Kampf um Kagome von Snuggle (Zwei beste Freunde im Kampf um ein Mädchen) ================================================================================ Kapitel 14: Über Annäherungsversuche und Spionageaktionen --------------------------------------------------------- Kagome konnte einfach nicht glauben, was sie da sah. Inuyasha zusammen mit Kikyo! Also hatte er wirklich gelogen, als er behauptete, sich in sie verliebt zu haben! Wie konnte das alles noch schlimmer werden? Erst die Flyer, die Verwirrung über das Verhalten des Hanyous und zu guter Letzt erwischte sie ihm auch noch beim Date mit der größten Schlampe an der Schule! Sie hatte geglaubt, dass er sich verändert hatte und doch ist sie wieder enttäuscht worden. Nur schwer konnte sie ihre Tränen zurückhalten, also wandte sie ihren Blick ab und sah zu Koga, der sie besorgt musterte. "Tut mir leid, Koga. Es war echt nett, dass du mich eingeladen hast, aber es ist wohl besser, wenn ich wieder nach Hause gehe." "Hey, Kagome. Du willst dir doch nicht wegen diesem Mistkerl den Nachmittag versauen lassen? Glaub mir, das ist er nicht wert! Aber was hältst du davon, wenn wir zu mir gehen und wir reden über die ganze Sache, mh? Ich merke doch, wie sehr dich das alles beschäftigt." Siegessicher lächelte Koga in sich hinein. Ein solches Angebot konnte noch keine ablehnen. Frauen liebten Männer, die zuhörten und scheinbar Verständnis für ihre Probleme zeigten. "Ach, das ist wirklich nett, aber ich weiß nicht..." Aufmunternd legte der Youkai dem Mädchen eine Hand auf die Schulter. Fast hatte er sie soweit. "Komm schon, gib dir einen Ruck. Ich verstehe, dass du etwas durcheinander bist. Du hast in letzter Zeit so viel durchmachen müssen und es würde dir ganz sicher gut tun, darüber zu reden. " Vielleicht hatte er Recht, dachte sich Kagome. Er war den ganzen Tag schon sehr zuvorkommend. Sollte sie ihm dann nicht ein bisschen Vertrauen schenken? Vielleicht war er ja garnicht so, wie Ayame ihn beschrieben hatte. Vielleicht wollte er ihr ja wirklich nur helfen. "Na gut." Koga lächelte, legte seine Hand an ihre Hüfte und dirigierte sie durch die Straßen bis hin zu seinem Haus. Endlich war dieses schreckliche Date vorbei! Inuyasha könnte sich selbst dafür schlagen, dass er wirklich einmal Gefallen an Kikyo gefunden hatte. Er hatte zwar noch keine endgültigen Beweise für ihre Schuld finden können, hatte jedoch ein paar Anhaltspunkte. Es war Zeit für eine erste Besprechung. Per SMS hatte er Sango und Miroku um ein Treffen bei ihm zu Hause gebeten. Als er vor seinem Haus ankam, warteten die beiden bereits vor der Tür auf den Hanyou. Kurz nickte dieser seinen Freunden zu und öffnete dann wortlos die Haustür, durch die die drei dann eintraten, um direkt in Inuyashas Zimmer zu verschwinden. Weder Izayoi, noch Sesshomaru waren im Moment zu Hause, was bedeutete, dass sie das Haus alleine für sich und somit ihre Ruhe hatten. "Also, Inuyasha, wie war es?", fragte Sango ungeduldig, als sie sich zusammen mit Miroku auf das Bett setzte. Inuyasha saß auf seinem Schreibtischstuhl. "Wie ich schon vermutet habe: Schlimmer als die Hölle!" "Und? Hast du irgendwas herausfinden können?" "Ich weiß es nicht genau. Auf ihrer Digitalkamera könnten möglicherweise ein paar verdächtige Fotos sein. Ich habe mir nicht alles ansehen können, weil der Akku leer gegangen ist, aber ich glaube, Kagome und mich auf einem der Fotos erkannt zu haben." Sango dachte über die Worte des Hanyous nach. "Also können wir schon einmal davon ausgehen, dass wir auf der richtigen Spur sind und in Kikyo die Hauptverdächtige gefunden zu haben." "Noch etwas?", fragte