Lie or Love von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Part 1 ----------------- Hallo. ^^ Ich weiß, es ist lange her, dass ich was veröffentlich habe, aber mir war danach. Anmerkung: Die auftauchenden Charaktere gehören nicht mir, sondern der Buchautorin Lara Adrian, ebenso gehört die alles was in ihren Büchern vorkommt und was ich jetzt verwendet habe ihr. ^^ Viel Spaß beim Lesen. ^^ ---------------------------------------------------------------------------------- Lie or Love - Part 1 Im Club ist es stickig. Laute Musik dröhnt aus den Boxen. Der Bass geht einem bis auf die Knochen. Überall tanzen junge Leute dicht aneinander gedrängt, viele berauscht vom Alkohol und der ein oder andere gewiss auch von Drogen. Eine junge Frau mit rotem Haar wird von einigen jungen Männern umgarnt. Sie ist betrunken. Zu zugedröhnt um zu merken, was um sie herum geschieht, geschweige denn, mit wem sie es zu tun hat. Vampire. Einige junge Stammesvampire aus den Dunklen Häfen von Boston nutzen die Nacht zum Feiern. Und zum Trinken. Willige Opfer finden sich reichlich, denn Menschen sind dem Charme der Stammesvampire hilflos ausgeliefert. Mira betrachtet das Treiben und sieht zu, wie einer der jungen Vampire mit der rothaarigen Frau in Richtung der Toiletten verschwindet. Kein ungewöhnliches Bild in einem solchen Nachtclub und doch dient es einem anderen Zweck, als es den Anschein haben mag. „Willst du noch was trinken?“, fragt sie jemand, wobei die Stimme dicht an ihrem Ohr ist. Sogleich merkt Mira auch eine Hand an ihrer Hüfte. Kurz grinst sie, ehe sie sich auf ihrem Hocker umdreht und in das Gesicht eines gutaussehenden jungen Mannes schaut. Sein dunkelbraunes Haar hängt ihm etwas im Gesicht und verdeckt somit leicht seine schokobraunen Augen. Er lächelt sie an, wobei Mira undeutlich erkennen kann, dass seine Eckzähne etwas länger sind als üblich. Eine rein physische Reaktion seines Körpers auf die stumme Erregung, die ihr Anblick bei ihm hervorruft. „Hallo Pedro.“, schnurrt Mira und streicht ihm mit einer Hand über die Brust, ehe sie vom Hocker aufsteht, wobei sie sich kurz an ihn drückt. Dabei lässt sie ihn keinen Augenblick aus den Augen. Somit entgeht ihre auch nicht, dass seine Augen sich verändern. Die Iris zieht sich zu einem vertikalem Schlitz zusammen und seine Augen tauchen in bernsteinfarbenes Licht. Eine weitere physische Reaktion seines Körpers. Mira muss seine Glythen nicht sehen, um zu wissen, dass sie in den Farben des Verlangens und des Hungers pulsieren. Die Dunkelbrünette weiß auch so, dass Pedro sie begehrt. Mehr noch, er würde sie zu seiner Gefährtin machen, wenn sie ihn darum bitten würde. „Hallo Mira.“, meint Pedro und lächelt sie an. Er ist etwa einen halben Kopf größer, als die schlanke, dunkelbrünette Stammesgefährtin. „Du solltest nachts nicht alleine unterwegs sein.“, flüstert er leise und legt einen Arm um Mira. „Ach? Und wieso nicht?“, fragt Mira und drückt sich von ihm weg. „Du bist eine Stammesgefährtin, etwas ganz besonderes für uns Stammesvampire. Der Schutz deiner Art ist unser Hauptanliegen.“, erklärt Pedro ihr, wobei die Farbe seiner Augen etwas abschwächt. „Der Orden schützt mich. Keine Sorge.