Get it Started von Milu- (Shanks Tochter macht sich auf, ihren Vater zu finden. Natürlich läuft sie dabei Ruffy über den Weg...) ================================================================================ Kapitel 25: Kapitel 26 - Unerwartete Hilfe ------------------------------------------ Get it Started The Pirate Chronicles N°I   (POV Grace)   Blair brachte mir ganz schön Unglück.   Zuerst war es die Flucht vom Marineschiff gewesen, als Kaoru sie bei unserem knappen  Entkommen gerettet und selbst eine Kugel abbekommen hatte. Kurz danach hatte Ao Kiji uns gefunden und mit auf die Basis genommen. Als wäre das alles nicht an sich schon umständlich genug gewesen, wurde bei der anschließenden Flucht wieder jemand verletzt. Dieses Mal Blair selbst und das nicht gerade leicht.   Mir mit meiner zitternden Hand durch die Haare fahrend, kniete ich mich neben Kaoru in den Sand, streifte mir das weiße Kopftuch ab und ließ es achtlos im Sand liegen. Nochmals zurück zum Meer schauend, entdeckte ich den schwarzhaarigen Jungen, der die bewusstlose Blair mit langen Zügen in Richtung Strand hievte. Gerade, als ich mich wieder Kaoru zu wandte und vorsichtig sein Hemd hochstreifte, um seine Verletzung zu überprüfen, drang die verzweifelte Stimme des mir noch unbekannten Helfers zu uns an den Strand. „Ich brauche einen Arzt!“   Mir auf die Unterlippe beißend verharrte ich weitere, kostbare Sekunden bei Kaoru, der leise stöhnend wieder zu sich kam, allerdings ziemlich verwirrt und schwach, wie es mir schien. Die mehrmalige Nutzung seiner Teufelsfrucht, gerade nachdem er erst kürzlich verwundet worden war, und das kräfteraubende Wasser dazukommend, hatten ihm ganz schön die Energie genommen. Trotzdem war er noch zu einem feinen, hochmütigen Grinsen im Stande, als er müde die Augen öffnete und mich entdeckte.   „Hallo, hallo meine Wassernixe. Bekommt euer Retter jetzt einen Kuss oder sowas?“   Den Kopf schüttelnd unterdrückte ich ein erleichtertes Auflachen und schlug ihm gespielt wütend auf den Oberarm, als ich trocken ergänzte: „Gut, dass du deinen Humor nicht verloren hast, Idiot. Wäre auf Dauer langweilig geworden.“ Bevor er etwas erwidern konnte, erreichten Blair und der Junge den Strand und augenblicklich brach ein panischer Tumult los.   „Oh mein Gott! Was ist passiert?“ Als ich meinen Blick einige Meter weit nach recht schwenkte, entdeckte ich eine junge Frau mit langen blonden Haaren, die beunruhigend blass geworden war. Neben ihr stand eine etwa gleichaltrige, orangehaarige Frau, die die Stirn gerunzelt hatte und nervös den Horizont musterte und dann war da noch eindeutig und ohne Zweifel Monkey D. Ruffy, der vorsichtig, schon beinahe ängstlich frage: „Wie geht es ihr?“   Nochmals zu Kaoru schauend, der sich langsam aufrichtete und besorgt in die gleiche Richtung starrte, ging ich langsam auf meine verletzte Freundin zu, das ungute Gefühl in meiner Magengegend ignorierend, als der schwarzhaarige junge Mann abermals zu sprechen begann und sich schließlich neben Blair kniete. „Wo ist Chopper?! Und warum blutet sie?“ Gerade wollte ich auf seine Frage antworten, ihm in kurzen Sätzen unsere Situation schildern um dann verzweifelt um Hilfe zu bitten, als mein Sorgenkind ächzend erwachte und kräftig zu husten begann.   „Grace…?“ Innerhalb weniger Sekunden kniete ich neben ihr, zum ersten Mal die blutige Wunde in ihrer Schulter musternd, ehe ich beschämt den Kopf senkte und meinen Blick verbarg. „Ich bin hier, Blair, alles wird gut!“ Das Zittern in meiner Stimme verfluchend, vernahm ich ihre ängstliche Frage, dabei überrascht aufblickend und den Kopf schüttelnd. „Was ist mit Kaoru? Ist es seine Wunde?“ Dachte dieses Mädchen auch ein einziges Mal an sich selbst? „Ich… nein. Ihm geht es gut, ein bisschen groggy, aber das wird schon wieder.