Avatar - Aufbruch nach Pandora von abgemeldet (Weg nach Pandora) ================================================================================ Kapitel 3: Avatar ----------------- Hallöchen meine lieben Leser x3~ Erstmal eine gute Nachricht an alle: Es geht weiter mit der FF xD Die schlechte: Ich werde bis zu den Sommerferien 2010 nicht wirklich die Zeit haben, neue Kapis zu schreiben, da die Schule ziemlich stresst und meine Leistungen dieses Halbjahr echt gut sein müssen ^^° Falls irgendwer gut in Mathe ist, besonders in Parablen(ist das jetzt richtig geschrieben?) soll er/ sie sich doch bitte bei mir melden, ich bräucht die Hilfe unbedingt xD Naja, genug gelabert :D Ich hoffe, dass ich wenigstens noch das nächste Kapitel in den folgenden Wochen hochladen kann, denn da wirds dann die erste Begegnug mit Tsu'tey geben ;) Jetzt wünsche ich euch aber erstmal viel Spaß beim Lesen und möchte mich nochmals herzlichst bei alllen meiner lieben Kommi-Schreibern bedanken, ihr seit die Besten *euch allen mal nen fetten Kuss geb* Liebe Grüße LadyNino __________________________ Avatar Verträumt blickte ich aus dem Fenster und betrachtete die beinahe schon regenwaldartige Umgebung. Irgendwie wollte ich nicht wahr haben, dass dort draußen solche große Gefahren wie ein Thanator oder Natterwolf umherstreiften. Natürlich waren dies nicht die einzigsten Kreaturen, auf die ich Acht geben musste, aber mit die Gefährlichsten. Ich seufzte leise und blickte zu Norm, der gerade an seinem Schreibtisch saß und irgendein wissenschaftlichen Papierkram erledigte. Ich hatte davon nicht gerade viel Ahnung, war ja immerhin nur durch Zufall hergekommen. Oder sollte ich besser sagen, durch eine kleine Lüge? Ich musste kurz schmunzeln. „Norm, was hast du Parker Selfridge eigentlich erzählt, damit er dir die Erlaubnis dafür gab, dass ich nach Pandora kommen konnte?“, fragte ich nun und ging zu ihm. Der Blonde schaute auf und grinste mich an. „Nun ja, wie soll ich am Besten anfangen? Nachdem Parker den Friedensvertrag mit Jake geschlossen hatte und die Himmelsmenschen wieder zurück nach Pandora kommen durften, habe ich die Chance natürlich sofort genutzt und ihm erzählt, dass ich eine gute Freundin auf der Erde hätte, die uns in Sachen Avatar-Programm und Sicherheit zwischen Na'vi und Himmelsmenschen sehr gut helfen könnte. Immerhin hattest du schon früher einen Drang danach, anderen zu helfen und für Gerechtigkeit und Ordnung zwischen verschiedenen Gruppen zu sorgen.“, er wartete kurz ab, wahrscheinlich um zu sehen, ob ich irgendeine Reaktion zeigen würde, doch ich schaute ihn nur unberührt an. So etwas in der Art hatte ich mir eigentlich schon gedacht, immerhin hatten die Betreuer, wie ich sie gerne nannte, der ISV Venture Star, öfters solche ähnlichen Sachen erzählt. Ich ging noch tiefer in meine Vergangenheit. Mit achtzehn Jahren hatte ich die dreijährige Ausbildung für das Avatar-Programm angefangen - auf der ISV Venture Star. Das war seit dem Krieg, welcher auf Pandora ausgebrochen war und von den Einwohnern erfolgreich gewonnen worden war, keine Seltenheit mehr. Man hatte wohl beschlossen gehabt, drei Jahre während des knapp sechs Jährigen Fluges von der Erde nach Pandora, für die Ausbildung zu nutzen. Eine recht kluge Idee – wie ich zumindest fand. So war es nicht ganz so langweilig geworden und ich hatte wenigstens die nötigen Vorbereitungen gehabt. Und obwohl fast immer von dem Friedensvertrag die Rede gewesen war, so hatte ich dieses kleine, wenn aber auch sehr wirksame Ereignis, verdrängt gehabt. Anscheinend wohl so sehr, dass ich es mir nicht mal mehr in den Sinn gekommen war, als mir Matthew davon erzählt gehabt hatte. Jetzt kam alles wieder zurück. „Ich bin so bescheuert!