“, meint Mira spitz und geht an Pedro vorbei. Sie ist wütend. Viele Vampire graben sie an, doch keiner von ihnen hat die Eier sie frei zu fragen, ob sie von einem die Stammesgefährtin werden will. Nicht, dass Mira je zustimmen würde, dennoch kotzt es sie an, dass sie scheinbar für die meisten nur einen Zeitvertreib darstellt. Zugegeben, sie ist auch schon mit einigen von ihnen ins Bett gegangen, dennoch traut sich niemand damit zu Prallen, denn Mira steht unter dem Schutz des Ordens, einer Organisation aus Stammesvampiren, die als Krieger gegen Rouges, sogenannte Blutjunkies, kämpfen und Nacht für Nacht ihr Leben dabei riskieren. Der Orden ist ihre Familie. Als Kind kam sie zusammen mit ihrer Ziehmutter Renata nach Boston, nachdem sie den Stammeskrieger Nikolai zu ihrem Gefährten machte. Seitdem kämpft ihre Ziehmutter fast jede Nacht an der Seite ihres Ziehvaters gegen die Rouges und riskiert dabei ihr Leben. Die kühle Nachtluft bläst ihr entgehen, als sie den Club verlässt. Kurz fröstelt sie, da sie nur eine Jeans und ein kurzes rotes Top mit einer dünnen Sommerjacke drüber trägt. Sogleich zieht sie ihre Jacke enger um sich. Dann geht sie die Straße entlang, vorbei an einigen dunklen Seitengassen, in denen viele Müllcontainer und Müllsäcke herumliegen. Hinter ihr erklingt das Geräusch eines herannahenden Motors. Mira geht etwas langsamer, ehe sie stehen bliebt und sich umdreht. Sogleich erkennt sie, wer dort auf einem Motorrad, auf sie zufährt. Ein sanftes Lächeln schleicht sich auf ihre Lippen, als das Motorrad neben ihr hält. Der Fahrer nimmt seinen Helm ab und lächelt sie an. „Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragt der Mann sie. Sein mächtiger Körper ist umhüllt von schwarzem Leder, welches fast vollständig sämtlicher seiner Glythen, der Körperzeichnungen der Stammesvampire, die bei allen Stammesvampiren wie ein Stimmungsmesser funktionieren. Ein paar Glythen an seinem Hals sind zu sehen, allerdings sehen sie nicht anders aus, wie ein normales Tattoo, welches aus Schnörkeln und Bögen besteht. Mira lächelt und nimmt den Helm, den der Mann ihr hinhält an. „Danke, aber musst du nicht auf Patrouille?“, fragt Mira und legt den Kopf leicht schief. Der Mann lächelt nur. „Ist schon gut. Ich habe Lucan Bescheid gegeben, dass, ich dich kurz nach Hause bringe. Danach treffe ich mich mit Tegan.“, erklärt der Mann ihr und lächelt sie kurz an. „Also, sitzt schon auf.“ „Danke, Hunter.“, meint Mira lächelnd und setzt sich den Helm auf, ehe sie sich hinter Hunter auf das Motorrad schwingt. Lucan ist der Anführer des Ordens und hat die Befehlsgewalt über diesen. Was er sagt, wird gemacht. Er ist, ebenso wie Hunter und Tegan, ein Gen-Eins. Ein Vampir, der von einem Ältesten abstammt und nur das menschliche Blut der Mutter hat. Hunter gibt Vollgas und fährt mit quietschenden Reifen los, so das Mira sich an seiner Lederjacke festkrallen muss, um nicht vom Motorrad zu fallen. Dennoch hat Mira keine Angst. Sie fühlt sich immer bei Hunter sicher, egal in welcher Situation. Plötzlich fährt Hunter langsamer. Mira würde ihn ja fragen, was los ist, doch das geht noch nicht, da er sie wegen des Helmes nicht hören würde. Doch dann hält Hunter das Motorrad an und stellt den Motor ab. Sogleich zieht er den Helm ab. Sein Blick ist kalt wie Eis, auch wenn seine Iris bernsteingelb leuchten. „Bleib hier.