Blood for a Kiss von Tomopi ================================================================================ Kapitel 1: Darkness was just a Dream ------------------------------------ „Bitte! Bitte nimm ihn nicht… Er ist doch noch so jung!“ Eine panische Frau schrie während ihr Tränen die Wangen hinunter liefen. „Du kannst meins nehmen! Ich bin älter… Ich habe mehr!“ Die Frau klammerte sich an einen jungen, ohnmächtigen Jungen. Sein Körper lag schlaff in ihren Armen. „Versuch nicht mich zu überreden. Du weißt rein gar nichts über Vampire. Du hast kein Recht zu denken, du wüsstest irgendetwas.“, sagte ein mysteriöser Mann, seine Augen so blass wie sein Gesicht. „Sein Blut ist besser für mich. Es ist einfacher wenn sie jung sind… Sie sterben ohne Sünden.“ Der Mann riss den Jungen mit seiner unglaublichen Kraft aus den Armen der Frau, ließ sie auf kniend und bettelnd zurück. Er wiegte den Jungen von vier Jahren in seinen Armen, schritt schnell, wobei seine Schuhe laute Geräusche machten, als sie mit dem Bürgerteig in Berührung kamen. Er schaute ein letztes Mal zu der Frau, die ihr Gesicht in den Händen vergraben hatte, dabei immer wieder unzusammenhängende Worte von sich gab, die er scheinbar sein ganzes Leben lang hören würde. ×××××××× “Fucking work … Fucking life!”, schrie Tomohisa Yamashita laut, ließ die Tür zu seiner Wohnung dabei krachend zu fallen. Das war fast die tägliche Routine für Yamashita nach der Arbeit. Es war stressig, schwierig und er hatte den Teufel höchstpersönlich als Chef. Tomohisa Yamashita, 24, Single. Er arbeitete für AMEKU, einer erfolgreichen Öl- und Gas- Firma. Da sie nur Kunden und Firmen außerhalb Japans bedienten schien das Geld förmlich zu fließen, machte dies zu einer Wirtschaft mit dem höchsten Einkommen des landes. Yamashita würde es lieben sagen zu können, dass er der Direktor der Firma war, oder der Manager einer bestimmten Abteilung. Natürlich würde das, wenn er es denn sagen würde, nur beweisen, dass er ein Lügner war. In Wahrheit war er der Assistent des Assistenten des Managers der Abteilung für Internationale-Presse-Angelegenheiten. Welche Art von Manager brauchte einen Assistenten, der einen Assistenten hatte? Das fragte er sich immer, während er der Überzeugung war, dass das der unlogischste Job überhaupt war. Natürlich, der Job war ziemlich gut bezahlt, und er hatte ihn auch leicht durch die Empfehlung eines alten Freunden bekommen, der vor langer Zeit gekündigt hatte. Würde das Geld nicht sein Leben und seine finanziellen Probleme ausgleichen, hätte er selbst schon vor langer Zeit gekündigt. Aber das war nicht wirklich eine Option. Vor diesem Job war er der Hausmeister eines kleinen Verlages gewesen, der ihm fast nichts bezahlt hatte. Aber das war schon lange her. Schon lange her, wie in fünf Jahre her. So schlimm war der Job. Fünf Jahre waren, um die Wahrheit zu sagen, keine sehr lange Zeit. Andere würden den Job, der er momentan hatte, als Ehre bezeichnen. Unglaubliche Gehaltschecks, luxuriöse zu Hause… Alles, was man sich wünschen konnte. Yamashita wusste, dass sie falsch lagen. Er war nicht diese Art von Assistent, die Sachen abheftete, Papierarbeit erledigte und über die Arbeit des Managers schaute. Zur Hölle, selbst der Assistent des Managers machte diese Art von Arbeit kaum. AMEKU hatte eine Milliarde anderer Angestellter, die diese Sachen erledigten. Yamashitas wirkliche Arbeit war Kaffe zu holen, oder Mittagessen, oder Dates für den Manager und seine Freundin organisieren, oder sogar dessen Auto zu waschen. Hört sich leicht an, würden die Leute sagen, aber diese Leute hatten niemals Hiroki Uchi als Chef. Er war nicht nur ein totales Arschloch, er war auch noch nervig, laut, zickig und am meisten, ein Idiot. Der einzige Grund, warum er Manager war, war weil sein dad einer war und ihm den Job besorgte, bevor er starb. Der schrie Yamashita nicht nur für kleine Fehler, wie zum Beispiel 1% Milch in seinen Kaffe zu schütten, statt Magermilch, an, er war Mächtig genug um einen ganzen Schlägertrupp auf dich zu hetzen, oder dich sogar ein ganzes Jahr lang zu beschatten. Yamashita kannte das Ganze viel zu