“   Wut kam in mir auf und ehe ich mich stoppen konnte, setzte ich noch ärgerlich hinzu: „Du Dummerchen, ich mache mir um dich Sorgen! Ao Kiji hat dich nicht gerade gestreift, weißt du!“   Kichernd schloss sie die Augen und bevor sie bewusstlos wurde, wisperte sie herausfordernd: „Dann unternimm endlich was dagegen.“   Stille. „B… Blair?“ Überrascht blickte ich auf, in das schneeweiße Gesicht des schwarzhaarigen Jungen. „Du kennst sie?“, fragte ich verwundert, doch er schien mich gar nicht zu hören, griff mit vorsichtigen Händen nach ihrem Handgelenk, ehe er für einen Augenblick erleichtert schien. Ob das hier ihre Freunde waren, von denen Blair mir erzählt hatte?   „Ich hole Chopper!“, rief die Orangehaarige aus und stürmte auf den dichten Wald zu, der sich hinter uns aufbaute und in der Abendsonne bedrohliche Schatten warf. Mein Blick fiel auf Ruffy, der zwar besorgt, das ganze aber am leichtesten zu verkraften schien. Kurz zögernd fragte er schließlich: „Und wer seid ihr?“   Ein Mitglied aus Shanks Bande. Der Shanks, der vor vielen Jahren seinen Hut an dich weitergereicht hat.   „Grace, angenehm. Ich habe Blair bei unserer gemeinsamen Flucht vom Marineschiff kennengelernt.“   Der andere ist ein Verbündeter von Shanks. Ebenfalls Pirat, aber er war undercover bei der Marine.   „Das da hinten ist Kaoru, er hat uns geholfen zu entkommen.“ Selbiger gesellte sich im gleichen Augenblick zu uns, zu einer frechen Antwort ansetzend um die Stimmung zu heben, als er die Gesichter der drei entdeckte und um einige Nuancen blasser wurde. „Kaoru, was…“ Unterbrochen wurde ich vom Schwarzhaarigen, als er ruckartig aufstand und sich allem Anschein nach auf Kaoru stürzen wollte.   „Du! Dreckiger, kleiner Marinefutzie, hast du sie so zugerichtet?! Ich schwöre dir, wenn du…“   „Halt, halt, halt!“, rief ich verzweifelt und einen Moment innehaltend, spürte ich seinen bohrenden Blick auf mir. „Ich verbürge mich für ihn, Kaoru hat ihr kein Haar gekrümmt, im Gegenteil. Er war eine Zeit lang als Admiral getarnt in der Marine, um… Informationen zu sammeln. Als Blair und ich geflohen sind hat er uns geholfen, seine Tarnung auffliegen lassen und uns beschützt!“ Mehrere Sekunden verstrichen und beinahe ging ich davon aus, dass er uns glaubte und sich beruhigt hatte, bis er den Kopf schüttelte, Kaoru anfiel und mit sich zu Boden riss. „Darauf falle ich nicht rein!“   Mit einem lauten Seufzer rieb ich mir die schmerzenden Schläfen, versuchte die aufkommenden Kopfschmerzen zu verdrängen, während ich Ruffy, der unserer Geschichte nicht abgeneigt zu sein schien, einen kurzen Blick zu warf. „Lust, mir mit den beiden zu helfen?“           Alles in allem war es ganz schön anstrengend gewesen, Zagger und Kaoru wieder auseinander zu bringen und in den folgenden Stunden davon abzuhalten, aufeinander loszugehen, doch nach den anfänglichen Schwierigkeiten schien er geneigter zu sein uns zu glauben, dass wir Blair lediglich beschützen wollten. Sobald der kleine Chopper – ich war ganz fasziniert von dem kleinen, talentierten Mediziner – Blairs Wunde ausreichend gereinigt, versorgt und schließlich sorgsam verbunden hatte, waren auch die anderen Mitglieder aus Ruffys Bande zum Strand zurückgekehrt, nicht ohne ausreichend Fleisch für das Abendessen mitgebracht zu haben. Ohne seine Kumpanen nach ihrer Meinung zu fragen lud Ruffy uns ein, doch sie widersprachen ihm nicht, trotz seiner schusseligen und sorglosen Art, die er an den Tag legte.   Neugierig warf ich verstohlen Blicke zu ihm rüber, während er lachend von der wütenden – Wie war ihr Name doch gleich gewesen? - Nami eine Standpauke bekam und nach einem weiteren Stück Fleisch angelte. Zufrieden und satt entschuldigte ich mich für einen Moment, stand vom Baumstamm, der uns als Sitzgelegenheit diente, auf und machte mich mit dem kleinen Ruderboot auf den Weg zur Sunny, um nach Blair zu sehen.   