“, stieß ich nun aus und strich mir seufzend über das Gesicht. „Das du bescheuert bist, ist mir nicht neu, Liebes.“, hörte ich nun Norm lachend sagen, welcher sich aber sofort einen tödlichen Blick von mir einfing und sofort wieder verstummte. Plötzlich hielt Norm inne. „Wie spät ist es?“, fragte er dann und schaute sich schon etwas hektisch nach einer Uhr um. Ich schaute auf meine Armbanduhr. „Halb zwölf, wieso?“ Der Junge fuhr so plötzlich von seinem Stuhl hoch, dass ich die Angst hatte, der Stuhl würde nach hinten umkippen. „Scheiße! Genau jetzt müssten wir im Labor sein!“, ohne länger nachzudenken ergriff er meine Hand und schleifte mich zum Labor. Besser gesagt zum Kernstück des Raumes; der Verbindungsstation. Dort angekommen erwartete uns schon eine leicht angenervte Amy. „Und ich dachte schon, ihr würdet nie kommen!“, begrüßte sie uns und achtete erst gar nicht auf die Entschuldigung, die Norm ihr vergeblich versuchte zu erklären. Ihr Blick ruhte für einen kurzen Moment auf mir. „Wir fangen mit dir an, Lillian.“, sagte sie nun und deutete mir an, ihr zu folgen. Die Wissenschaftlerin führte mich zu den so genannten Verbindungskammern. Es war eine graue, sargähnliche Kammer. Amy betätigte einen kleinen Knopf, was zur Folge hatte, dass sich der Deckel des Sargs langsam öffnete. Ich trat näher heran und betrachtete das Innere der Kammer. Wie es aussah musste ich mich wohl in die Körperform grob angepasste Bettung legen. Zum Glück leidete ich nicht an Platzangst, was wohl recht ungünstig gewesen wäre. Ich piekste leicht in das grüne gummiartige Material. Norm lachte auf. „Genauso hat Jake auch reagiert.“, meinte er nun schmunzelnd und ich schaute ihn erstaunt an. „Ehrlich?“, fragte ich nun musste innerlich doch etwas lächeln. Anscheinend hatten mein Bruder und ich wohl doch einige Gemeinsamkeiten, auch wenn ich ihn gerade nur mal vier Jahre meines Lebens mit ihm verbracht hatte, fühlte ich doch eine Art tiefe Verbindung. Aber das konnte auch nur an der Halskette liegen, die wir drei Geschwister uns einst geschenkt hatten. Besser gesagt; Tom und Jake hatten sie für uns drei extra anfertigen lassen, als Zeichen unserer Geschwisterliebe. Es war ein Herz, angefertigt aus reinem Gold und in drei Teilen aufgeteilt. Ich besaß die linke Hälfte des Herzes. Jake die rechte Herzhälfte und Tom besaß die goldene Mitte. Aber damit nicht genug, damit wir auch immer erkennen sollten, dass dies unsere Kette war, hatten wir die jeweils anderen Namen der Geschwister auf die Vorderseite eingravieren lassen. Damals war ich vier Jahre alt gewesen, als ich meinen Teil des Anhängers bekommen hatte, doch die Vereinbarung, die wir getroffen hatten, war bis heute in meinem Kopf verankert geblieben – und sie würde es auch weiterhin tun. Das leise Räuspern von Doktorin Whatley riss mich aus meinen Gedanken. „Würdest du dich jetzt bitte in die Bettung legen, Lilly? Ich möchte nicht noch Jahre warten müssen.