diesmal Miroku. "Eine SMS an eine Koga. Da stand nur 'Danke für den Hinweis' oder so, sonst nichts. Keine Antwort, nichts." "Was das wohl bedeutet?" Weder Miroku, noch Inuyasha konnten sich einen Reim darauf machen. Auch Sango musste lange darüber nachdenken, was es mit dieser SMS wohl auf sich haben könnte. Bisher fiel ihr nur eine Möglichkeit ein: "Es war ja von Anfang an klar, dass Koga weiß, wer an allem Schuld ist, aber was wäre, wenn er überhaupt erst der ausschlaggebende Punkt war? Vielleicht hatte Kikyo noch garnicht gewusst, dass Inuyasha Interesse an Kagome hatte und erst durch Koga davon erfahren hat? Eine andere Erklärung fällt mir im Moment nicht ein..." Inuyasha überlegte kurz, fand Sangos Idee dann aber doch sehr plausibel. Langsam wurde er immer wütender auf Koga. Sollte er wirklich Mitschuld an allem tragen, dann würde ihm das noch sehr leid tun! Die Stille wurde unterbrochen, als Sangos Handy einen Ton von sich gab, der das Eintreffen einer SMS ankündigte. Sofort richteten sich die Blicke der beiden Männer auf das Mädchen, das auf einmal einen kritischen Blick aufsetzte, als sie die Nachricht öffnete und las. Inuyasha wusste nicht wieso, aber er hatte sofort das Gefühl, dass ihn diese SMS genauso betraf. "Was ist los?", fragte er ungeduldig. "Wir haben das nächste Problem: Kagome hat dich vorhin zusammen mit Kikyo gesehen." Den zweiten Teil der Nachricht verschwieg Sango wohl besser, sonst würde der Silberhaarige wohl komplett außer Kontrolle geraten. "So ein Mist, jetzt wird sie mir noch weniger glauben, dass ich es ernst mit ihr meine!" "Dann musst du das nächste mal vorsichtiger vorgehen. Keine Treffen mehr in der Öffentlichkeit!" "Sango, du verlangst von mir, dass ich mich mit Kikyo in einem Raum aufhalte! Alleine!" "Etwas anderes wäre dir sowieso nicht übrig geblieben! Bei dem ersten 'Date' hast du nicht allzu viel herausgefunden, also wäre der nächste Schritt sowieso ihr Zuhause gewesen." Inuyasha seufzte und fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. Er würde drei Kreuze machen, wenn das hier endlich vorbei und seine Unschuld bewiesen war. Dass aber Kagome nun von dem Ganzen Wind bekommen und das Treffen mit Kikyo auch noch falsch interpretiert hatte, würde das alles aber noch komplizierter machen als es sowieso schon war. Das war doch echt zum Verzweifeln! Dann sprang Sango vom Bett auf und hob ihre Tasche vom Boden auf. "Also, Inuyasha, du überlegst dir, wie du Kikyos Zimmer durchsuchen kannst und setzt das so bald wie möglich um. Ihr entschuldigt mich bitte, ich muss noch etwas erledigen." Sie drückte Miroku einen kleinen Kuss auf die Lippen. "Wir sehen uns später." Damit verließ sie das Zimmer und ließ Inuyasha und Miroku zurück. Koga schloss die Eingangstür auf und ließ das schwarzhaarige Mädchen eintreten. Das Haus war nicht sonderlich groß, doch für eine WG reichte es allemal. Es gab einen kleinen Eingangsbereich, der nahtlos in einen offenen Wohnbereich überging. Eine kleine Küchenzeile, daneben ein hölzerner Esszimmertisch mit sechs Stühlen und um die Ecke ein großes, rotes Ecksofa mit einem kleinen Tisch, einem passenden Teppich und einem großen Plasmafernseher. An den weißen Wänden hingen ein paar Bilder und Fotos. Hinter der einzigen Tür im Erdgeschoss vermutete Kagome ein Badezimmer. Es gab nicht sonderlich viel Dekoration, aber dafür, dass hier neben Ayame noch drei Jungs lebten, war die Wohnung doch geschmackvoll eingerichtet. "Willkommen in meinem trauten Heim. Darf ich dir etwas zu Trinken anbieten?" "Ein Glas Wasser wäre nett." Das Mädchen lächelte. Koga war wirklich zuvorkommend