Spiegelverkehrt von Ur (Liebes Tagebuch, ...) ================================================================================ Kapitel 13: Schattensprünge --------------------------- Und hier melde ich mich schon mit dem letzten Kapitel :) Und weil ich jetzt ins Bett gehe, gibt es wohl keine Info- ENS mehr. Ich bedanke mich noch mal bei allen, die das hier gelesen, kommentiert und favorisiert haben. Wer wissen möchte, wann es etwas Neues von mir gibt, der kann einfach meinen Weblog abonnieren, in den ich immer eine Kurzbeschreibung meiner neuen Sachen setze. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass ihr nicht überzuckert werdet ;) Liebe Grüße, ________________________ Er hob den Kopf und klappte das Tagebuch zu. Sein Herz hämmerte wie verrückt. Er musste es jetzt sagen. Seine Augen huschten zu Felix hinüber, der das Tagebuch ebenfalls beinahe durchgelesen hatte. Dann, endlich, nach einer kleinen Ewigkeit, schloss Felix ebenfalls das Tagebuch und sah ihn an. »Jetzt muss ich dich erstmal umarmen«, nuschelte Felix leise, kam zu ihm herüber gerutscht und schmiegte sich an ihn. Leon hatte sich noch nie so sehr nach einer Umarmung gesehnt. Aber während sie sich umarmten, fiel ihm auf, dass Umarmungen eigentlich eine schöne Sache waren. Zumindest, wenn sie von der richtigen Person kamen. Und Felix konnte irgendwie ganz besonders gut umarmen. Leons Gesicht glühte wohlmöglich wieder und er drückte Felix ein wenig näher an sich. Er roch so gut… sein Herz hämmerte immer noch wie verrückt und er konnte einfach nichts sagen. Es hatte so lange gedauert. So lange, bis er es sich eingestanden hatte, bis er endlich darauf gekommen war, dass Felix ihn vielleicht auch mochte und dass er sich anstrengen musste, um ihn zu bekommen. Und nach all der Zeit lagen sie nun hier. Nach fast zweieinhalb Jahren, in denen sie sich kannten, waren sie hier angekommen, in einer schweigenden Umarmung mitten in Leons Bett. Felix’ Fingerspitzen strichen ganz vorsichtig über seinen Rücken, als wäre der Größere sich nicht ganz sicher, ob er das tun sollte. Aber Leon sog jede Berührung auf wie ein trockener Schwamm das Wasser. Er schluckte schwer und wagte es schließlich den Kopf zu heben und Felix anzusehen. Die katzengleichen Augen funkelten immer noch auf diese übermütige und gleichzeitig zärtliche Art und Weise. »Hat ja ganz schön lange gedauert mit uns beiden«, murmelte er, ohne Leon loszulassen. Er tastete nach Leons Hand und legte sie sich behutsam auf die Brust. Leon spürte, dass Felix’ Herz genauso heftig hämmerte, wie sein eigenes. Das Kribbeln in ihm wurde stärker. Er löste sich widerstrebend von Felix. »Ich kann…das nicht«, sagte er kläglich und Felix seufzte leise, räusperte sich, dann drückte er ihn erneut an sich. »Wir machen das anders. Sei froh, dass ich so geduldig bin«, meinte er amüsiert. »Was hast du…«, begann Leon, doch da hatte Felix ihn schon geküsst. Leons Augen kippten sofort zu und sein Denken schaltete sich ab. Felix’ Lippen schienen noch besser zu schmecken, als bei ihrem ersten Kuss und die Heftigkeit, mit der sie sich küssten, ließ ein hingerissenes Schwindelgefühl in ihm aufsteigen. Er drückte Felix an sich, erwiderte den Kuss genau so gierig, wie Felix ihn ihm aufdrückte und er hatte beinahe schon wieder vergessen, warum Felix ihn eigentlich küsste. Sein ganzer Körper sehnte sich nach mehr Berührungen von Felix. Er hatte noch nie in seinem Leben ein Mädchen derart begehrt wie den Mann vor sich, der so gut küsste, dass es Leons Meinung nach verboten gehörte. Sie rollten sich herum, ohne den Kuss zu lösen, Felix lag nun über ihn und schmiegte sich hinreißend eng an ihn. Die Hitze brachte ihn beinahe um, sein Herz hämmerte wie verrückt und er spürte deutlich, dass sein Körper sehr stark auf die Nähe des Anderen reagierte. »Noel«, nuschelte Felix gegen seine Lippen und Leons ganzer Körper kribbelte unter ihm, »Hm«, nuschelte er nur und suchte erneut nach Felix’ Lippen. Er hatte ganz vergessen, dass es da noch diese fünf kleinen magischen Worte gab… »Ich bin schrecklich verliebt in dich«, sagte Felix plötzlich. Leons Welt kippte aus den Angeln, als er durch die dämmrige Dunkelheit hinauf in Felix’ Augen blickte. Der Gitarrist starrte ihn so durchdringend an, dass Leon sicher war, er würde ihm direkt ins Hirn blicken. Felix lag immer noch halb auf ihm, zwischen Leons Beinen, hatte sich mit den Armen links und rechts von ihm auf dem Bett abgestützt und seine Haare fielen ihm wirr ins hübsche Gesicht. Er hatte es jetzt ein paar mal gelesen, aber es war etwas anderes, es direkt aus Felix’ Mund zu hören, während der andere ihn direkt anblickte. »Ich bin auch… in dich…«, nuschelte er leise und brach dann ab. So war es einfach. Wenn er nur ‚Ich auch in dich’ sagen musste. Aber er würde es schon noch hinbekommen. Felix atmete zittrig ein und sank dann einfach ganz auf ihn hinunter, vergrub sein Gesicht an Leons Halsbeuge und Leon blinzelte ein wenig verwirrt. »Was ist los?