“ Ich zuckte leicht zusammen und murmelte ein leises „Entschuldigung“, dann legte ich mich, teils mit einem mulmigen Gefühl, teils mit einem recht aufgeregten Gefühl in die Bettung. Bevor die Wissenschaftlerin nochmals zu Wort kommen konnte, richtete ich mich kurz nochmals auf und nahm die Halskette ab. „Bitte geben sie mir das, wenn ich in meinem Avatar bin, es ist mir sehr wichtig.“ Die Frau nickte knapp, dann gab sie mir Anweisungen: „Schließe einfach die Augen, bewege dich nicht und denk an rein gar nichts.“, waren die letzten Worte, die mir Amy noch auf den Weg gab, bevor sie den Deckel zuklappte. Aufgrund der herrschenden Dunkelheit in der Kammer und dem Nachteil, dass ich kaum was hören konnte, da diese Anlage anscheinen Schalldicht sein musste, schloss ich langsam die Augen. Ich atmete tief ein und aus und versuchte an nichts zu denken, so wie es mit Whatley befohlen hatte. Nach einiger Zeit schien es sogar zu klappen. Ohne es wirklich mitzubekommen, schien mich plötzlich die Müdigkeit zu packen. Seltsam, denn eigentlich war ich doch total ausgeruht. Ich versuchte gegen die Müdigkeit anzukämpfen, doch schon nach kurzer Zeit musste ich aufgeben und gab mich leise seufzend dem Schlaf, welcher sanft über mich hinweg wog, nach und gleite in eine Art traumlosen Schlaf, oder war es doch etwas anderes? Eine Art Verbindung. Eine Verbindung mit mir und einem, mir jetzt noch fremden Körper... Ich horchte. Stimmen. Irgendwo. Sie mussten recht weit weg sein, denn ich hörte sie kaum, so als würde eine Art dichter Nebel sie verschlucken. Und wieso kann ich nichts sehen? Ich versuchte meine Augen zu öffnen, doch meine Lider waren zu schwer. Ja, schwer wie Blei. Dunkelheit umgab mich, bis ich plötzlich einen gleißenden und hellen Lichtpunkt sehe, der mir direkt in die Augen gehalten wird. Ein leises Fauchen entwich mir. Wenigstens Laute konnte ich noch von mir geben. Und auf einmal schien es mir so, als könnte auch etwas sehen. Zuerst zwar nur sehr schemenhaft, dann aber immer deutlicher. Die vorerst sehr verzerrten Gestalten fügten sich langsam zusammen, sodass ich zuerst eine und dann zwei Personen erkannte. Ich befand mich auf der Aufwachstation für die Avatare. Genauer genommen lag ich noch auf einer Aufwachliege, an meinem Körper waren Überwachungssensoren befestigt. Langsam setzte ich mich auf. „Immer schön langsam, Miss Greek. Und herzlich Willkommen in Ihrem Avatar.“, hörte ich nun eine der beiden Personen sagen, welche in einem weißen, astronautenähnlichem Anzug stecke. Ich schaute an meinem Körper herunter – und ließ zischend die Luft zwischen meinen Zähnen ausströmen. Ich war tatsächlich in meinem Avatar! Plötzlich hörte ich etwas leises durch die Luft schlagen. Meine Ohren zuckten und ich war einen Blick über meine Schulter – meine Augen weiteten sich vor Erstaunen. Ich hatte einen Schwanz bekommen! Einen richtigen Schwanz, wie bei einem Löwen! Auf meinen Lippen breitete sich ein Grinsen aus. „Wie fühlen Sie sich, Miss? Haben sie Taubheitsgefühle oder sonstige Beschwerden?“, fragte mich nun der Mann, welcher in einem gleichen Anzug wie die Frau steckte. Ich schüttelte sacht den Kopf. Wow, es klappte ja! Ich lachte laut auf. „Ist das irre!“, meinte ich dann und bewegte Finger und Zehen. Die Frau lächelte mich an. „Bevor Sie jedoch einige Aktivitäten starten können, müssen wir vorerst noch einige Übungen mit Ihnen durchgehen. Das dient dazu, dass Sie sich schneller an ihren Avatar anpassen können.