All I want.. von Morinaga_Sempai (is to hold you forever) ================================================================================ Kapitel 3: Wie von Sinnen.. --------------------------- Am nächsten Morgen wachte ich, für meine Verhältnisse, sehr spät auf. Die Tatsache, dass ich meinen Arm nicht spüren konnte, ließ mich vermuten, dass Masaki die Ganze Nacht darauf geschlafen hatte. Als ich mich aber umsah, war ich allein im Bett. Ich hörte das Rauschen im Badezimmer, was wohl bedeutete dass er unter der Dusche stand. Das ließ mich erleichtert aufatmen, aber warum eigentlich? Ich erhob mich und blieb stumm auf der Bettkante sitzen, um noch ein Weilchen aus dem Fenster zu starren. Die Sonne schien glitzernd auf die Schneedecke und erhellte so die ganze Umgebung. Als plötzlich mein Handy klingelte, fuhr ich hoch und suchte in meiner Hose danach. Ein Blick auf das Display zeigte mir, dass es mein Bruder war. Es war eine Mail, die mir sagte, dass er und sein Sempai gegen 16 Uhr in Fukuoka eintreffen würden. Nun fragte er, ob wir uns am Abend treffen wollten. Ich war alles andere als dagegen, aber ich wusste nicht recht, ob ich Tetsuhiro wirklich darum bitten sollte, sich mit Masaki auszusprechen. Ihn im Dunkeln lassen, nichts zu erzählen und Masaki einfach zum Treffen mitnehmen, wäre auch eine Alternative. *Welche würde wohl besser sein?* Das Ganze war so schon kompliziert genug und die Tatsache, dass sein cholerischer Sempai mit von der Partie sein würde, machte es noch schwieriger. Ich sah schon die wilde Prügelei, mit anschließender Übernachtung in der Gemeinschaftszelle vor mir und seufzte. Es gab kein zurück, denn ich hatte es Masaki mehr oder weniger versprochen und so antwortete ich Tetsuhiro, dass wir uns in der Bar ihres Hotels, treffen würden. Masaki erwähnte ich nicht und entschied mich damit für die Konfrontationsmethode. “Kunihiro! Das Bad ist frei, wenn du dich frisch machen willst!” Ich hatte ihn nicht bemerkt, bis er direkt vor mir stand. Ich sah ihn an und schluckte. Im Zimmer waren bestimmt nicht mehr als 17° C, da wir die ganze Nacht das Fenster offen hatten und er stand nur mit einem Handtuch um die Hüften, vor mir. “Was denn? Gefalle ich dir nackt?” Er fuhr sich verführerisch durchs Haar und grinste. “Zieh dir lieber was an, ansonsten wirst du noch krank!” Ich drehte mich um und verschwand so schnell wie möglich im Bad. Ich musste wissen, wie mein Gesicht aussah, denn eine Vorahnung sagte mir, dass ich hochrot war. *Bingo!* Das Wasser, dass ich mir ins Gesicht schüttete war bei Weitem nicht kalt genug um mich abzukühlen. Was tat ich hier überhaupt und wieso stellte ich mich an, wie ein kleiner verliebter Gründschüler? Nach 10 Minuten befand ich mich als erfrischt, sauber und so weit vorzeigbar, dass ich das Bad verließ. Es roch nach frischen Kaffee und ich hörte Masaki in der Küche herumwuseln. Als ich den kleinen Raum betrat und den hübsch gedeckten Tisch sah, musste ich unweigerlich an meine Exfrau denken. Sie hatte das auch jeden Morgen getan und ich hielt das immer für eine Selbstverständlichkeit. Im Nachhinein bewundere ich sie dafür, dass sie meine Gleichgültigkeit ertragen hatte. “Setz dich, sonst wird der Kaffee kalt!”, schnauzte mich Masaki plötzlich an und ich tat, wie er befohlen