Überrascht, dort nicht nur Chopper vorzufinden, bedachte ich das blonde Mädchen mit einem vorsichtigen Lächeln und setzte mich an die andere Seite des Bettes, nachdem Chopper sich wieder auf zu den anderen gemacht hatte. Einen Augenblick lang herrschte unangenehmes Schweigen zwischen uns, bis sie zum Reden ansetzte, dabei auf ihre nervösen Finger starrend.   „Ich sollte dir danken.“ Überrascht blickte ich auf, erwiderte jedoch nichts. „Du hast sie zu uns zurückgebracht und – wenn ich deinem Freund und dir Glauben schenken kann – beschützt.“   „Nicht erfolgreich, wie du sehen kannst“, murmelte ich verbittert und schaute hinab auf den Verband, der Blairs Schulter zierte. „Wenn ihr nicht gewesen wärt, würde sich Blair sicherlich noch in Aokijis Händen befinden, vielleicht sogar schlimmeres“, widersprach sie mir forsch und bedachte mich, zum ersten Mal aufblickend, mit einem strengen Blick. Das Grinsen konnte ich mir nicht ganz verkneifen.   „Sicher, dass du sie nicht ein wenig bemutterst?“   „Halt die Klappe!“   Lachend zuckte ich mit den Schultern und streckte schließlich meine Hand über dem Bett aus. „Freut mich dich kennen zu lernen, mein Name ist, wie du vorhin sicherlich mitbekommen hast, Grace.“ Kichernd schüttelte sie knapp und mit leichtem Händedruck meine Hand, ehe sie sich mir freundlich vorstellte: „Angenehm, ich bin Fatina.“   Bevor ich weiter auf sie hätte eingehen können, unterbrach uns eine männliche, mir bisher unbekannte Stimme. „Ich mag eure traute Zweisamkeit nur ungern unterbrechen, aber magst du uns nicht endlich verraten, was du wirklich im Schilde führst, Grace Harvey?“ Ein grauhaariger Junge mit scharfem, wachsamem Blick musterte mich von der Tür her, in einer Hand einen vergilbten Steckbrief haltend. Augenblicklich wurde ich um einige Nuancen blasser. Stirnrunzelnd wandte sich Fatina um und während Seth nun näher trat, fragte sie skeptisch: „Ist das… Aber wir wissen doch, dass sie eine Piratin ist. Was...?“ Seine Freundin unterbrechend fuhr der Junge, vom Steckbrief ablesend, fort: „Grace Harvey, Mitglied der Piratenbande des roten Shanks. Welch ein Zufall, dass du ausgerechnet auf einem Marineschiff, von denen es unzählige gibt, auf Blair triffst.“ Seine Arme verschränkend, stellte er sich ans Ende des Bettes.   Soviel zum Thema „Möglichst unauffällig und besonders schweigsam.“ Eine Antwort hinauszögernd, blickte ich vom Jungen zurück zu Fatina, die mich ungläubig, aber mit einem Funken Hoffnung anstarrte. Nicht ganz hinter ihr Motiv kommend, holte ich tief Luft und ließ das Wichtigste bei meiner Erklärung aus. Die Prophezeiung, meine Kräfte und Kaorus Teufelsfrucht, auf die wir bisher glücklicherweise noch nicht zu sprechen gekommen waren. Wenn möglich sollte ja nicht gerade die halbe Grand Line von unserem Vorhaben erfahren, bis wir uns sicher sein und weitere Verbündete einweihen konnten.   „Mein Captain ist Shanks und als er von Blairs Steckbrief und ihrer Teufelsfrucht Wind bekommen hat, schickte er mich los um sie sicher zu ihm zu bringen. Kaoru ist – wie ich bereits erklärte – ebenfalls ein Pirat, allerdings nicht aus Shanks Bande. Er ist einige Zeit lang undercover bei der Marine gewesen, um an wichtige Informationen zu kommen.“ Das musste reichen. Vorsichtig blickte ich zum grauhaarigen Jungen auf, der ziemlich geschickt darin war, jegliche Gefühlsregungen von seinem Gesicht zu verbannen. Anders ging es hierbei Fatina, die vor Freude fast aus der Haut zu fahren schien. Begeistert klatschte sie die Hände zusammen und brachte zum ersten Mal seit unserer Begegnung ein freudestrahlendes Lächeln zu Stande.   „Perfekt. Wir waren auf der Grand Line unterwegs, um ihn zu finden, bis Aokiji uns einen Strich durch die Rechnung machte. Du kannst uns also zu ihm bringen?