“, gab mir die Frau nun Auskunft und ich nickte kurz. Meinetwegen sollten sie doch mit mir diese Übungen durchgehen. Ich befolgte also die weiteren Anweisungen, die mir gegeben wurden: Mit den Fingerspitzen die Daumen berühren, die Zehen erneut bewegen, mit dem Schwanz einige Bewegungsübungen ausführen und einige Atemübungen machen. Dann wurden mit mir noch einige verwandte Arten von Seh- und Hörtest gemacht, bevor mir der Mann Kleidung brachte und meine Halskette. Doch bei meinem Avatar passte diese Kette nicht mehr um meinen Hals, also entschied ich mich, ihn mir um das Handgelenk zu binden. Dort sah es doch auch ganz gut aus. Ich zog mich um, verließ die Aufwachstation und betrat dann eine Art riesigen Übungsplatz, auf dem sich schon viele andere Avatare zusammen gefunden hatten. Ich blickte mich um und war sofort fasziniert. Hier konnte man ja alles mögliche machen! Basketball spielen, rennen, an Wänden klettern und, und und. Ich lachte erneut auf, diesmal aber vor Begeisterung. „Na, gefällt es dir?“, erklang plötzlich eine Stimme von der Seite und ich fuhr herum. Meine Augen weiteten sich, als ich die Person, oder besser gesagt, den Avatar vor mir ohne weitere Probleme erkannte. „Norm!“, rief ich glücklich und betrachtete ihn kurz. Ich konnte mir ein breites Grinsen jedoch nicht verkneifen. Sein Avatar und er als Mensch hatte recht große Ähnlichkeiten. „Deine Augen.“, kicherte ich und trat auf ihn zu. „Wie süß. Du hättest den Dackelblick bestimmt perfekt drauf.“ Er blinzelte mich verwirrt an. „Wie bitte?“, fragte er und ich musste jetzt richtig loslachen. Es sah einfach zu niedlich aus, wenn er mich aus so verwirrten Augen ansah. „En-Entschuldige bitte...“, prustete ich nun und krümmte mich beinahe schon vor Lachen. Wenn er jetzt noch einen schmollenden Blick aufsetzte, wäre ich wohl explodiert, doch zum Glück tat er es nicht und warf mir nur solange einen verärgerten Blick zu, bis ich verstummt war. Seine Gesichtszüge wurden wieder weicher. „Willst du mal sehen, wie du aussiehst?“, fragte er und ergriff meine Hand. Norm brachte mich zu einer Hütte, in denen wir noch anderen Avataren begegneten, welche mir jedoch nur leicht erschrockene Blicke zuwarfen. Ich schaute meinen Freund fragend an. „Warum schauen sie so erschrocken, als wäre ich ein Alien?“ Er antwortete nicht sofort, sondern führte mich zuerst zu einem großen Spiegel. „Weil du anders bist.“, meinte er nur knapp und schob mich vor den Spiegel. Ich stieß einen leisen erstaunten Ton aus. Ich war tatsächlich anders als die Anderen! Zwar hatte ich eine ebenso weiche, cyanblaue Haut, wie die meisten Avatare, doch war meine Haut mit dunklen kobaltblauen Wellen durchzogen. Die dunklen Wellen wurden hier und da von einigen ganz dünnen und hellblauen Wellen durchzogen. Meine Augen erstrahlten in einem Apfelgrün, während um meine Pupille die Farbe in einen goldbraunen Ton überging. Auch glaubte ich rote kleine Punkte in dem goldbraunen Bereich um meine Pupillen herum sehen zu können. Meine Haare hatten eine tiefschwarze Farbe und fielen mir ein Stückchen weiter bis unter die Schulterblätter. Die Frisur war eher einfach gehalten; ich hatte einen Seitenscheitel und einen leichten Pony, der mir etwas über das rechte