Im Schatten der 13 von abgemeldet (Es gibt immer ein Wiedersehen...) ================================================================================ Kapitel 3: Die Stadt der Herzlosen ---------------------------------- „Boah!“ Sora pfiff anerkennend. Die Stadt war riesig und obwohl es hier Dauernacht war, konnte man alles erkennen. Das musste Sora schon sagen, der Anblick der tausend Neonleuchten war atemberaubend! Sie liefen gerade eine Gasse entlang und bei jedem Haus, das er passierte, fragte er sich, wer da drinnen wohl wohnte. Riku lief gedankenversunken neben seinem besten Freund. Wenn er ehrlich war, mochte er diesen Ort nicht wirklich. Er schwamm nur so in Dunkelheit und in jeder Verzweigung, die er sah, wuselten Herzlose wie Ameisen herum, stritten sich um Undefinierbares. Er weigerte sich daran zu denken, dass das Herzen waren, was aber die einzige Erklärungsmöglichkeit war. Wenigstens war der Weg leicht zu finden. Einfach nur in Richtung Schloss laufen. Tatsächlich war es kein Zufall, dass er sofort die Welt, die niemals war, vorgeschlagen hatte. Der Niemand hatte es ihm eingeflüstert. Beziehungsweise die Niemand. Aber das hatte er verschwiegen. Warum eigentlich? Er bemerkte Bewegungen aus den Augenwinkeln. „Vorsicht! Herzlose!“, rief er. Aus Reflex beschwor er das Schlüsselschwert. Sora hatte es schon in der Hand. Ein Herzloser, der nur aus einem Maul zu bestehen schien, riss das Maul auf und schrie ohrenbetäubend. Sofort erledigte Sora das schreiende Problem. Aber der Herzlose hatte das Signal bereits gegeben. Unzählige Schattenlurche, Schattenschalks und wie sie alle hießen, erschienen aus Seitengängen, aus Gebäuden, sogar von oben stützten sie in Scharen. Riku verzog das Gesicht. „Das könnte schwierig werden, oder?“, fragte Sora und ging in Kampfstellung. Könnte?, fragte sich Riku. War sein Freund bekloppt?! Diese Anzahl würde sie auseinandernehmen! Zerquetschen. Sie mussten an einen Ort, an dem sie mehr Platz oder nur begrenzt Feinde hatten. Sein Schwert glitt durch einen Herzlosen und er verschwand. „Kommst du zurecht?“ keuchte er, während er sich mit vier Schattenschalks beschäftigte. „Hab alle Hände voll zu tun!“, antwortete Sora, der verbissen versuchte, die Schattenlurche abzuhalten, auf ihn zu klettern. Sora bemerkte, wie er sich von Riku trennte. „Wir müssen zusammenbleiben!“, rief er Riku zu, der sich mit ein paar Giga Schattenlurchen beschäftigte. Riku vollzog einen Salto rückwärts und ließ die Herzlosen für einen Moment zurückweichen. „So kommen wir nicht weiter. Wenn wir uns nur verteidigen, werden wir irgendwann tot sein!“, keuchte Sora. „Und wie sollen wir durchbrechen?“ zischte Riku. Die Herzlosen zogen den Kreis wieder enger. 'Barum! Barum!', machte es. „Was ist das?“ fragte Sora. Die Herzlosen zogen sich zurück, langsam, aber sicher. 'Barum! Barum!' Schon wieder. Riku dachte nach... was brachte so ein Geräusch hervor? Es hörte sich nach Schritten an. 'Barum! Barum!' Jetzt wurde etwas sichtbar. Weiß war das Ding und er glaubte das Niemands Symbol zu erkennen. Aber warum bewegte es sich? 'Barum! Barum!' Da saß jemand auf der Schulter des Wesens. Weiße Kutte, schwarze Blitze. „Du!“, knurrte Sora zornig. „Ja, ich“, lachte XIII, „Ihr seid früh dran, Kairi hat sich noch gar nicht eingewöhnt.“ Sie spielte mit einem Pfeilgewehr, das dem von Xigbar verdammt ähnlich war, nur eben in Nachtschwarz. Sora wollte angreifen, aber ein Geschoss bohrte sich vor ihm in den Boden. „Ich war noch nicht fertig“ grinste XIII, „Nun. Ich würde es vorziehen, euch ohne Gewalt mitzunehmen, aber“, sie machte eine Pause, „Ihr seid wohl noch nicht in Stimmung.“ „Wer bist du eigentlich?“ rief Riku zu XIII hinauf. Sie grinste und sagte dann: „Niemand.“ Darauf setzte sich das große Wesen in Bewegung und hieb auf die Zwerge unter ihm ein. Riku schnappte Sora beim Schlafittchen und zog ihn mit sich. Sie traten auf einen Platz, der beiden bekannt vorkam. Der Wolkenkratzer der Erinnerung!, schoss es Riku durch den Kopf. Hier hatte er seinen Kampf mit Roxas ausgetragen. Er erinnerte sich daran, dass der Niemand die Wand nach oben gelaufen war. Da oben war er sicher. Also? Worauf wartete er? „Los, komm mit!“ rief er Sora zu und rannte auf den Turm zu. 'Barum! Barum! Barum! Barum!' Die Schritte hatten sich beschleunigt. Er trat an der Wand auf und, als ob das Gebäude eine eigene Gravitation hätte, konnte nach oben laufen. Sora tat es ihm gleich. 'Barum! Barum! Barum! Barum!', hörte Sora die Schritte des Riesen hinter sich, als er das Gebäude bestieg. Endlich erreichten sie die Spitzte des Wolkenkratzers. Sora keuchte und schaute nach unten auf den Platz. Der Riese stand nicht vor dem Turm. Nein, er war schon fast oben. Er schlängelte sich wie ein Dämmerling in Übergröße einfach nach oben. „Und jetzt?