Was wäre wenn von Felicity (... der Kampf im Tal des Endes anders ausgegangen wäre? (eine Partner-FF von -NikaEvelina- und mir)) ================================================================================ Kapitel 11: Freundschaft ------------------------ Sasuke legte Naruto vorsichtig auf dessen Bett ab, ehe er sich selbst schwer auf seines fallen ließ. Ein erschöpftes Stöhnen entrann seiner Kehle und er fuhr sich mit beiden Händen über das Gesicht. Ein weiterer Blick auf Naruto, der bleich wie eine Leiche war, sagte ihm, dass der wohl noch eine Weile still liegen bleiben würde. Leise schlurfte er ins Bad. Er wusste nicht, was er empfinden sollte. Wut auf Itachi? Zorn auf sich selbst? Sollte er sich über Naruto ärgern? Oder sollte er alles auf einmal empfinden? Er stütze sich mit beiden Händen am Waschbecken ab und sah in den Spiegel vor sich. Seine Haare waren teilweise braun von Schlamm, sein Gesicht war bleich, sein Mund hatte sich zu einem Strich verzogen. Würde er selbst sein Alter nicht kennen, hätte er gedacht, dass ein Erwachsener ihm aus dem Spiegel entgegen sah. Sein Magen schmerzte dort, wo Itachi ihn getreten hatte, sein Gesicht tat von Narutos vorherigen Schlägen weh und durch dessen wütenden Klammergriff von eben fühlte sich sein Hals so an, als hätte er Feuer eingeatmet. Ganz zu schweigen davon, dass seine Haut sich durch das Chakra dieses blöden Fuchses so anfühlte, als würden Ameisen auf ihm rumkrabbeln. Er wusste nicht, wie lange er sich im Spiegel angesehen hatte, als er aus dem Nebenzimmer leises Stöhnen hörte. Sofort schoss er ins Schlafzimmer und sah, wie Naruto sich leicht bewegte. Ihn durchfuhr eine Welle der Erleichterung, als Narutos Lieder flatterten und er dann langsam die Augen öffnete. Stumm sah er an die Decke, sein Blick zeugte von Verwirrung. „Naruto?“, fragte er leise. Die blauen Augen wandten sich in seine Richtung und starrten ihn leer an. Aber das hielt nicht lange. Innerhalb von Sekunden lag eine Wut in Narutos Augen, bei der er zusammenzuckte und erstarrte. Dann spürte er auf einmal wieder eine grobe Hand an seinem Hals und er wurde hinter sich an die Wand gedrückt. Und dann explodierte ein grässlicher Schmerz in seinem Gesicht, als Naruto ihm mit voller Wucht seine Faust in jenes schlug. Immer und immer wieder. Er hörte Naruto irgendetwas schreien, er spürte etwas Warmes sein Gesicht und seinen Hals runter laufen. Seine Ohren klingelten, seine Augen sahen zwischen den Schlägen Narutos wutverzehrtes Gesicht und bunte Flecken. Und er fühlte, wie sehr es ihm leid tat, was er seinem besten Freund da im Wald angetan hatte. Was der Grund dafür war, dass er die Arme sinken ließ. Bevor seine Wahrnehmung sich unendlich langsam trübte, hörte er irgendwo in der Ferne einen Knall. Kakashi, der sich nach Sasukes und Narutos Rückkehr in sein Zimmer zurückgezogen hatte, wurde aus seinen Überlegungen gerissen, als er nebenan ohrenbetäubenden Krach und Schreie vernahm. Blitzschnell sprang er auf und riss in dem Moment, die Tür auf, wo Jirayia aus sein Zimmer gestürmt kam. Was Kakashi sah, ließ ihm die Haare zu Berge stehen. Naruto hatte Sasuke an die Wand gedrückt und schlug wie ein Besessener auf ihn ein, während er ihn anschrie und beschimpfte, was für Kakashi keinen Sinn ergab. „Naruto!“ Der Blonde hörte ihn nicht mal, sondern prügelte weiter auf Sasuke ein, der, wie Kakashi jetzt entsetzt feststellte, sich nicht mal versuchte zu wehren. Mit einem Satz riss Jirayia Naruto von Sasuke los und hielt ihn in Klammergriff. Auch als er merkte, dass er Jirayia nicht entkommen konnte, schrie Naruto immer noch und trat wild um sich. Kakashi kniete sich vorsichtig vor Sasuke. Sein Gesicht war rot von Blut und er atmete schwer. Sein Blick war trüb und als er Kakashis Augen streifte, sah Sasuke zu Boden. Kakashi erkannte verwirrt, dass er sich für etwas so sehr die Schuld gab, dass er nicht mal Anstalten gemacht hatte sich zu wehren. „Regel das!