und sehr bemüht. Vielleicht hatte sie sich anfangs in ihm getäuscht und er war garnicht so, wie Ayame behauptete. Und doch sollte sie erst einmal vorsichtig sein. Dann reichte ihr der Youkai bereits das Glas und sie folgte ihm in das erste Obergeschoss, wo sich die Zimmer der vier Bewohner und ein weiteres Badezimmer befanden. Das hinterste Zimmer schien das des Wolfsyoukais zu sein. Wie der Rest des Hauses, war auch dieses Zimmer sehr schlicht eingerichtet. Weiße Wände, eine davon in einem hellen Braunton gestrichen. Ein großes Bett, einen Schreibtisch mit Laptop, daneben ein kleines Bücherregal, zwei braune Sitzsäcke vor einem Fernseher samt Spielekonsole. Ein paar Fotos, auf denen vermutlich Kogas Familie zu sehen war, rundeten das Gesamtbild ab. Der 17-jährige schloss die Tür, setzte sich auf das Bett und klopfte mit der Hand auf den Platz neben sich, um dem Mädchen zu symbolisieren, dass sie sich doch zu ihm setzen solle. Etwas schüchtern kam Kagome dieser stummen Aufforderung nach. Auch wenn der Youkai sehr nett zu ihr war, war es ihr fast etwas unangenehm, so nah neben ihm zu sitzen, war er doch noch ein Stück herangerückt. "Ich würde gerne mit dir über etwas sprechen.", begann der Junge zu sprechen. "Worum geht es denn?" Sie war neugierig und runzelte dennoch ein bisschen die Stirn. Koga schien auf einmal so nachdenklich. "Kagome...ich weiß, dass du denkst, dass ich nur ein Weiberheld bin, der es nicht ernst mit den Mädchen meint. Und vielleicht war das auch einmal so, aber du musst wissen, dass du ein ganz besonderes Mädchen für mich bist und ich dich niemals so verletzen würde, wie es Inuyasha getan hat. Das weißt du doch, oder?" Auf Kagomes Wangen bildete sich ein rötlicher Schimmer und sie wurde wirklich nervös in Anbetracht der Tatsache, dass Koga nicht nur einen Arm um sie gelegt hatte, sondern mit einem Finger leicht über ihren nackten Arm strich. Das ging ihr jetzt eindeutig zu schnell! "I-Ich...ich denke schon", stotterte sie. Sie fühlte sich wirklich unbehaglich, wollte Koga aber auch nicht vor den Kopf stoßen. "Hör zu, ich weiß nicht, was noch zwischen uns steht. Ich hoffe nur, dass es nicht wegen Inuyasha ist. Er hat dich verletzt und er ist es nicht wert, deine Zuneigung zu bekommen. Ich habe dich wirklich sehr gerne, vielleicht sogar mehr als das und ich hoffe, dass du das irgendwann erwidern kannst." "Koga, ich..." "Nein, sag jetzt bitte nichts. Wir hatten nie die Chance, uns näher zu kommen, aber ich würde mir wünschen, dass wir das so bald wie möglich ändern können." Kagome konnte gar nicht so schnell reagieren, da kam er mit seinem Gesicht ihrem näher wollte schon seine Lippen auf ihre legen. Die 16-jährige befand sich in einer Art Schockstarre und wusste nicht, was sie jetzt tun sollte. Wollte er sie jetzt wirklich küssen? Gerade noch rechtzeitig drehte sie ihren Kopf leicht zur Seite, sodass er nur ihren Mundwinkel erwischte. Unsicher sah sie ihn an, doch auf seinen Lippen bildete sich nur ein kleines Lächeln. "Tut mir leid, ich wollte dich nicht unter Druck setzen." "Schon...schon gut, aber ich...sollte jetzt nach Hause gehen." Damit stand sie auf, sah ihm noch einmal in die Augen und stürmte dann aus dem Zimmer. Sie wollte einfach nur noch weg und darüber nachdenken, was da fast passiert wäre! Auf der Treppe stieß sie noch auf Ayame, der sie nur ein kurzes Nicken schenkte, bevor sie letztendlich das Haus verließ. Sango betrachtete kurz seufzend die vielen Treppen des Higurashi-Schreins und machte sich dann an den Aufstieg. Sie musste unbedingt mit Kagome sprechen. Sie stellte immer wieder fest, dass sich Inuyasha