“, fragte XIII, „Seid ihr nun soweit, mitzukommen?“ „Nein!“ rief Sora und griff an. Aber der Riese nahm den Arm hoch und schützte so seine Herrin. „Wie du wünschst“, seufzte das Niemands-Mädchen. Sie schnippte mit den behandschuhten Fingern. 'Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum! Barum!' Riku wäre beinahe vom Turm gefallen. Vier der Organisationsriesen marschierten auf den Turm zu, begleitet von zahlreichen Herzlosen. Sie begannen den Turm anzugreifen, indem kleine Herzlose, Schattenlurche, Schattenschalks, Dämmerlinge und Meuchelmörder den Turm erklommen, während die Riesen anfingen ihn auseinander zunehmen. Der Turm geriet ins Wanken. XIII lachte. „So, Auserwählter des Schlüsselschwerts, du fragst, wer ich bin? Ich bin die Rache der Organisation XIII und ihre Wiederkehr...“ sie stockte, dann griff sie sich an die Stirn. Ein gequälter Laut drang aus ihrer Kehle. Schnell schuf sie ein Portal und verschwand darin. Sora runzelte die Stirn. „Was war das?“ , fragte er. „Egal, wir müssen hier weg!“ rief der Silberhaarige. Eine Erschütterung ging durch den Turm, dann brach er zusammen. XIII stolperte aus dem Portal. Keuchend hielt sie sich an der Wand fest. Der Schmerz hämmerte gegen ihren Kopf. Ihre Zeit lief ab. Sie rief ein paar Samurai und wies sie an: „Holt das Mädchen und fesselt sie. Bringt sie dann zum Labor!“ Eine Erschütterung ging durch das Schloss. Der Wolkenkratzer der Erinnerung war also vernichtet. Gut, die Cifer würden den Rest erledigen und den Auserwählten den Schlüsselschwertes herbringen. So langsam beruhigte sie sich wieder. Sie verlies die Korridor und passierte die Halle der leeren Melodien. Der Aufzug brachte sie weiter in die Eingeweide des Schlosses, bis sie den Raum des Hauptrechners betrat. Sie logge sich ein und öffnete einen Ordner der mit 'XIII' gekennzeichnet war. Dann wählte sie eine Datei aus. "Start vorbereiten?", fragte der Computer. Sie klickte 'ja' an und verließ den Raum. Jetzt konnte es beginnen. „Ohh...“, stöhnte Sora. Er richtete sich auf. Sein Kopf dröhnte und sein ganzer Körper tat weh. „Sora!“, rief da jemand Bekanntes. Er schüttelte sich, damit die weißen Punkte, die vor ihm tanzten, verschwanden. Dann erkannte er, wer gesprochen hatte. „Kairi!“, rief er und wollte aufstehen, aber etwas klimperte und zog ihn in seine liegende Position zurück. Kairi war an irgendeinen Mechanismus geschnallt. Schläuche, Drähte und Anzeigen waren überall an der Maschine angebracht. „Alles in Ordnung?“, fragte er Kairi, mühsam richtete er den Oberkörper auf. „Ja, mir geht es gut soweit.“ Sora erspähte Riku, der noch immer bewusstlos war. „Riku! Komm, wach auf!“ schrie er. Riku zuckte kurz, wie unter elektrischer Spannung. Zwecklos, dachte Sora. Dann betrat XIII den Raum. „Willkommen im Schloss, das niemals war!“, rief sie, die Arme ausbreitend, „Ich bin froh, dass wir hier alle versammelt sind...“, sie stutzte, „Moment, da fehlen ja noch zwei! Nun, das müssen wir ändern.“ Sie legte einen Hebel um. Ein Knistern ging durch die Maschine, dann gab sie ein saugendes Geräusch von sich und Kairi sackte zusammen. „Kairi!“, brüllte Sora, „Was hast du ihr angetan?“ Er zeigte anklagend mit dem Finger auf XIII. „Ich extraire ihren Niemand!“, kicherte das Niemands-Mädchen. „Was?“ fragte der Auserwählte des Schlüsselschwerts. „Nun, ich muss schließlich irgendwie an die Erinnerungen in deinem Kopf kommen, dazu muss ich Naminé aus Kairi herausholen. Aber keine Angst! Sie wird überleben, ihr kleines Herz darf sie behalten, ich brauche sie noch als Druckmittel.“ XIII lächelte selbstgefällig. Sie wand sich ab und beobachtete den Ladevorgang der Maschine. Jemand berührte Sora am Nacken. Sora riss den Kopf nach hinten und prallte schmerzhaft gegen Rikus Nase. Dieser biss sich auf die Lippe, um nicht zu schreien. Er richtete sich auf und durchschlug die Ketten, die Sora fesselten. Das konnte natürlich nicht unbemerkt bleiben. XIII fuhr herum, beschwor zwei flammende Chakrams und warf sie nach Riku. Der ließ sich einfach fallen. Sora beschwor das Schlüsselschwert und stürmte vor. Blitzschnell wechselte sie die Waffen. Statt Chakrams, die im Nahkampf nicht wirklich zu gebrauchen sind, beschwor sie ein dunkles Claymore und schlug zu. Sora versuchte, den Hieb zu parieren, aber die Wucht des Breitschwertes schleuderte sein Schwert davon. Riku versuchte unterdessen Kairi zu helfen, aber er wurde von zwei Samurai-Niemanden hingehalten. Das saugende Maschinengeräusch wurde stärker. Sora warf sich auf Kairi und zerrte an den Gurten, die sie festhielten. Aber bald merkte er, wie er selbst in den Sog geriet. Dann verlor er sich in Dunkelheit. Hosted by Animexx e.V. 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