“, weißt Hunter sie an, als er vom Motorrad steigt. Mira steigt ebenfalls ab und lehnt sich an das Motorrad. „Okay.“, meint Mira und lächelt ihn an. Hunter legt den Helm auf den Fahrersitz und erwidert das Lächeln von Mira. „Ich beeile mich.“, meint Hunter und zückt sogleich einen Spitzdolch, aus edlem Titan. Dann wendet er sich ab und steuert eine Seitengasse an. Mira ist sich sicher, dass er Blut riecht. Blut, was von Rouges vergossen wird. Mira verschränkt die Arme vor der Brust, dabei schaut sie kurz auf die Uhr, die sie am Handgelenk trägt. Es ist kurz nach Mitternacht, also noch einige Stunden bis Sonnenaufgang. Ein Fauchen erklingt und lässt Mira aufschauen. Doch dann herrscht wieder totenstille, bis auf den weit entfernten Verkehr, der zu hören ist. Hunter kommt aus der Seitengasse. Auf dem Leder schimmert eine Flüssigkeit, von der sich Mira sicher ist, dass es sich dabei um Blut handelt. „Alles okay?“, fragt Mira und reicht Hunter den Helm. „Ja, alles okay. Nur ein paar Rouges, die ich erlöst habe.“, erklärt er und zieht sich den Helm auf, ehe er wieder auf das Motorrad steigt. Mira nimmt ohne ein weiteres Wort zu sagen hinter ihm Platz. Sofort fährt Hunter los, auf direktem Weg zum Anwesen, wo der Orden wohnt und von wo aus er agiert. Nach kurzer Zeit kommen sie am Anwesen an. Hunter fährt durch das schmiedeeiserne Tor, welches elektronisch geöffnet wird. Vor der Treppe, die zur Tür des Anwesens führt, hält Hunter das Motorrad an. Mira steigt sogleich ab und zieht den Helm ab. „Danke.“, meint sie und lächelt ihn an. „Pass auf dich auf und heiz den Mistkerlen ein.“ Hunter hebt nur kurz die Hand, ehe er dann Vollgas gibt. Kurz schaut Mira ihm nach, ehe sie sich umdreht und zur Tür geht, um ins Haus zu gelangen. Sie betritt die dunkle Eingangshalle und durchquert diese direkt um zur Garage zu kommen, wo sich der Aufzug befindet, welcher hinunter ins unterirdische Hauptquartier des Ordens führt. Unten angekommen kommt ihr direkt Elise,Tegans Stammesgefährtin entgegen. „Wo bist du gewesen?“, fragt sie Mira sogleich, wobei Mira nur die Augen verdreht. Sie hasst es von allen kontrolliert zu werden. Nur weil sie eine junge Stammesgefährtin ist, heißt dass nicht, dass man sie in Watte und in einen goldenen Käfig sperren muss. Ohne Elise eine Antwort zu geben, geht Mira an ihr vorbei. Aus dem technischem Kontrollcenter des Ordens hört sie die Stimme von Gideon, dem Technikgenie des Ordens. Sofort steuert Mira den Kontrollraum an. Mit einem leisen Zischen gleiten die Glastüren auf und gefolgt von Elise betritt Mira den Raum. „...alles ruhig.“, vernimmt Mira die Stimme ihres Ziehvaters Nikolai aus den Kopfhören um Gideons Hals. „Du warst also in der City.“, erklingt die ruhige Stimme von Lucan, dem Anführer des Ordens. Kurz schließt Mira die Augen, ehe sie sich zu ihm umwendet und ihn direkt ansieht. Schon immer fand sie sein Auftreten beeindruckend und einschüchternd zugleich. Auch hat sie mit der Zeit gelernt, wann es besser ist, in seiner Gegenwart zu schweigen und wann nicht. Sie will ihn ja nicht unnötig reizen. „Du warst in der Stadt?“, entfährt es Elise ungläubig. „Du weißt genau, dass du ohne Begleitung nachts nicht alleine hinaus sollst.“ „Ich war nicht alleine.