gut. Trotzdem brauchte er diesen Job. Ohne ihn müsste er zurück zum dreckigen Verlagshaus, wo er nur einen Cent pro Stunde bekam. Obwohl da wenigstens kein Hiroki Uchi war. Yamashita lößte seine Krawatte, riss sie dabei fasst kaputt, als er auf der kalten, schwarzen Ledercouch zusammenbrach. Er schloss seine Augen, ließ die Tränen aus ihnen fließen. Weinen war auch eine Routine seines Tages. Geh nach Hause, schrei und dann wein auf der Couch. Das war kein Leben für einen 24 Jahre alten Mann. Sobald seine Tränen aufhörten die Couch einzufärben stand er auf, wischte sich dabei mit seinem Ärmel übers Gesicht. Er sah sich in seiner Wohnung um. Modern, sauber, teuer. Warum war er nicht glücklich? “Stimmt,”, dachte Yamashita, “weil ich Single bin, armselig und ich habe den schlimmsten Boss überhaupt, der mich ruinieren würde, wenn ich versuchen würde zu kündigen.“ Er erwischte sich dabei, wie er zwei leuchtende Punkte außerhalb der gläsernen Schiebetüren zu seinem Balkon sah. Sie verschwanden so schnell, wie sie aufgetaucht waren. „Ich-was?!“, sagte er laut, schüttelte dabei seinen Kopf energisch, kniff seine Augen wieder zusammen. Als er seine Augen wieder öffnete, dabei aus der Balkontür schaute, war nichts mehr zu sehen. „Ich werde hier noch total verrückt!” Er starrte noch mal aus der Glasscheibe bevor er seinen Kopf schüttelte und in sein Badezimmer ging. „Eine Dusche wird mich beruhigen.“ Anders als die meisten Anderen duschte er normalerweise eiskalt um sich zu beruhigen. Normalerweise duschten die Leute heiß um sich zu beruhigen, aber er spürte wie das kalte Wasser seine Sinne schärfte. Nach seiner eiskalten Dusche trocknete er sein Haar so gut er konnte mit einem Handtuch und zog eine schlichte, schwarze Pyjama-Hose an. Er machte sich nicht die Mühe sich ein Oberteil anzuziehen, bevor er die Lichter ausmachte und sich in seine 100 000 Yen Bettwäsche legte. Er hatte ein Doppelbett und dennoch niemanden mit dem er es teilen könnte. Das teure Material fühlte sich gut an seinem nackten Oberkörper an, als er es sich gemütlich machte. Er fühlte sich schon viel entspannter. Er musste morgen arbeiten, aber das war egal, solange er in dieser unglaublichen Bettwäsche lag. Yamashita spürte, wie seine Augenlieder langsam schwer wurden als er dabei war in einen tiefen Schlaf zu fallen, als er plötzlich ein komisches gleitendes Geräusch hörte. „Das kommt wahrscheinlich von draußen. Geh einfach schlafen…“, beruhigte er sich selbst, gab seiner Müdigkeit nach. Er schlief erst seit ein paar Sekunden, als sich plötzlich eine Hand auf seinen Mund presste, seinen Kopf auf das Kissen drückte. „Sag kein Wort…“, sagte eine merkwürdige, unbekannte Stimme durch die Dunkelheit des Zimmers. Yamashita zappelte unter dem Gewicht der unbekannten Person, die ihn runterdrückte, als er verzweifelt versuchte die hand von seinem Mund zu kriegen. Der Typ schien irgendeine Art von übermenschlicher Stärke zu haben, da das unmöglich war. Die mysteriöse Person lehnte sich näher, hielt dabei immer noch eine Hand über Yamashitas Mund, benutzte seine andere Hand um die handgelenke des panischen Mannes festzuhalten. Yamashita schloss seine Augen. Er konnte den Atem des Mannes an seinem Nacken spüren, kriegte Gänsehaus. Er hatte keine Ahnung was ihn dazu brachte zu erschaudern, da er zusätzlich auch noch schwitzte. „Köstlich.“, flüsterte die verwirrende, tiefe Stimme in sein Ohr. Er öffnete seine Augen, starrte überrascht in gelbe. “Er war derjenige, den ich draußen gesehen habe!”, schrie Yamashita regelrecht in seinem Kopf. Er versuchte laut loszuschreien, aber der Schrei wurde von der hand des Mannes gedämpft. „Hab keine Angst… Wunderschöne Kreatur.“ Der ängstliche 24 jährige starrte geradewegs in das Gesicht eines auffallend hübschen Wesens. Das dunkle Haar endete genau am Kinn, fiel perfekt platziert an den Seiten, wie ein schwarzer Wasserfall. Seine Augen leuchtenden eine merkwürdige gelbe Farbe, wie eine Katze, hypnotisierten Yamashita fast. Der Mann lächelte, zeigte dabei leuchtend weiße Zähne. Sie schienen etwas zu spitz für Yamashitas Geschmack. Plötzlich ging das Licht an, und bevor er sehen konnte was passierte, schlug der Mann mit einem schmerzlichen Rumsen auf dem Boden auf. Ein zweiter Mann mit dunklen Haaren war in Yamashitas Zimmer, glitt elegant über den Boden, trat mit einem polierten, schwarzen Schuh quer über das Gesicht des ersten Mannes. „What the fuck geht hier vor?