Spiral von Yaira ================================================================================ Kapitel 1: Drunken ------------------ Author: Yaira & Arani Shadon Title: Spiral Chapter: I/? Band: Matenrou Opera Pairing: Yo & Sono, Anzi & Ayame (mentioned later on) Genre: ooc, sweet, romance, yaoi/slash Disclaimer: Wir erhebe keinerlei Rechte an den hier beschriebenen Personen, sie gehören nur sich selbst, lediglich die Idee stammt von uns. Dies ist eine Story von einem Fan für andere Fans - Fehler können gesammelt und gegen andere Fehler getauscht werden. ~~~~~ - stands for a shifting timline or pov Note: Was wäre besser als Kitsch, Klischee und Drama? Ein kischiges Klischee-Drama! Sollte euch das immer noch nicht abschrecken, wünschen wir viel Spaß beim Lesen. Part I – Drunken „Isch lübe disch!“, säuselte der junge Mann. „Ja ja...“ gab der Andere genervt zurück, stütze ihn dabei. „Yooooo-chaan... isch lübe disch aber wirklisch...“, der Silberhaarige löste sich von dem Größeren, stellte sich mit wackligen Beinen auf die Parkbank und breitete theatralisch die Arme aus. „Pass auf Yo-chan...“, er holte tief Luft und fing an, den nächtlichen Park mit lautstarker Stimme zu unterhalten. „ICH ....eh...“, verdutzt stoppte er, blinzelte zu dem Dunkelhaarigen., „Yo-chan ... wie heiß ich nochmal?“ „Sono!“, raunte der Angesprochene gereizt, mehr Mahnung, denn Antwort. „Ah, genau! Also...ISCH SCHONO LÜBE LÜBE LÜÜÜÜBE YOOO-CHAAAAN!“ rief er inbrünstig in die Nacht hinaus. Vor sich hin glucksend ließ er sich wieder auf der Bank nieder, verlor dabei das Gleichgewicht und an der Schulter des Bassisten Halt. Yo seufzte lautlos. „Du bist betrunken!“ „Jup!“, grinste der der Vocal breit und ließ sich auf dem Schoß des anderen sinken. „Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.“, behutsam strich er einzelne Strähnen des silbernen Haares hinter das Ohr des Kleineren. „Du wolltest es sein lassen. Oder zumindest in Maßen trinken.“ Der Andere brummte bestätigend. „Isch waisch....“ „Und hör auf, so einen Blödsinn zureden...dazu noch in aller Öffentlichkeit.“ er ließ den Kopf in den Nacken fallen und seufzte hörbar. „Du meinst es ja eh nicht so...“ Seine Antwort war ein Schnarchlaut, weswegen sich seine Brauen zusammenzogen. Wütend stieß er Sono von sich und was er dabei nicht bedacht hatte, auch von der Bank. Geräuschvoll landete dieser auf dem Boden, sah den Jüngeren, mit weit aufgerissenen Augen, verwundert an. „Yoooo-chhaaan.. warum hast du dasch gemacht? Dasch war gemein!“, quängelte er, schob die Unterlippe schmollend nach vorne, derweil er nach der Bank griff und sich an dieser hochzuziehen suchte. Als er es auch nach dem dritten Versuch nicht geschafft hatte, ließ er sich einfach wieder zu Boden fallen, breitete die Arme aus und bewegte sie, als wolle er einen Schneeengel machen... nur das hier nirgendwo Schnee lag. Nicht einmal der Schlag auf den Kopf und die nun sicher blauen Ellenbogen reichten, den vernebelten Verstand des Sängers ein wenig klarer werden zu lassen. Wie konnte man sich nur derart besaufen! Frustriert erhob sich der Bassist und half dem Älteren dann sanfter auf, als es das Gesicht und der Blick vermuten lassen würden. „Lass und nach Hause gehen.“ Mit einem Lächeln, welches er sonst nur für die weiblichen Fans übrig hatte und jetzt Yo's Herz einen kurzen Aussetzer verpasste, sah Sono ihn an. „Schu mia oda schu dia?“ Das leicht debile Grinsen, in welches sich das Lächeln wandelte, holte Yo jedoch wieder auf den Boden der Tatsachen. „Natürlich zu mir! Ich wohne nur zwei Straßen weiter und zu dir müssten wir noch einmal quer durch die ganze Stadt.“ „Oki doki, Chef!“ Salutierend stand der Ältere vor ihm, derweil Yo den Kopf schüttelte, dann ging er zu Sono, legte ihm seinen Arm um die Taille und zwang ihn sanft aber bestimmt zum gehen. „Du bist und bleibst ein Idiot!“ ~~~~~ Es war herrlich warm. Und er hatte mörderische Kopfschmerzen. Das waren die ersten beiden Empfindungen, die Sono bei seinem Erwachen ereilten und als er automatisch den Kopf hob, um auf die Uhr zu blicken – verdammt, er musste sich das unbedingt abgewöhnen! - explodierte der Schmerz in seinen Schläfen. Stöhnend schob er einen Arm über sein wildes, in alle Richtungen abstehendes Haar, ohne das es viel helfen würde, auch das er seinen Kopf in das dunkle Kissen drückte, brachte keinen Erfolg. „Bist du wach?“ Die Stimme flutete von der Tür her zu ihm und er stöhnte nur wieder, eine Antwort, die man in jede Richtung interpretieren konnte, von 'Ja, bin wach' bis zu 'Geh zur Hölle und stirb'. Schritte näherten sich ihm, dann gab es ein leises Geräusch, als ein Glas Wasser auf dem Nachtisch abgestellt wurden, danach Rascheln einer Medikamentenpackung. „Du konntest es ja nicht lassen.“ Die Stimme hielt wenig Mitleid, dann sank das Bett unter dem Gewicht einer zweiten Person ein, berührten ihn sanfte Finger, die seicht über seinen Nacken streichelten. „Geh weg, das hilft mir nun auch nicht...“ Es war mehr ein Wimmern, denn ein Murren und oberhalb seufzte es leise, sicherlich schüttelte Yo gerade seinen Kopf. „Das werde ich nicht. Du hast mich darum gebeten, auf dich aufzupassen und das werde ich tun. Komm, dreh dich rum, ich habe Tabletten und Wasser.“ Er wollte sich aber nicht bewegen, wenn er tat würde sein Kopf nur wieder schimpfen, allerdings wusste er, dass es dann nie besser werden würde, also kroch er wie ein Wurm durch das Bett, schob sich halb auf Yos Schoss. „Du bist unmöglich.“ Behutsam strich der Größere ein paar seiner silbernen Strähnen weg, derweil er den Arm um dessen Mitte schob, sich fest hielt. „Du hast mich trotzdem lieb.“ Er nuschelte es in den Bauch, bekam keine Antwort - wie so oft – aber er wollte gar keine, denn er wusste es einfach. Yo hatte ihn gern, sonst würde er sich nicht mehr um ihn kümmern, sondern ihn lieber Ayames Fängen aussetzen – und das wäre eine wirklich grausame Tat. „Hier. Komm ein Stück höher, sonst verschluckst du dich nur.“ „Mein Kopf tut aber so weh~“ „Es wird bald besser werden, also komm.“ Yo half ihn und er klammerte sich an dem Bassisten fest, legte den Kopf auf dessen Schulter, nachdem er die Tabletten genommen hatte und recht benommen vor sich hin blinzelte, suchte zu greifen, ob es in deinem pochenden Schädel noch Fetzen an Erinnerungen gab. Er kehrte mit leeren Händen zurück, hatte einen totalen Filmriss. „Yo-chan... habe ich etwas Dummes getan?“ Er fragte das immer, wenn er sich betrunken hatte und wie die Male zuvor, erhielt er die gleiche Antwort. „Nichts Dümmeres als sonst auch.“ Sono vergrub sein Gesicht in den Haaren des Bassisten und nuschelte frustriert. „Oh man ...so schlimm wieder.“ Yo genoss die Nähe des Älteren, dessen Atem an seinem Hals und so verharrte er vollkommen still, nur seine schlanken Finger spielten weiterhin sacht durch Sonos silbernes Haar. Ein ohrenbetäubendes Sturmklingeln, zerstörte die friedliche Idylle und Sono sankt stöhnend zurück in die weichen Kissen, hoffend, dass der Verursacher seiner neuerlichen Schmerzen einen grauenvollen Tod erleiden würde. Yo hingegen hatte sich erhoben und öffnete nun die Tür, hatte neben einer Tüte vom Bäcker ein strahlendes Lächeln vor sich. „Na ist unsere Schnapsdrossel schon wach?“, der Kleinere schob sich an ihm vorbei , warf die Tüte achtlos auf die Garderobe und wanderte schnurstracks ins Schlafzimmer. „Komm doch rein, Ayame.“ Ohne Eile folgte er dem Blonden, wünschte aber, vor gerannt und sich zwischen die Beiden gestellt zu haben. Als er im Zimmer angekommen war, saß Sono mehr oder weniger aufrecht im Bett und rieb sich den Hinterkopf. Mit Sicherheit hatte er sich von Ayame eine gefangen. Dieser stand vor ihrem Vocal und hielt ihm eine Standpauke, die er langsam aber sicher gewöhnt sein musste. In den Türrahmen gelehnt, betrachtete er das Schauspiel, versuchte nicht all zu viel Mitleid für Sono zu empfinden. Er hatte es sich - wie immer - selbst zu zuschreiben und das Ayame nun keinen Rücksicht auf dessen Kopfschmerzen nahm, geschah ihm ganz Recht. Vielleicht nahm er sich dann irgendwann endlich einmal zurück. Yo würde ihn ja selbst zurecht stutzen, aber er brachte es nicht übers Herz, den Anderen leiden zusehen, schon gar nicht, wenn er selbst der Leidverursachende war. Und auch diesmal konnte er nicht lange zusehen und ging dazwischen, bevor sich Sono noch eine Kopfnuss bekommen würde. „Komm Aya-kun, wir machen Frühstück und in der Zeit kann der Herr sich dann auch mal langsam erheben und fertig machen.“ Vorsichtig schob er den Kleineren Richtung Küche und deutete ihm, dass er gleich nachkommen würde. „Muss er immer das gleiche Theater abziehen? Mein armer Kopf!“ Sono sah bockig zu Yo. Kopfschüttelnd blickte er auf den anderen herab. „Musst DU immer das gleiche Theater abziehen?“ , den Blick gesenkt wandte sich Yo zum gehen ab., „Mach dich fertig und komm dann in die Küche“ Sono starrte dem anderen Mann hinterher und versuchte wirklich böse auf diesen zu sein, doch alles, dass er fühlte war Reue. Sein Biest Namens Schuld materalisierte sich an seiner Seite und biss ihm mit großen Wohlwollen in den Unterleib – riss dabei mit Sicherheit ein gutes Stück Fleisch heraus, vielen Dank auch. Energisch und irgendwie den Tränen nah strampelte er die Decke weg und stand mehr oder weniger sicher auf, taumelte zum Badezimmer hinüber, schloss in Inneren des Raumes hektisch ab. Sicher, dass er nun erst mal allein war, ließ er sich an der Tür hinab sinken und starrte ein paar Minuten nur geradeaus. Er wusste, dass Ayame recht hatte. Und er wusste auch, dass Yo recht hatte. Immer wieder nahm er es sich vor, versprach es den Anderen und dann – wann immer sich gute Gelegenheit bot – warf er seine eigenen Vorsätze über Bord und wenn der Bassist bei ihm war, wurde es in der Regel nur noch exzessiver... dann trank er sich regelrecht ins Delirium.... und wofür? Weil er eine Scheißangst hatte, dass seine Zunge locker wurde, während er noch nicht betrunken genug war. Er würde dann Dinge sagen, die er vollkommen ernst meinen würde und das würde Yo auch erkennen und dann würde er ihn verachten und er würde die Freundschaft zu ihm verlieren und das würde die Band zerstören und es würde alles, alles nur seine Schuld sein. Sono zog die Beine vor seine Brust legte den Kopf auf die Knie, derweil seine eine Hand selbstvergessen Yos Namen auf die kalten Fliesen zeichnete. Es geschah ihm ganz recht, dass Yo nun böse auf ihn war und das Ayame keine Rücksicht nahm. Aber dieser Fakt ließ ihn sich auch nicht besser fühlen... denn im Grunde wusste er, dass er sowohl den Einen, als auch den Anderen verletzt hatte. Alle in seiner Band sorgten sich, wenn er zu trinken begann. Er wusste das, verdammt! Und wenn Yo es war... dann wurde es noch schlimmer, sein schlechtes Gewissen umklammerte sein Herz mit stählender Härte und am liebsten würde er sich nun verbergen und den ganzen Tag hier sitzen – was im Endeffekt auch nicht nutzte. Er krabbelte vorwärts, zog sich am Waschbecken in die Höhe, starrte sich im Spiegelbild an. „Warum, Sono? Warum lässt du es jedes Mal soweit kommen?“ Immer und immer wieder stellte er sich diese Fragen und jedes Mal wisperte seine Seele die Antwort. Weil er dich dann im Arm hält. ~~~~~ Geistesabwesend schnitt er die, von Ayame mitgebrachten, Brötchen auf, während dieser am Küchentisch saß und vergnügt von seinen Tagesplänen erzählte. „...und Yuu kommt dann nachher noch vorbei... neuer Musikshop... hat leider keine Zeit...“ Yo bekam nicht einmal die Hälfte davon mit, war in Gedanken immer noch bei dem jungen Mann im Bad. War er zu hart zu ihm gewesen? „Yo...“ Aber er musste langsam auch durch greifen. Er hatte Sono versprochen, auf ihn aufzupassen und alles was er tat, war, ihn Nachts nicht allein durch die Straßen laufen zulassen. „Yooohooo....“ Dabei sollte er gleich am Anfang darauf achten, dass es erst gar nicht soweit kommen konnte. „EHY...YO!“ Er zuckte zusammen und drehte dich verwundert zu Ayame um. „Was ist?“ „Oh, du hörst mich ja doch! Ich mag zwar Obst zum Frühstück, aber in Orangensaft getränkte Brötchen sind dann doch nicht ganz mein Fall.“ dabei er deutete auf die Orange in Yo's Hand, welche er gerade wie die Brötchen halbieren wollte. Der Fruchtsaft lief über seine Hand und tropfe auf das darunter liegende Gebäck. „Heute nicht ganz bei der Sache, hm?“ Ihr Keyboarder ließ seinen Blick von der Orange zu Yo's Gesicht und wieder zurück wandern, erhob sich von der Eckbank und nahm dem Größeren das Messer aus der Hand. „Vielleicht sollte ich besser den Rest machen. Es sei denn du hast vor, weiteres Obst über den Brötchen zu verteilen.“ Der Bassist nickte nur und überließ Ayame die Küche. „Ich schau eben mal, was Sono so lange treibt.“ Das Schlafzimmer war leer, also musste es der Ältere endlich ins Bad geschafft haben. Das Bett war gezeichnet von der letzten Nacht, die Laken vollkommen zerwühlt, eines der Kissen lag am Boden und auch die zweite Decke fand sich nicht auf der Matratze sondern auf dem, am Fenster stehenden, Sessel wieder. Sono schlief extrem unruhig, wenn er betrunken war und so hatte Yo irgendwann das Feld geräumt und dort geschlafen. Er öffnete das Fenster, ließ frische Luft den Raum fluten. Die Bettgarnitur legte er über die Brüstung des Balkons, gab auch ihr die Chance sich von der letzten Nacht und Sonos Fahne zu erholen. Immer wieder wanderte sein Blick zu der Badezimmertür, hinter der es verdächtig ruhig war. Er trat an sie heran, klopfte vorsichtig. „Sono?“ ~~~~~ „Ich bin gleich da.“ Eigentlich war Sono schon seit guten zehn Minuten fertig, doch anstatt sich endlich aus seinen selbst auserkorenen Versteck zu bewegen und den Mut zu zeigen, Yo ins Gesicht zu blicken, war er vor dem Waschbecken erstarrt und blickte in den Spiegel. Seine Reflektion glotze mit blutunterlaufenen Augen zurück, zeigte ihm, wie hässlich er jetzt gerade war, wie ihn der Alkohol verdarb. Mit einem leisen Seufzen strich er sich durch den Pony, helfen tat es nicht und er fand auch keinen weiteren Grund noch länger hier drinnen bleiben zu können, weswegen er mit hängenden Schultern zur Tür schlich, diese aufschloss und dann öffnete. Still, wie ein Mäuschen, blieb er dann vor Yo stehen, sah aber nicht zu diesem auf, derweil er die Finger ineinander verflocht und sich lieber darauf konzentrierte, sie nicht brechen, als in die mahnenden dunklen Augen zu sehen. „Es tut mir leid.“ Ruhe antwortete ihm und er wartete einige lange, recht schmerzvolle Herzschläge, ob Yo nicht doch noch etwas erwidern würde, dann lehnte er sich seicht nach vorne, so dass seine Stirn gegen die Schulter des Bassisten lag. „Es tut mir wirklich leid.“ Wieder Schweigen und Sono biss sich seicht auf die Lippen, wollte sich schon wieder lösen und sich ein anderes Versteck suchen gehen, da hob sich Yos Hand, legte sich auf seinen Kopf, derweil sich die Brust des Größeren in einem lautlosen Seufzen hob. „Weißt du Sono... das sagst du jedes Mal. Ich weiß, dass du es bereust, aber wie wäre es, wenn du endlich einmal damit anfangen würdest, es einfach sein zu lassen? Ich sage doch gar nichts gegen ein Bier, oder zwei. Von mir aus auch noch ein Shoot Wodka oder was auch immer du dir hinter kippen magst. Nur übertreibe es nicht jedes Mal so sehr.“ Die Finger strich zärtlich durch seine Haare, verloren sich, als sich Yo löste und stattdessen seine Hand ergriff, leicht an dieser zog. „Und nun zeig mir ein Lächeln, damit ich weiß, dass die Tabletten gewirkt haben.“ Sono hob den Kopf, damit Yo sein Lächeln sehen konnte, aber sie wussten beide, dass es nicht echt war. Das Frühstück war ohne weitere Zwischenfälle von Statten gegangen und Yuu war - wie versprochen - gekommen, um sich mit Ayame den neuen Musikstore an zusehen. Als beide die Wohnung verlassen hatten, kehrte eine bedrückende Stille in die Räumlichkeiten zurück. Yo stand im Türrahmen und blickte zu Sono, welcher das Kinn auf die angewinkelten Knie gelegt hatte und nun mit der Stäbchen im übrig gebliebenen Rüherei rumstocherte. Er konnte das Elend nicht länger mit ansehen und so nahm er ihm das Besteck aus der Hand, verflocht seine Finger mit denen des Anderen und zog ihn sacht von der Bank. „Komm mal mit... ich hab da noch n' paar Probleme mit der Bassline von Eternal Symphony. Vielleicht kannst du mir sagen, was genau falsch ist. Ich finde es nicht raus... es klingt einfach nur seltsam.“ Ohne die Hand zu lösen, führte er Sono wieder ins Schlafzimmer und setzt ihn auf dem frisch gemachten Bett ab. Er selbst holte seinen Bass und setzte sich in den Sessel, indem er auch schon die Nacht verbracht hatte. Behutsam strichen die schlanken Finger für die Saiten, der D-Wirbel wurde leicht verstellt, Yo hatte die Augen geschlossen, den Kopf leicht zum Fenster gedreht, achtete auf jede Unregelmäßigkeit in der Tonleiter. Erst als er zufrieden war, nickte er zustimmend und begann dann die Akkorde von Eternal Symphony zugreifen. An vereinzelten Stellen der Melodie bildeten sich Falten auf der Stirn, des sonst so ruhigen Gesichtes. Am Ende angelangt, seufzte er unzufrieden und blickte dann zu Sono in der Hoffnung, dass dieser ihm weiterhelfen könne. Dieser starte nur gedankenverlorenen aus dem Fenster, reagierte kaum merklich auf die plötzliche Stille. „Hast du überhaupt zugehört?“ Die Enttäuschung war deutlich in Yo's Stimme zuhören. ~~~~~~ „Natürlich habe ich das.“ Seine Stimme war leise, nicht vorwurfsvoll, sondern zurückgezogen, als er den Kopf drehte, in Yos Gesicht schaute, sich dann nach vorne lehnte und den Bass sanft berührte. „Nach der ersten Strophe solltest du deinen Griff ein wenig nach oben verlagern, dann wird es sauberer klingen, an den anderen Stellen die dich sorgen, fehlt nur der Drive... du bist ein wenig zu langsam, aber ich bin sicher, wenn Anzi mit dir spielt wirst du keine Probleme haben, da er dich treiben wird. Wirkliche Fehler konnte ich nicht hören... aber das habe ich auch nicht erwartet.“ Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er den Hals des Basses entlang strich – er mochte es so wahnsinnig gern, Yo zuzuhören und er tendierte dann dazu, alles um sich herum zu vergessen. Es entspannte ihn und es war Quelle seiner Inspirationen, er scherzte ab und an darüber, ohne das der Bassist wusste, wie ernst es ihm eigentlich damit war. Im Grunde täuschte er Yo ist fast jeder Lebenslage. Sono war ein schlechter Freund und das Yo sich noch immer mit ihm abgab ein wahres Wunder. Sein Biest tauchte neben ihm auf und biss ihm glücklich in den Hintern, schmiss sich dann genüsslich schmatzend über seine Füße und grinste mit hässlichen Gesicht zu ihn hinauf. „Du hast zu viel Vertrauen in mich. Ich bin auch nicht perfekt.“ Yos Stimme war von einem kleinen Schnauben begleitet, trotzdem konnte Sono hören, dass er ob seiner Worte im Grunde zufrieden war, weswegen sich sein Lächeln ein wenig weitete, derweil er seinem Biest den Bauch kraulte. „Aber nahe dran. Sonst hätte ich dich nicht ausgesucht.“ Wieder ein Schnauben, als der Größere seinen Bass zurück in den Ständer stellte. „Nun versuch dich nicht auf diesem Wege einzuschleimen, alter Charmeur.“ Es war nicht böse gemeint und Sono fasste es auch nicht so auf... sie neckten einander oft und er war froh, dass sie es nun auch taten... es entspannte die Situation zwischen ihnen ein wenig. „Das tue ich nicht.“ Yo sah ihn an, das Gesicht ruhig und dennoch lag etwas undefinierbares in den Augen, eine Emotion die Sono nicht erkannte und die automatisch Furcht in ihm auslöste, weswegen er eine Flucht nach vorn antrat. „Yo?“ Ein Summen und ein Nicken des Anderen, derweil er sich durch sein Haar strich, es aus der Stirn zurück nahm. „Ich wollte mir doch auch eine Katze kaufen. Kommst du mit und suchst eine mit mir aus?“ End Part I - Drunken Kapitel 2: Silver ----------------- Part II - Silver Knappe zwei Stunden später hockten sie wie kleine Kinder vor dem Schaufenster der Tierhandlung. Mit funkelnden Augen zeigten sie sich gegenseitig die süßesten Tiere und fanden dann aber doch wieder ein Neues, welches noch niedlicher war. Yo liebte Tiere, vor allem Katzen und so war er keine besonders große Hilfe, als Sono ihn fragte, welche die Hübscheste von ihnen sei. „Die hier...“ ,deutete er auf eine sandfarbende Kurzhaar, entschied sich aber genauso schnell wieder um, „Oh, nein ...doch die hier...oder vielleicht die ...“ Er sah verzweifelt zu dem Kleineren. „Du kannst mich doch nicht vor so eine schwere Wahl stellen. Ich würde sie am liebsten alle mitnehmen. Aber ich glaube da spielt mein Vermieter nicht mit. Der hat schon bei Michiru [1] einen riesigen Aufstand gemacht.“ Er seufzte schwer, sah dann abermals von Sono zu den kleinen Katzen. „Außerdem wolltest du dir eine mitnehmen!“ Er konnte sich das Lachen nicht verkneifen, als er Sonos mürrischen Gesichtsausdruck sah. Ihm war es damals mit Michiru nicht anders gegangen - Tagelang war er von einer Tierhandlung zur Nächsten getigert, hatte sich einfach nicht entscheiden können. „Komm wir schauen einmal drinnen nach.“ Sono zog am Ärmel des Dunkelhaarigen, doch wenn er dachte, es würde im Geschäft leichter werden, hatte er sich gewaltig geschnitten. Sie hatten die Räumlichkeiten kaum betreten, da knieten beide schon wieder vor dem nächsten Katzengehege. Yo betrachtete den Andere verstohlen von der Seite. Er hatte diesen Sono so unheimlich gern. Der Sono, der sich, wie ein kleiner Junge, mit glitzernden Augen und dem schönsten Lachen über Nichtigkeiten freuen konnte. Etwas hinter Sono's Profil gewann seine Aufmerksamkeit und er lehnte den Kopf leicht zur Seite, um den grau-braunen Pelzball besser sehen zu können. In der hinteren Ecke tollten zwei Maincoonkätzchen ausgelassen durch das Stroh, überschlugen und verkeilten sich ineinander. Eine der beiden hatte dunkelbraunes Fell und einen weißen Latz, die Andere, welche gerade versuchte sich unter der Anderen hervor zu kämpfen, war Silbergrau und trug weiße Söckchen. Yo stupste Sono an und deutete auf die Beiden. „Schau mal, die Graue da.“ Sono fiepte überrascht auf, als er sie entdeckte. „Gosh ist die niedlich!“, seine Augen begannen zu leuchten, „Komm Yo-chan die nehmen wir mit!“ „Was denn? Auf einmal so entscheidungsfreudig?“, er stieß dem Anderen freundschaftlich in die Seite, doch dieser nickte nur begeistert. „Natürlich ...schau doch! Das ist voll die Visu-Katze. Die trägt sogar weißen Eyeliner!