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(James Potter & Dominique Weasley)
von

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Wie alles begann ...

Hey Ho.

Meine erste Fanfiction. Ich hoffe sie gefällt euch.

~
 

Prolog
 

Mit dröhnenden Kopfschmerzen wachte ich auf.
 

Meine Augenlider waren schwer und ich brauchte einige Anläufe um sie endlich offen zu halten.
 

Wo war ich? Das war nicht mein Schlafsaal.
 

Eine Bewegung neben mir ließ mich zusammen zucken.
 

Langsam wand ich meinen Kopf in die Richtung der Bewegung.
 

Innerhalb von Sekunden erkannte ich, wer da neben mir lag.
 

James Sirius Potter.
 

Was tat ich hier? Ich hatte doch nicht etwa mit ihm … ?
 

So schnell ich konnte sprang ich aus dem Bett – und stand komplett nackt im Schlafsaal der Jungs.
 

Um das Bett herum lagen meine Klamotten: Top, Rock, Höschen, BH.
 

Oh nein. Bitte nicht.
 

Hatte ich wirklich mit James geschlafen?
 

Meine Sachen schnappend rannte ich ins Bad.
 

Nach einer kalten Dusche sah ich alles schon viel klarer. Ich bemerkte, dass ich Schmerzen in meinem Unterleib hatte.
 

Mein erstes Mal hatte ich mir wirklich anders vorgestellt, dachte ich und war den Tränen nah.
 

Es sollte doch etwas Besonderes werden. Und kein One-Night-Stand nach einer durchzechten Nacht.
 

Die Mädchen die so etwas machten fand ich immer billig … und jetzt war ich selbst eins von ihnen.
 

Jetzt kam ich mit schmutzig vor, da half auch die Dusche nichts.
 

Ich musste weg. Solange diese Kerle noch nicht aufgewacht waren.
 

In meinen muffigen Klamotten verließ ich das Bad.
 

Und ausgerechnet in diesem Moment wachte James auf.
 

War ja mal wieder mein Glückstag.
 

Ohne auf ihn zu achten oder seine gemurmelte Frage zu beantworten rannte ich aus dem Schlafsaal.
 

Oh Mein Gott.
 

Ich hatte meine erste Nacht überhaupt erlebt.
 

Mit meinem Cousin James.
 

~
 

Und ??
 

Ich erbitte Reviews. ^^

Und seid gnädig, wie gesagt meine erste FF.
 

Liebe Grüße ♥

Chapter One

Huhu,

eine neues Kapitel. Besser gesagt das erste :)

Viel Spaß.
 

-.-.-.-.-
 

Samstag

Große Halle, 10:22
 

„Hast du vor heute noch was zu essen, Domi?“ fragte meine beste Freundin Libbi lächelnd und schaufelte weiter Müsli ins sich rein.
 

Währenddessen starrte ich nur mein halbgeschmiertes Brötchen an.
 

Eigentlich nicht, dachte ich und schluckte schwer.
 

Gerade nahm ich mein Messer um das Brötchen mit Marmelade zu bestreichen, als James mit seinen Kumpels Sam und Danny die Halle betrat.
 

„Ich hab keinen Hunger. Muss noch Verwandlungsaufsatz schreiben.“ murmelte ich Libbi zu und ihr blieb nicht mal Zeit für eine Antwort, denn ich stürmte schon aus der Halle, vorbei an James, der mir einen undefinierbaren Blick zuwarf.
 

Eine Mischung aus Verwunderung, Besorgnis, Angst und Zweifel.
 

Ich rannte aus der Halle.
 

Was hatte ich getan?
 

Wieso um alles in der Welt hatte ich ausgerechnet mit James geschlafen?
 

Nicht nur, das er mein Cousin war, nein. Er war auch der Junge, in den ich seit über einem Jahr verliebt war.
 

Natürlich wollte ich mit ihm mein erstes Mal verbringen, aber bestimmt an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit und verdammt noch mal mit anderen Gefühlen seinerseits.
 

Und was war ich jetzt? Eine seiner Bettgeschichten.
 

Eine unter hunderten.
 

Ach, Dominique. Egal was du machst, alles ist falsch.
 

Mit einem schlechten Gefühl im Bauch ging ich in die Bibliothek und ließ mich dazu herab meinen Verwandlungsaufsatz zu schreiben um ihn einmal pünktlich abgeben zu können.
 

Bibliothek, 11:57
 

Der letzte Satz meines Aufsatzes war geschrieben. Ich war ja regelrecht stolz auf mich.
 

Professor Hunter würde Augen machen, wenn ich den Aufsatz mal pünktlich abgeben würde. Nicht, das ich sonst schlechte Noten bekommen würde. Mit meinem Veelacharm konnte ich jeden überzeugen, wenn er nur männlich war.
 

Und das war Professor Hunter zu seinem Pech nun mal und somit gab ich meine Aufsätze meist ein oder zwei Wochen zu spät ab. Volle Punktzahl bekam ich trotzdem immer.
 

„Hey Domi. Warum warst du so schnell weg?“ fragte Libbi, die gerade in die Bibliothek geschneit kam.
 

Die Bibliothekarin Mrs. Drewman warf ihr einen tadelnden Blick zu.

War ja auch kein Wunder bei dem Aussehen.
 

Lange, wasserstoffblonde Haare (natürlich gefärbt), das ganze Gesicht in allen Farben bemalt, keine Schuluniform sondern Minirock, der ihr gerade mal über den Ar*** reichte in knallpink, lila Leggins und ein graues Top mit Ausschnitt bis zum Bauchnabel. Nicht zu vergssen die High Heels.
 

Es sah nicht schlecht aus, im Gegenteil. Es war nur 1) ein bisschen übertrieben und 2) war es vielleicht nicht ganz das passende Outfit für eine Bibliothek.
 

„Mhh … hatte wie gesagt keinen Hunger. Außerdem wollte ich meinen Aufsatz beenden.“ Ich zuckte nur die Schultern und tat, als sei nichts gewesen.
 

„Hää? Aber den Aufsatz müssen wird doch erst Montag abgeben das heißt du hast noch zwei Wochen Zeit.“ meinte sie skeptisch und ließ sich neben mich plumpsen.
 

„Dann muss ich es nächste Woche nicht machen. Und hab Zeit für die anderen Hausaufgaben.“ Für ein hirnloses Gespräch hatte ich jetzt keine Geduld.
 

Was war bitte falsch daran, wenn ich Hausaufgaben pünktlich machte?
 

„So strebsam kenn ich dich gar nicht.“ Sie packte Feder, Schokolade, Pergament, Kürbissaft und Tinte aus und begann meinen Aufsatz abzuschreiben während sie Schokolade aß.
 

Ach ja, jetzt war ich die Streberin aber gleichzeitig war sie doch froh, dass ich den Aufsatz schon geschrieben hatte. So musste sie ihn nur umformulieren.
 

Mrs. Drewman sah aus, als wollte sie ihr gleich den Kopf abreißen als Libbi zu Essen begann, aber seit neustem war Essen und Trinken in der Bibliothek erlaubt.
 

Keiner außer Libbi schien von der „Regelaufhebung“ Gebrauch zu machen.

Es ärgerte die alte Frau, dass ausgerechnet diese Gryffindor als einzige diese Regeländerung nutzte.
 

Ich packte meine Bücher wieder zurück in die Regale während Libbi eifrig kritzelte.
 

Gerade überlegte ich, was ich machen könnte als James die Bibliothek betrat. Mir blieb fast das Herz stehen. Oder zersprang es ehr in tausend Stücke?
 

„Ähm … Domi. Können wir kurz reden?“ fragte er und kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
 

Nein. Nein. Nein. Und nochmals Nein.
 

Ich nickte und folgte ihm mit schweren schritten aus dem Raum in den Gang.
 

Warum ich mir selbst immer so wehtat? Keine Ahnung: wahrscheinlich war ich eindeutig ein Masochist!
 

„Also, wegen gestern und heute Morgen und ähh … ich meine … irgendwie … ich- “

begann er los zu erzählen, oder ehr zu stottern. Ich schaute ihn fragend an.
 

Natürlich wusste ich was er wollte. Aber zu leicht musste ich es ihm ja nicht machen.
 

Er wollte das wir das alles vergessen und so weitermachen wie vorher.
 

Also ob das so einfach wäre.

Es war mein erstes Mal gewesen und angeblich vergessen Mädchen das nie, egal ob Alkohol oder nicht.
 

„Ach Mensch Domi. Das hätte einfach nicht passieren dürfen.“ platzte er schließlich los.
 

Ich schwieg immer noch. Was sollte ich dazu auch sagen?
 

Ich war bestimmt die letzte die das gewollt hat.
 

„Kannst du vielleicht auch mal was sagen?“ Seine Stimme klang wütend und verzweifelt zugleich.
 

„Was soll ich denn dazu sagen?“ meinte ich spöttisch.
 

„Weiß ich doch nicht.“
 

„Na schön. Ganz ehrlich, James? Mein erstes Mal hatte ich mir anders vorgestellt. Und zwar ganz anders. Und ich wollte ganz bestimmt nicht DEIN Betthäschen werden.“ rief ich verärgert, drehte mich um und ging.
 

Woher ich den Mut und die Kraft nahm? Die hatte ich eindeutig von meiner Mutter vererbt bekommen.
 

„Domi … was? Warte doch mal!“ hörte ich noch seine Stimme, doch ich verschwand schon um die nächste Ecke.
 

In einer Besenkammer ließ ich mich auf einen Eimer sinken und begann zu weinen.
 

Hatte Mum mich nicht genau davor immer bewahren wollen?

Vor einem solchen ersten Mal?

Vor solchen Jungs?
 

Ich bin nicht die Tochter meiner Mutter.

Ihr wäre das niemlas passiert.
 

Sie handelte immer richtig.

Schade das ich diese Eigenschaft nicht von ihr geerbt hatte.
 

Dafür bekam ich die Tollpatschigkeit von Dad.
 

Gemeinschaftsraum der Gryffindors, 15:34
 

Irgendwann war ich mit verheulten Augen und verwischter Schminke wieder in den Gemeinschaftsraum gekommen.
 

Sämtliche Familienmitglieder stürzten auf mich zu, ebenso wie Freunde.
 

Lasst mich in Ruhe. Sonst interessiere ich euch auch nicht.

Sonst lästert ihr auch immer über die hübsche und kluge Dominique, die das alles eigentlich gar nicht verdient hatte.
 

Um ehrlich zu sein, wollte ich das auch gar nicht.

Hätte ich nicht die unscheinbare Streberin Rose sein können?
 

Oder die lustige und beliebte Lily?
 

Nein, ich wurde die hübsche, von Natur aus kluge und unbeliebte Dominique!

Natürlich war ich nicht beliebt: Schöne Mädchen werden nur von Jungs geliebt, und von Mädchen verachtet.
 

Ich sah James in einer Ecke sitzen. Er starrte mich bestürzt an.
 

War ich vielleicht eine Schaufensterpuppe?
 

Ich schüttelte alle ab und verschwand in meinen Schlafsaal.

Dort wartete Libbi auf mich.
 

„Okay Domi, jetzt mal ehrlich! Was ist los?“ Ihre Stimme hatte einen drohenden Unterton.
 

Libbi war schon seit der 1. Klasse meine beste Freundin.
 

Wir hatten alles geteilt: Hausaufgaben, Schokolade, Klamotten, Geschenke, Geheimnisse, Tipps und Tricks bei Jungs. Einfach unser ganzes Leben.
 

Wahrscheinlich war sie der Mensch der mich am besten auf der ganzen Welt kannte.
 

So erzählte ich ihr alles: Von dem letzten Abend an dem wir Mary´s Geburtstag gefeierte hatten, als alle so betrunken waren (Libbi, mich und James leider eingeschlossen) und das ich schließlich mit James, ausgerechnet mit ihm, im Bett gelandet war.
 

Die Blonde hörte mir aufmerksam zu, unterbrach mich nicht ein einziges Mal und verzog kein Gesicht.
 

„Ach Mensch. Das kann auch nur dir passieren.“ sagte sie als ich geendet hatte und nahm ich fest in die Arme.
 

Wieder begann ich zu schluchzen und zu weinen. Libbi strich mir beruhigend über den Rücken und drückte mich fest an sich.
 

„Was mache ich denn falsch, Libbi? Warum passiert mir immer sowas?“ wimmerte ich und setzte mich auf.
 

Mit einem Taschentuch wischte sie mir die Schminke aus dem Gesicht.
 

„Vielleicht wirst du einfach vom Pech verfolgt. Wie ich.“ Jetzt musste sie grinsen.
 

„Weißt du noch, vor einem Jahr? Als ich sooo unsterblich in Richard verliebt war und auch mit ihm im Bett gelandet bin. Danach war ich tot unglücklich und jetzt könnte es mir kaum besser gehen. Ich bin über ihn hinweg und das ist gut so. Du schaffst das sicher aus, wenn ich das gepackt habe. Ich bin ja auch noch da, für immer. Das weißt du doch?“
 

Tatsächlich musste ich ein bisschen schief grinsen. Dann nickte ich.
 

Ja, Libbi war immer für mich da.
 

Wenn ich Liebeskummer hatte, wegen James oder wem auch immer.

Wenn ich Streit mit meinen Eltern oder meiner restlichen Familie hatte.

Wenn ich eine schlechte Note war und Angst vor den Prüfungen hatte.

Immer war Libbi für mich dagewesen.
 

So wie ich für sie da war.
 

„Lass uns einer Runde spazieren gehen, oder Qudditch spielen. Danach können wir zum Abendbrot gehen.“ meinte sie nachdenklich und zog mich aus dem Raum.
 

Donnerstag

Zauberkunstklassenzimmer, 4. Stunde
 

Ich hatte riesigen Hunger und hoffte, dass die langweilige Stunde langsam enden würde. Professor McLain zog immer bis zur letzten Sekunde ihren straffen Unterricht durch.
 

Seufzend schwang ich meinen Zauberstab und mein Kissen, das ich eigentlich "verscheuchen" sollte, fing Feuer.
 

„Vorsicht, Miss Weasley.“ herrschte mich die Professorin an.

Jaja, dachte ich gelangweilt und starrte aus dem Fenster.
 

Und dann: Endlich. Endlich durften wir zum Mittagessen.
 

Ich stürzte mich auf die Aufläufe und begann hastig zu Essen.
 

Bis ich ihn sah. Seit DER Nacht und dem Tag danach hatten wir nicht mehr miteinander geredet, und das war schon vier Wochen her.
 

Mir verging schlagartig der Appetit.
 

War ja auch keine Wunder.
 

In seinen Armen hielt er eine schwarzhaarige Ravenclaw. Beide lachten und setzten sich, auch die Ravenclaw, nicht weitentfernt von mir an den Tisch.
 

Geht’s noch? Soll ich vielleicht kotzen?
 

So ein Arschloch.
 

Als er meinen Blick auffing gefror sein lachen.
 

Wenn Blicke töten könnten …
 

Verärgert und verletzt schnappte ich mir meine Tasche und verließ die große Halle.
 

Gerade noch rechtzeitig, denn in der Eingangshalle musste ich mich, leider Gottes vor allen Schülern die gerade dastanden, übergeben.
 

Jetzt brachte er mich also auch schon zum kotzen.
 

Naja, es war ja kein Wunder.
 

Das was sich schon in der großen Halle angekündigt hatte wollte jetzt halt raus.
 

„Domi. Was ist denn mit dir los?“ Libbi stand hinter mir, zauberte das Erbrochene weg und zog mich von den neugierigen Blicken weg.
 

Dafür war ich ihr sehr dankbar.
 

Klo der maulenden Myrte, 12:46
 

„Er ist echt so ein dreckiger Wichser.“ meinte Libbi abwertend und ich bewunderte mal wieder ihr Repertoire an Schimpfwörter.
 

Ich saß auf dem Boden und spielte mit einer Strähne meiner goldblonden, glatten Haare.
 

James stand anscheinend mehr auf schwarzhaarige Mädchen.
 

„Das Leben meint es halt nicht gut mit mir.“ sagte ich trocken.
 

„Ach, das ist doch Unsinn. Er ist an allem Schuld. Warum bringt er dieses Flittchen mit an UNSEREN Tisch. Nicht umsonst gibt es getrennte Häuser.“ schimpfte Libbi weiter.
 

Lächelnd sah ich sie an.
 

„Tja, kann man nicht ändern. Ich werd´s schon überleben. Du hast Richard auch überlebt.“
 

Libbi nickte nur zustimmend.
 

„Lass uns zu Pflege magischer Geschöpfe gehen. Sonst kommen wir noch zu spät.“ Sie stand auf.
 

Doch ich schüttelte den Kopf. „Mir ist schwindlig. Ich geh lieber in den Gemeinschaftsraum.“
 

„Dann bis später.“ Und weg war sie.
 

Schlurfend machte ich mich auf den Weg zurück in den Turm und hoffte inständig, dass ich James nicht antreffen würde.
 

-.-.-.-.-
 

Ich hoffe es hat gefallen :)

Liebe Grüße <3

Chapter Two

Hey Ho.

Ein neues Kapitel. Ich hoffe euch gefällt es. Okay ... ich denke es ist ziemlich dramatisch.

Aber lest selbst :)

Und natürlich nochmal gaaanz doll Danke für eure Reviews. ♥
 

~
 

drei Wochen später
 

Montag

Schlafsaal der Mädchen, 7:22
 

Bahh. Mir war kotzübel. Was war bloß los mit mir?

Ich rannte ins Bad und übergab mich.
 

Oh Gott, Domi, da hast du dir ja was eingefangen.

Sicherlich einen Magendarminfekt. Na Toll.
 

Ich duschte und zog mich an.
 

Im Spiegel sah ich mein blässliches Gesicht.

Und obwohl man sah, dass es mir nicht gut ging war ich immer noch hübsch.
 

Meine langen Haare lagen wie immer automatisch perfekt, meine Augen strahlten wie immer Freude und Vergnügen aus.
 

Seufzend schminkte ich mich, überdeckte die Augenringe und den mickrigen Pickel auf meiner Stirn mit Make-up.
 

Dann weckte ich Libbi.
 

Große Halle, 8:19
 

Ich hatte absolut keinen Hunger.

Libbi sah mich missbilligend an.
 

„Willst du vielleicht verhungern? Ich schaff dich in den Krankenflügel wenn du nichts isst.“ meinte sie drohend, und durchaus ernst.
 

Langsam schob ich einen Löffel Müsli in den Mund.
 

Tatsächlich hatte ich seit vier Tagen kaum was gegessen. Komischerweise verspürte ich jedoch auch kein Hungergefühl. Viel ehr war mir nach drei Bissen schon wieder schlecht.
 

„Meinst du ich sollte wirklich mal in den Krankenflügel gehen? Vielleicht habe ich ja einen Magendarminfekt.“
 

Libbi runzelte die Stirn: „Das glaub ich nicht. Du bist doch den ganzen Tag fitt. Wenn du so was hättest, würdest du den ganzen Tag flachliegen. Du hast mit Sicherheit was anderes.“
 

Ah ja. Das war Libbis fachmännische Meinung.
 

Ich nickte und schob mein Frühstück von mir. Wie gesagt, kein Hunger.
 

„Lass uns gehen.“ sagte ich, als ich James die Halle betreten sah. Mit seiner neuen Eroberung hatte ich ihn schon länger nicht mehr gesehen. Erstaunlich, das er sie nach gerade mal vier Wochen schon wieder abserviert hatte. Obwohl, für seine Verhältnisse echt lang.
 

Als ich am ihm vorbeiging wurde mir ganz anders. Mein Herz klopfte laut und mein Atem stockte.
 

Ich war immer noch in ihn verliebt.
 

Warum?
 

Weil er so ein Arschloch war.

Und das meinte ich nicht nur auf mich bezogen. Ich fand es entsetzlich wie er mit den Mädchen umging.
 

Er war ein Frauenverachtendes Wesen.
 

Und trotzdem wollte ich ihn um mich haben, aber auch wieder nicht wegen dem was passiert war.
 

Wollte seinen betörenden Duft riechen, seine Stimme lachen hören, seine weichen Hände spüren und seine strahlenden Augen sehen.
 

James Augen waren meinen sehr ähnlich. Tatsächlich leuchteten sie auch immer und sie hatten fast dieselbe Farbe. Dunkelbraun zu Haselnussbraun.
 

„Domi, wo willst du hin? Wir haben Kräuterkunde.“ rief Libbi mich aus meinen Gedanken und zog mich in eine ganz andere Richtung davon.
 

Wir traten aus dem Portal in das Licht der Novembersonne.
 

Wow, schon November. Das mit James und mir war schon zwei Monate her. Ich sollte ihn echt vergessen.
 

Man kann einem Kerl doch nicht Monate lang hinterher trauern. Und schon gar nicht so ein Mädchen wie ich so einem Player wie James.
 

Kaum hatte ich das Gewächshaus betreten wurde mir auch schon von der stickigen Luft übel. Und es stank so widerlich nach Dünger und irgendwelchen Pflanzen mit riesigen Blüten.
 

Ich schüttelte den Kopf um wieder klar zu werden.

Doch diesmal funktionierte nicht.
 

Nach zehn Minuten rannte ich aus dem engen Glashaus.
 

Die Schüler und Professor Appelbush schauten mir verwirrt nach.
 

Taumelnd begab ich mich ins Schloss.
 

Jetzt reicht´s. Ich gehe in den Krankenflügel, dachte ich wütend. So kann das doch nicht weitergehen.
 

Korridor irgendwo im Schloss, 9:34
 

Ich hatte mich komplett verirrt.

Wo war ich bloß?
 

Mir war so … komisch.
 

Schwankend suchte ich an einer Wand halt und ließ mich auf den Boden gleiten.
 

Okay. Tief durchatmen.
 

„Domi?“ Oh nein. Nicht der. „Ist alles in Ordnung? Warum bist du nicht beim Unterricht?“
 

Ich schloss die Augen und atmete tief durch.
 

„Es ist alles okay. Eigentlich wollte ich in den Krankenflügel.“
 

James reichte mir seine Hand und zog mich hoch. Sogleich machte ich mich von ihm los und brachte einigen Abstand zwischen uns.
 

„Da bist du hier aber vollkommen falsch. Der Krankenflügel ist auf der anderen Seite.“
 

Verdutz sah ich mich um. Stimmt. Hier waren die Zauberkunstklassenzimmer.
 

„Ja weiß ich. Bis später.“ sagte ich leise und ging an ihm vorbei.
 

Seine Hand streifte meine. Seine Finger waren warm und rau. Für einen Moment vergaß ich das atmen, was nicht gut war, da ich sowieso schon so wackelig auf den Beinen war.
 

Mir wurde schwarz vor Augen und ich kippte zur Seite.
 

Ich wartete auf den harten Aufschlag doch der blieb aus. Und dann war alles weg.
 

Irgendwo, Irgendwann
 

Langsam öffnete ich die Augen. Und sehe nur weiß.

Wo bin ich?
 

„Ah, Miss Weasley sie sind ja wach.“ Plötzlich stand eine sehr besorgt und gleichzeitig wütend aussehende Mrs. Wilson stand vor mir.
 

Ich setzte mich auf.
 

Okay. Ich bin im Krankenflügel. Aber wie bin ich hierher gekommen und warum liege ich in einem Bett. Ich wollte doch bloß eine kurze Untersuchung und keinen längeren Aufenthalt.
 

„Sie sind wohl im Korridor umgekippt. Ein sehr besorgter Mr. Potter hat sie hierher gebracht.“ meinte sie auf mein fragendes Gesicht hin.
 

„Aha. Kann ich wieder gehen?“ fragte ich hoffnungsvoll.
 

Mrs. Wilson nickte. „Aber vorher müssen wir noch mit Professor Woolsuck sprechen.“ Professor Wollsuck war meine Hauslehrerin aus Gryffindore.
 

„Warum?“ Verdutzt sah ich sie an.
 

„Wir warten auf Professor Woolsuck.“ sagte sie nur und wuselte fort.
 

Was war denn hier los?
 

Wieso musste ich mit Woolsuck sprechen? Hatte ich eine tödliche Krankeheit?
 

Oh Gott. Ich will nicht sterben.
 

Nein. das glaub ich nicht, beruhigte ich mich selbst und starrte an die Wand.
 

Wo James wohl war? Warum hatte er nicht auf mich gewartet?
 

Wahrscheinlich hielt er es in meiner Gegenwart nicht aus.

Dann bekommt er sicherlich Schuldgefühle.

Oder er will mich einfach nicht verletzen.
 

So saß ich da und wartete auf die Frauen die so unbedingt mit mir reden wollten.
 

Arbeitszimmer von Mrs. Wilson, 16:42
 

Die Krankenschwester saß hinter ihrem Schreibtisch und beäugte mich. Professor Woolsuck stand neben ihr und tat das gleiche.
 

„Was ist denn los?“ fragte ich, fast ein bisschen patzig. Seit fünf Minuten wurde ich nun angestarrt.
 

„Nun, Miss Weasley. Ich befürchte sie sind schwanger.“ sagte Mrs. Wilson dann.
 

Bitte was?
 

Plötzlich stoppte die Zeit.
 

Ich saß da … und fühlte nichts.
 

Das ist unmöglich. Das ist nicht wahr.
 

Natürlich ist es möglich, schalte mich eine Stimme in meinem Kopf. Oder hast du in deiner Nacht mit James an Verhütung gedacht.
 

Ich schüttelte den Kopf um diese Stimme zu vertreiben.
 

„Das stimmt nicht.“ sagte ich leise, so dass man mich fast nicht verstanden hätte.
 

Professor Woolsuck schaute mich bemitleidend an. „Ich fürchte schon, Dominique. Der Test beweist es eindeutig.“
 

Ruckartig stand ich auf und wollte gehen.

Ich wollte das nicht weiter hören.

Ich wollte das alles nicht wissen.
 

Jeden Moment würde ich anfangen zu schreien.
 

Wann war mein Leben nur so durcheinander geraten?

Verdammte Party, verdammter Alkohol, verdammter James, verdammter Sex, verdammte Dominique, verdammtes Leben.
 

Am liebsten hätte ich meinen Kopf gegen die Wand geschlagen.
 

Ich wollte das nicht wahrhaben.

Mein Leben war zerstört.
 

Ein Baby.
 

„Wer ist der Vater?“ fragte die alte Professorin nun.
 

Ich schüttelte erneut den Kopf.
 

„Ich denke das ist sehr wichtig. Wir sollten mit ihm reden.“ redete sie weiter auf mich ein.
 

„Nein.“ schrie ich verzweifelt und rannte aus dem Raum.
 

Nein.
 

~
 

So ... das wars.

Ich hoffe es hat euch gefallen! *hoff*
 

Liebe Grüße ♥

Chapter Three

Huhu,

ein neues Kapitel für euch :)

Vorher natürlich noch mal vielen Lieben Dank für eure Kommentare. hab natürlich auch versucht mich zu "verbessern" - ich hoffe es ist mir halbwegs gelungen?!
 

Viel Spaß ...
 

~
 

Montag

Abstellkammer, 17:04
 

Schluchzend saß ich auf einem umgedrehten Eimer in einer düsteren und muffigen Abstellkammer.
 

Ich wollte das nicht wahrhaben.

Ich wollte es nicht glauben.
 

Warum passierte so was immer mir?
 

Erst das mit James und jetzt auch noch das. Wieso immer ich?
 

Ich griff nach dem hundertsten Taschentuch und wischte die immer wiederkehrenden Tränen von meiner Wange.
 

Schwanger, schwanger, schwanger.
 

Dieser Satz spukte wieder und wieder durch meinen Kopf.
 

Ich und ein Baby.
 

Was soll das werden?

Wie soll das gehen?
 

Fragen über Fragen. Und keine Antwort.
 

Sollte ich das Baby abtreiben? Es umbringen? Mein eigenes Kind?
 

Das kann ich doch nicht machen.

Ich könnte mich nie mehr im Spiegel ansehen.
 

Sollte ich das Baby bekommen? Es zur Adoption freigeben? Oder doch behalten?
 

Oh Gott. Was soll ich nur tun?
 

Und wie soll ich es James sagen?
 

Er wird mich hassen. Er wird mir die Schuld geben.
 

Bei dem Gedanken daran wurde mir ganz schrecklich zumute.
 

James darf mich nicht hassen.

Ich liebe ihn doch.
 

Wenn er mich hasst, was soll dann aus dem Kind werden?
 

Ich will nicht mit James streiten.
 

Nein.
 

Ein neuer Schluchzer schüttelte meinen Körper durch.
 

Ich will nur noch weg.
 

Nicht mehr denken müssen. Nicht mehr fühlen müssen.
 

Einfach abschalten und hier sitzen bleiben, bis zum Ende meines Lebens.
 


 

Gemeinschaftsraum, 19:56
 

Als keine Träne und keine Gedanken mehr übrig waren, machte ich mich auf den Weg in den Gemeinschaftsraum.
 

Völlig durcheinander und verstört ließ ich mich in einen Sessel sinken.

Wahrscheinlich sah ich aus wie eine Leiche.
 

Blasse Haut, rot geweinte Augen, zerzauste Haare, verwischte Schminke.
 

Stumm starrte ich ins Feuer.
 

Wo war nur Libbi?
 

„Hey Domi.“ Überrascht sah ich auf. Ich war komplett im Feuer versunken gewesen.
 

Lily Potter stand vor mir.
 

„Was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du Voldemort gesehen.“
 

Ich strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und sagte: „Nichts ist los. Alles in Ordnung.“
 

Was interessierte sich die 4. Klässlerin für meine Probleme? Sie hatte doch keine Ahnung von nichts.
 

„Natürlich. Und ich bin ein Hippogreif.“ meinte sie mahnend und schaute mich weiterhin durchdringend an. Sie konnte echt hartnäckig sein.
 

„Oh Gott, Lily. Es geht mir halt nicht so gut. Was willst du?“ Ich sagte es grober als beabsichtigt und es tat mir sofort Leid. „Nein. Entschuldigung. So war das nicht gemeint. Aber ich will jetzt einfach nicht reden.“
 

Lily wand sich mit einem wissenden Gesichtsausdruck zum gehen.
 

Ich versank wieder im Feuer.

Es war so wild, unbändig - ob mein Kind auch mal so werden würde?
 

Erschrocken von meinen Gedanken schüttelte ich den Kopf.
 

Mein Kind.
 

Libbi kam und kam nicht und so beschloss ich, in den Schlafsaal zu gehen.
 

Müde legte ich mich ins Bett doch war ich mir sicher, nicht schlafen zu können.
 

Ein Klopfen am Fenster ließ mich wieder hochschrecken.
 

Wieso kamen abends Eulen? Konnte die nicht Morgen früh kommen?
 

Genervt und mit ganz anderem beschäftigt öffnete ich das Fenster. Eine kühle Brise wehte herein und ich atmete tief durch.
 

„Also, zu wem willst du?“ fragte ich die Eule, die mir natürlich nicht antworten würde und band den Brief von ihrem Bein.
 

Miss Dominique Weasley – also für mich.
 

Neugierig riss ich den Umschlag auf und begann, den Brief zu lesen:
 

Miss Weasley,

ich hoffe es geht ihnen besser, als vor wenigen Stunden im Krankenflügel.

Natürlich war diese Nachricht ein Schock für sie, und auch für mich, denn so etwas kommt doch nicht allzu häufig vor.

Ich bitte sie, Morgen früh halb neun in meinem Büro zu erscheinen. Ich habe ebenfalls ihre Eltern eingeladen, da ich finde wir sollten so früh wie möglich klären wie es mit ihnen und dem Kind weitergeht.
 

Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nacht und hoffe, sie Morgen in guter Verfassung bei mir begrüßen zu können.
 

Mit freundlichen Grüßen,

Mary A. Woolsuck
 

Ich setzte mich überrumpelt auf mein Bett.
 

Sie hatte meine Eltern eingeladen?
 

Das kann doch nicht wahr sein. Da hätte sie mir genauso gut den Avada Kedavra aufhetzen können.

Mum würde mich umbringen.
 

Oh Nein.
 

Ich schlug mir die Hand vor den Kopf.
 

Gott hasste mich also doch.
 

Warum sonst tat er mir das an? Es tut mir Leid, Gott. Für was auch immer.

Lass mich bitte in Ruhe!
 

Ich kann nicht mehr.
 

Die Tür flog auf und Libbi stand im Türrahmen.
 

„Domi. Ich such dich schon überall.“
 

Schweigen.
 

„Was ist los? Wo warst du die ganze Zeit? Ich war im Krankenflügel, in der Großen Halle, am See. Was ist los?“ redete sie auf mich ein und setzte sich neben mich.
 

Ich schluckte. „Ich … es ist alles so ein verdammter Müll. Libbi, bitte bring mich um.“
 

„Hör auf so was zu sagen. Es gibt für alles ein Lösung.“
 

Ich vergrub meinen Kopf unter den Kissen und murmelte gedämpft: „Diesmal nicht.“
 

„Was ist passiert?“ Drang ihre besorgte Stimme zu mir durch.
 

Ich hob meinen Kopf uns schaute sie ernst an: „Lib, ich bin … ähm … also … schwanger?!“
 

Die Blonde tat so als hätte sie mich nicht verstanden.

Sie schloss die Augen und runzelte, wie immer wenn sie nachdachte, die Stirn.
 

„Was?“ Ihr Mund stand halb offen und sie legte den Kopf schief.
 

„Verdammt Libbi, ich bekomme ein Baby. Von James. Und jetzt sag mir noch einmal, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt. Die möchte ich nämlich gerne mal kannen!“ rief ich, verstummte dann aber sofort und verkroch mich wieder unter meine Kissen und Decken.
 

Ohne das ich es zurückhalten konnte lief mir wieder eine Träne über die Wange. Dann spürte ich Libbis warme Hand auf meinem Rücken. Sie streichelte mich und versuchte so mich zu beruhigen.
 

Es ging ewig so weiter, wir schwiegen beide und irgendwann war ich wohl eingeschlafen.
 

Dienstag

Professor Woolsuck´s Büro, 8:32
 

Schweigend saß ich auf dem Stuhl und wartete, ebenso wie Professor Woolsuck, auf meine Eltern.
 

Was sollte ich ihnen erzählen?

Ich massierte meine Schläfen und überlegte.
 

Wie sollte ich denn meinen Eltern erklären, dass ich schwanger war? Ich kam doch selbst noch nicht damit klar.
 

Da klopfte es an die Tür und ich schreckte auf.
 

Mum und Dad betraten Hand in Hand das Büro. Dad sah aus wie immer: gelassen und ruhig. Mum hingegen war so blass wie ich mich fühlte und in ihren Augen lag ein Funkeln.
 

„Dominique. Ist alles in Ordnung?“ rief sie und stürmte auf mich zu. Ich nahm sie nur kurz in die Arme und starrte dann auf meine Füße.
 

„Guten Tag, Mr. und Mrs. Weasley. Setzen sie sich.“ Meine Hauslehrerin deutete auf die beiden Stühle vor ihr.
 

Ich spürte alle Blicke auf mir ruhen.
 

Professor Woolsuck ergriff schließlich das Wort: „Nun, ihre Tochter ist gestern in einem Korridor umgekippt. Daraufhin wurde sie in den Krankenflügel gebracht, wo Mrs. Wilson sie natürlich umgehend untersuchte. Dabei kam heraus, das ihre Tochter schwanger ist.“
 

Ruhe. Keiner sagte etwas.

Es noch einmal ausgesprochen zu hören machte die Sache nicht besser, nur noch realer.
 

Dann rief meine Mutter: „Mon Dieu, Dominique. Non, dis-moi que ce n'est pas vrai.”
 

Nervös kaute ich auf meiner Lippe. „Wie konnte das passieren, Domi?“ Mein Vater. Die Ruhe in Person.
 

„Ich weiß nicht.“ flüsterte ich betreten.
 

Dad gab mir mit seiner ruhigen Art noch ein viel schlimmeres Gefühl als Mum. Hätte er mich nicht auch anschreiben können. Seine Stimme klang so … enttäuscht.

Das ertrage ich nicht.
 

„Dominique, isch kann es nischt fassen. Isch habe disch immer für Vernünftig ge´alten.“ Mum fluchte noch eine Weile halblaut in Französisch weiter bis Professor Woolsuck erneut zu sprechen begann:
 

„Es ist natürlich nicht gerade eine tolle Situation, doch wir sollten trotz allem beraten wie wir weitermachen. Dominique, möchtest du das Kind behalten?“
 

Erschrocken hob ich den Kopf.

„Ja, i-ich denke mal s-schon.“ stotterte ich und hielt einige Tränen zurück.
 

Mum holte tief und schnaubend Luft. „Wir werden uns nischt um dein Kind kümm´ern.“
 

Entsetzt schaute ich auf. „Aber wie soll ich es dann schaffen?“
 

„Du bisst alt gen´ug um für deine eigenen Fe´ler gerade su stehen.“
 

Jetzt schaltete sich Dad ein: „Fleur, sie ist doch in der Schule. Wie soll sie sich so um ein Kind kümmern?“ Jaja, die Stimme der Vernunft. Im Stillen pflichtete ich ihm bei.
 

„Isch möschte kein Kind su Hause mehr habben.“ fauchte die Angesprochene nur.
 

„Nun, in Hogwarts kann das Kind auch nicht bleiben. Es würde alle Schüler stören und ablenken, Dominique eingeschlossen.“ sagte Professor Woolsuck beschwichtigend.
 

Ich legte den Kopf in die Hände und unterdrückte ein Schluchzen.