Auge fiel und leicht angeschrägt war. Meine Kleidung bestand aus einem beige farbenem Top und einer dunkelgrünen Stoffhose. Ich schaute etwas genauer in den Spiegel, denn nun hatten die kleinen weißen Lichtpunkte, welche auf meinem ganzen Körper verteilt waren, meine Aufmerksamkeit geweckt. Ich trat näher an den Spiegel heran und kniff die Augen leicht zusammen, um besser und genauer sehen zu können. Auf meiner Nase waren die meisten Pünktchen, doch besonders die Punkte unter meinen Augen hatten mein Interesse auf sich gezogen. Fünf gleichmäßig voneinander entfernte Punkte befanden sich unter meinem linken Auge; auf der rechten Seite waren es nur drei. Ich lächelte leicht und blickte dann an mir herunter. An meinem Bauch lagen die Pünktchen in einer wellenartigen Form auf meinem Körper an, Ansonsten verteilten sich die weißen Lichtflecken eher ungeordnet an Armen, Beinen, Hals, Brust und Rücken an, wobei sie im Gesamtbild trotzdem noch einmaliges und recht außergewöhnliches Muster ergaben. Ich drehte mich zu Norm um. „Diese Sache mit den Avataren ist echt fantastisch!“, gab ich total begeistert von mir. „Wann können wir zu Jake?“ Norm lächelte mich kurz an, dann legte er beruhigend eine Hand auf meine Schulter. „Immer schön langsam mit den jungen Pferden. Bis wir zu den Omaticaya können, wird es wohl noch einen Tag dauern. Zuerst musst du deine Kenntnisse in Sachen Sprache, Kultur und Verhaltensweise der Na'vi wieder auffrischen. Ich bezweifle, dass du noch alles weißt.“ Ich fühlte mich etwas ertappt und biss mir kurz verlegen auf die Unterlippe. „Ja, ich geb's ja zu, dass ich einiges vergessen habe, aber nur das zu lernen wird ja wohl nicht den ganzen Tag dauern, oder?“, sagte ich und schaute ihn etwas gequält an. Ich hatte wirklich keine Lust, noch einen ganzen Tag zu warten, bis ich endlich zu meinem Bruder konnte. Aber mein Freund schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. „Dann können wir trotzdem nicht zu Jake. Heute wirst du dich noch einigen Anpassungstest unterziehen müssen.“ Ein leises Murren entwich mir. Aber nun gut, wenn es eben so sein musste, hatte ich wohl keine andere Wahl. Gemeinsam setzten wir uns auf dem Trainingsplatz ins Gras. „Zum Anfang sag mir mal, was 'Hallo' und 'Tschüss' in der Sprache der Na'vi heißt.“, begann Norm und schien dann geduldig auf eine Antwort von mir zu warten, doch ich brauchte nicht sehr lange zum Nachdenken. Diese Ar von Vokabeln war mir zum Glück noch im Gedächtnis hängen geblieben. Ich atmete kurz tief durch und antwortete dann: „Also gut. 'Hallo' heißt kaltxì und 'Tschüss' heißt kìyeváme.“ Norm nickte knapp. „Richtig. Und was sagst du, wenn du dich bedankst oder um etwas bittest?“ „Iráyo für 'Danke' und ruxté für 'Bitte'.“ Erneut ein Nicken den dem jungen Mann im Avatar-Körper. In diesem Schema fuhr er fort; Norm sagte mir die Wörter oder Sätze in unserer Muttersprache und ich musste sie dann in die Sprache der Ureinwohner Pandoras übersetzen – auch wenn es mir nicht immer gelang. Aber mein Freund schien dafür Verständnis zu haben denn er half mir sehr gerne weiter, wenn ich nicht weiter wusste oder erzählte mal zwischendurch etwas über die Kultur und Verhaltensweisen der Na'vi – und dafür war ich ihm sehr dankbar. „Ich sehe dich.“, sagte er nun und ich grinste. „Ich sehe dich auch.