und Kagome ähnlicher waren, als sie glaubten. Denn beide schafften es pausenlos, sich immer tiefer in Probleme zu reiten. In Kagomes SMS stand zwar nicht allzu viel, aber dennoch hatte Sango bei alldem kein gutes Gefühl. Was hatte sich Kagome nur dabei gedacht? Auf dem Hof begegnete das Mädchen auch schon Kagomes Mutter, die gerade dabei war, Wäsche aufzuhängen. "Hallo, Sango, wie schön dich zu sehen! Kagome ist gerade eben nach Hause gekommen. Du kannst ruhig reingehen, die Tür ist offen." "Okay, vielen Dank!", lächelte Sango und steuerte auf das Haus zu. Da sie ihre Freundin im Erdgeschoss nirgendwo entdecken konnte, stieg sie die Treppe nach oben. Als sie vor der Zimmertür der Schwarzhaarigen stand, klopfte sie kurz an. "Herein", hörte sie von innen. Sango öffnete die Uhr und trat ein. Keine von beiden sagte ein Wort. Es war keine Erklärung nötig, denn beide wussten, warum Sango gekommen war und Kagome musste zugeben, dass sie über den Besuch sehr froh war. Also erhob sie sich von ihrem Schreibtischstuhl und die beiden Mädchen setzten sich auf das Bett. "Du hattest also ein Date mit Koga?" Erwartungsvoll blickte die Brünette ihre Freundin an. "Naja...ich würde das jetzt nicht als Date bezeichnen, das war mehr...mh...ach, keine Ahnung. Er hat mich zu Hause abgeholt und wir wollten in den Park ein Eis essen gehen." "Und was ist dann passiert?" "Ich...ich habe Inuyasha und Kikyo...", Kagome kämpfte ein wenig mit den Tränen. Das war heute alles zu viel und ihre Beobachtung nahm sie mehr mit, als sie eigentlich zugeben wollte. "...zusammen erwischt. Sie hatten ein Date und ich dachte echt, dass Inuyasha es ernst gemeint hatte, als er sagte, er wolle mir beweisen, dass er unschuldig sei. Und ich bin wieder darauf hereingefallen. Naja, und dann sind wir zu Koga." "Ist zwischen euch etwas gelaufen?" Sango sprach ruhig, auch wenn sie spürte, wie ihr Herz klopfte. Sie wollte nur das beste für Kagome und das war ganz sicher nicht Koga. Sie konnte nur hoffen, dass sie das wusste und sich nicht auf diesen Youkai eingelassen hatte. "Nicht wirklich, er war wirklich nett, aber dann hat er versucht...mich zu küssen." Gespannt blickte sie Sango an, die nun etwas geschockter aussah. "Kagome, sag mir bitte nicht, dass..." "Es ist nichts passiert!", lenkte Kagome noch rechtzeitig ein. "Mir ging das alles zu schnell. Aber...er war heute wirklich nett. Vielleicht ist er garnicht so, wie du denkst." Sie wurde gegen Ende immer leiser und auf ihren Wangen bildete sich ein leichter roter Schimmer. Sango packte sie an den Schultern, als wolle sie sie wachrütteln. "Kagome, bitte! Bist du denn nicht schon verletzt genug?! Ich bitte dich, dass du Inuyasha trotz allem nicht schon abschreibst, aber wenn du dich doch in jemand anderen verlieben solltest, dann bitte nicht in Koga! Er tut dir nicht gut und wenn ihm wirklich etwas an dir liegen würde, dann wäre er nicht sofort über dich hergefallen. Was hast du dir nur dabei gedacht?" "Ich denke nicht, dass ich in ihn...naja, verliebt bin, aber Inuyasha kann mir gestohlen bleiben! Denn wenn ihm wirklich etwas an mir liegen würde, dann würde er nicht wieder mit Kikyo ausgehen. Ich war wirklich bereit, ihm eine Chance zu geben, seine Unschuld zu beweisen, aber nicht so. Ich bin nicht so naiv, mich wieder auf ihn einzulassen. Und wenn ich ehrlich bin, dachte ich, ich könnte Inuyasha eins auswischen..." Die 16-jährige war immer lauter geworden. Sie versuchte selbstbewusst und stark zu klingen, auch wenn sie selbst wusste, dass das nicht alles so einfach war, wie sie es sagte. Sie war sauer wegen der Fotos, doch mit ihren Gefühlen