“ Er nahm das Kätzchen aus dem Gehege, hielt es vor sein Gesicht und schmuste mit der Nase über die Wange des Wollknäuels. Yo's Herz krampfte sich vor Sehnsucht schmerzvoll zusammen und er zuckte unmerklich - nichts würde er jetzt lieber tun, als den Kleineren zupacken, an sich zudrücken und nie wieder los zulassen. „Sie passt zu dir.“, lächelte er stattdessen nur und fuhr mit der Hand durch das silberne Haar des Anderen, woraufhin dieser vergnügt lachte. Das kleine Juwel mitzunehmen, stellte sich als schwieriger heraus, als er gedacht hatte. Mit einem Gesicht, das von Sekunde zu Sekunde mehr sank, lauschte er dem Besitzer der Tierhandlung, der ihm erklärte, dass Silver – ja, er hatte schon einem Namen für das Wollknäul verdammt! - eine Rassekatze und nur zu Anschauungszwecken hier war, er würde sie gerne für Sono reservieren, doch alle weiteren Details sowie den Kaufpreis musste der Sänger mit dem Züchter besprechen, dessen Visitenkarte er gerade bekam. Von der nüchterne Realität auf dem Boden der Tatsachen zurück geholt, hockte er sich vor das Gehege steckte seine Hand darüber hinweg und beobachtete mit Wehmut wie Silver sofort zu ihm kam, ihr kleines Köpfchen gegen seine Finger presste. „Ich kann dich noch nicht sofort mitnehmen, aber ich ich verspreche dir, dass ich heute zu deinem Züchter fahre und so lange verhandle, bis ich dich nach Hause holen kann, okay?“ Ein winziges Maunzen war seine Antwort, dann sah Silver ihn mit ihren blauen Augen an, wie als wolle sie ihm sagen: Ich warte auf dich, mach dir keine Gedanken. Sono war noch nie so schnell und hart für ein Tier gefallen, wie für diese Schönheit einer Katze. Yo berührte ihn sanft an der Schulter, hockte sich dann neben ihn und strich durch sein Haar. „Lass uns hier zumindest mitnehmen, was du alles für sie brauchen wirst, okay?“ Der Kleinere nickte, seufzte dann leise, blickte auf Silver hinab, die sich nun genüsslich in das Stroh schmiss und zu putzen begann, dann ließ er sich von dem Bassisten in den hinteren Bereich des Ladens mitziehen. Zwischen all den Kratzbäumem, den Schlafplatz, den Futterschalen und den Überlegungen, wo er was am Besten hinstellte, kehrte die Euphorie ein Stück weit zurück, weswegen er Yo zu necken begann, ihn mit einem Katzenspielzeug – ein langer Stab an dessen Ende ein Büschel Federn befestigt waren – über die Nase und den Hals strich, derweil Yo versuchte, das lästige Ding beiseite zu schlagen. Mehrere Drohungen, diesen Unsinn doch endlich sein zu lassen, verhallten ungehört, dazu hatte Sono gerade zu viel Spaß, zumal Yo nun nicht mehr böse auf ihn war und das machte ihn doch sehr, sehr glücklich. Hinzu kam dann noch eine Portion kindlichen Übermutes und schon stolperte er über seine eigenen Füße, als er dem Bassisten ausweichen wollte – dieser dufte doch sein Spielzeug nicht bekommen! - und landete mit herzhaften Scheppern im nächsten Regal, räumte dort auch prompt alle Hundenäpfe ab, die es gab. Überrascht, dass er gefallen war, peinlich berührt und feuerrot blieb er einfach erstarrt sitzen, blickte hilfesuchend hinauf in Yos Gesicht. „Oops?“ Da saß er nun vor ihm. In einem Haufen mehrfarbiger Fressnäpfe, anscheinend nicht fähig sich zu bewegen. Er winkte dem Verkäufer ab, er würde alles sofort in Ordnung bringen und aufpassen, dass sein tollpatschiger Freund nicht noch mehr Schaden anrichtete. In Windeseile stapelte er die Futterschalen in einander, stellte den Kratzbaum wieder auf und kniete sich dann vor Sono, nahm ihm die Federrute aus der Hand und strich ihm damit über die Nase. „Wollen wir gleich zum Züchter fahren? Die Adresse ist zwar n' bissel weiter draußen, aber wenn wir uns beeilen, schaffen wir es rechtzeitig vor Ladenschluß wieder hier zu sein und du kannst die Kleine gleich heute mitnehmen.“ Sono nickte seicht und er reichte ihm die Hand, wartete darauf, dass dieser sie ergriff, damit er Sono und sich in eine senkrechte Position befördern konnte. Seine eigne Kraft, mit der er den Kleineren förmlich nach oben riss, hatte er jedoch unterschätzt und so geriet dieser abermals ins Straucheln, landete prompt in den Armen des Jüngeren, als wäre er ein junges Mädchen und das Sono sich automatisch an seinem Oberteil fest klammerte, machte die Situation auch nicht besser. Einige Sekunden wartete er noch ab, doch als sich der Kleinere noch immer nicht rührte, schob er ihn sanft und peinlich berührt von sich. „Wir sollten jetzt wirklich gehen, sonst schaffen wir es nicht mehr.“ Darauf bedacht, Sono nicht direkt anzusehen, schob er sich an ihm in Richtung Ausgang vorbei. Warum gerieten sie immer wieder in so prekäre Situationen, wo es ihm so gut wie unmöglich war, die Fassung zu behalten? Auf dem Weg zum Züchter versuchte er krampfhaft einen nicht allzu auffälligen Abstand zu Sono zuhalten, tänzelte, selbst in der Bahn immer wieder von einem Fuß auf den Anderen. Je länger sie fuhren, desto ländlicher wurde die Gegend, Häuser wurden von weiten, mit Schnee bedeckten Feldern abgelöst... eine Decke unendlichen Weiß. Sono sah aus dem Fenster, die Auge leicht verengt, weil ihn das sich brechende Licht blendete, doch irgendwie war es viel zu schön, um nicht hinzusehen. Der nächste Halt war ihr Zielort, sie waren die Einzigen, die ausstiegen und auch der Bahnhof wirkte, als würde er nur selten frequentiert werden – der Schnee war nicht einmal geräumt hier und so stampften sie durch kniehohe Eiskristalle, wankten erst die Treppe des Bahnhofes hinunter und dann die kleine Straße entlang. Etwas Kaltes traf ihn am Hinterkopf. „Oi! Das hast du gerade nicht getan!“ Langsam dreht er sich zu ihrem Vocal um, funkelte ihn herausfordernd an., derweil dieser seelenruhig, mit den schneebenetzten Händen hinterm Rücken, dastand und das Unschuldlamm miemte. Yo hingegen bückte sich, schob genüsslich Schnee zusammen und formte zwischen seinen Händen eine Kugel. Ein nicht gerade wenig dreckiges Grinsen umspielte seine Lippen, als er langsam auf Sono zu ging, welcher seine Spiellust mit dem so feigen und hinterhältigen Angriff geweckt hatte. „Yo-chan... „ ,vorsichtig machte dieser einige Schritte rückwärts, als er begriff, was er da eigentlich angerichtet hatte, „das kann man doch auch anders klären“. Schützend hielt er die Hände vor sein Gesicht und lieferte Yo leider damit den eindeutigen Beweis, welcher jegliches Recht auf Verteidigung unterband, als er auf ihn zustürmte. „Oh, du kleiner Mistkerl! Komm her!“ Die letzten Meter holte er mit langen Schritten zu Sono auf – nicht das dieser nicht versucht hätte, abzuhauen - nahm ihn in den Schwitzkasten und rieb ihm den Schneeball mitten ins Gesicht. Doch dieser begann sich zu wehren, packte den Größeren am Kragen und zog ihn zu sich runter. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich so schnell klein beigebe!“ Mit einer Hand hielt er Yo weiterhin unten, mit der Anderen fischte er Schnee vom Boden und begann nun seinerseits das Gesicht einzuseifen. Yo gluckste vergnügt, ließ sich von der Rauflust des Älteren anstecken, wurde übermütig und so jagten sie sich gegenseitig den Hügel zum Anwesen des Züchters hoch. Immer wieder flogen Schneebälle durch die Gegend und sobald einer der Beiden die Deckung sinken ließ, um neue Munition zu beschaffen, nutzte der Zweite die Chance, sich auf sein Opfer zu stürzen. Yo war der Erste der auf dem Boden lag, als er, auf der unter einer dünnen Schneeschicht verborgen Eisfläche ausrutschte und der Versuch sich an Sono abzufangen, hatte nur zur Folge, das auch dieser das Gleichgewicht verlor und mit Schmackes auf dem Bassisten landete. Yo lachte herzhaft und strich dem Kurzhaarigen ein paar nasse Strähnen aus dem Gesicht „Du scheinst es dir ja heute gerne mal bequeme zumachen“, zwinkerte er ihm zu, worauf dieser rot anlief, den Kopf beschämt zur Seite drehte, weswegen Yo das Gesicht am Kinn einfach wieder zu sich zurück zog, lächelnd das Haupt schüttelte - irgendwie war es gerade viel leichter, diese Situation zu händeln, obwohl sie der im Tiergeschäft nicht unähnlich war. Er schob den schlanken Mann behutsam von sich, rappelte sich auf und half auch Sono nach oben, diesmal etwas bedachter in der Dosierung seine Kraft, lächelte ihn an, als er ihm durch das Haar fuhr, es in eine ordentliche Unordnung brachte. „Komm, lass uns dein Stubentiger holen.“ Irgendwann würde Sonos Herz unter diesem Lächeln schlicht kollabieren. Er nickte nur, klopfte sich, in einem Manöver der Ablenkung, den Schnee von den Sachen seines Freundes und biss sich auf die Lippen, als Yo das nicht sehen konnte, weil er so tat, dass er auch den Rücken von den eisigen Kristallen befreien musste. Eben war er verdammt nahe daran gewesen, etwas zu sagen, dass ein Fehler gewesen wäre, denn es würde die Band aufrütteln, dessen war er sich sicher und das konnte sie sich im Auge der anstehenden Tour nicht leisten, es würde ohnehin stressig genug sein. Seine Position als Leader tippte ihm mehr als deutlich auf die Schulter, räusperte sich, sodass er die Kontrolle wieder erlangte und in der Lage war, Yo anzusehen, ohne von dem Bedürfnis erfüllt zu sein, dessen Gesicht zu packen und die Lippen an die seinen zu ziehen. Den Rest des Weges liefen sie anständig nebeneinander her, sie lachten dennoch, wenn sie sich gegen seitig hielten, verdammt, es war aber auch glatt hier und Sono bewunderte jeden, der über dieses Eis laufen konnte, ohne sich dabei auf dem Allerwertesten wieder zu finden. Vor der Haustür des Züchters wurde er dann nervös, suchte sich ein wenig zu richten und seriöser zu wirken (das bei seinem Aussehen wohl ohnehin zum Scheitern verurteilt war), dann klingelte er, atmete tief durch, weil ihm auf einmal unsagbar schlecht war. Yos Hand legte sich in seinen Rücken, strich beruhigend darüber und er drehte seicht den Kopf, lächelte den anderen Mann dankbar an. Zwei Stunden später standen sie abermals vor der Tür, aber nun hielt er die Dokumente in der Hand Silver mit nach Hause zu nehmen, denn wie sich heraus gestellt hatte, besaß der Züchter ein System für EC-Karten und so hatte Sono sofort bezahlen können, einiges hatte er angespart, doch die süße Maincoon hatte dennoch einen großen Teil seiner Ressourcen gefressen und nun würde er den Rest des Monats von Suppe leben müssen. Es gab Schlimmeres. Und es gab Yo, vielleicht konnte er sich das eine oder andere Mal bei ihm einquartieren. Zurück auf dem Bahnhof musste Sono dann noch einmal die Bescheinigung hervor holen und auf sie starren... er war einfach zu glücklich und seine Handlung hatte zur Folge, dass Yo ihm zärtlich durch das Haar strich. „Wir holen sie ja schon, du kleiner Spinner.“ „Spinner?“ Sono blinzelte fragend zu seinem Freund hinauf, welcher leise schnaubte, aber es klang eher amüsiert, weniger entrüstet oder böse. „Du schaffst dir eine Maincoon an. Hast du ne Ahnung, wie groß die werden.“ „Nein?“ Nun lachte Yo herzlich, umarmte ihn dann reichlich spontan, weswegen er verdutzt blinzelte, so etwas tat der Bassist in der Öffentlichkeit normalerweise nicht, dann begriff er, dass sie ohnehin allein hier standen und nun gerade wurde ihm gegen die Nase gestubst. „Immerhin wohnst du am Rand der Stadt.“ End Part II – Silver [1] Ich weiß nicht ob Yo überhaupt eine Katze hat und wenn, wie diese heißt. Aber er postet ja ab und zu Bilder von Katzen, also wird das jetzt einfach mal mit eingebaut. Kapitel 3: Embarrassment ------------------------ Part III – Embarrassment Yo ließ sich erschöft auf Sono's Sofa sinken, begrub sich dabei selbst unter einem Berg aus Einkaufstüten. Er hatte vergessen, wie viel Arbeit die Erstanschaffung einer Katze machte. Als sie Silver aus der Tierhandlung abgeholt hatten - der erleichterte Blick des Verkäufers, als sie das Geschäft verlassen hatten ohne wieder ein Chaos anzurichten, war ihm nicht entgangen - nahmen sie auch gleich ein ganzes Arsenal an Katzenzubehör mit. Er fragte sich ernsthaft, wie sie es geschafft hatten, zu zweit, oder besser gesagt, er allein - denn Sono hielt den ganzen Weg den Katzenkoffer, als wäre er eine Ming-Vase - diese Unmengen hier her zu bekommen. Etwas stupste seinen großen Zeh an. Mühevoll schob er die Tüten beiseite, legte Schal und Mantel ab und erblickte Sono am anderen Ende des Raumes. Schreckhaft zog er seinen Fuß zurück, das Stupsen hatte sich in ein Krallen verwandelt und nun war ihm auch klar, das nicht Ältere versuchte, auf sich aufmerksam zumachen...Silver erkundete bereits die Wohnung und war dabei auf Yo's Füße gestoßen, welche anscheinend doch interessanter waren, als das teure Katzenspielzeug. Er hob den kleinen Raufbold zu sich nach oben, lehnte sich wieder nach hinten und setzte sie auf seinen Bauch. „Na Kleine. Du bist ja ne richtige Abenteuerin.“ er kraulte dem Kätzchen hinterm Ohr und erhielt promt ein wohliges Schnurren als Antwort. „Sie scheint dich zu mögen.“ Sono stand nun direkt vor ihm, kraulte ebenfalls den Kopf des Wollknäules, sah Yo dabei durchdringend an. „Wie du schon sagtest, sie passt zu mir.“ Yo schaute forschend zu ihm auf. Ab und an konnte er die Aussagen des Sängers nicht wirklich deuten. Also lächelte er nur zustimmend. Den restlichen Abend verbrachten sie damit, Silvers Reich neben Sonos Bett aufzubauen, die Katze mit der Wohnung vertraut zumachen und einen neuen Platz für das Keyboard zufinden, was sich am Schwierigsten von allem herausstellte. „Oh verflixt! Es ist ja schon so spät geworden. Wenn ich mich nicht beeile, verpasse ich die letzte Bahn.“ Der Bassist zog sich hektisch die Schuhe an und suchte seine Sachen zusammen. „Du könntest auch hier bleiben.“ Es klang mehr nach einer Bitte, als nach einer Feststellung. ~~~~~ Er wusste, dass sein Freund zu ihm aufblickte, doch er erwiderte nicht, sondern spielte lieber mit den unzähligen, halb beschriebenen Notenblättern die sich auf der kleinen Kommode seines winzigen Flures in eine bedrohliche Höhe türmten, wartete ab, was Yo nun sagen würde. „Ich habe doch gar nichts hier.“ Ah, die alte Ausrede. „Das macht nichts. Ich habe noch die Sachen, die du mir geliehen hast, als ich in den Regen gekommen bin.“ Yos schlanke Braue wanderte in die Höhe. „Das ist doch schon Monate her.“ Sono hob eine Schulter, zupfte an dem Notenblatt herum. „Ich hab einfach vergessen, sie dir wieder mitzubringen.“ Das war natürlich eine glatte Lüge, aber er konnte dem Größeren wohl kaum sagen, dass er darin schlief., wenn die Sehnsucht zu groß wurde, wenn er Stunden um Stunden vor dem Telefon hockte und überlegte, ob er den Jüngeren nun anrufen sollte oder nicht. Der Mann seiner Gedanken seufzte in diesem Moment leise, richtete sich dabei aber auf und schlüpfte aus seinen Schuhen, schob diese dann mit dem Fuß zurück in die Ecke, quasi über Sonos eigene, schlicht damit sie in der Nacht nicht versehentlich darüber stürzen würde, denn die Küche befand sich in der gleichen Richtung. „Fein, hast ja schon gewonnen. Hast du denn wenigstens was da, was man essen kann?“ Sono nickte, lächelte dabei versonnnen und sah Yo nun auch wieder an. „Die Cornflakes, die du so magst.“ „Was Richtiges?“ „Tütensuppe.“ „Etwas, dass mehr Substanz hat?“ „Reiscracker.“ Sliver strich um seine Beine, maunzte mit dünnen Stimmchen... sicher hatte die Kleine auch Hunger, weswegen er sie hoch nahm, mit der Nase über die Wange strich. „Ich mach dir gleich etwas, okay?“, dann wandte er den Blick zurück zu Yo, „Neben der Tür hängen ein paar neue Flyer, such dir was aus.“ „Du bezahlst?“ Der Bassist lehnte sich in den Rahmen der Küchentür, als sich der Silberhaarige in eben dieser befand und eine Schüssel suchte, dabei summte. „Sicherlich.“ Es klang abwesend und fast war man versucht, Sono nach so einigem anderen zu fragen, als dieser die Packung der Kinderkatzemilch studierte, dabei Silvers kleines Köpfchen kraulte, weil der Vocal sie auf die Arbeitsfläche hinauf gehoben hatte, doch Yo unterließ es, schüttelte nur den Kopf und suchte dann nach den zuvor erwähnten Flyern. Immerhin würden sie so etwas in Haus geliefert bekommen, dass ihren Magen ein wenig mehr füllte, als Suppe und Cracker es taten. ~~~~~~~ „Den Rest können Sie behalten und danke. Auf Wiedersehen!“ Yo balancierte die Thermobox mit dem Essen auf der einen Hand und schloß die Tür hinter sich mit der Anderen. Als die Tür ins Schloss fiel, streckte Sono neugierig den Kopf aus der Küche. „War das der Lieferant?“ „Wer soll denn sonst so spät noch klingeln?“ Er schüttelte den Kopf. Sono war so mit der Kleinen beschäftigt, das er vermutlich nicht einmal das Läuten wahrgenommen hatte. „Aber ich wollte doch bezahlen! Wie viel kriegst du?“ Yo sah ihn ernsthaft an. „Damit die Cracker für den nächsten Monat auch noch wegfallen? Lass mal stecken. Ich lad dich ein.“ In einem Balanceakt schob er sich an dem Jüngeren, der keinerlei Anstalten machte sich zu bewegen, durch die Küchentür vorbei und stellte das Behältnis auf dem Tisch ab. „Willst du ein Bier?“ Sono hielt fragend zwei Dosen in der Hand. „Als ob es bei 1-2 Bieren bleiben wird. Wolltest du nicht kürzer treten?“, er fragte sich, wie oft er diese Diskussion mit dem Jüngeren jetzt noch führen würde. „Ich habe gefragt ob du eins willst. Ich nehme heute nichts.“ Yo schaute ihn skeptisch an, traute dem Frieden noch nicht so ganz, nickte aber schließlich und nahm die beiden Dosen entgegen. Da das Schlafzimmer, bis auf das Bett und das Sofa, welches immer noch mit den Tüten und Yo's Mantel bedeckt war, keinerlei Sitzmöglichkeiten beherbergte, ließ sich der Bassist einfach vor das Bett auf den Boden sinken und lehnte sich an selbiges an. Sono tat es ihm gleich, setzte sich gegenüber dem Älteren und stellte das Essen zwischen sie. Silver strich neugierig um die Verpackungen, duckte sich dann und wann, wenn die beiden nach den verschiedenen Gerichten griffen, und zeigte, was für ein starker Tiger sie doch war, wenn sie sich auf die Hinterpfoten setzte und nach den Händen haschte, zur Belustigung aller, denn sie überschätze sich, verlor das Gleichgewicht und fiel nach hinten über. Schockiert über ihr eigenes Unvermögen, rappelte sie sich wieder auf, stolzierte hochmütig zu Sono, holte sich ihre Streicheleinheiten ab. Yo bedachte das ungleiche Paar mit liebevollen Blicken und schmunzelte, griff dabei abwesend zu der Bierdose und an ihr vorbei, riss sie mit dem Ärmel um und verursachte so ein kleines Biermeer mit Schaumkronen auf dem Laminat. „Naargh...Mist!“ Yo sprang ruckartig nach oben, verschreckte in dieser Bewegung Silver, welche sich ängstlich unter dem Schrank verkrochen hatte. „Nicht so schlimm. Ich hab ja keinen Teppich. Hier.“ Sono reichte dem größeren ein Handtuch, welches über der Bettlehne gehangen hatte, ging dann zum Schrank um Silver wieder hervor zulocken. Der restliche Abend verlief ohne weitere Zwischenfälle und Peinlichkeiten und je später die Stunde wurde, desto schlaftrunkender wurde Sono. Yo musste schmunzeln, war ihm der Sänger in so einem umnächtigten, verplanten Zustand viel lieber, als wenn dieses Verhalten vom Alkohol herrührte. Während des Abends war er an Yo's Seite geruscht und lehnte nur fast schon dösend am Bett. „Wir sollten schlafen gehen, meinst du nicht auch?“, schubste er den Kleinere an. Ein wohliges Brummen, war die einzige Antwort die er bekam und so suchte er die Überreste ihres Schlafzimmerpicknicks zusammen und brachte alles in die Küche. Als er das Zimmer wieder betrat, war Sono der Länge nach auf den Boden gerutscht, hatte sich dort zusammen gerollt und war eingeschlafen. Yo hockte sich vor ihn, berührte sanft seine Schulter. „Sono?“ Leicht rüttelte er an dem Anderen. „Hey Sono... wach auf. Du kannst nicht hier auf dem Boden schlafen.“ Da war nichts zumachen. Zum Glück gehörte Sono zu den Fliegengewichten der Musikbranche, weswegen er schon mehrmals mit Yo zusammengekracht war, als dieser probiert hatte ihn in die Höhe zu heben und so konnte der Bassist ihn ohne Probleme auf das Bett hieven. Einen Moment betrachtete er den Schlafenden, strich im die störenden Strähnen aus dem friedlichen Gesicht. „... ich liebe dich...“ Yo zog überrascht die Hand zurück, seufzte dann aber resignierend. „Sag mir das doch einmal nüchtern...“ flüsterte er nicht hörbar. Dann stockte er und kramte hektisch in seinen Erinnerungen. Er selber hatte zwei Bier getrunken, Sono jedoch hatte keinen Tropfen angerührt. Ach komm schon Yo. Such nicht nach Hinweisen wo keine sind, schalt er sich. Ein Maunzen riss ihn jäh aus seinen Selbstzweifeln. Silver streckte sich an Yo's Bein empor, versuchte sich größer zumachen, als sie war. „Willst du auch ins Bett?“ Er hob die Kleine auf den Arm, strich sanft über das seidige Fell. „Na gut, weils deine erste Nacht hier ist.“ Zusammen mit Silver stieg er ins Bett, schob Sono seicht ein Stück weiter, da dieser den ganzen Platz für sich vereinnahmt hatte. Doch kaum hatte der Dunkelhaarige seinen Kopf auf dem Kissen gebettet, drehte sich Sono zu ihm, schlag den Arm um seine Brust. Was konnte er schon tun? Sonos Arm von sich schieben und riskieren, das der Andere aufwachte? Das wäre nicht fair gewesen und so verweilte er selbstlos in der Position, schloß die Augen und ließ sich vom Schnurren Silvers in das Reich der Träume kutschieren. ~~~~ Mit Yo in einem Bett zu schlafen zog immer wieder aufs Neue ein folgenschweres Problem mit sich. Nicht, dass der Bassist ihn des Nachts schlug, schnarchte oder sonst in irgendeiner Art störend wäre... nein, es war Sonos Körper, den der Vocal jedes einzelne Mal verfluchte. Seine Träume waren wirr gewesen, Farben, Bilder und Formen an die er sich nicht mehr erinnern konnte, dennoch waren sie mit einer Spur Erotik gehaftet gewesen, die er auch jetzt noch sehr genau spürte. Und als er die Augen aufschlug und feststellte, dass er nicht nur ein Bein über die seines Freundes geschoben hatte, sondern, dass sein Schritt gegen die Hüfte Yos ruhte und es keinen Möglichkeit gab, dass dieser seine Härte nicht bemerkte, da er ihn gerade sehr ruhig ansah, dachte Sono, er würde nun an spontaner Selbstentzündung sterben müssen. Sein Gesicht wurde so schnell heiß, dass er sicher war, die Flammen züngelten aus seinen Ohren hinaus, sein Mund war trocken, die Zunge am Gaumen festgenagelt und auch sein Geist war offenbar ausgeflogen, denn sonst wären ihm zumindest ein paar Brocken an Worten eingefallen, so entkam seinen Lippen nur ein verstörter Laut – dann war sein Sein nur noch von einem einzigen Gedanken erfüllt. Flucht. So schnell und soweit es ging. Einer Panikattacke nah begann er von seinen Freund wegzurobben, verhedderte sich dabei in seiner extra übergroßen Bettdecke, landete samt dieser auf dem Boden, rappelte sich von dort aber wieder hoch, entschuldigte sich in einer endlosen Monotonie, denn Yo hatte gar keine Chance zu antworten, dann erreichte er das Bad, schlug die Tür zu, doch sie prallte an dem Haufen an Decke ab, den er mit sich geschliffen hatte. Hecktisch versuchte er den Stoff ins Schlafzimmer zu bekommen, doch dieser blieb bockig an der gleichen Stelle und dann legte sich Yos Hand auf die Seine, stillte seine Bewegungen effektiv. „Sono.