hatte. “Hast du gut geschlafen?”, fragte er mich nebenbei, da er sehr mit seiner Zeitung beschäftigt war. “Ja, hab ich.” Ich antworte nur knapp und ließ es aus, ihm von meinen tauben Arm zu erzählen. “Gut zu hören…aber wusstest du, dass du schnarchst wie ein Holzfäller? Neben dir zu schlafen ist eine Qual!” Ich sah auf, die Kaffeetasse in der Hand und mit einen Gefühl der wahren Belustigung. “Du wolltest, dass ich über Nacht bleibe. Hättest mich ja wecken können.” Masaki klappte die Zeitung zu und warf sie auf die Arbeitsfläche. “Das hab ich probiert, aber dein Schlaf ähnelt dem, einer Leiche!” Ich musste kichern und das schien ihn noch mehr zu verärgern. “Lach nicht!” “Schon gut! Ich hör auf zu lachen und es wird ja sicherlich nicht mehr vorkommen.” Masaki sah mich fragend an und schüttete sich Unmengen an Zucker in seinen Kaffee. *Er war schon immer ein Süßer!* “Naja, wie oft werde ich in Zukunft bei dir übernachten?” Masaki sah mich enttäuscht an und dadurch fühlte ich mich plötzlich schlecht. Hatte ich wieder einmal etwas Falsches gesagt? “Mh, du hast wohl Recht.”, sagte er und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Tasse. Ob der Kaffee ihm wirklich schmeckte? Mit dem Zuckergehalt musste es einem doch alle Geschmacksknospen verätzen. “Wenn du allerdings auf diese nächtlichen Störungen stehst, dann kann ich das gern für dich wiederholen..” Ich trank meinen Kaffee schwarz wie er war und verschluckte mich prompt. Wo zum Teufel hatte er Kaffee kochen gelernt? Das Zeug war so stark, dass es vermutlich Tote zum Leben erwecken konnte. “Ich mag ihn etwas stärker, willst du Milch oder Zucker?” Masaki hielt mir die Zuckerdose vor die Nase, aber ich winkte nur ab. “Nein, lieber nicht.” Es kam mir ein Spielzeug in den Sinn, mit dem ich als Kind immer gespielt hatte. Ein kleines Auto das man aufziehen konnte und das dann losraste wie vom Affen gebissen. Wenn ich das Gebräu noch mit Zucker verfeinern würde, würde ich mit Sicherheit genauso losrasen. “Okay, dann nicht.”, sagte Masaki und stellte alles wieder an seinen Platz. “Hör mal Masaki..was hast du heute Abend vor?” “Nichts. Über Weihnachten hab ich frei, aber wieso fragst du? Willst du mit mir ausgehen?” Er hatte seinen Kopf mit den Händen aufgestützt und sah mich mit einem ungemein belustigten Gesichtsausdruck an. “Nenn es wie du willst, aber ich hab vor mich heute Abend mit Tetsuhiro zu treffen. Als du duschen warst, hab ich eine Nachricht von ihm bekommen und er würde sich gern mit uns treffen.” Ich hatte absichtlich ein ´uns´ daraus gemacht, da ich das Gefühl hatte, dass es besser so war. Masakis Gesichtsausdruck hatte sich augenblicklich von belustigt zu todernst geändert. “Ist das dein Ernst? Er will mich wirklich sehen?” Ich log wirklich ungern, aber heute tat ich es ständig. “Ja, aber ich warn dich lieber vor. Sein Sempai wird dabei sein und glaub mir, wenn ich sage, dass der cholerisch und aggressiv ist. Leg dich bloß nicht mit dem an, wenn dir dein Leben lieb ist.” Bei den Gedanken an den Kerl, bekam ich Herzklopfen. Nicht weil ich ihn anziehend fand, sondern eher aus Angst. “Ach, so schlimm kann der nicht sein, wenn Tetsuhiro in ihn verliebt ist.” Masaki lächelte mich an und trank seine Tasse leer. “Du kennst den nicht und ich glaub ehrlich gesagt, dass