für ihn hatte Kagome Inuyasha erst die Chance gegeben, sie so zu verletzen. Und wie sehr sie es sich auch wünschte, sie konnte diese Gefühle nicht einfach wegschieben. Sie konnte nur hoffen, dass sie irgendwann verschwinden würden, sodass endlich dieser drückende Schmerz von ihr abfallen würde. "Kagome, es ist viel passiert, aber nimm dir meine Worte zu Herzen." Die 16-jährige tat Sango so unheimlich leid. Es musste nicht leicht sein, mit diesem Gefühlschaos umzugehen und auch noch das zu verkraften, was alles passiert war... Dennoch nahm sie Sangos Worte an und ein paar Sekunde später lagen sich die beiden Mädchen schon in den Armen. Koga saß noch immer verdutzt auf seinem Bett. Er hatte noch garnicht richtig kapiert, was hier gerade passiert war. Noch nie hatte sich ihm ein Mädchen verweigert oder war sogar vor ihm weggelaufen. Warum dann Kagome? Dieses Mädchen war wirklich anders als die anderen... Er hatte genau das gesagt, was ein Mädchen gerne hören möchte und hatte sich wirklich rührend um sie gekümmert. Bei allen anderen hatte das immer gezogen. "War das gerade Kagome, die an mir vorbei gerannt ist?" Ohne Vorankündigung stand auf einmal Ayame in der Tür, die Arme vor der Brust verschränkt und sah Koga verärgert an. "Ja, das war Kagome." "Mensch, Koga! Sie war total aufgelöst! Was hast du mit ihr gemacht?" Dass Koga so ruhig sprach, machte die Wolfsyoukai nur noch wütender. Dabei merkte sie garnicht, dass ihr Mitbewohner noch selbst sehr verwirrt war. "Es ist nichts gelaufen, kannst du mich jetzt also bitte in Ruhe lassen?" Etwas gereizt sprang der 17-jährige auf, dirigierte Ayame bestimmt, um dann die Tür hinter ihr mit einem lauten Knall zuzuschlagen. Wütend trat die Rothaarige noch einmal gegen das Holz. "Lass dir eins gesagt sein: Wenn du Kagome wehtust, dann wirst du mich kennenlernen!" Damit verschwand sie in ihrem eigenen Zimmer. Am nächsten Tag stand Inuyasha mit den Händen in den Hosentaschen vor Kikyos Haus und zögerte auf die Klingel zu drücken. Er hatte kein Bedürfnis danach, die Schwarzhaarige zu sehen, doch er rief sich immer wieder ins Gedächtnis, warum er all das tat. Für wen er es tat... Kaum hatte er auf die Klingel gedrückt, wurde auch schon die Tür geöffnet und Kikyo lehnte sich lässig an den Rahmen. "Inuyasha, mit dir habe ich ja garnicht gerechnet." Der Hanyou wusste sofort, dass sie log. Wahrscheinlich hatte sie ihn schon bemerkt, als er die Straße entlang gekommen war. "Ich fand es gestern ganz nett, deswegen dachte ich, ich komme einfach mal vorbei und gucke, ob du zu Hause bist." Er gab sich alle Mühe, cool zu wirken und lächelte sie charmant an. Vieles legte man einfach nie ab, aber am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrt gemacht und wäre wieder abgehauen. "Das ist aber nett, dann können wir uns ja einen schönen Mittag machen." Der Unterton in ihrer Stimme wies deutlich darauf hin, was sie wirklich beabsichtigte. Sie schnappte sich die Hand des Hanyous und führte ihn mit schwingenden Hüften durch das Haus, die Treppe hoch bis in ihr Zimmer. Inuyasha musste schwer schlucken, als er von dem Mädchen mitgezogen wurde. Wann ist sie so furchteinflößend geworden? Früher hätte er ja nichts dagegen gehabt, wenn sie sich so bereitwillig an ihn ranmachen würde, aber das war vor Kagome! Im Zimmer angenommen, setzte sich Kikyo gleich auf das große Kingsize-Bett mit Bettbezug in Leopardenoptik und forderte den Hanyou auf, es ihr gleich zu tun. Nur zögerlich kam Inuyasha dem nach. Ihm blieb nur noch die Hoffnung, dass die 16-jährige nicht sofort über ihn herfiel. Doch diese verflüchtigte sich auch schon ein