“, meinte ich, beugte mich zu ihm vor und küsste ihn. Norm erwiderte zwar, doch löste er den Kuss schnell wieder. „Skxawng! Ich wollte von dir hören, wie man 'Ich sehe dich' in der Sprache der Na'vi sagt.“, er schien leicht verärgert zu klingen. „Ach so meintest du das!“ rief ich nun und lachte leise auf. „Oel ngati kameie.“ Jetzt war es Norm der sich überraschender Weise zu mir vorbeugte und mir einen leidenschaftlichen Kuss gab. In meinem Körper schien ein Feuerwerk der Gefühle zu explodieren. Wärme, Glück und vollste Zufriedenheit schien mich wie eine große Welle zu überrollen. Obwohl ich in meinem Avatar-Körper steckte, fühlte und erlebte ich die ganzen Ereignisse und Berührungen so, als wenn ich in meinem menschlichen Körper sein würde. Wir lösten uns erst nach einiger Zeit voneinander, doch am Liebsten hätte ich nie aufgehört. Verträumt seufzte ich auf und ließ meine Stirn gegen seine Schulter sinken. Ich hörte Norm leise lachen und dann wie er mir über den Kopf strich. In dieser Position verharrten wir einige Minuten, während ich nebenbei den Geräuschen der Natur lauschte. Viele unbekannte Geräusche waren dabei, doch mein Gehör nahm sie alle auf und speicherte sie ab, damit sie mir nicht mehr so unbekannt vorkamen, sollte ich sie irgendwann noch ein weiteres Mal hören. „Na los komm! Lass uns die Anpassungstest machen. Umso schneller wir fertig sind können wir zu Jake.“ der junge Mann schob mich sanft von sich weg, dann stand er auf und half mir ebenfalls auf die Beine. Die Anpassungstests bestanden eigentlich nur aus ganz normalen Sportübungen. Ich kletterte an Wänden hoch, hangelte mich an Seilen empor, rannte kurze und weite Strecken und sprang über niedrige Zäune. Und ich wurde erneut mit Schusswaffen konfrontiert, doch diesmal gelang es mir viel leichter, das Ziel zu finden und genau zu schießen. Ob es nun an dem Training mit Craig gelegen hatte, oder weil ich nun mit Norm zusammen geübt hatte – ich wusste es nicht so genau. Auch wenn mir die Test recht kurz vorgekommen waren, so dämmerte es doch schon, als ich mich in eines der vielen betten legte, welche für die Avatare in der Hütte bereit gestellt waren. Norm beugte sich plötzlich über mich. „Wir sehen uns gleich beim Abendessen, Liebes.“ hauchte er und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ein Lächeln huschte mir über meine blauen Lippen. Er entfernte sich von mir und schritt dann zu einem anderen Avatar. Ich sah, wie die beiden einige Worte wechselten und hörte dann, wie Norm etwas von Amy erzählte, oder sprach er diesen Avatar etwa gerade mit dem Namen Amy an? Ich wollte aufstehen und zu den Beiden gehen, doch mein Körper war schwer wie Blei. Keinen Millimeter konnte ich mich bewegen. Seufzend gab ich schließlich auf und schloss langsam die Augen. Ich wurde nur wenige Sekunden später von einer geräuschlosen Schwärze umgeben. Der Sargdeckel öffnete sich. Ich schlug die Augen auf und spürte, wir mir irgendjemand aufhalf, da ich selbst noch vollkommen orientierungslos war und alles total verschwommen wahr nahm. Nach einigen Minuten jedoch schienen meine Sinne sich wieder richtig eingeordnet zu haben und ich erkannte, wer mir aufgeholfen hatte. „Doktor Whatley?“, fragte ich etwas heiser und schloss kurz die Augen. Mir war für einen kurzen Augenblick schwindelig geworden. Amy reichte mir ein Glas Wasser, als ich meine Augen wieder öffnete. Dankend nahm ich das Getränk und leerte es in einem Zug. „Du machst dich ganz schön gut in deinem Avatar.