“ Er sah dem Größeren ins Gesicht und wahrscheinlich sah er aus, als würde er einen Schlag erwarten, denn der Bassist seufzte leise, strich dann durch seine Stähnen, kämmte sie aus der Stirn zurück. „Es ist alles okay, beruhige dich. Ich bin auch ein Mann, es stört mich nicht, wenn du neben mir liegst und eine Erregung hast.“ Die Wangen des Vocals wurden sofort wieder heiß – wie konnte der Andere nur so nüchtern darüber reden? „Aber... ich...“ Er konnte es nicht einmal aussprechen, doch Yo schien zu wissen, wovon er redetet, schüttelte nur seicht den Kopf. „Auch dass du dich gegen mich gepresst hast, hat mich nicht gestört. Wie gesagt es ist normal, okay? Geh dich waschen und komm dann Kaffee trinken, ja?“ Der Vocal konnte nur nicken und Yo raufte sein Haar, lächelte, als er sich erhob und dann die Decke mit sich nahm, so dass Sono in der Lage war, die Tür ordentlich zuzumachen. Zurück auf seinen Beinen, wankte er reichlich zittrig zur Toilette setzte sich erst einmal auf diese, vergrub das Gesicht in den Händen. Wenn Yo nur wüsste, warum er wirklich steinhart gewesen war... Mit fahrigen Bewegungen entledigte er sich seines Oberteils, warf es in den Wäschekorb, dann folgten die Hosen, schließlich die Retro, die er nicht einmal halb herunter gezogen hatte. „Oh fuck!“ Und sein Fluch passte nicht nur sinnbildlich, denn ganz offenbar war Sono nicht nur hart gewesen, sondern er war gekommen. Die Vorstellung, dass er sich in seinen feuchten Träumen gegen seinen Freund gedrückt und wohl möglich noch gegen diesen gerieben hatte, löste eine erneute Selbstentzündung hervor und er schlug eine Hand vor seinen Mund. Wie sollte er Yo denn nun ins Gesicht blicken? End Part III - Embarrassment Kapitel 4: Escalation --------------------- Part IV - Escalation Die langen Strähnen zurück gebunden, rückte er die Brille zurecht und rührte gedankenverlorenen im Kaffee. Die vor ihm liegende Zeitung diente mehr als Alibi, um auf den Tisch zu starren, denn als Informationsquelle. Sono's seltsames Verhalten stellte ihn nicht nur vor eine Frage und er zählte nicht einmal die unzähligen, alkohoschwangeren Liebesbekundungen dazu. Er hatte sich daran gewöhnt, dass der Ältere im Suff alles war, nur nicht ernst zu nehmen. Falten bildeten sich zwischen den fein geschwungenen Brauen des Dunkelhaarigen. Er erinnerte sich nur alszu gut an das erste Mal. Er hatte Sono mit offenem Mund angestarrt, nicht gewusst, wie ihm geschah und ihn in einem gewaltigen Anflug von Glück stürmisch umarmt. Worauf ihn dieser nichts Besseres zu tun hatte, als ihm den Rücken voll zu kotzen. Am nächsten Morgen konnte er sich an nichts erinnern, tat es als Alkohollaune ab, als Yo ihm die Details beschrieb. Er hatte sich selten so elend gefühlt, wie in diesem Augenblick. Er schüttelte den Kopf. Wie hatte er auch annehmen können, das der Vocal ansatzweise seine Gefühle erwidern könnte? Ein frustrierter Zischlaut entwich seinen Lippen. Sicherlich benahm er sich bei Yuu nicht anders. Die beiden waren jahrelang befreundet und nur weil sich der Kleinere in ab und an etwas seltsam verhielt, machte er sich Hoffnungen. Komm schon Yo... sei nicht so lächerlich! Das Tapsen von nackten Füßen auf den Fliesen riss ihn jäh aus seinen Gedanken und ruckartig hob er den Kopf, sah Sono noch immer etwas verschreckt im Türrahmen stehen. Ein trauriges Lächeln legte sich auf seine Lippen. Nein, er würde nie etwas anderes, als einen Freund in ihm sehen, geschweige denn seine Gefühle erwidern. Er erhob sich, goss einen zweiten Kaffee auf und deutete dem Jüngeren, sich zu ihm an den Tisch zusetzen. „So nächstes Wochenende dann das Konzert im AX, hm?“ Dankbar, das der Andere nicht weiter in der Peinlichkeiten von eben herum stocherte, setzte sich Sono zu ihm, nickte lächelnd. „Ja. Und die Chancen das einen Ausverkauf gibt, sind gar nicht mal so schlecht.“ Schlagartig schlug Sono's Stimmung um, Begeisterung spiegelte sich in seinen Augen wieder und er trommelte aufgeregt mit den Händen auf seinen Oberschenkeln. ~~~~~ Seinen murrenden Gewissen gegenüber gab er reumütig zu, dass er großartiger Schauspieler war, wenn er es denn wirklich wollte. Die vergangene halbe Stunde hatten sie über das bevorstehende Konzert geredet und ein Teil seines Enthusiasmus war echt gewesen – er war Musiker mit Leib und Seele – doch im Grunde war er mehr damit beschäftigt gewesen, Yo zu studieren, in den ihm so bekannten Augen zu lesen. Warum nur, sah der Größere so unglücklich aus? Immer, wenn dieser dachte, er würde es nicht sehen, fielen die Lippen, kamen Schatten in die warmen Tiefen, trübten diese und er wollte es nicht, es gefiel ihm nicht! Sono wünschte sich, das er mutig genug wäre, die Hand auszustrecken und über Yos Wange zu streicheln, diesen zu fragen, was ihn so sehr bedrückte und nicht mehr loszulassen schien... aber er war zu feige. Feige und schwach war er... hasste sich dafür und all die anderen Unzulänglichkeiten, die er jeden Tag aufs Neue unter Beweis stellte. „Hey, die Tasse kann nichts für deine plötzliche schlechte Laune.“ „Huh?“ Entgeistert blickte er in das Gesicht seines Freundes und dann zurück auf das arme Porzellan, welches er in der Tat misshandelte... sicher war es nur eine Frage der Zeit, wann der Henkel unter seine Gewalteinwirkung abbrechen würde. „Ich bin nicht schlecht gelaunt.“ Bewusst entspannte er seine Hand, ließ los, derweil der Größere einen Laut in seiner Kehle tat, welchen Sono in seine, persönlichen Lexikon 'Laute-die-Yo-macht' mit folgendem Worten übersetzte: 'Na aber sicher doch und mir wachsen morgen grüne Augenbrauen.' Und irgendwie irritierte ihn das – Gott! Er hatte ja Stimmungsschwankungen schlimmer als bei jeder Schwangeren! - weswegen sich seine Brauen seicht zusammen zogen, er zu Yo sah, welcher seine kleine Silver in eben diesen Moment auf seinen Schoss hob, das Köpfchen streichelte. „Bin ich wirklich nicht.“ „Ich sage doch gar nichts.“ Yo blickte dabei nicht einmal auf, lächelte auf sein kleines Juwel herab, derweil er sich vom Tisch abstieß und mit dem Stuhl über die Fliesen rutschte so laut und weit es ihm möglich war... die kleine Lady rollte sich vor Schreck auf Yos Schoss zusammen und dieser sah ihn nun tadelnd an. „Sono! Warum erschreckst du sie so? Was, zum Teufel, liegt dir plötzlich quer?“ „Du!“ „Bitte?!“ Silver landete mit einen dünnen Maunzen auf den Boden, denn nun war auch der Bassist in die Höhe geschossen. „Was habe ich dir denn bitte getan?!“ Sonos Mund klappte auf, dann wieder zu... er wusste auf diese Frage nicht zu antworten, denn sein Freund hatte ihm ja wirklich nichts getan, es war eher die Wut auf sich selbst, seine Verzweiflung (die Band, die Band... sie würde darunter leiden!) und der brennende Wunsch Yo endlich näher sein zu können. „Sono!“ Yos Stimme war gereizt, er hatte den anderen Mann wirklich zornig gemacht und nun zuckte er unter dem Ausruf zusammen... eine Ausrede, er brauchte dringend etwas, mit dem er ausweichen konnte, einen Grund, den er davor schieben konnte. Nur... er fand einfach keinen. Und es musste flammend auf seinem Gesicht stehen, denn Yo starrte ihn nur noch einige Sekunden an, dann schnaubte er, schob sich an ihm vorbei, gab ihm dabei einen Schubs gegen die Schulter, sodass er gegen seine Küchenzeile prallte, trat dann nach draußen, zog sich an, wisperte wütend dabei vor sich hin. Sono verstand nicht alles, nur Brocken wie 'im Suff schon kaum zu ertragen' und 'soll er sich doch jemand anderen suchen' und obwohl ihn sein Geist scharf darauf hinwies, dass Yo im Begriff war zu gehen, konnte er sich nicht bewegen. Nicht einmal lange nachdem die Tür mit einem Knall zugeschlagen war. Der Sänger starrte nur vor sich hin, dann gaben seine Knie nach und mit seinem Rutsch auf den Boden brach auch der Bann über das Schluchzen, welches die ganze Zeit in seinem Hals gesteckt hatte. „Sono, du unverbesserlicher Idiot!“ ~~~~~ Am Geländer Halt suchend, wankte der Bassist die Treppe zum Backstagebereich hinunter. Adrenalin schoss durch seine Blutbahnen, verhinderte ein Einknicken der Knie oder generell ein logisches Bewusstsein für den geschwächten Körper. Ayame und Anzi waren bereits vorgegangen, Yuu und Sono würden folgen. Normalerweise war es Sono, der als Erster die Szenerie verließ, aber wahrscheinlich hielt ihn der Fakt, dass sie vor ausverkauften Haus gespielt hatte, noch weitere Augenblicke auf der Bühne fest. In den hinteren Räumlichkeiten angekommen, lehnte er sich gegen die nächstbeste Wand, zwang sich selbst in die Knie, bevor es sein Kreislauf für ihn tat. Er hatte die letzten Tage einfach zu wenig geschlafen. Der Streit mit Sono kreiste wie ein paar Aasgeier über seinem Gemütszustand, stürzte sich auf seinen Alltag und verschlang alles gierig. „Du solltest lieber was trinken, als da in der Ecke zu hocken. Nimm's mir nicht übel, aber du siehst schrecklich aus.“ Yuu hatte auch den Weg nach unten gefunden und hielt ihm die Hand hin, zog ihn wieder in die Senkrechte und reichte ihm eine Wasserflasche. „Reizend wie immer.“ mühsam kämpfte er sich ein Grinsen ab, nahm aber einen Schluck aus der Flasche. An diesem wäre er jedoch beinah erstickt, denn Sono kam energiegeladen in den Raum gerannt, sprühte vor Enthusiasmus und umarmte ihn stürmisch. Das wäre ja auch alles nicht der Rede wert gewesen, wenn Sono nun nicht gerade sein Gesicht in beiden Händen hielt und von dem Kuss abließ, welchen ihm der Kleinere aufgedrückt hatte. Für eine Sekunde herrschte völlige Stille in den Räumlichkeiten, dann begann der Sänger zu realisieren, lachte peinlich berührt auf. „Da ist mir das Live wohl etwas zu Kopf gestiegen.“ Er drehte sich zu den Anderen, breitete die Arme aus. „Aber hey, meine Süßen, ihr kommt natürlich nicht zu kurz. Es ist genügend Sono für alle da.“ Yuu welcher den beiden am nächsten stand, hatte nicht genügend Zeit um zu reagieren oder gar um die Flucht zu ergreifen und so landete Sono auf dessen Wange einen feuchten Treffer. Anzi und Ayame versuchten sich gegenseitig vor zuschieben, aber Sono winkte nur ab. „Wer nicht will, der hat schon.“ scherzte er. Yo fixierte ungläubig die Rückansicht des Kleineren, versuchte ihn mental dazu zu bringen, das er sich umdrehte, ihm ins Gesicht sah und zeigte, das dies eben wirklich nur eine Konzertlaune, ein Scherz gewesen war. Aber Sono tat ihm diesen Gefallen nicht, ganz im Gegenteil. Die restliche Zeit, die sie in der Garderobe verbrachten, ging er ihm aus dem Weg, vermied jeglichen Augenkontakt, zuckte bei jeder zufälligen Berührung, welche auf so engem Raum unumgehbar waren, zusammen. „Jut, wir hauen dann schon mal ab.“ Anzi schob Ayame vor sich her Richtung Tür und Yuu folgte den beiden. „Wir sehen uns dann übermorgen.“ Yo hob nur die Hand zum Gruß, war zu sehr damit beschäftigt, beschäftigt zu wirken. Sono stand vorm Spiegel, zupfte die letzten widerspenstigen Strähnen zu recht und band sich den Schal um. Mantel und Tasche waren bereits angezogen und gepackt und es war nur eine Frage von Sekunden bis auch er sich zum Gehen wenden würde. „Na gut... also ich werd' dann mal,ne.“ Keine Umarmung, kein Handschlag nur ein kurzes Nicken und schon wand er sich der Tür entgegen. Yo brauchte Gewissheit und zwar jetzt. Schlanke Finger legten sich um das Handgelenk des Sängers, hinderten ihn sanft am Gehen. „Ist noch was?“ ein fragender Blick ruhte auf seinem Gesicht und er zwang sich sein Vorhaben in die Tat umzusetzen, sonst würde er immer wieder kneifen. Behutsam legte er die freie Hand in den Nacken des Anderen, vergrub sie in den kurzen Haaren und zog ihn näher zu sich. Für eine Sekunde noch hielt er inne, rechnete damit das der Kleinere sich losreißen würde. Doch nichts dergleichen geschah und neuer Mut keimte in ihm auf. Ohne noch ein weiteres Mal darüber nachzudenken, dem Zögern eine Chance zugeben, legte er seine Lippen seicht auf die des Sängers. Eine Ewigkeit verstrich, so schien es ihm, als er eine Antwort des Anderen erhielt. Sie führte nicht von ihm weg, im Gegenteil, dieser trat sogar noch einen Schritt auf ihn zu, erwiderte den Kuss. Glücksgefühle fluteten seinen Körper abermals mit Adrenalin und er wollte gerade die Arm um die Mitte Sono's schieben,ihn noch näher an sich bringen, als dieser die Hände auf seine Brust legte, ihn ruckartig weg stieß. „Das geht nicht...“ murmelte er, den Kopf gesenkt. „Sono...?“ Yo streckte seine Hand nach ihm aus, doch dieser trat nur einen Schritt zurück, schüttelte immer wieder den Kopf, unfähig Yo direkt ins Gesicht zusehen. „Das...wir können....es geht nicht...“ fluchtartig drehte sich Sono um, stürmte aus der Tür, ließ den Anderen verwirrt und geknickt zurück. ~~~~~ Sonos Lungen bettelten vergebens darum, dass er aufhörte zu rennen. Alles in seinem Körper brannte, schmerzte höllisch, sein Atem war mehr ein Winseln und doch stoppte er nicht, er konnte nicht aufhören, versuchte, weiter wegzurennen. Yos Augen, seine Finger, seine Lippen, sie folgten ihm um jede Ecke, die er nahm, ließen sich nicht abschütteln, egal wie viele kleine Treppen er hinauf und hinunter stürzte, egal, wie viele Lichter ihn blendeten, egal, wie viele Menschen er anrempelte. Immer wieder wischte er sich über das Gesicht, dabei waren es nicht einmal Tränen, die seinen Blick verschleierten... seine gesamte Wahrnehmung geriet außer Fokus und nun - wo er in irgendeiner gottverlassenen Gegend gelandet war – wurde es auch stockdunkel... Industriebauten schraubten sich rechts und links von ihm in die Höhe, starrten düster auf ihn herab, derweil er zwischen ihnen entlang taumelte. Sein Kopf war so leicht irgendwie, obwohl die Welt um ihn herum mit seinen Bewegungen nicht klar kam, denn sie zog mit Verzögerung hinter ihm her, wann immer er in eine andere Richtung blickte. Sono wurde langsamer, weil er den Boden kaum mehr erkannte... nur die Kiesel auf diesem kristallisierten sich extrem klar heraus und es brauchte mehrere, donnernde Herzschläge, bis er begriff, dass er der Länge nach auf dem Boden lag. Wieso hatte er das getan? Verwundert blinzelte er, doch sein Leib entschied, dass es gut so war, wurde schwer wie Blei, nagelte ihm auf dem kalten Untergrund fest, sodass es sogar eine schier unüberwindbare Angelegenheit war, sich auf den Rücken zu drehen. Als er es am Ende doch schaffte, sah er minutenlang in den Himmel, ohne diesen wirklich wahrzunehmen... nur nach und nach kehrten die Sterne dieser wolkenfreien Nacht zurück, legten sich dem Staub von Diamanten gleich auf die dunkle Decke, die das Firmament war. Sie verschwammen abermals als Sono begann zu weinen, leise, stumm, als er unbewegt hier lag. „Yo... verdammt... Yo...!“ Es war das einzige das er heraus brachte – wie hatte er auch nur so furchtbar, furchtbar dumm sein können? Aber sein Herz hatte war so von Glück geflutet, es war ein so großartiges Konzert gewesen und Yo, sein Yo, solch eine Präsenz. Wann immer es ihm möglich gewesen war, hatte er diesen angesehen, ihm beobachtet... ihn in sein Herz eingeschlossen, dort drinnen immer wieder umarmt und geküsst und ehe er es sich versah, war aus dieser Fantasie Realität geworden. Er hatte Yo geküsst... nicht auf die Wange, nicht im Spiel. Sono hatte ihn tief und innig berührt und jede verdammte Sekunde ernst gemeint. Und dann hatte er es begriffen, hatte sich herum gedreht und der Wahrheit einen harten Tritt gegeben, so dass sie in die Ecke flog und er sich wieder in den Lügen kleiden konnte, die ihm so gut standen. Deswegen hatte er Yo auch von sich gestoßen, als dieser ihn geküsst hatte. Ein gequältes Lachen floh von seinen Lippen, wandelte sich in ein weiteres Schluchzen, dass in dem gewimmerten Namen seines Freundes endete. Was hatte er nur getan? Da bekam er nun die Gewissheit, das der Bassist etwas für ihm empfand (warum sonst hätte Yo ihn küssen sollen?) und stattdessen er diesen griff und nicht mehr losließ, schubste er ihn weg... dabei hatte er den Kummer des Größeren ganz genau fühlen können in diesem Moment, denn er hatte sich einem Schwert gleich durch seinen Leib gebohrt. Sono konnte nichts mehr fühlen... nur die Kälte, die sich durch ihn fraß, ihn mehr und mehr betäubte. Er würde ja aufhören zu rennen, wenn er wüsste, dass eine Chance bestünde... aber es gab sie nicht! Es ging doch nicht nur darum, ob Yo und er etwas miteinander anfingen... wären sie ungebunden, ohne Verantwortung, dann... dann vielleicht. Doch nicht, wenn sie eine Band hatten. Jeder Streit, jede Meinungsverschiedenheit einer möglichen Beziehung würde auf Matenrou drücken, es würde sie zerstören und es gab nichts, gar nichts vor dem Sono mehr Angst hatte. Denn... verlor er die Band, verlor er Yo. In seiner Welt waren diese beiden Aspekte unzertrennlich und er konnte nicht sehen, wie es auch nur den Hauch einer Chance haben würde. Zumal... der Bassist hasste ihn nun sicherlich. Yo hatte sich ihm geöffnet und er... er hatte es mit Füßen getreten, wie auch schon so oft davor und egal wie gutmütig der Größere auch war, irgendwann würde auch dessen Limit erreicht sein und Sono konnte es nur zu gut verstehen. Er rollte sich zu einen kleinen, engen Ball zusammen, bebte unter körperlicher Erschöpfung.... er konnte nicht aufstehen, also versuchte er es nicht. Tränen liefen über seine Nase, als er Yos Namen in den staubigen Sand malte. Sein Bassist, sein Licht... Wer würde dieses Mal kommen und ihn retten? End Part IV - Escalation Kapitel 5: Hidden ----------------- Part V – Hidden Immer noch starrte er die Tür an. Sie war lautstark in den Rahmen zurück gefallen, aber das Geräusch hatte ihn nicht erreicht. Erst ewige Augenblicke danach zuckte er zusammen, griff seine Jacke und rannte los. Tränen bahnten sich ihren Weg aus seinem Augenwinkeln und er wusste sie nicht genau einzuordnen. Eine Welle aus Wut, Trauer und Glück schlug über ihm ein, ließ ihn schon an der nächsten Kreuzung langsamer werden. Verzweifelt blieb er am Übergang stehen, strich sich hastig mit dem Ärmel über die feuchten Augen und sah sich suchend um, in der Hoffnung irgendwo einen Silberstreif zu erhaschen. Schnell erkannte er, dass es mehr als nur sinnlos war, blindlinks durch die Straßen zu rennen, konnte der Kleinere doch in alle Richtungen geflüchtet sein. 'Verdammt So... wieso musst du auch immer weg rennen?' Mit gesenktem Kopf überquerte er die Straße, vergrub die Hände tief in den Taschen. Als er die Kälte realisierte, mischte sich Sorge unter sein Gefühlschaos. Sono war zwar nicht ohne seinen Mantel getürmt, aber dieser diente eher zum Schein, als dem wirklichen Zweck, Körperwärme zu speichern. 'Er wird schon in irgendeiner Bar unter gekommen sein', versuchte er sich selbst zu beruhigen, doch hatte Gedanken an Sono in einer Bar nicht gerade einen beruhigenden Charakter. In der Hoffnung, dass er einen vertrauteren Ort aufgesucht hatte, hetzte er durch die halbe Stadt, suchte, neben Sono's Wohnung, auch seine eigene auf und landete letztendlich im Park, welchen sie des Öfteren, nach ihren Sauftouren passierten. Nirgends auch nur eine Anzeichen von ihm. Erschöpft ließ sich Yo auf eine der Parkbänke sinken, stütze seine Stirn in den ausgebreiteten Handballen ab. 'Wo treibst du dich nur rum?!' ~~~~~ „Glaubst du, dass es klug ist, hier einzuschlafen?“ Die Stimme sickerte warm und weich in seine trägen Gedanken, aber er verstand den Sinn der Frage nicht vollständig und irgendwie war es ihm auch gleich, als er sich nur weiter zusammen rollte. „Bin müde... will nicht mehr denken...“ Ein Summen antworte ihm, dann streichelten Finger sanft über sein Haar, kämmten es behutsam aus seiner Stirn heraus und erinnerten ihn dabei so sehr an Yo, dass sich neue Tränen unter seinen geschlossenen Lidern sammelten – sein Bassist würde bestimmt nicht kommen und so lieb mit ihm sein... er hasste ihn sicher und das mit gutem Recht. „Trotzdem solltest du das an einem anderen Ort als hier tun, Sono. Es ist verdammt kalt, du wirst dir den Tod holen.“ „Und wenn... es ist egal... kümmert keinen... .“ Und ich bin selbst daran schuld. Doch der zweite Teil seines Satzes verlor sich in dem Schluchzen, dem ein Seufzen Desjenigen folgte, der bei ihm hockte und nun einen Arm um ihn schob, ihn auf die Füße zehrte. „Mich kümmert es schon. Na los, hoch mit dir.“ Sono stöhnte wimmernd, Schmerz explodierte in seinem Kopf, seine Balance saß auf der Bank hinter ihm, winkte von dort fröhlich, derweil er suchte, irgendwie aufrecht zu bleiben und dennoch jämmerlich versagte, gegen den warmen, fast schon heißen Körper sackte, der ihn fest hielt. „Warum...?“ Tust du das? Wieder versagte seine Stimme, doch der Andere schien seine Frage zu erahnen, denn wieder strich ihm dieser durch das Haar. „Weil ich dich als Freund sehe.“ Die Stimme war mit einem warmen Lächeln getränkt, irgendwie bekannt und derweil dieses Detail durch Sonos vernebelten Geist sickerte, hob er den Kopf, ließ ihn in den Nacken kippen, um dem Fremden ins Gesicht blinzeln zu können. Schockiert registrierte er einen Herzschlag später, dass der Fremde gar nicht so fremd war. „Juri! Was... was tust du denn hier?“ Der Vocal von Deluhi schnaubte auf die Frage, doch es war wenig belustigt, als er sich einen von Sonos Armen um den Hals legte, diesen mehr oder minder mit sich schliff, da der Silberhaarige nur stolpernde Schritte tat. „Ich könnte dich das Gleiche fragen. Was, zum Teufel, machst du hier, mitten in der Nacht und dazu noch in so einem Aufzug?“ „Ich...“ Sonos Lippen arbeiten, doch kein wirklicher Laut entfloh ihm... was sollte er auch sagen? Ich bin vor Yo wegerannt, weil er mich geküsst hat? Ich habe mein Heil in der Flucht gesucht, weil ich nicht weiter wusste und ihm nicht eine Sekunden länger in die traurigen Augen sehen konnte? Juri seufzte leise, festigte den Halt um ihn und packte am Ende schlicht seinen Gürtel, um einen besseren Griff zu haben, schüttelte dabei den Kopf. „Schon gut, ich will es jetzt gar nicht so genau wissen, erst einmal müssen wir dich ins Warme schaffen und dann werden wir darüber reden, warum du dich ausgerechnet hier zum schlafen hinlegst.