“, meint Mira ungehalten und dreht sich mit angriffslustigen Augen zu Elise herum. „Pedro und einige andere junge Stammesvampire aus den Dunklen Häfen waren mit dabei.“ „Sie sind keine Krieger.“, meint Lucan mit schneidender Stimme, woraufhin er wieder Miras ungeteilte Aufmerksamkeit hat. Ihre Wut verwandelt sich in unterdrückten Zorn. Doch sie schluckt ihn herunter. Besser ist das. „Diese Zivilisten sind nicht in der Lage dich zu beschützen. Weder vor Rouges noch vor ihnen selbst.“, erklärt ihr Lucan, gewiss nicht zum ersten Mal. Jedes Mal, wenn Mira nachts das Anwesen, ohne einen Krieger verlässt, kriegt sie diesen Vortrag gehalten. „Es gibt einen guten Grund, wieso wir nicht wollen, dass du alleine das Anwesen verlässt. Du bist eine Stammesgefährtin und …“ - „... und somit zu kostbar, als das ihr zulassen könnt, dass mir etwas zustößt.“, zischt Mira wütend. Sie kann es langsam nicht mehr hören. „Aber ihr vergesst dabei eines: Ich will keine Stammesgefährtin sein. Ich will mein Leben nicht in einem goldenen Käfig hocken und darauf warten, dass ich irgendwann sterbe. Ich will Leben.“ Ihre Stimme zittert, als sie diese Worte sagt, doch es bringt nichts. Ihre Worte prallen, an Lucan ab, wie an Granit. „Es tut mir leid, doch du bist nun mal eine Stammesgefährtin.“, sagt Lucan mit ruhiger, bedachter und wahrscheinlich auch mitleidiger Stimme. Doch Mira ist das egal. In ihren Augen sammeln sich Tränen. „Ich hasse euch.“, schreit sie, ehe sie sich umdreht und wegrennt. Hinaus aus dem Kontrollraum. Sie rennt die endlosen Flure des Versteckes entlang, ohne eine Idee zu haben wohin sie rennt. Irgendwann bleibt sie stehen und lehnt sich an die Wand. Noch immer rinnen Tränen ihr die Wangen hinab. Langsam sinkt sie die Wand hinab und bliebt auf dem Boden sitzen. Sie zieht die Knie dicht an den Körper und schlingt die Arme um eben diese. Ein Zittern erschüttert ihren Körper. Sie weiß nicht, wie lange sie dort sitzt. Plötzlich ragt ein Schatten vor ihr empor. Mira muss nicht aufsehen, um zu wissen, wer dort vor ihr steht. „Komm, steh auf.“, erklingt die feste Stimme, die ihr schon so oft Halt gegeben hat. Eine große Hand legt sich auf ihre Schulter. Nun schaut sie auf und blickt in Hunters Gesicht. Nichts deutet darauf hin, was er gerade denkt und dennoch ist sich Mira sicher, dass er ihr keine Vorwürfe macht. „Danke.“, flüstert sie mit tränenerstickter Stimme und greift nach seiner Hand, woraufhin er sie auf die Füße zieht. Sie lehnt sich an ihn und klammert sich haltsuchend an seiner Jacke fest. Ihr Gesicht drückt sie in das sanfte Leder seiner Jacke.Sofort steigt ihr sein Geruch nach Motorenöl, Blut, Staub und Adrenalin in die Nase. Für die meisten Menschen und Vampire ist dieser Geruch abstoßend und ein Zeichen für Gewalt, für Mira jedoch ist er ein Zeichen von Zuhause und von Sicherheit, denn genau das fühlt sie jedes Mal, wenn sie in Hunters Armen liegt: Sicherheit. So als könnte ihr niemand auf der Welt je etwas antun. „Komm.“, vernimmt sie leise seine Stimme, nachdem sie sich langsam wieder beruhigt hat. Ein wenig widerwillig kommt sie der Aufforderung nach. Sie wäre gerne noch etwas länger von ihm im Arm gehalten worden. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg durch das Netz von Korridoren. „Warum hast du dich Lucans Befehl widersetzt?