Was sollte ich denn tun? Wenn meine Eltern das Kind nicht nahmen?

Victoire und Teddy könnten es nehmen … aber … nein, sie sind gerade nach Frankreich gezogen. So weit will ich mein Kind nicht weggeben.
 

„Wir ´ätten sie nach Beauxbatons schicken sollen, Bill. Dort wähhre so etwas nie passiert.“ klagte die Blonde Hexe nun.
 

„Dann breche ich die Schule eben ab. Ich werde mein Kind nicht weggeben.“ sagte ich mit fester Stimme und hob den Kopf.

Die drei Erwachsenen schauten mich an.
 

„Das geht nicht, Domi. Wie willst du dich und das Kind ernähren? Wo willst du wohnen?“ fragte Dad entsetzt.
 

„Mir wird schon was einfallen. Ich brauche eure Hilfe nicht.“ sagte ich ernst und verließ den Raum.
 

„Schau was du angestellt hast, Fleur. Was soll denn aus ihr werden? Sie ist doch erst 16.“ hörte ich noch die wütenden Stimme meines Vaters, bevor ich mich davonmachte.
 

Ich begann zu weinen.
 

Ich hatte gehofft meine Familie würde zu mir halten, aber das Gespräch eben zeigte deutlich etwas anderes.
 

Wieso hielt meine Mum nicht zu mir?

Wieso war sie so kühl und abweisend?
 

Hasste sie mich jetzt auch? Neben Gott?
 

Wie sollte ich das alleine schaffen?
 

Ohne Geld? Ohne Wohnung? Ohne Schulabschluss?
 

Vielleicht sollt ich einfach vom Astronomieturm springen.
 

~
 

Soso ... das wars dann erst mal wieder. ^^

Ich hoffe euch hat es gefallen und ihr sagt mir eure Meinung :)
 

Liebe Grüße ♥
 

Achso: Alle die mir bis jetzt einen Kommi geschrieben haben oder schreiben werden, setze ich auf die ENS Liste. Wer gelöscht werden will, einfach Bescheid sagen! ^^

Chapter Four

Hey Ho.

Mein Gott, so viele Kommis. Ich danke euch. :)

Jetzt gehts weiter ...
 

~
 

5 Wochen später

Sonntag

am schwarzen See, 13:57
 

Ich war vollkommen ruhig und starrte auf den See. Seit Wochen schon versuchte ich mir keine Gedanken zu machen, über nichts.

Alles zu verdrängen.
 

Es wollte nur irgendwie nicht klappen.
 

Nach dem Gespräch mit meinen Eltern hatte ich ganz normal weitergemacht.

Ich ging zum Unterricht, machte brav meine Hausaufgaben, seit neuestem sogar pünktlich, war ruhig und benahm mich unauffällig.
 

Seitdem hatte ich mit niemandem mehr geredet, eine Ausnahme bildeten Libbi und die Lehrer. Meine Eltern hatten sich nicht mehr bei mir gemeldet und es versetzte mir jedes Mal einen Stich wenn ich daran dachte.
 

Meine eigenen Eltern interessierten sich nicht mehr für mich. Es war ihnen egal was ich machte.

Sie schrieben mir keine Briefe, suchten kein Gespräch mit mir. Sie ignorierten mich, wahrscheinlich taten sie zu Hause so als ob sie nur zwei Kinder hätten. Victoire und Louis.
 

Es verletzte mich. Und ich vermisste sie.
 

Doch gleichzeitig war ich unheimlich wütend. Ich wollte sie nie wieder sehen, wollte mein eigenes Leben führen. Ohne sie.

Sie hatten mich unglaublich enttäuscht.
 

Zitternd zog ich meinen dicken Umhang fester um die Schultern.

Der Dezember hatte schon begonnen und ich war mir sicher, dass es in den nächsten Tagen schneien würde.
 

Ich weiß nicht wie lange ich schon hier draußen saß. Jedenfalls war ich noch nicht Mittagessen gewesen.
 

Also beschloss ich ins Schloss zurück zu gehen.
 

Mittag gab es allerdings nicht mehr. Ich musste wohl bis zum Abendessen warten … oder ich schlich mich in die Küche.
 

Ja. Ich hab Hunger auf Pudding.
 

So bog ich in einen Seitengang ab und trabte zur Küche.
 

In letzter Zeit hatte ich immer seltsamere Essenswünsche. Ich weiß, das liegt daran, dass ich schwanger bin. Es ist trotzdem ungewohnt.
 

Manchmal muss ich mich echt zurückhalten, sonst würde ich zum Abendbrot noch Hühnerflügel mit Schokokuchen essen - und das wäre dann echt auffällig.
 

Mittlerweile hatte ich richtig Kohldampf und kitzelte die Birne auf dem Porträt unwirsch.

Sie kicherte, dann erschien ein Türknauf.
 

Ich stürzte in den hohen, langen Raum. Hunderte von Elfen wimmelten herum.
 

„Miss, was kann ich ihnen bringen? Einen Tee und Kekse?“ piepste eine besonders kleine Elfe.

Ich nickte: „Aber ich hätte auch gerne noch einen Pudding.“ Die Elfe verbeugte sich tief und es war mir direkt peinlich.
 

Ich ging um eine schmale Küchenzeile herum und blieb vor Schreck stehen.
 

Irgendwas mache ich echt falsch. Oder mein Schutzengel ist Alkoholiker.

Wie kann es sein, dass ich bei jeder möglichen und unmöglichen Gelegenheit auf ihn treffe?
 

Egal ob in alleine der Bibliothek, alleine im Gemeinschaftsraum oder alleine auf den Weg zu irgendwelchen Klassenzimmern. Immer alleine.

Dann war ich immer gezwungen ihn zu grüßen. Manchmal musste ich mich sogar mit ihm unterhalten und zweimal hat er mich schon in den Arm genommen. Zweimal!
 

Der Junge macht mich fertig.

Wieso tut er das? Merkt er nicht, dass ich darunter leide? Sieht er das nicht? Ist er sooo unzurechnungsfähig?
 

Ich überlegte gerade ob ich einfach wieder gehen sollte als James mich grüßte und auf den Platz neben sich deutete.

Da konnte ich ja wohl kaum noch umdrehen.
 

Das einzige Glück diesmal war, das Albus bei ihm war. Er strahlte mich an. „Hey Domi.“

Al war toll. Er war nett, hilfsbereit und immer gut drauf. Manchmal fragte ich mich echt warum er in Slytherin gelandet war. Das passte gar nicht zu ihm. Naja, vielleicht doch. So gut kannte ich ihn auch wieder nicht.
 

Ich ließ mich in sicherer Entfernung neben James nieder.

Die beiden Brüder begannen sofort auf mich einzureden. Wie gerne hätte ich jetzt einen von Onkel Georg´s „Tagtraumzaubern“.
 

Ich versuchte mich auf das Gespräch zu konzentrieren, schweifte aber immer wieder ab.
 

„Hast du schon jemanden für den Weihnachtsball?“ fragte Al da plötzlich. Entgeistert starrte ich ihn an.
 

„Ähm … nein. Ich weiß auch nicht ob ich hingehen soll.“ murmelte ich und schaute zu Boden. Als würde ich zu Weihnachten noch in ein Kleid passen. In zwei Woche wäre ich schon im vierten Monat und ich konnte froh sein, dass man noch nicht so viel sah.

Okay, knallenge Tops waren Tabu, aber weite T-Shirts gingen noch locker.

Und bis zum fünften Monat würden es auch noch die Schlabberpullis tun. Aber dann war es echt nicht mehr zu verbergen.

Ich hatte rund eine Millionen Zeitungen zum Thema „Schwanger“ gelesen. Es gab so viel darüber.

Lesestoff hätte ich auf jedenfalls noch genug.
 

„Wie jetzt? Du und nicht zum Ball? Wieso nicht?“ fragte James stutzig und schlang eine Pastete hinunter.

In dem Moment kam auch mein Essen. Außer dem Tee, Keksen und Pudding hatten sie auch noch saure Gurken und Pommes auf das Tablett gebracht.
 

„Was ist das denn? Bist du schwanger?“ lachte James. Ich spürte förmlich wie ich blass wurde.

Dann lachte ich übertrieben auf. „Ach Quatsch.“
 

Al´s Augen verdunkelten sich und ich bekam Panik. Hatte er etwas bemerkt?

Ich setzte ein halbwegs natürliches Lächeln auf und Al´s forschender Blick verschwand. Zum Glück.
 

„Mit wem gehst du, Jamie?“ fragte er stattdessen.
 

„Wahrscheinlich mit Keri. Aus Hufflepuff.“ James starrte träumerisch in die Luft.
 

„Wie? Mit der Schlampe?“ rutschte es mir raus. Die Jungs sahen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.
 

„Ich meine, die vögelt doch jeden der nicht bei drei auf dem Baum ist.“ versuchte ich zu erklären.
 

Da begann Albus zu lachen. Er wurde ganz rot und kriegte sich nicht mehr ein. „Da hast du´s, James. Sie ist ne´ Schlampe. Ich hab´s gesagt.“
 

Der ältere Potter sah mich böse an. Und mein Herz bekam einen tiefen Riss.
 

„Wer ist deine Begleitung, Al?“ Schnell wechselte ich das Thema. Heute war echt nicht mein Tag. Nur Fettnäpfchen und ich sprang in alle. Es war nicht ratsam James Date zu beleidigen.
 

„Lola Boot.“ sagte Al immer noch nach Luft schnappend. „Warum willst du nicht hin?“
 

Ich zuckte nur die Schultern.
 

Dann begann ich schleunigst mein Essen zu futtern und wieder musste ich den Jungs nur zuhören und nicht mitreden.
 

„Ich geh dann mal. Bis demnächst.“ Hastig sprang ich auf und verließ dann die Küche.
 

eine Woche später

Samstag,

Hauptstraße nach Hogsmead, 15:12
 

„Komm schon. Du willst doch nicht wirklich den Ball verpassen.“ sagte Libbi zum hundertsten mal.
 

Seit einer Woche lag sie mir damit in den Ohren.
 

„Verdammt, Libbi. Soll ich aussehen wie ein Klos?“ zischte ich. Warum verstand sie das nicht?

Natürlich würde ich gerne zum Ball gehen. Ich liebte Bälle.

Aber ich musste mich ja nicht unbedingt schwängern lassen.
 

Libbi schleifte mich trotz aller Proteste in den Kleiderladen.

Ich funkelte sie wütend an.
 

Sofort begann sie sich umzuschauen. Jedes Kleid zog sie hervor und jedes zweite zog sie an. Das konnte lange dauern.
 

Ich setzte mich auf einen der Sessel die normalerweise für die wartenden Männer waren.
 

Heute waren viele Mädchen in dem Laden. Schließlich war es das letzte Hogsmead Wochenende vor dem Ball.

Die Glücklichen. Alle würden zu dem Ball gehen, nur das hübscheste Mädchen der Schule nicht.
 

Es war zum heulen.

Aus lauter Frust probierte ich schließlich auch Kleider an. Was sollte ich denn sonst tun?
 

Es gab so viele schöne, doch eines gefiel mir besonders.

Es war silbergrau und mit einem schwarzen Blumenmuster verziert. Am Bauch konnte man ein silbergraues Band zu einer Schleife binden.
 

„Wow, Dominique. Das sieht bezaubernd aus.“ quietschte Libbi als ich aus der Umkleidekabine trat. Sie war halt doch ein Mädchen.

Auch einige andere starrten mich an, manche bewundernd zum Beispiel die Verkäuferin, andere ziemlich neidisch.
 

„Das musst du unbedingt nehmen. Es passt wie angegossen.“ Ich nickte, sie hatte Recht. Es war sogar noch ein bisschen Platz zwischen dem Stoff und meinem Bauch. So viel dicker würde er in den zwei Wochen schon nicht werden.
 

Also beschloss ich das Kleid zu kaufen.
 

Libbi nahm ein mitternachtsblaues Kleid das perfekt zu ihren Augen passte.
 

„Hoffentlich passt es in zwei Wochen noch.“ flüsterte ich im hinausgehen. Libbi warf mir einen aufmunternden Blick zu.
 

„Jetzt hast du einen Grund hinzugehen. Das Kleid war sündhaft teuer.“ Ich stöhnte. Oh ja, das war es. Es war viel zu Schade dafür, es einfach nur im Schrank hängen zu lassen.
 

Dick in unsere Mäntel gehüllt machten wir uns auf den Weg zu den „Drei Besen“ um ein Butterbier, oder in meinem Fall einen Saft zu trinken.
 


 

Freitag

Schlafsaal, 17:56
 

Weihnachtsball. Und ich habe keine Begleitung. Ahhh.

Nicht das mich keiner gefragt hätte, das hatten ungefähr die Hälfte der Jungs der Schule getan. Aber ich wollte keinen von ihnen. Der Richtige war einfach nicht dabei.

Libbi hatte mir zu Liebe auch keinen Partner. Es würde also ein Mädchenabend. Doch Libbi machte das nichts aus. Ein Junge würde sie eh nur abfüllen und in die Kiste zerren wollen.
 

Seit Stunden stand ich schon mir Libbi vor dem großen Spiegel, während sich unsere Zimmernachbarinnen Madeleine und Clara im Bad eingeschlossen hatten.
 

„Du siehst sehr hübsch aus. Man sieht nichts von deinem Bauch.“ sagte Libbi auf einmal. ich lächelte schwach. „Danke. Du aber auch. Das Kleid sieht echt toll an dir aus.“ Ich nahm sie in die Arme.
 

„Lass uns gehen – sonst kommen wir noch zu spät.“ lächelt meine blonde Freundin. Ihre Haare trug sie wie immer glatt, nur hatte sie einen dunkelblauen Haarreifen aufgesteckt. Ich hatte währenddessen Locken gedreht, sie fielen mir nun sanft über den Rücken.
 

Hand in Hand gingen wir aus dem Raum.

Im Gemeinschaftsraum starren uns schon sämtliche Leute nach, Jungen wie Mädchen. Libbi mochte die Aufmerksamkeit, ich weniger.

Die ganze Zeit hatte ich Angst, das jemand mein kleines Problem entdeckt.
 

In der Großen halle ging das gestarre erst richtig los. Besonders weil die wohl hübschesten Mädchen der Schule ohne Begleitung kamen.

Ja, Libbi war, nach mir natürlich, die hübscheste der Schule. Es klingt zwar arrogant wenn ich das so denke, aber es ist so. Ich kann nichts dafür. Eine Veela ist immer die hübscheste. Sozusagen ein Naturgesetzt.
 

Wir setzten uns an einen Tisch und wurden sofort zum tanzen aufgefordert. Viele Mädchen standen plötzlich alleine rum und warfen uns todbringende Blicke zu.

Es tat mir Leid für sie, einige hatten sich echt hübsch gemacht.
 

Ich lehnte jeden Tanzpartner ab während Libbi über die Tanzfläche schwebte, ständig in anderen Armen.
 

„Doch hier?“ fragte eine Stimme hinter mir. Erschrocken wand ich mich um. James. Er ließ sich neben mich auf die Bank fallen.

„Du siehst hübsch aus.“ grinste er. Ich nickte nur. Seine Nähe bekam mir ganz und gar nicht.
 

Meine Knie wurden weich, mein herz begann laut zu klopfen. In der Küche war es damals nicht so schlimm gewesen. Jetzt war er soviel näher.
 

„Wo ist Keri?“ fragte ich, um mich abzulenken, und schaute suchend herum.
 

„Bin alleine da. Sie ist ja wirklich ein Flittchen.“
 

Ich lachte bitter. Oh Gott, das sagte ausgerechnet er.
 

„Was denn?“ Er runzelte die Stirn und sah in diesem Moment einfach nur süß aus. Erwachsener und doch jünger. Einfach Perfekt.
 

„Ähm … schön das du das auch erkannt hast.“ stotterte ich verlegen los. Ausreden erfinden war einfach nicht mein Ding.
 

„Wegen die bin ich jetzt also alleine hier. Du musst mit mir tanzen.“ befahl er belustigt.
 

Was? Tanzen? Ich mit ihm? Niemals.
 

„Ich kann nicht tanzen.“ Wieder eine schlechte Ausrede.
 

„Lüge. Ich hab dich schon oft tanzen sehen. Los komm.“ Ohne eine Widerrede zuzulassen zog er mich auf die Tanzfläche.
 

Bei seiner Berührung wurde mir heiß und kalt. Ich wollte seine Hand sofort loslassen. Und eigentlich wollte ich sie doch mein ganzes Leben lang halten.
 

Seine rauen, warmen Finger. Einen Augenblick schloss ich die Augen und genoss diesen Moment so wie er war.
 

Dann tanzten wir. Ich glitt über die Tanzfläche, fühlte mich federleicht.
 

„Siehst du, du kannst es ja doch.“ hauchte er mir ins Ohr und ich zuckte zusammen.

Das letzte Mal war er mir so nah als …
 

Viel zu schnell endete der Tanz und James ließ mich los.
 

Ich stürzte zurück zu meinem Platz und blieb zusammengesunken sitzen.

Weg, ich will nur noch weg.
 

In mein Bett.

Diese Erinnerungen.

Das halte ich nicht aus.
 

Den restlichen Abend blieb ich sitzen und schaute umher. James kam nicht noch mal zu mir. Leider. Oder doch ehr zum Glück.
 

Ich musste mich doch langsam mal entscheiden.
 

Als ich schließlich sah, das Libbi ziemlich betrunken mit Collin Piper rumknutschte zog ich sie aus der Halle.

Piper gab ich noch eine schallende Ohrfeige. „Sie ist betrunken und du nutzt das, um sie ins Bett zu kriegen. Widerling.“ zischte ich.
 

Dann verschwand ich mit der taumelnden Libbi im Schlepptau.
 

Was für ein wundervoller Abend.

Das hatte sich ja wirklich gelohnt.
 

~
 

Ich hoffe doch, das es gefallen hat.

Über Kommentar und Kritik würde ich mich freuen.

Ich hoffe es war wieder etwas gefühlvoller, nicht das ich wieder in mein altes Schema zurückfalle ^^
 

Liebe Grüße

Charlott ♥

Chapter Five

Hey Ho.

Ich habe keine Ahnung wie das Kapitel geworden ist.

Zwar hab ich alles reingebracht was rein sollte aber ich bin trotzdem ein wenig unsicher, ob es gut ist.

Teilt mir doch bitte eure Meinung mit ^^
 

Und jetzt viel Spaß!
 

~
 

Montag,

Fuchsbau, 17:22
 

Hatte ich geglaubt nach dem Ball könnte es nicht schlimmer werden, hatte ich mich wohl getäuscht.
 

Ahnungslos hatte ich mich heute früh in den Hogwartsexpress gesetzt. Wie immer zu Weihnachten fuhren Louis und ich heim zu Mum und Dad um gemeinsam Weihnachten zu verbringen.

Meine Eltern hatten uns ja keinen Brief geschrieben und etwas anderes verlauten lassen, oder so.

Am Bahnhof wartete allerdings Oma Molly auf uns. Sie nahm Louis, mich und leider auch alle unsere Cousinen und Cousins mit. Also auch die Potters und somit James.
 

Ich dachte ich höre nicht recht als Oma erklärte, dass unsere Eltern alle mal eben gemeinsam Urlaub machten.

Alle hatten davon gewusst, nur Louis und ich nicht.
 

So sollten wir alle die Ferien bei Oma verbringen.
 

Man, wäre ich lieber in Hogwarts bei Libbi geblieben.
 

Ich liebte meine Oma und genoss es, Zeit mit ihr zu verbringen.
 

Doch ich konnte nicht fassen, dass ich auch noch zu Weihnachten mit James unter einem Dach feststecken sollte.

Ich hatte mir Ruhe und Frieden gewünscht. Und jetzt?
 

Die anderen waren im Garten und veranstalteten eine Schneeballschlacht. Nur ich hatte keine Lust und war gleich wieder als Spielverderberin abgestempelt worden.
 

Entschuldige Mal. Ich bin schwanger. Da muss ich keinen Sport betreiben.
 

Das konnte ich so allerdings nicht sagen also ließ ich die Sache auf sich beruhen und setzte mich stattdessen vor den Kamin im Wohnzimmer.
 

Ich liebte es ins Feuer zu starren. Es faszinierte mich. Ich hätte es stundelang anstarren können.
 

„Domi. Wie geht es dir?“ fragte Oma, die auf einmal hinter mir stand.
 

Ich löste meinen Blick widerstrebend vom Feuer und sah in ihre strahlenden Augen.
 

„Es ging mir schon mal besser.“ murmelte ich.
 

„Das merkt man. Willst du drüber reden?“ Sie hatte eine so einfühlsame Stimme, ruhig und zurückhaltend.
 

„Ich weiß nicht.“ stammelte ich.

Einerseits wollte ich mir alles von der Seele reden, andererseits wollte ich, dass mein Geheimnis nie ans Licht kommt, was ja so gut wie unmöglich war.
 

„Du hast dich ziemlich mit Bill und Fleur verkracht, was?“ meinte sie und setzte sich neben mich auf den Boden.
 

Ich nickte mit einem schweren Klos im Hals.
 

„Was ist passiert? Die beiden sind ziemlich besorgt und gleichzeitig wütend.“ drang sie weiter auf mich ein. Doch es wirkte nicht aufdringlich und neugierig. Sondern so, als wollte sie mir helfen.
 

„Ich bin schwanger.“ seufzte ich schließlich und spürte wie mir die Tränen kamen. Wie jedes Mal wenn ich darüber sprach.
 

Einen Moment schwiegen wir, dann zog sie mich plötzlich in die Arme.
 

„Aber Domi, das ist doch kein Weltuntergang. Ich wurde auch sehr früh schwanger und ich habe es nie bereut. Ich habe einen tollen Sohn.“ sagte sie leise.
 

Ich begann zu schluchzen. „Aber du hattest doch einen Mann, du hattest Opa und mit Sicherheit haben dich deine Eltern unterstütz. Wie soll ich das denn ganz alleine schaffen?“
 

Oma strich mir durch die Haare. Das hat sie früher auch immer gemacht. Sie sagte dann immer, dass ich wunderschöne Haare hätte.

Bei ihr war nicht immer Victoire an erster Stelle, bei ihr waren alle gleichberechtigt. Sie nahm sich für alle gleichviel Zeit, widmete allen gleichviel Aufmerksamkeit. Und das, obwohl sie so viele Enkel hatte.

Sie war die beste Oma die ich mir vorstellen konnte.
 

„Was ist denn mit dem Vater? Weiß er es schon?“
 

Ich schüttelte den Kopf und einige Tränen spritzten umher. „Nein. Und ich werde es ihm auch niemals sagen.“
 

„Aber woher willst du dann wissen, ob er dich unterstützt oder nicht?“ meinte Oma argwöhnisch.
 

„Er ist ein Arschloch. Und ich empfinde auch noch was für ihn, obwohl er jedes Mädchen nur ausnutzt und fertig macht. Bin ich masochistisch veranlagt?“ jammerte ich.
 

Ich löste mich aus ihrer Umarmung und sah wieder ins Feuer.
 

„Er hatte schon mindestens alle Gryffindor Mädchen und die Hälfte der Hufflepuffs und Ravenclaws. Sogar einige Slytherins hat er schon im Bett gehabt. Wieso habe ich mich nur auf ihn eingelassen? Daran ist nur der verdammte Alkohol Schuld.“ sagte ich dann.
 

„Vielleicht kommt er zur Besinnung wenn du ihm sagst, dass er Vater wird.“
 

Heftig schüttelte ich den Kopf und stand auf.

„Das werde ich nicht, und er wird auch nicht zur Besinnung kommen. Ich bin sicher er würde es nicht mal schnallen, wenn ich schwanger vor ihm rumtanzen würde. Wer hätte denn bei den ganzen Weibern noch einen Überblick und wüsste, wen er wann geknallt hat. Also was soll ich mir davon erhoffen? Er wird es abstreiten und diese Blöße muss ich mir echt nicht geben. Muss ja auch nicht jeder wissen das ausgerechnet ich auf ihn reingefallen bin. Dabei war ich nicht mal ganz Schuld, sondern der Alkohol.“
 

Meine Oma war sichtlich erstaunt über meine „Verteidigungsrede“. Dann nickte sie.
 

„Ich werde dann mal das Essen machen. Auf jeden Fall reden wir noch mal mit deinen Eltern. Und schon dich. Ich weiß wovon ich spreche.“ Sie erhob sich vom Boden als wäre sie 20 und verließ das Wohnzimmer.
 

Ich musste glatt lächeln.

Ja, sie wusste wovon sie redete. Einen Menge Kinder und Enkel hatte sie ja, die das beweisen.
 

Meine Oma war echt die tollste.
 

Donnerstag

Weihnachten

Fuchsbau – Wohnzimmer, 10:21
 

Juhu, Weihnachten. Wie lange hatte ich auf diesen Tag gewartet. Gar nicht.

Das würde mit Sicherheit das schrecklichste Weihnachten meines Lebens werden.
 

Wie immer um diese Zeit hing ich über der Kloschüssel. Oma brühte mir währenddessen einen Kräutertee.
 

„Domi, alles in Ordnung?“ rief Roxanne durch die Tür.
 

„Ja, alles gut. Ich bin nur auf dem Klo.“ meinte ich genervt. Tut mir ja wirklich Leid, dass ich das Klo blockiere. Dabei sind es gerade mal zehn Minuten.
 

„Beeil dich bitte.“
 

Warum musste es in diesem Haus auch nur ein Klo geben?
 

Ich spülte mir den Mund aus und verteilte ein bisschen Raumspray, damit es nicht so stank.
 

Als Roxanne ins Bad stürmte rümpfte sie dennoch die Nase. „Oh Gott, Domi. Hast du gekotzt?“ Charmant wie immer, unsere Roxanne.
 

Ich konnte sie einfach nicht ausstehen, genauso wie ihre Busenfreundin Molly. Ich meine, wie arm ist es denn wenn man die eigene Cousine als beste Freundin hatte.
 

Nicht mal Rose war so, dabei hackten alle ständig auf ihr rum als wäre sie eine Außenseiterin. Ich wusste als einzige, abgesehen von Al, dass sie mit Scorpius Malfoy zusammen war. So prüde konnte sie also nicht sein.

Scorpius konnte jede haben wenn er wollte. Er würde sich nicht Rose als feste Freundin raussuchen wenn er Mädchen wie Bailey Zabini haben konnte.
 

Jedenfalls waren Roxanne und Molly so typisch Mädchen. Bahh. Kichern, Kreischen und den ganzen Tag Klatsch und Tratsch rum erzählen. Schrecklich.

Kein Wunder das die lieben Singles waren.

Okay, von mir konnte man auch nichts anderes behaupten aber ich wollte keinen anderen als James. Und ich könnte eine Menge Jungs haben.
 

„Nein habe ich nicht, Roxie.“ zischte ich und stolzierte die Treppe hinunter in die Küche.
 

Mir war so verdammt heiß, Opa hatte das ganze Haus richtig durchgeheizt.

Jedoch konnte ich meine übergroßen Schlabberpullis nicht ablegen denn mein Bauch war sogar für die schon fast zu groß.
 

Was sollte ich nur tun? In ein paar Tagen würde es jeder sehen.

Das wäre so peinlich.
 

Die bezaubernde Dominique hatte sich schwängern lassen.

Darüber würde Rita Kimmkorn sogar was im Tagespropheten schreiben wenn sie dürfte.
 

Ich sank auf einen Stuhl und zog die Beine an den Oberkörper so gut es halt ging bei dem Bauch.

Oma schaute mich besorgt an und gab mir meine Tee.
 

„Kann ich nicht lieber Kaffee haben?“ quengelte ich. Mein Gegenüber schaute mich nur mahnend an und drückte mir den Tee noch energischer in die Hand.
 

„Das ist nicht gut für das Baby.“
 

Also trank ich meinen Kräutertee und starrte Löcher in die Luft.

Die Woche war so langweilig gewesen, jeden Tag hatte ich Briefe an Libbi geschrieben. Leider hatte sie nur einmal zurück schreiben können. Sie langweilte sich in Hogwarts auch.
 

Nach dem Mittag und einer weiteren Schneeballschlacht, bei der ich diesmal leider mitmachen musste, ging es mir ziemlich scheiße.
 

Ich legte mich auf das abgenutzte Sofa während Opa in seinem Schaukelstuhl ein Buch las.
 

Meine abgefrorenen Hände lagen auf meinem Bauch. Ich hatte mehrere Schneebälle von James und Fred abbekommen.

Warum die ausgerechnet immer auf meinen Bauch gezielt haben, wusste ich nicht.

Wahrscheinlich wollten sie meinen Kopf schützen.
 

Na vielen Dank. Dafür habt ihr wahrscheinlich mein Baby umgebracht.
 

„Domi geht’s dir gut?“ fragte Al, der auf einmal neben mir auf dem Sofa saß. Ich schüttelte den Kopf.
 

„Willst du nicht lieber mal den nassen Pulli ausziehen?“ Er sah mich besorgt an.
 

„Es geht schon, Al. Kannst du mir vielleicht einen Tee holen?“ Ich sah ihn bittend an. Seine grünen Augen musterten mich misstrauisch. Schließlich holte er mir aber doch einen Tee und eine Decke.
 

Ich setzte mich hin und er rutschte neben mich.
 

„Danke, Al.“
 

Er lächelte mich mit diesem lächeln an, bei dem die Mädchen reihenweise in Ohnmacht fielen. Man konnte verstehen warum er in Slytherin gelandet und Scorpius bester Freund war.
 

Ich lehnte meinen Kopf an seine starke Schulter und er strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht.
 

Wir saßen ewig so da, und ich genoss es.

Es war das erste Mal seit Wochen, Monaten, dass ich mich wieder geborgen fühlte. Geborgen und Beschützt.
 

Mein Bauch hatte aufgehört zu schmerzen doch in meinem Hinterkopf machte ich mir trotzdem noch Gedanken um das Baby.
 

„Kinder, kommt. Bescherung.“ rief da Oma´s Stimme durch das Haus und ich schreckte hoch, ließ mich jedoch kurz darauf wieder an Al´s Schulter sinken.
 

Die anderen kamen ins Wohnzimmer geschneit, Roxanne und Molly schauten uns verdutzt an und begannen kurz darauf wieder zu tuscheln.
 

Ich hasse das. Man fühlt sich dann immer als ob man was falsch machen würde. Entschuldigung, ich lehne mich an die Schulter meines Cousins.
 

Hinter ihnen her stöckelte Lucy. Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Was hatte die denn gemacht?

Sieht aus als wäre sie in den Schminktopf gefallen. Und dazu noch das Outfit: knallenge Leggins, Minirock, bauchfreies Top und High Heels. Sie erinnerte mich stark an Libbi. Nur das Libbi das Original war.

Außerdem hatten wir Winter und sie stolzierte hier entlang wie auf einer Frühlingswiese.
 

Al neben mir unterdrückte einen Lacher und tarnte es als husten.
 

Lily, Louis und Hugo setzten sich neben den geschmückten Weihnachtsbaum, an dem mehr Schmuck als Nadeln hing.
 

Fred und James kamen mit je einer Flasche Butterbier in der Hand zu Al und mir.

Musste sich ausgerechnet der neben mich setzen? Als wären meine Ferien und mein Weihnachtsfest nicht schon schlimm genug.
 

Endlich waren alle anwesend und die Geschenke wurden verteilt.

Spannend.
 

Ich bekam eine Menge Bücher von meinen Eltern (Vielen Danke auch! Heiß ich Bibliothek? Meine Eltern kannten mich anscheinend gar nicht.), einen Taschenkalender für das nächste Jahr, ein Lebkuchenherz von Rose, natürlich einen Weasleypulli und eine wunderschöne Kette von …
 

„Albus? Vielen Dank!“ sagte ich und fiel ihm um den Hals.

Ich hatte meine Gründe warum er mein Lieblingscousin war. Er war großzügig, gerecht, hilfsbereit und einfach Al.

Zum Glück hatte ich ihm auch etwas geschenkt: zwei Karten für das Quidditchspiel England gegen Wales. Er freute sich riesig. Quidditchfreak.
 

Der Abend wurde doch noch recht vergnüglich.

Das Abendessen war köstlich, Oma hatte sich selbst übertroffen.

Am Ende saßen wir alle einfach nur noch da und starrten ins Feuer.
 

Die Männer tranken eine Menge Feuerwhiskey und waren irgendwann nicht mehr ansprechbar. Sogar Opa hatte etwas übertrieben.
 

Schließlich waren fast alle ins Bett gegangen, nur ich saß immer noch neben Al und starrte in die lodernden Flammen. Wie gesagt, ich liebe Feuer.

Al war leicht weggenickt. Er hatte allerdings nicht soviel getrunken wie James, Fred und Lucy. Ja, auch die neue Schlampe der Familie trank gerne mal einen über den Durst.
 

Wenn ihr Vater sie so gesehen hätte, hätte er wahrscheinlich einen Herzinfarkt bekommen.
 

„Al, ich geh ins Bett.“ murmelte ich und erhob mich.

Er nuschelte etwas und ich musste kichern.
 

Nachdem ich ihm einen leichten Kuss auf die Wange gegeben hatte machte ich mich auf zu meinem Zimmer.
 

Verdammt, ich glaube ich war eine Etage zu weit hoch gegangen, oder doch nicht? Arghh. Es war einfach viel zu dunkel.
 

Ich öffnete die Tür vor meiner Nase. Rumpelkammer.

Okay, falsch. Nächste Tür.
 

Ich war ziemlich verwirrt, dabei war ich nicht mal betrunken. Wie auch? Schwanger.
 

Oma hatte mich den ganzen Abend mit Argusaugen beobachtet also war selbst ein kleiner Schluck Butterbier nicht drinnen gewesen.
 

Ich stieß die nächste Tür auf und was ich sah, bestätigte meine Vermutung das das mein schlimmstes Weihnachten überhaupt werden würde.
 

Die Tränen stiegen mir in die Augen und ich sackte seitlich gegen die Tür als ich James und Lucys nackte Körper sah, die sich aneinander rieben. Ws sie taten war auch für mich als unerfahrene nicht schwer zu erkennen.

Als Lucy auch noch James Namen stöhnte war es mit echt zu viel.
 

Ich schluchzte auf und stürmte davon.
 

Verdammte Scheiße. Warum verliebte ich mich immer in die falschen?

James ist so ein Arschloch. Hatte der denn nie genug?
 

Völlig verstört rannte ich zurück ins Wohnzimmer. Al lag immer noch auf dem Sofa, doch ich bemerkte es nicht.
 

Weinend sank ich auf den Boden und schlug mit den Fäusten auf den Teppich ein.

„So ein Mist.“ heulte ich und schaukelte hin- und her.

Ich musste aussehen wie einen geisteskranke aber das war mir egal.
 

Meine Welt war eben förmlich zusammengestürzt.
 

Hatte ich nicht immer die klitzekleine Hoffnung gehabt, dass wir doch irgendwann mal zusammenkommen würden?

Das er tief in sich doch etwas für mich empfindet.
 

Erneut schluchzte ich.
 

„Hey Domi, was denn mit dir los?“ hörte ich Al´s Stimme hinter mir.
 

Ich schüttelte nur den Kopf und weinte weiter vor mich hin.

Da legte er seinen Arm um mich und setzte sich hinter mich.
 

„Ich mag es nicht, wenn du weinst. Es macht mich auch traurig.“ flüsterte er und zog mich an sich.
 

„Ich kann einfach nicht mehr.“ wimmerte ich nur und vergrub meinen Kopf in seiner Armbeuge.

Beruhigend streichelte er mir über den Rücken während ich weiter weinte.
 

Irgendwann war ich wohl eingeschlafen und zum Glück träumte ich nichts.
 

~
 

Okay. Wie gesagt, ich kann nicht einschätzen ob das gut oder schlecht ist. Hoffe jedoch, das es gefallen hat. :)
 

Liebe Grüße

Charlott ♥

Chapter Six

Hey Ho.^^
 

Hier ist ein neues Kapitel.

Ich danke vielmals maja25. Du hast mir am Anfang sehr geholfen, aber ich hab´s dann doch noch ein wenig umgeändert. Ich hoffe es gefällt dir.

Und natürlich soll es auch allen anderen gefallen.

Weil ihr sowiso alle grad so schön zuhört: Danke, Danke, Danke für eure Kommis und eure Lobe und Kritik usw. Und auch für die Favoriteneinträge.

Ihr seid echt tolle Leser :)
 

Aber jetzt gehts erstmal weiter:
 

~
 

Samstag

Fuchsbau, 08:21
 

Mein Kopf tat schrecklich weh als ich die Augen öffnete.
 

Wo war ich, dachte ich verwirrt. Ganz sicher nicht in meinem Bett. Das wäre um einiges bequemer.
 

Mühsam rappelte ich mich auf, mein Rücken tat weh. Und das war auch kein Wunder. Ich hatte auf dem Boden im Wohnzimmer geschlafen.
 

Ich rieb mir über die Augen und mir fiel wieder ein, warum ich mich überhaupt hier befand.

James … Lucy …
 

„Ach je.“ seufzte ich und sah mich um. Das Feuer war aus, überall lag Bonbonpapier und natürlich die ganzen Geschenke. Im ersten Moment erschrak ich, als ich Al neben mir liegen sah.

Er lag vollkommen ruhig da, mit geschlossenen Augen, und atmete tief ein und aus. Seine Haare waren total verstrubbelt und sein T-Shirt war zerknittert. Er strahlte eine angenehme Ruhe aus, trotzdem weckte ich ihn.
 