“ ~~~~~~ „Yo?...Anzi hier!“ Mühsam versuchte er, die belegte Stimme unter Kontrolle zu kriegen, seinem Freund zu antworten, doch alles was er zustande brachte, war ein kraftloses: Hmmm? „Ey, hast du schon geschlafen? Du klingst irgendwie verpennt.“ Geschlafen. Tze. Das wäre zu schön, um wahr zu sein. Dann hätte sich das Ganze hier nur als schlechter Traum heraus gestellt. Doch er saß immer noch auf der Parkbank und starrte in die eisige Nacht. „Nein ...ich... Schon okay. Was gibt’s?“ „Ehm ...also. Juri hat mich gerade angerufen. Sono ist bei ihm und er weiß nicht, was mit ihm los ist. Hat ihn in irgendeiner Seitenstraße gefunden und...“ Plötzlich begann sein Blut wieder zu zirkulieren, durch strömte seinen Körper mit einer wohligen Wärme. „Sono ist bei Juri???“, unterbrach er den Älteren hastig, „Schnell! Die Adresse!“ Der Andere stockte überrascht. „Ehm ...die Bar wo wir gestern waren... das gelbliche Haus daneben. Juri wohnt, glaube ich, im 3. Stock.“ „Danke!“ Das überschnelle Aufspringen, verwirrte seinen Kreislauf und auch die eingeschlafenen Beine schienen in den Streik gegangen zu sein, drohten unter ihm ein zu knicken, doch allein der Gedanke, das es Sono gut gehen musste, ließ ihn den Kampf gegen seine Gliedmaßen gewinnen. „Weißt du, was bei ihm los ist?“ „Später! Und danke.“ Mit diesen Worten klappte er das Handy zu begann zu rennen. Jetzt wo seine Füße ein Ziel hatten, fiel es um ein vielfaches einfacher. Die Adresse war leicht zu finden, die Sache mit dem Nachnamen war da schon schwerer. Ohne groß darüber nachzudenken, drückte er wahllos auf die komplette Klingelleiste, irgendwer würde schon aufmachen. Und das Glück war ihm hold. Wenig später surrte die Tür verheißungsvoll und er stürmte die Treppen in den dritten Stock hinauf. Zu seiner Überraschung stand Juri bereits in der Tür. Ein warmes Lächeln lag auf den Lippen des Sängers, obgleich seine Augen die Sorge nicht verbergen konnten. „Wo ist er?“ Yo war sich nicht einmal dem Fauxpas bewusst, den Anderen nicht begrüßt zu haben, galten seine Gedanken einzig Sono, der irgendwo in dieser Wohnung sein musste. „Er ist im Bad. Hinten links, die weiße Tür.“, einen Schritt zur Seite machend, deutete er in die Richtung. „Danke!“ Das war alles, was er noch hervorbringen konnte, bevor er zu der Tür eilte. So stürmisch er auch bei der Ankunft gewesen sein mochte, jetzt stockte er, klopfte zaghaft an die Tür. „So?“ Leises Wasserplätschern drang durch die Tür. Immerhin schickt er mich nicht weg, dachte er bei sich und drückte sachte die Klinke herunter, betrat das Badezimmer. Der Anblick, den Sono zusammen gekauert in der Wanne bot, legte sich eisern um Yo's Herz, grub die Krallen schmerzvoll in das weiche Fleisch. Er konnte nicht anders, sank neben dem weißen Porzellan auf die Knie und schlang die Arme um den zerbrechlichen Körper. Wasser perlte von dem feinen Haar auf Yo's Wange ab, vermischte sich mit den salzigen Tränen. „Warum bist du hier?“ Die Stimme die an sein Ohr drang, klang seltsam fremd, monoton. Langsam löste er die Umarmung, sah in die abwesenden Augen, welche zwar in seine Richtung, aber eher durch ihn hindurch sahen. „Sono?“ „Warum bist du hier?“ wiederholte er seine Frage. „Wie kannst du mich immer noch in den Arm nehmen, nachdem ich dich so verletzt habe? Hasst du mich nicht?“ Entsetzt sah er den Kleineren an. „Dich hassen?...Wieso? Sono...wieso sollte ich dich hassen? Kapierst du es immer noch nicht?“ Eine Träne löste sich aus seinem Augenwinkel, rann stumm über seine Wange und während sich ein leises, freudloses Lachen von seinen Lippen brach, dann schüttelte er seicht den Kopf. „Nicht kapieren? Natürlich kapier ich's...aber... aber das ändert doch nichts an dem Fakt!“, seine Hände ballten sich, als er sein Haar packte, harsch an den Strähnen zog., „Ich... ich hab dich weg gestoßen und dir so weh getan... ich hab deine Gefühle mit Füßen getreten, nur weil ich zu feige war! Und dabei...“ Die letzten seiner Worte verloren sich kraftlos und er kauerte sich weiter zusammen, zitterte, obwohl das Wasser rund um ihn herum so heiß war, dass seichter Dampf aufstieg. „Ich... ich habe gar kein Recht mehr auf das. Es tut mir so verdammt leid, Yo. Ich hätte es nicht soweit kommen lassen dürfen... denn dann würden du und ich weiter machen können wie bisher und nichts, gar nichts von alledem würde dann zwischen uns stehen. Aber ich war dumm... so verdammt dumm.“ Er schluchzte, legte den Kopf auf seine Knie verbarg sich vor Yo, der stumm an seiner Seite saß, die Finger am Rand der Wanne, wo ihr Griff auf das Porzellan derartig hart war, dass die Knöchel weiß hervor traten. „Wenn ich doch nur erst nachgedacht hätte, bevor ich dich geküsst habe... aber... Gott, du sahst so verdammt gut aus! Ich war in einem solchen Rausch und dich zu berühren, hat so gut getan, es war so perfekt und trotzdem... wir... wir können das nicht tun.“ „Und warum nicht?“ Yos leise Frage stoppte die Flut an zusammenhanglosen Aussagen und bewegte Sono, den Kopf zu heben, ungläubig zu dem Bassisten zu blicken. „Weil... weil wir eine Band haben! Yo... das können wir nicht tun!“ „Warum nicht?“ Wie auch er wiederholte Yo seine Frage, hob eine Hand legte sie sanft auf seine Wange, streichelte über sie und er war schockiert, dass er sich sofort in die Wärme lehnte, wie schnell und hart er fiel, nur weil der Bassist ihn von sich aus berührte. „So... ich hasse dich nicht. Klar, es hat weh getan, weggestoßen zu werden. Es hat weh getan, geküsst zu werden, ohne zu wissen, ob es ein Scherz war oder nicht. Aber, verdammt, für mich ist das schon Vergangenheit! Ich hab dich jetzt endlich mal nüchtern und offen und ehrlich, also bitte, sage mir nun nicht, dass du kein Recht mehr auf mich hättest. Denn ich will Nichts anderes als dich! Kapier's doch, ich hab mich in dich verliebt! Was würde es denn bringen, wenn wir so weiter machen wie bisher? Es würde nur weiter weh tun, es würde zu noch mehr Missverständnissen führen, zu noch mehr Streit. Und das, Sono, würde die Band kaputt machen. Klar, eine Beziehung ist auch kein Pappenstiel, aber ich will sie, Gott verdammt noch mal! Und so lange du mir nun nicht sagst, dass ich der Einzige bin, der für den Anderen etwas empfindet, dass die Band kein vorgeschobener Grund ist, sondern, dass du meine Gefühle wirklich nicht erwiderst, werde ich auch darum kämpfen. Ich werde um dich kämpfen, Sono.“ Die zweite Hand des Größeren legte sich an seine Wange und dann lehnte sich Yo nach vorn, so dass sich ihrer beider Stirn berührten. „Sag mir, das du es probieren willst.“, nun brach sich die vorher so feste Stimme des Bassisten und auch die Hände auf seinem Gesicht zitterten, „Bitte, sag mir, dass wir eine Chance haben. Gib nicht alles von vornherein auf, nur weil du denkst, dass du es nicht kannst, nicht darfst.“ Sonos Augen schlossen sich unter einen Schluchzen, dann legte er seine Hände auf die Gelenke seines Freundes, schniefte leise, suchte dann Worte hervor zu bringen, ohne von dem Schluckauf behindert zu werden, der ihn ob seiner Aufregung erfasste. „Ich... ich will es probieren. Aber ich habe Angst, dass etwas schief geht. Ich habe Angst, die Band zu verlieren. Ich habe Angst, dich zu verlieren.“ End Part V - Hidden Kapitel 6: Bliss ---------------- Alle Anspannung, jegliche Körperhaltung, Nervosität, oder was ihn sonst am oberen Wannenrand gehalten hatte, fiel von ihm ab und er sackte wie ein Sack Kartoffeln zusammen, blieb ausgestreckt auf dem Boden liegen. Über den Rand des Tiegels schob sich ein unsicherer Blick, welcher zu ihm herunter linste. „Alles okay?“ Fast schon ängstlich klang die Frage. Und Yo konnte nur breit grinsen und nicken. Es war mehr als nur okay. Sono...sein Sono - endlich konnte er den Gedanken fassen - wollte es probieren. Auch wenn es zaghaft klang, auch wenn der Zweifel deutlich zu hören war, er wollte es probieren und nur das zählte. Mühsam zog er sich zu ihm hinauf, bis beide Gesichter auf gleicher Höhe waren und obwohl er es vorgehabt hatte, war es Sono, der nicht an sich halten konnte. Ungestüm lehnte er sich nach vorne, riss einen Wasserschwall mit sich, welcher über den Rand brach, Yo's untere Hälfte unter sich begrub. Sacht berührten sich die Lippen der Beiden, verlangten mehr des Anderen. Sonos Hände verfingen sich in den blonden Strähnen des Größeren, schoben sie hinter seinen Nacken und vertieften die Zärtlichkeit. Im Reflex legte Yo die Arme um die Mitte des Kleineren,wollte er kein Risiko eingehen, auch wenn die Möglichkeit einer Flucht hier doch sehr gering war, zog er ihn ein Stück weit höher und lehnte sich in den Kuss. Wie von selbst schoben sich die beiden Männer immer höher, ließen die unliebsame Grenze der Wanne unter sich, bis sie aufrecht standen. Schwankend versuchte Sono sich aus eigener Kraft auf den Füßen zuhalten, suchte immer wieder Halt an der Schulter des Dunkelhaarigen. Yo löste sanft - wenn auch widerwillig - den Kuss und sah fragend in die dunklen Iriden des Sängers. „Ich glaub, dass Wasser und du ihn Kombination waren einfach zu heiß für mich.“ grinste er verlegen. Ohne ein weiteres Wort verlauten zu lassen, legte er einen Arm in die Kniebeuge und den Zweiten um die schlanken Schultern seines Freundes, hob ihn sacht aus der Wanne, um ihm auf die mehr oder weniger sichere Waschmaschine zu setzen. An der Tür des Raumes hingen Handtücher und ein Bademantel, welchen er griff und Sono überstreifte. Wie oft hatte er dieses Szenario schon gehabt, wenn Sono stockbetrunken vor seine Tür gestanden hatte, völlig durchfroren, weil er seine Jacke in irgendeiner Bar vergessen hatte. Und immer hatte er an sich halten und jegliches Verlangen unterdrücken müssen. Lächelnd zog er Sono von dem Gerät, wickelte den Mantel eng um den zierlichen Körper - nicht ohne vorher noch mal einen ausgiebigen Blick zu riskieren, setzte ihm die Kapuze auf und begann die Haare trocken zu rubbeln. Seine Hände wurden jedoch jäh von Sonos gestoppt. „Du musst das nicht tun, ich bin nur ein bisschen diesig und nicht betrunken.“ Yo blickte sanft zu ihm herunter. „Glaubst du im Ernst, ich hab das nur gemacht, weil du betrunken warst?“ Seine Finger legten sich um den Kapuzensaum, zogen die schönen Gesichtszüge näher an seine. „Es war eine der wenigen Chancen, bei den ich dir nah sein konnte, ohne das du Verdacht schöpfst.“ Ein Klischee würde es sein, wenn Sono nun rot werden würde... wenn er den Blick verlegen gen Boden senkte und nicht wissen würde, was er sagen soll. Kein Klischee hingegen war, in wenigen Sekunden so zu erhitzen, dass ihm die Flämmchen aus den Ohren schlugen und er sein Gegenüber darüber hinaus wenig attraktiv mit offenen Mund anstarrte, bis dieser lachte und einen Finger unter sein Kinn legte, so seinen sicherlich recht dümmlichen Gesichtsausdruck ein Ende machte. „Was? Hast du etwa geglaubt, ich würde meine Augen dann brav auf deinem Gesicht lassen? Ich bin in dich verliebt... ein gewisses körperliches Verlangen gehört dazu. Oder willst du mir sagen, dass du ohne so was auskommst? Hast du den nie einen Blick riskiert, wenn du dachtest, ich würde nicht schauen?“ Sono brabbelte etwas Unverständliches, sah nun doch nach unten, als würden ihre nackten Füße das Interessanteste der Welt sein und Yo folgte dem Sänger, suchte in dessen rotes Gesicht zu linsen. „Was war das gerade?“ Der Kleinere räusperte sich. „Ich sagte: Natürlich habe ich dich beobachtet. Immer, wenn du dich umgezogen hast.“ Yos Braue wanderte in die Höhe, dann grinste er und zog seinen Freund noch näher an sich. „Das war dann aber öfter, als ich geschaut habe.“ Sonos ohnehin rote Wangen wurden noch dunkler, weswegen Yo lachte, dann einen Kuss auf die weichen Lippen legte, den Kleineren eng in den Arm schloss, wie eine große Katze mit ihm schmuste. „Gott, ich liebe dich!“ „Yo! Nicht so laut, was wenn Juri uns hört.“ Auf Sonos Wispern grinste der Bassist nur wieder, strubelte dann noch einmal ordentlich durch das silberne Haar. „Angst, dass er vor der Tür steht und lauscht? Ich denke, so viel Anstand hat er dann noch. Und nun komm, ich muss mich eh bei ihm bedanken... eh... entschuldigen.“ Nun wurde auch Yo rot, als ihm einfiel, dass er an dem anderen Mann schlicht weg vorbei gestürmt war, alle seine Manieren dabei über Bord geworfen und gerade wollte er auf seine Gedanken Taten folgen lassen, da hielt Sono ihn mit einem Rucken an seiner Hand auf. „Was ist?“ „Du kannst nicht rausgehen.“ „Huh?Und warum denn bitte nicht?“ „Weil deinen Hosen total nass sind.“ Etwas entgeistert blickte der Bassist an sich hinab und tatsächlich, er war bis auf die Haut durchgeweicht... wann war denn das passiert? Und derweil er noch so überlegte, wie er dieses kleine Problem denn nun bereinigen konnte, entschied der Sänger für ihn, denn dessen schlanke Finger legten sich an seine Hosen, öffneten diese und zogen sie herunter. „So!“ Nun war es der Größere, dem die Flammen aus den Ohren schlugen und Sono – dem das Ganze sichtlich gefiel – konnte nun breit grinsend dastehen, ihn unschuldig anzwinkern. „Was denn? Ich dachte nur, es wäre besser, wenn du aus den nassen Sachen steigst und dir ein Handtuch umbindest.“ Ein paar Sekunden arbeitete Yos Mund ohne das ein Ton entweichen würde, dann packte er Sono mit einem Arm, hielt ihn fest, derweil er ihn mit der freien Hand erbarmungslos abkitzelte. „Du kleiner Bastard!“ Lachend wand sich Sono, suchte sich zu befreien, doch kostete dessen Winden ihnen beiden die Balance und ehe sie sich versahen, stolperten sie zwei Schritte rückwärts und geradewegs in die Wanne hinein, überschwemmten mit ihrem kombinierten Gewicht die kleine Nasszelle. Nach den ersten Schrecksekunden Sonos – in welchen er hektisch zu erkennen suchte, ob Yo sich weh getan hatte – wurde seine wandernde Hand eingefangen, geküsst und dann einfach nur gehalten, so dass der Sänger leise und genießend seufzte. Als er die Augen wieder öffnete blickte er direkt in die seines Freundes, ertrank in ihnen, ob der Freude, dem stillen Glück, dass er darin sehen konnte und Yos Zufriedenheit stimmte auch ihn froh, weswegen er diesen mit genau dem Lächeln anlächelte, dass er sich nur für den Bassisten aufgehoben hatte. Ein Klopfen an der Tür riss die beiden aus ihrer Badewannenidyle. „Hey, ist bei euch alles klar oder schlagt ihr euch die Köpf ein?“ Sono gluckste vergnügt und auch Yo hielt sich die Hand vor den Mund, um nicht allzu laut zu lachen. „Alles okay, wir kommen gleich raus.“, rief der Dunkelhaarige, versucht, seine Ernsthaftigkeit zurück zu gewinnen. Jedoch war das nicht so einfach, wenn ein gewisser Jemand sich mit seinem Ohrläppchen beschäftigte, sanft mit den Zähnen daran zog. „Und wie willst du ihm das hier erklären?“, summte der Säger fragend und auch wenn er nicht hinsah, wusste er welch hämisches Grinsen die Lippen Sono's zierte. „Ganz einfach.“, auch seine Mundwinkle zogen sich zu beiden Seiten. , „Ich werd' einfach alles auf dich abwälzen!“ Ein Ellenbogen in seiner Seite war die passende Antwort. „Aber mal im Ernst...“ Da war er wieder. Der bedrückte Unterton, welchen Sonos Stimme in letzter Zeit so oft gehabt hatte. „Wie geht es jetzt weiter? Sagen wir es den Anderen? Was, wenn sie es nicht akzeptieren? Was, wenn dadurch Streit entsteht und was, wenn...“ „Was, wenn es gut geht?“, beendete Yo den Satz strich dem Anderen verirrte Strähnen aus dem Gesicht. Zweifelnd blickten ihn zwei tiefschwarze Augen an. „Und woher nimmst du deine Zuversicht?“ Schmunzelnd wanderte sein Blick auf ihre verbundenen Hände, zog sie zu sich heran, küsste Sono's Hälfte. „Weil du hier neben mir sitzt, weil du bei mir bist und ich daran glaube, dass du es auch bleiben wirst. Weil ich dich endlich Mein nennen darf und ich mir das durch nichts zerstören lassen werde.“ Sein Blick haftete nun wieder auf den Zügen des Anderen. „Lass es uns einfach langsam angehen. Alles andere ergibt sich schon.“ Die Stirn gerunzelt, beugte er sich nach vorn, hievte sich selbst aus der Wanne. „Nur mit dem Trocken werden sollten wir uns beeilen. Sonst tritt Juri wahrscheinlich noch die Tür ein.“ Die Hand reichend, zog er Sono ebenfalls aus dem Trog und reichte ihm ein neues Handtuch, denn der Bademantel hatte seine Schuldigkeit getan. Er selber entledigte sich der nassen Kleidung und Band sich ebenfalls ein Handtuch um die Hüfte. „Juri wird uns killen, wenn er das Bad sieht!“, stellte Sono diplomatisch fest und Yo konnte darauf nur nicken. Mutmachend klopften sie sich gegenseitig auf die Schultern und Sono griff heroisch zu der Klinke. „Warte kurz.“ hielt er den Anderen von seinem Vorhaben ab, zog ihn in einer schnellen Bewegung zu sich zurück und legte seine Lippen auf die des Kleineren. „Ich weiß ja nicht, wann ich in den nächsten Stunden dazu noch einmal die Chance bekommen werde!“, lachte er verschmitzt und ließ Sono dann endgültig frei. „Keine Sorge. Die kriegst du schneller als dir lieb ist. Und wenn ich dafür selber Sorge tragen muss!“, erwiderte Sono das Lächeln und öffnete die Tür. Juris Braue hatte sich dazu entschlossen, ein eigenständiges Leben zu führen und schob sich nun – wie auch schon in den letzten Minuten – so hoch, wie es die Anatomie des Sängers zulassen würde, welcher, die Arme verschränkt, vor dem kleinen Bad stand und nun zu den beiden Anderen blickte, die ihn um Verzeihung heischend ansahen. So ein Blick konnte niemals etwas Gutes bedeuteten. „Was? Habt ihr mein Bad auseinander genommen, oder was?“ Sono warf einen Blick zurück, trat dann sehr verlegen von einem Fuß auf den Anderen. „Nun ja, nicht direkt... aber... uhm, wir... wir hatten einen kleinen Unfall.“ Seine Braue zog sich noch höher und er hatte das Gefühl, dass sie gleich an seinen Haaransatz aus seinem Kopf heraus wachsen würde. „Ich will es gar nicht genauer wissen. Ich habe euch Sachen ins Wohnzimmer gelegt, Tee steht auch dort.“ Damit schob er sich an den beiden anderen, halbnackten Musikern vorbei, trat ins Badezmmer und nässte prompt seine Socken. Etwas tiefer Luft holend, drehte er sich wieder herum, doch Yo und Sono hatten bereits die Flucht ergriffen... besser war das auch. Mit einem Schnauben warf er ein paar Handtücher auch den Boden, froh darüber, dass seinen wenigen Badmöbel nicht direkt auf der Erde standen. Alle nassen Sachen räumte er in die Waschmaschine, dann öffnete er das Fenster, lüftete den schmalen Raum aus, sah sich dann zufrieden um – andere Menschen wären an seiner Stelle wahrscheinlich wirklich wütend gewesen, aber Juri sah es schlicht als eine Verschwendung von Nerven. Außerdem war er glücklich, dass es Sono nun besser zu gehen schien, denn als er diesen gefunden hatte, war er ja nicht mehr als ein Schatten seiner Selbst gewesen. Und so sah er gnädig darüber hinweg, dass sein hübsch eingerichtetes Bad überschwemmt worden war... wie zum Teufel hatten sie das nur gemacht? Abermals den Kopf schüttelnd, schaltete er noch die Maschine ein, damit die Sachen der Beiden bis zum nächsten Tag wieder sauber sein würden, dann ging er zurück ins Wohnzimmer, wo er die beiden sitzen sah, Yo schräg hinter Sono, welcher sofort betreten wirkte, als er den ersten Schritt in den kleinen Raum gesetzt hatte. „Juri,“, dabei erhob sich der zierliche Sänger, „Es tut mir sehr leid, dass wir dir solche Umstände bereiten.“ Der Braunhaarige schüttelte mit einem leisen Schnauben den Kopf, trat zu Sono und zog ihn in einarmig gegen seine Brust. „Mach dir darüber mal keinen Kopf, ich hab dich ja freiwillig mit her genommen.“ „Trotzdem... wir haben solch ein Chaos verursacht...“ Wieder schnaubte der Vocal Deluhis, strubelte durch das noch feuchte Haar. „Und ich habe es wieder bereinigt. Sono, beruhige dich, ich bin nicht böse deswegen. Das ihr hier seit peppt meinen langweilen Abend gewaltig auf.“, er grinste, als sich der Blick des anderen Sängern nicht änderte, dieser genauso zerknirscht aussah, „Außerdem kannst du mir V.I.P.- Pässe für eure nächsten Konzerte besorgen und dann sind wir wieder quitt.“ Argwöhnisch betrachtete er Sono, zog die Brauen noch enger zusammen, als Juri den zweiten Arm ebenfalls um dessen Schulter legte. „Ich muss mich auch entschuldigen!“ räusperte er sich lauter als nötig, trat näher an die beiden heran. „Ich bin hier einfach so rein gerauscht, hab dich nicht einmal begrüßt.“ Eine kurze, förmliche Verbeugung folgte. „Also guten Abend Juri, es freut mich dich wieder zusehen und...“, Kurz stockte der Größere, bedachte Sono mit einem flüchtigen Lächeln. , „...Und danke, dass du dich um Sono gekümmert hast.“ Juri sah ihn mit zweifelnden Blick an, bevor sich ein lautes und herzliches Lachen aus seinem Mund löste. „Alter, seit wann bist du denn so förmlich?“, grinsend legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Aber ja, freut mich auch dich mal wieder zusehen.“, nickte er und wandte sich dann beiden zu. „Also, meine Herren, was darf ich euch denn anbieten? Ihr seid natürlich heute meine Gäste. Allerdings müsst ihr euch das große Bett teilen. Ich nehme dann das Sofa.“ Der kurze Blick zu Sono hatte gereicht, um zu wissen, das er genau das Gleiche dachte. Das Sofa stand im gleichen Raum wie das Bett. Sie würden sich heute Nacht also wohl oder übel zusammen reißen müssen. Yo seufzte deprimiert. Ihre erste, wirkliche gemeinsame Nacht und sie würden sie mit Juri verbringen. Vielleicht war das die Rache für seine Eile an der Tür und er schwor sich, nie wieder eine Begrüßung zu verpassen. „Also, ich brauch nichts. Ich bin eher hundemüde vom Live und ...naja ...allgemein vom ganzen Tag.“ Er wollte das Gerenne durch die Stadt und die anschließenden Wasserspiele nicht noch einmal zum Thema machen. „Wenn's euch nichts ausmacht, würd' ich mich schon aufs Ohr hauen.“ Verlegen kratze er sich am Hinterkopf. Erst machte er hier so einen Aufstand und dann hatte er nicht ein einmal mehr die Kraft für ein paar Stunden beisammen sitzen. „Hey wir werden doch alle alt...ich versteh das schon.“, witzelte Juri und klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken., „Und bei dir sieht es bestimmt nicht anders aus oder Sono?“ Schief grinsend nickte dieser. „War halt n anstrengender Tag!