“, schrie Yamashita, hoffte, dass er diese zwei Männer in einem Traum anschrie, statt im echten Leben. Beide Männer standen nun, ignorierten Yamashita komplett. Sie starrten sich gegenseitig an, blickten keine Sekunde voneinander weg. Beider Augen waren gelb und beide waren komplett in schwarz gekleidet. Der erste Mann, der gekommen war, trug eine eng anliegende schwarze Hose und eine dünnes schwarzes Shirt unter einer Lederjacke. Der andere trug normale schwarze Jeans und einen Mantel, der an seinen Knien endete. „Was machst du hier Kato?“, fragte der Mann im langen Mantel. In seiner Stimme schwang ein bedrohlicher Unterton mit. “Bitte Ueda… Nenn mich Shige. Wir kennen uns schon seit Jahrhunderten.” „Ich bin nicht dein Freund, Kato. Ich frage dich noch mal. Was machst du hier?“ “Ich habe hier gutes Blut gerochen.” “Das hier ist kein Ort, an dem du dir unschuldige Opfer aussuchen kannst. Verschwinde.“ “Nein, ich habe ihn als erstes gefunden. Er gehört mir.“ Der eine, der Ueda genannt wurde, schritt zu Kato rüber, griff seinen Kragen, rammte ihn gegen die Wand und hob ihn hoch. „Scheiße, sind die stark!“, dachte Yamashita, fast mehr aus Ehrfurcht, als aus Angst. “Fuck you, Ueda!”, rief Kato, wobei er den anderen Mann fast quer durch den Raum warf. „Du kannst mir nicht sagen, was ich darf und was nicht. Ich will sein Blut, also kriege ich auch sein Blut!“ „Blut?!“, hörte sich Yamashita plötzlich sagen. „Was für kranke Typen seid ihr?!“ Ueda und Kato ignorierten den verzweifelten Mann auf seinem Bett. Ihre Augen schienen sich gegenseitig magnetisch anzuziehen. Diesmal schrie Yamashita lauter: „Wenn ihr nicht sofort verschwindet rufe ich die Polizei!“ „Tu was er sagt, Kato. Wenigstens für heute Nacht!“ Der, der Ueda hieß, machte eine geschickte Bewegung und schaffte es Kato aus dem Raum zu schleifen. Yamashita schüttelte seinen Kopf. Er hatte nicht einmal gesehen, dass Ueda sich einen Millimeter bewegt hatte, bevor sie aus dem Zimmer verschwanden. „Diese Leute können nicht menschlich gewesen sein!“ Ängstlich steckte er seinen Kopf durch die Schlafzimmertür, sah noch, wie Ueda Kato durch die gläserne Balkontür zerrte. Und bevor Yamashita irgendetwas tun konnte sprangen sie. „Wartet!”, schrie er, sprintete zum Balkon, starrte sofort runter. Sie waren weg. „Sie sind gesprungen?!“, fragte er sich laut selber, schaute auf die grellen Lichter der Stadt unter ihm. Er war im 17ten Stockwerk des Gebäudes, da konnte man nicht einfach springen. „Shit… Ich träume wahrscheinlich…” Er taumelte zurück in sein Schlafzimmer, ließ sich aufs bett fallen, wo er sich sofort wieder müde fühlte. Er zog die luxuriöse Bettwäsche über seinen nackten Oberkörper und fiel im nächsten Augenblick in einen tiefen Schlaf. In den zwei Sekunden, bevor die Müdigkeit Oberhand gewann, überzeugte er sich selbst, dass das ganze Geschehen nur ein wirklich verrückter Traum war. ×××××××× Nach einem weiteren langen Tag in Yamashitas persönlicher Hölle, auch Arbeit genannt, ging er zu seinem schlichten, schwarzen 2000 Toyota Celica. Er hatte ihn im ersten Jahr bekommen, als er angefangen hatte zu arbeiten und hing viel zu sehr an ihm, als dass er sich ein teureres Auto hätte kaufen können. Natürlich, anders als seine sonstige Angewohnheit einfach nach Hause zu fahren, setzte er sich auf den Fahrersitz, erblickte aber etwas gänzlich unerwartetes. Langes dunkles Haar floss über den Kopf eines unbekannten Wesens, endete an seinem Nacken. Grauer Augen starrten ihn aufmerksam an, rosa Lippen waren locker geschlossen, öffneten sich langsam, als wollte er etwas sagen. Yamashita sog fast ängstlich die Luft ein. Das war genau der Mann mit dem langen Mantel, der in der vorherigen Nacht in seiner Wohnung gewesen war, der jetzt ruhig auf dem Beifahrersitz saß. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)