“   Verwundert hielt ich einige Sekunden lang inne, nicht mit ihrer Reaktion rechnend, obwohl mir Blair von ihrem Aufbruch mit ihren Freunden und dem Vorhaben, ihren Vater zu finden, berichtet hatte. „Ehm, ich denke schon, ja…“, antwortete ich leise, als der Junge sich mit einem ergebenen Seufzer schließlich an mich wandte: „Wir sprechen später darüber – mit Ruffy und den anderen! Aber zuerst will dich dein Freund sprechen, er wartet am Strand auf dich.“           Während ich bei der bewusstlosen Blair auf der Sunny gewesen war, hatte sich das zuvor noch prächtige Lagerfeuer auf ein kleines, wenig wärmespendendes reduziert. Die anderen waren schon unter Deck in ihre Zimmer oder in die Kombüse gegangen, um noch etwas beisammen zu sein, einzig und allein Zorro saß noch auf einem der Baumstämme und stocherte gelangweilt mit einem Stock in den Flammen umher. Er würdigte mich eines kurzen, nachdenklichen Blickes, ehe er seine Augen kommentarlos abwandte.   Einige Meter weiter links von ihm konnte ich Kaoru ausmachen, der sich in die Schatten der Bäume zurückgezogen hatte und regungslos an einer großen Palme lehnte. „Du wolltest mich sprechen?“, fragte ich ihn leise, für den Fall dass der aufmerksame Schwertkämpfer mehr als nur Wache stand und uns belauschte. Mit einem knappen Kopfnicken deutete Kaoru mir, ihm den Strand hinab zu folgen und ein unschuldiges Lächeln in Zorros Richtung werfend, legte er besitzergreifend einen Arm um meine Hüfte und erweckte so den Anschein eines romantischen Spaziergangs bei Mondschein. Über diese kitschige, nicht zu Kaoru passende Ader lachend, schüttelte ich ungläubig den Kopf, während er mich zu sich heranzog und sein Gesicht in meinem Haar verbarg.   „Ich habe Ben und die anderen informiert. So schön das kleine Wiedersehen mit ihren Freunden und insbesondere D. Monkey auch sein mag, wir dürfen unseren ursprünglichen Auftrag nicht vergessen.“   Blair sicher zurückbringen. Mehr über die Prophezeiung herausfinden.   „Nun, was die Prophezeiung angeht…“   „Du bist Bricta“, sprach er mit nüchterner Stimme aus und blieb stehen. Sein ärgerlicher, fast schon verletzter Blick bohrte sich in meinen schuldbewussten. „Ich kann nicht glauben, dass du weder mir noch Shanks etwas davon erzählt hast!“ „Es tut mir ja leid, aber ich war mir eben nicht sicher. Ben meinte auch, dass ich es erst einmal für mich behalten sollte, bis wir mehr darüber in Erfahrung gebracht haben.“ Unsere kleine Tarnung nicht aufgebend, stellte er sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen Körper. Mit geröteten Wangen, die er im seichten Mondschein Gott sei Dank nicht sehen konnte, schmiegte ich mich vorsichtig an seinen warmen Körper, was ihn leise zum Lachen brachte. „Was das angeht…“, begann ich langsam, den Blick nicht von den ruhigen Wellen abwendend, „Während du dich als Admiral Kenzo ausgegeben hast, ist dir da etwas zu Ohren gekommen, was uns beim Entschlüsseln weiterhelfen könnte?“   „Nicht zu Ohren, aber dafür in die Hände. Aokiji hat einige interessante Papiere auf seinem Schreibtisch liegen gehabt.“ Sein Kinn auf meine Schulter legend, stupste er mich zwei Sekunden später mit seiner Nase an und verlegen raunte ich ihn an: „Lass das! Als Kind zu wenig Liebe bekommen oder was?“ Lachend entgegnete er mir: „Ach Gracy, sei ehrlich, du willst es-“   „Was soll das werden, wenn’s fertig ist?“   Beinahe sprang mir das Herz aus der Brust, als ich mich aus Kaorus Umarmung und mit hochrotem Kopf dem Wald hinter uns zu wandte. An einen Baum gelehnt und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht stand Ben Beckman, Vize Shanks', offensichtlich belustigt, aber ebenso froh über das Wiedersehen. „Gut, dass ihr es pünktlich hergeschafft habt. Shanks wartet bereits auf euch und er ist stocksauer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)