Das Königreich der Katzen 2 von abgemeldet (Ein neues Abenteuer des Baron Humbert von Gikkingen) ================================================================================ Kapitel 2: Ertappt! ------------------- „Hä? Ohhhh..! Verstehe! Na ja. Da kann man nix machen.“ „Muta! Sei etwas rücksichtsvoller!“ „‚Muta! Sei etwas rücksichtsvoller!’“, äffte er die Krähe munter nach. Diese verzog die Brauen. „Aber ich hab nun mal recht; da kann man halt nix machen.“ Ohne näher auf ihn einzugehen, hüpfte Toto mit einem kleinen Satz rüber zum Baron und legte ihm aufmunternd einen Flügel um die Schulter. Dieser zuckte augenblicklich zusammen und schaute verwirrt hinauf zu dem Gargoyle. „Nanu? Was ist denn passiert?“ Toto schüttelte den Kopf und atmete langsam aus. „Ach, nichts weiter.“ Auch ohne Worte verstanden sich die beiden alten Freunde. Nur Muta blickte abwechselnd von einem zum anderen. „Also, meine Herren. Ich habe hier nun eine Einladung zur totalen Mondfinsternis aus dem Königreich der Katzen erhalten.“ „In der Tat.“ „Jawoll!“ „Die Feier zur totalen Mondfinsternis ist etwas Wundervolles. Eine Party, wie man sie einmal in seinem Leben erlebt haben sollte.“ „Allerdings.“ „Auf jeden!!“ „Na dann“, der Baron machte eine anmutige Bewegung mit der linken Hand, „wünsche ich euch beiden viel Spaß“, endete er lächelnd. „Natürlich… bitte was?!“ „Hää? Du meinst, du willst die Einladung nicht annehmen???“ „Genau.“ „Und warum nicht?? Wenn du nicht gehst, können wir, zumindest einer von uns, ebenfalls nicht gehen. Ich mein, wie sieht das denn aus?! DU wirst eingeladen und WIR kommen an deiner Stelle… Die denken doch sonst was!! Zumal ich schon einmal aus dem Reich verbannt wurde!! Die denken doch nur das Allerschlimmste! Torte, ade!!“ „Baron…“ Toto schüttelte entrüstet den Kopf. „Wieso willst du denn nicht gehen? Wenn es wegen dem Streit Mutas und mir ist… Das war nur eine belanglose Rangelei, ich wollte ihn doch nur ärgern! Natürlich verzichte ich freiwillig, so dass ihr beiden ruhigen Gewissens gehen könnt. Es ist, wie Muta sagte; Krähen, oder viel mehr Gargoyles, gehören nicht in das Königreich der KATZEN!“ „Mach dir mal deswegen keine Sorge, mein lieber Freund.“ „Soll ich nicht?“ Jetzt war es an Toto verwirrt drein zu blicken. „HA! Du hast ihn doch gehört; er will nicht. Torte, ich komme!!!“ Und schon begann der große, weiße Kater im Zimmer einen Freudentanz aufzuführen. „Jetzt hör doch mal auf damit, du Fettsack!!!“ „WAS??? Ich bin nicht fett, das ist alles Muskelmasse!“ Muta bleckte beleidigt die Zähne, welche sogleich in einem strahlenden Weiß aufblitzten. Der Baron seufzte. „Hört ihr Zwei denn niemals auf?“ Toto wendete sich von seinem katzigen Widersacher ab und dem Baron zu. Dann ergriff er das Wort. „Warum willst du nicht zur Party? Das wird bestimmt lustig und du siehst alte Bekannte wieder. König Lun, Yuki und alle anderen!“ „Oh, ich rechne sogar damit, dass es einen Heidenspaß machen wird, doch ich habe so viel hier zu tun im Katzenbüro… Ich finde einfach nicht die Zeit, mir einen Abend lang frei zu nehmen.“ „Das ist doch alles nur eine faule Ausrede!“ „Nein, ist es nicht.“ Er stand würdevoll auf und deutete mit einer schwungvollen Handbewegung auf seinen Schreibtisch, auf dem sich diverse Briefe und Unterlagen nur so tummelten. „Siehst du? Jede Menge Arbeit.“ Toto schnalzte kurz mit der Zunge. „Wenn es wirklich so viel Arbeit wäre, wie du behauptest, könnten wir nicht jeden Abend zusammen sitzen und Tee trinken.“ „Wo er recht hat…“ „Was mischt du dich denn da ein??“ Muta fauchte ihn wütend an. „Es ist nicht nur die Arbeit… Ich gehöre einfach nicht dahin. Das ist alles.“ „Also wenn es nur das ist… Du gehörst da immer noch eher hin, als ich!“ „Genau! Und mal ganz im Ernst: Du hast doch nicht wirklich vor, mich einen ganzen Abend lang mit dem da allein zu lassen?!“ Ein kleines Schmunzeln zeigte sich auf den Lippen des Barons. „Also, ihr seid mir vielleicht welche… Ich wollte euch doch nur einen Gefallen tun.“ „Dann tu dir selbst einen Gefallen und lad sie ein.“ „MUTA!“ „Ja, was denn?! Ist doch wahr… Oder, Baron?“ Doch Angesprochener antwortete nicht, er war errötet und hatte die Augen aufgerissen, als ob er bei einem üblen Streich ertappt worden wäre. „Du kannst doch nicht einfach so… Du bist vielleicht sowas von taktlos!“ Muta beachtete Toto überhaupt nicht. „Du brauchst dich gar nicht mehr zu verstellen. Ich hab dich ertappt. Du denkst an Haru, das sieht doch selbst ein Blinder!“ „Du Hornochse! Erstens weißt du das nur, weil ich es dir eben gesagt habe und zweitens hör gefälligst damit auf, unseren armen Baron bloßzustellen!“ Ein dickes Grinsen zeigte sich auf dem Gesicht des weißen Katers. „Miau.“ „Haru...?“, stotterte der Baron sogleich drauf los. „Wie kommst du… wie kommt IHR auf die Idee, dass…“ „Wir sind nicht doof.“ „Hm-mh.“ „Ich habe nicht… Also…“ „Dann kannst du sie ja problemlos einladen.“ „Aber… aber…“ „Genau. Für das Menschlein bin ich auch mal bereit, mir eine Mondparty entgehen zu lassen. Natürlich nur mit dem Versprechen, dass du mich auf die nächste mitnehmen wirst!“ Toto und Muta schauten sich viel sagend an. Manchmal gab es eben auch Momente, wo die beiden sich ohne Worte verstanden. „Was soll ich denn… Ich kann doch nicht…“ „Sei nicht so egoistisch! Denk auch mal an sie. Vielleicht möchte sie ja unbedingt zu diesem Fest und weint sich jetzt schon in ihrem Zimmer die Augen aus, weil sie keine Einladung erhalten hat. Und da kommst du als der strahlende Retter und reichst ihr charmant die Hand! Hach, wie romantisch!“ „Findest du nicht, du übertreibst, du komische Krähe?“ „Haru…“ Der Blick des Barons war auf seltsame Weise verschleiert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)