“ „Na gut. Dann lass ich euch beide mal allein und verzieh mich mit dem Laptop in die Küche. Schlaft gut und keine Unanständigkeiten!“, fügte er lachend hinzu, ohne sich bewusst zu sein, dass er damit genau ins Schwarze getroffen hatte. Also Juri das Zimmer verlassen hatte, ließ sich Yo der Länge nach aufs Bett fallen, streckte die Arme von sich. „Ich werd' mich nie wieder bewegen. Gosh, bin ich erledigt!“ Gerade, als er im Versuch war, sich wenigstens auf die Seite zu rollen, verhinderte Sono sein Vorhaben indem sich dieser auf seinen Schoß setzte, ihn mit großen Augen ansah. „Ach, du bist wirklich müde? Ich dachte, du wolltest mit mir allein sein.“ Es klang fast schon anschuldigend, weswegen der Andere lächelte, die Hand mühsam um den schlanken Nacken legte und Sono zu sich herunter zog. „Dafür brauch ich sicher keine fadenscheinigen Ausreden.“ Ein ausgiebiger Kuss folgte. „Aber ich bin wirklich erschlagen. Die letzten Tage war nicht gerade erfolgreich, wenn es um Schlaf ging. Und daran bist du ja nicht ganz unschuldig.“ Sono's Gesichtszüge trübten sich und er nickte stumm. „Hey, jetzt mach nicht wieder so ein Gesicht!“ Sono rutschte von Yo herunter, neben ihn aufs Bett und legte seinen Kopf auf dessen Brust ab. „Es tut mir leid, das ich so ein Idiot war.“ Seicht spielte der Jüngere mit den Fingern durch das feine, silberne Haar. „Egal, was du bist und was für Dummheiten du wieder anstellst, du bleibst mein Sono.“ murmelte er im Dämmerschlaf, verflocht die Finger seiner freien Hand mit denen des Kleineren, bevor er endgültig weg dämmerte. Kapitel 7: Soul --------------- Part VII - Soul Sonos Herz war durch und durch von Wärme erfüllt...Gott, er fühlte sich so glücklich und zufrieden. Wie eine große Katze streckte er sich erst, als er erwachte, dann kuschelte er sich summend an den Größeren heran, schob beide Arme um diesen, rieb die Wange an dessen Brust, seufzte entspannt dabei. „Morgen.“, nuschelte er, als sich die Finger Yos hoben, mit seinen Haaren zu spielen begannen, schob nun auch eines seiner Beine über die des Bassisten, konnte gar nicht nah genug an diesen heran rutschen. „Morgen.“ Yos Stimme war noch reichlich schlaftrunken, ein wenig heiser und in Sonos persönlicher Option schlicht verdammt sexy, weswegen er sich aufstützte, auf den Größeren hinab lächelte, dessen Lippen mit einem Finger nachzog und sich dann hinab lehnte, um – nicht, ohne zuvor einen schnellen Blick zur Couch geworfen zu haben – die Lippen mit den seinen zu fangen. Sein sanftes Streichen weckte das Feuer in Yo, denn dieser schob eine Hand in seinen Nacken, küsste ihn tiefer, verlangender, plünderte ausgiebig sein Reich, so dass Sono froh war, das er lag. Es war verdammt schwer, ein Stöhnen gefangen zu halten, als der Jüngere an seinem Kiefer knabberte, dann zu seinem Hals wanderte. „Yo... Juri...“ „Der schläft noch. Sei einfach leise.“ Seine gewisperten Bedenken wischte der Dunkelhaarige einfach fort, fing sein Ohrläppchen ein, saugte an diesem, derweil er nach Halt an den Schultern suchte. „Ich musste so lange auf dich verzichten, mich jedes Mal zügeln.“, heißer Atem floh über seinen Hals, als Yo sprach, Sono zum Beben brachte, „Ich will nicht mehr warten.“ Weitere Küsse fielen auf seine Haut, derweil sich Yos Hand unter sein Oberteil auf seinen Rücken schob, ihn sanft drängte, sich wirklich auf ihn zu legen und Sono folgte dem Ruf, verloren in dem Feuer, der Begierde des Bassisten, die sich auf ihn übertrug, ansteckte, denn auch er hatte warten müssen, jedes einzelne Mal Kontrolle üben, den Größeren nicht an sich zu ziehen. Abermals fanden sich ihre Münder, ihre Atem beschleunigt, als sie sich gegenseitig schmeckten, langsam sinnlich auskosteten. Yos Finger streichelten weiter hinauf, glitten sanft über die Konturen seiner Wirbelsäule, dann die Schulterblätter entlang, weswegen Sono leise seufzte, es fühlte sich so gut an, war elektrisierend, seine eigenen Finger wanderten über den Hals seines Freundes... seines Geliebten... dann über dessen Schultern, die Arme hinab. Sonos Realität war so viel süßer als jeder Traum, Yo so anfassen zu können, ihm endlich so nah sein, wie er es wollte... es war beinahe mehr, als er begreifen und verarbeiten konnte und irgendwo gab es diesen dunklen, dunklen Ort in ihm, der fürchtete, dass er das nicht ewig haben würde können. Irgendwann würde sie aufwachen und dann würden sie erkennen, welch Dummheit sie gerade begingen. Die Welt um sie herum war nicht so freundlich, dass sie sie mit offenen Armen empfangen würde, die Gesellschaft akzeptierte sie nicht, selbst wenn sie anderes heuchelte. Yos Lippen wanderten erneut zu seinem Ohr. „So... hör auf damit.“ Er schauderte, als der Jüngere über seinen Hals leckte. „Womit?“ „Hör auf nachzudenken. Zweifel nicht so viel. Genieße das hier.“ Er stöhnte leise, Yo biss ihn seicht, weswegen er heftiger bebte, seine Lider flatterten, schlossen sich dann ganz. „Ich... ich zweifel nicht...“ Wieder ein Biss, dann leckte der Jüngere sanft über die Stelle, saugte an ihr, verpasste ihm gerade mit Sicherheit ein hübsches Mal, dann wanderten die Lippen wieder zu seinem Ohr hinauf. „Doch tust du und deswegen werde ich dafür sorgen, dass du es vergisst.“ Sono wollte noch fragen, wie Yo das bewerkstelligen wollte, weil es einfach viel zu tief in ihm streckte, doch seine Worte verloren sich in einen erschrockenen Keuchen, dann hob er die Hand, biss sich bebend auf die Finger, um leise zu sein. Sein Freund hatte ihn an den Hüften gepackt sich vollständig unter ihn geschoben, presste den Schritt gegen den seinen und das Gefühl der Erregung Yos nahm ihn und erschütterte sein gesamtes Sein... denn bisher waren es nur Worte gewesen, Berührungen, die man beinahe als unschuldig bezeichnen konnte, doch nun... Yos Härte gegen der seinen nicht minder ausgeprägten Hitze.... Wieder flatterten seine Lider, er ließ den Kopf nach unten fallen, gegen die Schulter des Dunkelhaarigen, derweil dieser die Arme um ihn schob - einen über seinen Rücken, einen über den Hintern, damit er sein unbewusstes, unkoordiniertes Winden stoppen und in einen Rhythmus wandeln konnte. Leise stöhnte er und Yo drehte den Kopf, küsste seinen Hals, atmete harsch gegen diesen. „Lass dich einfach fallen.“ Er nickte bebend, tat dann genau das und nicht mal der Gedanke an Juri, der im gleichen Raum mit ihnen war, konnte das Feuer, die Erregung in seinem Inneren stoppen. All seine Zweifel, seine Ängste, seine Sorgen... Yo nahm sie mit jeder Bewegung, zerstreute sie, bis es in seinem Geist nichts anderes mehr als den Jüngeren gab. Yo rettete ihn wirklich jedes einzelne Mal. ~~~~~ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Sono von der Kasse aus beobachtete, wie dieser immer wieder mühsam den Schal um seinen Hals neu drapierte und dabei die Spiegeltür als Mittel zum Zweck benutzte. Der Silberhaarige nuschelte etwas Unverständliches, ließ dann mit einem theatralischen Seufzer von seinem Vorhaben ab, warf das Ende des Schales einfach locker über die Schulter. „Das ist alles deine Schuld.“ , zischte er, als er sich zu ihnen umdrehte. Juri sah sie verständnislos an. „Was hast du denn gemacht?“ Fragend sah er zu Yo, worauf dieser nur unschuldig die Schultern hob. „Vielleicht hat er sich den Hals verrenkt und gibt mir jetzt die Schuld an seinen seltsamen Schlafstellungen.“ „Och, als ich schlafen gegangen bin, sah es sehr bequem aus, wie er so angekuschelt auf dir lag.“ , grinste der Sänger. Yo schaffte es, dass Kommentar mit einem weiten Lächeln und einem Spruch darüber, wie gerne Sono schon immer geschmust hatte, an sich abprallen zu lassen, der Sänger hingegen wurde so rot, dass er abermals an die kleinen Flammen erinnert waren, die mit Sicherheit wieder aus seinen Ohren schlugen, weswegen er vor sich hin brummelte und dann starr nach vorne stierte, auch dann noch, als sich ein unschuldiger Arm nicht ganz so unschuldig um ihn legte. „Komm schon, So... es ist doch nur ein ganz kleiner.“ Yo hatte ihm ins Ohr gewispert und er schnaubte leise, funkelte dann zu seinem Freund hinauf. „So groß wie ein 500 Yen Stück! Das nennst du klein?“ Der Bassist gluckste nur dunkel, lehnte sich etwas verborgen zu ihm herab und zupfte an seinem Ohr. „Wart erst ab, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir erst wirklich allein sind.“ Abermals erhitzten sich Sonos Wangen in wahrer Rekordzeit, derweil sein Mund aufklappte und er nicht so recht wusste, was er denn nun darauf Passendens erwidern konnte und bevor ihm etwas Richtiges einfiel, waren sie auch schon durch die Kassen und im Inneren des Freizeitparks, in den Juri sie verschleppt hatte – als Wiedergutmachung für das Chaos im Bad, wie er betonte. Sono verstand nur nicht, wenn sie es doch gewesen waren, die das Bad des anderen Vocal zerstört hatten (und das war wirklich übertrieben, selbst in Sonos ausschweifenden Gedanken)... warum zahlte dieser dann gerade ihre Karten und lud sie ein? Juri war ein seltsames Individuum. Und nun zog dieser sie beide grinsend zum erstbesten Fotoautomaten, den er finden konnte, quetsche sich zu ihnen in die Kabine und erklärte, dass er unbedingt ein paar Erinnerungsfotos haben wollte... auf den ersten paar Schnappschüssen sahen sowohl Yo als auch er so dumm aus, dass sie am Ende diejenigen waren, die den Automaten ein weiteres Mal mit Geld fütterten. Noch immer grinsend hielten sie das Ergebnis ihrer Blödeleien in den Fingern, derweil ihr braunhaariger Begleiter schon wieder ein neues Ziel ausgespäht hatte – Süßigkeiten und Popcorn im Überfluss. Und während Yo entzückt jauchzte, seine Hand losließ um zu Juri aufzuholen, stöhnte Sono nur, eine Hand in seine silbernen Strähnen geschoben. Nun ging das wieder los und Yo würde ihn mästen, bis er auf dem Boden herum rollte, weil er sich so vollgestopft hatte... er konnte schlicht weg nicht 'Nein' sagen. Vor allem dann nicht, wenn der Bassist dreckig spielte und Bitte in diesem ganz speziellen Yo-Tonfall sagte. ~~~~~ „Ich hab keine Lust auf so einen Kinderkram.“ Die Drei standen - die Köpfe in die Luft gereckt - vor einer Geisterbahn und Sono versuchte sich mit allen Mitteln zu wehren, diese zu betreten. Juri stieß ihn den Ellenbogen in die Seite. „Du musst dich doch nicht fürchten, wir passen schon auf dich auf.“, witzelte der Dunkelhaarige und erntete einen vernichtenden Blick dafür. „ICH.HABE.KEINE.ANGST!!!“ gab Sono grantig zurück, kräuselte die Lippen und stampfte bockig zur Kasse, um seine Aussage zu untermauern. Das vorpubertäre Verhalten des Kleineren, kostete Yo und Juri alle Mühe, nicht lauthals in Gelächter zu verfallen und so folgten sie ihm durch den Eingangsbereich des Gruselkabinetts. Als sich Yo's Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er sich enttäuscht um. Er hatte schon viele mittelmäßige Geisterbahnen gesehen, aber diese war nun wirklich unter aller Sau. Der dunkle Gang, dem sie folgten, wurde partiell mit Strotoskopen erhellt und war dann und wann von schlecht animierten Schaufensterpuppen, welche mit angeblichen Horrormasken aus zweitklassigen B-Movies bestückt waren, gesäumt. Alles in allem ein sehr ernüchterndes Erlebnis. Krampfhaft legten sich zwei Arme um seinen, klammerten sich fast panisch an diesen. Sono schien das Ganze nicht so objektiv betrachten zu können, zuckte bei jedem neuen Lichtaufflackern zusammen. Juri dagegen betrachtete es wie Yo und schlenderte gemütlich vor ihnen her. Man hätte auch meinen können, er befände sich gerade auf dem Fußgängerweges eins idyllischen Parks. Kurz vor der nächsten Biegung - Juri hatte diese schon passiert - blieb der Bassist ruckartig stehen, sah sich verstohlen hinter ihnen um und zog das Kinn des Älteren zu seinem kurzen, aber nicht minder intensiven Kusses, zu sich, bevor er sich wieder seelenruhig in Bewegung setzte. Blinzeld kniff er die Augen zusammen, als sie durch ein Kunstfaserspinnennetz ins Freie traten. „Wo seid ihr den stecken geblieben?“ Juri lehnte an dem Ausgangsgatter und sah sie verwundert an. Yo grinste schief und legte seine Hand auf die Schulter ihres Vocals. „Der Kleine hat sich ein bisschen in seinem überwältigenden Mut überschätzt und weiche Knie bekommen.“ Vorwurfsvoll schnaubte der Silberhaarige und verzog beleidigt die Lippen. „So schlimm war es gar nicht.“, versicherte er nachdrücklich. Juri hakte sich versöhnlich bei ihm unter und nickte verständnisvoll – alles, das noch gefehlt hätte, wäre ein besonnenes Tätscheln der Hand. Sono war im Laufe des Tages sehr darauf bedacht, nicht wieder in die Nähe irgendwelcher Touristenattraktionen zukommen und ließ - als kleineres Übel - sämtliche Fressbuden über sich ergehen. „Mach schön brav den Mund auf.“ Mit einem rot-glänzenden Zuckerapfel stand Yo vor Sono und presste diesen an die Lippen des Sängers, versuchte sie zu brechen. „Mhhmmhmmmhmmmmh!“ Angestrengt zog Sono die Brauen zusammen, startete den klägliche Versuch einer finsteren Miene und versuchte sich gegen die Fütterung zu wehren. „Mhhhmhhaaaaaaan YO!“ „Och komm schon! Nur einmal abbeißen.“ Der Ältere rollte mit den Augen. „Nur einmal...das hast du bei der Zuckerwatte und den kandierten Weintrauben und der Schokobanane und dem Popcorn und ...“ Sein Redeschwall wurde jäh von einer klebrigen, zuckersüßen Maße zwischen seinen Zähnen gestoppt. „Keine Sorge...das ist der Letzte.“, fügte Yo vergnügt hinzu und hielt dann die Stirn runzelnd die waagerecht ausgestreckte Handfläche vor sich. „Wie es aussieht, war's das mit dem Ausflug.“ Feine, stecknadelkopfgroße Wassertropfen hinterließen ihre Spuren auf seiner Hand und setzten nur wenig später den gesamten Platz unter Wasser. Wer keinen Schirm besaß oder andersweitig sein Trockenbleiben garantieren konnte, suchte Schutz unter den Markisen der einzelnen Stände. Yo hatte seinen Mantel über sich und Sono gezogen, versuchte, sie wenigstens ein wenig trocken zuhalten. Juri, welcher vorausschauender Weise und immer auf alles vorbereitet einen Knirps in seiner Handtasche dabei hatte, schmunzelte über das Bild, das sie abgaben. „Wir sollten uns beeilen, dass wir zum Bahnhof kommen, sonst könnt ihr bei mir gleich wieder in die Wanne springen.“ Yo wollte gerade zustimmend nicken, als Sono ihm am Ärmel zog und ihn darauf aufmerksam machte, das sie sich doch eher in der Nähe seiner Wohnung befanden und sie genauso gut seine Fußböden versauen konnten. Das geklärt, überquerten sie zügigen Schrittes die Straße zu den Bahnhofspassagen und brachten Juri zu seinem Zug. ~~~~~ Den Mantel über sich und Sono haltend, nickte er Juri zu. „Und danke noch mal für die letzten Tage und sorry, das wir so viel Unordnung gestiftet haben.“ „Ach...“, der Vocal Deluhis wunk ab., „Es hat doch Spaß gemacht.“ Mit einem Lächeln winkte er ihnen ein letztes Mal zu und verschwand dann hinter den, sich schließenden, Bahntüren. In Windeseile bahnten sich die Beiden ihren Weg durch den strömenden Regen und die unzähligen Schirme, die ihnen entgegen kamen. „Gosh ...so ein Sauwetter.“, fing Sono an zu wettern, als sie seine Wohnung betraten. Ohne sich unnötig im Flur aufzuhalten und diesen unter Wasser zu setzen, steuerte er auf das Badezimmer zu und entledigte sich dort seines Pullovers und Shirts. „Toll ...alles nass... ich werd mir sicher den Tod holen.“, zeterte er in guter Sono-Manier weiter. Yo war ihm gefolgt und stand nun im Türrahmen angelehnt. „Sono?“, versuchte er ruhig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und verzog die Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln, als der Kleinere sich zu ihm umdrehte und eine Schippe zog. „Ist doch wahr! So ein Mistwetter. Der Tag war so schön und dann so ein Reinfall ...also wirklich.“ „So~no...“, wiederholte der Dunkelhaarige sanft und diesmal sah Sono ihn fragend an. „Was ist denn?“ „Wir sind allein.“, gab der Jüngere sachlich als Antwort und wartete auf die Reaktion des Anderen. „Ja ...und?“ Sono verstand nicht worauf Yo hinaus wollte, zog angestrengt die Brauen zusammen, fixierte die Tiefen des Größeren und versuchte dessen Gedankengängen zu folgen. Sie waren allein. Ja und nun? Das waren sie doch öfter. Plötzlich erhellte sich seine Miene und seine Augen weiteten sich überrascht. „Oh! ...Wir sind allein!“ Yo nickte nur grinsend und trat ihn wenigen Schritten auf ihn zu, verringerte den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum und zog ihn, mittels eines Armes um die Taille, enger an sich. Die freie Hand legte sich sanft in den Nacken des Kleineren und seine Lippen suchten die des Anderen und strichen fast schon zögerlich den Armorbogen [1] entlang, zupfte verlangend an der Unterlippe und vertieften den Kuss, er lächelte in diesen hinein, als er an den Vorabend dachte. Mit der freien Hand drehte er das Silber um und dampfendes Wasser ergoss sich über das weiße Porzellan, füllte die Wanne. Sono verbiss sich in dem Ohr des Größeren, saugte daran und wanderte dann mit den Lippen den Hals entlang, bis er auf die unliebsame Stoffkante stieß. Ein Murren entstieg seiner Kehle und störrisch zog er an dem Reißverschlusses des Sweaters. „Mach ihn nicht kaputt. Ich mag den Pullover.“, grinste Yo, öffnete den Verschluss und streifte das Oberteil und das darunter liegende Shirt ab. Zufrieden lächelte Sono gegen die Brust des Bassisten, strich über diese. „Viel besser.“, sein Blick wanderte weiter südwärts, blieb am Gürtel hängen. Dieser störte natürlich auch ungemein und, diesmal mit etwas mehr Selbstbeherrschung, öffnete er diesen und befreite den Dunkelhaarigen von den, sicherlich furchtbar unbequemen, Jeans. Aufgrund seiner schmalen Statur, war es für Sono ein leichtes, einfach seinen Hosenknopf zu öffnen und die Hose an ihm herab gleiten zulassen. Ein paar Sekunden verweilte Yo still,begnügt sich damit Sono, seinen Sono einfach nur zur betrachten, fuhr dann mit den Fingern die Halslinie entlang, ließ sie über das fein heraus stehende Schlüsselbein gleiten, hinab zu dem flachen Bauch, welcher Aufgrund des Kontaktes mit einer leichten Gänsehaut überzogen war. Nicht das Sono Berührungen im allgemeinen nicht gewöhnt war, aber jetzt waren es Berührungen, die er sich so lange gewünscht, nur von ihnen geträumt hatte. Nicht nur die äußere Hitze, die sich des heißen Wassers wegens in der kleinen Nasszelle bildete, auch seine innere Hitze begann sich in ihm auszubreiten, kroch in jede Pore seines Seins und hinterließ nur noch einen einzigen Gedanken in ihm. Yo. Keine unnötigen Gedanken oder Zweifel. Er und Yo waren hier,jetzt. Und niemand konnte ihnen diesen Augenblick nehmen. Er kämpfte seine Ungeduld zurück, legte stattdessen seine Hände mit einem sanften Lächeln flach auf die Brust seines Freundes, ließ sie dort ein paar Momente ruhen. Dann spreizte er seine Finger, um so viel wie möglich von der weichen Haut haschen zu können, als er den Oberkörper zu erkunden begann. Erst sanft über die Rippen, als er höher fuhr, die Schultern entlang wisperte, dann die Arme hinab glitt und von diesen auf den flachen Bauch übersprang – er sagte sich immer wieder, dass er sich Zeit lassen konnte und sollte, niemand würde sie stören, sie waren allein und es bestand keinerlei Grund, zu hetzen. Und doch waren seine Triebe ganz anderer Meinung – sie wollten, dass er dem Bassisten die restlichen Kleider vom Leib riss und sich ihm hingab, bevor es sich dieser noch einmal überlegen konnte. Er hörte Yo leise stöhnen, sah hinauf in die Augen, deren zärtlicher Blick auf ihm ruhte, ihn genau beobachtete, als er sich abermals nach vorn lehnte, das Schlüsselbein erkundete, sanft an diesem knabberte. Ein leises, zufriedenes Seufzen perlte von den Lippen seines Geliebten und er lächelte gegen die Schulter, die er nun erreicht hatte, liebkoste auch diese, derweil Yos Hände über seinen Rücken streichelten, unter den Bund seiner Hosen schlüpften. Er hingegen arbeitete sich hinauf, saugte am Hals, dem Ohrläppchen und Kiefer, bis der Größere seinen Kopf bewegte, sich ihre Lippen fanden, sie sich küssten, wobei Sono nun wesentlich mutiger war, als all die Male zuvor – er war es, der Yos Reich auskostete und nicht anders herum. Der Jüngere schien es zu genießen, denn die Arme festigten sich kurz und dann öffnete er – ohne das sie voneinander ließen - die Hosen des Kleineren, schob sie zumindest über dessen Hüften, die darunter liegende Retro gleich mit und von dort übernahm sein Freund, entledigte sich der Sachen vollständig. Kaum dass er aus den Haufen an Kleidung gestiegen war, fingen ihn Yos Arme, zogen ihn zurück gegen den schlanken Mann und Sono stöhnte leise, als sie sich so berührten, eng aneinander gepresst von Brust bis Schritt dastanden und wieder in einander Reiches ertranken. Die zierlichen Finger des Sängers strichen bewundernd über die Schultern seines Geliebten, die gleichen Schultern, an die er sich schon unzählige Male angelehnt, die den Bass des Dunkelhaarigen Live um Live getragen hatten... sie schienen in seinen Augen makellos, wie alles an Yo. Ja, er wusste, es klang selbst in seinen Gedanken kitschig, aber er empfand nun einmal so, sah durch eine rosarote Brille und war schlicht weg schwer verliebt. „Halt dich fest.“ Er summte fragend, herausgerissen aus seiner Schwärmerei, hielt sich aber automatisch an diesem fest – das schaffte er sogar im volltrunkenem Zustand und irgendwie fühlte er sich gerade ganz genauso – lachte dann, als Yo sie beide ächzend in die Badewanne schaffte. Kein allzu leichtes Unterfangen, aber am Ende saßen sie sicher im warmen Nass, er auf Yos Schoss, von wo er diesen selig anlächelte, mit einem Finger den Kiefer entlang strich, aber nichts weiter sagte, denn Jüngeren einfach ansah. Dieser erwiderte sein Lächeln, haschte dann nach dem Finger, begann an ihm zu saugen und löste damit ein Schaudern in dem Silberhaarigen aus... seine Hormone seufzten in Union, waren dieses Vorspiels eigentlich längst müde und bekamen dennoch nicht genug davon. „Du bist so berauschend, so.“ Sonos Lippen hoben sich abermals. „Was heißt 'so'?“, er lehnte sich näher, wisperte über den Mund des anderen, küsste ihn ganz seicht, „Bin ich nicht immer berauschend?“ Yo schenkte ihm ein absolut bezauberndes Lächeln, strich mit einer nassen Hand seinen Rücken hinauf, dann wieder hinab, wo er seinen Hintern fest packte. „Sicher bist du das.“, seine Lippen wurden gefangen, ausgiebig geküsst, „Aber nackt sehen dich die wenigsten und so hart wie nun schon mal gleich keiner, außer mir. Also kann ich getrost behaupten, dass du so umwerfend bist. Und ganz allein meine.