„Al, … Albus wach auf.“ Ich stupste ihn vorsichtig an.

Langsam und mit sichtlicher Mühe öffnete er die Augen. Sie sind so schön grün, schoss mir durch den Kopf. Ich hätte auch gerne solche Augen, oder mein Baby. Aber es würde James oder meine Augen haben.
 

„Domi. Was machst du denn hier?“ fragte er verdutzt als er mich erkannte. Wahrscheinlich ging er davon aus, dass er in seinem Zimmer war. Hastig setzte er sich auf und sah sich um.
 

„Aua, ich hab Kopfschmerzen.“ brummte er und richtete seinen Blick auf mich.

Ich musste grinsen. „Da bist du nicht der einzige.“
 

Doch so schnell wie mein Lächeln gekommen war, verschwand es auch wieder. Ich starrte düster vor mich hin und versuchte, an möglichst nichts zu denken.

Doch die Bilder von James und Lucy wollten mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Immer wieder hörte ich Lucy seinen Namen stöhnen.
 

Und dann dachte ich an James und mich, an unsere Nacht.

Er war so zärtlich gewesen. Das war so ziemlich das einzige woran ich mich erinnern konnte. Es kam mir so vor, als würde ich seine warmen, weichen Hände noch immer auf meiner Haut spüren, seine zarten Lippen auf meinen.
 

Ich schüttelte den Kopf und verdrängte die schrecklichen und zugleich wunderschönen Erinnerungen.
 

Al schaute mich wieder an, nachdem er wie ich zuvor durch das verdreckte Wohnzimmer geschaut hatte. In seinem Blick lag eine Mischung aus Sorge und Hilflosigkeit, als er merkte wie abwesend ich war.
 

„Was ist los mit dir, Domi? Und sag jetzt ja nicht: nichts. Du kannst vielleicht allen anderen was vormachen aber nicht mir. Ich kenne dich.“ sagte er schließlich streng.
 

Ich war drauf und dran trotzdem „nichts“ zu sagen. Doch er hatte Recht, er kannte mich wie kaum jemand, abgesehen von Libbi natürlich.
 

Er wartete mit strengem Blick auf eine Antwort, doch ich senkte meinen Kopf Richtung Boden um nicht seinen Augen begegnen zu müssen.
 

Da nahm er meine Hand, vorsichtig und schüchtern, und streichelte beruhigend mit dem Daumen darüber.
 

„Ich … es ist … es ist nicht so wichtig Al. Es geht schon.“ nuschelte ich und zog meine Hand weg um aufzustehen.
 

Doch er war schneller. Mit einer raschen Bewegung zog er mich zum Sofa und platziere uns.
 

„Du kannst mir nichts vormachen. Es ist überhaupt nicht „nicht so wichtig“. Wenn du mich fragst, hat es noch nicht mal richtig angefangen.“ Seine Tonfall ließ mich aufblicken.
 

Wenn er wüsste, wie recht er hatte. Es hatte noch nicht mal richtig angefangen - aber lange konnte es nicht mehr dauern.

Beunruhigt strich ich über meinen Bauch. Ich konnte mich einfach nicht davon abhalten, obwohl Al direkt neben mir saß und mich anschaute. Er schien es allerdings nicht zu bemerken.
 

„Ich kann es dir nicht sagen. Und früher oder später wirst du es sowieso erfahren.“ krächzte ich heißer und spürte, wie mir eine einsame Träne die Wange hinab lief. Ärgerlich wischte ich sie weg und kniff die Augen zusammen.
 

Albus verzweifelte Stimme machte mir sofort ein schlechtes Gewissen. „Ich will nicht, dass du unglücklich bist - und das bist du. Sag mir wie ich dir helfen kann. Ich bin immer für dich da, ich bin dein Lieblingscousin. Du bist so was wie meine Schwester. Lass mich dir helfen.“
 

Ich öffnete die Augen wieder und sah ihn mit ausdruckslosem Gesicht an. „Du kannst mir nicht helfen.“ sagte ich nachdrücklich.
 

Der harte Ton, den ich anschlug, schien Al gar nicht mit zu bekommen. Seine beeindruckenden grünen Augen waren weiterhin forschend auf mich gerichtet.
 

„Ich … ich bin sch-schwanger. Bist … du jetzt zu-zufrieden?“ stotterte ich dann verstört, nach einer Ewigkeit, denn den Blick hatte ich einfach nicht mehr ausgehalten.
 

Ich nutzte den Moment in dem er das gehörte verarbeitete, sprang auf und rannte aus dem Zimmer.
 

„Domi, warte.“ hörte ich ihn heißer flüstern, doch ich knallte schon die Tür zu und spürte keinerlei verlangen den Raum noch einmal zu betreten.
 

Ich rannte nach oben in mein Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Bevor ich es verhindern konnte liefen mir schon wieder Tränen über die Wange.
 

Schneller als erwartet sprang die Tür auf und Molly und Roxanne kamen herein. Sie schienen gar nicht mitzubekommen, dass es mir nicht gut ging und nahmen keine Notiz von mir.
 

Wie konnte man nur so ignorant sein? Ich wollte nur allein sein und die beiden mussten unbedingt ihr Gespräch über Jungs in diesem Zimmer fortsetzen. Konnten sie nicht zu Lucy gehen, oder hatte sie immer noch Männerbesuch? Arghh.
 

Es blieb mir wohl nichts anderes übrig als mir ein anderes Zimmer zu suchen. Ich könnte in die Abstellkammer die ich gestern entdeckt hatte.
 

Auf der Treppe stieß ich jedoch mit Oma zusammen.
 

„Oh Gott, Dominique. Wie siehst du denn aus?“ Ohne eine Antwort abzuwarten zog sie mich in die Küche.
 

Alles war noch so weihnachtlich geschmückt, dabei kam es mir vor, als wäre Weihnachten eine halbe Ewigkeit her, und nicht nur einen Tag.
 

Oma schob mich auf einen Stuhl und brühte mir einen Tee.

Tee, Tee, Tee. Schon nach diesen paar Tagen hing mir dieses Getränk zum Hals raus. Was würde ich für einen starken Kaffee geben. Ich seufzte und nahm einen Schluck. Am liebsten hätte ich es gleich wieder ausgespuckt.
 

Oma setzte sich zu mir. Schon wieder wurde ich forschend angeschaut.

„Was ist passiert, Domi?“
 

Was sollte ich ihr schon sagen?

Das ich heute Nacht mit Al im Wohnzimmer geschlafen habe, nachdem ich Lucy und James zusammen erwischt habe?

Das James der Vater des Babys ist?

Das ich Al alles über die Schwangerschaft erzählt habe?

Das ich unendlich Leide und am liebsten einfach sterben würde?

Im Paradies, im Himmel oder in der Hölle sein wollte. Schlimmer als hier konnte es dort ja wohl kaum sein.
 

„Ich mach mir einfach Sorgen um das Baby. Ich habe gestern ein paar heftige Schneebälle in den Bauch abbekommen.“ log ich dann.
 

Wahrscheinlich würde sie mich ins St. Mungo bringen. Na super. Ein Tag im Krankenhaus.
 

„In der Stadt gibt’s einen nichtmagischen Heiler. Er nennt sich Arzt-für-Frauen oder so, vielleicht solltest zu dem gehen. Dort war ich auch, während ich mit deinen Onkels und deiner Tante schwanger war. Er hat sich immer gut um mich gekümmert, manchmal sogar besser als die Heiler im St. Mungo.“ meinte sie nach kurzem überlegen.
 

Ein Arzt-für-Frauen? Was soll denn das sein?
 

„Was macht der denn?“ fragte ich nervös. Natürlich wollte ich, dass es meinem Baby gut geht, das es nicht krank oder verletzt ist. Aber woher sollte ich wissen was dieser Arzt mit mir und dem Kleinen machte?
 

„Ach Dominique. Vor dem brauchst du keine Angst zu haben. Er tut dir und dem Baby nicht weh, er schaut nur, ob es euch gut geht.“ beruhigte mich Oma als sie die Zweifel in meinem Gesicht sah.
 

Nach weiterem nachdenken nickte ich. Was konnte das schon schaden? Im Notfall hatte ich immer noch meinen Zauberstab um mich zu wehren.
 

„Du solltest nicht alleine gehen, aber ich habe heute keine Zeit. Ich muss in die Winkelgasse und danach zu Bill ins Büro.“ sagte sie entschuldigend.
 

Ich lächelte gezwungen und sagte, dass es nicht so schlimm wäre und ich mit Sicherheit jemand anderen finden würde. Kurze Zeit später war sie weg gefloht, vorher gab sie mir natürlich die Adresse.
 

Stöhnend legte ich meinen Kopf auf den Tisch und dachte darüber nach, wen oder ob ich überhaupt jemanden mitnehmen sollte.
 

Keiner wusste bis jetzt Bescheid, außer Albus. Aber sollte ich den mitnehmen?

Lucy, Molly und Roxanne schieden aus. Wenn ich denen was erzählen würde, wüsste es ja eh gleich der ganze Fuchsbau.

Lily, Louis und Hugo waren zu jung. Sie würden mit Sicherheit hysterisch werden. Ich wollte ihre unschuldige Jugend nicht zerstören.

James schied natürlich auch aus.

Bleib nur noch Opa. Und Rose natürlich. Beiden vertraue ich, bin mir dennoch nicht sicher.
 

Oh man. Vielleicht geh ich doch lieber alleine. Ja, das wird das Beste sein.

Ich spülte meine Tasse ab, zog meine Jacke über und verließ das Haus.
 

Es war bitterkalt, der Schnee war noch nicht geschmolzen.

Mit meinen Schuhen rutschte ich auf dem vereisten Schnee. Und ich sollte bis zur Stadt laufen ohne mir alle Beine und Arme zu brechen.

Nützt ja alles nichts, dachte ich und verließ das Grundstück.
 

Ich war gerade mal 100 Meter weit gegangen als mich eine Stimme zurück rief. Verblüfft sah ich mich um, ich dachte niemand hat bemerkt, dass ich weg bin.
 

Es war Al. Er hatte eine dunkle Jacke und Winterschuhe an und kam mir hinterher gerannt.

Ich seufzte, wie schon so oft heute.

Hätte ich doch lieber Rose mitgenommen. Jetzt stand mir ein tolles Gespräch bevor.
 

„Wo willst du hin?“ fragte er atemlos als er bei mir ankam. Seine Wangen waren ganz rot und seine ausgeatmete Luft verwandelte sich sofort in kleine Wasserdampfwolken.
 

„In die Stadt. Was machst du hier?“ Ich sah ihn wütend an. Erst musste ich ihm alles erzählen und jetzt rannte er mir auch noch nach.
 

Konnte man in dieser Familie nicht mal seinen eigenen Weg gehen?
 

„Es tut mir Leid, Domi.“ murmelte er und schien sich schlecht zu fühlen.
 

„Wofür genau entschuldigst du dich? Dafür das du mich heute früh ausgequetscht hast, wie Rita Kimmkorn, oder dafür, das du mir nachläufst?“ schimpfte ich.
 

Er sah betreten zu Boden. „Beides. Ich dachte nur, dass ich dir helfen könnte. Irgendwie. Hätte ich geahnt das du schwanger bist dann - “
 

„Dann was? Hättest du mich gleich sitzen gelassen, oder wie? Tut mir echt Leid, das ich dich mit meinen Problemen in Ruhe gelassen habe.“ unterbrach ich ihn und stapfte weiter.
 

Ich wusste nicht warum ich plötzlich so wütend war. Es tat mir auch gleich leid, dass ich Al, der mir immer zuhörte, mir immer half, so einfach abgefertigt hatte. Zumal meine Worte noch nicht mal richtig Sinn ergaben.
 

Angestrengt versuchte ich mich zu beruhigen, was mir nach tiefem ein- und ausatmen auch gelang.
 

„Jetzt warte doch mal. Ich hätte dich nicht sitzen gelassen, ich hätte nur gewartet bis du es von dir aus erzählst und ohne Zwang. Ich wollte dich nicht unter Druck setzten. Ich wollte dir wirklich nur helfen.“ Al kam mir einfach nach und ich blieb stehen.
 

„Okay, es war sowieso dumm sich darüber aufzuregen. In ein paar Tagen weiß es sowieso jeder.“ murmelte ich und umarmte ihn kurz.
 

„Ich geh weiter. Wir sehen uns später.“
 

„Soll ich vielleicht mitkommen? Wo willst du eigentlich hin?“
 

Ich nickte und wir gingen weiter, während ich erklärte wo ich hinging.

Nach Ottery St. Catchpole war es nicht sehr weit, doch als wir ankamen war ich trotzdem total erschöpft.
 

„Wo ist dieser Artzdt?“ fragte er und sah sich suchend um.
 

„Es heißt Arzt. Das wüsstest du auch, wenn du in Muggelkunde wärst.“ Ich wedelte drohend mit meinem Zeigefinger. Dann lachten wir. Ich selbst war auch nicht in Muggelkunde.
 

Nach einer Ewigkeit fanden wir das alte Backsteingebäude. Es war hoch und wirkte nicht besonders einladend.

Al bemerkte mein zögern und zog mich an der Hand hinterher.
 

Ich meldete mich bei einer Frau mit dunkeln Haaren an, die Al schmachtende Blicke zuwarf, weshalb ich besitz ergreifend seine Hand nahm und sagte: „Na komm, Schatz, wir suchen uns einen Platz.“ Die Frau schaute etwas traurig aus, Al lachte nur.
 

Das Spiel hatten wir früher immer gespielt. Als wir noch nicht in Hogwarts waren. Wir taten immer so als wären wir ein Paar. Die anderen Mädchen und Jungs auf dem Spielplatz haben uns immer neidisch nachgeschaut.

Es war immer lustig gewesen, meistens hatten wir uns dann hinter irgendwelchen Büschen versteckt und die anderen ausgelacht.

Bis Mum meinte, man macht das nicht und außerdem wäre Albus mein Cousin. Seitdem haben wir das Spiel nicht mehr gespielt.

Schon nach fünf Minuten wurde ich ins Sprachzimmer gerufen und der Arzt stellte mir einige Fragen über meine Schwangerschaft. Ich wusste, dass das jeder Arzt und Heiler tat, es war also nicht ungewöhnlich.
 

Albus hatte draußen bleiben sollen, obwohl ich ihn lieber dabeigehabt hätte.

Ich fühlte mich unwohl bei diesem fremden Mann.
 

Irgendwann, nach geschätzten 1000 Fragen, sollte ich mich auf eine Liege legen. Der Arzt klatschte mir kaltes, schleimiges Gel auf den Bauch und ich quiekte kurz auf.
 

Da stand auch schon Al im Raum und sah besorgt von dem Arzt zu mir. Er sah aus, als wäre er jede Zeit zum Angriff bereit. Ich warf ihm ein beruhigendes Lächeln zu.
 

„Mr. Potter, ich sagte doch, sie sollen draußen warten.“ sagte der Mann freundlich und schob ihn wieder aus dem Raum. Ich warf dem Blödmann einen beleidigten Blick zu. Warum konnte Al nicht einfach da bleiben?
 

Jedenfalls nahm der Arzt da so ein komisches Gerät und fuhr über meinen Bauch. Es fühlte sich ziemlich … glibberig an.

Auf so einem Flimmerding konnte man dann mein Baby sehen. Okay, wohl er ziemlich viel grau, schwarz und weiß.
 

Ich runzelte die Stirn und suchte das komische Bild ab, fand aber nichts was einem Baby auch nur annähernd ähnlich sah.
 

„Sie sind also in der 17. Schwangerschaftswoche. Ihr Kind scheint gesund zu sein, alle Extremitäten sind ausgebildet und es hat einen kräftigen Herzschlag. Hmm, mal sehen ob wir schon das Geschlecht erkennen können. Wollen sie das denn wissen?“ Der Mann sah mich fragend an.
 

Ich zuckte die Schultern. „Von mir aus.“

Bis jetzt hatte ich mir noch nie über das Geschlecht des Kindes Gedanken gemacht. Aber es war ja eigentlich auch egal, solange es nicht zu sehr nach James aussah.

Obwohl: Jungen sollten ja leichter zu erziehen sein. Und sie waren nicht so zickig.

So ein kleines Mädchen war natürlich auch süß.

Oh Gott, mir ist es egal, es lässt sich ja sowieso nicht ändern.
 

„Nun, Miss Weasley, es sieht ganz nach einem Mädchen aus. Herzlichen Glückwunsch.“ Der Alte lächelte mich an. Ich nahm es zur Kenntnis, wischte mir das schleimige Zeug vom Bauch und zog mich wieder an.
 

Schon war ich an der Tür als mich der Arzt noch mal zurückhielt. „Hier ist noch ein Ultraschallbild.“ Er drückte mir ein kleines Foto von dem komischen Flimmerbild in die Hand. Na toll, soviel konnte man darauf ja nicht erkennen.
 

Ich dankte ihm trotzdem und ging dann zu Al.

Er drehte das Bild, das ich ihm zeigte, in alle Richtungen, schien aber auch nichts zu erkennen. Als ich ihm erklärte, dass es ein Mädchen wird sah er ein wenig enttäuscht aus. „Ich wollte ihm doch Quidditch beibringen.“ grummelte er.
 

Auf dem Nachhausweg waren wir ehr schweigsam und endlich waren wir wieder im Fuchsbau.
 

Meine kalten Hände und Füße packte ich erstmal vor den Kamin, Al holte uns Kakao und Plätzchen und wir starrten gemeinsam ins Feuer.
 

„Wer ist der Vater?“ fragte Al plötzlich. Er schaute immer noch ins Feuer und in seinem Gesicht standen tiefe Zweifel und Misstrauen.

Natürlich würde er das Fragen. Darauf hatte ich schon den ganzen Tag gewartet. Es war sozusagen die Frage der Fragen.
 

„Ähm…“ bekam ich nur hervor. Was sollte ich auch sagen: Dein Bruder. Er würde mich für verrückt erklären. Er würde mich verachten.
 

Welches Mädchen war schon so blöd und ließ sich von James Potter ein Kind machen.
 

„Ist es einer aus Slytherin?“ In Albus´ Stimme lag deutliche Aggressivität.
 

Ich schüttelte den Kopf. „Nein, er ist ein Gryffindor.“ Gleich darauf biss ich mir auf die Zunge. Es gab ja nur eine Handvoll Schüler aus Gryffindor die in meiner Stufe oder in der über mir waren. Ich ging prinzipiell nicht mit Jüngeren aus, und das wusste Al.

Da er in meiner Stufe war wusste er genau, wer in der 6. aus Gryffndor war, und durch James hatte er auch einen guten Überblick über die 7.Klässler.
 

Al´s Augen weiteten sich. „Kenn ich ihn?“
 

Ich nickte unbestimmt. Natürlich. Du wohnst mit ihm zusammen. Wenn er noch ein wenig weiter raten würde hätte er es ohnehin bald raus. Und das konnte ich unmöglich zulassen.
 

Zum Glück rief in diesem Moment Artuhr zum Mittag. Kaum zu glauben, dass es erst halb eins war.
 

Ich eilte in die Küche und setzte mich möglichst weit weg von Albus, schlang mein Essen runter und wollte sobald wie möglich wieder aufstehen.

Arthur war nicht so ein talentierter Koch wie Oma, aber es war doch essbar.
 

Lucy schaute mich empört an, weil ich so schnell aß, und ganze drei Portionen verschlang.

Ich schenkte ihr keine Beachtung.
 

Als ich fertig war und meinen Teller gespült hatte stand ich auf.
 

„Domi, wo willst du hin?“ fragte Opa, der ganz gemächlich seinen Salat aß.
 

„Ähm, ich wollte mich hinlegen. Mir geht’s nicht so gut.“ log ich schnell. Es kam mir vor, als hätte ich heute schon ziemlich oft gelogen. Mein Limit war eindeutig erreicht.
 

„Domi, du hast was fallen gelassen.“ säuselte Molly hinter mir und ich fuhr herum. Sie hielt das Bild von dem Muggleheiler in der Hand.
 

Sie musste meinen entsetzten Gesichtsausdruck bemerkt haben, denn sie sah sich das, was sie in der Hand hielt genauer an.
 

„Hey, das hab ich schon mal gesehen. Solche Dinger bekommt man vom Muggel-Doktor wenn …“ begann Roxanne. Dann sah sie mich mit zusammen gekniffenen Augen an und ein leichtes Lächeln zierte ihre rot bemalten Lippen. „Domi, bist du schwanger?“
 

War es vorher leise in der Küche gewesen, ist es jetzt totenstill. Alls starrten mich an und ich lachte nervös: „Natürlich nicht.“ Wie glaubwürdig.
 

Lucy riss das Bild aus Molly´s Händen und studierte es ebenfalls genau. „Aber da steht deine Name. Dominique Weasley. Und außerdem ist es aus deiner Tasche gefallen.“

Oh, schlau kombiniert, dachte ich höhnisch und hätte es beinahe laut gesagt.
 

Jetzt wurde das Bild rumgereicht.

Molly, Lucy und Roxanne warfen sich hinterlistige Blicke zu.

Lily starrte mich mit roten Wangen grinsend an, sie freute sich wohl auf Nachwuchs.

Louis dagegen sah mir in die Augen. Seine blauen Augen schienen mich zu durchbohren. Ich schämte mich sofort.

Hugo nahm es kaum zur Kenntnis, wer konnte es ihm auch verdenken. Er war doch erst 14. Rose sah mich mitleidig an und ich schaute schnell weg. Warum sahen mich nur alle so an wie ein Kriegsopfer? Als würde ich demnächst sterben.

Mein Gott, es gab schlimmeres als ein Baby.

James´ Blick zum Beispiel. Erst sah er mich normal an, dann riss er plötzlich die Augen auf. Ich konnte es in seinem Kopf förmlich rattern hören. Uh, versucht er gerade zurückzurechnen? Kaum zu glauben das er das mit uns überhaupt noch wusste. Ich sah seinen bittenden Blick doch ließ ich ihn leiden. Sollte er doch von Zweifeln und Sorgen überrollt werden.

Albus sah mich nicht an, sondern stocherte einfach weiter in seinem Essen rum. Er wirkte wütend und auch verletzt.

Was war ich nur für eine Freundin und Cousine?
 

Da stand Opa auf einmal neben mir und legte mir den Arm um die Schulter. „Wir werden dich natürlich alle unterstützen, Liebling. Warum hast du denn nur nichts gesagt?“

Ein wenig enttäuscht wirkte er schon.
 

Ich zuckte nur die Schultern, riss das Bild aus Louis Hand und verschwand aus dem Zimmer.
 

Viel zu geschockt um irgendwas zu fühlen ging ich in den Garten. es war natürlich immer noch kalt und ich hatte freilich nicht an eine Jacke gedacht, doch unter keinen Umständen wollte ich wieder ins Haus.
 

Also verkroch ich mich in den düsteren Besenschuppen und weinte still vor mich hin.

Mal wieder. Wie immer.
 

Na, wenigstens muss ich es ihnen jetzt nicht mehr selbst sagen, tröstete ich mich. Und ich muss keine Schlabberpullis mehr tragen.
 

Es hatte doch seine Vorteile, dass es jetzt raus war.
 

Ich fragte mich, ob James schon darauf gekommen war, dass er der Vater war. Ich bezweifelte es stark. Er würde die Schuld sowieso mir zuschieben.
 

//Du hättest aufpassen müssen.//

//Ich war betrunken.//

//Es könnte auch jeder andere der Vater sein.//
 

Das waren doch die typischen Aussagen und Ausreden eines Jungen. Von Jungen wie James.
 

Ich schüttelte den und hoffte auf ein Wunder.

Das Wunder, das James zu mir stehen würde.

Das Wunder das James mit mir zusammen sein wollte.

Das Wunder eines glücklichen Lebens mit James, der Kleinen und mir.
 

Denn auch wenn ich in letzter Zeit versucht habe, nicht an ihn zu denken muss ich mir doch eingestehen, das ich ihn noch immer, aus unverständlichen Gründen, liebte. So wie ich noch nie einen Jungen geliebt hatte.

Das ich mein Leben mit ihm verbringen wollte.
 

Doch das war so gut wie ausgeschlossen. Und deswegen gab es ja noch die Wunder, an die ich glauben konnte.
 

~
 

Mhh ... ich hoffe es hat gefallen.

Ich weiß nicht, ob es mir gelungen ist, es nicht zu gehetzt wirken zu lassen. Ich hab echt versucht alles ein bisschen mehr zu beschreiben. :)
 

Na dann, bis bald.

Liebe Grüße

Charlott ♥

Chapter Seven

Hey Ho.

Tut mir Leid das es sooo lange gedauert hat. Ich hatte nur absolut keine Idee für den Anfang und bin immernoch nicht ganz zufrieden.
 

Vielen dank mal wieder für eure wunderbaren Kommentare. Das letzte Kapitel scheint euch echt gefallen zu haben. Ich hoffe dieses ist auch in Ordnung.
 

Biel Spaß :)
 

~
 

Samstag

Besenschuppen, 17:23
 

Ich habe vergessen, wie lange ich hier schon saß. Eigentlich habe ich alles um mich herum vergessen. Ich nahm die Kälte nicht wahr, die sich meinen Körper empor schlich, auch nicht das Hungergefühl in meinem Magen oder meinen trockenen Hals, der mir zu verstehen gab, das ich Flüssigkeit brauche.
 

Ich dachte auch an nichts, und es tat sehr gut. Nicht jede Sekunde gingen mir alle meine Probleme, Sorgen und Pflichten durch den Kopf. Nein, ich dachte an gar nichts, nichts Bestimmtes zumindest. Eine Weile dachte ich an den Sommer, an die grünen Wiesen und die Sonne. Ich freute mich auf den Sommer.

Dann dachte ich an Libbi, meine beste Freundin, die beste Freundin die man sich wünschen konnte. Ich dachte an den Tag, an dem wir uns kennen lernten. Wir waren nicht sofort beste Freundinnen geworden, am Anfang haben wir uns nämlich nur angezickt. Aber ich denke, dass wir durch unsere unterschiedlichen und doch auf eine Art gleichen Charakter zusammengefunden haben.
 

Und dann kam ich wieder in die Realität zurück. Wie lange wollte ich mich noch in diesem dunklen, muffigen Schuppen verkriechen? Oma macht sich bestimmt schon Sorgen. Ich sollte wirklich zurückgehen.
 

Mühsam rappelte ich mich auf, taumelte einen Moment und ging dann langsam zurück ins Haus. Die Sonne ging schon unter, der Himmel färbte sich dunkler. Ich hatte seit Mittag in diesem Schuppen gesessen und somit den ganzen Nachmittag verpasst.
 

Es war schrecklich kalt, der Schnee drang in meine dünnen Schuhe und durchnässte meine Socken. Schnellen Schrittes ging ich zur Hintertür des Fuchsbaus. In der Küche war es angenehm warm. Niemand saß an dem langen Holztisch. Zum Glück, denn ich hatte keine Lust, sofort meiner Familie in die Arme zu laufen.
 

Reiß dich zusammen, Dominique. Du kannst ihnen nicht ewig aus dem Weg gehen, dachte ich wütend über mich selbst. Wann war ich zu so einem schwachen Mädchen geworden?
 

Eilig schlüpfte ich aus meinen nassen Schuhen und Strümpfen. Eine Jacke hatte ich ja nicht mitgenommen.
 

Und jetzt? Mit Sicherheit saßen alle im Wohnzimmer. Aber sollte ich da auch hin? Dann müsste ich reden. Und ich müsste James sehen, der inzwischen bestimmt alles wusste. Oh Merlin, dieses Gespräch konnte von mir aus lange warten.
 

Nichts da, Domi. Ab nach oben, umziehen und dann ins Wohnzimmer. Ich sprach mir Mut zu. Warum hatte ich nur solche Angst meine Familie zu sehen? Sie würden mich schon nicht umbringen, vorhin hatten sie mir ja auch keine Vorwürfe oder ähnliches gemacht.
 

In meinem Zimmer war ebenfalls niemand, also waren Molly und Roxanne wohl auch unten. Diese falschen Schlangen, wahrscheinlich hatten sie schon Gerüchte über mich verbreitet und Diskussionen über den Vater geführt.
 

Kurzerhand beschloss ich, erst noch zu duschen und dann nach unten zu gehen. So konnte ich mich aufwärmen und frisch machen.
 

Das warme Wasser beruhigte mich ungemein. Und mir wurde langsam wieder warm. Meine Haare wusch ich gleich mit, sie waren in letzter Zeit so ungepflegt. Bei Merlin, hätte mir jemand vor einigen Monaten gesagt, das ich mal so rumlaufen würde wie jetzt hätte ich ihn wahrscheinlich einliefern lassen. Dominique Weasley sah schließlich immer perfekt aus.
 

Was ist nur aus mir geworden? Ein schüchternes, einsames, ängstliches, ungepflegtes Mädchen?
 

Ich band meine feuchten Haare zu einem Zopf. Es gab bis jetzt keinen Zauber, den auch Minderjährige ausführen durften, der die Haare schnell trocknet. Frechheit. Normalerweise fragte ich Mum oder Vici um Hilfe, aber die waren nicht da. Würden sie mir eigentlich helfen? Immerhin bin ich jetzt eine Schade für die Familie.
 

Und was soll ich jetzt anziehen? Mein Schlabberpulli war in der Wäsche und der andere war nass und kalt. Na super.

Ich zog also ein Shirt und eine Stoffjacke aus dem Schrank. Hatte mir ja gerade selbst versprochen wieder mehr auf mein Aussehen zu achten.
 

Kritisch sah ich in den Spiegel an der Zimmertür. Okay, Make-up sollte ich wohl noch auflegen. Ich hatte Augenringe und war unnatürlich blass.
 

Als ich dann halbwegs zufrieden mit meinem Aussehen war fasste ich meinen mut zusammen und ging nach unten. Unwohl fühlte ich mich trotzdem, weil man in dem Shirt, das ich trug, genau meinen Babybauch sehen konnte. Verdammt, warum hatte ich eigentlich nur hautenge Sachen?
 

Schon von weitem hörte ich Stimmengewirr aus dem Wohnzimmer. Ein letztes Mal tief durchatmen, dann stieß ich die Tür auf.
 

Sofort sahen mich alle an. Menno. So spannend war ich nun auch wieder nicht. Konnte Louis nicht einfach weiter mit Lily Schach spielen? Und Fred mit Albus rumalbern? Und Molly, Lucy und Roxanne weiter lästern, über wen auch immer?
 

Mussten mich alle so anstarren als sei ich eine Zirkusattraktion?
 

„Hey.“ murmelte ich und bewegte mich nicht. Die Blicke schienen mich festzunageln.
 

„Domi, Liebling, setz dich zu uns.“ brach Oma das gespannte schweigen. Ich ging mit fast mechanischen Schritten zu ihr und ließ mich neben sie auf die Couch sinken.
 

„Wo warst du so lange? Geht es dir gut?“ fragte Oma sofort. Die anderen wandten sich langsam wieder ihren Beschäftigungen zu, nur Louis, Albus und James starrten mich noch an.
 

„Ähm, ich war draußen und hab ein wenig nachgedacht.“ sagte ich leise, denn Lucy hatte die Ohren gespitzt. Ich schenkte ihr einen herablassenden Blick, der sie kurz zu verwirren schien.
 

Oma strich mir über die Wange und ich wendete mich wieder ihr zu. Sie lächelte. „Hast du es ihnen endlich gesagt. Das ist gut, Domi, so erfahren sie es nicht auf anderen Wegen und durch Gerüchte.“ stellte sie fest.
 

„Naja, es war zwar nicht ganz freiwillig aber wahrscheinlich ist es wirklich besser so.“
 

Jetzt erhob Lucy ihre Stimme über die der anderen und fragte scheinheilig: „Domi, willst du uns nicht ein bisschen was über deine Schwangerschaft erzählen? In welchem Monat bist du, und wer ist eigentlich der Vater?“
 

Molly und Roxanne hatten die Ohren gespitzt und ich wunderte mich über so viel Dummheit. Dachten sie wirklich ich würde ausgerechnet ihnen erzählen, wer der Vater meines Kindes ist? Merlin, das solche Leute zu meiner Familie gehörten.
 

„Ich wüsste nicht was dich das angeht.“ sagte ich kühl. Immer wieder ging mir die Szene mit ihr und James durch den Kopf. James, den ich liebte und der der Vater meines Kindes war. James, der sich durch ganz Hogwarts schlief und dabei keine Rücksicht auf meine Gefühle, von denen er ja auch nichts wusste, nahm.
 

„Hey, Domi, sei doch nicht so zickig. Aber wahrscheinlich kannst du nichts dafür, sind bestimmt die Hormone.“ Sie lachte unecht und schenkte mir ein falsches Lächeln. Hatte dieses Mädchen überhaupt eine Persönlichkeit oder war sie einfach nur falsch?
 

„Was willst du eigentlich? Neuen Klatsch und Tratsch den du in der Schule rum erzählen kannst. Tja, von mir wirst du aber nichts erfahren.“ zischte ich ungehalten.
 

Oma schaute mich erstaunt an und legte mir eine Hand auf die Schulter, die ich abschüttelte. Meine Güte, ich wollte dieses Miststück nicht mehr sehen.
 

„Wie redest du eigentlich mit mir? Als wäre ich der letzte Dreck.“ beschwerte sich Lucy und sah sich nach Hilfe um. Molly und Roxanne standen sofort an ihrer Seite.
 

„Tut mir ja Leid dich enttäuschen zu müssen, Lucy, aber du bist der letzte Dreck.“ Langsam redete ich mich in Rage. Wenn sie nicht um Merlinswillen zu meiner Familie gehören würde, hätte ich sie schon längst verflucht.
 

Ich hörte Rose und Lily nach Luft schnappen. War ich vielleicht doch zu weit gegangen? Rasch blickte ich mich um. Die beiden Mädchen beobachteten uns gespannt, Louis und Hugo kicherten leicht und James, Fred und Albus hatten die Augen zu Schlitzen verengt und sahen aus, als machten sie sich auf das schlimmste gefasst.
 

„Bitte? Wenigstens bin ich nicht schwanger von einem dahergelaufenen Niemand.“ rief sie verächtlich und deutete zu allem Überfluss auf meinen Bauch.
 

„Auch wenn es dich nichts angeht, der Vater meines Kindes ist der erste und einzige Mann mit dem ich je geschlafen habe. Aber wenn du nun schwanger wärst, dann wüsstest du mit Sicherheit nicht wer der Vater ist. Wer war der letzte in deinem Bett? Ach ja, James, soweit ich weiß. Hast du schon ganz Hogwarts durch das du jetzt so armselig bist und auf deine Cousins zurückgreifen musst?“
 

Das hatte gesessen. Es war still, sehr still. Lucy sah aus, als hätte ich ihr ins Gesicht geschlagen. „Ich … wie kannst du es wagen?“ meinte sie atemlos.
 

Ihr hilfloser Blick wanderte zu James. Seine Augen waren aufgerissen und sein Mund leicht geöffnet. Es tat so gut ihn endlich einmal sprachlos und entsetzt zu erleben.
 

„Das gehört nun wirklich nicht hierher. Es ist Weihnachten, Kinder.“ Ich hatte ganz vergessen, dass Oma und Opa auch noch im Raum waren.
 

Ich nickte geistesabwesend. „Stimmt. Und wenn wir jetzt mit Lucys Bettgeschichten anfangen werden wir ja auch gar nicht mehr fertig und meine Ferien möchte ich nun wirklich nicht damit verschwenden.“ Ich drehte mich um und ließ meine entsetzte Familie hinter mir zurück.
 

Ich rannte förmlich in mein Zimmer und schloss die Tür ab. Sollten Molly und Roxanne doch zusehen wo sie schlafen konnten. Ich bin schwanger und brauch meine Ruhe.
 

Es tat mir gut endlich Lucy endlich mal die Meinung gesagt zu haben. Ich hätte es nicht mehr lange ausgehalten, sie jeden Tag zu sehen wie sie mir falsch ins Gesicht lächelt. Jetzt würden sich hoffentlich erstmal alle über James und sie das Maul zerreisen.
 

Obwohl es gerade mal halb sieben war zog ich mir meine Schlafklamotten an und schmiss mich ins Bett. Mein Magen knurrte vor Hunger aber ich wollte auf keinen Fall noch mal runter und den anderen begegnen. Es gab ja Morgen früh Frühstück.
 

Mit den Gedanken beim Essen schlief ich ein und bemerkte das Klopfen an der Tür nicht, das meine Zimmerkameradinnen ankündigte, die Einlass in ihr Zimmer forderten.
 

Sonntag,

In meinem Zimmer, 10:21
 

Ich nahm nur Gepolter auf der Treppe wahr. Hoch und runter - bei Merlin, um diese Uhrzeit musste man nun wirklich nicht durchs Haus rennen. Ich strampelte meine Decke weg und sah mit schweren Augenlidern auf den Wecker. Ups, schon fast halb elf. Das Frühstück hatte ich wohl auch verpasst. Verdammt. Demnächst würde ich bestimmt verhungern.
 

Müde zog ich mich an. Ich hatte wirklich lange geschlafen und war immer noch nicht ganz fit. Ob das was mit der Schwangerschaft zu tun hatte? Vor wenigen Tagen haben mich ja noch meine Übelkeitsanfälle jeden Morgen geweckt, aber diese blieben nun aus. Zum Glück. Ich hasse es mich übergeben zu müssen.
 

Ich schloss die Zimmertür auf und ging leise ins Bad. Ich konnte froh sein, das es nicht besetzt war, immerhin gab es nur eins im ganzen Haus.
 