“, meinte die Frau nun und ich warf ihr einen erstaunten Blick zu. „Woher wissen Sie, wie Norm mit mir geübt hat?“, fragte ich, doch die Wissenschaftlerin lächelte mich nur an, bis sie dann – nach einigen Sekunden – mit der Antwort raus rückte: „Ich besitze ebenfalls einen Avatar.“ Das erklärte für mich alles. Also musste Amy es in dem Avatar gewesen sein, mit dem Norm vorhin gesprochen hatte. Ich musste schmunzeln. Mein erster Tag in meinem anderen Körper und schon ein Lob von der wissenschaftlichen Leiterin. Das fing ja schon mal gut an. Plötzlich fiel mir wieder etwas ein. „Ist das Abendessen schon fertig?“, fragte ich jetzt und Amy lachte laut los. Sie brauchte einige Sekunden, bis sie sich beruhigt hatte und wischte sich kichernd eine Lachträne von der Wange. „Du stellst Fragen!“, meinte sie nun etwas schwer atmend und fing sich dann. „Das Abendessen fällt aus. Wir haben zu wenig 'Jagd' gemacht. Alles schon von den Na'vi erledigt und außerdem waren die Köche zu faul, um etwas anderes zu kochen. Aber ich habe etwas anderes für dich.“ Sie lief kurz davon und kam dann mit einem Teller wieder. Einzig und allein ein kleiner Kunststoffplastikbeutel befand sich auf dem runden Ding. „Was ist das?“, fragte ich nun, während mir die Wissenschaftlerin den Teller und einen Löffel in die Hand drückte. „Astronauten-Fraß. Morgen gibt es hoffentlich wieder etwas normaleres Essen, wobei ich dies dennoch bezweifle. In letzter Zeit müssen wir uns immer öfters von dem Zeug ernähren. Ignoriere einfach den Geruch und den etwas komisches Geschmack.“, erklärte sie und ich öffnete den Beutel. Dampfend stieg mir ein süßliche-sauerer Geruch entgegen und ich rümpfte die Nase. Vorsichtig tastete ich mich mit meinem Löffel an das breiartige Essen heran und begann darin herumzustochern. „Spiel nicht mit dem Essen, Schätzchen.“, ertönte plötzlich Matthews Stimme und ich fuhr zusammen. Ich schaute mich um, konnte den Mann aber nirgends erkennen. Erst als ich einen Blick zu Amy warf, erblickte ich den Colonel. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt – so langsam glaubte ich wirklich, dass dies seine absolute Lieblingspose war – und warf mir einen leicht amüsierten aber auch neutralen Blick zu. Ich wandte den Blick von ihm ab und belud den Löffel. Dann führte ich den nur halbgefüllten Löffel an die geöffneten Lippen, schob ihn in den Mund und schluckte den Bissen ohne zu kauen hinunter. Ich schüttelte mich kräftig. Der Geschmack war wirklich etwas eigenartig und nicht wirklich zu beschreiben. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Matthew und Amy mich zu beobachten schienen. Tapfer und ohne wirklich auf die beiden Zuschauer zu achten würgte ich das Mahl hinunter, bis ich alles aufgegessen hatte. Erstaunt blickte ich auf den geleerten Plastikbeutel auf meinem Teller und lächelte dann stolz. War ja doch nicht so schlimm gewesen. Craig seufzte auf. „Wenn du immer so lange mit dem Essen brauchst, na dann halleluja!“, gab er nun von sich und fing sich gleich darauf einen wütenden Blick von mir ein, den er aber nur fies lächelnd erwiderte. „Wieso sind Sie hier?