“ Damit kuschelte sich der Bassist grinsend und verspielt gegen seine Brust, küsste diese dann und biss frech in eine der Erhebungen. Sono keuchte leise, bebte dann stärker – er war empfindlich dort und Yo bemerkte es, sah ihn verlangend an, als er mit den Fingerspitzen über die gleiche Stelle strich, sie zu massieren begann. „Yo...“, er seufzte leise, bog den Rücken durch, hielt sich an den Schultern, knetete diese seicht, „Nicht...“ „Warum? Ich sagte dir doch, wart ab, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir erst wirklich allein sind.“ Der Silberhaarige kam nicht dazu, etwas zu antworten, Yo bewegte sie und auf einmal war er gegen den Rand der Wanne gepresst, hielt sich verzweifelt an dieser, währenddessen die Hände des Bassisten um seine Hüften lagen ihn so runter drückten, derweil der Mund des Größeren über seine Brust wanderte, jede Stelle nackter Haut erkundete. Tausende von Küssen, Nippen und kleinen Bissen schienen auf ihn herab zu fallen, bedeckten sein Gesicht, den Hals, den Oberkörper und Sono konnte sich nur winden, stöhnte immer wieder leise, keuchte, wenn Yo lange an einer Stelle verweilte, an welcher er besonders stark reagierte. Eine Hand löste er irgendwie, schob sie in die weichen Strähnen seines Geliebten, zog dessen Kopf zurück, küsste ihn wilder, leidenschaftlicher als zuvor, Gott, er stand in Flammen, Hitze, überall, in ihm, um ihn und darunter der Wunsch, den Jüngeren noch näher zu haben, es reichte nicht. All das Streicheln, das Küssen, all die Berührungen... sie waren gut und er genoss sie, aber er gierte nach mehr, begehrte nach allem, dem finalen Schritt. Und so war Sono es, der Yos Finger griff, sie über sein Bein zu seinem Hintern führte, dort festhielt, damit leuchtend klar wurde, was er wollte – gleichzeitig rutschte er tiefer, öffnete seine Beine, damit der Bassist zwischen sie sinken konnte. Yo stöhnte – dunkel und das erste Mal so laut, dass es von den schmalen Wänden des Bades hallte – schob eine Hand unter den Vocal um sich oben zu halten, dann drehte er den Kopf, als er sich ein Stück weit zurück zog, küsste den weißen Schenkel, der aus dem Wasser ragte, weil der Ältere sein Bein auf den Rand der Wanne stützte. Blind suchte er nach etwas, mit dem er seine Finger benetzen konnte und das trotzdem dem Wasser stand halten würde, konnte den Blick nicht von Sono losreißen... wie sein Sänger unter ihm da lag, die dunklen Augen verhangen, die Brust, das Gesicht in Erregung gerötet. Es war ein Bild, dass nicht perfekter hätte sein können. Endlich stießen seine suchenden Finger gegen etwas Flaches – eine Tube – die er griff, einen flüchtigen Blick darauf warf und dann breit grinste... er hatte Sonos Betäubungscreme erwischt, wasserfest und mit extra langer Wirkung. „Yo...“ Sonos zweites Bein schlang sich um ihn – Gott! Wer hätte gedacht das seine silberhaarige Schönheit derartig gelenkig war! - dieser wurde ungeduldig, der anfängliche Impuls sich dem Jüngeren hinzugeben lichterloh und nicht mehr aufzuhalten. „Nun mach schon!“ Die Worte ließen den Bassisten erregt beben, sie wanderten von seinen Ohren geradewegs zu seinem Schritt, wo seine Härte in Aufregung pochte und derweil er die Tube öffnete, seine Finger einschmierte lehnte er sich zu Sono, fing dessen Armorbogen, nippte seicht an diesem. Sonos Finger wanden sich in sein Haar, hielten die längeren Strähnen fester und als Yo über den Eingang des Vocals strich, spannte sich dieser an, hob sich ihm lustvoll entgegen, stöhnte leise und unglaublich tief, den Kopf nach hinten übergestreckt. Der Bassist nutze es, knabberte an der Kehle, zupfte immer wieder an der Haut, derweil er über den Muskel rieb, dieser ihm nachgab – er biss sich auf die Lippen, als seine Lider flatterten, Gott, es war so warm, so weich.... die Vorstellung ganz in Sono zu sinken trieb ihn halb über die Klippe. Am Ende war es seine eigene Ungeduld, die das Knurren von seinen Mund brachte, Yo entzog sich Sono, was dieser mit einem äußert unzufriedenem Laut quittierte, leicht an seinen Haaren zog, ihn dann lüstern ansah, als er das schlanke Bein griff, es über seine Schulter legte. Bevor er sich vor lehnte, wieder mit den sündhaft seidigen Lippen spielte – all der dumme Lipgloss hatte offenbar wirklich den Effekt, von dem sein Freund immer schwärmte – erhob er sich ein wenig, griff irgendwie nach seiner Hose und dem Kondomen in dieser, öffnete es, doch bevor er es über seiner Erregung abrollen konnte, waren da Sonos Hände, die es ihm abnahmen, halfen und dann wieder hinab zogen, nachdem sie auch Sono geschützt hatten. Lipgloss, Wasser und das klingelnde Handy im Schlafzimmer waren vergessen und ignoriert, als er langsam in seinen Freund drang, diesen Stück für Stück nahm, ihn auf diese berauschende und endgültige Art und Weise sein machte. Yo hing keuchend an Sono, welcher den zweiten Arm um seinen Nacken schlang, sich ihm entgegenhob und somit noch tiefer in sich brachte – der Bassist bebte wie eine Saite die man zu stark überspannte, er konnte gar nicht sagen und greifen, was er alles fühlte. Na klar hatte er schon vorher Sex gehabt und war alles andere als unerfahren, aber das... das... Das war verdammt noch mal so gut, dass es sein Hirn in die ewigen Jagdgründe blies, oder sonst wo hin, es kümmerte ihn nicht. Leise plätscherte der Inhalt der Wanne um sie herum, schlug immer wieder gegen die Emaile, als er sich zu bewegen begann und Sono mit ihm, der in sein Ohr stöhnte... bei den Göttern, einmal dieses Geräusch auf der Bühne und er würde den Sänger auf der Stelle seine Kleidung entreißen, egal wer bei ihm war oder wie groß die Halle in der sie spielten. Das war sein Laut. Seiner ganz allein. Er wand seine Arme um den schlanken Leib, unter diesem hindurch, bis er die Hände auf die Schultern des Kleineren legen konnte, trieb sich härter in den Älteren und dieser begrüßte es mit genüssliche Stöhnen, schloss immer wieder die Augen, wisperte seinen Namen in einem endlosen, verruchten Monolog. Und jedes 'Yo', jedes 'Härter' und jedes 'Gott, mehr!' schleuderte den Bassisten höher und höher, bis er am Ende fiel, sich mit einem heiseren Schrei in seinem Geliebten ergoss, diesen küsste, regelrecht plünderte. Sono stöhnte in seinen Mund, folgte ihm dann mit etwas das ein Fluch oder ein Ausruf zu Gott hätte sein können, spannte sich abermals an, trieb die Nägel in seinen Rücken, bevor er lockerer ließ, keuchend und zufrieden in sich zusammensackte. Yo fing die Lippen in den letzten zärtlichen Wellen ihrer Orgasmen und der Silberhaarige streichelte sanft und träge über seinen Nacken, lächelte selig, die Augen geschlossen. „Du kannst nicht hier schlafen, Baby.“, der Bassist konnte nicht von dem Gesicht seines Freundes lassen, küsste immer wieder Stirn, Braue, Nase, Kinn, doch Sono schien genau das vorzuhaben, kuschelte sich gegen ihn. „Kann ich wohl... du bist hier.“ Ein liebevolles Lächeln erblühte auf den Zügen des Langhaarigen, als dieser die geschlossenen Lider des Älteren küsste, lauschte, wie sich dessen Atmung ebnete, als Sono tatsächlich einschlief, einfach so fort dämmerte, unerschütterlich in seinem Vertrauen, dass Yo schon alles richten würde und dieser schüttelte nur den Kopf, hauchte einen Kuss auf die Nasenspitze. „Wenn du mich nicht hättest...“ „... dann wäre ich verloren.“ End Part VII - Soul Kapitel 8: Soul ~ zensierte Version ~ ------------------------------------- Part VII - Soul Sonos Herz war durch und durch von Wärme erfüllt...Gott, er fühlte sich so glücklich und zufrieden. Wie eine große Katze streckte er sich erst, als er erwachte, dann kuschelte er sich summend an den Größeren heran, schob beide Arme um diesen, rieb die Wange an dessen Brust, seufzte entspannt dabei. „Morgen.“, nuschelte er, als sich die Finger Yos hoben, mit seinen Haaren zu spielen begannen, schob nun auch eines seiner Beine über die des Bassisten, konnte gar nicht nah genug an diesen heran rutschen. „Morgen.“ Yos Stimme war noch reichlich schlaftrunken, ein wenig heiser und in Sonos persönlicher Option schlicht verdammt sexy, weswegen er sich aufstützte, auf den Größeren hinab lächelte, dessen Lippen mit einem Finger nachzog und sich dann hinab lehnte, um – nicht, ohne zuvor einen schnellen Blick zur Couch geworfen zu haben – die Lippen mit den seinen zu fangen. Sein sanftes Streichen weckte das Feuer in Yo, denn dieser schob eine Hand in seinen Nacken, küsste ihn tiefer, verlangender, plünderte ausgiebig sein Reich, so dass Sono froh war, das er lag. Es war verdammt schwer, ein Stöhnen gefangen zu halten, als der Jüngere an seinem Kiefer knabberte, dann zu seinem Hals wanderte. „Yo... Juri...“ „Der schläft noch. Sei einfach leise.“ Seine gewisperten Bedenken wischte der Dunkelhaarige einfach fort, fing sein Ohrläppchen ein, saugte an diesem, derweil er nach Halt an den Schultern suchte. „Ich musste so lange auf dich verzichten, mich jedes Mal zügeln.“, heißer Atem floh über seinen Hals, als Yo sprach, Sono zum Beben brachte, „Ich will nicht mehr warten.“ Weitere Küsse fielen auf seine Haut, derweil sich Yos Hand unter sein Oberteil auf seinen Rücken schob, ihn sanft drängte, sich wirklich auf ihn zu legen und Sono folgte dem Ruf, verloren in dem Feuer, der Begierde des Bassisten, die sich auf ihn übertrug, ansteckte, denn auch er hatte warten müssen, jedes einzelne Mal Kontrolle üben, den Größeren nicht an sich zu ziehen. Abermals fanden sich ihre Münder, ihre Atem beschleunigt, als sie sich gegenseitig schmeckten, langsam sinnlich auskosteten. Yos Finger streichelten weiter hinauf, glitten sanft über die Konturen seiner Wirbelsäule, dann die Schulterblätter entlang, weswegen Sono leise seufzte, es fühlte sich so gut an, war elektrisierend, seine eigenen Finger wanderten über den Hals seines Freundes... seines Geliebten... dann über dessen Schultern, die Arme hinab. Sonos Realität war so viel süßer als jeder Traum, Yo so anfassen zu können, ihm endlich so nah sein, wie er es wollte... es war beinahe mehr, als er begreifen und verarbeiten konnte und irgendwo gab es diesen dunklen, dunklen Ort in ihm, der fürchtete, dass er das nicht ewig haben würde können. Irgendwann würde sie aufwachen und dann würden sie erkennen, welch Dummheit sie gerade begingen. Die Welt um sie herum war nicht so freundlich, dass sie sie mit offenen Armen empfangen würde, die Gesellschaft akzeptierte sie nicht, selbst wenn sie anderes heuchelte. Yos Lippen wanderten erneut zu seinem Ohr. „So... hör auf damit.“ Er schauderte, als der Jüngere über seinen Hals leckte. „Womit?“ „Hör auf nachzudenken. Zweifel nicht so viel. Genieße das hier.“ Er stöhnte leise, Yo biss ihn seicht, weswegen er heftiger bebte, seine Lider flatterten, schlossen sich dann ganz. „Ich... ich zweifel nicht...“ Wieder ein Biss, dann leckte der Jüngere sanft über die Stelle, saugte an ihr, verpasste ihm gerade mit Sicherheit ein hübsches Mal, dann wanderten die Lippen wieder zu seinem Ohr hinauf. „Doch tust du und deswegen werde ich dafür sorgen, dass du es vergisst.“ Sono wollte noch fragen, wie Yo das bewerkstelligen wollte, weil es einfach viel zu tief in ihm streckte, doch seine Worte verloren sich in einen erschrockenen Keuchen, dann hob er die Hand, biss sich bebend auf die Finger, um leise zu sein. Sein Freund hatte ihn an den Hüften gepackt sich vollständig unter ihn geschoben, presste den Schritt gegen den seinen und das Gefühl der Erregung Yos nahm ihn und erschütterte sein gesamtes Sein... denn bisher waren es nur Worte gewesen, Berührungen, die man beinahe als unschuldig bezeichnen konnte, doch nun... Yos Härte gegen der seinen nicht minder ausgeprägten Hitze.... Wieder flatterten seine Lider, er ließ den Kopf nach unten fallen, gegen die Schulter des Dunkelhaarigen, derweil dieser die Arme um ihn schob - einen über seinen Rücken, einen über den Hintern, damit er sein unbewusstes, unkoordiniertes Winden stoppen und in einen Rhythmus wandeln konnte. Leise stöhnte er und Yo drehte den Kopf, küsste seinen Hals, atmete harsch gegen diesen. „Lass dich einfach fallen.“ Er nickte bebend, tat dann genau das und nicht mal der Gedanke an Juri, der im gleichen Raum mit ihnen war, konnte das Feuer, die Erregung in seinem Inneren stoppen. All seine Zweifel, seine Ängste, seine Sorgen... Yo nahm sie mit jeder Bewegung, zerstreute sie, bis es in seinem Geist nichts anderes mehr als den Jüngeren gab. Yo rettete ihn wirklich jedes einzelne Mal. ~~~~~ Ein Lächeln huschte über sein Gesicht, als er Sono von der Kasse aus beobachtete, wie dieser immer wieder mühsam den Schal um seinen Hals neu drapierte und dabei die Spiegeltür als Mittel zum Zweck benutzte. Der Silberhaarige nuschelte etwas Unverständliches, ließ dann mit einem theatralischen Seufzer von seinem Vorhaben ab, warf das Ende des Schales einfach locker über die Schulter. „Das ist alles deine Schuld.“ , zischte er, als er sich zu ihnen umdrehte. Juri sah sie verständnislos an. „Was hast du denn gemacht?“ Fragend sah er zu Yo, worauf dieser nur unschuldig die Schultern hob. „Vielleicht hat er sich den Hals verrenkt und gibt mir jetzt die Schuld an seinen seltsamen Schlafstellungen.“ „Och, als ich schlafen gegangen bin, sah es sehr bequem aus, wie er so angekuschelt auf dir lag.“ , grinste der Sänger. Yo schaffte es, dass Kommentar mit einem weiten Lächeln und einem Spruch darüber, wie gerne Sono schon immer geschmust hatte, an sich abprallen zu lassen, der Sänger hingegen wurde so rot, dass er abermals an die kleinen Flammen erinnert waren, die mit Sicherheit wieder aus seinen Ohren schlugen, weswegen er vor sich hin brummelte und dann starr nach vorne stierte, auch dann noch, als sich ein unschuldiger Arm nicht ganz so unschuldig um ihn legte. „Komm schon, So... es ist doch nur ein ganz kleiner.“ Yo hatte ihm ins Ohr gewispert und er schnaubte leise, funkelte dann zu seinem Freund hinauf. „So groß wie ein 500 Yen Stück! Das nennst du klein?“ Der Bassist gluckste nur dunkel, lehnte sich etwas verborgen zu ihm herab und zupfte an seinem Ohr. „Wart erst ab, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir erst wirklich allein sind.“ Abermals erhitzten sich Sonos Wangen in wahrer Rekordzeit, derweil sein Mund aufklappte und er nicht so recht wusste, was er denn nun darauf Passendens erwidern konnte und bevor ihm etwas Richtiges einfiel, waren sie auch schon durch die Kassen und im Inneren des Freizeitparks, in den Juri sie verschleppt hatte – als Wiedergutmachung für das Chaos im Bad, wie er betonte. Sono verstand nur nicht, wenn sie es doch gewesen waren, die das Bad des anderen Vocal zerstört hatten (und das war wirklich übertrieben, selbst in Sonos ausschweifenden Gedanken)... warum zahlte dieser dann gerade ihre Karten und lud sie ein? Juri war ein seltsames Individuum. Und nun zog dieser sie beide grinsend zum erstbesten Fotoautomaten, den er finden konnte, quetsche sich zu ihnen in die Kabine und erklärte, dass er unbedingt ein paar Erinnerungsfotos haben wollte... auf den ersten paar Schnappschüssen sahen sowohl Yo als auch er so dumm aus, dass sie am Ende diejenigen waren, die den Automaten ein weiteres Mal mit Geld fütterten. Noch immer grinsend hielten sie das Ergebnis ihrer Blödeleien in den Fingern, derweil ihr braunhaariger Begleiter schon wieder ein neues Ziel ausgespäht hatte – Süßigkeiten und Popcorn im Überfluss. Und während Yo entzückt jauchzte, seine Hand losließ um zu Juri aufzuholen, stöhnte Sono nur, eine Hand in seine silbernen Strähnen geschoben. Nun ging das wieder los und Yo würde ihn mästen, bis er auf dem Boden herum rollte, weil er sich so vollgestopft hatte... er konnte schlicht weg nicht 'Nein' sagen. Vor allem dann nicht, wenn der Bassist dreckig spielte und Bitte in diesem ganz speziellen Yo-Tonfall sagte. ~~~~~ „Ich hab keine Lust auf so einen Kinderkram.“ Die Drei standen - die Köpfe in die Luft gereckt - vor einer Geisterbahn und Sono versuchte sich mit allen Mitteln zu wehren, diese zu betreten. Juri stieß ihn den Ellenbogen in die Seite. „Du musst dich doch nicht fürchten, wir passen schon auf dich auf.“, witzelte der Dunkelhaarige und erntete einen vernichtenden Blick dafür. „ICH.HABE.KEINE.ANGST!!!“ gab Sono grantig zurück, kräuselte die Lippen und stampfte bockig zur Kasse, um seine Aussage zu untermauern. Das vorpubertäre Verhalten des Kleineren, kostete Yo und Juri alle Mühe, nicht lauthals in Gelächter zu verfallen und so folgten sie ihm durch den Eingangsbereich des Gruselkabinetts. Als sich Yo's Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, sah er sich enttäuscht um. Er hatte schon viele mittelmäßige Geisterbahnen gesehen, aber diese war nun wirklich unter aller Sau. Der dunkle Gang, dem sie folgten, wurde partiell mit Strotoskopen erhellt und war dann und wann von schlecht animierten Schaufensterpuppen, welche mit angeblichen Horrormasken aus zweitklassigen B-Movies bestückt waren, gesäumt. Alles in allem ein sehr ernüchterndes Erlebnis. Krampfhaft legten sich zwei Arme um seinen, klammerten sich fast panisch an diesen. Sono schien das Ganze nicht so objektiv betrachten zu können, zuckte bei jedem neuen Lichtaufflackern zusammen. Juri dagegen betrachtete es wie Yo und schlenderte gemütlich vor ihnen her. Man hätte auch meinen können, er befände sich gerade auf dem Fußgängerweges eins idyllischen Parks. Kurz vor der nächsten Biegung - Juri hatte diese schon passiert - blieb der Bassist ruckartig stehen, sah sich verstohlen hinter ihnen um und zog das Kinn des Älteren zu seinem kurzen, aber nicht minder intensiven Kusses, zu sich, bevor er sich wieder seelenruhig in Bewegung setzte. Blinzeld kniff er die Augen zusammen, als sie durch ein Kunstfaserspinnennetz ins Freie traten. „Wo seid ihr den stecken geblieben?“ Juri lehnte an dem Ausgangsgatter und sah sie verwundert an. Yo grinste schief und legte seine Hand auf die Schulter ihres Vocals. „Der Kleine hat sich ein bisschen in seinem überwältigenden Mut überschätzt und weiche Knie bekommen.“ Vorwurfsvoll schnaubte der Silberhaarige und verzog beleidigt die Lippen. „So schlimm war es gar nicht.“, versicherte er nachdrücklich. Juri hakte sich versöhnlich bei ihm unter und nickte verständnisvoll – alles, das noch gefehlt hätte, wäre ein besonnenes Tätscheln der Hand. Sono war im Laufe des Tages sehr darauf bedacht, nicht wieder in die Nähe irgendwelcher Touristenattraktionen zukommen und ließ - als kleineres Übel - sämtliche Fressbuden über sich ergehen. „Mach schön brav den Mund auf.“ Mit einem rot-glänzenden Zuckerapfel stand Yo vor Sono und presste diesen an die Lippen des Sängers, versuchte sie zu brechen. „Mhhmmhmmmhmmmmh!“ Angestrengt zog Sono die Brauen zusammen, startete den klägliche Versuch einer finsteren Miene und versuchte sich gegen die Fütterung zu wehren. „Mhhhmhhaaaaaaan YO!“ „Och komm schon! Nur einmal abbeißen.“ Der Ältere rollte mit den Augen. „Nur einmal...das hast du bei der Zuckerwatte und den kandierten Weintrauben und der Schokobanane und dem Popcorn und ...“ Sein Redeschwall wurde jäh von einer klebrigen, zuckersüßen Maße zwischen seinen Zähnen gestoppt. „Keine Sorge...das ist der Letzte.“, fügte Yo vergnügt hinzu und hielt dann die Stirn runzelnd die waagerecht ausgestreckte Handfläche vor sich. „Wie es aussieht, war's das mit dem Ausflug.“ Feine, stecknadelkopfgroße Wassertropfen hinterließen ihre Spuren auf seiner Hand und setzten nur wenig später den gesamten Platz unter Wasser. Wer keinen Schirm besaß oder andersweitig sein Trockenbleiben garantieren konnte, suchte Schutz unter den Markisen der einzelnen Stände. Yo hatte seinen Mantel über sich und Sono gezogen, versuchte, sie wenigstens ein wenig trocken zuhalten. Juri, welcher vorausschauender Weise und immer auf alles vorbereitet einen Knirps in seiner Handtasche dabei hatte, schmunzelte über das Bild, das sie abgaben. „Wir sollten uns beeilen, dass wir zum Bahnhof kommen, sonst könnt ihr bei mir gleich wieder in die Wanne springen.“ Yo wollte gerade zustimmend nicken, als Sono ihm am Ärmel zog und ihn darauf aufmerksam machte, das sie sich doch eher in der Nähe seiner Wohnung befanden und sie genauso gut seine Fußböden versauen konnten. Das geklärt, überquerten sie zügigen Schrittes die Straße zu den Bahnhofspassagen und brachten Juri zu seinem Zug. ~~~~~ Den Mantel über sich und Sono haltend, nickte er Juri zu. „Und danke noch mal für die letzten Tage und sorry, das wir so viel Unordnung gestiftet haben.“ „Ach...“, der Vocal Deluhis wunk ab., „Es hat doch Spaß gemacht.“ Mit einem Lächeln winkte er ihnen ein letztes Mal zu und verschwand dann hinter den, sich schließenden, Bahntüren. In Windeseile bahnten sich die Beiden ihren Weg durch den strömenden Regen und die unzähligen Schirme, die ihnen entgegen kamen. „Gosh ...so ein Sauwetter.“, fing Sono an zu wettern, als sie seine Wohnung betraten. Ohne sich unnötig im Flur aufzuhalten und diesen unter Wasser zu setzen, steuerte er auf das Badezimmer zu und entledigte sich dort seines Pullovers und Shirts. „Toll ...alles nass... ich werd mir sicher den Tod holen.“, zeterte er in guter Sono-Manier weiter. Yo war ihm gefolgt und stand nun im Türrahmen angelehnt. „Sono?“, versuchte er ruhig die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und verzog die Mundwinkel zu einem amüsierten Lächeln, als der Kleinere sich zu ihm umdrehte und eine Schippe zog. „Ist doch wahr! So ein Mistwetter. Der Tag war so schön und dann so ein Reinfall ...also wirklich.“ „So~no...“, wiederholte der Dunkelhaarige sanft und diesmal sah Sono ihn fragend an. „Was ist denn?“ „Wir sind allein.“, gab der Jüngere sachlich als Antwort und wartete auf die Reaktion des Anderen. „Ja ...und?“ Sono verstand nicht worauf Yo hinaus wollte, zog angestrengt die Brauen zusammen, fixierte die Tiefen des Größeren und versuchte dessen Gedankengängen zu folgen. Sie waren allein. Ja und nun? Das waren sie doch öfter. Plötzlich erhellte sich seine Miene und seine Augen weiteten sich überrascht. „Oh! ...Wir sind allein!