“, fragt Hunter sie nach einiger Zeit. „Ich will hier nicht eingesperrt sein. Ich meine, ich will leben. Ich will feiern, einfach ein ganz normales Leben führen, so wie jeder normale Teenager auch.“, versucht sie Hunter ihre Beweggründe begreiflich zu machen, wobei sie unbewusst stehen geblieben ist und den Brünetten, dabei verzweifelt angesehen hat. Doch dieser schweigt nur. Weder seine Augen, noch seine Glythen geben Aufschluss darauf, was er wohl gerade denken oder fühlen mag. Wie sollte er das auch verstehen? Er lebt nur um zu dienen. Zuerst hat er für Dragos gekämpft und nun für den Orden. „Vergiss was ich gesagt habe.“, meint sie leise und geht mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Sie will einfach nur noch alleine sein, immerhin versteht sie ja doch niemand. Mit raschen Schritten entfernt sie sich von ihrem engsten Vertrauten und wohl auch einzig wahren Freund. Hunter sieht ihr nach. Jedes Mal, wenn Mira so traurig ist, verspürt er das dringende Bedürfnis, sie einfach in seine Arme zu schließen und nie mehr los zu lassen, wenn er sie dafür nur vor allem Leid bewahren kann. „Hunter, man, komm endlich, wir haben Teambesprechung.“, wird er unsanft von Chase, einem Ex-Mitarbeiter der Agentur, aus seinen Gedanken gerissen. Ohne ein Wort zu verlieren, dreht sich Hunter um und geht, zusammen mit dem anderen Krieger, zurück zum Techniklabor, wo er vorhin schon Bericht erstattet hat. „... Ich weiß nicht, was sie sich dabei denkt.“, vernimmt Hunter die besorgte Stimme von Renata, Nikolais Stammesgefährtin und Miras Ziehmutter. „Sie weiß doch, wie gefährlich es dort draußen für sie sein kann.“ Sorge spiegelt sich in den Augen der schwarzhaarigen Stammesgefährtin wieder. Unterstützend legt Niko einen Arm um seine geliebte Frau. Auch ihn steht die Sorge ins Gesicht geschrieben, wenn auch nicht so deutlich wie seiner Frau. „Vielleicht sollte Mira einen Gefährten wählen.“, schlägt Elise, die neben ihrem Gefährten Tegan am Tisch steht, vor. „Dieser Junge namens Pedro, den Mira vorhin erwähnte.“, fährt Elise fort und schaut nun zu Lucan hinüber. „Er kommt aus einer guten Familie. Sein Vater ist ein angesehener Mann bei der Agentur. Mira würde es bei so einer Familie gut gehen.“ „Mira würde niemals einen Zivilisten als Gefährten erwählen.“, wirft Hunter ein, wobei ihm selbst auffällt, dass seine Stimme bissiger klingt als sie dürfte. „Immerhin hat sie fast ihr gesamtes Leben hier bei uns Kriegern verbracht. Glaubt ihr wirklich sie würde dann auf einmal einen Zivilisten wählen? - Nein, ihr Gefährte wird ein Krieger sein, denn sie wird immer jeden Vampir, den sie trifft an uns messen.“ Alle Augen sind auf Hunter gerichtet, doch niemand sagt ein Wort, denn es gibt dazu nichts zu sagen, immerhin ist alles wahr was Hunter sagt. Mira wird sich mit nichts weniger, als einem Krieger an ihrer Seite zufrieden geben. Wütend knallt Mira die Tür hinter sich zu, wodurch die Bilder und Spiegel an den Wänden erzittern. Eilig durchquert sie das Wohnzimmer, ehe sie in ihr Schlafzimmer verschwindet, wo sie sich bäuchlings auf ihr Bett fallen lässt. In ihrem Inneren brodelt ein Vulkan voller Gefühle. Sie weiß einfach nicht mehr weiter und fühlt