~
 

In der Küche war nicht viel los. Oma und Opa, sowie Albus, Rose und Fred saßen am Tisch und unterhielten sich.
 

„Guten Morgen.“ murmelte ich und schämte mich nun doch ein wenig für meinen Ausbruch gestern Abend. Es war wirklich nicht angebracht von anderer Leute Sexleben zu reden.
 

„Hallo Domi.“ murmelte Al verschlafen. Er sah aus, als wäre er ebenfalls gerade erst aufgestanden. Rose kicherte vor sich hin. „Was ist denn mit dir los?“ fragte ich misstrauisch. Rose sah man nicht oft so mädchenhaft kichern.
 

„Es war einfach nur toll wie du Lucy gestern die Meinung gesagt hast. Oh man, die hat vielleicht ein Gesicht gemacht.“
 

Jetzt begannen auch Fred und Albus zu lachen. Opa schüttelte lächelnd den Kopf und verschwand im Wohnzimmer, Oma schürzte die Lippen. „Dominique, es ist nicht höflich so über andere Leute zu reden.“ belehrte sie mich.
 

„Oma, wenn du wüsstest was sie über mich in der Schule rumerzählt, dann würdest du mich verstehen.“ sagte ich ernst.
 

„Sie ist echt eine falsche Schlange.“ stimmten Rose und Albus zu.
 

„Aber sie ist doch eure Cousine. Ihr seid doch eine Familie. Das versteh ich nicht. Meine Kinder haben immer zusammengehalten und sich gegenseitig beschützt.“ Oma schien gerade den Glauben an die Familienbande zu verlieren.
 

„Nun ja, wir halten doch auch alle zusammen. Rose und Hugo, James, Al und Lily, ich und Vici und Louis. Und Fred natürlich. Wir stehen alle füreinander ein. Nur Roxanne, Lucy und Molly sind voll auf einem Egotrip. Sie tanzen immer aus der Reihe und halten kein bisschen zu uns. Wenn du das miterleben würdest, dann könntest du verstehen das wir nichts mit ihnen machen.“ erwiderte ich und Oma zuckte mit den Schulter.
 

„Das müsste ihr unter euch ausmachen. Ich dachte nur, das ihr alle zusammenhaltet.“ Mit diesen Worten verließ sie die Küche. Ich sah ihr kurz besorgt nach. „Ob sie das verkraftet?“ fragte Fred mit einem Grinsen im Gesicht.
 

„Wird schon.“ nuschelte Al und trank einen Schluck Kaffee. Ich sah ihn sehnsüchtig an. Kaffee. Mit einem Blick zurück versicherte ich mich, dass Oma nicht wieder kam, dann nahm ich Al die Tasse ab und nahm einen großen Schluck. Oh Gott, ich vermisse dieses Zeug.
 

„Nimm deine eigene Tasse.“ brummte Al. Ich schüttelte den Kopf und drückte ihm die leere Tasse wieder in die Hand. „Geht nicht. Oma verbietet mir Kaffee zu trinken.“
 

„Wo sind eigentlich unsere Lästerschwestern?“ fragte ich und sah durch das Fenster in den Garten. Aber da draußen waren nur James, Lily, Louis und Hugo, die eine Schneeballschlacht machten. Es beruhigte mich schon, zu wissen, dass James nicht bei Lucy war.
 

„Sie haben sich in Lucys und mein Zimmer verzogen. Wahrscheinlich schmieden sie Rachepläne. Du solltest auf dich aufpassen, Domi.“ Rose sprach mit belustigter Stimme doch am Ende klang sie Ernst.
 

Würden sie mir wirklich was tun? Das konnte ich nicht glauben, so kalt sie auch waren und so wenig sie mich leiden konnten, sie würden mir doch niemals schaden. Oder? Also so richtig schaden …
 

„Und was machen wir jetzt?“ fragte Fred und unterbrach meine Gedanken.
 

„Also ich mach mit Schneeballschlacht. Komm mit, Rosie.“ Meine störrische Cousine protestierte als Al sie aus der Küche ziehen wollte, aber er war natürlich stärker. Im Garten bekam er dafür einen dicken Schneeball von Lily ins Gesicht.
 

„Ich geh auch mit raus.“ Fred erhob sich und sah mich fragend an. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und deutete auf meinen Bauch. Er schien zu verstehen und lief johlend aus dem Haus. Er hatte schon große Ähnlichkeit mit Onkel George, sowohl in Aussehen als auch in Charakter.
 

Ich setzte mich also alleine an den robusten Tisch und aß ein Brötchen mit Ketchup, Käse und sauren Gurken.
 

Ich hing mit meinen Gedanken wieder bei dem Streit mit Lucy. Ich hatte ihr gesagt, dass es armselig sei, wenn man mit seinen Cousins ins Bett stieg. Aber dann war ich doch kein Deut besser. Ich erwartete sogar ein Kind von meinem Cousin.
 

Nachdenklich biss ich in mein Brötchen. „Schmeckt das?“ Die Stimme neben mir riss mich aus den Gedanken. Ich sah auf und direkt in die braunen Augen von James.
 

„Ähm, eigentlich nicht.“ stellte ich fest und bevor ich wusste wie mir geschah rannte ich zum Mülleimer und erbrach mich. Bah, wie konnte ich so was auch essen?

Ich spürte, dass James hinter mich trat und meine Haare aus meinem Gesicht strich. Warum tat er das? Es tat weh ihn so nah bei mir zu wissen.
 

Ich spülte meinen Mund aus und schmiss mein angefangenes Brötchen in den Müll. „Domi, können wir reden?“ James hatte sich wieder an den Tisch gesetzt. Langsam ließ ich mich auf den Platz ihm gegenüber sinken. „Was gibt’s?“ fragte ich nervös. Als ob ich das nicht wüsste.
 

Jetzt kam das Gespräch vor dem ich mich schon seit gestern fürchtete. Obwohl, eigentlich hatte ich mich von Anfang an davor gefürchtet. Deswegen hatte ich ihm ja auch nichts davon gesagt.
 

Er holte tief Luft, das sah ich.

„Nun ja, ist … also ist das … ich meine, das ist mein Kind, nicht wahr?“ stotterte er hilflos und tat mir ein wenig Leid.
 

Ich schluckte schwer. James war nicht so dumm, wie ich immer dachte. Er konnte immerhin halbwegs zurück rechnen. Oder zuhören, schließlich hatte ich gestern zu Lucy gesagt, das der Vater meines Kindes der erste und einzige Mann war, mit dem ich bis jetzt geschlafen hatte. Er musste ja nur kombinieren.
 

Einen Moment dachte ich trotzdem daran, es abzustreiten. Aber was würde das schon bringen? Also nickte ich ergeben.
 

Ich beobachtete ihn genau. Er verzog keine Miene, schien sogar ein wenig erleichtert zu sein.

„Warum hast du mir das nicht gesagt?“ fragte er leise und seine Stimme klang so einfühlsam, das man glatt schwach werden konnte.
 

Wieder spürte ich die lästigen Tränen die sich aus meinen Augen schlichen.

„Was hätte das gebracht? Vielleicht hättest du gesagt, dass du es nicht willst und ich es abtreiben soll. Aber jetzt ist es dafür zu spät. Ich will das Kind und würde es niemals abtreiben.“ flüsterte ich mit brechender Stimme.
 

James versteifte sich. „Denkst du wirklich, ich hätte von dir verlangt, dass du das Kind abtreibst? Mein Kind?“
 

„Ich weiß es nicht.“ sagte ich ehrlich und ich sah, dass ihn diese Worte verletzten.
 

„Domi, ich weiß das ich ein ziemliches Arschloch sein kann. Ich habe vielen Mädchen weh getan, dich eingeschlossen. Ich habe an dem Tag nach der Party einfach nur scheiße reagiert als du mir gesagt hast, nun ja, du weißt schon, das du noch Jungfrau warst … und ich bin bestimmt nicht der beste Vater für ein Kind, aber ich werde alles tun damit es euch beiden gut geht.“ Er wählte seine Worte mit Bedacht und sah mich aufrichtig an. Seine braunen Augen bohrten sich in meine.
 

„James, ich kann das nicht. Es ist nicht so, das ich sauer oder böse auf dich wäre, aber ich … ich …“ Ich konnte meinen Satz nicht zu Ende bringen. Wie sollte ich ihm auch klar machen, dass ich in ihn verliebt bin? Wie könnte ich ihm dann jemals wieder unter die Augen treten? Wie sollte ich ihm sagen, dass seine Nähe mich komplett verrückt machte? Wie sollte ich ihm sagen, dass es mir so unglaublich wehtat, wenn er mit anderen Mädchen zusammen war? Wie sollte ich ihm das alles sagen?
 

„Es ist vielleicht am besten wenn wir einfach niemandem sagen, dass du der Vater bist. Ich sage einfach irgendeine Urlaubsbekanntschaft ist der Vater. Du bist zu nichts verpflichtet und kannst dein Leben … einfach weiterleben.“ sagte ich und ohne seine Antwort abzuwarten stürmte ich aus dem Raum.
 

Ja, das wäre das Beste. Wenn einfach niemand wusste, das James der Vater ist. Er würde keine Probleme mit seinen Eltern bekommen, hätte eine Aussicht auf eine schöne Zukunft und konnte die Frau seiner Träume ohne Schuldgefühle mir gegenüber heiraten.
 

Oder?
 

Aber ist es nicht ungerecht mir gegenüber, fragte eine lästige Stimme in meinem Kopf.
 

Nein ist es nicht. Ich habe mich für das Kind entschieden, nicht er. Ich werde das ausbaden, werde vielleicht trotzdem ein halbwegs schönes Leben führen. Mit einer süßen kleinen Tochter.

Ich werde meine Gefühle für James vergessen und irgendwann einen anderen Mann für mich finden.
 

Wir würden beide keine Probleme mit unseren Eltern bekommen.

Und am Ende würde schon alles gut werden. Das war die beste Entscheidung.
 

Oder?
 

~
 

Lalelu ... Öhm ja, das wars dann auch wieder.^^ Geht aber bald weiter.

Über Lob und Kritik würde ich mich wie immer freuen.
 

Okay, noch ein bisschen Schleichwerbung *__*

Habe eine neue FF begonnen über Rose & Scorpius und Albus & Domi. Vielleicht schaut ihr mal rein :P
 

http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/506752/245122/
 

Liebe Grüße,

Charlott ♥

Chapter Eight

Hallo ihr Lieben.
 

Es tut mir Leid, Lena, das du doch so lange warten musstest, aber in der letzten Woche habe ich kaum Zeit gefunden und dann haben mir auch noch ein paar Ideen gefehl.

Bei den anderen, treuen Lesern entschuldige ich mich natürlich auch.
 

Achso: Daaaaanke für eure Kommis. Echt lieb von euch, das ihr mir eure Meinung sagt. :D
 

Nun mal zum Kapitel:

Ich bin der Meinung das alles ziemlich dramatisch ist und noch nicht viele Antworten gibt. Aber ich bin halt eine Dramatikerin. Aber jetzt genug mit dem Gelaber!
 

Viel Spaß :)
 

Sonntag,

Fuchsbau – mein Zimmer, 11:24
 

Nach dem Gespräch mit James hatte ich mich sofort in mein Zimmer verzogen. Mit angezogenen Beinen saß ich nun auf meinem Bett und starrte an die kahle, weiße Wand. Nur ein Poster hing da, von den Holyhead Harpies. Aber ich nahm es nicht wahr. Ich schaute daran vorbei.
 

Hatte ich die falsche Entscheidung getroffen? Falsch für mich, für James und für unsere Tochter? Soll ich meiner Familie, meinen Freunden immer verschweigen, wer der Vater ist? Soll ich das meiner Tochter verschweigen? Hat sie nicht ein Recht darauf, zu erfahren wer ihr Vater ist.
 

Aber selbst wenn ich wollte, könnte ich es überhaupt wieder rückgängig machen?
 

Es wäre doch so einfach für ihn da Angebot anzunehmen. Angebot … war es ein Angebot? Hatte ich ihn nicht praktisch damit überrumpelt und ihn vor vollendete Tatsachen gestellt? Ich hatte ihm doch keinerlei Möglichkeit gegeben, mir zu widersprechen.
 

Warum sollte er noch einmal zu mir kommen und darum betteln, dass ich ihm Verantwortung aufdrücke? Warum sollte er zu mir kommen und mich bitten, ihn offiziell zum Vater zu machen? Welcher verdammte Junge in seinem Alter würde das schon machen?
 

Ich legte den Kopf in meine Hände und rieb mir müde über die Augen.

Jetzt hatte ich doch praktisch jede Chance auf Unterstützung von ihm vertan. Ich hatte ihn doch aus der Verantwortung entlassen.
 

Und er würde bestimmt nicht wieder kommen.
 

Seufzend ließ ich mich nach hinten fallen und legte mir ein Kissen auf das Gesicht. Mein Magen knurrte, obwohl ich gerade etwas gegessen hatte. Es war mir aber sowieso egal. Ich ignorierte es. Ignorierte alles.
 

Plötzlich wurde mir das Kissen vom Gesicht genommen und helles Licht blendete mich. Ich kniff die Augen zusammen. „Was soll das?“ fauchte ich, und hatte keine Ahnung wer da eigentlich über mir stand. Zögerlich öffnete ich die Augen wieder und blinzelte kurz, dann erkannte ich auch mein Gegenüber.
 

„Louis?“ Ich sah ihn verwirrt an. Er grinste ein bisschen, aber er hatte auch tiefe Sorgenfalten in seinem ebenmäßigen, attraktiven Gesicht.
 

„Hey Domi.“ Er setzte sich neben mich aufs Bett und musterte mich. Sofort fühlte ich mich unwohl, ich wollte nicht so angeschaut werden. Das konnte ich noch nie leiden. Seinen stechenden Blick, der einem bis in die Seele schaut.
 

„Ähm, was machst du hier?“ fragte ich und schaute auf den Boden.
 

„Ich wollte mal wieder mit dir reden.“ sagte er aufrichtig und nahm meine kalte Hand in seine warme. „Bis jetzt hatten wir ja noch keine Gelegenheit dazu.“ Er schaut mich offen an. Ich erwidere seinen Blick.
 

„Worüber?“ Ich zupfte nervös an einer Strähne meiner Haare.
 

„Wie geht es dir?“
 

„Es geht mir … schlecht.“ antwortete ich ehrlich. Was nützt es denn zu lügen, man sah mir doch an, dass es mir nicht gut ging.
 

„Merkt man. Und warum? Ich meine, es ist doch nicht nur wegen dem Kind? Es scheint mir ehr als hättest du dich damit abgefunden. Da ist noch irgendwas anderes, oder?“
 

Ich zuckte unschlüssig die Schulter. Bei meinem kleinen Bruder wollte ich mich nun wirklich nicht ausheulen. Er war doch erst 14, auch wenn er sich wie ein 30-jähriger benahm. Er hatte doch noch kaum Ahnung vom Leben, was man von mir ebenfalls behaupten könnte.
 

„Ich … nein, es ist nicht wegen dem Kind. Eigentlich freu ich mich sogar auf sie.“ Ein Lächeln huschte über meine Lippen, verschwindet aber ebenso schnell wieder wie es gekommen ist. „Es ist einfach diese ganze Situation. Jeder bemitleidet mich und außerdem hab ich … Probleme mit dem Vater. Von dem Streit mit Mum und Dad weißt du ja sicherlich schon.“ begann ich dann, mir meine Sorgen von der Seele zu reden. „Es ist einfach so unfair, wie können sie mir sagen, dass sie mich nicht unterstützen werden. Ich bin doch ihre Tochter, sie können mich doch nicht so fallen lassen. Ich hab einfach keine Ahnung wie ich das alles schaffen soll. Wie soll ich meine Schule beenden und mich nebenbei um ein kleines Kind kümmern? In Hogwarts kann ich dann ja eh nicht bleiben und wo soll ich wohnen, wo soll ich Geld hernehmen? Wie soll ich denn mein Kind ernähren?“ Eine Träne lief mir über die Wange während ich weiter erzählte. „Und dann die ganze Situation mit … dem Vater. Ich glaub er ist der erste Junge in den ich mich verliebt habe, weißt du? Und dann schlafe ich ausgerechnet mit ihm und werde schwanger. Bei meinem ersten Mal. Sollte das nicht etwas Besonderes werden?“ Ich schluchzte auf und wischte mir die Tränen von der Wange. „Ich bin immer noch in ihn verliebt. Es ist einfach schrecklich, ich vermisse ihn so aber er nimmt mich gar nicht wahr. Ich bin nur das Mädchen, das mit ihm geschlafen hat, nichts weiter. Aber von diesen Mädchen hat er eh genug. Er schläft doch mit allen. Und ich muss es immer wieder mit ansehen. Ich halt das nicht aus, Louis, das macht mich komplett kaputt.“

Ich lass mich an die Schulter meines Bruders sinken und schluchze hemmungslos vor mich hin. Louis sagt gar nichts und streichelt mir nur beruhigend über den Rücken.
 

Nach einer halben Ewigkeit habe ich mich wieder beruhigt. Sofort habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen kleinen Bruder mit in die Sache gezogen habe. Ich wollte ihn nicht damit belasten, ich komm ja nicht mal selbst damit klar und er soll sich keine Sorgen um mich machen. Trotzdem tat es gut, sich alles von der Seele zu reden, die Probleme zu teilen, wenn auch nicht grade mit dem kleinen Bruder.
 

„Danke fürs zuhören.“ murmelte ich und wischte mir die letzten Tränen von der Wange. Mein Magen knurrte erneut.
 

Louis sah mich immer noch, oder schon wieder, besorgt an und mein schlechtes Gewissen verstärkte sich.
 

„Vielleicht sollten wir noch mal mit Mum und Dad reden. Sie haben es doch sicherlich nicht so gemeint.“ sagte er nach einigen Augenblicken doch ich schüttelte energisch den Kopf.
 

„Nein, Louis. Sie ignorieren mich vollkommen, sie schreiben mir nicht und tun so als würde ich nicht existieren. Ich werde ihnen nicht in den Arsch kriechen.“ meinte ich bestimmt und ließ keinen Widerspruch zu. Weil ich weiß, das ich eindeutig recht habe. Ich habe einen gewissen Stolz und das ist auch so ziemlich das letzte was ich noch habe. Den werde ich bestimmt nicht unter den Teppich kehren.
 

Louis nickte unbestimmt und schaute aus dem kleinen Fenster. Man konnte die schneeweiße Landschaft sehen, eigentlich hätte mich der Anblick glücklich gemacht aber im Moment empfand ich den Winter und den Schnee einfach nur als traurig, düster und deprimierend.
 

„Wer … ist denn der Vater?“ fragte er dann vorsichtig. Doch ich schüttelte erneut den Kopf. Das werde ich auch ihm nichts sagen. Außerdem hatte ich doch mit James quasi ein Abkommen. Und ich würde mich daran halten. Und er sicherlich auch, ich kann mir wirklich nicht vorstellen das die ganze Welt weiß, das der Sohn von dem berühmten Harry Potter seine 16-jährige Cousine geschwängert hat.
 

Louis verstand und bohrte nicht weiter nach. „Domi, das das echt ein blöder Spruch ist, aber ich weiß dass wir das schaffen. Du bist stark und mutig und ich glaube an dich. Ich bin mir so sicher, dass alles wieder gut werden wird. Und ich werde dir helfen soviel und sooft ich kann, verlass dich drauf.“ Er lächelte mir mit einem unglaublich süßen Lächeln zu und ich war mir sicher, dass bei diesem Anblick reihenweise Mädchen in Ohnmacht gefallen wären. Bei mir jedenfalls löst es nur eine Art Geborgenheit aus und ich kuschelte mich noch enger an ihn.
 

Einen Moment glaubte ich seinen Worten tatsächlich und vergaß meine Sorgen für eine Weile.
 

~
 

Wenige später gingen wir zusammen in die Küche zum Mittag essen. Alle anderen saßen schon am Tisch und einige warfen mir besorgte Blicke zu.
 

Wahrscheinlich sah ich schrecklich aus: Augenringe, rot geweinte Augen, ungekämmte Haare und verwischte Schminke. Wieder mal ein Bild für die Schülerzeitung.
 

Schwach ließ ich mich auf meinen Platz sinken und zog alles Essen in meiner Reichweite zu mir. Hunger!
 

„Domi, nur weil du schwanger bist musst du nicht fressen wie ein Mähdrescher. Nach der Geburt willst du doch sicherlich wieder einen flachen Bauch haben.“ meinte Lucy zuckersüß.
 

Ich ließ die Gabel mit Kartoffelbrei wieder sinken und warf meinem Gegenüber einen giftigen Blick zu. Dann schnippte ich ihr die Ladung Kartoffelbrei ins Gesicht. Sie quiekte überrascht auf und stürmte dann aus der Küche, Roxanne und Molly eilten ihr nach.
 

Der Rest am Tisch begann schamlos zu lachen während ich mich schlecht fühlte. Natürlich war Lucy immer fies zu mir aber ich hatte das Gefühl einfach vollkommen überzureagieren. Wie ein kleines Kind schnippte ich Essen durch die Gegend. Ich kam mir komplett albern vor und wünschte mir die anderen würden aufhören zu lachen.
 

Eilig aß ich mein Essen auf und spürte mehrere stechende Blicke auf mir.

Den von Louis, der immer noch sehr besorgt wirkte.

Den von meiner Oma, die ebenfalls besorgt und verdutzt wirkte.

Den von Rosie, deren bemitleidender Blick mich aufzufressen schien.

Und natürlich den unglücklichen Blick von James.
 

Wer soll das denn aushalten? Wie eine Schaufensterpuppe starrten sie mich an. Mein Appetit verging mir schlagartig und ich legte das Besteck weg.
 

Immer noch diese Blicke. Resigniert seufzend schloss ich die Augen.
 

„Domi, kann ich dir irgendwie helfen?“ erklang die sanfte Stimme meiner Oma.
 

Warum? Sah ich so hilfsbedürftig aus?

Okay, wahrscheinlich schon, aber warum behandelten sie mich so? Das ist schrecklich und ich komme mir einfach nur schlecht vor.
 

Ich schüttelte den Kopf.
 

„Du weißt, dass du immer zu mir kommen kannst?“
 

Arghh. Ja, ich weiß. Ich werde auch kommen sobald ich ein Problem habe bei dem du mir helfen kannst.
 

Ich stand auf und wollte die Küche verlassen als ich Albus Stimme vernahm: „Die Situation ist nicht gerade die beste, das wissen wir alle, Domi. Aber du solltest dich nicht zurückziehen.“
 

Ich wirbelte herum und funkelte alle an: „Es reicht! Wie kommt ihr darauf, dass ich mit der Situation nicht voll und ganz zufrieden bin? Ich habe mich für mein Kind entschieden und dieses Entscheidung nicht eine Sekunde bereut. Ich werde es lieben und ihm alles geben, was es braucht, so wie es jede Mutter macht. Natürlich habe ich mir einiges anders vorgestellt aber ich werde das schaffen. Der einzige Grund warum ich mich zurückziehe seid ihr. Ihr behandelt mich wie eine Todsterbenskranke und schenkt mir nur euer Mitleid, das halte ich nicht aus. Ich brauche kein Mitleid, es geht mir nämlich wunderbar und ich freue mich auf meine Tochter.“ rief ich aufgebracht.
 

Jetzt waren allen verstummt.
 

„Aber Domi, das wollten wir doch nicht. Nur … du sahst so traurig aus.“ piepste Rose. Sie senkte beschämt den Kopf.
 

Oh Merlin, was bin ich nur für ein Mensch? Jetzt habe ich wieder alle vor den Kopf gestoßen. Ich verdiene ihre Aufmerksamkeit und Liebe überhaupt nicht.
 

„Es tut mir Leid.“ murmelte ich peinlich berührt. „Natürlich sehe ich traurig aus, die Situation ist vielleicht nicht leicht, aber sie ist das was ich mir gewünscht habe. Ich hätte das Kind auch umbringen können, aber das wollte ich nicht. Und ich werde damit leben. Zurzeit liegt es einfach nur an meinen Eltern und … dem Vater meines Kindes das es mir nicht so gut geht. Entschuldigung, das ich euch so voll genölt habe.“
 

Am liebsten wäre ich wieder geflüchtet, so wie ich es in den letzten Tagen so oft gemacht hatte. Mich verkriechen und vor mich hinheulen. Aber was hätte das geändert?
 

James sah mich geschockt an, ich schaute allerdings nur eine Sekunde zu ihm. Natürlich wusste er, dass er gemeint war mit „Vater des Kindes“ – er war es ja schließlich. Er würde mich bestimmt noch mal zur Rede stellen. Warum kann ich auch nie meinen Mund halten?
 

So viele Warum-Fragen. Warum dies? Warum das?

Es gab so viele Fragen auf die ich keine Antwort wusste.
 

„Es ist in Ordnung, Domi. Wir sind dir nicht böse. Ich würde das Mitleid auch nicht ertragen.“ sagte Fred grinsend. Ich war froh über seine Worte, hatte aber im Hinterkopf den Gedanken, dass er überhaupt nicht wusste wovon er redete. Wann hatte er schon mal Mitleid gebraucht oder bekommen?
 

„Was hast du denn für ein Problem mit dem Vater deines Kindes?“ fragte Lily neugierig. Und dafür hasste ich sie im Moment.
 

Auch die anderen sahen mich gespannt an und ich wusste, ich würde ihnen so schnell nicht entkommen. Zum wiederholten Mal seufzte ich. Ich spürte James Blick brennend auf mir. Ich ließ mich wieder auf meinen Platz sinken.
 

In dem Moment stolzierten meine drei Lieblinge wieder in die Küche. Molly und Roxanne flankierten Lucy. Sie hatte sich komplett umgezogen obwohl ich nur ihr Gesicht getroffen hatte und bei ihrem Outfit schrillten bei mir sämtliche Alarmglocken. Sie trug ein bauchfreies Top, einen Minirock und Feinstrumpfhose und hohe Schuhe. Alles in den grellsten Farben und für mich schon wieder ein billiger Libbi-Abklatsch.
 

Louis und Hugo starrten wie besoffen auf ihren Ausschnitt was mir ein abfälliges Schnauben entlockte. Ich wedelte den beiden mit der Hand vorm Gesicht rum und als sie merkten was sie getan hatten wurden sie puterrot. Oh Gryffindor, das nannte sich als mein Bruder. Verräter.
 

Albus, Fred und James schienen allerdings keine Notiz von ihrem Outfit und dem prallen Dekolte zu nehmen. Sie schauten immer noch zu mir oder lachten über Hugo und Louis.
 

Lucy wackelte ein bisschen ungehalten mit dem Arsch und ich konnte mir einen bösen Kommentar einfach nicht verkneifen.
 

„Ähm, Lucy ich weiß nicht ob du es mitgekriegt hast, aber James, Fred und Albus scheinen sich gerade nicht für deine gepushten Brüste zu interessieren. Anscheinend kannst du damit nur noch jüngere Kerle beeindrucken.“ Ich nickte ernst und deutete auf meinen hirnlosen Bruder und seinen ebenfalls sehr geistreichen Freund. Lily prustete los und ihre Kumpels warfen sich prompt auf sie um sie durchzukitzeln.
 

Und in dem Moment wurde mir bewusst das Louis wirklich noch ein Kind war, unreif und nur manchmal bereit, jemandem zuzuhören. Zum Glück hatte ich ihm nichts von dem Vater erzählt, wer weiß wie er damit umgegangen wäre.
 

Lucy hingegen wurde ähnlich rot und setzte sich wieder auf ihren Platz mir gegenüber um mich anzufunkeln. Uh, jetzt hab ich aber schrecklich Angst.
 

Während wir alle noch ein bisschen lachten verabschiedeten sich Oma und Opa ins Wohnzimmer. Sie nutzten den Moment wohl um fünf Minuten für sich zu haben.
 

Auch ich wollte mich ins Wohnzimmer verziehen und stand auf. An der Anrichte goss ich mir noch einen Schluck Tee ein.
 

James verfolgte mich mit seinen Blicken und ich begann mich unwohl zu fühlen. Bevor ich das Zimmer verlassen hatte fragte er plötzlich deutlich, und so laut, dass er die anderen übertönte: „Was habe ich falsch gemacht, Domi? Wie, um Merlins Willen, kommst du auf diese Idee?“
 

Überrascht und erschrocken zugleich blieb ich stehen. Langsam drehte ich mich um und sah ihn entgeistert an. Lucy, Molly und Roxanne schenkten uns sofort ihre gesamte Aufmerksamkeit. Wie gnädig.
 

„Ich w-weiß nicht wovon d-du redest.“ stotterte ich und war mir klar, dass das nicht überzeugend klang. Wie konnte er hier und jetzt davon anfangen?
 

James stand auf und meinte: „Komm schon, du weißt es ganz genau.“
 

Ich schüttelte nur den Kopf und war mir sicher, dass wir nun die komplette Aufmerksamkeit hatten.
 

Lilys scharfe Augen huschten von James zu mir und wieder zurück. Ich konnte sie nicht lange beobachten, denn bei den schnellen Bewegungen wurde mir schlecht.
 

„James, ich ... ich …“ versuchte ich die Situation zu retten.
 

James trat einige Schritte auf mich zu, blieb aber gut zwei Meter von mir entfernt stehen.
 

„Domi, ich kann das nicht und du kannst das auch nicht. Ich will für mein Kind da sein und es nicht verleugnen.“ sagte er leise, aber jeder konnte es deutlich verstehen.
 

Ich riss die Augen auf. Und dann passierten mehrere Dinge zugleich.
 

Ich ließ meine Teetasse fallen und mit einem lauten scheppern ging sie auf dem Boden kaputt. Hatte er das grade wirklich vor der halben Familie gesagt?

Plötzlich war mir ganz schwindelig und ich musste mich eilig an einem Stuhl festklammern.
 

Die anderen sahen uns einen Moment vollkommen fassungslos an. Und ich konnte es ihnen nicht verübeln.
 

Doch eh ich mich versah sprangen Louis und Albus auf James zu und bevor ich einen klaren Gedanken fassen konnte schlugen sie ihm direkt ins Gesicht. Erschrocken zuckte ich zusammen. Was taten die beiden da? Das dürfen sie nicht.
 

„Hört auf.“ rief ich hilflos, doch die beiden schlugen weiter auf James ein, welcher zu Boden sank. Meine Worte gingen in ihren Vorwürfen und Beschimpfungen unter:
 

„Wie konntest du ihr das antun?“
 

„Gibt es nicht genug andere Weiber die du vögeln kannst?“
 

„Es war ihr erstes Mal.“
 

„Du hast ihr Leben zerstört.“
 

„Sie ist deine verdammte Cousine.“
 

Und dergleichen mehr. James stöhnte.
 

„Hört auf. Lasst ihn in Ruhe.“ rief ich panisch, konnte aber nichts machen. Nicht mal meinen Zauberstab hatte ich da.
 

Verzweifelt schaute ich zu den anderen. Hugo und Fred sahen aus, als wäre ihnen in diesem Moment alles gleich. Sie sprangen weder auf um den einen, noch um die anderen zu unterstützen.

Meine Lieblingscousinen saßen in einer Ecke und beobachteten gespannt den Kampf. Es schien sie nicht weiter zu stören, dass sich ihre Cousins gerade halb zu Tode prügelten. Ja, für sie hatten sich die Ferien gelohnt. Viele neue Informationen über ihr Lieblingsopfer – Dominique Weasley.

Rose und Lily hatten beide die Hände vor ihr Gesicht gepresst und sahen so ängstlich aus wie ich mich fühlte.
 

Ich sah wieder zu den drei Jungs, die mittlerweile auf dem Boden lagen und sich auf brutale Weise zusammenschlugen. Ich sah Blut, viel Blut.
 

„Oh Merlin, verdammt, lasst das sein.“ rief Rose laut, die bemerkt hatte, dass ich sehr blass wurde. Auch ihre Wangen waren merkwürdig weiß geworden. Doch die Jungs ignorierten sie ebenso wie mich.
 

Etwas Nasses lief meine Wangen hinunter und Sekunden später realisierte ich, das ich weinte.

Oh Bitte, lasst das sein, dachte ich und fühlte mich so hilflos und allein wie noch nie in meinem Leben. Was konnte ich nur tun?
 

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass so was mal möglich sein würde. Meine Familie, meine Cousins, mein Bruder – die ewigen Freunde, die immer zusammenhielten und jedem Feind gemeinsam trotzten, schlugen sich wegen mir. Es war alles nur meine Schuld. Nur wegen mir taten sie sich weh.
 

Auf einmal durchzuckte ein heftiger Schmerz meinen Unterleib und ich schrie auf.

Ich konnte an nichts mehr denken, nicht an James, nicht an Albus und Louis, nicht an die Prügelei, nur an den Schmerz. Und an mein Baby, meine Tochter.
 

Ich schluchzte und sank, mich vor Schmerzen krümmend, auf den Boden.

Was ist los mit meiner Tochter?

Ich wurde fast verrückt vor Angst. Was ist mit meinem Baby?
 

„Domi!“ hörte ich mehrere erschrockene Rufe aber sie verklangen schnell und wurden zu leisem Geflüster.
 

Dann war alles schwarz.
 

~
 

Und? Wie war's?
 

Die Prügelei wollte ich einfach nicht weglassen, die Idee gefiel mir irgendwie zu gut. xD
 

Okay, freue mich wie immer über Feedback.
 

Schleichwerbung:
 

Meine neues FF - Sommer. Es geht um Rose, Scorpius, Dominique (ich lieeebe sie) und Albus. Vielleicht schaut ihr mal rein.
 

Allerliebste Grüße,

Charlott ♥

Chapter Nine

Hallöchen meine lieben Leser :)
 

Zu aller erst wie immer: Danke! für eure netten Kommentare.

Macht mich total froh, das die Story bei euch so gut ankommt.
 

Und ja, ich hatte das Kapitel schon letzten Mittwoch versprochen, aber ich musste wie so oft mehrmals neu anfangen und dann hatte ich mal wieder ein KreaTIEF. Aber ich hab mir wirklich Mühe gegeben und das Kapitel hat sogar noch ein paar mehr Wörter als normal. :P
 

Dann wünsche ich jetzt viel Spaß xD
 

~
 

Sonntag

Fuchsbau – Küche, 12:13
 

So schnell wie die Dunkelheit gekommen war, verschwand sie auch wieder. Als ich nur wenige Sekunden später die Augen öffnete sah ich mehrere blasse und besorgte Gesichter über mir.
 

„Domi.“ flüsterte Rose und strich mit ihrer kühlen Hand über meine heiße Stirn. Ich nickte schwach, als Zeichen da sich sie erkannt hatte. Zum reden fehlte mir jegliche Kraft und Energie.
 

Ich spürte wieder einen stechenden Schmerz in meinem Bauch und ich zog mich zusammen. Mir wurde schlecht.
 

„Domi, was ist los mit dir? Ist was mit deinem Baby?“ fragte Lily panisch und ließ sich neben mich neben mich sinken. Sie hielt meine Hand fest umschlossen.
 

Ich stöhnte wieder, als sich alles in mir zusammen zog.
 

Was ist mit meinem Kind? Irgendwas ist ganz und gar nicht in Ordnung.
 

Das war das einzige woran ich denken konnte. James, Al und Louis, die sich immer noch prügelten, waren mir egal. Ebenso Lucy, Roxanne und Molly, die aus der Küche eilten um was auch immer zu machen. Alles war mir egal, denn in diesem Moment ging es mir nur um mein Baby.
 

„Hugo, hol Oma. Beeil dich.“ rief Rose ihrem kleinen Bruder zu, der sofort aufsprang und aus der Küche rannte.
 

Ich atmete flach und stoßweiße. Immer wieder fielen mir die Augen zu und der Schmerz in meinem Bauch nahm nicht ab. Es schien alles nur noch schlimmer zu werden. Ich wurde total panisch und wusste nichts zu tun. Ich konnte nur daliegen und die Schmerzen aushalten.
 

Plötzlich flog die Tür auf und Oma und Opa rannten in den Raum.

Sie brauchten nur einen Moment um die Situation zu erfassen. Opa stürmte auf die Jungs zu und brachte sie mit einem Schwung seinen Zauberstabs zum aufhören. Er schrie sie an doch ich konnte nicht verstehen was er sagte. Ich hatte sein Gesicht noch nie so wütend und fassungslos gesehen.
 

Währendessen kam Oma zu mir. In ihrem Gesicht stand Angst. Wusste sie etwa, was mit meinem Baby los war? Hatte ich eine Fehlgeburt?
 

Ich spürte wie mir Tränen über die Wange liefen und ich begann hemmungslos zu schluchzen, sowohl vor Schmerz als auch aus Sorge um meine Tochter.
 

Bitte, lass es ihr gut gehen. Sie darf nicht sterben, war das einzige, woran ich denken konnte.
 

Oma hob ihren Zauberstab und sprach ein paar Zauber. Ich wusste nicht, was sie bewirkten. Ihr Gesicht war vor Konzentration verzogen und ihre Augen funkelten merkwürdig.
 

Dann, nach einer Minute die mir wie eine Stunde vorkam, ließ sie ihren Zauberstab sinken. Sie atmete aus und ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihrem Gesicht.
 

Was ist los? Was ist passiert? Ist alles in Ordnung?
 

Das alles und noch mehr hätte ich am liebsten gerufen doch ich hatte keine Kraft, ich konnte mich kaum bewegen. Mein Körper war verkrampft und mir war schlecht.
 