“, fragte nun Amy und warf dem Sicherheitschef einen skeptischen Blick zu. Matthew schwieg kurz, dann entschied er sich aber doch zu reden, wobei er seinen Blick auf mich gerichtet hatte: „Morgen sollen Norm und du mit zum ehemaligen Heimatbaum der Omaticaya kommen. Damit das junge Fräulein auch sieht, dass wir dem Bäumchen nichts antun und es wächst.“, er wurde am Satz etwas ironischer. Die Wissenschaftlerin schnaubte leise. „Einfach so? Parker erlaubt Lillian und Norm einfach so, dass sie zum Heimatbaum dürfen?“, gab sie nun von sich, wobei ihr Unterton leicht ungläubig war. Der Mann nickte kurz. „Frag nicht wieso. Also. Morgen um acht Uhr. Sag Norm Bescheid, er wird wissen, wo ihr abgeholt werdet.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und schritt aus dem Labor. Auf meinen Lippen breitete sich ein Grinsen aus. Whatley seufzte leise auf. „Nun gut. Norm wird dir morgen sicherlich alles weitere erklären. Geh jetzt in dein Zimmer. Es ist schon spät.“, sagte sie nun und nahm mir den Teller und Löffel ab. „Wo ist Norm eigentlich?“, fragte ich jetzt und richtete mich auf. Ich hatte meinen Freund nachdem ich aus der Verbindungskammer gekommen war, nicht mehr gesehen. „Der ist noch in seinem Avatar. Wollte noch etwas erledigen, kommt aber bald. Wie ich schon sagte: Geh du schon mal schlafen. Morgen wirst du all deine Kraft brauchen.“ Sie machte wegscheuchende Handbewegungen und ich lachte leise auf. „Ist ja gut. Bin schon weg.“ Ich verabschiedete mich schnell von der Wissenschaftlerin, dann ging ich schnurstracks auf mein Zimmer. Ein wenig Sorgen machte ich mir schon um Norm, als ich auf mein Zimmer kam und begann mich umzuziehen. Hoffentlich kam er bald wieder. Ich legte mich in mein Bett und deckte mich zu. Dann schloss ich die Augen. Ich wusste zwar nicht wie spät es war, aber es kam mir wie Stunden vor, als ich Norms Stimme hörte. Ich blinzelte und sah nur schemenhaft, wie er sich über mich beugte und mir kurz über die Wange strich. „Schlaf weiter, Liebes. Ich wollte nur mal eben schauen, ob du auch heil im Bett angekommen bist“, flüsterte er liebevoll und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich lächelte glücklich und nickte dann leicht. „Natürlich bin ich heil im Bett angekommen.“, säuselte ich nun etwas schlaftrunken und schloss wieder die Augen. Der Schlaf holte mich ein und ließ mich eine warme, angenehme Schwärze eintauchen. ________________________________ Ein kleines Nachwort, und ein kleines Rätsel für euch :D So könnt ihr euch Lillians Frisur in ihrem Avatar-Körper vorstellen(ohne diese Spange im Haar): http://th07.deviantart.net/fs71/300W/f/2009/353/b/5/My_Na__vi_Avatar_by_VanEvil.jpg Nun zum Rätsel: Wer mir als Erstes in einer Mail sagen kann, wohin Norm gegangen sein könnte, nachdem er sich von Lillian verabschiedet hatte, darf sich ein Extra-Kapitel von mir wünschen ;) Dabei ist es mir vollkommen egal, welche Personen (nur von Avatar und meiner Geschichte natürlich) und welche Handlungen in diesem Kapitel vorkommen sollen, ihr dürft eurer Fantasie also freien Lauf lassen x3~ Alles weitere werde ich dann mit dem/der Ersten/Erste absprechen, die mir die Mail geschickt hat, mit der richtigen Lösung geschickt hat! Kleiner Tipp: Lilly und Norm haben, kurz bevor sie mit dem Training angenfangen haben, noch über eine bestimmte Person gesprochen ;) Mehr wird aber nicht verraten xD Viel Spaß beim Grübeln~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)