Get it Started von Milu- (Shanks Tochter macht sich auf, ihren Vater zu finden. Natürlich läuft sie dabei Ruffy über den Weg...) ================================================================================ Kapitel 24: Kapitel 25 - Schmerzvolles Wiedersehen -------------------------------------------------- Get it Started The Pirate Chronicles N°I   (POV Blair)   Grausam riss der Wind an meinen Haaren, während Grace, Kaoru und ich, panisch aneinander gekrallt, den Klippen entgegenstürzten. Keuchend schnappte ich nach Luft, als Kaoru uns verzweifelt an einen anderen Ort transportierte, egal wohin, bloß weg von der Marine. Tränen traten mir in die Augen, als sich vor uns ein anderer Blick offenbarte, eine friedliche Insel, zwischen den indigoblauen Wellen ruhend…   Erst, als ich Grace‘ schwachen Ausruf vernahm, mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche prallte und von den eisigen, fordernden Fluten verschluckt wurde, spürte ich den stechenden, atemraubenden Schmerz in meiner Schulter, die Stelle, an der mich Ao Kiji noch vor wenigen Sekunden auf unserer Flucht in Richtung Meer getroffen hatte…   Ein Ruck ging durch meinen Körper, als die Realität dem Wasser gleich auf mich einströmte und ich japsend nach Luft schnappte, nur um die salzige Flüssigkeit anstatt des Sauerstoffs aufzunehmen. Würgend wiederholte ich den Prozess, versuchte zu atmen, doch der Schock und die Teufelsfrucht taten ihr übriges. Langsam sank ich einem Stein gleich in Richtung Meeresboden, blickte aus trüben Augen auf zur schimmernden Oberfläche, an welcher ein gewaltiger Fisch – War es vielleicht sogar ein Wal? – seine Runden drehte.   Erst, als mir die Luft komplett ausging, kleine Blasen meine Kehle verließen und aufstiegen, sah ich einen weiteren, kleineren Schatten auf mich zu schwimmen. Und im selben Moment, in dem ich Zaggers besorgtes Gesicht vor mir erblickte, verstand ich, dass es sich bei meinem Wal um die Thousand Sunny handeln musste.   Schließlich wurde ich ohnmächtig.       Wenige Minuten zuvor – Thousand Sunny   (POV Zagger)     Hätte ich damals im Unterricht besser aufgepasst, wüsste ich jetzt, wo genau wir auf dem Meer umher schipperten. Das wären zumindest Blairs Worte gewesen, und als ich verstohlen zur herrischen Navigatorin schielte, stimmte ich dem beinahe zu. Seitdem wir von Blair vor einigen Tagen getrennt worden waren, hatten wir weder von ihr, noch von der Marine etwas gehört. Das Einzigste, was uns Informationen über ihren momentanen Aufenthaltsort gab, waren die Zeitungsberichte, die alles andere als vielversprechend waren. Wenn ich dem hier glauben schenken konnte, war sie mit einem Offizier und einer Hochsicherheitsgefangenen von Bord eines Marineschiffes geflohen, doch von Ao Kiji wenige Stunden später wieder gefangen genommen worden.   Frustriert warf ich das Papier auf’s Deck und starrte in den abendlichen Himmel, die Arme auf die Reling stützend. Um die Vorräte aufzustocken und eine Pause einzulegen, hatten wir eine kleine Insel angesteuert, die größtenteils unbewohnt zu sein schien. Der Großteil der Strohhüte war an Land, auf Erkundungstour oder um ein Lager für die Nacht aufzuschlagen. Nach all den Tagen auf See sehnte ich mich nach etwas Ruhe an Land, nicht daran gewöhnt, mein Leben auf einem Schiff zu verbringen.   Gelangweilt suchte ich meine Freunde, Fatina und Seth, von denen erstere seit Blairs Verschwinden mit Vorsicht zu genießen war. Letzte Nacht hatte sie all ihrem Frust und Ärger Luft gemacht, Ruffy angeschrien und sich beklagt, warum er denn nichts tat. Er, als mächtiger Pirat, sollte Blair doch in null Komma nichts befreit haben… Mächtiger Pirat, hm? Unwillkürlich seufzte ich auf, als ich mich an ihre Worte erinnerte. An Blairs, als sie mir ihre Sorgen bezüglich ihres Vaters offenbart hatte. Warum hatte er noch nichts unternommen? Schließlich war sie seine Tochter und für irgendetwas musste das doch gut sein, oder? Hatte Ruffy am Ende doch nicht recht und Shanks war ein machtbesessener, sich einen Dreck um seine Familie scherender Pirat?   „Hey.“ Überrascht blickte ich in Seths müdes Gesicht, als ich mich umwandte und er sich neben mich an die Reling stellte. „Hey zurück. Warum bist du nicht bei Fatina?“, fragte ich meinen langjährigen Freund schmunzelnd, da die beiden seit Beginn unserer Reise des Öfteren einander näher gekommen waren. Mit den Schultern zuckend, starrte er auf die vom Wind aufgepeitschten Wellen. „Sie wollte eine Weile allein sein. Ruffy passt auf sie auf, nachdem sie sich reuevoll bei ihm entschuldigt hat.“ Langsam brach auch Seth in ein leichtes Grinsen aus.   „Und wie steht’s mit dir und…“   Noch während ich seinen Worten lauschte, sah ich ein merkwürdiges Blitzen aus den Augenwinkeln und als ich verwirrt zum Abendhimmel hinaufblickte, blieb mir beinahe das Herz stehen.   Im Wind wehende, rote Haare, eine weiße, inzwischen verdreckte Bluse, die mir so bekannten, strahlenden Augen… „Scheiße. Blair!“   Von meinem Ausruf unterbrochen verstummte Seth, wandte sich aus seiner, an der Reling lehnenden Position und folgte meinem ängstlichen Blick. Noch bevor er seinen anfänglichen Schock überwunden hatte, prallte sie mit voller Wucht auf die Wasseroberfläche, nicht weit vom Schiff und Strand entfernt. Mit rasendem Herzklopfen, verursacht durch die schnell in mir anwachsende Panik, blickte ich zuerst zu Seth und anschließend zum Strand, an dem sich Ruffy und Fatina gerade mit Nami unterhielten.   „Hey!“ Schreiend weckte ich ihre Aufmerksamkeit, als zeitgleich eine andere Person an der Wasseroberfläche auftauchte. „Schnell, ich brauche Hilfe!“ Hustend winkte sie in unsere Richtung, ehe sie nach Luft schnappend fortfuhr: „Die beiden können nicht schwimmen!“ Als hätten ihre Worte in mir einen Schalter umgelegt, schlüpfte ich aus meinem blauen Sweatshirt und streifte meine Schuhe ab. Keine Sekunde später holte ich tief Luft und sprang kopfüber in die, von der untergehenden Sonne blutrot gefärbten Wellen, verzweifelt auf der Suche nach unserer verlorenen Freundin.       (POV Blair)     Zuerst waren die Worte undeutlich und drangen wie durch Wasser in mein getrübtes Bewusstsein vor, doch als ich die erfrischende Luft des Meeres einatmete, nach der es meine Lungen so schmerzlich verlangt hatte, wurden sie klarer.   „Blair? …dammt, warum blutet… Ich brauch einen Arzt!“   Offenbar spielte mein Kopf mir ein paar Streiche, denn als ich mich an den warmen Körper schmiegte, der mich mit langen Zügen durch das Wasser zog, war ich felsenfest der Überzeugung, dass diese Stimme Zagger gehörte. Aber das konnte nicht sein, schließlich waren sie wahrscheinlich meilenweit von uns entfernt, ahnungslos, was ich in den letzten Tagen alles erlebt hatte…   „Oh mein Gott! Was ist passiert?“ „Wie geht es ihr?“ Mehrere Stimmen, die mir so verdammt bekannt vorkamen. „Wo ist Chopper?! Und warum blutet sie?“   Blinzelnd und stöhnend richtete ich damit jegliche Aufmerksamkeit auf mich, als ich vorsichtig die Augen aufschlug und kräftig zu husten begann. „Grace…?“ Meine Stimme war nicht mehr als ein Wispern, doch die Antwort kam ohne Zögern. „Ich bin hier, Blair, alles wird gut!“ Ihre blonden Haare schirmten ihr Gesicht ab, als sie sich vorbeugte und es vermied, mir in die Augen zu sehen. Das Zittern ihrer Stimme sprach ebenfalls Bände. Von einer plötzlichen Angst ergriffen fragte ich ebenso unsicher: „Was ist mit Kaoru? Ist es seine Wunde?“   Überrascht blickte sie auf, schüttelte den Kopf, um ihre Verwunderung über mich abzuschütteln. „Ich… nein. Ihm geht es gut, ein bisschen groggy, aber das wird schon wieder.“ Die Sorgenfalten auf ihrer Stirn verschwanden und machten ihrer verärgerten Zornesröte Platz. „Du Dummerchen, ich mache mir um dich Sorgen! Ao Kiji hat dich nicht gerade gestreift, weißt du!“   Kichernd, sie auf etwas andere Gedanken gebracht zu haben, schloss ich zufrieden die Augen. „Dann unternimm endlich was dagegen.“ Zufrieden glitt ich in einen traumlosen Schlaf, ihre Widersprüche nicht mehr hörend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)