Die Schmerzen in meinem Bauch nahmen allerdings langsam ab und ich sah das als gutes Zeichen.
 

„Ist alles mit dem Baby in Ordnung?“ fragte nun Lily die Frage, die ich mir selbst schon die ganze Zeit stellte.
 

Oma nickte. „Es ist alles gut, mit dem Kind ist alles in Ordnung. Es waren nur … nun ich weiß nicht wie man es bezeichnet, einfach Schmerzen die durch Stress ausgelöst werden. Ich hatte es selbst ein paar Mal während meiner Schwangerschaften. Du solltest dich noch ein wenig hinlegen, Domi, ansonsten ist alles Okay.“ Ein aufmunterndes Lächeln lag auf ihren Lippen.
 

Mir entwich ein erleichterter Seufzer.

Es war alles gut, zumindest im Moment. Es ging ihr gut und das war die Hauptsache. Alles andere war egal.
 

Ich bemerkte, dass mir der Schweiß auf der Stirn stand und ich begann zu frösteln, denn plötzlich war mir mehr als kalt. Ich schlang die Arme um meinen Körper.
 

Rose half mir, mich aufzusetzen und erst jetzt sah ich die Küche wieder aus einer normalen Perspektive. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn und als die letzten Schmerzen abgeklungen waren, sah ich mich in dem Raum um.
 

Fred und Hugo saßen noch, oder wieder, am Tisch und schauten ziemlich dumm aus der Wäsche. Aber wer kann es ihnen verübeln. Sie sind halt typische Jungs, die keine Ahnung haben was man in Situationen tut, in denen sich die Cousins miteinander schlagen und eine schwangere Cousine mit Bauchkrämpfen am Boden liegt.
 

Auf dem Boden, sehr weit von einander entfernt, sitzen James, Al und Louis. Alle drei sahen ziemlich übel aus. Auf dem Boden waren mehrere kleine und auch größere Blutflecken zu finden.

Opa hatte sich drohend vor den Dreien aufgebaut.
 

„Jetzt erklärt mir bitte was das sollte.“ sagte er mit fester Stimme und starrte die Jungs in Grund und Boden.
 

Mir wurde wieder schlecht. Wenn sie das jetzt sagten, dann wäre alles vorbei. Wie würden Oma und Opa darauf reagieren, dass ausgerechnet James der Vater meines Kindes ist?
 

„James ist an allem Schuld.“ rief Louis aufgebracht, während unaufhaltsam Blut aus seiner Nase strömte. Es schien ihn nicht zu interessieren.
 

„An was ist er Schuld?“ fragte Oma, die sich neben ihrem Mann aufgebaut hatte und ebenfalls auf die Jungs herabschaute.
 

„Das kann James schon selbst erzählen.“ maulte Louis und wischte sich mit der Hand über das Gesicht, wobei er alles Blut verschmierte.
 

Oma sah ihn weiter wütend an, während Opa sich mit fragender Miene an James wandt.
 

Ich richtete mich auf und setze mich leise auf einen Stuhl am Küchetisch. Ich wusste nicht was ich tun konnte, um das folgende zu verhindern.
 

Ich hatte keine Ahnung wie Oma und Opa auf die Nachricht reagieren würden. Nervös sah ich zu den beiden, die ihre Positionen noch immer nicht verändert hatten, zu James, der wie ein Häufchen Elend aussah.
 

Er hatte einen tiefen Riss über der Augenbraue, ebenso wie ein blaues Auge und eine dicke Lippe.
 

Ich fand ihn trotz allem sehr hübsch. Es tat mir weh, ihn so zu sehen. Er wirkte nicht so, als würde es ihm schlecht gehen oder als hätte er Schmerzen. Er wirkte nur teilnahmslos und uninteressiert und genau das gefiel mir nicht.
 

Um ehrlich zu sein hatte ich ihn noch nie ohne diese lachenden Augen gesehen. In wahrlich jeder Situation hatten seine Augen so wunderschön gestrahlt, selbst als ich ihm beichtete (oder besser gesagt, als er herausfand) das ich schwanger bin. Natürlich, da hatten sie kurzzeitig ein wenig Glanz verloren aber noch nie war der Glanz komplett aus seinen Augen verschwunden.
 

Ich wollte ihn nicht so sehen. Es gefiel mir nicht. So war er nicht der James, den ich liebte.
 

„James, warum?“ fragte Oma nach, als ihr ältester Enkelsohn weiterhin schwieg.
 

„Er ist der Vater von Domi’s Kind.“ rief Albus aufgebracht und fuchtelte wütend mit den Händen. Und plötzlich hatte er sich wieder auf James geschmissen und schlug mit seinen Fäusten auf ihn ein.
 

Ich realisierte die Prügelei der beiden kaum, sah nur zu meinen Großeltern die mich beide ansahen. Opa sah ziemlich gleichgültig aus, Oma dagegen aufgewühlt.
 

Na super, und ich war allein. Am liebsten hätte ich mich mit geprügelt anstatt den Blick meiner Großeltern zu begegnen.
 

„Ist das wahr, Dominique?“ Oma sah mich forschend an und mir war nicht entgangen, dass sie mich mit vollem Namen angeredet hatte.
 

Ich nickte nur. Leugnen nutzte nichts. Ich verabscheute solche Fragen. „Wirklich?“, „Im Ernst?“ – was sollte das? In solch ernsten Fällen wie meinem wird man ja wohl kaum lügen um sich Probleme einzuhandeln, die man nicht braucht.
 

Ein scheppern ertönte bevor Oma neue Worte formulieren konnte. Erschrocken sahen wir uns in der Küche um: Louis, Albus und James lagen in einem dichten Knäuel und wälzten sich über den Kücheboden. Immer wieder ertönten Schmerzenslaute. Eben waren sie wohl gegen den Küchentisch gekracht, denn einige zerbrochene Teller lagen auf dem Boden.
 

„Meine Güte, bei Gryffindor und Slytherin, es ist genug.“ donnerte Oma und mit einem gezielten Fluch und einem grellen Lichtblitz aus ihrem Zauberstab lagen die Jungs in weiter Entfernung von einander, mit einem Klebefluch gefesselt, erneut auf dem Boden.
 

Ich hatte Oma noch nie so wütend erlebt. Sie hatte rote Wangen und schmale Lippen und jeden Moment würde wohl Dampf aus ihren Ohren schießen. Sie erinnerte mich sehr an Professor McGonagall aus Dad’s Erzählungen.
 

„Könnt ihr euch nicht einmal im Leben zusammenreißen? Das ist ein ernstes Thema und ich habe noch immer keinen blassen Schimmer wie es kommt das ihr euch prügelt.“
 

Louis sah sie an, als wäre sie durchgedreht.
 

„Du hast keine Ahnung? Hast du es nicht verstanden, Nana? James hat meine Schwester gevögelt und geschwängert. Ist das nicht Grund genug um ihn zusammen zu schlagen?“
 

Er knurrte ein paar Beleidigungen in Richtung James.
 

Ich stand zaghaft auf, da ich meinen Beinen noch nicht so ganz vertraute. Ich fühlte mich noch total schwach. Dann begann ich mit fester Stimme zu erklären:
 

„Nein, es ist kein Grund, sich zu prügeln. Es ist ja nicht so, als hätte James mich gezwungen, mit ihm zu schlafen. Ich habe das freiwillig gemacht. Und das ich schwanger geworden bin … nun, daran ist er ja wohl auch nicht allein Schuld.“
 

Ich hatte große Lust, mal wieder aus dem Raum zu rennen und allen folgenden Gesprächen und Diskussionen aus dem Weg zu gehen. So wie ich es immer tat.
 

Aber ich konnte nicht mehr vor allem weglaufen was mir nicht passte. Ich musste einmal standhaft sein. Auch wenn es mir sehr schwer fiel.
 

Es war so leicht, einfach wegzugehen und alles komplizierte auf später zu verschieben, zu leicht. Und es war typisch Dominique.
 

Aber manchmal auch einfach unmöglich. Sowie jetzt.
 

„Louis, hör auf so zu reden. Das ist ja schändlich.“ zischte Oma und holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Einen Moment wunderte ich mich über ihre Worte: Sie fluchte auch und das nicht zu wenig.
 

Louis grummelte weiter Beleidigungen und schenkte niemandem mehr Beachtung.
 

Oma ließ sich auf einen Stuhl sinken und sah James und mich abwechselnd an.
 

„Ich versteh das nicht. Wie … wie ist es dazu gekommen? Wieso habt ihr miteinander geschlafen? Ihr seid ja nicht mal zusammen.“ meinte Oma leise und ging nun auf meine Aussage ein. Geistesabwesend schüttelte sie den Kopf.
 

Zu ihrer Zeit gab es so was wohl noch nicht, dachte ich und musste mir ein Lächeln verkneifen.
 

James hatte seine Stimme und den Glanz in seinen Augen immer noch nicht wieder gefunden und starrte nur weiter ins Leere.
 

Also übernahm ich es, die Fragen zu beantworten obwohl ich es nicht in Ordnung fand, mich jetzt allein damit rumschlagen zu müssen.
 

„Nein, wir sind nicht zusammen. Wir haben nur miteinander geschlafen, weil wir so viel getrunken hatten, deswegen haben wir natürlich auch nicht an Verhütung gedacht. Ähm ja.“

Ich fühlte mich unwohl. Es war einfach unangenehm vor seiner halben Familie über sein Sexualleben zu erzählen.
 

„Domi, da hast mir erzählt, das der Vater von deinem Kind ein Arschloch ist, das mit jedem vögelt. Und du hast auch gesagt, das er der einzige Junge ist, den du bis jetzt je geliebt hast und das du ihn immer noch liebst. Damit kannst du doch nicht James meinen?!“
 

Einen Moment war es still während ich meiner Oma einen tödlichen Blick schickte. Sie kann doch gleich auf die Titelseite des Tagespropheten schreiben:
 

‚ Dominique Weasley liebt ihren Cousin James Potter, den sie als herumhurendes Arschloch bezeichnet und von dem sie auch noch ungewollt schwanger ist ’.
 

Unfassbar. Ich werde ihr nie wieder was erzählen.

Ich spürte die Blicke der anderen auf mir und jetzt wollte ich wirklich nur noch wegrennen. Das hätte ich schon viel ehr machen sollen, dann hätte ich mir das erspart.

Dominique, du solltest wohl besser immer auf deine Instinkte vertrauen. Die hintergehen dich nicht und verraten auch keine Geheimnisse.
 

Okay, das war lächerlich.
 

Louis und Albus schnaubten verdächtig laut in ihren Ecken, Fred und Hugo verließen die Küche und Lily und Rose verfolgten gespannt den Wortwechsel. Mädchen sind doch alle gleich – auf eine Art.
 

Erst nach einer halben Ewigkeit sah ich zu James. Er sah betreten aus. Na super.
 

„Das hab ich doch nicht so gemeint.“ versuchte ich mich aus der peinlichen Situation zu retten.
 

„Du bist in mich verliebt?“ fragte James mit heiserer Stimme und sofort wurde ich knallrot, eine eigentlich untypische Eigenschaft für mich.
 

„Nein, natürlich nicht. Du bist ein arroganter, herzenbrechender und herumvögelnder Idiot.“ schnappte ich und versuchte meinen Stolz zurück zu gewinnen.
 

James sah mir einen Moment in die Augen und ich fühlte mich sofort miserabel. Das hatte er nicht verdient. Eine Spur Verletztheit strich über sein Gesicht.
 

Als ich das feststellte wandt ich mich ab.

Ich war Schuld, dass es ihm jetzt so schlecht ging. Und zwar in jeder Hinsicht. Ich war an allem Schuld, was ihn gerade bedrückte.
 

„Ich geh spazieren.“ meinte ich eilig und ging zur Tür, doch Oma hielt mich zurück.
 

„Nein, nein, Domi. Du bleibst hier und legst dich in dein Bett. Du hättest eben eine Fehlgeburt haben können. Du wirst dich jetzt entspannen.“ Ihre Stimme ließ keine Widerrede zu.
 

Seufzend ging ich zur anderen Tür um auf mein Zimmer zu gehen.
 

„Was? Wieso Fehlgeburt?“ fragten plötzlich drei Stimmen.
 

Erstaunt wandt ich mich um und sah in Louis, Albus und besonders James besorgte Gesichter.
 

„Was ist denn passiert? Und wann? Und warum?“ fragte Albus mit aufgerissenen Augen.
 

Bitte? Das kann doch nicht wahr sein.
 

Jetzt mischte sich auch Rose ein. Sie sah die Jungs mit zusammengekniffenen Augen an.
 

„Ihr habt es nicht mitbekommen? Wie kann man nur so dämlich sein. Ich fass es nicht. Domi ist wegen euch Trotteln zusammengebrochen und hätte vielleicht ihr Baby verloren und ihr … ihr schlagt euch weiter und bekommt nicht mal was mit.“ rief sie und pustete sich unwirsch eine Strähne ihrer wilden, rotbraunen Haare aus dem Gesicht.
 

James wurde plötzlich extrem blass und versuchte aufzustehen. Doch Omas Zauber hielt ihn, sowie Albus und Louis sicher auf ihren Plätzen.
 

„Ist alles gut? Geht’s dem Baby gut?“ fragte James als vom Boden aus mit zitternder und immer noch heiserer Stimme.
 

Ich nickte nur.
 

„Oh Domi, das tut mir so Leid. Es ist alles meine Schuld. Wenn ich nicht gesagt hätte, dass ich der Vater bin, dann hätte diese ganze Prügelei nicht angefangen und das wäre nicht passiert.“ Er sah noch schlimmer aus als wenige Momente zuvor. In diesem Augenblick bezweifelte ich, dass der Glanz in seine Augen jemals zurückkehren würde. James wirkte zermürbt und ich war mir sicher, dass er sich gerade riesige Vorwürfe machte.
 

Verdammt. Der Junge hat doch echt genug durchgemacht. Und jetzt macht er sich auch noch Vorwürfe wegen mir. Das ist ja wohl das letzte was ich wollte.
 

„James, das ist nicht deine Schuld. Red dir das ja nicht ein. Es ist alles in Ordnung. Wirklich. Mach dir bitte keine Sorgen.“
 

Einige Sekunden haderte ich mit dem Gedanken zu ihm zu gehen und ihn in die Arme zu nehmen aber das hätte auch nichts gebracht außer neuem Liebeskummer für mich.
 

„Ich … geh dann mal.“ sagte ich, als keiner mehr etwas sagte. Leise verließ ich die Küche und ließ diese Trauergesellschaft hinter mir.
 

In meinem Zimmer saß Roxanne allein auf ihrem Bett. Sie blickte traurig zu Boden und bemerkte mein Eintreten gar nicht.
 

Ihre hübschen, dunklen Haare verdeckten ihr Gesicht, denn sie saß mit gesenktem Kopf auf ihrem Bett.
 

„Hey Roxie.“ murmelte ich, und wusste selbst nicht, warum ich plötzlich so freundlich war. Normalerweise konnte ich sie ja nicht ausstehen und hätte sie ignoriert.
 

Oder?
 

Roxanne sah erschrocken auf. Ich meinte auf ihrer Wange eine Träne glitzern zu sehen, doch bevor ich genauer hinschauen konnte, hatte sie sich schon mit der Hand über ihr Gesicht gewischt.
 

„Hallo Domi. Ich hab dich gar nicht gehört – soll ich gehen?“ fragte sie sofort und schaute mich höflich an.
 

Ich schüttelte hastig den Kopf. „Nein, bleib ruhig.“
 

Meinen Bauch haltend legte ich mich auf mein Bett, starrte an die Decke und dachte nach. Ich würde sie gerne fragen, warum sie geweint hatte, denn ich war mir sicher, dass sie das getan hatte. Um ehrlich zu sein hatte ich Roxanne noch nie weinen sehen. Sie war stark und mutig und selbstbewusst. Rose war auch stark, aber sie zeigte Gefühle und wenn es ihr schlecht ging dann weinte sie auch mal. Aber Roxie tat das nicht. Sie zeigte keine Schwäche.
 

Ob sie wohl öfters mal heimlich weinte? So das es niemand mitbekam?
 

Plötzlich tat sie mir Leid. Vielleicht hatte sie einfach niemanden bei dem sie ihre Gefühle zeigen und weinen konnte.
 

Ich war ernsthaft erstaunt als sie zu reden begann: „Geht es deinem … Baby gut?“
 

Ich lächelte leicht. „Ja, es ist alles in Ordnung. Nana meinte, sie hätte das auch während ihrer Schwangerschaften gehabt, also solche Schmerzen. Wegen dem Stress und so.“
 

„Das freut mich.“ sagte sie und obwohl ich sie nicht sehen konnte, wusste ich, dass sie es ernst meinte. Ich hörte es aus ihrer melodischen Stimme. Mir war nie aufgefallen, dass sie eine hübsche Stimme hatte. Aber meist hörte ich ja auch nur Lucys näselnde Stimme.
 

Eine Weile schwiegen wir und es war ein bisschen unangenehm. Es gab einfach keine Themen über die wir uns unterhalten könnten.
 

„Warum hast du geweint, Roxie?“ überwand ich mich schließlich doch zu fragen. Ich wusste nicht wie sie darauf reagieren würde.
 

„Es ist … egal.“ meinte sie tonlos.
 

„Ich weiß, das klingt komisch, aber wenn du Probleme hast kannst du immer zu mir kommen. Wir haben zwar nicht das beste Verhältnis aber ich würde dir trotzdem helfen. Du gehörst ja zu meiner Familie.“ sagte ich und versuchte meine Worte glaubhaft klingen zu lassen.
 

Sie wusste genauso gut wie ich, dass das ein indirektes Friedensangebot war.
 

Ein Räuspern.
 

„Danke, Domi. Das weiß ich wirklich zu schätzen.“
 

Ich hörte wie sie zum Fenster ging und es öffnete. Kalte Luft zog ins Zimmer. Es war erfrischend.
 

„Wenn ich dir was erzähle, versprichst du mir, es für dich zu behalten?“ fragte sie dann leise und überrascht setzte ich mich auf.
 

„Natürlich Roxie.“ sagte ich ernst.
 

Sie stand mit dem Rücken zu mir und sah nach draußen. Langsam begann sie zu erzählen.
 

„Ich weiß nicht ob du es weißt, aber ich war vor den Weihnachtsferien eine Weile mit Jerry Connor zusammen gewesen. Dieser hübsche Ravenclaw aus der Siebten. Er war der erste Junge den ich wirklich geliebt habe … und ich liebe ihn immer noch.“
 

Ich kannte Jerry Connor: er war ein netter Junge, sehr gut aussehend und mit einer Schwäche für dunkelhaarige, was man unschwer an seine Freundinnen erkennen konnte. Ich hatte Roxie und ich ein paar Mal miteinander gesehen. Sie waren ein hübsches Paar, das konnte man neidlos zugeben.
 

„Bist du nicht mehr mit ihm zusammen?“ fragte ich erstaunt. Ich hätte darauf gewettet, dass sie mal heiraten würden.
 

Roxanne wandt sich zu mir um. Sie hatte wieder Tränen in den Augen.
 

„Nein.“ hauchte sie. „Ich dachte ich komme damit klar aber … es geht nicht. Ich kann das nicht.“
 

Ich verstand nicht ganz worauf sie hinaus wollte. „Warum habt ihr eure Beziehung denn beendet?“
 

„Weil Lucy es so wollte. Sie hat mich erpresst. Sie hat mir erzählt, dass sie auch auf Jerry steht. Und sie ist doch meine Freundin. Ich wollte ihr doch nicht wehtun. Sie meinte, sie würde meinen Eltern alles erzählen, wenn ich die Sache mit ihm nicht beenden würde. Du weiß ja, wie meine Eltern zu dem Thema Jungs stehen. Lucy meinte, das sei alles nur zu meinem Schutz.“ erklärte sie unter Tränen und am Ende schnaubte sie verächtlich.
 

Einen Moment war ich zu geschockt um etwas darauf zu erwidern. Ich wusste ja, das Lucy der letzte Abschaum war und ihren Feinden, also mir, die Pest an den Hals wünschte. Aber dass sie sogar zu ihrer besten Freundin so egoistisch und böswillig war, hätte ich nicht von ihr gedacht.
 

„Das tut mir Leid, Roxie.“ Mehr viel mir nicht ein.
 

Meine Cousine brach in Tränen aus und begann zu schluchzen. Schwerfällig erhob ich mich und schloss sie in die Arme. Einen Moment dachte ich, sie würde sich dagegen sträuben aber sie ließ es geschehen und weinte einfach an meiner Schulter weiter.
 

Roxanne hatte mir noch nie so Leid getan. Mit jeder ihrer Tränen begann ich Lucy mehr zu hassen. Oh ja, ich hasste dieses kleine Biest mit der ich leider Gottes verwandt sein musste. Lucy war der selbstsüchtigste Mensch den ich kannte.
 

„Roxanne, warum lässt du das mit dir machen?“ fragte ich ehrlich interessiert. Wäre Libbi so zu mir hätte ich ihr schon längst den Laufpass gegeben.
 

„Ich h-hab außer i-ihr ja nie-niemanden.“ stotterte das Mädchen. „Wegen L-Lucy war i-ich ja auch i-immer so böse zu euch a-allen und jetzt h-habe ich keine Freunde m-mehr außer ihr.“
 

Ich streichelte ihr beruhigend über den Kopf. „Roxanne, du hast uns. Rose, Lily und mich. Such dir neue Freunde und vergiss Lucy. Und rede mit deinen Eltern. Stell ihnen Jerry vor und sie werden sich selbst davon überzeugen können, dass er genau der Richtige für dich ist. Und das ist er ganz sicher. Die wahre Liebe findet man nur einmal im Leben. Du musste diese Chance nutzen, sonst wirst du es für immer bereuen.“
 

Nach einer halben Ewigkeit in der wir geschwiegen und Roxie stumm geweint hatte, lösten wir uns voneinander.
 

Sie wischte sich fahrig über ihr Gesicht und lächelte mich dann zaghaft an. „Vielen Dank fürs zuhören, Domi. Du bist gar nicht so schlimm, wie Lucy immer versucht hat mir weiß zu machen.“
 

Ich grinste zurück: „Immer wieder gerne, Roxie. Du bist auch nicht die gefühllose Diva für die ich dich immer gehalten habe.“
 

Roxanne warf ihre Haare zurück und ging zur Zimmertür.
 

„Ich glaube ich schreibe meinen Eltern einen Brief.“
 

Mit einem letzten, dankbaren Lächeln und einem Winken verließ sie das Zimmer.
 

Ich konnte kaum glauben was in den letzten Minuten passiert war. Roxanne und ich waren keine „Feindinnen“ mehr – und das nur, weil wir offen miteinander geredet haben. Erstaunlich.
 

Ich bezweifelte, dass so was mit Lucy und mir funktionieren würde, aber die war mir eigentlich auch egal.
 

Hauptsache Roxie würde es bald wieder besser gehen.
 

Ich schmiss mich erneut auf mein Bett und dachte über Roxanne nach. Den ganzen Tag hatte ich nicht mehr an James, Albus und Louis gedacht.
 

~
 

Ich hoffe es gefällt euch.

Die Idee, das sich Domi mit Roxanne verträgt, kam ziemlich spontan. Ich dachte, das gefällt euch vielleicht, weil ich Roxanne am Anfang so blöd dargestellt habe. Aber Lucy wird böse bleiben. xD
 

Freue mich wie immer über Feedback.
 

Liebste Grüße

Charlott ♥

Chapter Ten

Hey Leute,

meine Güte, das letzte Kapitel ist vor fast einem Monat gekommen. Tut mir echt Leid. Irgendwie schaff ich es nie in einer halbwegs angebrachten Zeitspanne oO

Naja, aber jetzt erst mal viel Spaß beim Lesen.
 

~
 

Montag,

Fuchsbau – Küche, 10:02
 

Müde schlurfte ich in die Küche. Hatte die ganze Nacht nicht richtig schlafen können und wurde dann noch von einem verspäteten Übelkeitsanfall aufgehalten. Das ist echt widerlich. Ich will nie wieder schwanger sein … zumindest nicht in nächster Zeit. Verständlich.
 

„Guten Morgen, Dominique. Du hast nicht James zufällig gesehen?“ begrüßte mich Oma und goss mir eine Tasse Tee ein.
 

Tee, Tee, Tee. Ich kann’s nicht mehr sehen. Oder trinken. Ich spüre jetzt schon, dass heute absolut nicht mein Tag ist.
 

Moment, James?!
 

Überrascht sah ich mich am Tisch um. Tatsächlich war James nicht hier, was mich verwirrte. Er war der erste, der kam, wenn es Essen gab. Abgesehen von mir.
 

„Nein, ist mir nicht über den Weg gelaufen.“ murmelte ich auf Omas fragenden Blick hin, war aber mit den Gedanken schon ganz woanders.
 

James.

Wo war er? Was tat er?

Er ließ nie das Frühstück ausfallen, warum jetzt so plötzlich?

Wenn ich so darüber nachdachte war er auch gestern zum Abendessen nicht da gewesen. Überhaupt hatte ich ihn das letzte Mal bei der Prügelei gesehen.
 

Was lief denn mit dem schief?

Fragend schaute ich in meine Teetasse als würde mir der Teesatz die Antwort verraten – aber Wahrsagen war nicht meine stärke also würde ich ohnehin nichts sehen. Außer einem Klumpen Teeblätter natürlich.
 

Das Frühstück verlief ziemlich ruhig, danach zog ich mich mit meinem Lieblingsbuch ins Wohnzimmer zurück. Roxanne gesellte sich zu mir und wir begannen über dies und das zu erzählen. An unsere Freundschaft musste ich mich erst noch gewöhnen. Wollte ihr heute früh erst, wie Lucy und Molly auch, einen bösen Blick zuwerfen, erinnerte mich dann aber an unser klärendes Gespräch.
 

„Hast du deinen Eltern einen Brief geschrieben?“ fragte ich sie und legte mein Buch beiseite.
 

Sie nickte. „Ich hoffe sie nehmen es gut auf.“
 

„Werden sie schon. Sie werden dich schon nicht verstoßen.“
 

Wieder nickte sie. „Wird schon.“
 

Eine Weile redeten wir noch über dies und das und beschlossen dann kurzerhand ins Dorf zu gehen und ein wenig zu bummeln.
 

Als ich bei diesem Frauen – Heiler war ist mir so ein Geschäft aufgefallen in dem es tolle Kleider gab. Zwar würden sie mir jetzt ohnehin nicht passen, aber ich musste Libbi sowieso noch was zum Geburtstag kaufen.
 

Oh Merlin, ich sollte ihr vielleicht mal einen Brief schreiben. Sie wird sich Sorgen machen, wenn sie zu lange nicht von mir hört. ( Sie kennte ja auch meine Tollpatschigkeit und meine Angewohnheit mich in Schwierigkeiten zu bringen. )
 

~
 

Kleidergeschäft von Madam Clarks, 11:43
 

Ich war tatsächlich mit Roxanne shoppen. Gestern wäre das noch ein Ding der Unmöglichkeit gewesen und heute waren wir … wie richtige Freundinnen. Es gibt doch noch Wunder.
 

Roxanne probierte gerade ein dunkelgrünes Cocktailkleid an. Ich schaue währenddessen nach einem schrägen Kleid für Libbi. Mit einem normal aussehenden würde sie sich ja nicht vor die Tür begeben. Wäre viel zu gewöhnlich.
 

„Schau mal, Dome. Wie ist das?“ frage Roxanne und trat schüchtern aus der Kabine.
 

„Wow. Roxy, das Kleid musst du kaufen. Sieht echt Hammer aus.“ sagte ich begeistert. Sie lächelte zufrieden und verschwand wieder in der Umkleide.
 

Ja, eigentlich brauchen wir gar keine Kleider, aber man weiß ja nie, ob demnächst nicht mal eine Party bei den Slyterhins steigt ( da bin ich immer gerne gesehen ).
 

Ich hab mir auch eins gekauft. Natürlich in meiner alten Größe, als Schwanger renn ich bestimmt nicht in Kleidern rum. Aber es gibt ja auch noch ein Leben nach der Schwangerschaft.
 

„Hey, Roxie, wie findest du das für Libbi?“ fragte ich und zeigte ihr ein knalloranges, sehr kurzes und weit ausgeschnittenes Kleid.
 

Roxy schaute es einige Minuten fassungslos an. „Das ist schrecklich.“ meinte sie dann. „Aber Libbi wird es gefallen.“
 

Ich musste einfach Lachen. Roxys bestürzte Miene war einfach goldig. Aber sie hatte Recht: wenn jeder andere es abstoßend findet gefällt es Libbi auf jeden Fall.
 

„Okay, lass uns bezahlen.“ sagte ich dann.
 

Die Kleider waren nicht gerade billig aber mit irgendwas musste man sich ja aufheitern. Hallo, ich bin schwanger und war bis jetzt noch nicht einmal shoppen um meine Sorgen zu vergessen.
 

„Dome, wir könnten doch jetzt was essen gehen und danach Babysachen kaufen gehen.“ schlug Roxy begeistert vor.
 

Und da ich sowieso nichts Besseres vor und noch ein wenig Geld übrig hatte, ließ ich mich darauf ein.
 

Wir aßen in einem ziemlich schmuddeligen Restaurante in dem eine ganze Versammlung alter Leute saß. Die begann natürlich sofort empört über meinen unübersehbaren Bauch zu sprechen.
 

Nein, eigentlich war er noch nicht groß, aber ich hatte nun mal nur körperbetonte Klamotten. Was soll ich machen.
 

„Gibt’s was? Meine Freundin ist 24. Ist das zu früh um ein Kind zu bekommen? Sie hat einen Mann und einen gut bezahlten Job als Lehrerin. Also sparen sie sich das Gerede.“ zischte Roxy als die Stimmen immer lauter wurden. Ich grinste ihr dankbar zu.
 

Ehrlich, die Muggel schienen überhaupt kein Schamgefühl zu besitzen. Andererseits: würde das in Hogwarts anders werden?
 

„Machst du dir Sorgen über das Gerde in Hogwarts?“ fragte Roxy plötzlich, als hätte sie meine Gedanken erraten.
 

Ich nickte und schob mir, obwohl ich gar keinen Hunger mehr hatte, noch ein bisschen Salat in den Mund. Wenn ich satt bin heißt das ja noch lange nicht, dass mein Kind satt ist. Oder?
 

Roxy legte ihre Gabel weg und schaute mich durchdringend an.
 

„Natürlich werden alle reden, Dome. Aber was erwartest du. So was gibt es nur alle paar Jahre mal in Hogwarts und da schmeißen sich natürlich alle drauf wie die Aasgeier. Aber du darfst dich davon nicht entmutigen lassen. Du hast tolle Freunde und deine Cousins und die meisten Cousinen auf deiner Seite. Keiner wird dich im Gang auslachen können, immerhin bist du mit James Potters Kind schwanger. Und hey, mal ehrlich, sollte irgendjemand was Blödes sagen dann liegt er wahrscheinlich mit mehreren Brüchen im Krankenflügel. Ich sag ja nicht, dass es leicht wird. Aber du wirst es schaffen, Dome. Du bist doch stark.“ erklärte sie mir mit soviel Aussagekraft in der Stimme, dass ich dazu geneigt war, ihr das zu glauben.
 

„Außerdem, stell dir mal vor du läufst mit Libbi durch die Gänge und plötzlich komm irgendjemand vorbei und zeigt mit dem Finger auf dich. Libbi wird wahrscheinlich den ganzen Gang in die Luft sprengen. Sie ist echt eine tolle Freundin.“ fügte sie noch hinzu.
 

Bei dem Gedanken an diese Szene begannen wir beide zu kichern und schon wieder wurden wir blöd angeschaut. Also bezahlten wir und machten uns zu dem Babyladen auf, den wir vorhin entdeckt hatten.
 

~
 

Es gab echt süße Sachen für Kinder. Strampler in allen Farben und mit ganz verschiedenen Mustern, kleine Schühchen und Mützen, Lätzchen, Spielzeug, Kinderwägen und verschiedenes anderes Zeugs, von dem ich nicht mal wusste, wozu genau man es brauchte.
 

Roxanne zeigte mir andauernd neue Dinge die sie süß fand. Aber es war alles so teuer und außerdem hatte ich kaum noch Muggelgeld und ich kann mir nicht vorstellen, dass man hier mit Galleonen bezahlen kann.
 

„Schau, Dome, das ist doch süß, oder?“ rief Roxy vom anderen Ende des Ladens und hielt einen dunkelblauen Strampler in die Luft.
 

„Mein Baby wird ein Mädchen und mit Libbi als Patin darf sie so was wohl nie anziehen.“ rief ich zurück.
 

Okay, eigentlich hatte ich nicht über Paten nachgedacht aber Libbi passte bestimmt hervorragend in die Rolle. Ja, ich würde sie gleich nach den Ferien fragen. Oder vielleicht auch nachher schon in dem Brief.
 

Nach einer Ewigkeit hatten wir dann ein paar Kleinigkeiten gefunden. Ja, es waren noch gut vier ein-halb Monate Zeit, aber man konnte nie früh genug an so was denken.
 

Ich bezahlte einen roten ( Ich muss ja meinem Haus gerecht werden und außerdem war die Farbe weiblich. ) und einen pinken ( Libbi’s Lieblingsfarbe ) Strampler, ein paar weiße Schühchen und eine süße Kuscheldecke die ich notfalls auch selbst benutzen würde. War echt kuschelig weich.
 

Als wir den warmen Laden verließen machten wir uns eilig auf den Rückweg, denn es hatte wieder angefangen zu schneien und die Kälte ließ mich sofort frösteln.
 

„Bah, und bei solchem Wetter sollen wir Silvester feiern.“ beklagte sich Roxanne nach der Hälfte des Weges.
 

Silvester, das hatte ich ja ganz vergessen. Dabei war es James Lieblingsfest und da ich so gut wie den ganzen Tag über James nachdachte hätte ich früher daran denken sollen.
 

Aber es waren ohnehin noch drei Tage Zeit.
 

Völlig durchfroren kamen wir schließlich wieder im Fuchsbau an und verzogen uns sofort in unser warmes Zimmer, um unsere Einkäufe zu verstauen.
 

„Ich geh ein wenig zu den anderen ins Wohnzimmer. Kommst du mit?“ fragte Roxy und ging zur Tür.
 

Ich schüttelte den Kopf. „Geh schon mal vor. Ich muss noch schnell einen Brief schreiben.“
 

Die Tür schloss sich und ich war allein. Bevor ich mich ans Briefe schreiben machte legte ich mich noch mal gemütlich auf mein Bett.
 

Den ganzen Tag laufen mit Übergewicht ist gar nicht mal so leicht. Meine Füße taten höllisch weh.
 

Ob James noch immer in seinem Zimmer saß? Hatte ihn ja den ganzen Tag noch nicht gesehen und als wir vorhin kurz ins Wohnzimmer geschaut hatten, als wir zurück kamen, war er auch dort nicht gewesen.
 

Ich fragte mich, was mit ihm los war.

Eigentlich fragte ich mich das schon seit heute Morgen aber ich hatte die Gedanken einfach vorübergehend aus meinem Kopf verbannt.
 

Naja, die Frage musste wohl bis später warten. Jetzt werde ich erstmal Libbi schreiben.
 

Liebe Libbi,
 

Wie geht es dir? Mir den Umständen entsprechend gut.

Meine Ferien sind echt … aufregend. Schilderte ihr dann ausführlich was alles passiert war. Ich war mir sicher, dass sie dieser Brief ziemlich aufregen würde. Sie regt sich immer auf. Wahrscheinlich würde Lucy noch was von ihr zu hören kriegen – Libbi hatte ihr gegenüber schon öfter mal die Kontrolle verloren. Natürlich war noch nie was ernsthaft Schlimmes passiert.
 

Wie du siehst, bei den Weasleys wird’s nicht langweilig.
 

War heute mit Roxanne shoppen. Hab ein echt tolles Geschenk für deinen Geburtstag. Ich hoffe es gefällt dir. Und dann haben wir noch ein paar süße Strampler gekauft, in rot und pink (hab dir ja oben geschrieben das es ein Mädchen wird). Babysachen sind so süß aber echt sündhaft teuer. Geh wahrscheinlich schon in der ersten Woche als Mutter Pleite. Ehrlich, was man alles braucht. Echt unglaublich.
 

Willst du eigentlich Patin werden? Die Idee ist mir vorhin gekommen. Denke mal, dass du die richtige dafür wärst. Willst du?
 

Okay, jetzt ging es mal wieder nur um mich. Was hast du so gemacht in Hogwarts? Hoffe doch mal es war nicht allzu langweilig. Hast du dich wieder mal mit Richard getröstet? Aber wenn ja, achte bitte immer schon auf Verhütung. Du siehst ja an mir was alles passieren kann.
 

Ich freu mich auf Sonntag, halte es ohne dich langsam nicht mehr aus. Wünsche dir einen wunderschönen Silvester und einen guten Rutsch und schöne restliche Ferientage. (Bitte mach schon mal deine Hausaufgaben, hab Sonntag keine Lust mich wieder stundenlang damit zu quälen.)
 

Mit den allerliebsten Grüßen,

deine Dominique
 

Ich überflog den Brief noch einmal und befand ihn schließlich für gut. Ähm, gut, ich brauch eine Eule.
 

Schaute mich im Zimmer um, als würde plötzlich eine aus dem Schrank fliegen. Aber hier gab es definitiv keine Eule.
 