“ Yo nickte nur grinsend und trat ihn wenigen Schritten auf ihn zu, verringerte den Abstand zwischen ihnen auf ein Minimum und zog ihn, mittels eines Armes um die Taille, enger an sich. Die freie Hand legte sich sanft in den Nacken des Kleineren und seine Lippen suchten die des Anderen und strichen fast schon zögerlich den Armorbogen [1] entlang, zupfte verlangend an der Unterlippe und vertieften den Kuss, er lächelte in diesen hinein, als er an den Vorabend dachte. Mit der freien Hand drehte er das Silber um und dampfendes Wasser ergoss sich über das weiße Porzellan, füllte die Wanne. Sono verbiss sich in dem Ohr des Größeren, saugte daran und wanderte dann mit den Lippen den Hals entlang, bis er auf die unliebsame Stoffkante stieß. Ein Murren entstieg seiner Kehle und störrisch zog er an dem Reißverschlusses des Sweaters. „Mach ihn nicht kaputt. Ich mag den Pullover.“, grinste Yo, öffnete den Verschluss und streifte das Oberteil und das darunter liegende Shirt ab. Zufrieden lächelte Sono gegen die Brust des Bassisten, strich über diese. „Viel besser.“, sein Blick wanderte weiter südwärts, blieb am Gürtel hängen. Dieser störte natürlich auch ungemein und, diesmal mit etwas mehr Selbstbeherrschung, öffnete er diesen und befreite den Dunkelhaarigen von den, sicherlich furchtbar unbequemen, Jeans. Aufgrund seiner schmalen Statur, war es für Sono ein leichtes, einfach seinen Hosenknopf zu öffnen und die Hose an ihm herab gleiten zulassen. Ein paar Sekunden verweilte Yo still,begnügt sich damit Sono, seinen Sono einfach nur zur betrachten, fuhr dann mit den Fingern die Halslinie entlang, ließ sie über das fein heraus stehende Schlüsselbein gleiten, hinab zu dem flachen Bauch, welcher Aufgrund des Kontaktes mit einer leichten Gänsehaut überzogen war. Nicht das Sono Berührungen im allgemeinen nicht gewöhnt war, aber jetzt waren es Berührungen, die er sich so lange gewünscht, nur von ihnen geträumt hatte. Nicht nur die äußere Hitze, die sich des heißen Wassers wegens in der kleinen Nasszelle bildete, auch seine innere Hitze begann sich in ihm auszubreiten, kroch in jede Pore seines Seins und hinterließ nur noch einen einzigen Gedanken in ihm. Yo. Keine unnötigen Gedanken oder Zweifel. Er und Yo waren hier,jetzt. Und niemand konnte ihnen diesen Augenblick nehmen. Er kämpfte seine Ungeduld zurück, legte stattdessen seine Hände mit einem sanften Lächeln flach auf die Brust seines Freundes, ließ sie dort ein paar Momente ruhen. Dann spreizte er seine Finger, um so viel wie möglich von der weichen Haut haschen zu können, als er den Oberkörper zu erkunden begann. Erst sanft über die Rippen, als er höher fuhr, die Schultern entlang wisperte, dann die Arme hinab glitt und von diesen auf den flachen Bauch übersprang – er sagte sich immer wieder, dass er sich Zeit lassen konnte und sollte, niemand würde sie stören, sie waren allein und es bestand keinerlei Grund, zu hetzen. Und doch waren seine Triebe ganz anderer Meinung – sie wollten, dass er dem Bassisten die restlichen Kleider vom Leib riss und sich ihm hingab, bevor es sich dieser noch einmal überlegen konnte. Er hörte Yo leise stöhnen, sah hinauf in die Augen, deren zärtlicher Blick auf ihm ruhte, ihn genau beobachtete, als er sich abermals nach vorn lehnte, das Schlüsselbein erkundete, sanft an diesem knabberte. Ein leises, zufriedenes Seufzen perlte von den Lippen seines Geliebten und er lächelte gegen die Schulter, die er nun erreicht hatte, liebkoste auch diese, derweil Yos Hände über seinen Rücken streichelten, unter den Bund seiner Hosen schlüpften. Er hingegen arbeitete sich hinauf, saugte am Hals, dem Ohrläppchen und Kiefer, bis der Größere seinen Kopf bewegte, sich ihre Lippen fanden, sie sich küssten, wobei Sono nun wesentlich mutiger war, als all die Male zuvor – er war es, der Yos Reich auskostete und nicht anders herum. Der Jüngere schien es zu genießen, denn die Arme festigten sich kurz und dann öffnete er – ohne das sie voneinander ließen - die Hosen des Kleineren, schob sie zumindest über dessen Hüften, die darunter liegende Retro gleich mit und von dort übernahm sein Freund, entledigte sich der Sachen vollständig. Kaum dass er aus den Haufen an Kleidung gestiegen war, fingen ihn Yos Arme, zogen ihn zurück gegen den schlanken Mann und Sono stöhnte leise, als sie sich so berührten, eng aneinander gepresst von Brust bis Schritt dastanden und wieder in einander Reiches ertranken. Die zierlichen Finger des Sängers strichen bewundernd über die Schultern seines Geliebten, die gleichen Schultern, an die er sich schon unzählige Male angelehnt, die den Bass des Dunkelhaarigen Live um Live getragen hatten... sie schienen in seinen Augen makellos, wie alles an Yo. Ja, er wusste, es klang selbst in seinen Gedanken kitschig, aber er empfand nun einmal so, sah durch eine rosarote Brille und war schlicht weg schwer verliebt. „Halt dich fest.“ Er summte fragend, herausgerissen aus seiner Schwärmerei, hielt sich aber automatisch an diesem fest – das schaffte er sogar im volltrunkenem Zustand und irgendwie fühlte er sich gerade ganz genauso – lachte dann, als Yo sie beide ächzend in die Badewanne schaffte. Kein allzu leichtes Unterfangen, aber am Ende saßen sie sicher im warmen Nass, er auf Yos Schoss, von wo er diesen selig anlächelte, mit einem Finger den Kiefer entlang strich, aber nichts weiter sagte, denn Jüngeren einfach ansah. Dieser erwiderte sein Lächeln, haschte dann nach dem Finger, begann an ihm zu saugen und löste damit ein Schaudern in dem Silberhaarigen aus... seine Hormone seufzten in Union, waren dieses Vorspiels eigentlich längst müde und bekamen dennoch nicht genug davon. „Du bist so berauschend, so.“ Sonos Lippen hoben sich abermals. „Was heißt 'so'?“, er lehnte sich näher, wisperte über den Mund des anderen, küsste ihn ganz seicht, „Bin ich nicht immer berauschend?“ Yo schenkte ihm ein absolut bezauberndes Lächeln, strich mit einer nassen Hand seinen Rücken hinauf, dann wieder hinab, wo er seinen Hintern fest packte. „Sicher bist du das.“, seine Lippen wurden gefangen, ausgiebig geküsst, „Aber nackt sehen dich die wenigsten und so hart wie nun schon mal gleich keiner, außer mir. Also kann ich getrost behaupten, dass du so umwerfend bist. Und ganz allein meine.“ Damit kuschelte sich der Bassist grinsend und verspielt gegen seine Brust, küsste diese dann und biss frech in eine der Erhebungen. Sono keuchte leise, bebte dann stärker – er war empfindlich dort und Yo bemerkte es, sah ihn verlangend an, als er mit den Fingerspitzen über die gleiche Stelle strich, sie zu massieren begann. „Yo...“, er seufzte leise, bog den Rücken durch, hielt sich an den Schultern, knetete diese seicht, „Nicht...“ „Warum? Ich sagte dir doch, wart ab, was ich alles mit dir anstelle, wenn wir erst wirklich allein sind.“ Der Silberhaarige kam nicht dazu, etwas zu antworten, Yo bewegte sie und auf einmal war er gegen den Rand der Wanne gepresst, hielt sich verzweifelt an dieser, währenddessen die Hände des Bassisten um seine Hüften lagen ihn so runter drückten, derweil der Mund des Größeren über seine Brust wanderte, jede Stelle nackter Haut erkundete. Tausende von Küssen, Nippen und kleinen Bissen schienen auf ihn herab zu fallen, bedeckten sein Gesicht, den Hals, den Oberkörper und Sono konnte sich nur winden, stöhnte immer wieder leise, keuchte, wenn Yo lange an einer Stelle verweilte, an welcher er besonders stark reagierte. Eine Hand löste er irgendwie, schob sie in die weichen Strähnen seines Geliebten, zog dessen Kopf zurück, küsste ihn wilder, leidenschaftlicher als zuvor, Gott, er stand in Flammen, Hitze, überall, in ihm, um ihn und darunter der Wunsch, den Jüngeren noch näher zu haben, es reichte nicht. All das Streicheln, das Küssen, all die Berührungen... sie waren gut und er genoss sie, aber er gierte nach mehr, begehrte nach allem, dem finalen Schritt. ~~~~~~ Yo fing die Lippen in den letzten zärtlichen Wellen ihrer Gefühle und der Silberhaarige streichelte sanft und träge über seinen Nacken, lächelte selig, die Augen geschlossen. „Du kannst nicht hier schlafen, Baby.“, der Bassist konnte nicht von dem Gesicht seines Freundes lassen, küsste immer wieder Stirn, Braue, Nase, Kinn, doch Sono schien genau das vorzuhaben, kuschelte sich gegen ihn. „Kann ich wohl... du bist hier.“ Ein liebevolles Lächeln erblühte auf den Zügen des Langhaarigen, als dieser die geschlossenen Lider des Älteren küsste, lauschte, wie sich dessen Atmung ebnete, als Sono tatsächlich einschlief, einfach so fort dämmerte, unerschütterlich in seinem Vertrauen, dass Yo schon alles richten würde und dieser schüttelte nur den Kopf, hauchte einen Kuss auf die Nasenspitze. „Wenn du mich nicht hättest...“ „... dann wäre ich verloren.“ End Part VII - Soul Kapitel 9: Collapse ------------------- Part VIII - Collapse Zwei Monate später... „Leg den Stift endlich weg und geh schlafen!“ Die Stimme des Bassisten wurde langsam aber sicher gereizter und er war kurz davor, dem Kleineren den besagten Stift aus der Hand zu reißen und ihn einfach zu schnappen und ins Bett zu tragen und - wenn er es sich genauer überlegte, war die Idee gar nicht so schlecht und so hob er den schmächtigen Vocal kurzerhand aus dem Sessel und trug ihn samt Stift ins Schlafzimmer. Vor dem Bett blieb er stehen, sah Sono nachdenklich an und wog ihn prüfend in seinen Armen. „Sag mal, wie viel wiegst du zur Zeit?“ Sono verzog beleidigt das Gesicht und befreite sich umständlich aus der unfreiwilligen Chauffierung. „So schwer bin ich nun auch wieder nicht.“ „Ich meinte das gar nicht so.“, seufzte Yo und setzte sich zu dem Älteren auf die Bettkante. „Du hast in den letzten beiden Monaten kaum geschlafen, bist nur am arbeiten oder feiern. Selbst wenn du bei mir bist, kannst du es nicht sein lassen.“, behutsam tippte er Sono mit dem inzwischen entwundenen Stift gegen die Stirn, „Ich mach mir Sorgen, dass du dich komplett übernimmst.“ Nervös strich sich der Silberhaarige eine Strähne aus der Stirn, versuchte dem sorgenden Blick auszuweichen. Yo machte sich oft Sorgen, um alles und jeden. Aber er ertrug es nicht, wenn die Sorge ihm galt. Er wusste, dass er seine Gesundheit hart strapazierte und genau so wusste er, dass er damit nicht aufhören würde. Er konnte schlicht weg nicht. Jetzt wo der Druck des Erfolges immer stärker wurde, man nach 'Anomie' nicht nur ein ebenbürtiges, nein, ein noch stärkeres Album erwartete. Er konnte die Erwartungen, die auf ihm allein lasteten nicht abschütteln, musste sie erfüllen und übertreffen. Das erwartete man von ihnen allen. Ohne den Blick zu erwidern, legte er den Kopf in Yos Schoß und versteckte sich dort, indem er das Gesicht gegen den Bauch des Größeren presste. „Ich pass' schon auf mich auf.“ Über ihm schnaubte Yo leise, sagte aber nichts, weil er wusste, wenn er etwas erwidern würde, dann würden die Dinge in diesem Raum sehr schnell sehr hässlich werden und das wollte er nicht. Er wollte mit Sono Zeit verbringen, ihn festhalten und lieben, nicht mit diesem streiten. Deswegen schwieg er, aber die Ruhe um sie herum war fast so drückend, wie ein Wortgefecht es gewesen wäre, weswegen er die Augen schloss, lautlos seufzte und verzweifelt nach einem Weg suchte, Harmonie zu ihnen zurück zu bringen. „Sei mir nicht böse?“ Sonos Stimme war leise, klang bedrückt und zaghaft, weswegen Yo wieder seufzte, dann zu dem Sänger hinab sah, welcher sich in seinem Schoss gedreht hatte und nun mit seinem Herz in den Augen zu ihm auf sah – er sah so bekümmert aus, so ängstlich, das der Bassist nicht anders konnte, als sich hinab zu lehnen, die Lippen sanft mit den seinen zu streifen. „Ich bin nicht böse, So. Ich mache mir nur Sorgen um dich. Du kannst das doch nicht alles allein schultern. Wir sind doch hier und wir können dir helfen, wollen dir helfen. Ich dachte, wir sind alle in einer Band? Warum versuchst du, dass allein herunter zu würgen und läufst dabei Gefahr, daran zu ersticken?“ Sono hob seine Finger streichelte behutsam über Yos Wange – wie sollte er seiner sanften Seele nur klar machen, dass es sehr wohl allein ihm aufbürdete, dass er den Anderen nicht das Gleiche antun konnte... die endlosen Nächte, wo er kaum schlief, die konstante Stimme in ihm, die ihn dazu antrieb, sich mehr zu konzentrieren, mehr zu geben, alles zu geben, dass es nicht reichte, dass er nicht gut genug war. „Ihr helft mir doch... damit, dass ihr da seit. Du hilfst mir.“, Sonos Finger strichen sanft über Yos Lippen, zeichneten diese nach, „Ich schaffe das. Ich weiß, dass ich das kann. Ich brauche andere Dinge von dir... ich brauche deine Liebe, deinen Schutz... ich brauche....“ Ihm fehlte das richtige Wort, weswegen er zögerte, aber Yo fing seine Finger, küsste diese dann sanft, hielt sie mit geschlossenen Augen fest. „Einen Partner.“ Es war ein leises Wispern, doch Sono nickte darauf, stützte sich mit der zweiten Hand ab, damit er sich halb aufrichten konnte, näher zu Yo, näher an dessen Mund. „Genau das. Alle Stärke, Yo, all mein Mut, den habe ich durch dich. Ich bitte dich... unterstütze mich bei dem, was ich mache und beginne nicht damit, gegen mich zu agieren.“ Yo seufzte leise, zum hundertsten Mal wie es schien, weswegen Sono sanft einen Mundwinkel küsste, immer wieder und nur ganz seicht, bis der Dunkelhaarige seinen Kopf ein wenig drehte, sie sich richtig küssen konnten. Ein leises Stöhnen brach sich aus der Kehle des Kleineren, als sich ihre Zärtlichkeit vertiefte, Yos Zunge die seine fand und sie behutsam umgarnte – es war ein derart intensiver Kuss, dass der Sänger glaubte, vollständig daran zu ertrinken. Yos freier Arm wand sich stützend um ihn und als sie sich lösten, schwörte der Silberhaarige, dass er keinen Schritt mehr tun konnte... selbst, wenn das Haus über ihnen zusammenbrach. Sein Freund würde ihn hier raus tragen müssen, so weich waren seine Knie, aber dieser legte ihn im diesen Moment auf der Matratze ab, schob sich dabei vollständig über ihn, das Feuer des Verlangen in den endlos erscheinenden, braunen Augen. „Für heute hast du trotzdem genug gearbeitet.“ Die Stimme des Bassisten war dunkler, belegt mit einem Film heiserer Lust, der in Sono einen heftigen Schauer brach, als er nickte, sich dem anderen sinnlich entgegen streckte, die Finger in dessen langen Strähnen verwoben. „Gut, denn ich werde dich bis zum Morgen nicht mehr aus dem Bett lassen.“ Lippen legten sich auf seine Kehle, als der Kopf des Sängers nach hinten fiel, Sono stöhnte dunkel – ohne Zweifel würde Yo dafür sorgen, dass er sich am Ende keinen Zentimeter weit rühren konnte. ~~~~~ Sanft hob und senkte sich die Brust des Dunkelhaarigen, als Sono behutsam die Decke bei Seite schob. Der Wecker auf der kleinen, braunen Kommode neben dem Bett, hatte gerade das Ziffernblatt zur zweiten Stunde der Nacht umgeschlagen und er wusste, würde Yo ihn jetzt erwischen, würde er ihm den Hals umdrehen. Immer nur einen Zemtimeter rutschte er weiter aus dem Bett, bis seine nackten Füße den Boden berührten und er sich vollständig erheben konnte. Völlig regungslos verharrte er für einige Sekunden vor dem Bett und versicherte sich, dass sein Liebster nichts von seiner Flucht mitbekam. Als er völlig sicher gehen konnte, das sein Verschwinden unbemerkt bleiben würde, verzog er sich abermals in die Küche, aus der ihn Yo Stunden zuvor entführt hatte, denn entgegen seiner eigenen Worte, konnte er nicht liegen bleiben und diese Stunden ungenutzt lassen. Zwar fühlte er, dass seine Beine noch immer leicht bebten und seine Augen brannten, aber das würde sich mit einem schönen, großen Kaffee erledigen lassen. Yo hatte noch welchen im Kühlschrank, Eis und Sahne auch, als würde er sich etwas mixen das Koffein und Zucker enthielt – seine besten Freunde der langen Nächte der letzten Monate. Mit seinem Trinken, zwei Tafeln Schokolade und einer Colaflasche bewaffnet rutschte er in die winzige Sitznische der Küche, schaltete nur eine Leselampe ein und wälzte dann so leise es ging Unterlagen, sortierte kleine Zettel mit Ideen und versuchte wirre Gedankengänge in eine solche Ordnung zu bringen, dass es etwas konstruktives dabei heraus kam. ~~~~~ Mit der ausgestreckten Hand fuhr er über das Lacken, suchte verschlafen nach dem Körper, welcher eigentlich neben ihm ruhen sollte. Doch er fand nichts als Leere an seiner Seite. Blinzelnd hob er den Kopf an, durchsuchte mit schläfrigen Blick den Raum. „So...?“, nuschelte er mit müder Stimme, jedoch blieb eine Antwort aus. Stattdessen vernahm er ein Klappern aus Richtung der Küche und als er sich mühevoll aus dem Bett gequält und in den Türrahmen der Küche gestellt hatte, saß Sono mit einem strahlenden Lächeln am gedeckten Frühstückstisch. „Ich bin extra ein bisschen früher aufgestanden.“ Argwöhnisch musterte Yo den Kleineren, wie er dort komplett unschuldig auf der Küchenbank saß. Sono war nicht der Mensch, der einfach mal eben früher aufstand. Er musste ein ziemlich schlechtes Gewissen haben, wenn er dafür seinen Schlaf opferte. Das wiederum versetzte dem Bassisten einen Stich in die Seite. Er wollte dem Älteren das Leben nicht noch schwerer machen, als er es durch den Leistungsdruck eh schon hatte und so setzte er sich kleinlaut neben seinen Geliebten. Im Laufe des Frühstücks planten sie den gemeinsamen Tag durch. Sie waren für ein Mini-Festival gebucht worden und mussten die neuen Songs noch proben. Sono hatte für heute eine zusätzliche Probe angesetzt, die sie alle dringend nötig hatten. Die Headliner des Festivals waren 'D' und nicht nur eine gewisse Ehrfurcht, sondern auch der Wille, möglichst gut neben den anderen Musikern abzuschneiden, war in ihnen aufgelodert. Mit einem Brötchen im Mundwinkel, blätterte Sono erneut den Zeitplan und die möglichen Setlisten durch, machte hier und dort kleine Notizen. Kopfschüttelnd fuhr Yo dem Vocal durch die Haare, küsste dessen Stirn, woraufhin dieser, aus seinem Reich gerissen, zusammen zuckte und ihn leicht verwundert ansah. „Was?“ Yo schüttelte abermals lächelnd den Kopf. „Mach du nur. Aber wir sollten uns beeilen, wenn wir die Anderen nicht warten lassen wollen.“ ~~~~~ Ein Blick auf die Uhr und ihr ewig spottendes Ziffernblatt (keine Zeit, keine Zeit, keine Zeit!) hatte Sono erkennen lassen, wie recht sein Geliebter doch hatte und so hatte er schnell seinen Tee getrunken, war dann ins Bad gehuscht, um sich einer Katzenwäsche zu unterziehen und stand nun zum Gehen fertig im Flur des kleinen Wohnblocks, wartete auf Yo, der erst noch seine Runde drehte, bevor er die Tür hinter sich zu zog und abschloss. Sie sprinteten die letzten Meter zur Bahn, jagten die Treppen hinauf und rutschen dann mit dem Abpfiff zwischen den Türen hindurch – dabei hatten sie so viel Schwung, dass sie prompt an die gegenüberliegende Wand prallten und wie ein Haufen an Puppen mit zerschnittenen Fäden zu Boden gingen, wobei sie kicherten, als hätten sie ihren Verstand verloren. „Ich hab dir doch gesagt, dass wir es schaffen!“, gluckste Sono, versuchte seinen Schal irgendwie zu richten, als er sich nach oben kämpfte, immer wieder lachte und zurück auf die Knie brach, derweil Yo nur funkelte, aber auch das reichlich halbherzig. „Ja, aber nun ist mir so schlecht, dass ich überlege nächste Station gleich wieder auszusteigen!“ „Wag es dir, wir haben keine Zeit dafür!“, endlich kam Sono in eine aufrechte Position, half dann auch seinem Freund nach oben, damit sie aufhören konnten, wie zwei vollkommen Durchgeknallte auszusehen., „Komm, da vorne sind Plätze, da kannst du dich erholen.“ Die alte Dame ihnen gegenüber musterte sie so argwöhnisch, dass Sono, hinter vorgehaltener Hand wieder zu kichern begann, sich am Ende gegen Yo verbergen musste, der ihren Gegenüber mit einem bierernsten Ausdruck angesehen und sich dann für ihr unmögliches Benehmen entschuldigt hatte. Sono dachte ersticken zu müssen, als er sein Lachen danach zwanghaft gefangen hielt. Selbst auf dem Weg in ihr Studio hatte er sich noch nicht beruhigt und wirklich, langsam kam er sich tatsächlich vor, als hätte sich in seinem Kopf irgendetwas gelockert, aber er konnte sich nicht helfen, er fand es einfach zu komisch. Und die kleine Stimme in ihm, die ihm zuwisperte, dass solche Anfälle von Lachen eine Vorstufe zu kompletter Hysterie und viel, viel Schlimmeren war, ignorierte er... auch wenn er wusste, dass sie verdammt recht hatte. Ayame und Anzi musterten ihn reichlich zweifelnd, als er in den kleinen Raum gestürmt kam, sofort damit begann, alles für ihre Proben vorzubereiten, dabei in einem immerwährenden Fluss an Worten plapperte, sagte dass sie sich beeilen mussten und ihnen die Zeit in Nacken saß... auch Yuu wurde erbarmungslos angetrieben und ehe sie es sich versahen, hatten sie das erste Set bereits durchgespielt. Sono – auf Adrenalin wie es ihm nur ein Live geben konnte – grinste im Kreis und wollte gleich weiter machen... Yo gab ihm Wasser, aber er nippte nur daran, vibrierte förmlich wo er stand, konnte nicht stillstehen. Ein kollektives Seufzen begleitete seine Aufforderung weiter zu machen, doch er lachte nur, neckte die Anderen, dass sie wohl noch nicht richtig wach waren. Drei weitere Songs und er begann es zu spüren... der Raum zog nach, wenn er sich bewegte, er fühlte sich seltsam leicht und seine Zunge schien belegt... doch Sono ignorierte es, sang weiter, ließ nicht zu, dass ihn sein Körper ablenkte. Und wenn er sich auf seinem Mikrofonständer abstützen musste, was machte das schon? Wenn der Raum immer wieder dunkler wurde... das war doch nichts Schlimmes! Der Bass verlor sich und Sono drehte den Kopf, um zu sehen, warum Yo stoppte, er öffnete sogar seine Lippen... ein Wimmern brach sich zwischen ihnen, dann gaben seine Knie nach und das Letzte, dass er mitbekam, war der absolut entsetzte Ausdruck auf dem Gesicht seines Geliebten und seine eigene, stumme Frage, was er getan hatte, damit Yo ihn so ansah. ~~~~~ Auf seine Akkorde konzentriert, bemerkte er die Geschehnisse erst, als Yo, in einer hastigen Bewegung, den Bass geräuschvoll zu Boden fielen ließ und nach vorne zu Sono hechtete, welcher soeben die Anstalt machte, seinen gesamten Körper in einer ungesunden Geschwindigkeit auf den Studioboden fallen zu lassen. Nacheinander verstummte erst das Keyboard und dann die Drums und für eine Schreckenssekunde vermochte sich niemand zu rühren, lediglich drei Augenpaare flogen hastig über das Geschehnis. Yo hatte seinen Arm unter Sono geschoben, hielt ihn um dessen Mitte eng an sich gepresst und stütze mit dem anderen Arm seinen Kopf. Immer wieder liefen ihm vereinzelte Tränen über die Wangen, als er Sono fast schon anflehte, wieder das Bewusstsein zu erlangen. Anzi kniete sich an die andere Seite Sonos und versuchte den aufgelösten Bassisten zu beruhigen. Doch dieser reagierte nicht einmal auf seine Worte, schien in seiner blanken Sorge nichts um sich herum mitzubekommen. „Yuu... ruf du den Krankenwagen... ich glaub', selbst wenn Sono gleich wieder aufwacht, der hat bestimmt n' ganz schönes Ding mit genommen, bei dem Aufprall.