mein Bruder war nicht ganz bei Sinnen war, als er sich in ihn verliebt hat. Aber ich häng mich da nicht rein.” Ich lehnte mich zurück, schloss die Augen und massierte über meine Schläfen, denn der Kaffee fing an zu wirken. “Nicht die Sinnen? Kunihiro, dass bestätigt nur wieder, dass du keine Ahnung von Liebe hast. Glaubst du, dass ich bei Sinnen war, als ich mich in dich verliebt habe? Als ob man sich es aussuchen könnte, in wen man sich verliebt.” Er sah mich mit einer Mischung aus Traurigkeit und Missmut an, ehe er aufstand und die Tassen wegräumte. Ich stand auf, um ihm zu helfen aber er winkte nur ab. “Lass nur, ich mach das schon. Wann ist denn das Treffen?”, fragte Masaki, während er die Tassen ausspülte und zum trocknen hinstellte. “So gegen 20 Uhr in der Bar seines Hotels. Ist von hier aus gesehen, am anderen Ende der Stadt.”, erklärte ich und lehnte mich mit den Rücken an den Kühlschrank. “Okay, dann haben wir ja noch Zeit.” Ich sah ihn fragend an, denn für mich hörte sich es so an, als würde noch was kommen. Langsam kam er auf mich zu und ehe ich reagieren konnte, drückten mich zwei nasse Hände mit voller Kraft an den Kühlschrank. Im nächsten Moment sah mir Masaki von unten in die Augen und ich musste schlucken. Konnten Augen weinen, ohne Tränen zu vergießen? *Anscheinend schon..* “Kunihiro…ich bin nicht bei Sinnen, aber wer ist das schon, wenn sein Liebster einen so Nahe ist..” Er lachte bitter und ich konnte auch nichts darauf erwidern, denn ich merkte, wie sein Duft in meine Nase zog und langsam mein Gehirn lahmlegte. Wie automatisch legte ich meine Hand auf seinen Kopf und zog ihn so an meine Brust. “Wenn du weiter so lieb zu mir bist, dann vergesse ich noch mein Versprechen, dich nicht mehr auf diese Weise zu nehmen.” Ich erinnerte mich dunkel an dieses Versprechen und seufzte. So langsam bekam ich einen Eindruck davon, was es hieß ohne Sinn und Verstand zu handeln, denn ich umfasste Masakis Gesicht und zog ihn an mich. Unsere Lippen trafen sich und der Rest meines Gehirns verabschiedete sich in den Urlaub. Masaki machte keine Anstalten aufzuhören zu wollen oder mich abzuweisen. Im Gegenteil, mir kam es so vor, als wolle er nie wieder aufhören. Langsam, aber bestimmt zog er mich, mit sich ins Schlafzimmer, während ich schon an seinem Hemd herumzupfte. Er löste sich von mir und setzte sich auf die Bettkante. “Kunihiro. Ich will gerade nichts anderes, ausser dich zu spüren! Das ist eigentlich total dumm und selbstzerstörerisch von mir, aber ich kann einfach nicht anders.” Ich setzte mich neben ihn und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände. “Lass uns gemeinsam dumm sein, denn ich bin wie von Sinnen, wenn du in meiner Nähe bist…” Ich schloss die Augen und wartete darauf, dass Masaki und ich gemeinsam die Grenzen der Dummheit genießen würden. Wie von Sinnen ~ENDE~ Ja, ich hör an einer unpassenden Stelle auf, aber ich brauch seelische Vorbereitung für das nächste Kappi. Dieses wird dann 100%ig ein pures “adult” sein. Ob Kunihiro schon verliebt ist? Ich denke schon, aber das “Happy End” wird noch etwas warten müssen. ^^/ Danke an meine Leser, Muse, Boys like Girls, Kinya Kotani und die fleißigen Freischalter. ^^ Bis zum nächsten Mal! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)