Machte mich also auf den Weg in die Küche und nahm die altersschwache Eule meiner Oma. Oh Gott, ich hoffte dringlichst sie würde nicht zusammenbrechen. Dad hatte mir erzählt, das die Eule schon seit seiner Kindheit im Besitz der Familie und schon immer ziemlich klapprig war. Erstaunlich, das sie überhaupt noch lebte, geschweige denn fliegen konnte.
 

Gelangweilt ging ich zurück in mein Zimmer. Hatte keine Ahnung, was ich jetzt machen könnte.
 

Auf eine Versammlung im Wohnzimmer hatte ich ehrlich gesagt keine Lust.
 

Ich hielt den roten Strampler in der Hand und betrachtete ihn Gedankenversunken. Und dann entschied ich mich spontan zu James zu gehen.
 

Wollte einfach wissen, ob alles in Ordnung war.
 

Ich verließ erneut mein Zimmer und stieg die schmale Treppe nach oben. Klopfte sachte an James Tür. Ich wollte nicht einfach reinplatzen.
 

Von drinnen hörte ich Schritte, dann ging die Tür auf und James zerwuschelter Haarschopf erschien vor mir.
 

„Dome, was ist los? Ist alles in Ordnung?“ fragte er überrascht, während ich ihn noch eingehend musterte. Seine Augen waren immer noch anders. Sie glänzten immer noch nicht wieder, zumindest noch nicht ganz. Da fehlte dieses gewisse glitzern, das sie zu etwas besonderem machten. Außerdem lagen dunkle Ringe unter seinen Augen und auf seiner Stirn erkannte ich Sorgenfalten.
 

„Es ist alles in Ordnung. Ich wollte nur reden.“ murmelte ich betreten und senkte den Blick. Vielleicht hätte ich doch nicht kommen sollen.
 

Unglaublich, das ich in seiner Gegenwart oftmals trotzdem noch schüchtern war. Libbi fehlte mir an meiner Seite.
 

James jedoch trat ein Stück beiseite und ließ mich rein. Ich ließ mich auf sein Bett sinken und schaute mich ein wenig um. Es sah ziemlich unordentlich aus. Auf dem Boden lagen viele Shirts und Hosen, sowie Bücher, Pergamente und Federn.
 

„Ähm, ja, ist ein bisschen unaufgeräumt.“ murmelte James und sammelte rasch ein bisschen Wäsche zusammen.
 

„Schon in Ordnung.“ winkte ich ab. Ich wollte ja nicht einziehen.
 

„Also was gibt’s?“ Er sah mich an, mit den Händen in den Taschen stand er vor mir.
 

„Naja, eigentlich wollte ich wissen, warum du gestern Abend und heute Morgen nicht zum Essen da warst. Ist etwas mit dir nicht in Ordnung?“ Ich erinnerte mich plötzlich an die Prügelei. Vielleicht hat er mehr abbekommen, als er behauptet hatte.
 

„Ich mach mir nur ein bisschen Sorgen und Gedanken.“ gab er zu.
 

„Um was?“ hakte ich sofort nach. Vielleicht könnte ich ihm ja helfen. Obwohl ich wohl ehr Hilfe brauchen würde.
 

„Um dich, um das Kind, um deine Zukunft und auch um mich und meine Zukunft.“
 

Ich schaute ihn eine Weile an. „Aha. Was für Sorgen?“
 

„Ach Dome, zum Beispiel darüber was aus dir wird, wenn du die Schule abbrichst. Ich bin immerhin daran Schuld.“
 

„Nicht als einziger.“ murmelte ich und legte die Hand auf meinen Bauch. Dabei fiel mir auf, dass ich den roten Strampler noch in der Hand hielt. „Schau mal, hab ich vorhin mit Roxanne gekauft.“ Ich warf ihm das rote Stückchen Stoff zu.
 

Er hielt es mit ausgestreckten Armen vor sich und sah es an. Dann bildete sich ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen.
 

„Gefällt er dir? Ich fand, er passt zu Gryffindor.“ meinte ich und konnte nicht umhin, zuzugeben, dass mich sein Lächeln glücklich machte.
 

Es gefiel mir ohnehin nicht, dass er sich Gedanken um die Zukunft machte. Das verunsicherte mich so sehr, da ich mir selbst noch kaum Gedanken gemacht hatte.
 

„Sieht schön aus.“ Er nickte. Dann setzte er sich neben mich aufs Bett.
 

„Hast du dir schon Gedanken gemacht, wie das mit dem Kind weitergehen soll?“ fragte er und sah mich wieder direkt an.
 

Ich schüttelte den Kopf und hatte sofort das Gefühl, gleich in Tränen ausbrechen zu müssen. Warum war das nur so schrecklich kompliziert?
 

James nickte nur und seine Augen schauten auf den Boden. Er räusperte sich. „Und, ähm, wie ist das jetzt mit dir und mir?“
 

Sofort wurde mir warm. Natürlich wusste ich genau was er meinte. Ich war in ihn verliebt. Das hatte Oma ja gestern freundlicherweise ausgeplaudert. Und nun wollte er wissen, ob es wahr ist.
 

„Ähm, also ich mache so weiter wie bisher und du auch?“ schlug ich unsicher vor. Ich wusste nicht, was genau er jetzt hören wollte.
 

„Oh man, Dome. Es gibt so viele tolle Männer auf der Welt, und du verliebst dich ausgerechnet in mich. Ich bin nicht der Richtige für dich“ sagte James und aus seiner Stimme hörte ich eine Spur Verzweiflung.
 

„War ja nicht geplant.“ seufzte ich.
 

„Ist mir klar.“
 

„Mhh.“
 

Danach schwiegen wird, und das war besser so. ich wollte nicht schon wieder über die Zukunft reden obwohl es natürlich nötig war, sich darüber Gedanken zu machen.
 

Wollte gerade aufstehen und wieder gehen als ich einen Tritt bekam. Ja, wirklich, einen richtigen Tritt. Von meinem Baby. In meinem Bauch.
 

Einen Moment war ich verwirrt. Dann legte ich langsam wieder meine Hand auf meinen Bauch.
 

Sie trat erneut fest zu. „Oh.“ entfuhr es mir.
 

„Was?“ fragte James.
 

„Sie tritt mich.“ hauchte ich. „Unser Baby tritt mich.“ Das „unser“ rutschte mir ehr ungewollt raus. Ich habe ja keine Ahnung, ob es James gefällt, wenn ich unser Baby sage.
 

James schien nicht zu verstehen, doch dann hellten sich seine Gesichtszüge plötzlich auf.
 

„Sie tritt?“ fragte er begeistert.
 

Ohne zu antworten legte ich seine warme, raue Hand an meinen Bauch. Einen Moment wollte er sie wegziehen doch ich hielt sie fest. Und dann trat sie wieder.
 

James riss seine Augen auf und kniete sich vor meinen Bauch. Er legte auch noch seine zweite Hand auf meinen Bauch und schaute total fasziniert aus.
 

Dann legte er auf einmal sein Ohr an meinen Bauch, als wollte er die Kleine hören. Ein unglaubliches Gefühl durchströmte mich.
 

Und zum ersten Mal war mir richtig bewusst, das da in mir ein Kind wuchs. Ein lebendiges Lebewesen.
 

„Wow.“ murmelte James.
 

Ich kicherte. Er sah aus wie ein Kind an Weihnachten. Ein Grund sich gleich noch mal in ihn zu verlieben.
 

„Sie mag dich.“ stellte ich fest.
 

Verwirrt sah er mich an. „Wie kommst du darauf?“
 

„Jetzt tritt sie noch mehr, als vorher. Also bevor du deine Hände auf meinen Bauch gelegt hast.“ Ich wurde ein bisschen rot.
 

James nahm sofort seine Hände weg, er musste wohl bemerkt haben, das ich rot geworden bin.
 

„Tut mir Leid.“ murmelte er.
 

„Was?“
 

„Naja, das ich deinen Bauch … so angefasst habe.“ brummte er und sah zu Boden.
 

„Das ist nicht schlimm. Es macht mir nichts aus.“ sagte ich ehrlich und hoffte, er würde seine Hände wieder auf meinen Bauch legen.
 

Das tat er dann auch, wenn auch zögerlich.
 

Wir saßen eine halbe Ewigkeit so da, nach einer Weile legte ich mich auf seinem Bett zurück, er legte sich neben mich. Wir starrten an die Decke, jeder in seine Gedanken versunken. Aber unsere Hände lagen noch immer dicht nebeneinander auf meinem Bauch, fühlten die Tritte unseres Kindes. Irgendwie war der Moment einmalig.
 

„So ist es viel schöner.“ murmelte ich.
 

„Was ist schöner?“ Er drehte den Kopf zu mir.
 

„Wenn du auch da bist.“ Ich wandt den Kopf in die andere Richtung, wollte ihn nicht ansehen. „Wenn ich weiß, das du dich irgendwie auch für das Kind … naja, interessierst. Dann fühl ich mich nicht so allein.“
 

James sagte nichts, also drehte ich den Kopf wieder zu ihm. Plötzlich nahm er eine meiner Hände von meinem Bauch und verschloss sie fest mit seiner. Und das gefiel mir mehr, als es sollte.
 

Er rückte ein Stück zu mir. „Dome, ich bin immer da. Du bist nicht alleine. Und ich interessiere mich auch für das Kind. Die Kleine gehört ja irgendwie auch zu mir.“
 

Ja, dachte ich, das weiß ich. Aber es reicht mir nicht. Du bist nicht immer da.
 

Ich möchte jeden Tag neben ihm im Bett liegen. Mit ihm über eine gemeinsame Zukunft reden.
 

„Ich weiß.“ flüsterte ich und eine Träne lief mir über die Wange. „Aber ich bin trotzdem allein.“
 

Ich hörte James schwer schlucken. „Es tut mir Leid.“ sagte er nur, dann zog er mich fest an sich, so dass nur mein etwas störender Bauch zwischen uns war. Er bettete meinen Kopf an seine Halsbeuge und strich mir beruhigend über die Haare. Seine andere hand legte er wieder auf meinen Bauch.
 

Ich genoss es so nah bei ihm zu sein. Es tat so gut und war gleichzeitig so tröstend. Und so ließ ich für einen Moment alle störenden Gedanken verschwinden und nutzte seine beruhigende Nähe um mich zu entspannen, um mir einmal keine Sorgen machen zu müssen.
 

Ohne, dass ich es mitbekam fielen mir die Augen zu und ich fiel an James Schulter in einen traumlosen Schlaf.
 

~
 

So, erstmal hoffe ich natürlich, das es gefallen hat. :)
 

Dann muss ich noch was sagen: Werde in die Charakterbeschreibung jetzt auch noch die anderen mit rein nehmen, also Lucy, Roxanne, Fred, Rose und Co. Da habe ich dann auch noch mal von allen das richtige Alter. Mittlerweile haben mich schon ein paar gefragt, wie alt Lucy und Co. eigentlich sind aber das habe ich jetzt noch mal geändert. Damit ihr jetzt den richtigen Überblick bekommt, mache ich das noch in die Charakterbeschreibung mit rein. Falls in früheren Kapiteln was anderes steht könnt ihr mich drauf aufmerksam machen, damals hatte ich das alles noch ein bisschen anders. Ähm, ist das verständlich? xD
 

Okay, dann noch einen wundervollen Tag/Abend.

♥ Charlott

Chapter Eleven

Hallo liebe Leser,

ich habe mal wieder ein neues Kapitel zustande gebracht das ich euch natürlich nicht lange vorenthalten will.

Ich habe mich beeilt, auch wenn es trotzdem enorm lange gedauert hat. Entschuldigung.
 

Nun, dann will ich nicht weiter nerven und euch nur viel Spaß wünschen.
 

~
 

Montag,

Fuchsbau – James Zimmer, 18:27
 

Jemand rüttelte leicht an meiner Schulter. „Dome.“ flüsterte eine vertraute Stimme.
 

„Mhh.“ brummte ich und schlug schließlich widerstrebend die Augen auf. Ich zuckte zusammen als ich direkt in ein braunes Augenpaar sah.
 

James beugte sich zurück, als er merkte, dass ich mich erschrocken hatte. Erst jetzt fiel mir wieder ein, wo ich war.

Überrascht setzte ich nicht auf, ich hatte nicht einmal mitbekommen, dass ich eingeschlafen war.
 

„Was?“ fragte ich verwirrt und strich mir durch die Haare. Ein Räuspern von Richtung Tür erklang und ich drehte den Kopf.
 

Fred stand da und sah uns misstrauisch an. Ich seufzte innerlich. Was hatten wir denn jetzt schon wieder falsch gemacht?
 

„Schlaft ihr immer zusammen in … einem Bett?“ fragte er und grinste schief. Ich verdrehte die Augen.
 

„Ich habe James nur den Strampler gezeigt, den ich für das Baby gekauft habe.“ rechtfertigte ich mich. Was der gleich wieder dachte? Als würden wir einfach so übereinander herfallen. Okay, das war nur einmal passiert. Ein einziges Mal. Ende, Aus, Basta.
 

„Ach, und da landet ihr gleich im Bett?“ Jetzt grinste der Rothaarige noch breiter. Ich plusterte empört die Wangen auf, doch bevor ich etwas sagen konnte mischte James sich ein, der mittlerweile aufgestanden war. Sofort vermisste ich seinen warmen Körper neben mir und seinen angenehmen Duft in meiner Nase.
 

„Red nicht so einen Müll, Alter. Zwischen mir und Dome läuft nichts.“ meinte er nur und warf seinem besten Freund einen warnenden Blick zu.
 

Die Worte aus seinem Mund verletzten mich. Da läuft nichts zwischen Dome und mir. Das klang so unwiderruflich, so ausgeschlossen und unwahrscheinlich. Und es tat einfach nur weh das zu hören.
 

Eilig stand ich auf, schnappte den roten Strampler vom Boden und wollte das Zimmer verlassen. Er sollte den Schmerz in meinen Augen nicht sehen, das würde ihm nur ein schlechtes Gewissen machen.
 

„Hey Dome, warte mal einen Moment.“ sagte James da aber schon und seufzend blieb ich mit dem Rücken zu ihm stehen.
 

„Ähm, ja ich geh dann mal. Eigentlich sollte ich nur sagen, dass es Essen gibt.“ erklärte Fred, merkte er wohl, dass James mit mir allein reden wollte. Schon war er verschwunden.
 

„Was gibt’s noch?“ fragte ich ohne mich zu ihm umzudrehen.
 

„Schaust du mich bitte an?!“
 

Ich atmete tief durch, versuchte den Schmerz und die Leere aus meinem Blick zu verdrängen und drehte mich schließlich mit einem künstlichen Lächeln um.
 

„Also?“
 

James sah mich einen Moment lang nur an, sagte nichts. Musterte mich nur auf diese seltsame Weise, die mich nervös werden ließ.
 

„Ich mag es nicht, wenn du so traurige Augen hast.“ sagte er dann, nach einer halben Ewigkeit.
 

Verblüfft schaute ich ihn an. Wie kam er denn jetzt darauf? Ich strich mir über die Augen, anscheinend war mein künstliches Lächeln doch nicht so überzeugend gewesen. Doch bevor ich fragen konnte, was er meinte hatte er schon mit dem nächsten Satz begonnen.
 

„Als ich vorhin gesagt habe, dass ich nicht der Richtige für dich bin habe ich das ernst gemeint.“
 

Ich schluckte hart. Das hatte ich schon verstanden. Ich hatte verstanden, dass er mich nicht wollte. Das musste er nicht noch tausendmal wiederholen, denn es war immer wieder wie ein Schlag ins Gesicht.
 

Ich liebe dich nicht, ich liebe dich nicht, ich liebe dich nicht.
 

Dankeschön, habe ich mitbekommen.
 

James sprach weiter, doch ich wollte gar nicht wissen, was er noch sagte. Wahrscheinlich Sätze wie: „Irgendwann findest du den Richtigen“ und „Wir werden immer gute Freunde bleiben“. Ich seufzte innerlich auf und verspürte das Bedürfnis, weg zu rennen. Ich wollte diese belanglos dahergesagten Sätze nicht hören, sie klangen widerlich in meinen Ohren.
 

„Das heißt nicht, dass ich dich nicht für die Richtige halte.“ sagte er zögerlich, leise und doch deutlich. Gerade wollte ich einen bissigen Kommentar von der Sorte: „Ich hab’s verstanden.“ hervorbringen, als ich über seinen letzten Satz nachdachte.
 

„Was?“ fragte ich erstaunt und biss mir gleich darauf auf die Zunge. Was war das denn für eine dumme Aussage?
 

Aber andererseits, was meinte er eigentlich?
 

Das ich eine gute Partie bin, aber er sich ja keine Gefühle für mich erzwingen kann.
 

Oder, das er … tatsächlich vielleicht doch irgendwie auf eine ziemlich verwirrende Weise … in mich verliebt ist?
 

Den zweiten Gedanken versuchte ich mir schnell wieder aus dem Kopf zu schlagen, um mir nicht unnötige Hoffnungen zu machen. Doch dafür war es schon zu spät.
 

Wah, nur ein Satz von ihm und ich war ihm sofort unwiderruflich verfallen? Das war armselig.
 

„Ich meine, wie meinst du das?“ fragte ich schließlich möglichst lässig, obwohl in mir ein Sturm tobte.
 

Ein Sturm Hoffnungen, die nie erfüllt werden würden. Ich schaute mein Gegenüber wieder an, verwirrt und leider auch hoffnungsvoll.
 

Er seufzte. „Du willst es nicht verstehen. Bei Merlin, Dome, ich liebe dich, du bist alles für mich. Auch wenn es reichlich gedauert hat, bis ich das verstanden habe.“ Er schüttelte den Kopf, wohl über seine eigene Dummheit. „Ich will nur das Beste für dich, aber das Beste bin nicht ich. Du verdienst einfach jemand … perfekten. Und ich bin nicht perfekt, ich kann dir nicht alles bieten und es gibt tausend Männer die - “ bevor er ausreden konnte war ich einen Schritt auf ihn zugetreten und hatte meine Lippen auf seine gelegt. Ich wollte das nicht hören, wollte nichts von anderen Männern hören wenn sein Herz doch für mich schlug. Ich wollte keinen anderen, ich wollte keinen perfekteren. Wieso verstand er das bloß nicht?
 

James war überrumpelt, denn im ersten Moment tat er … nichts.

Er reagierte nicht, sagte nichts, schob mich nicht von sich und atmete auch nicht. Er tat einfach nichts.
 

Und dann, ich wollte mich schon von ihm lösen und mit gesenktem Blick und roten Wangen davon gehen, zog er mich fester an sich, legte seine Hände zärtlich um mein Gesicht und erwiderte den Kuss so voller Leidenschaft und Liebe das ich nach Luft schnappen musste.
 

Ich schmiegte mich an ihn, wollte diesen wundervollen Moment niemals unterbrechen.
 

Als wir uns nach einer Ewigkeit voneinander lösten fragte James ziemlich atemlos: „Was war das denn?“ Ich wurde leicht rot, solche Aktionen mochte ich eigentlich nicht. Ich fand, dass der Mann die Initiative ergreifen muss, nicht die Frau. Aber bei James hätte ich wahrscheinlich ewig warten müssen.
 

„Ich will nichts von anderen Männern wissen, James. Warum verstehst du das nicht? Ich liebe dich und niemand anderen und meine Gefühle werden sich nicht abschalten lassen. Du musst nicht perfekt sein, du musst mich nicht wie eine Prinzessin behandeln oder immer bei mir sein, es reicht schon wenn du einfach sagst, das du mich liebst, ein bisschen deiner Zeit mit mir verbringst und in Momenten, in denen es mir nicht gut geht, für mich da sein. Und dazu brauche ich keinen perfekten, reichen und zuvorkommenden Mann. Das kannst du tausendmal besser. Dabei verdienst du eine tausendmal klügere, freundlichere und liebenswertere Frau als ich es jemals sein könnte.“ erklärte ich, noch immer ein wenig schwer atmend, den letzen Satz mit leiserer Stimme sagend.
 

Ich wartete auf eine Reaktion, eine Zurückweisung weil er vielleicht trotz allem der Meinung war, dass er nicht gut genug für mich sei. Oder er war jetzt nach meiner Rede zu dem Schluss gekommen das er viel zu gut für mich war.
 

„Dome, wie kommst du bloß auf so einen Unsinn? Es gibt keine bessere Frau für mich, du bist einmalig, klug und einfach … das Beste was mir je passiert ist. Keine könnte dich je verdrängen oder ersetzen.“ James Stimme klang rau.
 

Bei seinen Worten musste ich unwillkürlich lächeln, das alles klang so süß und schmeichelnd und so gar nicht nach mir.
 

„Ich versteh es einfach nicht, James. Warum können wir es nicht versuchen?“ fragte ich und konnte nicht verhindern, das ich verzweifelt klang.
 

„Ich will dich nicht verletzten.“ erklärte der Potter schlicht.
 

Ungläubig schaute ich ihn an. „Das ist das allerletzte. Du sagst mir, dass du mich liebst aber willst nicht mit mir zusammen sein, weil du mich verletzen könntest? Das, was du gerade gesagt hast tut hundertmal mehr weh, als alles andere, was du vielleicht mal machen könntest, es jemals könnte. Warum hast du den Kuss dann überhaupt erwidert?“ rief ich aufgebracht.
 

Ich konnte ein hysterisches Lachen nur schwer zurück halten, die Situation war einfach zu makaber. Doch gleichzeitig war mir nach weinen zumute. Ich schluckte schwer, drehte mich um und stürmte die Treppe hinunter in mein Zimmer.
 

„Dome!“ hörte ich noch seine Stimme hinter mir herrufen, doch ich ignorierte ihn. Das Essen hatte ich schon längst vergessen. Wütend, verletzt und verständnislos zog ich mir meinen Schlafanzug an und legte mich ins Bett.
 

Es war viel zu hell zum einschlafen, also starrte ich nur an die Decke und versucht an nichts zu denken. Die Zeit verging schleppend und nur langsam wurde der Himmel draußen und so auch das Zimmer dunkler. Ich wälzte mich unruhig hin und her, und stand schließlich wieder auf.
 

Eine Weile tigerte ich unruhig durchs Zimmer und blieb am Ende einfach auf dem Fensterbrett sitzen, starrte an den Himmel.
 

Ich verstand es nicht, egal aus welcher Sichtweise ich die Situation betrachtete. Ich liebte ihn, er liebte mich. Wir bekamen sogar ein Baby. Und jetzt war er zu feige um eine Beziehung mit mir einzugehen?
 

Ernsthaft, was sollte das? Was meinte er denn mit verletzen? Am meisten verletzte er mich, indem er mich abwies.
 

Vollkommen durcheinander schüttelte ich den Kopf, während die Sonne draußen nun endgültig unterging.
 

„Dome, ist alles in Ordnung?“ erklang da eine Stimme hinter mir und ich zuckte erschrocken zusammen.
 

Roxanne war ins Zimmer gekommen und schien mich wohl schon eine Weile zu beobachten.
 

„Ja, klar, alles bestens.“ erwiderte ich hastig und bemerkte, das ich Schluckauf hatte.
 

Roxanne sah mich zweifelnd an. „Warum weinst du dann?“
 

Ertappt zucke ich noch einmal zusammen. Vorsichtig fuhr ich mit den Fingerspitzen über mein Gesicht, und tatsächlich spürte ich etwas warmes Nasses an ihnen. Ich hatte nicht bemerkt, dass ich zu weinen begonnen hatte. Bestimmt wischte ich die Tränen weg.
 

Roxanne quetschte sich neben mich auf das Fensterbrett und schaute ebenfalls nach draußen.
 

„Gestern Abend habe ich dir hier meine Probleme erzählt.“ meinte sie dann leise und ich hätte sie fast nicht gehört. „Ich weiß, ich bin nicht Libbi, du musst mir auch nichts erzählen, aber wenn du, ich weiß nicht, etwas loswerden möchtest, dann kannst du das ruhig auch mir erzählen. Ich werde dir genauso zuhören.“
 

Ich nickte unsicher. Und dann verselbstständigte sich mein Mund und erzählte einfach alles was mir auf dem Herzen lag, alles, was eben zwischen mir und James passiert war und was ich eigentlich nur Libbi erzählen würde.
 

Roxanne unterbrach mich nicht und ich war ihr sehr dankbar dafür. Noch einmal hätte ich nicht anfangen wollen.
 

Als ich geendet hatte sah ich sie hilflos an. „Ich verstehe es einfach nicht.“
 

Roxanne zog mich ohne große Worte in ihre Arme und strich mir beruhigend über den Rücken, so wie ich es gestern Abend bei ihr gemacht hatte.
 

Dann schob sie mich bestimmt ins Bett und kuschelte sich neben mich, strich mir über die Haare und murmelte beruhigende Worte.
 

„Es wird alles gut werden zwischen euch. Wahre Liebe kann man nicht verdrängen, auch der große James Potter nicht. Das wird er schon noch merken.“ war das letzte, was sie sagte, bevor sie einschlief.
 

Donnerstag,

Fuchsbau – Garten, 23:48
 

Ich mochte Silvester nicht. Ich mochte es noch nie.
 

Und besonders dieses Silvester mochte ich nicht.
 

Die letzten Tage war ich James erfolgreich aus dem Weg gegangen, hatte seine Gespräche abgeblockt und ihn weitestgehend ignoriert, auch wenn das nicht so einfach war.
 

Aber heute, an diesem ach so tollen Tag, verlange Oma Weasley, dass wir alle schön miteinander feiern. Im Garten wollte Opa um Mitternacht ein Feuerwerk starten, dafür hatten sie alles bei Weasley’s Zauberhafte Zauberscherze besorgt.
 

Oma hatte ein riesiges Buffet vorbereitet, dass mindestens zwei Wochen unsere ganze Familie ernähren könnte. Außerdem gab es eine Menge zu trinken, vor allem Alkohol, was ich ziemlich unfair fand, denn während sich selbst die Jüngsten die Kante gaben, musste ich am Ende nur noch ihr besoffenes Gelaber ertragen. Und zwar nüchtern.
 

Verfluchtes unfaires und ungerechtes Leben.
 

Schon seit Stunden stand ich alleine am Buffet.
 

Lily, Louis und Hugo hatten sich vorhin eine Flasche Feuerwhisky geschnappt und waren davon getorkelt, Oma und Opa hatten es sich leicht angetrunken auf den alten Gartenstühlen bequem gemacht, Molly und Lucy hatten sich mit viel Bowle in eine Ecke verzogen und nur ab und zu vernahm man übertriebenes Gekicher aus ihrer Richtung, selbst Rose hatte tüchtig zugelangt und gemeinsam mit Albus und Roxanne taumelte sie nun durch den Garten. Fred und James hatte ich schon seit längerem nicht mehr gesehen, aber ich war mir sicher, das auch die beiden gut dabei waren.
 

Na super, Happy New Year.
 

Gelangweilt spielte ich mit dem Strohhalm in meinem Glas und starrte umher. Immer wieder sah ich auf die Uhr, fragte mich, wann endlich das neue Jahr anbrechen würde, damit ich ins Bett konnte.
 

Ich fragte mich, ob es jemand mitbekommen würde, wenn ich einfach verschwinden würde. Ich glaube, sogar Oma hatte heute ein bisschen zuviel getrunken, als das sie noch klar denken konnte. Also, ein versuch war es wert.
 

Ich schnappte mir also eine Flasche Kürbissaft und zwei Sandwichs und schlich mich leise und unauffällig Richtung Haus. Gerade hatte ich den Hintereingang erreicht, als ich eine Hand auf der Schulter spürte, die einen leichten Druck ausübte.
 

Ertappt drehte ich mich um und sah nicht, wie erwartet in Omas oder Rose’ Gesicht, sondern in James. Er schaute mich mit klaren Augen an an, und schien kein bisschen betrunken zu sein. Etwas, das mich stark wunderte.
 

„Zu früh, Dome. Du bleibst noch draußen. Du willst doch nicht das Feuerwerk verpassen, oder?“
 

Doch, genau das will ich, dachte ich wütend und verzweifelt. Warum können mich nicht einfach alle in Ruhe lassen, ganz besonders er?!
 

James wartete keine Antwort ab sondern zog mich einfach an der Hand zurück zu den anderen. Ich wehrte mich gegen seine Berührung, wollte seine Hand einfach nur loslassen. Die Gefühle, die seine Nähe in mir verursachten, passten mir gar nicht.
 

„Alles in Ordnung, Dome?“ fragte er, als ich ihn mit einem Ruck von mir schubste und so seine Hand von meiner löste.
 

„Nichts ist in Ordnung, du Idiot.“ fauchte ich und stapfte wütend zum Buffet.
 

Natürlich kam er mir nach. Was hatte ich wieder für Glück in den letzten Minuten des alten Jahres.
 

„Dome es tut mir Leid, aber ich hab dir meine Gründe genannt. Ich will dich nicht verletzen.“ erklärte James erneut und am liebsten hätte ich ihm ins Gesicht geschlagen.
 

Ich drehte mich mit wütendem Blick zu ihm um. „Du hast mir bereits oft genug wehgetan, James. Tu nicht so, als würde es dich groß kümmern. Du musst nicht mit mir zusammen sein, wenn du es nicht willst, das akzeptiere ich, aber dann bitte, bitte hör auf mir was von Liebe zu erzählen. Du hast keine Ahnung was Liebe überhaupt ist.“ spuckte ich ihm entgegen, in dem Bewusstsein das es ihn verletzen würde. Doch in diesem Moment war es mir egal. Dieses ewige Rücksicht nehmen hielt ich nicht mehr aus. Ich hatte keine Lust mehr, dass liebe und geduldige Mädchen zu spielen. Es reichte mir.
 

James Gesicht verzog sich zu einer verletzten Grimasse, seine Augen verdunkelten sich, das konnte ich selbst in dem schwachen Licht der schwebenden Laternen um uns herum ausmachen. „Ach, das glaubst du? Das ich nicht weiß was Liebe ist?“ erwiderte er kühl und sein Tonfall ließ einen Gänsehaut auf meinem Rücken entstehen.
 

Ich begann zu stottern. „Ich weiß es nicht, James. Ich weiß nicht was ich glauben soll, ich weiß es nicht. Ich habe keine Ahnung, was du fühlst und ob du was für mich fühlst. Und wenn, dann verstehe ich deine Handlungen nicht. Ich verstehe gar nichts mehr.“ Meine Sätze waren ziemlich zusammenhangslos und ergaben nicht wirklich Sinn.
 

Verwirrt von mir selbst, und von ihm und von der ganzen Welt starrte ich ihn schließlich an.
 

„Vielleicht habe ich noch kein Mädchen geliebt und kann nicht sagen, wie genau es sich anfühlt, aber das was ich bei dir spüre ist anders als … als alles, was ich je erlebt habe. Du entfachst in mir Gefühle, mit denen ich nicht zu Recht komme. Aber auch wenn ich diese Gefühle nicht kenne, weiß ich trotzdem, dass du es bist, mit der ich zusammen sein will. Und zwar jede Minute.“ sagte er dann, und die Kälte war wieder aus seiner Stimme verschwunden. Jetzt klang sie warm und aufrichtig.
 

Etwas überrumpelt von seinem erneuten Liebesgeständnis senkte ich den Blick und scharrte mit dem Fuß auf dem Boden.
 

Jedoch hob ich den Kopf wieder als neben mir ein fürchterlicher Krach losging. Das Feuerwerk hatte begonnen und überrascht schaute ich nun in den Himmel.
 

„Happy New Year, Dome.“ sagte James neben mir und zum zweiten Mal in dieser Woche spürte ich James weiche, warme Lippen auf meinen. Der Abend hielt wirklich zu viele Überraschungen bereit. Sein warmer Atem auf meiner Haut benebelte mich und ich fühlte mich seltsamerweise wie schwerelos. Noch immer überwältigt begann ich sanft, ihn zurück zu küssen. Ich legte meine Arme um seinen Hals und zog ihn etwas näher zu mir.
 

Viel zu früh löste sich James wieder von mir und so schnell wie er den Kuss begonnen hatte endet er nun auch wieder.
 

„Du kannst jetzt ins Bett gehen.“ meinte er noch, und seine Stimme klang plötzlich wieder distanziert. Dann ging er einfach davon.
 

Perplex schaute ich ihm nach und spielte mit dem Gedanken ihm ein Brötchen an den Kopf zu werfen. Aber das ließ ich dann doch bleiben.
 

Geknickt ging ich davon, schnappte nun doch meinen Kürbissaft und meine Sandwichs und verschwand im Haus.
 

Er spielte mit mir. Doch das würde ich nicht auf mir sitzen lassen.
 

In meinem Zimmer verkroch ich mich unter meiner Bettdecke und machte mich über meinen Vorrat her.
 

Er benutzte mich, brach mein Herz – wieder und wieder.
 

Angewidert legte ich mein Essen weg, war überfordert mit der ganzen Situation und eigentlich mit der ganzen Welt.
 

Ich hatte keine Lust mehr auf dieses doofe hin und her.

Die erste Träne rollte über meine Wange und ich tat gar nichts, um folgende aufzuhalten.
 

In den Schlaf weinen war immer noch die beste Methode um schnell einzuschlafen.
 

~
 

Uuund?
 

Ich weiß, war nicht das beste. Ich muss gestehen, ich bin nicht so gut in Liebesszezen schreiben und bin deswegen auch für Kritik sehr offen. Also keine Scheu, sagt mir was ich besser machen kann. Irgendwie klingt das alles so ... unglaubhaft wenn man das durchliest.
 

Nunja,

ich wünsche euch noch einen schönen Abend.

Liebe Grüße, Charlott ♥

Chapter Twelve

Hallo ihr Lieben,

nachdem ich mich jetzt eine Weile mit meiner anderen FF Sommer beschäftigt habe widme ich mich nun wieder dieser hier. (Irgendwie schreibe diese auch viel lieber. xD )
 

Nun denn, ich wünsche euch viel Spaß mit dem Kapitel.
 

~
 

Sonntag,

Fuchsbau – Küche, 09:56
 

Gelangweilt stand ich in der Küche und wartete darauf, dass meine Familie sich endlich vollständig versammelte, so dass wir endlich nach Kings Cross aufbrechen konnten.

Immer wieder schaute ich auf die Uhr, es war fast zehn und wenn wir den Zug noch schaffen wollten, sollten wir uns wirklich beeilen, zumal wir mit einem Muggelauto nach London fahren mussten.
 

Ich sah auf, als die Tür zur Küche erneut auf ging und James eintrat. Sofort senkte ich meinen Blick wieder. Die letzten Tage seit Silvester hatte ich ihn erfolgreich ignoriert, seine Gespräche abgeblockt und mich größtenteils mit Roxanne in meinem Zimmer verkrochen. Ich hatte keine Lust auf weiter Liebesgeständnisse und Küsse, wenn ich am Ende sowieso wieder verletzt werden würde.
 

„Sind wir nun endlich alle vollständig?“ rief Oma, die soeben in die Küche gekommen war und hastig alle durchzählte. „Meine Güte, wo ist Fred?“ fragte sie dann gestresst. „Der muss noch ein paar Sachen zusammenpacken.“ meinte James gelangweilt. Ich sah nicht auf, sondern zog nur meine Jacke fester um mich und schloss den Reißverschluss.
 

„Fred!“ brüllte Oma durchs ganze Haus und kurz darauf hörte man einen schweren Koffer die Treppe hinunter poltern. „Sorry, Oma, musste noch ein paar Dinge einpacken.“ keuchte Fred erschöpft. „Nun gut, dann wollen wir mal.“ Oma rannte förmlich aus dem Haus und winkte uns alle nach. Ächzend packte ich meinen Koffer und versuchte ihn aus dem Haus zu schleifen, was sich gar nicht als so leicht erwies. Durch meinen runden Bauch hatte ich einige Balanceprobleme. „Komm, ich mach das.“ hörte ich eine sanfte Stimme hinter mir und fuhr erschrocken herum. James braune Augen sahen mich warm an. „Ähm, Danke.“ sagte ich nur und versuchte möglichst distanziert zu klingen. Dann ging ich davon und ließ ihn mit meinem Koffer allein. Was sollte ich sonst auch tun? Neben ihm hergehen und Smalltalk halten?
 

~
 

Soeben hatten wir am Bahnhof gehalten und mir war schlecht, heiß und kalt zugleich und meine Hände waren schwitzig. Wenn ich jetzt aussteigen würde … ich schluckte schwer. Nach einer halben Ewigkeit verließ ich doch das Auto, sehr zögerlich. Ängstlich sah ich mich um, doch sah ich niemanden den ich von Hogwarts her kannte. Nur Muggel. Zum Glück, eine kurze Schonfrist.
 

Mit wackeligen Beinen lief ich neben Roxanne und Rose zur Absperrung. „Du schaffst das schon, Dome.“ flüsterte mir Roxy ins Ohr und drückte meine Hand. Ich schluckte erneut schwer. Ein riesiger Kloß bildete sich in meinem Hals.
 

Ich wünschte Libbi wäre hier. Wenn sie etwas sagen würde, würde mich kein Mensch schräg anschauen. Aber Libbi war in Hogwarts und ich war allein. Der einzige Vorteil war, dass auch einige Schüler über die Weihnachtsferien in Hogwarts geblieben waren. Allerdings noch nicht mal ein viertel aller. Von daher war das auch egal.
 

„Dann los.“ flüsterte Rose und zog mich durch die Absperrung. Möglichst unauffällig folgte ich ihr und versuchte, mich hinter ihr zu verstecken.
 