sich von Allen alleine gelassen und missverstanden. Sie drückt ihr Gesicht in eines der Kissen. Vor ihrem geistigen Auge lässt sie den Abend noch einmal Revue passieren. Ich will nur ein normaler Teenager sein, ist dass den zu viel verlangt? Trotzt breitet sich in ihr aus und sie setzt sich auf nur um in den Spiegel zu schauen, der gegenüber von ihrem Bett hängt. Ihr Haar ist etwas zerzaust und ihre Augen gerötet von den zurückgehaltenen Tränen. Ich bin kein kleines Kind mehr, dass man einfach so einsperren kann. Mira betrachtet sich noch immer im Spiegel. Ihre Augen beginnen entschlossen zu funkeln und langsam wird ihr Blick wieder fest. Sie hat sich entschieden und niemand wird sie mehr von dieser Entscheidung abbringen. „Ich glaube, dass bringt nichts.“, meint Rio und schaut in die Runde. „Wir sollten einfach nochmal mit Mira reden. Ihr klar machen, wie gefährlich es für sie ist, wenn sie allein draußen herum läuft.“ „Sie wird sich nichts sagen lassen, immerhin ist sie ein Teenager, der seine Freiheit haben will.“, wirft Elise ein. Sie ist die Einzige, die bereits einen Sohn hatte, auch wenn sie diesen vor einigen Jahren verloren hat. „Dann sollten wir ihr diese Freiheit geben.“, meldet sich Hunter zu Wort, woraufhin er von einigen entsetze und verwirrte Blicke zugeworfen bekommt. „Ich meine nur, dass wir uns vielleicht so mit ihr einigen können, dass wir sie zu Beginn unsere Patrouille an einer Disco absetzen, wo sie sich mit anderen Stammesvampiren trifft und sie später wieder abholen. So könnte sie raus, ohne uns direkt immer um sich zu haben und wäre dennoch in Sicherheit.“ Kurz schweigen alle darauf, denn das was Hunter sagt, hat durchaus Logik. „Mir gefällt die Idee zwar nicht, aber dennoch wäre es gewiss ein Kompromiss, womit ich leben könnte und wobei ich ein ruhiges Gewissen hätte.“, meint Renata, die als Ziehmutter wohl mit die wichtigste Stimme hat. „Ich stimme Renata voll und ganz zu.“, meint Nikolai und schaut dabei zu Lucan, welcher leise seufzt, wobei er kurz die Augen schließt, nur um sie wenig später zu öffnen. „Einverstanden.“, meint er und schaut zu Hunter. „Wir machen es so, wie du es vorgeschlagen hast.“ Alle nicken leicht und geben somit zu verstehen, dass sie mit der Entscheidung einverstanden sind und sich dem fügen werden. „Renata, gehst du bitte Mira holen, damit wir alles direkt auch mit ihr besprechen können?“, bittet Lucan Miras Ziehmutter. „Natürlich.“, meint Renata und geht sogleich aus dem Techniklabor. „Der Rest von euch, kann sich gerne auch in seine Quartiere zurückziehen.“, meint Lucan und lässt seinen Brüdern und ihren Gefährtinnen somit die Wahl, doch niemand rührt sich. Sie alle wollen bleiben. Plötzlich zuckt Nikolai zusammen und schaut besorgt zur Tür, die wenig später auf geht. Renata kommt herein gerannt. Sie ist völlig außer Atem. Sofort geht Nikolai zu seiner Gefährtin. „...Weg....“, keucht sie, da sie den Weg von Miras Quartiert bis hierher gerannt sein muss. Sie schaut Nikolai mit tränengefüllten Augen an. „Mira ist nicht mehr in ihrem Quartier. Sie ist verschwunden.“, bringt sie brüchig hervor und reicht ihrem Gefährten einen Zettel. „Ich verlasse den Orden. Lebt wohl.“ Fortsetzung folgt … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)