«, fragte er besorgt. Felix schüttelte nur den Kopf, sagte aber nichts. Leon war unsicher, überlegte, ob er bei den paar Wörtern vielleicht doch etwas falsch gemacht hatte, doch da hob Felix den Kopf schon wieder und sah ihn an. »Noel…warum haben wir dafür so lange gebraucht?«, fragte er leise. Leon sah hoch in Felix’ Gesicht und dachte nach. »Hm… weil ich ein Idiot bin?«, gab er fragend zurück. Felix lachte leise. »Das kann der Grund sein…ja…und…sind wir jetzt ein bescheuertes, kitschiges Liebespaar?«, fragte er. Leon musste grinsen. »Naja, vielleicht nicht ganz so kitschig…aber ansonsten…« Felix grinste zurück. Leon streckte behutsam die Hand aus, um das erste Mal sachte durch Felix’ Haare zu streicheln. Felix schloss die Augen und lächelte kaum merklich. »Wer hat gesagt, dass du meine Frisur ruinieren darfst?«, erkundigte er sich leise. »Ich darf das…«, sagte Leon grinsend. Felix lachte, öffnete die Augen wieder und hob eine Hand, um Leon ebenfalls durch die Haare zu wuscheln. »Aber nur ausnahmsweise…«, sagte er mit zuckenden Mundwinkeln, setzte sich dann wieder auf und stupste Leons Nase mit seiner eigenen an. Und dann küsste er ihn erneut. Dieses Mal war der Kuss zurückhaltender. Leons Körper seufzte auf und das nur, weil Felix ihn so zärtlich küsste, dass er es kaum ertragen konnte. Eigentlich war er nicht der Typ für so etwas. Aber er stellte fest, dass Felix’ Küsse, egal ob hungrig oder zärtlich, immer schön waren. Und dieser zärtliche Kuss hatte einen ganz besonderen Reiz. Er machte alles noch kribbeliger. Leon war sich nicht sicher, ob er sonderlich gut darin war, so vorsichtig zu küssen, da er es eigentlich nie mit irgendwelchen Mädchen getan hatte. Da war es ja immer nur… knutschen zum Sex gewesen. Seine Finger strichen über Felix’ Rücken, er zögerte kurz, dann zog er das Shirt nach oben und huschte mit den Fingern darunter. Felix’ Haut war für einen Mann unerhört weich. Seine Finger erkundeten fahrig den Rücken des Größeren und er spürte, wie Felix in den Kuss lächelte. Felix’ Finger kraulten ihn unterdessen im Nacken, während seine andere Hand an Leons Wange lag. Dass sie mittlerweile voreinander auf dem Bett knieten, störte Leon nicht weiter. Er hatte kaum bemerkt, wie sie sich aufgerichtet hatten. Er wollte Felix am liebsten immer so nah sein. »Welches Datum haben wir heute?«, fragte Felix murmelnd gegen seine Lippen. »Keine Ahnung…ist das wichtig…?«, nuschelte Leon, während seine Finger Felix’ Schultern entlang strichen. »Schon…dann wissen wir, wann wir nächstes Jahr unser Einjähriges feiern müssen«, gab Felix grinsend zurück. Leon blinzelte. »Meinst du, du hältst es so lange mit mir aus?«, fragte er und löste sich ein wenig von Felix, um ihn anzusehen. Felix lachte und wuschelte ihm durch die Haare. »Ach Noel… ich hab’s zweieinhalb Jahre mit dir ausgehalten und darauf gewartet, dass ich dich endlich kriege. Glaubst du, jetzt wo ich dich endlich habe, lass ich dich nach ein paar Monaten wieder gehen?«, erkundigte er sich amüsiert. Leons Herz machte einen erneuten Hüpfer. Er sah Felix einen Moment lang an, während sein ganzer Körper und sein Kopf und überhaupt alles an ihm nur noch Felix im Sinn hatte. »Es wäre mir auch nicht recht, wenn du mich allzu bald wieder gehen lässt«, nuschelte er und senkte den Blick. Herrgott, was er da schon wieder für einen sentimentalen Scheiß redete. Felix schwieg einen Moment lang. Dann legte er zwei Finger unter Leons Kinn und zwang Leon dazu, ihn anzusehen. »So was aus deinem Mund, huh?«, flüsterte Felix heiser. »Hm…kann passieren…«, murrte er krächzend. »So so… und woran mag das liegen?« Felix war ihm schon wieder so nah. Leon lächelte unsicher und strich Felix’ Rücken wieder hinunter, bis seine Hände auf der Hüfte des Anderen liegen blieben. »Naja… ich bin halt verliebt in dich…«, murmelte er kaum hörbar. Felix seufzte glücklich gegen Leons Lippen. »Das musst du mir noch hundert Mal sagen, um die letzten zwei Jahre wieder gut zu machen, Noel«, sagte er leicht heiser. Leon schnaubte. »Nenn mich nicht so!« Es war mehr eine Floskel, als ein ernst gemeinter Tadel. Immerhin hatte Felix seinen Namen auf den Kopf gestellt, ihn gespiegelt. Genauso wie er Leons ganzes Leben auf den Kopf gestellt hatte. Und die Spiegelung von dem, was vorher gewesen war, war sehr viel besser als alles, was er bis jetzt gekannt hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)