“ Yuu nickte nur lief mit dem Handy vor die Proberaumtür. Auch ihm war der Schock deutlich anzusehen, nur wirkte er um einiges gefasster als Yo. Ayame hatte sich hinter den Dunkelhaarigen gekniet und legte sanft die zierlichen Hände auf dessen Schultern. „Hey Yo,...“ begann er fast flüsternd „... der Krankenwagen ist bestimmt gleich hier. Ihm geht’s sicherlich bald wieder gut.“ Die beruhigende Stimme des Keyboarders schien Wirkung zu zeigen, den der Jüngste hob nun den verklärten Blick und sah unsicher zu Anzi, welcher ihm aufmunternd zunickte. Als sich die Tür wieder öffnete, erschien Yuu mit zwei Sanitätern, welche die mitgebrachte Trage direkt neben Sono platzierten, Anzi so von seinem Platz verdrängten. Nur mühevoll schaffte es auch Ayame Yo dazu zu bewegen, Sono aus seiner Umklammerung frei zu geben. Keinen Millimeter mehr als absolut nötig, wich der Bassist von der Seite des Vocals, folgte augenblicklich der Trage, als diese in den Krankentransporter verfrachtet wurde. Sonos Zustand war bedenklich, aber er war nun in verlässlichen Händen. Viel mehr machte sich Anzi Sorgen um den unveränderten Gesichtsausdruck von Yo. Sicherlich war es für alle ein Schock und die Beiden hatten in letzter Zeit so viel Zeit mit einander verbracht, eine enge Bindung war da fast unumgänglich, doch war dort noch etwas anderes in den den Augen des Braunhaarigen. Eine Gefühlsregung, die er nicht ganz deuten konnte. Gerade wollte Anzi dazu steigen, als der Fahrer ihn zurück hielt. „Es tut mir Leid, aber es kann nur eine weitere Person mitfahren. Die Anderen können sich dann im Krankenhaus an der Rezeption melden.“ Mit diesen Worten schloss er die Rücktüren und stieg selbst in der Fahrerhäuschen. Stirnrunzelnd sah er dem Krankenwagen hinterher, als dieser das Gelände verließ. Er wusste, dass er den Ausdruck auf Yos Angesicht kannte und doch wollte er nicht drauf kommen, woher und was es war. Zierliche Arme schoben sich von hinten um seine Mitte und Ayame schob den Kopf an seinem Oberarm vorbei, reckte ihn seinem entgegen. „Grüble nicht so viel....das gibt Falten!“ Flüchtig hauchte der Kleinere ihm einen Kuss auf den Mundwinkel und bedachte ihm mit einem so warmen Lächeln, dass er nicht anders konnte, als sein Gesicht zu entspannen, sich zu ihm zu drehen und das Lächeln zu erwidern. Wenn er Ayame nicht hätte. Wenn er es gewesen wäre, der nun im Krankenwagen lag. Unbewusst hatte er den Gedanken weiter gesponnen und urplötzlich hielt er in seiner Bewegung inne. Er kannte die Gefühle, welche sich in Yos Augen wiedergespiegelt hatten nur zu gut. End Part VIII - Collapse Kapitel 10: Impact ------------------ Part IX - Impact Als Sono erwachte fühlte er sich absolut erniedrigt und dachte, sich vor Scham und Reue übergeben zu müssen. Die störende Empfindung an seiner Hand wurde in seinem Geist sehr schnell als I.V. erkannt, das Gewirr von Stimmen und fremden Gerüchen als Krankenhaus. Wie erbärmlich konnte man eigentlich sein? Welche eine Bürde für die Menschen um sich herum? Konnte er denn gar nichts richtig anstellen? Er wollte stöhnen und sich direkt aus dem Bett in ein tiefes, dunkles Loch stürzen, doch der Laut, der sich von seinen Lippen brach, erinnerte mehr an das Winseln eines geschlagenen Hundes. „So!“ Stuhlbeine schabten mit einem lauten, hässlichen Geräusch über einen akkurat gereinigten PVC-Boden und Sono zuckte zusammen, wollte sich am Liebsten furchtbar klein machen, aber dann berührten Yos Finger sanft seine Hand, küsste dieser seiner Fingerspitzen. „So? Bist du wach?“ Es war so sanft, so besorgt, diese Frage, dass der Vocal nicht anders konnte, als seine Augen zu öffnen und leicht zu nicken. „Oh, Gott sei Dank!“, die Erleichterung stand seinem Freund über das gesamte Gesicht geschrieben, aber dann kam ein Funken Wut, der sich durch all die anderen Emotionen in den Augen des Größeren spiegelte., „Ich hab gedacht, mir bleibt das Herz stehen, du Idiot!“ Abermals zuckte der Liegende zusammen, senkte den Blick. „Sorry.“, nuschelte er, zog die Schultern dabei nach oben – er hatte das doch nicht mit Absicht gemacht! Kleine Schwindelanfälle hier und da hatte er sonst immer weg gesteckt, sich allenfalls ein paar Minuten setzen müssen... es war ihm bisher noch nie passiert (zumindest nicht einfach so!), dass er vollkommen in sich zusammen klappte... er erinnerte sich ja nicht einmal mehr daran, überhaupt gefallen zu sein! Über ihm seufzte Yo ein schweres Seufzen. Genau das Seufzen, dass Sono immer hörte, wenn er wieder einmal etwas Dummes angestellt hatte – es ließ ihn sich noch miserabler fühlen und er wünschte, Yo würde einfach gehen und ihn allein hier liegen lassen, doch stattdessen nahm sein Freund sanft seine Hand auf, die er vorhin irgendwie losgelassen haben musste. „Ist schon okay... mir tut es leid, ich wollte dir keinen Vorwurf machen.“, der Bassist kämmte ein paar der silbernen Strähnen zurück, arbeitete an einem Lächeln, aber Sono sah stur fort von ihm, Kummer und Elend auf den schönen Zügen, „Ich hab mich nur so furchtbar erschrocken und wusste nicht, was ich tun soll. Dich da so liegen zu sehen...“ „Sorry...“ Wieder das gleiche gewisperte Wort, erstickt, als würde der Ältere jeden Moment in Tränen ausbrechen, aber noch immer kein Blick, keine Reaktion darauf, dass er den Handrücken sanft streichelte und Yo mochte das nicht, es war, als würde es eine Wand zwischen ihnen geben, die von Sekunde zu Sekunde dicker wurde. „Hey...“, mit einem Finger streichelte er sanft über das Kinn des Kleineren, „Willst du mich nicht ansehen?“ Sono tat es, aber nur, weil sein Freund es wollte – die gesamte Misere über diese Situation stand in flammenden Lettern auf seinem Gesicht geschrieben. Gott, er fühlte sich wie ein nichtsnutziger Blutsauger. „Nun schau doch nicht so!“ Es zehrte an Yos Herz, dass sein Sono aussah, als würde er am Liebsten still und heimlich in einer dunklen Ecke verschwinden und nicht mehr gesehen werden wollen. Der Sänger antwortete ihm erst nicht, sah ihn nur mit diesem furchtbar unglücklichen Blick an, dann – unvermittelt – rollte er sich auf die Seite, zog dabei so heftig an seiner Infusion, dass Yo befürchtete, er würde sie vielleicht hinaus reißen. „Wie soll ich denn sonst schauen? Die Probe ist gelaufen, unser Zeitplan im Eimer und ihr wegen mir um ein paar Jahre älter. Die Presse bekommt bestimmt Wind hiervon und dann sorgen sich die Fans und werden sich fragen, ob wir auftreten werden... wegen mir blamieren wir uns vor D noch bevor wir ihnen überhaupt gegenüber stehen.“ Sono zog die Beine vor die Brust, schniefte leise, weigerte aber wirklich zu weinen... das wäre nun wirklich das Allerletzte. „Ich bin so was von nutzlos.“ Sämtliche Emotionen flossen von den Gesichtszügen des Bassisten, mehr und mehr verhärtete sich das Antlitz, die Augen wurden enger, als er die Hand von der des Vocals abgleiten ließ. „Nutzlos?“,der Tonfall wurde eisig, als er die Worte des Älteren wiedergab. , „So, du denkst also, du seist nutzlos! Aber natürlich...wie konnte ich das nur übersehen!“ Die Wut in Yos Stimme war nun deutlich zu hören. „So etwas Nutzloses wie dich habe ich ja auch schon lange nicht mehr gesehen! Hängst uns allen am Bein, vor allem mir. Tust nie, was man dir sagt, auch wenn es für deine eigene Gesundheit ist. Wie oft habe ich dir gesagt, du sollst mehr essen, mehr schlafen, dich nicht so extrem fordern, mehr Arbeit abgeben. Aber ja, du hast recht, es ist völlig nutzlos...du hörst ja nie auf jemanden!“ Schnaufend drehte er sich von Bett weg, versuchte mittels des aufgestauten Zorns Löcher in die Wand zu starren, diese in ihre Einzelteile zu zerlegen. „Nie hörst du zu ...nicht Anzi, nicht Yuu ….nicht mir...“ Frustration formte einen bitteren Kloß in seinem Hals, welchen er nicht zu schlucken vermochte. „Oder vielleicht ist es noch schlimmer und du hörst doch zu und ignorierst es einfach...“ Er trat einen Schritt rückwärts, ließ sich auf der Bettkante nieder, unverändert, mit dem Rücken zu Sono. Die bittere Konsistenz des Kloßes schwächte seine Stimme, ließ sie zitternd und dünn klingen. „Weißt du Sono... wenn du so nutzlos bist, wie du sagst... wieso mach ich mir dann noch soviel Mühe? Wieso investiere ich meine ganze Kraft darin, etwas zu beschützen, dass so nutzlos ist?“ Resignierend ließ Yo den Kopf nach vorne fallen, seufzte geräuschvoll. „Ich meine … bin am Ende nicht ich der Dumme, weil ich meine Zeit damit verschwende? Willst du das damit sagen? Das ich dich in Ruhe lassen soll...gehen soll...“ Kurz hielt er inne, schluckte hart. „Sono... willst du, dass ich gehe?“ Erst jetzt bemerkte er die dünnen Finger, die sich in seinem Pullover verkrampft hatten, unregelmäßig dabei zuckten. Sonos Körperhaltung war immer noch unverändert, als sich Yo wieder zu ihm drehte, das Gesicht stur dem Fenster zu gewandt. Und doch war die feine Tränenspur um die Nase herum nicht zu übersehen. „So...“ Augenblicklich erweichten Yos Gesichtszüge, spiegelten die ganze Sorge um seinen Geliebten wieder. „So …nicht weinen... hey...“ Behutsam löste er die Finger in seinem Rücken, küsste erst diese und nahm dann das Gesicht zwischen seine Hände und drehte es mit leichtem Nachdruck zu sich. Als Sono den Blicken des Dunkelhaarigen nicht mehr ausweichen konnte, ließen sich auch die hart umkämpften Tränen nicht mehr zurückhalten. Mühsam zog er sich an den Schultern des Jüngeren nach oben, vergrub sein Gesicht in diesen. „Bitte... bitte ...geh-he … bitte geh nicht.“ Immer wieder wurden seine eigenen Worte von den Schluchzern verschluckt. Die Arme eng um ihn gelegt, begann Yo ihn leicht zu wiegen, beruhigend auf ihn einzureden. „Schhhh... schhhh … ruhig, So. Ich gehe nirgendwo hin. Solange du mich nicht weg schickst, werde ich immer bei dir bleiben.“ Immer wieder bedachte er das silberne Haar mit Küssen. „Es tut mir leid, dass ich so laut geworden bin. Ich wollte das nicht sagen...“ „Aber du hast es gesagt...“, schluchzte der Vocal und drückte sich ein Stück weit von Yo weg, um ihm ins Gesicht sehen zu können, doch er konnte es nicht lange und ließ die Augen wieder abfallen, „Und... du hast ja Recht. Aber... ich kann einfach nicht anders.“ Yo legte ein Finger sanft unter das Kinn, hob es wieder, küsste sanft die Wangen, genau unter den Augen. „Warum nicht?“ „Weil... ich, ich bin?“ Es klang unsicher, nicht sehr überzeugend, aber Sono wusste nicht, wie er es Yo anderweitig nahe bringen sollte.„Es ist wie ein Zwang...“ Keine Arbeit abzugeben, sich immer wieder zu überfordern, nicht zu essen und zu schlafen, damit er die Deadlines ein hielt... und gleichzeitig zu feiern, zu trinken und denen um sich herum vorzumachen, dass alles so in Ordnung war, wie es war. Sich es selbst vorzumachen. „Kannst du nicht versuchen, etwas dagegen anzuarbeiten?“, Sono hob den Blick, sah in Yos bittendes Gesicht. Wie sollte er seinem Freund jemals etwas ausschlagen? Und so nickte er, hielt sich an dem Oberteil seines Freundes. „Wenn du nicht gehst?“ Der Bassist schüttelte den Kopf, wiederholte, was er vorhin bereits einmal gesagt hatte. „Das werde ich nicht. Nicht, so lange du selbst es nicht willst. Gemeinsam werden wir das schon schaffen, okay?“ Sono nickte seicht, schniefte leise und wischte sich dann über die Nase, was Yo mit einem missfallenden Laut beobachtete, sich streckte, um nach den Taschentüchern zu greifen, von denen er Sono eins reichte. „Hier. Soll ich dir auch einen Schluck Wasser holen?“ Der Vocal nickte seicht, putze sich die Nase mit dem Ergebnis, dass ihm dabei so schwindlig wurde, dass er sich lieber wieder hinlegte – Yo beobachtete es besorgt, goss etwas Wasser in einen kleinen, wirklich billig aussehenden Plasikbecher. „Ist es noch immer so schlimm?“ Sono hob hilflos eine Schulter, als sein Freund zu ihm zurück kam, den Pony aus seiner Stirn kämmte, dann sanft über seine Wange streichelte. „Da ich nicht genau weiß, wie schlimm es vorher war, kann ich dir das nicht sagen... aber ganz ehrlich? Ich fühle mich furchtbar benebelt... so als würde mein ganzer Kopf mit Watte ausgestopft sein.“ In Yos Augen flackerte die Sorge intensiver, weswegen Sono einfach abbrach... selbst wenn er sich wünschte, dass sich dir Tür öffnete und jemand kam, der ihm sagte, was mit ihm war und wann er wieder gehen konnte. Er fühlte sich unwohl hier, eingesperrt. Die Wände, mit ihren wenig geschmackvollen Bildern und den sanften Farben, die ihn eigentlich nur krank machten – Sono hasste Krankenhäuser, er hasste Ärzte und er hasste seinen eigenen Körper. Dafür, dass dieser ihn so schamlos hintergangen und verraten hatte. „Du schaust schon wieder so bekümmert.“, Yos sanfte Stimme riss ihn aus seinen missmutigen Gedanken, dieser griff seine Hand küsste sanft die Fingerspitzen, „Was ist los, hm?“ Sono seufzte leise, genoss Yos Lippen auf seiner Haut. „Es ist nur die ganze Situation... es frustriert mich so...“ „Wir werden schon herausfinden, was mit dir los ist!“, versicherte Yo ihm, doch Sono konnte nur wieder seufzen. Es würde ihn vielleicht mehr aufbauen, wenn sein Freund nicht so klingen würde, als würde er sich selbst ebenso beruhigen müssen, wie Sono. Und gerade öffnete er die Lippen, wollte etwas sagen, da klopfte es an der Tür – herein gestürmt kam aber nicht, wie von Sono gehofft, ein Arzt, sondern Ayame, Yuu und Anzi. Und derweil der letzte der kleinen Gruppe wenigstens den Anstand besaß, die Tür wieder zu schließen, saß der Keyboarder praktisch auf seinem Schoss, verdrängte zusammen mit dem Drummer Yo vollkommen. „Sono! Gott sei Dank... du bist wieder wach! Was ist denn passiert? Geht es dir wieder gut? Hast du Schmerzen?“ „Aya.“, Anzis ruhige Stimme unterbrach den Redeschwall des kleineren Mannes in keinster Weise. „Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Mach so etwas nie wieder, hörst du!“ „Ayame. Lass ihm ein wenig Luft zum atmen.“ Abermals Anzi und nun wirkte es, denn der Keyboarder kletterte von ihm herunter, sah ihn aber noch immer mit großen, feuchten Augen an. „Sag uns, was mit dir los ist!“ Sono hob hilflos die Schulter, sah an Ayame vorbei zu Yo, wünschte diesen in seine Nähe, wagte aber nicht, es laut zu sagen – es wäre zu auffällig. „Ich weiß es selbst nicht... es war noch niemand hier, der mir etwas erzählen hätte können.“ Die Schläfen reibend ließ sich Yo auf den gräulichen Holzstuhl in der Nähe des Fensters nieder, als sich die Tür abermals öffnete. „Guten Tag die Herren. Ich bin Sugihara-san, der behandelnde Arzt.“ Mit dem Klemmbrett unter dem Arm schob er sich zwischen Anzi und Yuu zu dem Bett entlang. „Wie geht es Ihnen?“ flüchtig huschte sein Blick über Sono und widmete sich dann dem Krankenblatt. „Darf ich eine Vermutung anstellen?“ Auch wenn es als Frage formuliert war, dachte der Mediziner nicht einmal daran, auf eine Antwort zu warten. „Entweder sind Sie der strengste Veganer, der mir in den letzten Jahren unter gekommen ist... oder Sie haben ein extrem ungesundes Verhältnis zur Nahrung. Laut Ihrer Eisenwerte dürften Sie eigentlich nicht einmal aufrecht sitzen.“ Er räusperte sich kurz und schlug eins der Aktenblätter um. „Daher auch Ihre Ohnmacht. Lassen Sie mich raten. Sie waren in den letzten Monaten vermehrt nervös, launisch und hatten des öfteren Kopfschmerzen.“ Es war eher eine Feststellung, als eine Frage und Sono schaute hilfesuchend zu Yo, dessen Miene sich immer mehr verdunkelte. „Lange Rede, kurzer Sinn... ich werde Ihnen ein Rezept für ein Eisenpräparat ausstellen, davon nehmen Sie täglich eine am Morgen und am Abend und Sie müssen Ihre Ernährung umstellen. Dazu werde ich Ihnen noch eine Broschüre mitgeben. Sollten Sie diese nicht befolgen, werden wir uns sicherlich sehr bald wiedersehen.“ Erneut blätterte er in den Unterlagen und fuhr sein Selbstgespräch fort. „Der Aufschlag auf dem Boden hat eine leichte Gehirnerschütterung verursacht, weswegen wir Sie noch eine Nacht zur Beobachtung hier behalten wollen. Wenn es bis morgen keine Auffälligkeiten gibt, können Sie gerne nach Hause gehen.“ Sono schluckte schwer, als er über die Nacht in diesem Zimmer nachdachte. Eigentlich hatte er gehofft, mit Yo nach Hause gehen zu können. „Nun gut... wir sehen uns dann morgen noch einmal zur Frühvisite. Einen schönen Tag noch.“ Mit diesen Worte drehte er sich schnurrstraks um und verließ das Zimmer. Nicht nur Sono war von diesem Auftritt mehr als verwirrt, auch die Anderen starrten die nun geschlossene Tür fassungslos an. „Ehm...joah.“ räusperte sich Ayame. „Denkt noch wer, das So-chan den größten Arsch als Arzt hat?“ Die Anderen nickten nur zustimmend. Anzi und Ayame verabschiedeten sich als Erste und erklärten, dass sie noch einmal ins Studio zurück gehen und ordnung schaffen würden. Als auch Yuu den Raum verlassen hatte, erhob sich Yo aus seinem Stuhl, setzte sich an die Bettkante und strich Sono durchs Haar. „Du bist schon n Fall für sich.“ Es war nicht böse gemeint und ein Lächeln zierte das Gesicht des Bassisten. „Wenn du wieder zu Hause bist, koch ich was Leckeres für dich. Gegeben dem Fall deine tolle neue Eisendiät, lässt leckere Gerichte zu.“ Lachend hauchte er Sono einen Kuss auf die Stirn. „Ich komm morgen vorbei und hol dich ab. Solange mach dir nicht allzu viele Gedanken.“ Und ehe sich Sono versah, war Yo fort, die Tür geschlossen und er allein. Einige Momente blickte er noch vor sich hin, dann hallte sein schweres Seufzen von den Wänden wieder – was sollte er nun mit sich anfangen? Denk nicht soviel nach, hatte Yo ihm gesagt. 'Ruh dich aus und sei lieb', hatte in dem Blick gelegen, den er von ihnen allen bekommen hatte. Als ob er überhaupt irgendwo hingehen könnte, auf seinen wackligen Beinen – was nur los? Eine Ohnmacht, ein Schwächeanfall und sein Körper reagierte so extrem? War das wirklich ein reiner Eisenmangel? Es war nicht so, das Sono nicht froh war, dass es etwas war, dass sich mit einem Präparat und einer Diät wieder zu beheben war, dass er nicht lange davon beeinträchtigt sein würde (er würde seinem guten Doktor schlicht weg verschweigen, dass er einen Auftritt plante, der seinen Magen schon jetzt verknotete). Doch die Zweifel blieben, die nagenden Ängste, dass da noch etwas anders war. Und was auch blieb, war die leise Stimme die wieder und wieder fragte: Wann kann ich endlich heim? Warum muss ich hier sein? Warum musste es vor den anderen sein? Warum bin ich so nutzlos? Warum verletzte ich grundsätzlich die, die mich lieben? Bin ich es denn überhaupt wert, geliebt zu werden? Sono wünschte sich dringend einen sehr, sehr starken Drink. Oder eine Zigarette. Am Liebsten wäre ihm beides zusammen. Denn genau das war das Problem, dass er immer hatte, in Nächten wie diesen -okay, er hatte bisher in keinen Krankenhausbett gesessen, wenn die Melancholie zu ihm kam – er saß und dachte nach und je mehr er nachdachte, desto mehr Fehler fielen ihm ein, die er gemacht hatte, desto mehr Zweifel kamen auf und die Ängste, die er sonst immer weit, weit wegsperrte nagten sich ihren Weg fröhlich durch seinen Unterleib. Er bebte seicht, sah auf seine perfekte weiße Krankenhausdecke und wünschte sehnlichst, dass er wenigstens Musik hier haben würde – diese Stille erstickte ihn. Das Biest Namens Schuld kletterte zu ihm in das Bett, legte den hässlichen Kopf auf seine Beine und Sono blinzelte es ein paar Mal verwundert an, wusste nicht, was es hier wollte... bis ihm Yo einfiel und dessen frustrierte, mit Tränen erstickte Stimme. Was war er nur für ein Bastard? Yo war so süß zu ihm, dutzende Male war er es gewesen, der ihn aus kleinen Spielunken und verrauchten Clubs raus gezerrt hatte, der hinter ihm sauber machte, wenn er sich übergab, ihm neue Kleidung anzog und wie ein kleines Kind verhätschelte. Er liebte ihn, war immer für ihn da, selbst wenn er ihn stundenlang nur ignoriert hatte, weil er mit seiner Musik nicht voran gekommen war. Und was tat er? Er verletzte ihn nur weiter... Ein Schluchzen brach sich von seinen Lippen und er schniefte, wischte sich über die Nase – ein blöde Angewohnheit und er lachte gequält, als sein Blick auf die Schachtel mit Taschentüchern fiel, Yo hätte ihn wieder gerügt, wenn er nun hier gewesen wäre. Yo. Er schluchzte wieder leise, zupfte an der Decke herum. Dieser dumme Ort – er war dafür verantwortlich, dass er sich jetzt so fühlte, dass war nur, weil er so allein war und niemanden hatte, an den er sich lehnen, oder mit dem er reden konnte. Sein Blick fiel auf seine Kleidung, man hatte sie recht lieblos in eine Kiste geworfen und auf den zweiten freien Stuhl gestellt und ehe er sich versah, war er aus dem Bett, torkelte mehr oder minder fest darauf zu, musste nach wenigen Schritten stehen bleiben, weil er an seiner I.V. zog. Mit dem Ständer für die Infusion im Schlepptau ging er weiter, musste sich am Tisch festhalten. Sein Kopf brummte, als würde ein ganzer Schwarm Hornissen darin frei drehen. Fahrig durchsuchte er die ruinierten Klamotten, was hatten die mit ihm angestellt, er war doch mit dem Kopf aufgeschlagen! Seine Finger schlossen sich um sein Handy, es klapperte ein wenig, als er es schüttelte, aber es schien zu funktionieren, dass Display war viel zu grell, als er es aufklappte, weswegen er missmutig stöhnte, dann aber wieder in das Licht blinzelte, halbwegs zu erkennen suchte, ob er überhaupt im richtigen Menü gelandet war. Yos Nummer zeichnete sich stark kontrastiert von der Umgebung ab und er drückte die Wahltaste, bevor er auf die Idee kam, das kleine Ding einfach quer durch den Raum zu werfen. Man konnte definitiv sagen, wenn er so war, wie nun, dann war er nicht richtig im Kopf – Sono sank neben dem Stuhl an der Wand herunter, zog die Beine eng vor die Brust, während das Freizeichen laut in seinem Kopf widerhallte und den Schmerz darin nur anheizte. Dreimal. Viermal. Fünfmal. Die Mailbox sprang an, die ersten Worte erreichten ihn bereits, dann wurde sie unterbrochen und von der verschlafenen Stimme seines Freundes abgelöst. „Ja?“ Er schluchzte leise, klammerte sich fester an das Telefon in seinen Fingern. „Yo... es tut mir so schrecklich leid.“ End Part IX - Impact Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)