyle war sofort bei ihr und streichelte ihr über den Kopf, doch sie stoß ihn weg und fing an, laut und verzweifelt zu weinen. „Nicht doch“, versuchte Hermine, sie zu beruhigen und ging langsam auf sie zu. Sie legte eine Hand auf Pansys Schulter und wie durch ein Wunder stieß die Slytherin sie nicht weg. Aus den Augenwinkeln konnte Hermine erkennen, dass selbst Ron einen Spalt breit die Toilettentür öffnete und verschämt hervorblickte. Sie schenkte ihm ein Lächeln. Unter ihrer Hand spürte sie Pansys immer wieder erbebende Schultern. „Hey, so schlimm ist das nicht“, flüsterte sie und wusste nicht, woher sie all das Mitgefühl nahm. Eigentlich sollte sie doch Schadenfreude der Slytherin gegenüber empfinden. Es wurde still im Raum, nur unterbrochen von Pansys Schluchzern. Irgendwann ergriff Goyle das Wort. „Tja… Wir… bekommen also ein Baby.“ Anmerkung: auch auf diesen zauberspruch, indicio graviditas, haben wir patent! :) unseres! :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)