“, sagte Kakashi zu Jirayia, ehe er seinem Schüler auf die Beine half und mit ihm zurück in sein Zimmer ging. Als Kakashi Anstalten machte Sasuke zu verarzten, schüttelte der allerdings nur den Kopf, ging ins Bad und schloss sich ein. Da Kakashi ihn mittlerweile gut genug kannte, um zu wissen, wann er seine Ruhe haben wollte, ging er zurück zu Naruto. Der immer noch versuchte sich von Jirayia loszumachen. Was Kakashi wiederum wütend machte. „Naruto, wenn du nicht sofort aufhörst, lähme ich dich mit meinem Sharingan und fessel dich an einen Stuhl.“ Das half. Naruto hörte auf um sich zu treten und sah stinksauer zu seinem Lehrer hoch. Seine Augen glühten vor Zorn. Was hatte ihn so aus der Fassung gebracht? „Und jetzt erklärst du mir, was passiert ist!“ Naruto brauchte eine Weile, bis er die Klappe aufmachte. Er erzählte, wie er morgens aufgewacht war, sich im Bad fertig gemacht hatte und dann bemerkt hatte, wie Sasuke urplötzlich aus dem Fenster sprang und wie ein Irrer in den Wald lief. Als Naruto ihn einholte, rappelte er sich gerade wieder aus einer Schlammpfütze auf. Kakashis Augen weiteten sich, als Naruto sagte, dass Sasuke seinem Bruder hinterher gelaufen war. Allerdings hatte er auch damit gerechnet, dass damit der Grund geklärt war, warum Naruto sauer war. „Doch als wir gerade wieder umkehren wollten...“, Naruto biss sich auf die Lippen. „waren da diese Oto-Nins und es hatte so ausgesehen, als wollten sie Sasuke angreifen. Also habe ich...“ Kakashi schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Es war also das gleiche passiert, wie auf der Brücke. „Was ist mit den Oto-Nins passiert?“ „Sasuke hat sie umgebracht.“ „Er hat WAS?!?“ „Sein Fluchmal ist losgegangen oder so etwas, ich weiß es nicht genau.“ Das hätte verdammt noch mal in einer Katastrophe enden können, schoss es Kakashi durch den Kopf. Er schluckte. „Und dann?“ Narutos Mund verzog sich zu einem Zähnefletschen. „Zuerst sah der Bastard so aus, als würde er sich Sorgen machen. Aber dann hat er, während ich auf dem Boden lag und nichts machen konnte, angefangen mich zu verspotten und zu sagen, dass er von Anfang an nur eine Show abgezogen hat. Er sagte, er hätte mich nur benutzt, um endlich sein wahres Ziel zu erreichen. Er lachte mit dabei ins Gesicht. Ich war so wütend.“ Kakashi sah von Naruto zu Jirayia, der endlich seinen Schüler losließ. Er hatte wahrscheinlich denselben Gesichtsausdruck wie er im Gesicht. Alles machte Sinn. Warum Sasuke so fertig aussah, warum Naruto in so einem Zustand gewesen war, warum Sasuke Schuldgefühle hatte. „Naruto...“, murmelte Jirayia. „Wo ist er?“, zischte Naruto. „Ich werde ihm den Arsch so lange versohlen, bis er darum bettelt, dass ich aufhöre.“ „Naruto.“ Kakashi kniete sich vor ihn und hielt ihn an den Handgelenken fest. „Ist dir eigentlich klar, was Sasuke da getan hat?“ „Er hat gesagt, er wollte abhauen, dass er geht, dass er mich...“ „Was hat Sasuke damit bezweckt? Sieh dich mal an! Siehst du noch irgendetwas von deinen Wunden?“ Naruto hielt inne und sah langsam an sich herunter. Langsam weiteten sich seine Augen und er griff sich unbewusst an den Hals. Kakashi stand auf. „Sasuke hat dir damit dein Leben gerettet.“ Naruto spürte, wie sich eine unbändige Kälte in seinem Innern ausbreitete. Mit einem Mal erinnerte er sich daran, Sasuke an den nächsten Baum gedrückt zu haben und dass er ihn genauso angeschrieen hatte, wie eben. Sasuke hatte ihn daraufhin umarmt. Und irgendwo in seinem Kopf hörte er ihn sagen: „Ich geh nicht weg.“ Oh Gott, was hatte er nur getan?!? Mit einem Satz rannte er aus dem Zimmer und riss Kakashis Tür auf. Als er die Tür aufstieß, sah er seine blutigen Hände und sein Entsetzen wurde größer. In Kakashis Badezimmer entdeckte er blutige Fingerabdrücke, aber kein Sasuke. Als er ins Schlafzimmer zurückkehrte und eilig aus dem Fenster sah, entdeckte er ihn. Sasuke saß angelehnt an dem Zaun zum Sonnenblumenfeld. In einem Affenzahn riss Naruto das Fenster auf und eilte zu ihm. „Sasuke!“ Der Schwarzhaarige hob den Kopf und Naruto legte eine Vollbremsung der Extraklasse an den Start, während er spürte, wie sein Gesicht so weiß wurde, wie Schnee. Das hatte er ihm angetan? Seinem besten Freund? Die Nase saß eindeutig schief, das linke Auge schwoll langsam zu und über der rechten Augenbraue bildete sich eine Platzwunde. Blut tropfte leise von seinem Kinn auf sein Shirt. Naruto knickten die Knie ein, als er ihn so sah, während er anfing zu zittern. „Sasuke, ich...