Stück, als Kikyo mit ihren künstlichen Fingernägeln über seine Wange strich. "Weißt du noch, wie viel Spaß wir hier immer zusammen hatten?" "Ja...klar weiß ich das noch. Aber wollten wir es nicht etwas langsamer angehen lassen?" Möglichst unauffällig versuchte er, ihren Berührungen auszuweichen, was sich aufgrund ihrer Hartnäckigkeit schwieriger gestaltete, als vorerst angenommen. Als sie sich jedoch vom Bett erhob und sich ein paar Schritte von ihm entfernte, war er erleichtert, etwas Abstand von ihr zu bekommen. Er hatte aber nicht gedacht, dass damit alles noch schlimmer werden würde. Langsam, um möglichst verführerisch zu wirken, umfasste sie den Saum ihres enganliegenden pinken Kleides, um es sich letztendlich komplett auszuziehen. "Aber warum sollten wir es langsam angehen lassen, wenn wir uns doch schon viel näher waren?" Völlig geschockt riss der Silberhaarige die Augen, als Kikyo nur noch in roter Spitzenunterwäsche vor ihm stand. Sie hatte wirklich eine gute Figur, keine Frage, aber dieses Vorhaben lief völlig aus dem Ruder! Er musste dringend das Ruder rumreißen, sonst würde sie ihn womöglich noch auffressen... "Kikyo, wa-was soll das werden?", fragte er sichtlich nervös. Natürlich wusste er, was sie vorhatte. "Ist das denn nicht offensichtlich?", beantwortete sie seine Frage dennoch mit einem koketten Grinsen und kam ihm immer näher und zwang ihn letztendlich, sich auf dem Bett zurückfallen zu lassen. "Warte doch mal einen Moment..." So ein Mist! Die Lage wurde immer brenzliger, er musste schnellstens irgendetwas unternehmen. Aber was? "Komm schon, Inuyasha, wir wissen doch beide, dass du das hier genauso willst, wie ich." "Aber ich..." Sie setzte sich bereits auf ihn, fuhr mit ihren Fingernägeln an seinen Seiten auf und ab und näherte sich mit ihrem Mund bereits dem seinen als sein Magen ein lautes Knurren von sich gab. Kikyo kicherte daraufhin. "Achso, du hast Hunger. Warum hast du das nicht gleich gesagt? Warte hier und ich koche dir etwas. Dann kannst du vorher noch etwas Kraft tanken, aber danach entkommst du mir nicht mehr." Das Mädchen warf sich einen dünnen Morgenmantel über den fast unbedeckten Körper, zwinkerte dem Hanyou anzüglich zu, dann verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Die Treppe gab bei jedem ihrer Schritte ein lautes Knarzen von sich, was ihm zeigte, dass sie auch tatsächlich nach unten in die Küche ging. Erleichtert ließ Inuyasha seinen Kopf nach hinten fallen. Zum Glück hatte er heute noch nichts gegessen, sonst wollte er sich garnicht ausmalen, was passiert wäre. Er musste sich erst wieder besinnen, warum er hier war, dann stand er aber noch immer etwas geschockt auf und sah sich in dem Zimmer um. Wo sollte er wohl anfangen? Also entschloss er sich, sich erst einmal die Schränke unter die Lupe zu nehmen. Als er den ersten öffnete, war er sich jedoch ziemlich sicher, dass er hier nur Klamotten und Schuhe finden würde. Auch die Kommode war nicht hilfreicher. Auch als er ganz unten suchte, konnte er nichts finden, was ihm in irgendeiner Weise hätte helfen können. Keine Fotos, keine Kamera oder Sonstiges. Diesselbe Erkenntnis traf ihn leider auch bei dem kleinen Nachtisch und selbst unter dem Bett endete die Suche ergebnislos. Nur Kleider, Schuhe, Nagellack, Teeniezeitschriften und was ein Mädchen in dem Alter sonst noch so hatte. Beim Entdecken von pinken Plüschhandschellen kniff er die Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Sie war wirklich unheimlich! Langsam aber sicher lief ihm wirklich die Zeit davon. Er wusste nicht, wie lange sich Kikyo noch unten aufhalten würde und ihr