Das war natürlich nicht sonderlich hilfreich denn ich fiel trotzdem auf. Zum ersten Mal in meinem Leben verfluchte ich meine Schönheit. So schön es auch war, von allen angehimmelt zu werden, umso schrecklicher war es, in solchen Momenten im Focus der Aufmerksamkeit zu stehen.
 

Trotz allem blieb ich dicht hinter Rose stehen und zog mir die Kapuze von meinem Sweatshirt über den Kopf.
 

Mit gesenktem Kopf folgte ich Rose und Roxanne zum Zug. James hatte sich freundlicherweise erneut bereit erklärt sich um meinen Koffer zu kümmern, so dass ich mich nicht noch damit beschäftigen musste.
 

Ich spürte ein paar Blicke an mir, aber diese streiften mich ehr. Keiner schien sich besonders mit mir zu befassen, weshalb auch keiner mitzubekommen schien, was mit mir los war. Ich atmete erleichtert auf, um im nächsten Moment festzustellen, das ich mich zu früh gefreut hatte.
 

„Hey Dominique!“ rief Jenna Cuvier, eine völlig überhebliche Ravenclaw, die, warum auch immer, davon ausging, ich sei mit ihr befreundet. Erschrocken zuckte ich zusammen und wollte einfach weitergehen, aber da hatte sie mich auch schon in eine feste Umarmung gezogen. Bevor ich überhaupt reagieren konnte hatten mehrere bekannte Stimmen gerufen: „Lass sie los.“
 

Jenna sprang von mir, sah erst erstaunt um sich um festzustellen, dass meine halbe Familie sie wütend anstarrte, dann blickte sie auf meinen Bauch und ein erstauntes „Oh“ zeichnete sich auf ihren schmalen Lippen ab.
 

„Weg da, Cuvier.“ fauchte Roxanne und schubste das Mädchen aus dem Jahrgang unter uns unfreundlich beiseite.
 

Jenna warf Roxanne einen todbringenden Blick zu und ging dann eilig davon, mitten auf eine große Gruppe Mädchen zu. „Oh nein.“ seufzte ich. Rose streichelte mir sofort fürsorglich über den Rücken. Ich setzte meinen Weg tapfer fort, diesmal folgten mir auch Lily, Hugo und Louis, sowie Fred, Albus und auch James.
 

Es war nicht unbedingt unauffälliger aber nachdem es Jenna wusste dauerte es eh nicht mehr lange und die ganze Schule wüsste Bescheid. Sie war ein Klatschmaul. Und selbst wenn Jenna es nicht rum erzählen würde, so wüsste es trotzdem bald jeder. Ich kann mich ja nicht den ganzen Tag hinter meinen Cousins und Cousinen verstecken um von keinem erkannt zu werden. Seufzend fügte ich mich meinem Schicksal und lief mit hoch erhobenem Haupt an den restlichen Schülern vorbei. Wenn ich schon mein ansehen verlor, meinen Stolz würde ich nicht aufgeben in dem ich mich versteckte.
 

„Lasst uns ein Abteil zusammen nehmen.“ erklärte Louis und öffnete die nächst beste Tür zu einem Abteil. Er zog seinen Koffer in das noch leere Abteil und verstaute ihn. Wir anderen taten es ihm nach, James übernahm die Aufgabe mit meinem Koffer selbstverständlich.
 

Als wir uns dann alle endlich nebeneinander gequetscht hatten begann ein munteres Gespräch. Ich hörte jedoch kaum zu und starrte nur nachdenklich aus dem Fenster. Schließlich nickte ich ein und mein Kopf sank auf Al’s Schulter.
 

~
 

Ich hörte nur einen knall und schon saß ich wieder aufrecht. Überrascht sah ich mich um. Noch immer saß ich im Zug mit den anderen, doch unsere familiäre Ruhe wurde gestört. Ich sah zur Abteiltür und blickte in das karnickelähnliche Gesicht von Clarissa de Lamarck. Ihre blonden Locken schwangen um sie und ihre dunklen Augen funkelten heimtückisch.
 

„Meint Cuvier das wirklich ernst, Weasley? Du bist tatsächlich schwanger?“ fragte sie mich höhnisch grinsend während sie mich musterte. Hinter ihr hörte ich ihre besten Freundinnen Sarah Boot und Kimberly Mcgrowen kichern.
 

Ich verdrehte die Augen und machte mich möglichst klein in meine Sitz, während James und Fred bedrohlich aufstanden.
 

„Ist es wirklich wahr, dass dich einer deiner Cousins geschwängert hat? Das wird nämlich überall rumerzählt.“ Sie grinste dreckig. „Aber es war mir schon klar, dass ihr euch alle untereinander paart.“ Clarissa schaute abfällig auf uns herab.
 

„Pass gut auf, was du sagst, Lamarck.“ zischte Fred, während James seine Hände zu Fäusten ballte. Doch bevor er etwas Dummes tun konnte umschloss ich seine Faust mit einer meiner kühlen Hände. „Lass es lieber, James.“ sagte ich ruhig und schenkte Clarissa nicht mal eine Zauberbohne Aufmerksamkeit.
 

„Es heißt de Lamarck, Schätzchen.“ stellte Clarissa hochmütig klar.
 

Roxanne schnaubte, während Lily wütend aufstand, die Blondine aus dem Abteil schubste und die Tür zuknallte. Dann verriegelte sie die Tür magisch und ließ die Rollos runter. Rose versenkte sich in ein dickes Buch während Albus und Fred eine stille Runde Zauberschach begannen.
 

Für den Rest der Fahrt herrschte Stille im Abteil, nur James wirkte seltsam abwesend unter den ganzen wütenden und empörten Gesichtern.
 

Hogwarts - Große Halle, 18:46
 

Alle starren mich an. Ich machte mich auf meinem Platz immer kleiner und suche nebenbei verzweifelt nach Libbi, die noch immer nicht am Gryffindortisch aufgetaucht war. Lily und Rose saßen an meiner Seite und schickten jedem der mich länger als zehn Sekunden betrachtete einen mörderischen Blick. Was die Leute dennoch nicht vom starren abhielt.
 

Es war klar gewesen, dass sich die Nachricht wie ein Lauffeuer verbreiten würde doch ohne Libbi kam mir das alles noch tausendmal schlimmer vor, auch wenn ich Rose, Lily und Roxanne auf meiner Seite hatte.
 

Von meinem Auflauf hatte ich kaum etwas gegessen. Wer konnte schon essen, wenn man von allen angestarrt wurde?
 

„Lily, Rose, ich geh in den Turm.“ murmelte ich meinen Tischnachbarinnen zu. Beide wollten sich sofort erheben, doch ich winkte ab. „Das schaff ich schon. Ich kann mich ja schließlich nicht die nächsten Monate vor den anderen verstecken.“ Ein schwaches Lächeln lag auf meinen Lippen.
 

Im nächsten Moment folgten mir wieder alle Blicke als ich allein die Halle verließ. Einige standen sogar auf um besser starren zu können. Das war so was von unhöflich das ich schon kaum mehr Worte dafür fand.
 

Trotzdem ging ich in einem angemessenen Tempo weiter, beachtete alle anderen nicht und tat, als wäre nichts Besonderes. Wie gesagt, meinen Stolz würde ich nicht aufgeben.
 

Sobald ich aus der Halle war verfiel ich in einen leichten Trab. Ich nutzte alle Geheimgänge die ich kannte und kam schließlich schlitternd und völlig außer Atem am Portrait der fetten Dame an.
 

„Wichtelmist.“ keuchte ich und kletterte mit einiger Anstrengung durch das Loch in den Gemeinschaftsraum. Wie ich gehofft hatte war er komplett leer, denn alle waren in der großen Halle um Abendbrot zu essen oder um ihre Freunde zu begrüßen.
 

„Libbi?“ fragte ich in die Stille doch nichts regte sich außer dem Feuer, das munter vor sich hin knisterte. Einen Moment blieb ich stehen und betrachtete es stumm, doch dann riss ich mich los.
 

Ich stampfte die Stufen in den Mädchenschlafsaal hinauf und fand zu meinem erstaunen Libbi in ihrem Bett. Schlafend. Um diese Uhrzeit.
 

Leise setzte ich mich an ihre Bettkante und strich ihr ein paar Strähnen ihres hellen Haares aus dem Gesicht. Sie war noch komplett angezogen. Nachdem ich sie eine Weile beobachtet hatte, in der ich auch selbst zur Ruhe gekommen war, rüttelte ich sie leicht an der Schulter.
 

„Mhh.“ seufzte die Schlafende nur.
 

„Libbi, ich bin wieder da.“ sagte ich lächelnd. Es tat so gut sie endlich wieder in meiner Nähe zu haben.
 

Plötzlich saß die Gryffindor kerzengerade im Bett. „Dome.“ kreischte sie und im nächsten Moment hatte sich mich in ihre Arme gezogen. Ich ließ es geschehen und kuschelte mich eng an sie.
 

„Hey Libbi.“ kicherte ich und legte mich neben sie aufs Bett.
 

„Dome, wie geht es dir? Wie geht es dem Baby? Haben die anderen dich sehr angestarrt? Oh, ich wollte in die Halle kommen aber ich war so müde und musste mich einfach noch mal hinlegen und dann bin ich wohl eingeschlafen.“ Sie gähnte zur Verdeutlichung.
 

Ich begann einfach zu erzählen. Über die Zugfahrt, über Clarissas Auftritt und über das auffällige Gestarre in der großen Halle.
 

„Unfassbar was die sich einbilden, dich so anzustarren. Naja, Morgen bin ich ja bei dir und da wird sich keiner mehr trauen, dich auch nur anzusehen, geschweige denn seine unwürdigen Augen auch nur eine Sekunde zu lang auf dir liegen zu lassen.“ fluchte sie auch schon los. Libbi wie ich sie kannte, liebte und vermisst hatte.
 

Wir kuschelten uns ins Bett und erzählten noch eine Weile über die Ereignisse in der Schule. Erst viel später begann ich langsam die Sache mit James zu erzählen, seine Liebesgeständnisse und sein ewiges hin und her von wegen „Ich will dich nicht verletzen“.
 

Libbi hörte mir schweigend zu, ab und zu schnaubte sie oder verdrehte sie die Augen doch unterbrechen tat sie mich nicht, wofür ich ihr sehr dankbar war. Wenn man mich unterbrach fand ich immer nur schwer den Faden wieder.
 

„Das ist doch nicht sein ernst, oder?“ fragte sie am Ende mit aufgerissenen Augen. Doch ich nickte nur stumm und versuchte ein paar Tränen zurück zu halten.
 

„Ach Dome, was ist nur falsch in deinem Leben, das du immer nur Pech hast?“ fragte Libbi, obwohl sie natürlich keine Antwort auf diese Frage erwartete.
 

Ich schniefte nur und stand dann auf, weil ich Stimmen im Turm hörte. „Die anderen werden bald kommen, ich mach mich am besten fertig.“ seufzte ich und holte mein Nachthemd aus der Tasche um mich im Bad Bettfertig zu machen.

Ich verließ gerade das Bad nach einer warmen und entspannenden Dusche als Rose und die beiden anderen Gryffindormädchen den Schlafsaal betraten. Janice und Catrice Bolton schauten mich einen Moment mitleidig an, jedoch sahen sie mir dabei ins Gesicht und nicht auf den Bauch. Ich hatte nie viel mit den Zwillingen zu tun gehabt aber ich hegte keine Abneigung gegen die beiden. Eigentlich waren sie ganz okay.
 

„Hallo Dominique.“ sagte Catrice.
 

„Wie geht es dir?“ fügte Janice hinzu.
 

Unwillkürlich musste ich grinsen. „Den Umständen entsprechend.“ sagte ich und kämmte meine Haare, um sie dann zu einem Zopf zusammen zu binden.
 

„Es ist echt unmöglich, wie dich alle anstarren.“ bemerkte Catrice und schüttelte den Kopf, während sie in ihrem Koffer wühlte.
 

„Ja, wirklich, ich weiß nicht ob ich es aushalten würde, wenn mich alle so anschauen würden. Dass du das alles so aushältst find ich echt bewundernswert.“ setzte Janice hinzu.
 

Eine kurze Pause folgte in der die Zwillinge nachdenklich nickten.
 

„Weißt du denn schon, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird?“ fragte Catrice höflich, während sie sich ihren Schlafanzug anzog. Ihre Schwester tat es ihr gleich.
 

Einen Moment zögerte ich. Natürlich, die Zwillinge waren nett, aber wer wusste denn ob sie es nicht trotzdem irgendwelchen Freundinnen erzählen würden, die es dann weitererzählen würden und so weiter uns so fort. Nein, ich war der Meinung, dass die Schüler hier nicht alles wissen mussten. Also schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich habe keine Ahnung.“
 

„Mhh, Schade.“ meinte Janice.
 

„Aber egal was es wird, auf jeden Fall wird es wunderschön. Bei dir als Mutter.“ beendete Catrice den Satz und legte sich in ihr Bett.
 

Ich lächelte erneut.
 

Die Zwillinge zogen ihre Vorhänge zu und gaben keinen Laut mehr von sich. Ein wenig verdutzt starrte ich auf die geschlossenen Vorhänge, aber Gespräche mit den beiden waren immer ein wenig merkwürdig, aber dennoch erheiternd.
 

„Öhm, ich geh noch mal in die Bibliothek.“ sagte Rose nach kurzem Schweigen.
 

„Jetzt?“ hakte Libbi sofort nach.
 

„Ja, mein Aufsatz für Verwandlung ist noch nicht ganz fertig und braucht noch den letzten Schliff.“ sagte sie, ganz die Streberin die sie eigentlich gar nicht war.
 

Libbi verdrehte lächelnd die Augen. „Wenn du meinst.“ Dann verschwand sie im Bad.
 

Rose warf mir einen eindeutigen Blick zu der natürlich meinte: „Ich treffe mich mit Scorpius.“ Nickend deutete ich auf meinen Bauch um sie daran zu erinnern, was alles passieren kann, wenn man ohne nachzudenken übereinander herfällt. Sie verdrehte lächelnd die Augen und verließ mit einem Winken den Raum.
 

Einen Moment stand ich verloren im Raum, dann kuschelte ich mich in mein Bett und schloss die Augen, obwohl mein Magen vor Hunger knurrte.
 

Ich bekam nicht mehr mit, wie Libbi das Bad wieder verließ, denn da war ich schon in einen leichten Schlaf gefallen.
 

~
 

Mitten in der Nacht wurde ich wach. Erst wollte mir kein Grund einfallen, warum ich um diese gottverdammte Uhrzeit wach wurde, doch dann knurrte mein Magen so laut, dass ich befürchtete, alle Mädchen im Schlafsaal müssten aufwachen.
 

Ächzend schwang ich meine Beine aus dem Bett und tapste zum Fenster um mir etwas zu trinken aus der Glaskaraffe einzuschenken. Doch der lauwarme Kürbissaft richtete natürlich nichts gegen meinen Hunger aus.
 

Unter normalen Umständen hätte ich mich wieder schlafen gelegt, doch heute verursachte mein leerer Magen so ein seltsam flaues Gefühl in meinem Bauch, das ich fürchtete mich übergeben zu müssen oder zusammen zu klappen.
 

Also zog ich mir einen Morgenmantel über mein knappes Nachthemd und Socken an die Füße. Dann stolperte ich mehr schlecht als recht die Stufen in den Gemeinschaftraum hinunter. Während ich den Schlafsaal verließ war mir auch aufgefallen, das Rose nicht in ihrem Bett lag.
 

Ich wusste nicht genau, was ich vorhatte. Im Gemeinschaftsraum lagen mit Sicherheit keine essbaren Dinge rum. So was räumten die Hauselfen natürlich immer schleunigst weg. Apropos Hauselfen, ich könnte ja einen rufen und ihn beten, mir was zu essen zu bringen. Jedoch kannte ich keinen der Hauselfen beim Namen. Wie, bei Merlin, sollte ich ihn dann rufen.
 

„Hauself?“ fragte ich versuchshalber in die Stille und wie zu erwarte passierte … nichts. Wer hörte denn auch schon auf Hauself? Das wäre wie wenn man in einem Klassenzimmer jemanden mit Mensch oder Schüler auffordern würde. Aber einen Versuch war es wert gewesen.
 

Okay, dann würde ich mich halt in die Küche schleichen. Mit der Gefahr erwischt zu werden. Merlin, was sollte ich tun. Verhungern oder es riskieren?
 

Oder James nach seinem Tarnumhang fragen, schoss mir durch den Kopf.

Hastig ging ich zu den Jungenschlafräumen und rannte die Stufen hoch bis ich ganz oben vor dem der Siebtklässler stehen blieb. Sollte ich da jetzt wirklich reingehen?
 

Naja, besser als verhungern.

Knarrend öffnete ich die Tür, was mich erschrocken zusammenzucken ließ. Warum machte die denn so einen Lärm?
 

Blind stolperte ich zwischen den vier Betten umher. Welches war nun James? Ich konnte absolut nichts erkennen.
 

Ich versuchte mich zurück zu erinnern. Wo war ich damals aufgewacht, nach dieser verhängnisvollen Nacht?
 

Nervös steuerte ich das zweite Bett neben der Tür an und fiel prompt über einen Koffer, der da mitten im Weg stand. „Verdammt, was ist das denn?“ fluchte ich und versuchte, mein Gleichgewicht wieder zu finden bis ich mich schließlich an einem Bettpfosten festhalten konnte.
 

Da ging plötzlich ein Zauberstablicht an. „Dome?“ hörte ich Freds müde Stimme. Ich atmete erleichtert aus. „Wo ist James?“ fragte ich leise um die anderen nicht auch noch aufzuwecken.
 

Fred deutete mit dem Zauberstab auf das Bett rechts neben ihm. Er leuchtete direkt in James Gesicht und dieser zuckte erschrocken zusammen bevor er sich ein Kissen über die Augen legte. „Was soll das denn Fred?“ fauchte er.
 

„Dome ist hier.“ meinte Fred nur und drehte sich auf die Seite.
 

„Dome?“ hörte ich James verschlafene Stimme.
 

„Ja ich bin hier.“ bestätigte ich.
 

„Was ist? Alles in Ordnung?“ fragte er sofort nervös und richtete sich leicht auf.
 

„Es ist alles in Ordnung. Ähm, kannst du mir vielleicht deinen Tarnumhang leihen?“ meinte ich kleinlaut.
 

„Wozu brauchst du den mitten in der Nacht?“ hakte James misstrauisch nach. Ich verdrehte im Stillen die Augen – wann sollte man einen Tarnumhang denn sonst brauchen? Am Tag musste man sich ja kaum verstecken.
 

„Ich hab Hunger und wollte mir in der Küche was zu essen besorgen.“ sagte ich und biss mir auf die Unterlippe.
 

„Ach Merlin, Dome. Warte, ich komm mit.“ brummte der Potter und wenige Minuten später standen wir nebeneinander unter den Tarnumhang gequetscht vor dem Portrait der fetten Dame. Wir gingen schweigend durch die düsteren Korridore und versuchten möglichst keinen Lärm zu machen.
 

„Wieso hast du dich beim Abendbrot nicht satt gegessen?“ stellte James eine berechtigte Frage.
 

„Alle haben mich nur angestarrt, wie soll man da in Ruhe essen?“ verteidigte ich mich und James neben mir nickte stumm.
 

Vor dem Portrait im Kerker blieben wir stehen, ich kitzelte mit Freude die Birne und platze dann hungrig in die Küche. James und den Tarnumhang ließ ich in meiner Eile zurück.
 

„Ich hätte gerne eine warme Suppe, ein bisschen von dem Auflauf von heute Abend und eine große Schüssel Schokopudding mit sauren Gurken.“ rief ich dem nächst besten Hauselfen zu, der mir über den Weg lief. Während dieser sich noch verneigte hatte ich es mir schon auf einer der Bänke bequem gemacht.
 

James kam nun auch angetrudelt und setzte sich mit hochgezogenen Augenbrauen mir gegenüber. Doch sagen tat er nichts.
 

Wir redeten die ganze Zeit nichts, es gab nichts zu reden. Wir hatten uns nichts zu sagen. Ich hatte die Nase voll von seinen Liebesgeständnissen – die machten mich kaputt. Ich wollte nichts von ihm hören.
 

James sagte auch nichts zu der Kreation meines Essens, nicht mal zu den sauren Gurken die ich in Schokopudding tauchte und dann genüsslich verschlang hatte er mehr als ein Naserümpfen übrig.
 

Erst als mein Hunger gestillt war und wir uns auf den Weg zurück in den Turm machten begann er leise zu sprechen.
 

„Ich wollte dir wirklich nicht wehtun.“ Er räusperte sich. „Ich weiß, dass ich es dennoch getan habe, obwohl es das war, was ich unter keinen Umständen tun wollte. Das ist mir leider erst viel zu spät klar geworden. Es tut mir so Leid, das ich dir das alles angetan habe. All die Tränen die du für mich vergossen hast, war ich niemals wert. Ich wünschte du würdest dich in jemand anderen verlieben, jemand besseren, aber ich habe eingesehen das ich das vergeblich hoffe. Und ich bin es so Leid mich von dir fernzuhalten. Können wir … ich meine, würdest du mir noch eine Chance geben? Eine allerletzte?“ Er wurde zum Ende hin immer leiser und schließlich blieb er stehen als er den letzten Satz sagte.
 

Erstaunt sah ich ihn an.

Dann begann ich langsam Worte zu formulieren.
 

„Ich will dir so gerne noch eine Chance geben, James, weil du alles bist, was ich will. Aber ich ertrage es nicht. Ich weiß nicht ob ich es verkrafte, wenn du mich wieder im Stich lässt. Wenn du mich wieder küsst und dann gehst. Dafür brauche ich dich viel zu sehr.“ erklärte ich mit zitternder Stimme.
 

James legte seine warme Hand an meine Wange.
 

„Ich kann dir nicht versprechen, dass unsere Liebe ewig halten wird, aber ich weiß, das ich in diesem Moment mit niemandem auf der ganzen Welt lieber zusammen wäre. Du bist mir unglaublich wichtig und für den Moment kann ich dir schwören dich nie mehr allein zu lassen.“ hauchte er mir ins Ohr. Eine Gänsehaut zog sich über meinen Rücken.
 

Ich wusste, dass sein Liebesgeständnis ehrlich gemeint war. Ich wusste ebenso, dass ich ihm in diesen Momenten alles bedeutete. Natürlich gab es keine Sicherheit, dass unsere Liebe für immer halten würde aber im Moment reichte mir auch schon das versprechen, dass wir zumindest versuchen würden die Ewigkeit daraus zu machen.
 

Also nickte ich nur und küsste ihn schließlich auf den Mund.

Und zum ersten Mal fühlte es sich wirklich richtig und wahrhaftig gut an, ohne störende Gedanken im Kopf und mit der Sicherheit, dass er diesmal nicht sofort nach dem Kuss wegrennen würde.
 

~
 

Und?
 

Ich hoffe es hat gefallen ... vielleicht lasst ihr mir wieder eure Meinung da.
 

Allerliebste Grüße und einen wunderschönen Tag noch.

Charlott ♥

Chapter Thirteen

Montag, 8:07 Uhr

Jungenschlafsaal - Gryffindorturm
 

James nahm mich in dieser Nacht mit in seinen Schlafsaal. Ich kuschelte mich neben ihn in sein schmales Bett, aber das war mir nur Recht, denn ich wollte ihm so nah sein wie nur möglich. Er strich mir übers Gesicht, fuhr meine Augen, meine Nase, meine Lippen nach. Ich atmete ruhig und genoss seine federleichten Berührungen. Und irgendwann schlief ich ein, und hatte noch nicht mal Zeit mir über den nächsten morgen Gedanken zu machen, und über das Gerede meiner Mitschüler.
 

Als ich aufwachte wusste ich zunächst nicht wo ich war. Und als ich dann verstand, dass ich in den Jungenschlafsälen und in James Bett lag wusste ich nicht wieso. Bis mir dann der kleine Ausflug der vergangenen Nacht einfiel, der mir meine so sehnlich erwünschte Klärung von James Gefühlen brachte. Und jetzt wusste ich es und ein unglaubliches Gefühl durchströmte mich. Er liebt mich. Und er wird mich nicht noch einmal verlassen. Zumindest nicht in der nächsten Zeit. Und das war doch alles, was ich wollte.
 

Neben mir bewegte sich James unruhig. Dann schlug er die Augen auf und wirkte bei meinem Anblick so verwirrt wie ich mich auch gefühlt hatte, als ich aufgewacht war. Mühsam richtete er sich in dem viel zu kleinen Bett auf und drückte mir einen zarten Kuss auf den Mund.
 

„Guten Morgen.“ sagte ich fröhlich. „Guten Morgen ihr zwei. Wie geht’s euch?“ gab er reichlich verschlafen zurück. Ich lächelte als er das Baby automatisch mit in unser Gespräch mit einbezog. „Sehr gut. Und ich musste mich noch nicht mal übergeben.“ grinste ich stolz und James sah wieder verwirrt aus. „Wieso denn übergeben?“ Ein Augenverdrehen konnte ich mir bei dieser Aussage einfach nicht verkneifen. „Weil man sich nun mal erbricht wenn man schwanger ist. Zumindest in den ersten Monaten. Wobei auch das nicht bei allen vorkommt.“ erklärte ich dann. „Aha.“ war seine geistreiche Antwort. „Und wieso?“ Ich fuhr mir durch die wirren Haare und grinste schräg. „Keine Ahnung. Hat bestimmt was mit den Hormonen zutun oder so. Ist ja auch vollkommen egal, ich bin nur froh wenn es endlich aufhört.“ James nickte verstehend, beugte sich über mich und gab mir noch einen Kuss. Dabei legte er seine Hand zärtlich auf meinen runden Bauch. Unter seiner Berührung wurde mir heiß und kalt zugleich und ich zog ihm näher zu mir, vertiefte den Kuss.
 

„James, das ist widerlich. Könnte ihr das bitte woanders machen!“ beklagte sich da plötzlich eine Stimme aus dem Nachbarbett und ein Kissen flog gegen James Kopf, was unseren Kuss schließlich löste. Ich spürte, dass ich rot wurde und beeilte mich, aus dem Bett zu kommen. Einen Moment später war ich im Bad verschwunden und drehte die Dusche auf. Ich hatte zwar keine Wechselklamotten hier aber das war erstmal nebensächlich. Hauptsache duschen. Ich liebte es am Morgen zu duschen – das hatte ich ganz vergessen. In den Ferien war ich kaum dazu gekommen, da hatte ich immer erst im Laufe des Tages geduscht, aber eigentlich war es so viel schöner. Das warme Wasser machte mich immer wach.
 

Als ich nach relativ kurzer Zeit frisch geduscht aus dem Bad kam, waren alle Jungen wach und warteten sehnsüchtig darauf, dass sie ins Bad konnten. „Na endlich, dass wurde aber auch Zeit.“ beklagte sich Danny Clark, einer von James besten Freunden. Ich streckte ihm die Zunge raus. „Ich hab mich doch beeilt.“ Also wirklich, die hatten anscheinend noch nie eine Freundin gehabt, sonst wüssten sie, dass Mädchen im Bad nun mal eine Weile brauchen. „Na sicher.“ bemerkte Carl Hunter spöttisch. Er sah aus wie der typische Bücherfreak, der er auch war. Ziemlich groß, ziemlich blass, dicke Brille und mit einem seltsamen Grinsen. Ich ignorierte das Murren der Jungs und spazierte zur Tür. „Wo willst du hin?“ fragten Fred und James zeitgleich verdutzt. „In meinen Schlafsaal. Ich kann ja wohl kaum im Schlafanzug zum Unterricht gehen. Und außerdem noch Libbi beruhigen, die sich sicherlich schon Sorgen macht, weil ich die ganze Nacht nicht da war.“ Als ich Anstalten machte den Raum zu verlassen kam Fred auf mich zugestürmt. „Mal ehrlich, Dome, das willst du jetzt nicht machen. Wenn du so durch den Gemeinschaftsraum gehst wirst du nur für noch mehr Gerüchte sorgen. Und für Lästereien.“ Ich drehte mich seufzend um. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun?“ James kam auf mich zu und drückt mir den Tarnumhang in die Hand. „Hier. Aber ich will ihn nachher wiederhaben. Und keine verbotenen Ausflüge.“ mahnte er scherzhaft. Warum hatte ich da nicht auch dran gedacht? Und ich wollte mich tatsächlich der ganzen tratschenden Horde freiwillig so präsentieren. Ich nahm den Umhang entgegen und drückte James einen Kuss auf Wange. „Danke. Bis später.“ Ich warf den Umhang über und verließ den Raum endgültig. Noch bevor die Tür richtig zu war hörte ich Freds neugierige Stimme: „Oka~y. Was läuft da jetzt zwischen euch?“ Ich grinste in mich hinein und versuchte so leise wie möglich zurück in meinen Schlafsaal zu gelangen. Das gelang mir erstaunlich gut, auch wenn ich auf der Treppe beinahe mit Janice zusammengestoßen wäre, die gemeinsam mit ihrer Schwester auf dem Weg in die Große Halle war.
 

„Wo.Bist.Du.Gewesen?“ rief Libbi, vollkommen außer sich, zu meiner Begrüßung, als ich schließlich ohne Tarnumhang das Mädchenzimmer betrat. Sie rannte auf mich zu, umarmte mich, sah mich vorwurfsvoll an, umarmte mich, sah mich wieder vorwurfvoll an und so weiter und so fort, bis ich mich schließlich von ihr löste und auf meinen Koffer zusteuerte um mir frische Klamotten rauszusuchen. „Ich war bei James.“ antwortete ich ihr, ohne sie anzusehen. Erstens konnte ich mir ihren Gesichtsausdruck ziemlich realistisch vorstellen und zweitens war die Frage, ob ich Ballerinas oder Absatzschuhe zu meiner Schuluniform anzog gerade wichtiger. Ich meine, nur weil man schwanger ist muss man ja nicht rumlaufen wie schwanger. Ich habe durchaus meinen Stolz und meinen Stil. „Was, bei Merlin, hast du bei James gemacht? Ihr habt doch nicht …?!“ Sie ließ die Frage unausgesprochen aber ich wusste, was sie wissen wollte. „Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen. Aber wir haben uns ausgesprochen.“ In dem Moment ging die Badtür auf und Rose strahlte mir entgegen. „Ihr habt euch ausgesprochen? Das ist doch klasse.“ Sie ging zu ihrer Schultasche und packte eilig ihre Bücher ein, als wäre nichts gewesen. „Man belauscht nicht die Gespräche von anderen Leuten, Rosie. Was haben dir deine Eltern nur beigebracht?“ Vielleicht war der Umgang mit Scorpius doch nicht der Beste. Rose verdrehte nur gekonnt die Augen und verließ kurz darauf mit wehendem Umhang den Schlafsaal. „Und weiter?“ hakte Libbi nach, während ich mich in meine Strumpfhose quälte und gleich darauf verzweifelt versuchte meinen Rock über meinen Bauch zu ziehen. Ich erzählte Libbi alles was sie wissen wollte, jedes kleine Detail und jedes Wort unseres Gespräches. Sie zauberte währenddessen an meinem Rock herum und machte ihn weiter und kürzer. „Wieso hast du den Rock gekürzt?“ fragte ich sobald ich das bemerkte. „Aber hallo, Dome. Nur weil du schwanger bist kannst du doch nicht als Nonne durch die Schule gehen.“ Ich sah an mir hinab. „Aber so seh’ ich aus wie ein Flittchen. Dann fühlen sich doch alle in ihren Spekulationen bestätigt, dass ich von irgendeinem Namenlosen schwanger bin und eh schon mit jedem Jungen in dieser Schule geschlafen habe.“ jammerte ich. „Du vergisst, wen du bei dir hast. Keiner wird es wagen, dich auch nur blöd anzusehen. Ich passe auf dich auf. Außerdem hast du doch jetzt einen Freund an deiner Seite. Einen Freund, der gleichzeitig der Vater deines Babys ist. Also sei stark – wie immer.“ Sie küsste mich auf die Stirn und richtete meine Bluse, dann gingen wir gemeinsam in die große Halle zum Frühstück.
 

Bevor wir den Saal jedoch betreten konnten stoppte ich noch einmal. „Ich kann das nicht Libbi. Ich mag es nicht wenn mich alle anstarren.“ Ich spielte mit dem Saumen meines Rockes und sah zu Boden. War ich schon immer so ängstlich gewesen? Und wenn ja, warum war ich dann in Gryffindor gelandet und nicht in … Hufflepuff? Da wäre ich vielleicht wirklich besser aufgehoben gewesen. Für Ravenclaw war ich nicht schlau, für Slytherin nicht hinterhältig und für Gryffindor bin ich, wie man sieht, nicht mutig genug. Blieb ja nur Hufflepuff. Als hätte Libbi geahnt in welche Richtung meine Gedanken gingen schüttelte sie den Kopf und nahm meine Hand. „Dome, du bist eine Gryffindor, du bist mutig. Das hast du schon bewiesen als du entschieden hast, dass Baby zu behalten. Ich bin sicher, viele hätten das nicht getan. Du bist schön, du bist liebenswert, du bist schlau – du bist die tollste Freundin die man haben kann. Du hast nichts, wofür du dich schämen müsstest und das können ruhig auch alle wissen. Wir gehen jetzt in die Halle und du wirst das schaffen! Ich glaube an dich.“ Damit ließ sie meine Hand los, würde vielleicht blöd kommen, wenn wir händchenhaltend durch die Schule gingen, und schob mich in die Halle.
 

Ich fühlte mich sehr, sehr beobachtet. Bestärkt von Libbi’s Motivationsrede versuchte ich mir nicht anmerken zu lassen, dass mich etwas störte (und zwar ganz gewaltig) sondern ging einfach locker und leicht lächelnd zum Gryffindortisch. Libbi lief dicht neben mir und grinste mich an. Am Tisch setzten wir uns nebeneinander als wäre nichts Besonderes passiert und begannen fröhlich zu erzählen. Und es war ja auch nichts Besonderes passiert – bei Merlin, eine schwangere Sechzehnjährige war in die Halle zum Frühstück gekommen. Naja, vielleicht ein bisschen besonders aber nichts Weltbewegendes. Ich löffelte mein Müsli als James in die Halle kam, gefolgt von seinen Kumpels Danny, Sam und Fred. Einen Moment fragte ich mich, wie er sich jetzt verhalten würde. Erstens könnte er so tun als wäre nichts, so dass wir unsere Beziehung insgesamt geheim halten würden oder er würde zu mir kommen, mich küssen oder ähnliches – dann würde es noch mehr Klatsch und Tratsch geben, diesmal dann über uns beide. Seine Entscheidung.
 

Während ich noch völlig in Gedankenversunken überlegte, was er denn nun tun würde bemerkte ich nicht mal wirklich, dass James schon hinter mir stand. „Dome?“ Erschrocken fuhr ich herum und sah ihn mit geweiteten Augen an. Mein Blick schien zu sagen: Willst du das wirklich öffentlich machen? Könnte deinem Ruf schaden! Doch James schien sich schon lange entschieden zu haben. Er beugte sich zu mir und legte seine Lippen sanft auf meine. Ich hörte sie Halle verstummen und wünschte mich ganz, ganz weit weg. Einige Mädchen, das konnte ich hören, begannen mich wüst zu verfluchen, andere hörten sich so an als würden sie schluchzen. Wirklich verwirrt war ich nicht über ihre Reaktionen, James war immer schon sehr … beliebt gewesen und eine feste Beziehung, und dann auch noch mit dem schwangeren Schulflittchen, passte einigen ganz und gar nicht. „Ich hoffe du hast dir das gut überlegt. Wenn du mich jetzt verlässt bist du ganz eindeutig das Arschloch.“ flüsterte ich ihm amüsiert ins Ohr. Nach einem weiteren, kurzen Kuss ging er davon – warf mir allerdings noch ein schiefes, verschwörerisches Grinsen zu. Ich konnte nicht anders und lachte frei heraus. Ungläubig, über diesen Jungen, und Glücklich, über diese ganze Situation. Nicht zu laut, aber doch so, dass sich einige nach mir umdrehten.
 

Als Libbi und ich uns auf den Weg zur ersten Stunde machten (ich verließ die Halle mit viel sichereren Schritten als zuvor) trafen wir Roxanne. Sie stand an der Marmortreppe in der Eingangshalle und schien auf uns gewartet zu haben. Sie hüpfte auf mich zu und schloss mich in die Arme. „Na endlich. Ich dachte schon, dass mit euch beiden wird gar nichts mehr. Dabei hat doch jeder gesehen, dass ihr zusammen gehört. Ich freu mich so für dich.“ Sie ließ mich kaum zu Wort kommen. „Sehen wir uns heute Nachmittag? Ich will alles wissen.“ Merlin, ich hatte nie wirklich mitbekommen, was für eine fröhliche und lebensfrohe Person Roxanne eigentlich ist. Bei Lucy hatte sie immer so distanziert und kühl gewirkt, doch eigentlich war sie genauso ein Wirbelwind wie Lily. „Klar sehen wir uns. War schon klar, dass du alles wissen willst.“ Ich lachte kurz auf. „Okay, dann treffen wir uns nach der letzten Stunde am See? Ich muss mich beeilen, hab’ jetzt Wahrsagen.“ Sie machte Würgegeräusche und sprintete dann, ohne eine Antwort abzuwarten, die Treppen nach oben und davon.
 