“ Er stockte. „I-Ich...es...“ Die schwarzen Augen sahen ihm müde entgegen. Er wusste nicht, ob Sasuke eine Entschuldigung erwartete oder ob er ihm überhaupt zuhörte. „I-Ich...“ Seine Kehle schnürte sich langsam zu. „Wehe du fängst jetzt an zu heulen, Blödmann.“ Naruto zuckte zusammen. Sasukes Blick war unverändert, aber da war ein Zucken an seinen Mundwinkeln. „Das, was eben im Wald passiert ist, wollte ich nicht tun.“, sagte er leise. „Aber ich musste es tun, auch wenn ich wusste, was ich dir damit antat.“ Es half nichts, Naruto spürte wie ihm Tränen über das Gesicht liefen. „Es tut mir so leid, ich...“ „Oh Mann, hör auf zu heulen! Da kriegt man ja Kopfschmerzen.“ Er schaffte irgendwie ein zittriges Lachen, ehe er mit einem Ärmel vorsichtig über Sasukes Wange strich, worauf der unwillkürlich zusammenzuckte. „Dafür wird mich Sakura umbringen.“, lachte er heiser. „Dann hoffe, dass davon nichts mehr zu sehen ist, wenn wir nach Konoha zurückkehren.“ Narutos Augen weiteten sich leicht. „Wirst du wirklich bei uns bleiben?“ Sasuke stütze sich an das Geländer hinter ihm ab und stand langsam auf. „Ich klopfe keine leeren Sprüche.“ Damit ging er langsam zurück ins Motel, Naruto eilig hinter ihm. Kakashi empfing sie in ihrem Zimmer. „Kann ich jetzt bitte mal dein Gesicht sehen?“ Mit einem Murren setzte Sasuke sich aufs Bett und Kakashi wischte ihm so vorsichtig wie möglich das Blut aus dem Gesicht. Naruto fand den Anblick immer noch grauenerregend. Kakashi musterte vorsichtig Sasuke Nase, das linke Auge und die Platzwunde. Ehe er urplötzlich Sasuke an die Nase griff und sie ruckartig kurz nach links drehte. Es gab ein ekelhaftes Knirschen und Sasuke zischte laut auf. „Sind sie bescheuert?!?“ Gelassen fixierte Kakashi die Nase mit einem Pflaster. „Sei froh, wenn die so gerade bleibt, wie jetzt.“ Sasuke murmelte irgendetwas Unverständliches, was aber ganz offensichtlich nicht sehr fein war. Kakashi versorgte noch seine anderen Wunden, ehe er von ihm abließ. Gerade als Kakashi aufstehen wollte, hielt er jedoch inne. „Sasuke, ist was?“ Sasuke war auf einmal gefährlich rot im Gesicht. „Hat Tsunade nicht gesagt, dass sie meine Sharingan versiegelt, wenn ich auch nur winzige Andeutungen mache abzuhauen, auch wenn ich es nur in den Mund nehme?“ Kakashi runzelte die Stirn. „Kann schon sein.“ Mittlerweile war Sasuke so rot wie ein Feuerlöscher. Und seine Augen ebenfalls. „Und warum funktionieren die dann noch?“ Naruto, der keinen Plan hatte, worum es eigentlich ging, sah von Kakashi zu Sasuke hin und her. Kakashi schien hingegen das Problem zu sehen, fing allerdings an zu grinsen. „Ich habe mir schon gedacht, dass das irgendwann rauskommen muss.“ Sasuke sprang auf, seine Augen funkelten wild. „Heißt das, die blöde Tussi hat mich von Anfang an VERARSCHT?!?“ Die Frage erübrigte sich anscheinend von selbst. Sasuke stieß einen Fluch aus, der selbst in Narutos Ohren sehr, sehr unschön klang. Wutgeladen ging er aus dem Zimmer, Naruto verwirrt hinterher. „Was ist denn los?“, fragte er. Sasuke murmelte vor sich hin, blieb aber stehen, als er Narutos Frage hörte. „Was los ist? Ich habe gerade einen weiteren Grund gefunden nach Konoha zurückzukehren.“ Er vergrub die Hände in seinen Hosentaschen. „Ich werde dieser alten Schachtel ihre Botoxfresse einschlagen, darauf kannst du Gift nehmen!“ Naruto konnte nicht anders. Auch wenn er die Situation nicht verstand, er fing an zu lachen, allein wegen der Tatsache, dass es urkomisch war mit anzusehen, wie Sasuke offensichtlich in seinem Uchiha-Stolz verletzt worden war. Auf sein Gelächter hin drehte Sasuke sich mit bissiger Miene um, die sich aber in Verblüffung umwandelte, als Naruto ihm einen Arm um die Schulter legte. Durch Narutos Gelächter doch angesteckt, verzog sich sein Mund zu einem winzigen Grinsen. Und zusammen gingen sie nach draußen, um den Rest des Tages, der so mies angefangen hatte, mit Training zu vertrödeln. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)