noch einmal einen Besuch abstatten wollte er auf keinen Fall. Seine letzte Hoffnung war also der Schreibtisch. Ungeduldig wühlte er in den Schubladen an der rechten Seite. Nach den ersten drei wollte er schon wieder aufgeben, als er aber die letzte der vier öffnete, hellte sich sein Gesicht schlagartig auf: Die kleine silberne Kamera, die er bereits gestern in Kikyos Handtasche gefunden hatte! Im Gegensatz zum Tag davor, war sie sogar geladen. Nur etwas Wichtiges war anders: Es waren keine Fotos auf der Speicherkarte! Das Herz des Hanyous setzte einen Moment aus. Es gab also jetzt nur noch einen Ort, an dem er fündig werden konnte. Wenn dieser letzte Versuch aber auch scheitern würde, wusste er nicht, wie er seine Unschuld noch beweisen könnte. Es ging also jetzt um Alles oder Nichts! Er klappte den Laptop auf, der zwar eingeschaltet, aber durch ein Passwort gesichert war. Blieb nur zu hoffen, dass er es genauso einfach haben würde, wie mit ihrem Handy. Zuerst versuchte er es mit seinem Namen. Fehlanzeige. Dann setzte er noch zusätzlich sein Geburtsdatum dahinter. Und tatsächlich - es funktionierte! So viel zum Thema Datenschutz. Sie machte es ihm aber auch zu leicht. Der Desktop war wirklich sehr übersichtlich und geordnet. Er öffnete ein paar Ordner bevor er auf einen mit dem Titel "Fotos" stieß, in dem sich noch einige Ordner mehr befanden. Seit geschlagenen fünf Minuten scrollte er schon nach unten und ließ sein Blick über die verschiedenen Fotoalben huschen. Wie konnte ein Mensch nur so viele Fotos auf seinem PC haben? Er musste sich echt beeilen, sonst würde Kikyo ihn noch beim Rumschnüffeln erwischen und dann würde er echt Probleme haben, die ganze Aktion zu erklären... Er war schon fast am Ende angelangt, als er einen Ordner entdeckte, der betitelt war als "Masahiro Party". Inuyasha musste die Bilder nicht lange betrachten, um zu erkennen, dass er einen Volltreffer gelandet hatte! Es waren fast nur Kagome und er zu erkennen. Auf der Tanzfläche, an der Bar und schließlich auch als sie sich küssten. Das waren ganz eindeutig die Fotos von den Flyern! Er erschrak, als er von unten Schritte hörte. "Mist!" Schnell zog er einen kleinen USB-Stick aus der Hosentasche seiner Jeans. Innerlich dankte er Sango, dass sie ihn daran erinnert hatte, sonst wäre er jetzt wirklich hilflos gewesen. So schnell es nur irgend ging, zog er den Ordner mit den Fotos von der Party auf den Stick, den er dann umgehend entfernte. Schnell schloss er noch den Ordner und klappte den Laptop dann zu. Keine Sekunde zu früh, konnte er doch schon Kikyo auf der Treppe hören. Jetzt musste er sie nur noch loswerden und so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Als sich die Tür also öffnete und Kikyo mit dem Essen herein kam, zog Inuyasha reflexartig sein Handy aus der Hosentasche, hielt es sich an sein Ohr, lief im Raum auf und ab und tat so als würde er telefonieren. "[...]Ja Mom...kann das nicht warten? Ich habe gerade eigentlich Besseres zu tun...ja okay, wenn das so ist...bis gleich!" Mit einem gespielt betrübtem Blick sah er die Schwarzhaarige an. "Tut mir leid, Kikyo, aber ich muss leider schon gehen. Meine Mutter braucht dringend meine Hilfe beim...Renovieren." "A-aber ich habe dir doch extra etwas zu Essen gekocht und wir hatten doch auch noch etwas vor, wenn du verstehst, was ich meine..." "Ja, ich weiß und ich finde es auch unheimlich schade, aber es geht leider nicht anders. Lass es dir schmecken, wir sehen uns!" Damit eilte er schon an ihr vorbei und rannte so schnell wie möglich die Treppe nach unten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)