„Okay, sie ist seltsam aber schein nett zu sein.“ teilte mir Libbi auch gleich ihr Urteil mit. Sie hatte sich eben, ganz untypisch für sie, ziemlich im Hintergrund gehalten. „Das ist sie wirklich. Nur wegen dem Miststück Lucy war sie immer so … seltsam.“ Ich dachte einen Moment über meine Worte nach, dann sah ich auf die Uhr. „Los, wir sollten uns auch beeilen. Ich will nicht noch mehr negativ auffallen, indem ich zu spät zum Unterricht komme.“
 

Der Tag ging erstaunlich schnell rum. Ich bekam das Gespött und die Lästereien meiner Mitschüler nur zu gut mit, aber ich kam damit klar – zu meiner eignen Verwunderung. Es machte mir nichts aus, wenn sie mich als Flittchen beschimpften oder mir unterstellten, James mit einem Liebestrank verzaubert zu haben. Libbi war mehrmals drauf und dran Flüche durch die Gänge zu schleudern, doch ich, und teilweise auch Rose, hielten sie mehr oder wenig erfolgreich zurück. Eine Hufflepuff aus der 7. Klasse lag am Ende des Tages trotz allem im Krankenflügel und Libbi musste bei Professor McLain Nachsitzen. „Wie kann sie es wagen!“ fluchte Libbi immer noch rauchend vor Wut und schubste wütend ein paar Erstklässler beiseite. „Der werd ich was erzählen, wenn sie dir noch mal zu nahe kommt.“ Und ich dachte immer Hufflepuffs wären gutmütig und ehrlich.
 

Am Nachmittag, als wir dann Roxy trafen, war aber alles wieder einigermaßen okay. Libbi hatte sich abgeregt und auch mir ging es gut. Wir erzählten über dies und das, besonders aber über James und mich. Das schien wirklich alle brennend zu interessieren.
 

James selbst sah ich erst am Abend im Gemeinschaftsraum wieder. Er saß in einem Sessel am Feuer und winkte mich sogleich zu sich. „Ich hab dich beim Essen vermisst.“ sagte er und sah mich fragend an. Ich platzierte mich auf seinem Schoss und hoffte, dass ich plus Kind nicht zu schwer sein würde, doch James schien es nicht weiter zu kümmern. Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sah mich vollkommen James-untypisch an. „Libbi und ich waren mit Roxy am See, erzählen und so. Dann haben wir das Essen verpasst-“ ein Augenverdrehen von James „- und sind in die Küche und haben die Hauselfen um Reste angebettelt.“ James zog mich näher an sich, so dass mein Kopf schließlich an seiner Brust ruhte. Und für diesem Moment waren mir die Blicke wirklich so was von egal. „Das ist doch typisch Dominique. Ich hatte dich gar nicht so tollpatschig und vergesslich in Erinnerung.“ Ich spürte, dass er grinste, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehen konnte. „Das muss wohl alles an den Hormonen liegen.“ Ich grinse ebenfalls und strecke mich um ihn küssen zu können. „Ich glaube ich liebe dich wirklich.“ sagte ich dann leise, so dass nur James es hören konnte. Ich hörte sein klares, glückliches Lachen. „Das ist schön. Ich liebe dich nämlich auch, Tollpatsch.“ Er küsste mich auf den Kopf. Ich sah nach oben und streckte die Zunge raus. Oh man, ich war anscheinend wieder im Kleinkindalter angekommen. Zunge rausstrecken, und das schon zweimal heute, war nun wirklich lächerlich. Aber es machte Spaß. Und so langsam begann ich mich wirklich auf die Zukunft zu freuen. Auf ein Leben mit James, mit dem Baby. Und aufs glücklich sein.
 

~
 

Hallo liebe Leser!
 

Es tut mir wirklich total Leid, dass es so unverschämt lange gedauert hat. Wirklich. Ich hab das Kapitel so oft angefangen und wieder gelöscht und wieder angefangen und wieder gelöscht - es hat mir einfach nie gepasst. Heute hat mich dann aber aus unerfindlichen Gründen die Schreiblust gepackt (und ich bin sehr glücklich draüber!!) und dieses Kapitel ist dabei rausgekommen. Ich hoffe es gefällt euch halbwegs. :P Ich weiß nicht wie lange das nächste Kapitel brauchen wird, aber wenn die Schreiblust noch ein wenig anhält dann dauert es vielleicht nicht ganz so lange wie diesmal. :)
 

Liebste Grüße - Charlott

Chapter Fourteen

Halli Hallo,
 

es gibt endlich mal wieder ein neues Kapitel zu Fehler - ein Wunder, ich weiß. Aber hey, es hat nicht so lange gedauert wie das letzte Mal. :D

Und nun erstmal viel Spaß.


 

~*~
 

Einige Wochen später.
 

Freitag, 08:36

Mädchenschlafsaal - Gryffindorturm
 

Als ich am Morgen gähnend aufwachte und die Schule verfluchte, wusste ich noch nicht, dass dieser Tag eine ziemliche Wendung für mich bereithalten sollte, der ich zeitweise doch lieber eine Doppelstunde Zaubertränke vorziehen würde. Nichts ahnend machte ich mich fertig, packte mein Schulzeug zusammen und wartete darauf, das Libbi endlich mal aus dem Bad kam. Ein Morgen wie jeder andere also.
 

Gemeinsam mit meiner besten Freundin begab ich mich schließlich zur großen Halle, um in letzter Minute noch etwas zu Frühstücken. Es war mal wieder typisch, dass wir so knapp kamen, dass es kaum noch was gab. Ich hätte mich ja darüber aufgeregt, aber das brachte rein gar nichts bei Libbi. Sie wäre am nächsten Morgen trotzdem nicht eher aufgestanden, und wer konnte es ihr verübeln? Ich würde am liebsten auch jeden Tag noch zwei Stunden länger schlafen.
 

Gerade wollte ich genüsslich in mein Marmeladenbrötchen beißen, als sich von hinten zwei Hände über meine Augen legten. Erschrocken kreischte ich auf und jeder Kopf ruckte zu mir rum - man konnte ja nie wissen, was nun schon wieder mit Dominique Weasley, dem Schulflittchen, los war. Ich beruhigte mich jedoch schnell wieder als ich den vertrauten Geruch James’ einatmete.

„Ich werde noch zu früh Wehen bekommen, wenn du mich jedes Mal so erschreckst.“, beschwerte ich mich und küsste ihn dann kurz und zärtlich auf den Mund.

James sah ernstlich besorgt aus. „Könnte das passieren?“, fragte er sofort und ich war mir sicher dass er sich gerade in den Kopf hämmerte: „Erschreck Dome nie wieder solange sie noch schwanger ist - wer weiß was alles Schlimmes passieren könnte.“ Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck quetschte er sich neben mich auf die Bank und begann sich Kaffee einzuschenken. Ich sah ihn neidisch an. Wie gerne würde ich ebenfalls eine Tasse Kaffee trinken. James schien meinen Blick zu bemerken. „Vergiss es, Dome. Kaffee gibt es erst wenn Viola auf der Welt ist.“, sagte er streng während ich begann haltlos in meinen Tee zu husten. „Viola? Geht’s dir noch gut? Ich nenne meine Tochter doch nicht Viola.“, erklärte ich ihm noch immer prustend, während mir Libbi freundlicherweise auf den Rücken klopfte. James dagegen sah beleidigt aus. „Warum denn nicht Viola? Ich finde das klingt sehr schön.“, bemerkte er bockig und trank demonstrativ einen großen Schluck Kaffee um mich zu ärgern. „Bei aller Liebe, James, nie im Leben. Was ist Viola denn für ein Name? Das klingt ja wie Violine. Meine Tochter soll doch nicht mit einem Instrument verglichen werden.“, rechtfertigte ich meine Meinung sofort. Mein schwarzhaariges Gegenüber nuschelte nur etwas von „Viola ist ein sehr schöner Name“ und ich versuchte anstandshalber mein Lachen zu unterdrücken. „Über den Namen unterhalten wir uns besser noch mal, Jamie. Wir haben ohnehin noch ein paar Wochen Zeit.“ Zur Versöhnung gab ich ihm einen besonders süßen Kuss auf den Mund. Gerade wollte mich gemeinsam mit Libbi erheben um zum Unterricht zu gehen, als Professor Woolsuck vor mir stand.
 

„Guten Morgen Miss Weasley, Miss Feyton.“ Sie nickte Libbi und mir freundlich zu und musterte uns knapp.

„Guten Morgen, Professor.“, erwiderten wir höflich. Ich fragte mich was sie von uns wollen könnte.

„Miss Weasley, ich erwarte Sie in fünf Minuten in meinem Büro. Es gibt da jemanden der Sie sehen will. Bitte seien Sie pünktlich.“ Und damit war sie auch schon wieder verschwunden. Verwirrt sah ich ihr nach.
 

„Was sie wohl will?“, stellte Libbi die Frage, die mir auch durch den Kopf ging. Ich zuckte ahnungslos mit den Schultern. Bestimmt will sie nur über die Schwangerschaft reden, schoss es mir durch den Kopf. Viele andere spannende Dinge gab es in meinem Leben im Moment ja nicht.

„Am besten ich finde es heraus.“, antwortete ich Libbi also und verabschiedete mich von ihr und James.
 

Allein machte ich mich auf den Weg zu Woolsucks Büro. Die kalten Gänge des Schlosses ließen mich frösteln. Obwohl es schon Februar war, machte das Wetter noch keine Anstalten wärmer zu werden. Aber vielleicht erwartete ich einfach zuviel.
 

Kurz darauf klopfte ich an die schwere, dunkle Tür von Woolsucks Büro. „Herein.“, erklang die strenge Stimme der Hauslehrerin. Zögerlich öffnete ich die Tür, während ich mich fragte, was mich wohl erwarten würde. Immerhin sprach sie ja von jemandem der mich sprechen wollte. Vielleicht war es Tante Ginny oder Oma Molly. Ich betrat das Zimmer langsam und sah mich um.
 

Die Professorin saß hinter ihrem Schreibtisch, die Arme überkreuzt und den Blick auf mich gerichtet. In der Ecke neben dem Schreibtisch standen jedoch weder Ginny, noch Oma Molly.
 

„Mum, Dad?“, fragte ich erstaunt und verärgert zugleich. Da standen die beiden, Mum in einem kurzen Kleid mit Strumpfhosen und Absatzschuhen, mein Vater in seiner Arbeitsuniform und beide starrten mich einigermaßen perplex an. Dad öffnete schon den Mund um etwas zu sagen, doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen.

„Nein, nein sei still. Ich will nicht wissen was ihr mir zu sagen habt. Ihr braucht mit keine sinnlosen Vorträge halten oder mir weiterhin Vorwürfe machen. Ich will es nicht wissen, okay?“ Ich wirbelte herum und ging mit schnellen Schritten wieder aus dem Büro. Wut keimte in mir auf und am liebsten hätte ich was gegen die nächste Wand geschmissen. Bei Merlin, was hatten die beiden hier zu suchen? Konnten sie nicht ahnen, dass ihr Besuch mich völlig aus der Bahn werfen würde?
 

„Dominique.“, hörte ich die klare Stimme meiner Mutter und kurz darauf vernahm ich ihre klackernden Schritte auf dem Steinboden des Schlosses. Vorbeigehende Schüler warfen mir und ebenso ihr neugierige Blicke zu doch ich ignorierte sie, das hatte ich in den letzten Wochen schließlich gelernt. „Liebling, bleib stehen. Bitte.“, flehte mein Vater, der mir ebenfalls hinterher kam.
 

„Was wollt ihr hier, verdammt noch mal? Ihr habt mir bei eurem letzten Besuch alles klar erläutert - ich brauche euch nicht. Lasst mich in Ruhe.“, rief ich aufgebracht und bahnte mir meinen Weg durch die Schule. Ich wollte nur noch weg von den beiden, doch sie hörten nicht auf mich zu verfolgen.
 

„Lass uns wenigstens kurz reden. Dome, es tut uns doch Leid.“ Die Verzweiflung in der Stimme meines Vaters schien einfach an mir abzuprallen. Vor wenigen Wochen hätte ich mich noch in seine Arme geworfen und versucht diesen trübsinnigen Ton so schnell wie möglich aus seiner Stimme zu verbannen, doch nun war es mir gleichgültig.
 

Meine Eltern hatten mir ihre Hilfe und ihre Unterstützung verwehrt, als sie bitternötig gehabt hätte. Sie hatten kein Recht, jetzt einfach wieder anzukommen, mit mir zu reden, mein soeben geordnetes Leben zerstören zu wollen.
 

„Ich habe euch nichts mehr zu sagen. Es geht mir gut, alles ist so wie es sein sollte, ihr braucht euch also nicht aus schlechtem Gewissen wieder bei mir einzuschleimen, verstanden?“ Ich blieb abrupt stehen, wandte mich zu den beiden um und sah sie gefährlich an. „Ich habe den entscheidenden Schritt auch ohne euch geschafft.“
 

Meine Eltern blieben dicht vor mir stehen, die letzten Schüler verschwanden in ihre Klassenräume und wir waren alleine im Gang.
 

„Dominique - wir wollten uns bei dir entschuldigen. Unser Verhalten beim letzten Besuch war grauenvoll. Wir haben uns wirklich nicht angemessen verhalten.“, sprach Dad nun die Worte aus, die ihm anscheinend schon sehr lange auf der Zunge gelegen haben.

„Isch muss misch besonders entschuldigen, Dominique.“, setzte meine Mutter hinzu und fuhr sich nervös durch die silberblonden Haare. „Mein Ver’alten ist wirklisch unverseihlich gewesen.“
 

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte stark und unnachgiebig zu bleiben. Ich würde es ihnen keinesfalls so einfach machen - sie sollten leiden wie ich in den letzten Wochen und Monaten unter ihrer Missachtung gelitten hatte. „Ach, das fällt euch aber früh ein. Das euer Verhalten verdammt noch mal fehl am Platz war hätte euch schon nach einem Tag und nicht erst nach ein paar Monaten klar werden müssen. Wisst ihr eigentlich wie schwer das für mich war!? Ich musste alles alleine durchstehen und ihr konntet mir nicht mal einen verfluchten Brief schreiben. Das ist echt das Allerletzte!“, schrie ich aufgebracht.
 

Wütend wandte ich mich um, wollte nur noch weg von den beiden Heuchlern, und lief direkt in die Arme von James, der in diesem Moment um die Ecke gestürmt kam.

„Dome.“, stieß er überrascht aus und blickte mir in die Augen. „Was ist los?“

Ich schüttelte nur mit dem Kopf und zeigte über meine Schultern, während ich mein Gesicht an James Brust verbarg.

„Oh, hey Fleur, Bill.“, begrüßte er seine Tante und seinen Onkel mit einem schiefen Lächeln und ich spürte das Herz in seiner Brust ein wenig schneller schlagen. „Hallo James.“, war die knappe Antwort meines Vaters. „Wir würden gerne mit Dome über das Baby reden, wenn du also für den Moment gehen könntest.“
 

Ich schnaubte laut. „Ich glaube James ist hier genau richtig. Aber Moment, das könnt ihr ja gar nicht wissen. Warum nur - ach ja, stimmt, weil ihr die letzten Monate nicht mit mir gesprochen habt!“ Bestimmt griff ich nach der Hand meines Freundes und blickte meinen Eltern wieder in die Augen. James schien neben mir ein wenig zusammenzuschrumpfen.
 

„Was meinst du, Dominique? Was ’at James ’ier mit su tun?“, hakte Mum sofort skeptisch nach und zog eine fein gezupfte Augenbraue nach oben.
 

„Drei Mal darfst du raten.“, fauchte ich und gab James demonstrativ einen kurzen Kuss auf den Mund. Als ich mich wieder von ihm löste stand im Gesicht meines Vaters der blanke Zorn.
 

„Du bist mit James zusammen? Ist James der Vater?“ Er sah erst mich an, wandte sich dann aber James zu. „Hast du mein kleines Mädchen geschwängert?“ Seine Augenbrauen zogen sich bedrohlich zusammen und mir war als sähe ich seine Hand zu seinem Zauberstab gleiten. James straffte die Schultern so gut wie es ging, er würde für seine Taten gerade stehen, dass wusste ich und ich bewunderte ihn im Stillen für seinen Mut.
 

„Ja, Dad. Und er ist der beste Vater den man sich für ein Kind wünschen könnte. Er liebt mich. Und er ist immer da, wenn ich ihn brauche, hört mir zu, erfüllt mir alle meine aberwitzigen Wünsche. Und er wird später auch für unsere Tochter da sein, wird sie lieben und ihr alles geben“, verteidigte ich meine Freund, stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn und funkelte meine teils überraschten, teils wütenden Eltern an. „Und solltet ihr es wagen ihm auch nur einen Vorwurf zu machen, dann war es das. Dann will ich euch nicht wieder sehen, nie mehr.“
 

Mum holte tief Luft und schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Du ’ast doch keine A’nung worauf du disch einlässt, Kind.“ In ihren Augen stand Sorge und Mitleid. Mitleid. Wie ich es inzwischen verabscheute.
 

„Schau mich nicht so an, Mum. Du brauchst kein Mitleid mit mir zu haben. Und ich weiß sehr wohl worauf ich mich einlasse. James hat mir geholfen als ihr mich fallen gelassen habt! Ohne ihn wäre ich schon längst verzweifelt!“ Liebevoll sah ich zu meinem Freund hinauf, der sprachlos und zurückhaltend noch immer hinter mir stand. „Ich glaube es ist alles gesagt. Wir gehen.“
 

Mit schwingenden Haaren drehte ich mich erneut herum, nahm James Hand und gemeinsam gingen wir davon. Meine Eltern kamen uns nicht nach und ich war erleichtert darüber. Noch eine Auseinandersetzung hätte nicht nur mir geschadet, sondern vielleicht auch dem Baby. Immerhin sollten sich Frauen während der Schwangerschaft ja nicht aufregen.
 

Mit schnellen Schritten gingen wir in den Gemeinschaftsraum, an den Unterricht dachten wir gar nicht mehr. Ich war viel zu aufgewühlt und ich glaube, auch James stand ein wenig neben sich. Er hatte die ganze Zeit keinen Ton von sich gegeben. Ich ließ mich auf eines der kuscheligen Sofas vor dem Kamin fallen und James saß sofort neben mir.
 

„Dome, jetzt beruhig dich wieder. Es wird schon alles gut.“ Er beugte sich zu mir hinüber und sah mich voller Sorge an. Im ersten Moment wusste ich nicht wovon er sprach - ich war schließlich vollkommen ruhig - doch als er mir über die Wangen strich spürte auch ich die Tränen die aus meinen Augen flossen.
 

„Es ist alles in Ordnung.“, versuchte ich mich als auch ihn zu beruhigen. Meine Stimme klang allerdings arg zittrig. Ich wischte mir mit meinem Pulloverärmel über die Augen und schniefte einmal. „Ich komme damit klar. Ich habe mit den beiden abgeschlossen.“
 

James schüttelte den Kopf. „Nein, das hast du ganz und gar nicht. Du liebst sie und das ist auch nur verständlich. Sie sind deine Eltern. Du wirst dich beruhigen, sie werden sich beruhigen und dann wird sich alles wieder einrenken. Ihr müsste euch nur gegenseitig noch ein bisschen Zeit lassen. Die Situation ist nicht nur für dich schwierig.“ Sanft küsste er mich auf die Wangen, auf die Stirn, in die Mundwinkel. „Aber es wird alles gut werden. Ich liebe dich“, hauchte er und strich mir langsam durch die Haare.
 

Ich schmiegte mich an ihn, schloss die Augen und genoss diesen Moment den wir ganz für uns hatten. Er legte seine weichen Lippen auf meine und gab mir einen leidenschaftlich verliebten Kuss, den ich mit all meiner Liebe erwiderte. James legte seine warme Hand auf meinen runden Bauch und strich langsam darüber, während ich mich immer mehr in dem Kuss verlor.
 

Bevor ich jedoch ganz in dem Gefühl verloren gehen konnte löste sich James wieder sanft von mir. „Meinst du wir sollten langsam mal mit meinen Eltern reden?“, fragte er zögerlich und spielte nervös mit meinen Fingern. Ich legte den Kopf schief und sah ihn nachdenklich an. Das hatte ich, um ehrlich zu sein, total vergessen. Jetzt, wo James es erwähnte, konnte ich es kaum fassen. Wie konnte ich vergessen Tante Ginny zu sagen, dass sie bald Oma werden würde? Das Herz sackte mir in die Hose. Wer weiß wie sie reagieren würde? Sie hatte wirklich viel Temperament und ein viel zu großes Mundwerk.
 

„Dome?“, riss mich James Stimme aus meiner Starre und mein verschwommener Blick klärte sich wieder. Ich nickte langsam, da noch immer nach meiner Antwort verlangt war. „Ja, das sollten wir wohl wirklich endlich tun wenn wir einen Auftritt wie den meiner Eltern verhindern wollen.“ Ich grinste schief und lehnte dann meinen Kopf an James Brust.
 

„Sollen wir ihnen einen Brief schreiben oder sollen wir sie herbestellen?“, vernahm ich seine Stimme an meinem Ohr. Ich nuschelte in seinen Pullover: „Ich denke ein Brief sollte erstmal das Nötigste erklären. Herbestellen können wir sie dann immer noch, wenn sie nicht gleich von selbst auf der Matte stehen.“ Seine Brust spannte sich an und fragend sah ich nach oben. „Ich hab Angst vor meiner Mum.“, meinte James und ich konnte es ihm nicht mal verübeln. „Wird schon werden. Immerhin ist sie nicht so eine Heuchlerin wie meine Mutter.“ Mein Blick verdüsterte sich für einen Moment, dann stand ich voller Tatendrang auf und sah ihn erwartungsvoll an. „Na los, setzen wir uns an den Brief.“
 

Ich ging rasch nach oben in meinen leeren Schlafsaal, kramte ein paar Pergamente und eine alte Feder hervor und ging zurück zu James. Er saß schon an einem der kleinen Tische und tippte mit seinem Fuß auf dem Boden. Ein Zeichen das er aufgeregt war, würde ich meinen.

Ich plumpste neben ihn auf den Stuhl, zückte die Feder und setzte an. „Wie wollen wir beginnen?“
 

Hallo Ginny, Hallo Harry (Mum, Dad), begann ich auf James anraten hin zu schreiben. Die nächsten Zeilen überlegte ich mir dann allein, da er abwesend zu sein schien.
 

Wie geht es euch?

Hier in Hogwarts ist es wie immer, sehr laut und sehr lustig.

Der Unterricht ist langweilig, die Lehrer machen viel zu viel Stress und beim Quidditchtraining geht zurzeit alles drunter und drüber.

Naja, sicher könnt ihr euch denken das das nicht der Grund ist warum wir beide euch schreiben. Ich hielt inne und sah zu James, der die Zeilen eilig las, langsam nickte und mir dann weiter diktierte.
 

In Wahrheit geht es um ein sehr viel ernsteres Thema und wir haben schon ein wenig Angst euch das jetzt so unvorbereitet in einem Brief zu schreiben. Ähm, vielleicht setzt ihr euch erst mal?!
 

Ich weiß nicht ob ihr es schon gehört habt, aber eigentlich kann ich mir kaum vorstellen, dass ihr es noch nicht gehört habt (Molly ist schließlich so eine Schwatztante) jedenfalls bin ich (Dominique natürlich) schwanger. Ihr fragt euch jetzt sicher, weswegen wir euch nun schreiben sollten.
 

Also ja, mh, wie ihr sicher wisst gehören zu der Entstehung eines Babys immer zwei Personen. Es ergab sich nun also, dass James bei der Erzeugung meines Babys anwesend war und somit zum Vater auserkoren wurde. Und was wir euch eigentlich mitteilen wollten: (Ihr könnt es euch ja nicht denken oder so, aber James will das ich es noch mal extra schreibe.) Ihr werdet Großeltern. Yippie! Oder auch nicht Yippie. Nehmt es wie ihr wollt.
 

Wie ihr reagiert ist so ziemlich euch überlassen, aber bitte verzichtet auf einen Heuler. Am Rande sollte erwähnt werden, dass wir mittlerweile ein Paar sind und uns entschlossen haben gemeinsam für das Kind zu sorgen (Du kannst dich also nicht darüber beschweren, dass ich mich nicht der Verantwortung stelle und für meine Fehler nicht gerade stehe, ja Mum?) und nach dem Schuljahr zusammen zu ziehen.
 

Der Geburtstermin ist für Anfang Mai errechnet, falls euch das interessieren sollte. Und es wird ein Mädchen. (Und sie wird das tollste Mädchen der Welt! Neben Dome natürlich.)
 

Wir hoffen es geht euch noch gut und warten auf eine Nachricht von euch.
 

Mit den liebsten Grüßen (Bitte sei gnädig Mum! Es war ein Fehler, aber ich würde es für nichts in der Welt rückgängig machen!),
 

Dominique & James
 

Ich sah seufzend auf den frisch geschriebenen Brief hinab. „Deine Kommentare wieder.“, murmelte ich und schüttelte müde, jedoch auch leicht lächelnd, den Kopf. „Was denn? Das macht den Brief nicht so ernst und außerdem meine ich das alles todernst.“ James stand hinter mir, ebenfalls auf den Brief sehend, während er mir mit der Hand kleine Kreise auf den Rücken malte.
 

„Sollen wir ihn so abschicken?“, fragte James, nachdem wir eine Ewigkeit nur auf das Pergament gestarrt hatten. Ich nickte und Hand in Hand machten wir uns auf den Weg in die Eulerei. Die Gänge waren noch immer leer und düster, aber bald würde es zum Mittagessen klingeln und ich konnte es kaum erwarten. Mein Magen brummte schon wieder nach der ganzen Aufregung.
 

Nachdem wir Calisto, James Eule, davon geschickt hatten gingen wir gleich zum Mittagessen. Die ersten Schüler trudelten nach und nach ein, unter ihnen auch Libbi, die natürlich sofort alles wissen wollte was seit heute Morgen geschehen war. Ich versprach es ihr in einer ruhigeren Minute zu erzählen und beschloss nebenbei den Nachmittagsunterricht auch noch sausen zu lassen. Das machte ja nun auch keinen Unterschied mehr. James jedoch wollte seine Zaubertränkestunde nicht verpassen, da er in diesem Fach eh noch viel für die Prüfungen zu tun hatte. So schloss sich Libbi mir an und statt zu Verwandlung zu gehen drehten wir eine Runde um den See und ich klärte Libbi über alles auf was sie wissen wollte.
 

Samstag, 09:12 Uhr

Jungenschlafsaal - Gryffindorturm
 

Ein nervtötendes Klackern rief mich am Samstagmorgen aus meinen Träumen. Ich wälzte mich unruhig in James Armen hin und her - wollte die Augen nicht öffnen, doch das nervige Geräusch sollte endlich verstummen. Die Nacht hatte ich wieder mal bei James im Jungenturm verbracht. Das tat ich in letzter Zeit häufig, da ich ohne ihn kaum noch ein Auge zu tun konnte. Besonders nachts vermisste ich seine Nähe, seinen warmen Atem an meinem Hals und seine sanften Hände um meine.
 

„James.“, quengelte ich genervt auf und zog die Decke über den Kopf. „Mach das aus.“ Ich kniff angestrengt die Augen zusammen, um das Geräusch zu verdrängen doch alles half nichts. Mir blieb also nicht weiter übrig. Mit ein wenig Kraftaufwand und einer Menge mieser Laune drückte ich gegen den Körper meines Freundes. Sekunden später ertönten ein Rums und ein wütendes „Dominique!“ bei welchem ich nur grinsen konnte.
 

Der Lärm, woher auch immer er kam, hörte plötzlich auf. Ich seufzte erleichtert und war schon fast wieder eingeschlafen, als James meinte: „Calisto ist wieder da.“ Hellwach setzte ich mich auf und sah mich mit verstrubbelten Haaren nach James um. Er hielt in der einen Hand seine Eule, die zutraulich einen Keks fraß, in der anderen ein Stück Pergament.
 

„Was schreiben sie? Es ist doch kein Heuler, oder?“ Aufgeregt sah ich ihn an, er schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, zum Glück nicht.“
 

Eilig stand ich aus dem Bett aus, zog mir James dicken Pullover vom Vortag an, da ich ziemlich fröstelte, und ging leise zu ihm hinüber. Ich hatte ja gar nicht mitbekommen, dass die anderen noch friedlich schliefen.
 

James entfaltete den Brief langsam und wir begannen gemeinsam zu lesen.
 

Lieber James, Liebe Dominique!
 

Schön, von euch zu hören. Hogwarts ist also noch so, wie wir es in Erinnerung haben. Trotz des Stresses zeitweise solltet ihr eure Zeit dort genießen. Aber ich schweife ab.
 

Nun, zu der Frage nach unserem Befinden - es ging uns schon besser. Was nicht heißen soll das es uns schlecht geht, wir sind nur ein wenig überrascht. Ansonsten ist natürlich alles prima, alle sind gesund und munter.
 

Am besten wir kommen gleich zum Thema, weshalb es überhaupt erst zu diesem Briefwechsel kam:

Natürlich hatten wir schon von deiner Schwangerschaft gehört, Dominique, (Und ich hätte mich auch in den nächsten Tagen bei dir gemeldet, nur hatte ich in letzter Zeit ziemlich viel zu tun.) allerdings war es schon ein wenig erstaunlich zu erfahren das unser werter Herr Sohn seine Hände im Spiel hat. Und das nicht unerheblich. (Ich muss anmerken, dass ich mich ziemlich über meine Mum, eure Oma, wundere, da sie mir nicht gleich verraten hat, dass James der Vater ist. Aber anscheinend wollte sie euch selbst die Chance geben das zu erzählen.)
 

Schließlich werden wir nun Großeltern. (Und ich bin lange noch nicht alt genug dafür, nur um das mal anzumerken!) Wir freuen uns für euch, wirklich, und es wird kein Wort des Vorwurfes über unsere Lippen kommen. Wenn ich jetzt schreibe das das jedem Mal passieren kann, dann meine ich das durchaus ernst, auch wenn es sehr absurd klingt. Das soll euer Verhalten andererseits auch nicht loben. Ihr seht ja was alles passieren kann, wenn man nur einen Moment nicht aufpasst. Es sollte euch also gleichzeitig eine Lehre sein!
 

Wir können es kaum erwarten euch zwei gemeinsam wieder zu sehen! (Ich war ja schon lange der Meinung, dass ihr beiden ein süßes Pärchen abgeben würdet.) Und dann möchten wir alles über deine Schwangerschaft wissen, Dominique, immerhin habt ihr uns so lange nicht daran teilhaben lassen. (Ein wenig enttäuscht bin ich schon James, hattest du etwa Angst vor mir?) Wir freuen uns jetzt schon riesig auf unser Enkeltöchterchen.
 

(Übrigens erreichte mich vorhin ein Brief von Fleur. Er klang ziemlich wütend und sie berichtete mir, dass Gleiche wie ihr mir in eurem Brief auch. Ich werde versuchen mit ihr und Bill zu reden Dome, mach dir mal keine Sorgen. Es wird schon alles gut werden - von eurem großen Familienkrach hab ich schließlich auch gehört.)
 

Nun, wir wollten eigentlich noch viel mehr schreibe, aber es ist uns gerade entfallen und wir wollen ja auch nicht euren ganzen Samstag zutexten.
 

Auf ein baldiges Wiedersehen, passt gut auf euch auf (Besonders du, Dominique!),
 

mit lieben Grüße, Ginny & Harry
 

Ich las den Brief fassungslos durch, und dann gleich noch mal, bevor ich in James Arme fiel. „Das ist ja wunderbar!“, kreischte ich vielleicht ein wenig zu schrill. Hormone, alles die Hormone. Der Schlafsaal war natürlich sofort wach geworden durch mein Geplärr und ich wurde von wütenden Blicken erdolcht, die ich einfach an mir abprallen ließ. James sah die Anderen entschuldigend an. „Immerhin wissen wir jetzt, woher du deine Schreibweise hast, Tante Ginny schreibt ja genauso.“, meinte ich nur und verschwand dann im Badezimmer.
 

Ein widerliches Dauergrinsen schlich sich auf mein Gesicht, doch ich konnte es einfach nicht verdrängen, so sehr ich auch wollte. Während ich unter der Dusche stand wusste ich auch was mich so glücklich machte: Es war Tante Ginnys Brief.
 

Sie glaubte an uns, machte uns Hoffnung und genau das machte mir Hoffnung. Ich würde sie drücken, wenn ich könnte. Aber das konnte ich ja nachholen, wenn wir uns in den Osterferien sahen
 

~*~
 

Okay, Dome hat mal wieder einen halben hysterischen Anfall, ich weiß, aber ich steh drauf. :D
 

Ich freu mich auf eure Meinungen, Kritik und ähnliches.
 

Ah, ich hätte es fast vergessen: Vielen vielen Dank an meine tolle Betaleserin Acrobalena-
 

Und noch was - bald ist es zu Ende. Vielleicht noch ein Kapitel, vielleicht noch zwei ... mal sehen.
 

Aber das wars jetzt.

Bis bald :)
 

Charlott



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Von:  mudblood
2011-04-16T11:39:12+00:00 16.04.2011 13:39
Schöne Story (: Wirklich.
Mal erfrischend vom Dominique und James zu lesen.
Dein Schreibstil ist auch sehr schön zu lesen und ja. Mir gefällt es sehr sehr gut.
Hoffentlich gehts bald weiter. (:
Von:  Herzkirsche
2011-03-16T07:47:21+00:00 16.03.2011 08:47
Wunderbare Story. :)
Ich hoffe, du schreibst bald weiter!
Von: abgemeldet
2010-11-05T19:06:33+00:00 05.11.2010 20:06
huhuu
das Kapitel ist toooll!!
ist sehr dramatisch, aber das passt ja in die Story xD
Lustig finde ich es, dass Dome anscheinend nie merkt, dass sie weintxD
oh und der Satz: Es ergab sich nun also, dass James bei der Erzeugung meines Babys anwesend war und somit zum Vater auserkoren wurde. ist fantastisch *lachanfall bekomm*
meld dich bitte, wenn das neue Kapi da ist
♥♥
Von: abgemeldet
2010-11-05T18:56:47+00:00 05.11.2010 19:56
heeeey
die FF gefällt mir wirklich immer besser =D
ich hätte nur die Bitte mehr Absätze zu machen ^^"
das liest sich besser =)
ansonsten freu ich mich shcon weiter zu lesen

Von: abgemeldet
2010-11-04T16:26:37+00:00 04.11.2010 17:26
heeey
mir gefällt die STory total gerne =)
und du hast einen richtig angenehmen Stil

Von: abgemeldet
2010-10-17T22:00:16+00:00 18.10.2010 00:00
Mensch, das war ein wunderschönes und süßes Kapitel.
Ich finde es gut, dass Fleur und Bill langsam zur Vernunft kommen, aber das wird sicher noch ein Haufen Arbeit bedeuten, damit die Beziehung zwischen Dome und ihren Eltern wieder annähernd wie früher ist.
Ich habe grinsen müssen, als ich den Brief von Ginny und Harry gelesen habe. Sie habe super reagiert und zumindest war der Brief von Dome und James noch vor dem von Fleur da.
Ich bin gespannt wie es weiter geht.
Bitte lass uns nicht allzusehr warten.
lg
Von: abgemeldet
2010-10-11T21:30:44+00:00 11.10.2010 23:30
Oh Gott ich liebe deine FF einfach nur. Hab sie erst gestern entdeckt und musste sie mir sofort komplett durchlesen, hat zwar gedauert aber das war es allemal wert!! Das ganze Hin und Her hat mich echt mitgenommen, eine emotionale Achterbahn ;) Ich bin auch schon gespannt wie es weitergeht und hoffe es dauert nicht allzu lang ^^

Liebe Grüße
Von:  muffelherz
2010-10-11T18:55:39+00:00 11.10.2010 20:55
richitg süß geschrieben. die beiden sind toll.
wie dome sich gegen ihre eltern durchgesetzt hat. einfach super. dann auch noch wie sie james miteinbezieht. richtig gut, dass er keinen rückzieher vor ihren eltern gemacht hat. :D
ach und wie ginny reagiert hat auf den Brief. toll. hahah zum lachen. ach ja der brief ist gut geworden. war sehr zum lachen. sehr schön. james & ginny halt.
einfach ein richtig schönes kapitel.

Liebe Grüße
Von:  Dranza-chan
2010-10-01T20:48:26+00:00 01.10.2010 22:48
Ein super Kapi!
Gut das James' Eltern hinter den beiden stehen, das macht es ihnen viel einfacher und vielleicht bekommt Ginny Fleur zur Vernunft!
Wie die Brief geschrieben sind find ich klasse, vor allem mit den Kommntaren in Klammern!
lg
Von:  Violie
2010-09-30T17:44:15+00:00 30.09.2010 19:44
Uh, ein neues Kapitel.
Ich hättes gerade fast überlesen xD

Okay, ich hab keine Zeit also nur ein kurzes Kommi. Der Brief war schön und lustig, also beide Briefe natürlich :D James und Ginny sind wirklich Sohn und Mutter mit Herz.
Ich finde auch Ginnys Reaktion super - locker und freundlich, so wie ich sie mag. <3
Wäre ja auch blöd wenn die zweiten Eltern auch noch so scheiße drauf gewesen wären :/
Ich hoffe das mit Fleur und Bill klärt sich noch.

Anosonsten warte ich sehr gespannt auf mehr *-*

Liebste Grüße, Vio <3


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